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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187101300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-01
- Tag1871-01-30
- Monat1871-01
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1871
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" Vnlm -lk atnr dH kß 20». itälen — Prnch. do. 4'/, x lnleihr -, ^grn 9?«,, -r. Pavier- do. Loch . 1884 - i", tzmln >iaer üredil Bank IK, mar. Vmt , RussM Amsterdm nburg k. S. m 3 Mon. Wien km, M. 2 Mo«. ;M. 85'/,, . S. 77'^ j ang 80'^. hn 100.- iüionen «> inen Poch« M Pre4 vechsel 105, 19, Pariser :in.St.-An! ien 247 >«. Keine 55'., Staat--- 36, Dam- cden 179'-,, , Nordwest- endenz: fest. Oesterreilt. 762, Low- e pro 1887 mweisuilgell 13.7»/», vo. und Valii- X Consolt «lien. Rcllle pro 1855 1882 SO'/,, 822 -, do. >0'/, s 60» , i ; do. auf Frank- , do. ans ieue Lchas- imwolle»- Mulhmaß- ung: ruhig. >avon Mi es Lele- Stimmung: iddlina Up- Fair EM., 6'/,, Fair air Madras r 7-/», Fair 5'/., Midd- : Ouira 6'/«. 2000 Ballen rse.) *Gold- oon in Gold 1882 109'/^ >ndS 108'/», !, Eriebahn 5»/g, Petro- (ertra state) iours 110»/,, während der oleum raffi- 28. Januar. 5'/, G., pr. Kündig. —. r. 52'/, G-, rhr 53'/. G. spirituS loco rar 17 Thlr. 5 Sar., per Tendenz: er d. Mon. /8»/, G., per endenz: still, er Frlthiahr «tbidea, Hotü z. Dresdu. B. 't. Brüst. H. amdrrgrr Hof. '« Pologne. »tri zum Thü- Kammrrhrrr » Reut. <m«. Erscheint tiglich früh 6'/, Uhr. Nrtvtl»» »»» «qrrditio» gvhcmmSgasse 4/5. >Mt». Redaneur Fr. Hütlnrr. Gprrchstund« d. Rcdactiou »VN n —11 »Sr »na,« »»» « —t Udr. der für die uüchst- tzißadr Nummer destimmtcn HBrnrtt tu dm Wochentage« dU 8 Uhr Nachmittags. W 3V. Mpzigtr.Tagtblal! Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts «nd des Siathr der Stadt Leipzig. Moirtag den 30. Januar. Auslage 88VV. Ldo,ormr»i»prrt« Bierlee.Lbrlich > Tbtr. 7'/, Rgr. «cl. vrmgerlopn l Thlr. loNgr. Z astrale die Tpaltzcile 1'/« Ng - «ectamr» uutrr d itkdactioo>f!rlch du Spalizeile 2 Ngr. Filiale Ltto klemm, Universnälsstraßc 22, Local-tzompkoir Haiustraße 2t. 1871. Kervrdnung an säwmtliche Obrigkeiten und Gemcindevorstände, die Reichstagswablen betreffeud. Nachdem zu Vornahme der Wahlen für den deutschen Reichstag der 3. Marz d. I. festgesetzt worden, ergehet an alle Obrigkeiten und Gemcindevorstände hiermit Verordnung, unverzüglich zur Auslegung der Wahllisten zu verschreiten und damit späteren« de« I. Februar d. I. za beginnen, auch deshalb in Gemäßheil von H. 2 des zur Ausführung des Wahlgesetzes vom 31. Mai 1869 (Bundesgesetzblatt Seite 145) unterin 28. Mai 1870 erlassenen Reglements (Bundes gesetzblatt Seite 275) die vorgeschriebene Bekanntmachung zu erlassen. Zugleich werden alle Oorigkeiten, welche noch mit Erstattung der unterm 6. Juli vor. Jahres erforderten Anzeige über die Anzabl der von ihnen gebildeten Wahlbezirke iin Rückstände sind, er innert, dieselbe nunmehr ungesäumt anher einzureichen. Im Uebrigen werden alle bei Teilung deS WahlgeschLfls betheiligten Obrigkeiten, Gemeinde- Vorstände und Wahlvorsteher nochmals aus die genaueste Beobachtung der nach dem Wahlgesetze vom 31. Mai 1869 und dem bereits angerogenen Reglement vom 28. Mai 1870 gegenwärtig geltenden, von den bisherigen zum Theil abweichenden Vorschriften verwiesen. Dresden, am 28. Januar 1871. Ministerin»« deS Innern. v. Rostitz-Wallwitz. Forwerg. Bekanntmachung. Es ist wahrznnehmen gewesen, daß zuweilen an öffentlichen Wasserständern und Brunnen Wäsche gespült und and andere Rcinigungsarbeit vorgenommcn wird. Da hierbei oft die Straße namentlich zur Winterszeit in für die Passanten Gefahr bringender Weise mit Wasser übersluthet, durch das Auf- stcllen von Gefäßen und Geräthschastcn der Verkehr auf der Straße aber überlxmpt behindert, übrigens auch andern Personen die Entnahme des Wassers erschwert wird, so verbieten wir die Vornahme solcher Rcinigungsarbeiten an den öffentlichen Brunnen und Ständern hierdurch bei Geldstrafe oder Hast. Leipzig, den 26. Januar 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. l)r. Koch. Schleißner. Holzauktion. Freitag den LO. Februar d. I., Vormittags von » Uhr an sollen in Connewiyer Revier, und zwar auf dem Kahlschlage Abtheilung 9, in der sog. Gaulscher Spitze an der Pegauer Chaussee 4 Klaftern buchene, 6 Klaftern ahorne, 17'/, Klaftern eichene, '/, Klafter rüsterne, 4 klaftern erlene und 1 Klafter lindene Brennholzfeheite, 73 Abraum-, ca »/« Schock Dornenbnnde an die Meistbietenden unter den im Termine schlagenen Bedingungen verkauft werden. LeipM, am 27. Januar 187K. , - 7o Langhaufen, und Termine an Ort und Stelle ange- Forstdeputatlon. Bekanntmachung. Alle Diejenigen, welche aus dem Jahre 1870 wegen gelieferter Arbeiten oder sonst Forderungen an die Dtadtcaffe zu machen haben, werden wegen des bevorstehenden Rechnungsabschlusses dringend ersucht, ihre Rechnungen ungesärnnt bei der betreffenden Eafsenstrlle einzurelchen. 2. Leipzig, am 27. Januar 1871. DeS Raths der Stadt Leipzig Finanz-Deputation. Bekanntmachung. Die Ersteher von Hölzern in den städtisck-en Forsten, welche das von ihnen erkaufte Holz inner halb der in den LicitalionsbedinAungen bestimmten Frist nicht abgefahren l)aben, werden hierdurch aufacfordert, diese Abfuhr ungesäumt bei Vermeidung der in jenen Bedingungen angedrohten Nach theile zu bewirken. Leipzig, am 27. Januar 1871. DeS RathS Forst-Deputation. Bekanntmachung. Diejenigen Grundstücksbesitzer, welche eine» Beisohleusten-banon an die Ltadtcasse zu zahlen haben und damit pr. Termin Weihnachten L87tt im Rückstände geblieben sind, werden zn dessen sofortiger Berichtigung ausgefordert. Leipzig, den 28. Januar 1871. DeS Raths Finanz-Deputation. Holz-Anctio». Freitag am rt. Februar d. I. Vormittags von t» Uhr an sollen im Rosenthale, und zwar aus den Durchstichen an der Leibnizbrücke und im sog. wilden Rosenthale '/, Klafter buchene, 32 Klaftern eichene, 1'/, Klafter rüsterne, 1'/, Klafter erlene, '/, Klafter aspene, 2'/, Klafter lindene Brennholzscheite und N9 Abraumhaufen unter den im Termine an Ort und Stelle ange schlagenen Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: ans dem Durchstich an der Leibnizbrücke. Leipzig, am 23. Januar 1871. DeS Ra Holz-Auktion. RathS Forst-Deputation. Donnerstag am 2. Februar d. I. Vormittags von U Uhr an sollen im Rosen- '' ^ ^ ... buchene, Rutz. unser den im Termine an Ort und Stelle angeschlagenen Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Durchstich an der Leibnizbrücke. Leip^> am.L3. Januar t87». Des Ra Des Raths Forst-Deputation. Der Fall von Paris. Di« stolze Schöne ist gefallen: Paris, die Stadt der Welt und ihre größte Festung, ist in unseren Händen. Als glorreiche Sieger werden Deutsch lands Söhne in das für heilig und unantastbar achaltene Burgverließ des französischen Hoch- und Ukbcrmutbs einziehen, aus welchem im Juli v. I. daS prahlerische Säbelgerafscl zu uns herüber- klirrte, jener tolle Krreasjubel über den Rhein herübertönte, der uns jäh aus unserer friedlichen Ruhe aufschreckte. Und ehe das Schwert noch gezogen war, berauschte sich die von der Kr'regS- laranttl gestochene Bevölkerung Lutetias in der vermeimlrchcn unfehlbaren Gewißheit des Sieges, der Demüthigung unseres Vaterlandes, und lär mend drang als Kricasgeschrei durch die Straßen und in die Versammlungen und in die Theater der Ruf: Rach Berlin! Mit gerechter Erbitterung verfolgte das frech angegriffene deutsche Volk das tolle Treiben der unruhigen Nachbarn über dem Rhein. Je mehr aber v«S Schreckliche eines Krieges zur unabweis baren Notwendigkeit wurde ^ desto mehr mischte sich in die anfängliche Erbitterung eine heilige Begeisterung, ein ungestümer Drang, dem frechen Auareifer die Wege zu weisen nach deutscher Gebühr. Unsere Begeisterung, unser Kriegsdrang war aber keine Ueberhebung, keine Frivolität. Es bäumte sich das Gerechtigkeitsgefühl gegen die schreiendste Uugerrchtigkeit, die je in der Weltgeschichte vorge- kommrn: in der angegriffenen Ehre des Batcr- ' landeS fühlte Jeder seme eigene Ehre freventlich beschimpft. Und Alle durchzuckte der Gedanke der Vergeltung. Das deutsche Volk empfand auf das Tiefste, daß das Scbwert, welches ihm in die Hand gedrückt worden, in seiner Hand das Schwert der Gerechtigkeit, der rächenden Nemesis sein werde. Bei allein Vertrauen auf deutsche Kraft und deutsche Intelligenz war es dock wesentlich der er hebende Gedanke der Gerechtigkeit unserer Sache, welcher uns unerschütterlichen Much einflößte, und wir erinnern uns, wie wir vor einem halben Jahre Alle sagten : Wir gehen einem schweren Kampfe entgegen, der, ehe er zum Ziele führt, uns schwere Verluste und Schlappen beibringen wird; aber eS müßte keine Gerechtigkeit in der Weltgeschichte geben, wenn der endliche Sieg nicht unser sein sollte. Und muthig ging Alldeutschland — denn Deutsch land- Einigkeit war die eiste schöne Frucht des frechen Angriffes — nach Frankreich hinein, und wir, Kt wir hinterlistig überfallen werben sollten, drangen von Sieg z« Sieg, weiter und weiter in da- ftickbliche Land eia, und die entscheidenden Wendepunkte de« Kriege« waren Ereignisse^ die in der W.l>gk'chichte einzig dasteheu, Siege, Triumphe, die wir selber i, dieser Großartigkeit nicht zu hoffen gewagt, die die ganze Welt in gerechtes Er staunen versetzten. Die Tage von Weißenburg, Wörth, Spicheren, Graoelotte, Sedan, Straßburg, Metz: sie stehen in der deutschen Gesrbichte, welche an diesen Tagen Weltgeschichte gemacht und das Weltgericht geübt, mit unvergänglichen Leitern verzeichnet. Und welcken großen moralischen und nationalen Hintergrund hatten diese glänzenden Siege! Der Kaiser, der mit seinem Rainen den im "Rainen seines Volkes geführten Krieg besiegelt, gefangen in unseren Händen, aus Gnade und Ungnade! Mit deutschem Blute, durch deutsche Tapferkeit wiedergcwonnen die Lande, welche in den Zeiten, wo Deutschland schwach und ohnmächtig, von dem mächtigeren übermüthigen Rachbar uns geraubt worden waren! Frankreich war geschlagen, aber noch nicht ge- demüthigt. Und Demüthigung mußte der letzte Zweck dieses Krieges sein einem Feinde gegenüber, dem besiegt zu sein nicht genug war, der vermessen seine Niederlagen zu Siegen stempelte und, wenn er endlich die ersteren nicht länger verleugnen konnte, dieselben nicht der Ucberlegenheit seine« Gegners zuschrieb, sondern, sich selber zur Schande, drin Verrathe in den eigen«, Reihen. Mehr als einmal mutzten wir, so sehr auch un« dle Fortsetzung des Krieges schwere, ja qualitativ schwerere Opfer kostete als Frankreich, in der letz ten Zeit eS uns sagen, daß es gut war, daß der Friede nach Sedan noch nicht zn Stande ge kommen. Denn noch Hochmül higer, als das Kaiserreicb es gethan, trat die Republik auf und erklärte sich für nnbesiegt und unbesiegbar und führte dem Sieger gegenüber, in dessen Hände Frankreich gegeben war, eine Sprache, wie sie wohl selten von einem Be siegten, einem so wie Frankreich Besiegten gehört worden sein dürfte. Und nicht allein im Hochmuth, nein, auch in der Lüge trat die Republik würdig die Erbschaft des Kaiserreichs an. Hätten wir, die Sieger, nach Sedan niit Frankreich — auf Gnade und Ungnade — Frieden geschloffen, so könnten wir jetzt es bereits wahrscheinlich wieder erleben, daß man in Paris jubelte über die Ohnmacht Deutsch lands der französischen Republik gegenüber, daß man bereits wieder mit frischen Kräften zu einem neuen Kriege schürte. Die Staatsform ändert Nichts an der nationalen Charaktereigenthümlich- keit eines Volkes: mögen die Franzosen Kaiser liche, mögen sie Republikaner sein, sie bleiben Franzosen, und als Franzosen find sie von einer grenzenlosen Eitelkeit besessen, die sich mit dem Namen Rationalgeftihl nicht mehr decken läßt. Als Franzosen war es vor allen Dingen von jeher, zu den Zetten des KönigthumS, der Republik ünd des Kviserihums ihr höchste- politiscüeS Streben Deutschland schwach und ohnmächtg zu wissen und es immer mehr und mehr durch den lang ersehnten Ländern ub am linke» Rheinuser zu jchlvächea. Solchem Streben, solcher Nation gegenüber mußte es dem deutschen Volke, war einmal der große Kampf entbrannt, darauf ankommen, dem streit- und raubsüchtigen und eitlen Nachbar für alle Zukunft eine nachhaltige Lehre zu geben, ihin durch schlagende Thatsachen zur Evidenz zu be weisen, daß die Franzosen nicbl die gi-nixl»' nation, daß sie nicht nnbesicglich, daß sie nicht ungestraft in Europa, dessen Suprematie sie lange genug sich angemaßt, Unfrieden anzetteln dürfen. Weil nun aber Pari-— Frankreich ist, mußte die Loosung de- Krieges und sein wichtigster Siegespreis gerade Paris sein. Und Paris wurde auch seit den Septemberlagen in den leitenden Kreisen, unter unseren Truppen, in ganz Deutsch land die Loosung, und zwar um so leidenschaft licher, je mehr sich zeigte, daß die Verblendung und die Ueberhebung de- französischen Volkes und seiner Machthaber durch die Gewalt der bisherigen Thatsachen noch keineswegs geschwunden. Än Pari- mußte Frankreich aedemüthigl wer den. ES aalt, d«Ä nationale Uebel der Franzosen i« seiner Brut - «nd WiegestStte, in Paris, ans znfuchen und dort die devtsche Zuchtruthe, welche schon so schwer düs Land getroffen, recht empfind lich und nachdrücklich fühlen zn lassen. Und vorwärts gmg es in kühnem Sicgeszuge noch Paris. Je näher unsere tapferen Heere an die feindliche Hauptstadt herankamen, desto toller trieben e- ihre Bewohner, welche schier ihre Stadt ft*,^heilig" und unantastbar hielten. Wie noch- wendig war eS gerade deshalb, auf Paris loszugehen und dieses die schweren Leiden des Krieges einmal kosten zu lasten, wenn überhaupt der gegenwärtige Krieg auch einen nachhaltigen moralischen Eindruck auf die leichtlebige Nation hinterlassen sollte! Bei den im Anfang ver Belagerung in die Welt ge schleuderten kindischen Manifesten eines Victor Hugo bis herab zu dem Proteste der derzeitigen Macht haber gegen da- Bombardement weiß man in der TlM nicht, ob man mehr über die in diesen Manifestationen liegende Raivetät lachen oder über den daraus wieder yervorblickenden unerschütterlen Glaube« an ihre Unverletzlichkeit sieb ärgern soll. Trotz Victor Hugo, trotz Favre und Trochu wurde aber Pari- cernirt, lxlaqert, bombardirt. Sein Kall war unausbleiblich. Freilich hat eS länger als 4 Monate gedauert, es zum yall zu bringen, und von Tag zu Tag mußten wir mehr einsehcn, daß wir in unseren urjvrüuglicden Berechnungen unS getäuscht. Doch heute mag unS die Erinnerung an diese man-stnal recht bitter empfundene Täuschung, an so vielt Stunden banger «rwari ung, an das viele Leid und Elend, welches auch den Unseren die Belagerung gebracht, die Siegesfrende nicht trüben! Parts ist gefallen, da« ist die große Errungen schaft des Tage-, eine der grötzie» Errungen schaften unserer Geschichte. Liesen Fall haben wir allerdings zum Theil dem großen Menschcnbezwinger, Hunger, zu ver danken. Aber daß Paris dein Hunger falle» mußte, da- ist rin Triumph deutscher Ausdauer, Tüchtigkeit und Intelligenz, von dem man in den spätesten Tagen noch sprechen wird. Die Bela gerung einer weltstädtischen Festung, mit ihren immensen Schwierigkeiten, unter den größten Un* bilden der Witterung, unter den erdenklichsten Strapazen und Entbehrungen aller Art, zum sieg reichen Ende zn führen, dazu gehörten echt deutsche Tugenden, dazu gehörte vor allen Dingen daS in allen unseren Soldaten innewohnende lebendige Gefühl von der Rothwendigkeit des Falles von Paris, welches sie nie ermatten, nie ver zagen ließ. Nicht zum ersten Male ist es bekanntlich, daß Deutsche den Siegescinzug in Paris halten. Aber die Umstände, unter welchen es diesmal geschieht, sind großartig, einzig. Im deutschen Heere, welches diesmal allein und durch eigene .Kraft gesiegt, werden die Franzosen das geeinte deutsche Volk erblicken. Sic werden sich bewußt werden, wie ihr freventlicher Angriff dem deutschen Volk sein längst ersehntes Ideal, die Einigkeit, erreichen half, daß eben diese Einheit antasten oder gar zer stören zu wollen ihnen nur wieder Das bringen kann, was sie jetzt so schmerzlich empfinden. Viel leicht und hoffentlich kommen sie angesichts ihrer totalen Mederlage endlich auch zn der so noth- wcndicstn Ernüchterung, zu dem Einsehen, daß DaS, was ge getroffen, nur die gerechte Strafe ist für die Unbill, welche sic seit Jahrhunderten dem deutschen Volke zngefügt, daß das deutsche Volk aber nach geschlossenem Frieden gern bereit sein wird, die dargebolene Hand zur Versöhnung, wenn sie ernst und aufrichtig, ohne Hinterhalt gemeint ist, zn ergreifen, um Mit dem von seinem "National wahnsinn geheilten französischen Volke gemein sam an den Werken des Friedens zu arbeiten. v. XXlV. öffentliche Sitzung der Handelskammer zu Leipng am 25. Januar 1871. 1. Aus dem Registranden-Dortrage, mit welchem der Vorsitzende Herr Edmund Becker die Sitzung der .Handelskammer eröffnere, ist Folgendes her- vorzuheden: a) Eine Mittheilnng des Viceconsuls zu Jassp über Za hlu n gSei n siel lung mehrerer dortiger Firmen ist bereits unter dem 27. Decemder v. I. durch Notiz im Tageblattc und in der Leip ziger Zeitung bekannt gemacht. — b) Der Rach der Stadt Leipzig erklärt sich m Folge der Verwen dung der Kammer z»r Zurüagabc ver von den Handels«» äklern hinterlegten Cau- tionen a>>f deren birecle» An rag ber it. wovon de» Betenten Kcnntiiiß gegeben in. — c) Bekannt machung wegen drmue Schlußschei» - Usancen im Provnc tengeschäst ist nach den Vvrschläg n der ' . Sec>io„ des Borsenoorsiaudes rom Vcr- siyettden gemäß der im >r«h ilien Ei»«äch>ig» g unter den« 3>>. Lecember erfolgt <!,' ober die kugt,^ Gestaliung ds Handelsvertrags »ilt
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