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Dresdner Nachrichten : 16.05.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186805166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18680516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18680516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-05
- Tag1868-05-16
- Monat1868-05
- Jahr1868
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- Dresdner Nachrichten : 16.05.1868
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Sollübend, des 16. Mai 1868. «!, , 4 Stück »S«, letzte <gr , im m Kreuz- elinst m Lank« > pachten O I>v5lv m bt-sj^ 'tage i,n l- Juli, küher, zu 7 b. tviir ««d eüer. m arbci. tholischcu hiesiger mit -leben. »ien alü stark Phlv» ^»iq»»els, illigst die rd auch zum uid kann itestr. 15. i singen- olhkehl- Amscl, - Ety. > ,uf kurze ^ Sicher en. Adr. p. d. Bl. iiner IttNN- welcher im Aus- iscn rechrS. er t» rentifftu msch. 10- bis » gesucht, ! Zahlung portofrei killt n» r Papicri e kutcr nde Be iert. »ushatte»»- Bäckerci »kheitshal- pen Hcnr Bergstraße t v , I«, billiK »« Pt, 10 I. e. Nr. 137. Dreizehnter IM. Erscheint: täglich früh 7 Uhr. Znserale werten angenommen: birAbendsv.Tonn« tags bis Mittags 1L Uhr: Marienftraße 13. Anzcig. in dies. Blatte finden eine erfolgreiche Berbreitnng. Anflage: 1S,0Ul» Exemplar«. Tageblatt für Unterhaltung und GcslhiWvcrkehr. Mitrcdactcur: Theobor Drobisch. Truck und Eigcnthnm der Herausgeber: t^ltpslh A Reilhurdt. — Verantwortlicher Nedacteur: InIlUS Nelchardt. Zbonnementk Vicrieliahrlich 20Ngr. bei ilncntgeldlichcrLie- scrnng in's Haus. Ti:rch die Königl. Post ricricljährl. 22> eNgr. Einzelne lliummern 1 Agr. l Zilscraicnprcise: Mr den Raum einer gespaltenen Zeile: l Rgr. Unter „Einge- sandt" die Zeile - 2 Ngr. , Dresden, den 16. Mai. — Der Festungs- Ingenieur Major Andrer ist zum Eom- inandanten des Pioni»ier-Bataillonü rrnd der Ingenieur Ober- leurnant Fiedler des Pionnier Bataillons zu»» Jngenieur- Hauptmann ernannt, und dem Obersten zur Disposition von Ludiriger das Annehmcn und Tragen des ihm verliehenen Eonithurkreuzcs 2 6lasse des Herzoglich Sachsen-Erncstinischei» Hausordens gestattet ivorden. — Heute feiert Se. Maj. der Kttu'g sein Namcnsscst. Dasselbe wird im engsten königlichen Familienkreise zu Weesen stein begangen. — W — Unsere KönigSsamilie erwartet in diesen Tagen die Ankunst I. Majestät der Königin-Wittwe von Preußen in Weesenstein. — — "Bei der Ersten Kammer ist gestern ein Dccrct wegen Anwendung des Expropriationsgcsetzes wegen Erbauung einer Eisenbahnlinie von L-ipzig nach Eilenburg bis zur Landes grenze eingegangen. Beschlossen wird ferner die Erbauung der sächsischen Linien GroßschönawWarnsdors Neugersdorf-Sohland mir Nebenlinien bis Kunnersdorf zum Anschluß an Löbau- Zittau eingleisig) auf Staatskosten. Ferner wurde wegen der Linie Leipzig Chemnitz der Deputationsantrag: „rü Kammer wolle d:e R.gl rung eimacbngcn: das> si', dafern Vlivatunlernehmer sich pnd.n sollten, wAche za Eclmaang einer Ei envahn von CH m ütz über Burastädt, Uleilhaia, Lausigt nach Leipzig und Zweigrahnen zur Befriedigung der Lscallntereffen von Liinbach, Pcnig u»ü Rochlih — bcz^ehendlich einer Flügcl- bahn von Wüst.nbrand ober Liegmnr üoerLiiiibach und Penig nach Geiilmin — di spätestens 1. Oclcb.r Imlll die crwrder- lichcn Ccldmiitel mit Sicherheit nach veilen und gewillt sind, sich den innen zu snllerden g wohnlichen oder sonst iin Landes- inlercsse liegenden Wdinglnigen zu unterw.rscn, Conccjsio» und E'cvroo-iatwnsvesugn si zu ertheilen' ««genommen. — Berliner Briefe. Gute Kost geht ke'anntlich über einen sauber lithographirten Speisezettel, und wenn im Zoll- parlamenr gesunde volkswirthschastliche Lehren von der Tribüne aus verkündet werden, so kommt es auf die Form derselben weniger an, als auf den Inhalt. Ob freilich der österreichische Zoll- und Handelsvertrag, den das Zollparlamcnt mit über wiegender Mehrheit annahm, allseitig als die nahrhafte Speise erkannt werden wird, steht auf einem anderen Blatte. Im großen Ganzen bezeichnet er einen mächtigen Fortschritt in dem volksivirthschaftlichen Handelssystem, in welches die europäischen Eulturvölker seit 1860 eingetreten sind, seit dem Jahre, als Louis Napoleon, seiner Zeit weit vorauseilcnd, eine ncueAera Ser internationalen Handelsbeziehungen durch den englisch-fran zösischen Handelsvertrag öffnete. Einzelne Industriezweige wer den auch m Sachsen aufseufzcn über die mächtige Concurrenz, in die sie durch den Handelsvertrag und die Herabsetzung der Einfuhrzölle geschleudert werden. Unsere Flachsgarnspinnerei, namentlich die jungen und kleinen Geschäfte, die sich während der Baumwollenkrisis von 1860 an bildeten und die das in i;re Etablissements gesteckte Kapital noch nicht hcrausgenommcn hiben, werden schwimmen und waten müssen, um sich bei der U.'berfluthung ausländischer Garne über Wasser zu halten, während die älteren, großen Geschäfte sich zu arrangiren im Stande sein werden. Auch die Eisenindustrie klagt über die Herabsetzung der Eisenzölle. Die sächsischen Eisenwerke müssen zwar in den Schatten treten vor der kolossalen Hüttenindustrie in den preußischen Provinzen Rheinland, Westphalen und Schlesien, aber sie werden auch hart betroffen. Stöße, himincl- bohe Stöße von Vorstellungen, Nothschreie, massenhaft auSge- stoßen, dringen jetzt in Gestalt von Petitionen an den Zoll bundesrath und das Zollparlament. Außer vielfachen verein zelten Petitionen sind jetzt auf einmal 0-11 dergleichen aus Rheinland, Westphalen und dein Regierungsbezirke Wiesbaden mit 72,060, sage 72,000 Unterschriflrn gegen die Ermäßigung der Eisenzölle eingelangt. Trotzdem ist der Handelsvertrag ge nehmigt worden, denn im großen Ganzen wird er dem gesaimn- Len Vaterlande zum Nutzen, zum Segen gereichen. Des Einen Brod, des Anderen Tod! Ein schlechter Trost für die Leinen - und Eisen-Industriellen; aber wo wäre ein großer volkSmirth- schastlicher oder überhaupt ein Fortschritt ohne mannichfache Opfer, so bitter sie dem Einzelnen sind, gemacht worden? Und io hoffe ich auch, daß dieser österreichische Handelsvertrag schließ lich sich doch als das nahrhafte Stück Fleuch bewähren werde, das in die Aden: des Volkskörpers Gesundheit und Lebenskraft führen wird. Aber die munteren Reden, welche die Geneh migung deS Vertrags begleiteten oder begleiten sollten, das, was ich oben den lithographirten Speisezettel nannte, die fehl ten bei der Bcrathung hierüber so ziemlich, lieber politische Fragen fesselnd zu sprechen, ist nicht allzuschwer; Fachthemata interessant zu behandeln, erfordert schon mehr, und gar die Kur.st, Zahlen in cinerRedc so zu gruppiren, daß sie verständ lich werden und nicht die Abgeordneten ins Büffet, die Tribü nenbesucher auf die Straße Irnben, dazu gehört Meisterschaft. Nur wenigen Abgeordneten ist dies gegeben. Am ehesten findet man sich bei einer Zolldebatte noch in der allgemeinen Dis kussion ab, da kann man Ue Phrase, das Bild, den packenden Ausdruck doch mitunter anbringen. Die specielle Materie ver langt aber, um anzuziehen, Fachkenntniß, Gruppirunzstalent, Klarheit und Formengewandthcit zugleich. Die allgemeine De batte führte nur einen Mann wiederholt auf die Tribüne, der Jedem, der ihn nur einmal gesehen, unvergeßlich bleibt: den alten Würtcmberger Mohl. Eine drolligere Erscheinung kann man sich kaum denken: Ein 66jähriger Kopf mit gutmüthigem und ganz intelligentem Gesicht, auf welchem jahrelange politische und volkswirthschastliche Kämpfe ihre liefen Furchen gezeichnet haben; Lippen und Kinn mit einem spärlichen, schloorwcißen Bärtchen bestanden, das Haupt aber überwuchert mit einer mächtigen kastanienbraunen Pcrrücke. Die Perrücke macht gar nicht wie auf anderen Köpfen den schamhaften Versuch, ihre Existenz zu verbergen; mit einer gewissen Prätension drängt sie sich vor und wie von einein Gebirgskamm zwei Gebirgsketten ins Thal auslaufeir, so ziehen sich zwei mächtige Lockenarme herab ins Gesicht, so daß von der Stirne nur ein ganz schmales gleichschenkeliges Drcieck übrig bleibt. Der Gegensatz zwischen den Kopf- und Barthaaren ist in der Thal höchst komisch. Der alte, also bedachte Herr ist in seinen Bewegungen flink. Hurtig eilt er auf die Tribüne und die Antwort bleibt er nicht schuldig. Er ist der ausgeprägteste Schutzzöllner, der Gedanke an Zoll- ermäßigrmgcn ist ihm ein Gräuel, den Sieg der sreihändlerischcn Ideen bezeichnet er unverhüllt als eine neue Art Vandalismus, der den blühenden deutschen Gewerbeflciß zerstören würde. In sofern ist er gewiß auf einem gänzlich veralteten Standpunkte; die schutzzöllnerischen Grundsätze waren früher einmal die einzig richtigen und für viele Artikel kann ja auch der Zollverein jetzt nicht mäßige Schutzzölle entbehren, aber die Welt bewegt sich doch vorwärts. Doch, man wird diese UeberzeugungstreueMohls ehren müssen; seit seiner Jugend kämpft er für die Ideen des Schutzzolls. Was aber seine politischen Ueberzcugungen anlangt, so hat er ein so gutes deutsches Herz, wie irgend Einer; aus seinen Charakter kann kein Schatten, aber auf seine Perrücke darf kein Licht fallen. Entgegengesetzte volkswirthschastliche Grundsätze predigt ein anderer Würtemberger, der junge Pro fessor Schäffle, ein gewandter Redner, etwas breit und nicht allzutief, aber die Streitfragen rasch überblickend und sie geschickt beleuchtend. Sonst trat in der allgemeinen Debatte kein nerec oder hervorragender Redner aus; in der Specialdebatte zeichnete sich eine Rede des bayerischen Abgeordneten Feustel, Banquiers aus Bayreuth, über Leingarnzölle vorthcilhaft aus. Die ganze Art Feustels, zu reden, gemahnte mich sehr heimathlich. Worin nämlich entschieden die Mehrzahl der preußischen Redner denen, die aus den kleinen Staaten kommen, überlegen sind, das ist die Gewandtheit in den Formen, eine gewisse Dialektik des Geistes und ein ziemlich umfassender Gebrauch der Phrase. Die meisten Redner aus kleineren Kammern denken: wenn sie nur rein sachlich sprechen, schmucklos ihre Meinung vertragen, so werden ihre Worte durch die innere Wahrheit wirken. Das Publikum aus den Tribünen ivie iin Saale ist aber damit nicht zufrieden, cs verlangt nicht blos bclehit, auch unterhalten zu werden, die Fcroon gilt viel und eher verzeiht man es einem Redner, daß er etwas Falsches behauptet, als daß er langweilt. Wer den Pfiff los hat, scharfe Lichter zu werfen, ein Schlag wort zu erfinden, Gegensätze scharf zu betonen, Einwürfe und Unterbrechungen in der Rede zu verwerchen m.-d namentlich als Bouquet mit einer brillanten Pointe zu schließen, den hört inan immer wieder gern, wenn er auch von der Sache nicht allzuviel versteht. Die richtige Mitte, eine sehr glückliche Ver einigung zwischen umfassender Sachkenntniß und einer gefälli gen Form traf nun die Rede Feustels. Frei von Phrasen und blendendem Beiwerk verbreitete er sich über die Gefahren, welche über die Leincnindustrie Heraufziehen, er beherrschte das ganze Handclsgebiet, er verband die österreichischen Valutaver hältnisse in ihrer Rückwirkung auf das Aufblühen des sächsi schen und schlesischen Flachsbaues und als er mit einer warmen Empfehlung des bedrohten Industriezweiges an die Bundesre gierungen schloß, da hatte man ein klares Bild von der ganzen Sache ohne erst untersuchen zu müssen, wie viel auf Rechnung der bekannten rednerischen Kunstgriffe zu setzen sei. Noch sprach man lange über die Leinengarne; endlich aber hatte die Ver sammlung den trocknen Ton satt, man kam auf die Weinzölle. Um eine Versammlung geistig anzuregen, ist nun Niemand ein geeigneterer Mann, als „unser Braun." Seine Bacchusgestalt schwang sich auf die Tribüne, sie kommt direct aus den Wein landen, aus Nassau. Mit einem Schlage denn ein vollen deter Redner ist „unser Braun") hatte er sich Ruhe geschafft. Er führte sich ein als den Vertreter der besten Weine der Welt: Johannisberg, Nierstein, Ctcinberg, Martobrunn! Als er diese Worte einzeln aussprach, glaubte mau in dem behag lichen Tonfall der Sylbcn das liebliche Geräusch des aus der geöffneten Flasche perlenden Weins zu vernehmen. Er ccm- ponirte diese himmlisch klingenden Worte förmlich mit der Stimme und ein «-chlthucrü'es Gefühl thcilte sich mit Eins der Ver sammlung mit, als perlte das köstliche Gold in den Krystall- becher und als labe sich die schlürfende Zunge an diesen herr lichen Gottesgaben. Parteihader, Schutzzölle oder Freihandel, Nord oder Süd — Alles war vergessen, das ganze Zollparla- ment schwelgte in der Gedankenreihe, die sich an die Nennung jener Geburtsstättcn deutscher Weine anschlicßt. „Der deutsche Rhein, der deutsche Wein soll leben!" Darin waren offenbar Alle einig ohne ängstliche Scrupcl der Eompetcnzmäßigkeit die ser Empfindung. Selbst Graf Bismarck, der über seinen Depe schen brütete, legte die RosenknoSpe, mit der — ein Sinnbild der Unschuld! — er spielte, aus der Hand und lachte behaglich vor sich hin. Auch was Braun weiter erzählte, war sehr lustig anzuhören. Er berichtete, daß der billige Weinzoll nur die gefälschten Weine verdrängen werde, denn dieses Vertrauen habe er säst auf die menschliche Vernunft und — Zunge. Doch gar bald schwand dieses Genrebild vor einem Angriffe des hessischen nationallibcralen Abgeordneten Vamberger. Die ser ist das ausgeprägte Abbild einer eleganten Barrikadengestalt. Schwuppig ausgewachsen, das Haar lurz geschnitten und ein struppiger rother Bart mit Klemmer, eine heisere, keifende Stimme, sorgfältige Toilette. Er war auch früher leidenschaft licher Republikaner. Noch Flüchtling von dem Pfälzer Auf stand her, rief er bei dem Stiftungsfeste des deutschen Turn vereins in Paris kurz vor dem Kriege im Frühjahr 1866 einen Fluch über die deutschen Dynastieen und namentlich über Diejenige aus, bei der er im Mai 1868 bei der Eröffnung des Zollparlaments feierlich zur Hoftafel war. An diesem Spezimen von Ueberzeugungstreue dieses hochgefeicrtcn Führers der Nationalliberalen hat man wohl genug. Man wird es zu würdigen wissen (und Graf Bismarck thut dies in erster Linie, indem er ihn mit offener Verachtung straft, was es sagen soll, wenn Bamberger jetzt die hessische Regierung denuncirte. Die Herren sind eben dies- wie jenseits des Mains immer dieselben. Vergebens rief ihm die Versammlung, ärgerlich über seine Abschweifungen, zu: „Zur Sache! Wein! Wein!" Bamberger sprach aber nicht Wein, sondern denuncirte Gist. Endlich wurde es aber dem Präsidenten zu toll, er wies den Redner von der politischen Abschweifung zur Sache, zum Wein stock und da dieser ihm nicht sprudelte, so setzte sich der Edle nieder. Seinen Zweck hatte er ja erreicht. Die übrige Debatte über den Oesterreichischen Handelsvertrag war sachlich ohne Bedeutung und auch sonst ohne Interesse. Der Handelsver trag wurde mit großer Mehrheit zuletzt genehmigt. Die Debatte hierüber halte mit Roheisen begonnen, an dem Faden des Lein- garnS hatte sie sich weiter gesponnen und am Schlüsse war auf den Weingenuß etwas Kopfschmerz gefolgt; möge der Han delsvertrag selbst, der Manchen jetzt 'noch Kopfschmerzen macht, bald ihnen in einen» freundlicheren Bilde erscheinen! — Dem Vernehmen nach »vird das kronprinzliche Paar von Italic»» im Lause dieses Sommers bestimmt einen Besuch am hwsigen königl. Hofe abstalten. Die Ankunft der Herr schaften wird während der Anwesenheit II. MM. des Königs und der Königin in Pillnitz crivartet. — — Durch königl. Dccrct ist der auf den 16. d. M. fest- gestellte Schluß der Sitzungen der Ctändeversammlung, mit Rücksicht aus die noch zu erledigenden Gegenstände, nunmehr auf den 28. d. M, sowie die feierliche Verabschiedung des gegenwärtigen Landtags aus den 60. d. M. festgesetzt werden. — Gestern erschoß sich eii» dem Arbeitcrstande angehörcndcr Mann in seiner aus der Zahnsgassc befindlichen Wohnung. — — Von dein sogenannten Crucisixpfciler der alten Ab drücke sprang gestern Nachmittag ii» der 5. Stunde ein Drosch kenkutscher in die Elbe. Alle Verbuche, ihn zu retten, waren erfolglos. Dem Anschein nach wollte der Mann nicht gerettet sein, da er die ihm gebotene Hülse, — man »vars ihm von einem Kahn aus eine Stange entgegen, die er nur anzufassen brauchte — von der Hand wies. — — Eine „Strikc" versuchte jetzt auch iir richtiger Arbeits einstellung die Uhr auf der Schule iir Stadt-Ncudorf. Sie steht seit dem März dieses Jahres still und ist von der Zahl 6 nicht wegzublingen. Ein Spaßvogel behauptete, daß seit dieser Zeit die Dienstmägde sich weigern aufzustehen, »veil sie nicht wissen, wie sie in der Zeit leben und somit leicht um einige Stunden Schlaf kommen könnten. Die Neudorfer wün schen baldigen Fortschritt. — Vor einigen Tagen gab eine apothekenunkundige Dresd nern», ihrem am Nerocnsieber krank darniederlicgenden Ehemanne anstatt des von» Arzt verordnete Beruhigungspulvers aus Ver sehen „Jnsectenpulver". Ziemlich leichtsinnig! — Wenn »vir ain Mittwoch über die Ercursion einiger Tarnen zu Pferde nach dein Plaucnschen Grunde berichteten, und zu dem Worte Damen ein „(?)" setzte»», so »vollen wir nicht unterlaffcn, ausdrücklich zu erklären, daß letzteres Zeichen (?) vollständig überflüssig war. — Der Geschäftsbericht der Sächsisch-Böhmischen Dampf, schiffsahrts-Gesellschaft für die auf den 23. d. M. festgesetzte 32. ordentliche Generalversammlung über das Betriebsjahr
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