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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.03.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187103099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-03
- Tag1871-03-09
- Monat1871-03
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.03.1871
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on in Gold 882 112»,. nd- Ul'/t, I, Erttlahll 1»/,, Prtrv- ;rtr» stet«) rrS Ul'/,, vähreud dn 7. Ritz. 8'/, G., Pi. Ind. —. — pril 54 T., uni 55 T. »irtluS loco il 17 Thlr. Sgr., pn lult-Auzii': er 18 Thlr. . Trndw,: per d. «. G.. »r. uter. Hchi /. G chk». BersoLi er vrrnw- i Sei«« ! einstmln. ach Fernerel eine Revue er wünrm- Armeecerpr >en, welckn ersammluoz >n den Mi- nalen Vn- rr die LuS achten wäb der Pariser rung. Der >o, Omnei. lscker, Fern, .Delescluji e Regierung en Hcxbrn i. Iohustvll äicke Lich: n ihre Coil- r Regitrwz als vtnbnll! c beanlragl: nacb eine« ien. Thiett diese Krazr Trennung dn )lungen sehr cht auf Än- ung zu con- zescblosien. - Lahors, ab- »d , Hstil z« Etidl liüi St Hawdrrz rrbseu, Tu» ««, id des. a Liliji ,too. und t. Nürubnz Oderarotd,:'. ad i, Hotel -uir j . a. viltasA. 7aambarz. Kr wickaa, gAd«»«« Stadt vcrkl» nh a. Lnliit »ng, H-tl* vrrlia. )otel de IM mkraaz. de Iber-, hetel md her Sch««. r, and »des. a. MM nebst loch« ! a. Löwmi«» Dberzrautchmz l», Hotel >r» id , H. de «>sic »rakiech«^ Ei >°e« Sied, nardorf, Ho« Erjcheckt täglich früh 6'/, Uhr. »ttocii», «d ««»rdittou JohaiaiSgassr 4/5. ^ -mit». Redacteur Fr. hiitlicr. -pmbstunde d. Redaction »o» N—li Udr »ich»nag« ,on 4—L Uhr. wetz« der für die nächst- I stlßade Nummer bestimmten I z^etvr in dm Wochcntagm k« 8 Utzr Nachmittags. KiWger JaMü Anzeiger. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. «»s>a,e 88«». Xdouaemcnto-rrt« Biertelsährlich 1 Tblr. 7'/, Rar., incl Bringerlohn t Ihlr. 1v Ngr. Zascrate die Spaltzeile 1'/« Ngr. Ücclamca unter >. sttdaeltouostrlch die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Ltto «lemm, UniversitätSstraße 22, Local-Comptoir Hamslraße2I. V«8. Donnerstag den 9. März. 1871. Zur Nachricht. Tie Einlösung der am 1. April dies. I. fällig werdenden bapitalfcheine und Hin-» esipouS von König!. Tächfische« Staatsanleihen, einschließlich der denselben gleich zu achtenden AlbertSbahn»Priorita'ten, sowie der per Termin Ostern dieses Jahres fällig «erdenden Lmdrentenbank'Effecten, erfolgt bet Unterzeichneter Casse bereit- von» LS. dieses MonatS ab ä den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr. Leipzig, am 8. März 1871. Königliche Lotterie« Dar lehnS-CaFe. Ludwig Müller. Marschall. -rsrutliche Verhandlungen der Stadtverordneten vom 22. Februar 1871. tlltfGnuli des Protokolls bearbeitet», veröffentlicht.) (Fonsetzung.) Minis des Bauausschusses referirte Herr Vice- dechher Director Näser über die Beschlüsse des Mhes. a) Behufs der Entwässerung des Johannishos- vitalgebäudes eine Schleuste 3. Elaste in einer Länge von 450 Ellen vom vormaligen Hos- pitalthore ab bis in die Nahe der Verbin dungsbahn mit dem Kostenauswande von 3150 Thlr. aus den Mitteln des Johannis- hoSpitals zu erbauen, und d) eine eben solche Schleußt in der Johannis gaffe in einer Länge von 700 Ellen mit dem i Conto Betrieb zu entnehmenden Aufwande von 4900 Thlr. herzustellen. Der Ausschuß hatte dein Collegium vorgeschlagen, stir Herstellung der gedachten Schleußcnanlagen 3150 Thlr. auS dem' Vermögen des JohanmS- hoSpttalS und 4900 Thlr. aus dem Betriebe zu verwiüigen, bezügl. der letzten Anlage aber dem Käthe m erklären, daß man in der belr. Mitthei- tiliig jeoe Auskunft über den Anfangs- und End- yuct, sowie über die sonstige Ausdehnung der Schlmße vermisse, eine derartige Auskunft zedoch zm Prüfung derartiger Vorlagen als wünfchenS- verth bezeichnen müsse. Die Versammlung trat einhellig den Ausschuß- rrrschlägen bei. Namens des Bauausschusses berichtete Herr ! Licevorstcher Director diäser weiter über folgende Kalhszuschrist: „Sie haben beantragt: die Herstellung von Pflaster in Zukunft öffentlich ausschreiben zu Irffen und hierbei dem Uebernehmer die Lieferung des Materials mit zu übertragen. Zur Motivirung dieses Antrags haben Sie zurerderst angeführt, „daß sicherem Vernehmen nach neuerdings bei Pflasterungen ein Mangel an Material sich fühlbar gemacht, welcher verkehrs- I simnde Verzögerungen mit sich geführt." Wir Illunen dieses Änführen als ein begründetes nicht lannkenncn, da weder im verflossenen Jahre, noch Istüberhin jemals ein Mangel an Pflastersteinen vorhanden gewesen, vielmehr jederzeit genügende Ivrnäthe zur Verfügung gestanden haben, s Dnm yiernächst Sie von der vorstehenden bean tragte» Einrichtung besondere Dort heile für die I Stadt erwarten, so können wir auch darin Ihre lAichchl nicht tbeilen. korauszuschicken ist, daß eS sich bei den fraglichen I Materiallieferungen nur um bossirtes, nicht auch um Bruchsteinpflaster handeln kann. DaS letztere ist bisher auS dem im Eigenthume »er Stadt befindlichen Grasdorfer Steinbrucke bezogen worden und wird auch fernerhin auS dem selben bezogen werden müssen, kann also in fremde Lieferung nicht gegeben werden. Was aber die lbossirten Steine anlangt, die ein sehr gesuchtes iNtierial sind, so dürste es fürs Erste auf der »Hand liegen, daß beim Ankauf größerer Ouan Itliäien billigere Preise erzielt werden, als beim iLiiauf kleinerer Quantitäten. 1 Die städtische Verwaltung ist nun im Stande, I sichere Quantitäten zu erkaufen, sie besitzt dazu ldie nöthigen Geldmittel und die erforderlichen Lagerplätze. Die hiesigen Steinsetzermerster haben «der da-Eine, noch da-Andere; sie würden sich, «nm ihnen die Lieferung von Material neben der Legung de- Pflasters Übertragen werden sollte, »anmf beschränken müssen, nur den jedesmaligen Ivedaff für diese oder jene Straßenpflasterung zu I beschaffen, und dann würden sie billigere Preffe I als die Stadt schwerlich erlangen, oder aber, sie Imißten sich erst Lagerplätze miethen, und daS würbe ldie Prme ebenfalls verteuern. 1 Ls ist aber weiter Folgende- in Betracht zu I ^ie boffirten Pflastersteine, aucbdie Steine erster l Qualität, können nicht, wie die Mauersteine, von I gleicher Höhe «nd Stärke geliefert werden. Sie Idiffmrrn in der Höhe von 7 bis 8 Zoll und in gder Stärke von 4'/, bi- 7 Zoll. Bei Steinen Qualität ist die Differenz noch größer. So lauge bossirte Steine auf städtische Rechnung Ig'ekaust »erden, find jederzeit au-reich«nve vorräthe vorhanden, und es ist die Möglichkeit gegeben, Straßen ans diesen Vorräthen zum Pflastern der Straßen die starken und hohen Steine auszusuchen, die schwä cheren und weniger hohen aber zu Trott oiranpfla- sterungen, Fußwegen und Reparaturen zu verwen den. Auf solche Weise läßt sich für die Straßen ein gleichmäßiges Pflaster von kräftigen Steinen erzielen, wie solches neuerdings in der Goethestraße, Rrtterstraße und anderen Straßen gelegt worden rst. Die Steinsetzermeister sind aus den obengenann ten Gründen nicht in der Lage, eine solche Aus wahl zu treffen, sie müssen auch die schwächeren und geringeren Steine mit verwenden, wenn sie ihnen nicht unbenutzt liegen bleiben sollen. Durch solche Unterschiebungen wird aber selbstverständlich ein ungleichmäßiges Pflaster hervorgerufen. Schließlich wollen wir noch darauf Hinweisen, daß auch in anderen größeren Städten, wie Berlin, Hamburg, Frankfurt a.M, Dresden, das Pflaster material jederzeit für städtische Rechnung anaeschafft wird, im Uebrigen in der hiesigen Stadt aus ähnlichen finanziellen Gründen, wie die vorge dachten, bei Schleußenbauten die Schleußensteure gleichfalls auf städtische Rechnung angekauft und nicht dem Bauunternehmer in Lieferung gegeben werden. Wir haben daher beschlossen, Ihren eingangs erwähnten Antrag abzulehnen und nach wie vor den Ankauf von Pflastermaterial auf städtische Rechnung zu bewirken. Dagegen wird, wie dies schon jetzt geschehen, die Lieferung der Steine auf städtische Rechnung auch ferner im SubmiffionSwege erfolgen. Wenn Sie überdies für wünschenswertst erachtet haben, bei derartigen Submissionen auch den Be sitzern kleinerer Stcinbrüche die Füglichkeit der Concurrenz zu bieten, so wollen wir bemerken, daß auch dies bereits geschehen und bei der im vorigen Herbst stattgehabten Submission mit einem solchen Steinbruchsbesitzer abgeschloffen worden ist, freilich für diesen Fall mit nicht ganz günstigem Erfolge insofern, als das von Jenem gelieferte Material zum Theil als unbrauchbar zurückgewiesen werden mußte." Der Ausschuß bericht hierzu lautet: Man bemerkte, daß bei rechtzeitiger Ausschrei bung der Submissionen die Steinsetzermeister wohl in der Lage wären, genügende Quantitäten Steine sich ru beschaffen, und daß den Steinsetzermeistern die Beschaffung der Steine auS dem Grasdorfer Steinbruche zu den dort festgesetzten Preisen auf gegeben werden könnte. Hierdurch würde die Stadt finanziell ein bessere- Geschäft machen, weil mit der Lagerung großer Quantitäten Material noth- wendig ein Materialverlust verbunden sei. Andrerseits wie- man auf die Schwierigkeit hin, die die Beschaffung de- Materials zeitweilig machen würde, namentlich bei schlechten Wegen; es lei des halb wohl gerechtfertigt, die Materialbeschaffung durck die Stadt wenigstens nicht ganz zu verwerfen. Hiergegen hielt man ein, daß jeder Bauunter nehmer für Beschaffung des Material- zu allen Zeiten sorgen müsse, und daß dies ebenso von den Steinsetzermeistern ausgeführt werden könne, weil überdies die Lagerung des Materials keine Schwie rigkeit bereiten dürfte. Thatsache sei, daß über die hiesigen Pflaster arbeiten vielfache Klagen laut würden, und daß alle Mittel versucht werden müßten, diesem Uebel- stande abzuhelfen, und daß dies wahrscheinlich durch ConcurrenzauSschreibung, an der auch au-«ärlige Unternehmer Theil nehmen könnten, erreicht wer den würde. Man beschloß einhellig, dem Collegium vorzu schlagen, bei dem früheren Anträge zu beharren. Zu der Bemerkung des Raths über den Mangel an Pflasterung-material wurde mitgetheilt, daß bei der Pflasterung der Sternwartenstraße, nach der ercheilten Auskunft der Steinsetzer, die Verzögerung in der Herstellung deS Pflaster- dadurch herbei geführt worden sei, daß Mangel an Pflastersteinen zeitweilig geherrscht habe. Herr Krause theilte mit, daß allerdings Ver zögerungen in der Pflasterung dadurch verursacht worden seien, daß Mangel an Steinen gewesen wäre. Ihm sei dies von Steinmetzmeistern ver sichert und uicbt blo- rücksichtlich der Sternrvarteu- straße, sondern auch bei anderen Straßen. Kenn der Rath da- Gegentheil versichere, so sei die- nichl wahr. Der Herr Vorsteher bemerkte hierzu, daß Herr Krause ledensaüS nicht beabstcht habe, dem Rathe vorzuwerfen, daß derselbe wissentlich etwas nicht Wahres behauptet habe, sondern nur, daß der Rath falsch unterrichtet gewesen sei, was Herr Krause bestätigte. Herr Fleischhauer befürwortete den Ausschuß antrag, um Klarheit darüber zu erhalten, was eine Etraßenpflasterung der Stadt eigentlich koste, und machte Milt Heilungen über die Pflasterung der Elsterstraße, über deren Herstellung den Adjacenten die Rechnung auf Verlangen nickt vorgelegt worden sei, obwohl dieselben die Kosten hätten tragen müssen. Auch Herr Advocat Rudolf Schmidt sprach sich im Sinne des Ausschusses aus. Die früheren mehr patriarchalischen Stadträlhe hätten sich doch durch eigene Anschauung genauer unterrichtet und es werde gut sein, wenn die betreffenden Raths- mitglieder zu schärferer Aufsicht genöthigt wären. Nach dem Schlußwort des Herrn Referenten, welcher hervorhob, daß gegenwärtig keine genügende Controle über das Material herrsche und ein Nutzen für die Stadt bei der Selbstbeschaffung nicht er wachse, wie die ReichSstraße erweise, vor Allem aber eine rechtzeitig ausgeschriebene Submission die vom Rath geschilderten Uebelstände beseitigen würde, fand der Ausschußvorschlag einstimmig Annahme. (Schluß f.) Schreber-Verein -er Oft-Vorstadt. * Leipzig. 4. März. Die am gestrigen Abend im Parterresaal des Schützenhauses stattgefundene Versammlung des Schreber - Vereins der Qstvor- stadt war eine zahlreich besuchte. Herr I)i-. Ney her sprach über die allgemeinen Regeln für die Erhal tung der Gesundheit der Kinder und über die nothweudigsten Vorkehrungen zur Verhütung von «Linkheiten event. wo solche ausgebrochen, über deren vernünftige Behandlung. Die Statistik hat nachgewiesen, daß die mittlere Lebensdauer aller Menschen in Deutschland 30 Jahre, in London 30»/, bis 31 Jahre erreiche, daß von allen Kindern der zehnte Thetl im Laufe deS ersten Jahres gestorben. Wenn erwiesen, daß der Mensch feste Stoffe 17 Tage, flüssige Stoffe 4 Tage, die Luft aber nur 4 Minuten entbehren kann, wenn ferner in der Stadt selbst nur etwa ein Dritt- theil des Ozonaehaltes, in manchen Wohnungen je nack Lage und Beschaffenheit derselben aber eine kaum nennenswerthe Quantität oder gar kein Qzongehalt vorzufindcn ist, so erscheint es in erster Linie, und wenn man die hohe Bedeutung des Ozons erwägt, unumgänglich nöthig, alle Woh nungen stets und möglichst viel zu öffnen. Die Nahrung sucht sich Jeder nach seinem Geschmack und Geldbeutel aus, die Wenigsten aber fragen nach dem Bedarf deS Körper-. Wenn weiter erwiesen, daß durch daS Athmen und durch die Haut rc. ganz respektable Waffcr- maffen sich auS dem Körper entfernen, in den sel tensten Fällen aber die Abnahme des Wassergehal te- im Körper nur in annäherndem Maße durch Zuführung gleicher Massen ersetzt wird, so erzieht sich hieran- als eine weitere nothwendiae Be dingung für die Erhaltung der Gesundheit die regelmäßige Zuführung reinen Wasser- (da- Waffer unserer Wasserleitung ist nach Redner- Ermessen als ein gesundes, reine- und dem destiümen fast gleichkommendesru betrachten), lieber die Frage, wie viel der Mensch essen soll, läßt sich nur schwer ein gültige- Urthinl abgeben ; vor Allem wird dazu gehören, daß dem Körper je nach der Auftlabme der Speisen auch der nöthige Vbzng verschafft, für die Verbrennung der Stoffe Sorge getragen wird; ebenso und namentlich bei Kindern ist jeder Ueberfüllung de-Magens entschieden vor- zube^en. Ein Hauptgewicht aber ist auf die Lage und Beschaffenheit der Wohnung-raume zu legen. Die Wohnung darf möglichst mcht nach Norden, son dern »Nch der Sonnenseite zu liegen, da die Sonne wieder»« ein HülfSmittel zur Zersetzung der or ganischen Materien bildet; je siceier das Haus siebt, desto gesunder find seine Wohnunasräume. Ba Eiulheiluitg der Räume muß darauf Obacht genommen werden, daß zur Schlafstube der größte Raum verwendet wird. Die Erfahrung hat aelehrt, daß gerade diese Maßregel, ebenso wie me Verwendung der größten und besten Räume zu Krankenzmnnern von unschätzbarem Einstuffe gchvefen sind Selbstverständlich zählt unter den Factor en für die Erhaltung und der. Wiederher stellung der Gechndheit die Reinlichkeit; ntchl allein da- Saffhrn der sichtbaren KSrpertheUe. sondern da- »ftere Waschen womöglich d«S ganzen Körper» und der oftmalige WechsÄ der Leibwäsche (welche einem Sckwamm zu ver reichen, der die fortwährenden Dünste de- Kör per« aufntmntt), ebenso die Vermeidung des Rauchens, wenigsten« in Zimmern, in welchen sich Kinder aufhalten, sind Haupterforderniffe für die Erlangung günstiger Resultate. Dieselben Bedingungen stellte Redner an die Eltern, denen daran liegt, ihre Kinder gesund zu erhalten. Für ganz kleine Kinder empfiehlt sich der Aufenthalt in gehörig gelüfteten Zimmern mit mäßiger Wärme; in diesen: Zimmer dürfen aber weder Wäsche getrocknet noch die abgelegten Kleider aufbewahrt werden, wie dies leider >edoch so häufig geschieht ; ferner ist auch dein Kinde nach allen Richtungen seines Körpers hin eine strenge Ord nung aufzubürden. Eine gleiche Sorgfalt haben ferner die Eltern auf eine an bestimmte Zeiten gebundene Verabreichung der Nahrung zu ver wenden, namentlich Säuglinge des Nachts mög lichst wenig an die Verabreichung der Nahrung zu gewöhnen, da auch hierin wieder die Erfahrung gelehrt, daß eine zu allen Nachtstunden erfolgte Befriedigung mehr 'Nachtheil als Nutzen hervor gebracht hat. Die schon oben angedeutete Rein lichkeit, insbesondere das fleißige Baden des Kin des, zugleich aber auch ein Scküven vor Erkältung schließt das Capitel der Vorschriften, durch deren strenge Befolgung Ellern ihre Kinder vor den üblichen Kinderkrankheiten nicht unwesentlich zu schützen vermögen. Schließlich gab Redner, gleichsam als Einleitung für den nächsten ausführlichen Vortrag über Schar lack, Masern und Pocken, noch einige allgemeine Andeutungen; alle drei Species sind als Krank heiten bekannt, an denen fast die gesammte Mensch heit leidet, dergestalt, daß man ihnen oder einer von ihnen kaum zu entgehen vermag. Während Schar lach nur in den seltensten Fällen wiederkehrt, Ist der Mcnsck der Wiederholung der Masern ausgc- setzt, von den Pocken aber sind Menschen bereits mehrmals heimaesuckt worden. — Redner unter zieht schließlich di« Jmpsfrage einer näheren Be trachtung und verweist hauptsächlich auf die statistiscken Nachweise, denen zufolge in allen Ländern mit Impfzwang die Pocken in bc- deutendem Maße adgenominen haben, während sie früher in entsetzlicher Weise unter der Menschheit aufräumten. Auch die Thatsache hebt Redner hervor, daß bei allen geimpften Personen die Krankheit einen weniger vösartigen Charakter ge zeigt als bei Ungeimpften. Das Haupterforderniß bei allen Krankheiten aber ist die Unterbringung des Kranken in die allerbeste Luft. — An diesen Vortrag schloß sich eine ziemlich aus führliche Debatte, an welcher die Herren Director I)r. Fischer, Vorsitzender Thomas, Lehrer Gesell, vr. Albrecht u. A. theilnabmen und in deren Verlauf man sich allseitig für den 'Nutzen der Impfung aussprach und deshalb den von Herrn Director Dr. Fischer gestellten Antrag, eine Com mission zu ernennen, welche Mittel und Wege er wäge, um den früheren Impfzwang auch in Sachsen wieder herbcizuführen, einstimmig annahm. Die Commission besteht auS den Herren Direktor vr. Fischer, vr. Reyher und dem Herrn Vor sitzenden. Lemkarl's Hausmufik. Das „Bierhandigshielen" gehört zu den belieb testen und besten geistigen Unterhaltungen gebildeter Dilettantcnkreise, welche immer mehr und mehr darnach streben, die claffischen Meisterwerke genau kennen und verstehen zu lernen, daS wahre Wesen derselben zu erfaßen und in sich aufzunehmen. Die Leuckart'sche Hausmusik kommt diesem Streben in kunstwürdigfter Weife entgegen, sie bietet Mozart' S sammtliche Clavierconcerre, Elavierquartette und daS Clavierquintett, Beeth oven'- Concerte, dessen Violin-Trios (und Sere naden), Biolingnartette rc. und Fr. Schubert'S Jnstrumentalwerke in ausgezeichnetem, mäßigen Spie lern zugänglichein vierhandigen Arrangement für Pianoforte vonHugoUlrich, welcher auf beregtem Gebiete eine ganz Hervoragende und äußerst ein sichtsvolle Thäligkeit entfaltet hat. Ferdinand Htller sprach sich bereits m anerkennendsten Worten über die Leuckart'sche Hausmusik aus, Clara Schumann zieht die Ulrich'schen Be arbeitungen „allen anderen vor" und rühmt sieals „feinsinnig" und „höchst spielbar", Hans von Bülow bezeichnet sie als „Muster", kurz musikalische Autoritäten vereinigen sich in dein günstigsten Urtheil über die Sammlung, welche den Dilettanten und jungen angehenden Musikern zur Bereicherung ihrer Kenntnisse so edle miisitp- lische Gaben für den billigsten Preis darbietct (Serie l z. B. enthält 25 Nummern io 22 Liefe rungen ü 15 Ngr. n«ttc). Mithin ist nicht zu verkennen, daß hwr im vierhandigen Arrangement ein brillantes Resultat erzielt wurde, welches den Musiktreibenden zum Nutzen gereicht uud in der musikalischen Literatur eine Lücke au-fvllt —mn.
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