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Dresdner Nachrichten : 08.02.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186902083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18690208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18690208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-02
- Tag1869-02-08
- Monat1869-02
- Jahr1869
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- Dresdner Nachrichten : 08.02.1869
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Nr. 39. Vierzehnter Jahrg. Erscheint: Täglich fttih 7 Uhr. Anserate w«d«» angenommen: t i« Abends ü,Donn- tags bis Mittags 12 Uhr: Marirnstraßr 13. Anzeig. in dies. Blatte find«, eine erfolgreiche Verbreitung. Auflage: 1«r,1»O0 Exemplare. Montag, de» 8. Miliar 1869. Tageblatt für Nntcrhaltmig und Geschäftsverkehr. Milredaeteur: Theodor Drobisch. Druck und Eigenthllin der Herausgeber: Oitpsch K Rkichordt. — Beramworlticher Ncdacteur: JultttS Relchardk. » «>!>>»!!!>«»»! »!!>»!>>I»», Abonnement: Brettel,Lhrlich 20 «§r. bei unentgeldlicher Lie ferung in'e -hau«. Durch die jcöuigl. Post vierteljährl. 22> xNgr. Einzelne Nummern I Ngr. Inseratenpreise: Für den Raum einer gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter „Tinge» fand!" die Zeile - 2 Ngr. Dresden, den 8. Februar. — Der jetzt hier verweilende sächsische Gesandte am fran zösischen Hofe, Herr Graf von Scebach, hat mit seiner Ge inahlin und Sohn nicht iin Hotel de Pvlogne, sondern in British Hotel Wohnung genommen. — Wenn man täglich Gelegenheit hat, zu sehen, wie viel Scheffel Steinkohlen, für ivelcke der Konsument an Ort und Stelle nicht nur den Werth, sondern auch die Fracht zahlen muß, von einem großen Theile der Fuhrleute, welche aus der Chaussee von Plauen nach Gittersce :c. verkehren und die auf den Schachten von Burgk und Potschappel ihre Kohlen laden, an sogenanntes Hundefuhriverk für den halben Werth oder irgend welche Entschädigung verkauft werden, so erschien es ancrkennungsiverth, daß ani 4. d. M. der ObergenSdarm diese Straße inspieirte und, wie man hört, auch Leute über Berun trcuung von Kohlen ertappt haben soll. Diese Unterschlagungen von Steinkohlen, welche früher zwar auch schon existirten, haben sich in den letzten 6 Jahren in einer schreckenerregenden Weise ausgebildet nnd würde man der Behörde sehr dankbar sein, wenn dieselbe mit aller zu Gebote stehender Energie der wei teren Verbreitung dieses Uebels entgegentrete, resp. die Heil ung desselben vcranlaßte. Es ist eine wahre Verhöhnung der Gesetze, wenn man sieht, wie beim Hellen Tage Kohlen auf offener Chaussee von einem Wagen ab auf andere schon bereit stehende leere dergleichen aufgeladcn werden, und würde doch dem Uebel sofort abgeholftn sein, wenn jedes großes wie kleine Fuhrwerk einen Ladezettel führen müßte. — Zu wiederholten Malen ist in diesem Blatte schon von der projectirten Kettenschleppschiffahrt auf der Elbe die Rede gewesen. Aus der Börsenzcitung ersehen wir, daß der hiesige Baumeister Fiedler die Concession zu diesem Unternch men, welches eine billigere Fracht zwischen den an der Elbe liegenden Orten Herstellen soll, als die Eisenbahn und die Schleppschifffahrt gewährt, erhalten hat. Die Kritik der Fiedler- schcn Schrift: „Die Einführung der Kcttendampfschiffahrt aus der Sächsischen Elbstrecke zum Transport von Schiffen und Gütern" ist im Ganzen nicht ungünstig, nur wird bezweifelt, daß das dort genannte Anlageeapital von 282,000 Thlr. ein hinreichendes und die in Aussicht genommene Dividende eine zutreffende sein werde. Es sollen zuvörderst zwei kurze Stre cken durch die beiden Elbbrückeu in Dresden und Meißen her gestellt werden. Die Länge der Ketten würde H Meilen be tragen, welche ein Anlageeapital von 64,000 Thlr. ergeben würde. Als Einnahme werden im Prospekte 2 000, als Aus gabe 10000 Thlr. angenommen, so daß ein ansehnlicher Nein gewinn bleiben würde. — So oft auch in Dresden die Häuser frisch abgeputzt werden, so sind sie doch immer bald wieder schwarz. Zum Theil ist daran die Kohlenfeuerung schuld, zum Theil aber auch die Unachtsamkeit der Hausbesitzer. So wird z. B. die A'chc von Bielen in trocknen. Zustande sortgeschafft und zwar selbst bei stürmischen Tagen. Da kann man dann beobachten, wie der Wind die leichte Asche emporwirbelt und die Häuser mit einer Staubkruste überzieht. Bei den jetzigen öfteren Stürmen sah man auf diese Weise wiederholt solche Staub- wollen die Stadt verfinstern. Dem wäre sehr leicht abzuhelfen, wenn die Hausbesitzer die Asche in den Gruben anfeuchtcn wollten. Es liegt dies doppelt in ihrem eigenen Interesse, weil die feuchte Asche sich schneller setzt und daher die Räumung der Grube seltener nöthig wird. — Die muihwilligcn Beschädigungen öffentlicher Anlagen haben eine Zeit lang nichts von sich merken lassen, leider aber in diesen Tagen wieder begonnen, ohne daß der Frevler ertappt worden wäre. Letzterer Umstand mag sich wohl dadurch erklä ren, daß diese strafbaren Spielereien in der Stille der Rächt stattfinden. So sind in letzter Zeit wieder auf verschiedenen städtischen Straßen und zwar in den dort angepslanztcn Allce- bäumenderartige böswillige Beschädigungen vorgckommen. Nament- lich hat ein so frevelhafter Nachtkünstler beim Uebcrgange vom 2. zum 0. Februar eine große Anzahl von Kastanienbäuinen auf der Königsbrückerstraße, die doch auch einen Nachtwächter hat, vollständig angebohrt und dabei keineswegs bedacht, daß sein Bohrversuch ihm sogar bis zu 4 Jahren ins Arbeit-Haus ver helfen kann. Auf die Entdeckung des ThäterS hat der Rath zu Dresden eine Belohnung von 10 Thlr. versprochen. Wenn es nur einmal helfen möchte! — Die Nr. 4 des Teplitz-Schönauer Anzeigers berichtet Ober einen Act der Loyalität des Kaisers von Oesterreich, der einen nicht ganz uninteressanten Blick auf mindestens 00 bis 40 Jahre der Vergangenheit zurück erlaubt. Es war und ist wohl noch im ganzen Kaiserstaate ritueller Usus, daß Kinder von Israeliten nie einen christlichen, wenigstens nie einen ka tholischen Taufnamen führen dürfen. Es ist dies wenigstens seit 30 bis 40 Jahren nie dagewescn. Herr Kaufmann und Hausbesitzer Jacob Heller in Tcplitz beabsichtigte nun, seinem neugeborncn Söhnchen den Namen „Franz Joseph" zu geben und sie der Geburtsmatrikel einverleiben zu lassen. Herr Heller suchte beim Kaiser um diese Erlaubniß nach und hat Letzterer die ehrfurchtsvollen Gesinnungcn des Petenten nicht blos Huld voll anerkannt, sondern auch noch dem nunmehrigen kleinen erdenbürgerlichen Namensvetter ein Geschenk von 20 Ducatcn gnädigst verabreichen lassen, obgleich der Vater gerade dieser klingenden Gnade nicht bedürftig ist. Schreiber dieses weiß aus eigener Erfahrung, daß früher die Kinder des israelitischen Glaubens nur 'Namen der Bibel, wie Samuel, Isaak, Abraham, Da uel w. führen dursten. - Biel Geld geht in Rauch auf, nur nicht immer mit dem Aroma, welches die Parfümerien - Fabrik des Apothekers Bergmann in Rochlitz, der auch in Pcsth, Paris und München Filialen hat, in ihre neuen „Vanille-Räuchcr Papiere", welche die äußere Form von preußischen Eassenanweisungen zu einem Thaler haben, situirt. Es sind jene bekannten Papiere, die auf den Ofen gelegt, ihren Tust im Zimmer verbreiten. Sie sind freilich den preußischen Kasscnbillets ziemlich ähnlich imitirt; denn sie p asentircn aus der Vorderseite die bekannte römische I., das vollständige preußische Wappen und die nöthigcn Anspie lungen auf die Serien re., während allerdings die Rückseite leer ist. Wenn auch darauf vermerkt ist, daß diese Kassenan weisungen „ungiltig in allen Zahlungen" sind, so dürfte doch im öffentlichen Verkehr einige Vorsicht nicht ganz unnütz sein. Schon ihr Geruch spielt den Verräther. — Die Zahl der Advokaten steigt bekanntlich in unserer Stadt alle Jahre und so ist sic 1860 um einige 'Namen ge wachsen. Die Gencralzahl bringt die staunenswerthe Summe voir 162 derartiger Juristen, was für eine Stadt wie Dresden um zwei Dritttheil zu viel ist. Von diesen 162 sind eine Menge zur Ausübung der Notariatspraxis im vollen, durch die Notariatsordnung vom 3. Juli 1850 bestimmten Umfange be rechtigt, 22 betreiben die Advoeatur ohne Notariat und 2 sind bloße Notare. — Ein Herr Zwiebel aus Zittau, conccssionirter Physiker, zeigt seit einigen Tvgen in hiesiger Stadt einen von ihm con- struirten Telegraphen-Apparat, den er in öffentlichen Lokalitäten ab und zu aufstcllt und seine interessanten Experimente zeigt. Es läßt sich denken, daß viel Wißbegierige sich um ihn sam meln, denen die Einsicht in das Wesen der Telegraphie viel Vergnügen macht. Herr Zwiebel telcgraphirt durch alle Zim mer und zeigt und erörtert noch mehrere andere interessante, lehrreiche, physikalische Experimente. Bereits hat er feilten Apparat in vielen hiesigen Lehranstalten arbeiten lassen. Jeden falls ist für Schüler ein Blick in diese Branche sehr nützlich. Außerdem zeigt er eit» Stück des unterseeischen Kabeltaues. — Aus der Provinz schreibt man uns: Es ist höchst betrübend, daß im Erzgebirge durch böhmische Wilddiebe sich wiederholt so traurige Falle ereignen können, wie kürzlich wieder aus Marienberg berichtet wurde, wo nämlich auf Steinbacher Forstrevier ein Soldat, der dort auf Forstschutz stand, von einem Wilddiebe geschossen und gefährlich verwundet wurde. Ein eben solcher Fall kam vor circa 2 Jahren bei Sayda vor, wo ein Forstbeamler von hinten heimtückisch und meuchlerisch erschossen wurde. Tie wenigen zum Forstschutz eommandirlen Soldaten scheinen also nicht zu genügen. Da cs nun fast erwiesen ist, daß diese gefährlichen Wilddiebe aus Böhmen hcrüberkommcn, könnte man da nicht längs der Grenze ein halbes oder ganzes Bataillon Militär aufstcllen, und von der Grenze aus ein förm liches Treiben auf dieses Gesindel machen und dasselbe oft und unerwartet wiederholen? Könnte man nicht von da aus land einwärts die Wälder durchsuchen lassen? Würde dadurch das Leben der Forstbeamten vor diesen Meuchelmördern nicht besser gesichert sein? Diejenigen, welche Söhne oder Verwandte im Erzgebirge als Forstbcamte haben, müssen stets in Furcht und Angst un, die Ihrigen leben. Möchten doch die betreffenden Behörden dem Univcscn der Wildiebcrei kräftig zu steuern suchen. — Nach einer Unterbrechung von zwei Jahren feierte die Gesellschaft „Isis" abcnnals ihr Stiftungsfest und diesmal im kleinen Saale der „Harmonie", welcher zu diesem Zwecke einfach, aber sinnig mit einer Pflanzenteraffe geschmückt war, aus deren Blättcrgrün die Büste des Königs hervorglänzte. Daß bei einem solchen Feste und im Verein gelehrter Männer die freie Rede Raum gewinnt, worin besonders die Natur Wissenschaft eine Nolle spielt, ist offenkundig. Wissenschaften sind wie die Erde, inan kann nur einen kleinen Theil davon besitzen; aber eben dieser kleine Theil wird von den NiitglLe dern der „Isis" ganz besonders gepflegt und selbst das For melle, sonst Alltägliche, mit Geist ausgestattet, wie dies der erste, auf Se. Maj. den König von dem Herrn Generalstabs- Arzt Oi. Günther ausgebrachte Toast bewies In diesem Geiste fortfahrcnd, gedachte Herr Professor I'i. Geinitz des er sten Vorsitzenden der Gesellschaft, was selbigen vcranlaßte, auf das fernere Gedeihen der Isis und ihrer Führer hinzublicken. Aus der Reihe der Sprecher heben wir noch die Herren Adv. Schmidt, Apotheker Bley, Photograph Krone und Hofrath Prof. Cchlömilch hervor. Ihre Worte galten den Gästen, den ältesten Mitgliedern der Gesellschaft, den, Kassirer Herrn Hofbuchhändler Burdach, den Scctions-Commandanten der Isis, der Presse, den Frauen u. s. w. Ein besonderes Verdienst erwirbt sich seit Jahren Herr Photograph Krone durch Darbringung von Tasel- liedern, deren Inhalt die einzelnen Gebiete der Naturwissen schaft umfaßt und die somit eine Gestaltung empfangen, die hoch über dem gewöhnlichen Genre der Tafelgesünge steht. Beweis davon gaben diesmal seine „Scctions-Reflexionen" mit den Abtheilungen: Cratcr Linnd; Sonnenfinsterniß am 18. August 1868, wo besonders in der botanischen Scction das „Lied vom Schimmel" und in der mathematisch-physikalischen die Strophen „der Durchgang des Merkur" großen Anklang fanden. Ebenso erheiterte Herr Maler Fischer durch Entfaltung und Erklärung entworfener Bilder aus dem Natur- und Cul- turlcbcn. Die Bilder geißelten Jrrthümer der Zeit in feiner Form, nicht schneidend, denn ein Glücklicher kann nie ironisch werden. Und glücklich sind Alle in solchen Stunden, wo die Ge sellschaft zur Wahrheit gelangt, daß ihre Wissenschaft nicht je nem Feigenbaum im Evangelium gleicht, der mit dem Fluch bedroht wird, sondern dem, ivelcher schöne und segensreiche Früchte bringt. — Der Stadtrath zu Dresden verabfolgt in diesem Jahre jeden, Hundebesitzer, der seine zwei Thaler dcponirt, eine 15 Seiten lange, gedruckte Broschüre, welche in ihrer Einleitung eine Besprechung der Wulhkrankheil der Hunde und an ihrem Schluß eine Beifügung der augenblicklichen Selbsthilfsmittel ent hält, die bei vorkommendem Ausbruch der Wuth anzuwenden sind, ehe ein Arzt an Ort und Stelle ist. Für die 2 Thaler ist das eine ganz nette Zugabe. — Die Beamten in der zwei ten Etage des bekannten Hauses auf der Schcffelgasse hatten sich übrigens für die Zeit, binnen ivelcher die Hundesteuer zu entrichten war, gewaltig mit Blech bewaffnet, denn auf ihren Pulten lagen ganze Säcke voll Hundesteuermarken, welche für dieses Jahr von weißem Blech und mit der Devise „Stadt Dresden 1860" gestempelt sind. Meine Wochenschau. Ei» alt Sprüchwort besagt: Man soll nicht auf halbem Wege stehen bleiben, und wer A gesagt hat, muh auch B sa gen. So wollen wir denn heute — soweit es die bescheidene Einsicht des Verfassers dieser Zeilen gestattet — in der Be trachtung der anderweilcn politischen und socialen Parteien unseres engeren Vaterlandes sorlsahren. Die Charakteristik der Fortschrittspartei und namentlich der 'National-Liberalen in der Wochenschau vor acht Tagen hat von unterschiedlichen Seiten her Mißbilligung erfahren und das ist auch nur naturgemäß, da jede politische Partei die Wahrheit, das Rechte und das Zweckmäßigste für sich allein in der Tasche zu haben glaubt, worüber man derselben auch weiter keinen Vorwurf zu machen braucht, sobald die Partei nur dnnn licke, das will besagen sobald sie nur mit gewissenhafter Ucberzeugung und redlichem Herzen zu Werke geht. Doch bevor wir zur Sache selbst übergehen, muß ein Jrrthum beseitigt nxwden, welcher in Folge der vorigen Wochenschau selbst öffentlich aufgctaucht ist. Da im betreffen den Artikel, was die National Liberalen betraf, hauptsächlich auf deren derzeitigen praktischen Standpunkt ausmerksam gemacht wurde, ist man, ohne sonstige liefere Begründung, auf die Vermuthung gestoßen, die Dresdner Nachrichten seien urplötz lich ein spceisisches Organ der national liberalen Partei ge worden. Dem ist nun ganz und gar nicht so. Die Dresdner Nachrichten, derzeit ein fast unentbehrliches Blatt für die unter schiedlichsten localen Interessen, Fragen und sonstigen Weltange- legcnheiten, sind kein politisches Partciblatt, doch sind sie auch nicht einseitig und engherzig genug, selbst einander entgegen laufenden Anschauungen, wenn es die Gelegenheit mit sich bringt und sobald sie nicht in leidenschaftlicher oder ver letzender Form abgefaßt sind, das Wort zu versagen, und das nur der Gerechtigkeit, Unparteilichkeit und Billigkeit dienende iuickmliii' el allen, piirs ist gewiß für ein sich über die unter schiedlichsten Interessen verbreitendes Blatt, wie unsere Nach richten, kein zu tadelnder Grundsatz. Wir kommen jetzt zu einer drittelt politischen Fraction in unserem Sachsen, das ist die sogenannte Volkspartei. Wenn man diese Partei mit möglichster Objektivität betrachtet, kann man ihre Parteigenossen, so zu sagen, „Ritter der Zu kunft" nennen; Leute, die, eben weil sie zu sehr für eine schöne politische Zulunft passionirl find, an der allerdings weniger schönen politischen Gegenwart nicht viel weniger denn Alles auszusetzen haben, und deren Bestreben dahin geht, diese schöne Zukunft, so zu sagen, mit Dampfgeschwindigkeit hcrbeizuführen, ohne der vielen Achsenbrüchc zu gedenken, denen sie auf ihrer Dampffahrt voraussichtlich ausgcsctzt sind. Diese Volksmänner, weil sie sich zu sehr einem schönen Traume über staatliche Zu stände hingeben, verlieren als Idealisten mehr und mehr den realen Boden der Wirklichkeit, ja sie vermögen sich endlich
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