Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187104132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-04
- Tag1871-04-13
- Monat1871-04
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1871
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
i Naß« .öaestlt-.! Ilchalt^! allen Man» Mira»., Reiche, mehrnül eneraliü Mens Erscheiat täglich früh 6'/r Uhr. U^aNinn in» LexcLillo» Johannisgassk 4/5. Redactcur /r. Hilltner. prechstunde d. Redaktion Vormntags von 1t—12 Ubr «achmlttäg- oon 4—L Uhl. »r der für die nilchst- Rummer bestimmten lferate in Ven Wochentagen ! dis 3 ühr Nachmittags. KipMer.Tageblatt Anzeiger. AmMatt des Königl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. «xsl»»« «8V0. ^donnementrprei» Vicrtcljät'rlich , Tblr. 7' . Ngr., incl. Bringerlobn l Thlr. tu Rgr. Znstrale die Spalrzeile t'/«Ngr. Neclamen unter NcLaetionrflrich die Spalrzeile 2 Ngr. /iliale Ltto Klemm, Unwersilärsslraße 22, Loeal-Emnploir Hainstraße 21. . H-i-U dmg. plll , und Sl S»^I kf LL.ri er Haha. .gr.va» früss. St. r»»s».! ud Hotel a, rer Hof. a. Dnttn,! 103. Donnerstag den 13. April. 1871. Bauplatz - Versteigerung. Der an der Vcke der Pfaffendorfer - und Humboldtstraste linker Hand von der jrvmenade aus gelegene, der Stadlgemeinde gehörige Bauplatz von 2440 UDEllen Flächeninhalt, lit einer Slraßenfronle von 50 Ellen in der Pfasfcndorfer- und 45 Ellen in der Humboldlstraße, >ll an den Meistbietenden versteinert werden und ist hierzu Termin an RalbSstelle auf Freitag den 14. dieses MonatS Vormittags 11 Uhr »beraumt worden. Die Versteigerungsbedingungen und der betreffende Parzellirungsplan liegen in unserem Bau me zur Einsichtnahme aus und bemerken wir noch ausdrücklich, daß die pünctlich zur obenange- rbenen Stunde beginnende Versteigerung geschlossen werden wird, sobald weitere Gebote auf den osgebotenen Platz nickt mehr erfolgen. Der Rath der Stadt Leipzig. Leipzig, den 1. April 1871. Dr. Koch. Eerutti. Bekanntmachung. Auf der hiesigen städtischen Gasanstalt soll ein Eondensator von Gußeisen und Eisenblech, 24 Fuß lang und 10 Fuß hoch mit 54 Eisenblechröhren und sonstigem Zubehör angeliefert und aufgestellt werden. Unternehmungslustige wollen ihre schriftlichen Offerten bis zum 1. Mai e. versiegelt an die Gas anstalt einreicken, woselbst auch Zeichnung, Anschlag und Bedingungen einzusehen sind. Leipzig, den 8. April 1871. DcS RathS Deputation zur Gasanstalt. Bekanntmachung. Zum Transport Pockenkranker sind besondere Portechaisen vorhanden, welche im Locale der Ehaisenträger am Naschmarkte zu bestellen sind, und wir bringen dies mit dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kennlniß, daß Droschken und Omnibus zu solchem Transport nickt benutzt werden dürfen. Leipzig, am 12. April 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. j Dr. Koch. Schleißner. Bekanntmachung. Die Ersteher von Hölzern in den städtischen Forsten. welche das von ihnen erkaufte Holz inner talb der in den Licitativnöbedingungen bestimmten Frist nicht abgefahren haben, werden hierdurch nfgefordert, diese Abfuhr ungesäumt bei Vermeidung der in jenen Bedingungen angedrohten Nach teile zu bewirken. Leipzig, am ii. April 1871. DcS RathS Forstdeputation. et. Lelx'tH Hotel M> Äus Stadt und Land. , g Sinh-iL I .ü->Ichriit«li, t. London DreSdn tz. a. Wiim> »otelHi- and -Udo». >.. g Sonne. >'g, H-tel p Familie ans uffe. , w. Schwon. Thünug. S. , Hotel zu« ud , Tt. Niesr. »ritz, br. Roß. dt Hamburg den, Hotel z. erg. g. Sinh. , H. de Russte, ein. und Haha. g, gr. vamn. St. London. v. Schwa», »ter u. Jang!. itz, H. Haiffe. >l ». Palwd. änbarg, St rdmannsdorf, H j Palmi. > z. lsa md. ll« Dre«ten. r. Leipzig, 12. April. Im Anschluß an unsere strige Mitlheilung Uber die evangelische Landes- Lynvde geben wir heute eine Uebersichl derjenigen Herren, weläxe die Wahlversammlung der vangelisch - lutherischen Kirchengemeinden in seipzigzu bilden berufen find. Bon den hiesigen Herren Geistlichen sind kraft ihres Amtes stiinm- erechtigt in der Thvmasparochie: Superintendent t Goch,. K-. Lechler, Archidiakonus Dr. Wille, Tiakonuö : aus Via. >r. LKrlenliner, Subdiakonus I)r. Suppe, Ober- alechet Dr Fricke, Oberdiakonus Dr. Merbach, >. z Palind. )iakonus Dr. König, Pastor Dr. Michaelis; in Sr. Drettm. ^ Nicolaiparochie: Pastor Dr. Ahlfeld, Archi- h a. »acht! ,iakonus I)r. Gräfe, Diakonus Dr. Lampadius, >t H-mdm rubdiakvnuS De. Binkau, Pastor Dr. Brockhaus, Münchn H lediger Dr. Schneider, diicht ganz zweifellos iegt die Frage der Sttmmberechligung des an der Hotel Lhomaskirche anaestellten Herrn Hülfsgeistlichen, g, H.Hmfft. ßind es wird wahrscheinlich noch besonderer Fest» iellung in dieser Hinsicht bedürfen. In Bezug mf die Eigenschaft der Herren Universitätsprediger >at das Cultusministerium gelegentlich der Kirchen- wrstandSwahlen entschieden, daß sie zu den Laien zu echnen sind. Die oben genannten Herren ergeben 4 gersiltche WahlmLnner für die hiesige Synodal- »ahl. Demgemäß würden die beiden K irchenvorstände u St. Thomä und St. Vkicolai auch 14 weltliche der dem Laieustande angehörende Wahlmänner u» ihrer Mitte zur Wahlhandlung abzuordnen aben. Diese beiden Kirchen - Vorstände bilden egenwärlig, außer den geistlichen Mitgliedern, Agende Herren: Bicebürgermeister Dr. Stephani, pell.-Rath Dr. Baumgarten, Pos. Dr. Bieder- nn, Pros. Dr. Eckstein, Abvocal Dr. Georgi, sengießereibesitzer Goetz, Kaufmann Gottlieb, tadtraib Dr. Günther, Kaufmann R. Grüner, adtratb I. Harck, Stadtältester R. Härtel, tadtraty Dr. Kollmann, Oberlehrer Dr. Panitz, fmann Scharf, Bürgersckullehrer Thoinas, Bürgermeister Dr. Koch, Buchbinder Föste, Advoc. setz, Kaufmann Landmann, Stadtr. Dr. Lippert- Lhne, Lackirer Müller, Advocat Oehme, Buch- mdler Rost, Kaufmann Schnoor, Adv. Schrey, iwfmann Louis Seyfferth, Advocat Wachsmulh, chhandler Franz Wagner, Realschulvireclor Wagner, liector mugnik. Prof. Dr. Zarncke « Leipzig, 12. April. Morgen feiern die sächsische und die k. bayerische Armee gemeinsam »ffenbrüderlich den 22 jährigen Gedenktag der Erstürmung der Tüppelcr Schanzen, nsn tapferer Kronprinz Albert daS gleiche 'rumnlmgssest an seinen ersten Feldzug und die m für seinen Aniheil an jenem Kampfe gewordene rste kriegerische Auszeichnung, das Ritterkreuz des sächsischen Militair- Et. Heinrichs-Ordens, eine coralion, die sich sieben Jahre später sein rüder Prinz Georg bei KöniggrLtz verdiente. — er Tag von Düppel bewies, daß die Sachsen reS zwelhundertiährigen Waffenruhms wacker ein gedenk waren. Tie Leipziger GarnisonStruppen, lte beiden Schiitzenbataillone, welche ein combtnirtei eichtes Jnfanleriebalaillon bildeten, trugen auS em Kampfe bei Düppel sieben Ritterkreuze und eun silberne Medaillen dcS Heinrichsordens (letz- ere für Mannschaften, erstere für Officiere, dar inikr der neuerdings wieder hier residtrrnde Generalmajor Freiherr v. Wagner), sowie acht stentlichc Auszeichnungen anderer Art für Mann haften davon. Diese Ehren waren aber anch Heuer erkauft worden. Da- combinirte Schützen- ataillon verlor beim Sturm auf die Gcha on Düppel 12 Todte sogleich, darunter 2 5 irre, und Iv tödrlich Verwundete, die im Fe! rzarrth starben, im Ganzen 4L Verwundete, in ruunna 55 Mann, darunter 6 Officiere? tr. Leipzig, 12. April. Die so wichtige directe nsenbahn-Verbindung Leipzigs mit Berlin alte wegen der bedeutenden MilitairtrauSporle «ei ihrer Personenrüge zeitweilig aufgehoben >. Nur ft' > Regel für ckslchtlgulig > Inserate, -*n können. eutage» nungen s. 5. 7. hen wüsten. für die Festzrit waren diese Tageszüge wieder eingerichtet worden, also für den 8. bis 11. d. Mts. — Jetzt macht zu angenehmer .leberraschung des reisenden und correspondirendcu Publikums dw Direktion bekannt, daß diese Züge )is auf Weiteres fortbcstehen soNen. Es sind dies die Nachmittags 1 Uhr von Berlin abgelassenen, 5 Uhr 5 Mnuten fahrplanmäßig hier eintrcssenden und die Nachmittags 5 Minuten vor >/,1 Uhr hier abgehenden und 4 Uhr 50 Min. Nachmittags in Berlin einlaufenden höchst beque men Personenzüge. — An die Officiere, Unterosficiere und Mann- chaften der vom Kriegsschauplätze zurückgekehrten Besatzungstruppen sind vertheilt worden: 1. Das Eomthurkreuz 2. Elaste deS MbrechtS- Ordens mit Kriegs-Decoration: Oberst z. D. von Schmiden. Das Ritterkreuz des Verdienst-OrdenS mit Kriegs - Decoration: Major von Mensch, ^auptmann z. D. Raabe, und Hauptmann Das Ritterkreuz de- Verdienstordens: Oberst lieutenant z. D. Bnbam, und Major z. D. von Rohrscheidt. Das Ritterkreuz des Albrechtsordens mit Kriegs-Decoration: Hauptmann Graf von Ein siedel und Secondelieutenant der Reserve Fikentscher, Hauptmann von Craushaar, Sec.- Ltnt. ver Reserve Heger und Scc.-Ltnt. der Reserve Beringer. DaS Ritterkreuz des Albrechtsordens: Sec.- Ltnt. der Reserve Schneider, die Hauptleute Spann, von Raab, Klette und von Klenck. Die goldene Medaille des Milit.-Sct.- cinrichs-Ordens: Unterofficier Kreye. ie silberne Medaille des Milit.-Sct.-Heinrichs- OrdenS: Unterofficier Dankelmann, Sergeant Morgenstern, Unterofficier Blechschmidt, Gre nadier Weigert II. und Grenadier Opitz, Bice- feldwebcl Grüner und Gefreiter Fietze, Webr- mann Bielich, Feldwebel Wagner und die Unterosficiere Kliemt, Schaufuß. Pisters, Lei teritz, Oberkanonier Wolf, Kanonier Wehncr und Kanonier Gnauck. 8. Die goldene Medaille des Verdienstordens: die Feldwebel Berger, Hcydrich, Horvach und Thiele. (Außerdem sind zahlreiche silberne Medaillen des Verdienst- und deS AlbrechtS- Ordens verliehen worden.) > Leipzig, 12. April. Auf der Rückreise von Schwerin langten heute Morgen der regierende Herzog Ernst und Prinz Montz von Sachsen- Altenburg mittelst der Berliner Bahn hur an und reisten mit dem nächsten Zuge der Bayerischen Bahn weiter nach Altenburg. Der Erbprinz von Sachsen-Meiningen traf gestern Abend 6 Uhr auf der Thüringer Bahn von Frankfurt hier ein, stieg im Hotel de Nussie ab, wohnte sodann der Theatervorstellung bei und reiste heute Vormittag weiter nach Meiningen. Mit demselben Zuge der Thüringer Bahn kam gestern Abend die Prinzessin Marianne ver Niederlande hier an. Sie reiste bereit- um 7 Uhr 10 Min. weiter nach Liegnitz. — Wegen Mißhandlung seiner Eltern ist gestern Abend ein auf der Eolonnadenstraße wohnhafter Schriftsetzer arretirt und nachmals in Haft genommen worden. — Um dieselbe Zeit wurde von der Karolinen straße eine geistesgestörte Näherin polizeilich ab- aeholt und später wegen ihrer Krankheit in daS GcorgenhoSpital gebracht. — In einem Geschästslocale am ThomaSkirckhof ertappte gestern Abend die GefchänSuihaberin ein Ziaeunerweib, welches eine Eigarre dvic ge kauft hatte und einige kleine Münze eingewechselt baden wollte, darüber, wie dasselbe die AuSwechsr- lungscasse bestahl und das Geld in ihre Anmel verschwinden ließ. Zwar suchte sich die Diebin, als sie sich entdeckt sah, de- Geldes zu entledigen und ließ solches ihren Aermeln wieder entfallen, f aber schon war Polizei bei der Hand und nicht nur die Zigeunerin, sondern auch ihr Bruder, welcher vor ver Thür gestanden und den Aufpasser gemacht hatte, wurden nach dem Naschmarkt ab- geführt. — Von den in Folge der Demobilmachung mehrerer Abheilungen des königlich sächsischen Armee-Corps überzählig gewordenen Artillerie- und Train-Pferden sollen circa 250 Stück in Dresden den 13., 14. und 15. April dieses Jahres, in den Stunden von Vormittags 10 bis Nachmittags 3 Uhr, am Hospitalplatz der Neu stadt gegen sofortige Barzahlung öffentlich ver steigert werden. — Dem „Dr. I." schreibt man von der Festung Königstein, 10. April: Die strahlende Oster sonne hat zum ersten Male in diesem Jahre eine größere Menge Besucher auf unsere herrliche Berg veste hinaufgelockt. Man hofft allgemein in unserer sonst so viel durchwanderten Gegend, daß dieses Jahr die Ausfälle des vergangenen reichlich decken wird. Im Brilnnenhause der Festung arbeitet seit Anfang des MonatS eine zierliche Dampf maschine, um, anstatt der Soldaten im Tretrade, den Wasserbedarf aus dem gähnenden Schachte mit Leichtigkeit heraufzuziehen. Das Rad bleibt der Vorsicht halber zur Aushülfe stehen. Für die nebenan eingerichtete Dampfküche erzeugt zugleich der Kessel Dampf genug, um das Essen der ganzen Besatzung ungemein schnell und sauber herzustellen. Die beiden praktischen Neuerungen sind der Um sicht und Energie des jetzigen Eommandanten zn verdanken. Schreberverein der Westvorstadt. Der angekündigte zweite Vortrag des Herrn Schirmer: „Ueber die geistige Befreiung der Russen durch die Schule" hatte der Vereinssitzung vom 11. April s. o. meyrere dem russischen Staate näherstehende Gäste zugeführt, welche sich auch an der dem Vortrage folgenden Tebcutc in hervorragender Weise betheiligten. Der Herr Vortragende führte in seinem umfangreichen, blühenden Vortrage in der Hauptsache Folgendes aus: In Rußland wurde die Verhinderung eines Attentates auf den Kaiser durch den Bauer Kom- missarow Veranlassung zur Gründung von Kom- missarowsschulen, einer Art Realschulen, in welchen die Schüler, und zwar unbemittelte für nur 100 Rubel Eintrittsgeld, außer dem Unterricht auch Wohnung, Kost und .Kleidung erhallen. Wohl habende Private haben zur Gründung solcher wie auch der Gründung von Lehrerseminarien große Summen beigcsteuert. Tie Lehrer an diesen Schulen werden bester bezahlt als z. B. in Preu ßen. Die russische Schule steht nicht unter der Kirche, sondern unter der Beaufsichtigung von Fach männern. Alles drängt sich in Rußland jetzt zur Schule, so daß die vorhandenen nicht ausreichen. Auch in den höheren Sckulen ist ein neues, reges Vorwärtsstreben beinerkbar. Russische Mädchen- Gymnasien wurden in neuerer Zeit zahlreich ge gründet und, weil billig, eifrig benutzt. Redner schildert hieraus hauptsächlick die äußere Einrichtung der Kommissarowschule in Moskau, eine Musteranstalt ihrer Art, in ein gehender Weise, verbreitet sich über technische Be rufsschulen und einige Eigenthümlichkeiten und hervorragende Leistungen der Rüsten überhaupt, zu welchen letzteren er ihre Redesertigkeit, scköne Handschrift und die besondere Leichtigkeit rechnet, mit welcher der Rüste fremde Sprachen lernt und spricht, und schließt mit dem AuSdrucke der Hofs nung auf die Zukunft des nun erwachten russischen Volkes. Die hierauf folgende lebhafte Debatte hielt die Versammlung bis gegen Mitternacht zusammen ES wurde in derselben dem Herrn Vortragenden die Freude über seine warme Darstellung der neueren civilisalarischen Bestrebungen der Rüsten und der russischen Regierung ausgesprochen, dagegen aber auch rem Versitzenden und von mehreren der oben bezeichnten Gäste geltend gemacht, daß für die Bildung des niederen Volkes in Ruß land, trotz der Kommissarowschulen jetzt noch außerordentlich wenig gethan werde, daß der Ge halt der Volksschullehrer ein überaus niedriger sei, daß an Lehrern und Lehrerseminarien der größte Mangel herrsche, daß auf 1000 Seelen in Rußland nur 7 Lernende kommen und'daß dabei das Unterrichtsministerium in neuester Zeit sogar jährlich noch 200,000 Rubel an der für Volks schulen bestimmten Summen erspart habe. Die allgemeine Wehrpflicht und der eben beendete deutsch französische Krieg erst werde unmittel- und mittelbar zur Hebung der Volksbildung auch in Rußland Wesentliches beitragen. 8. Literatur. S Leipzig, 12. April. Wenn es wahr bleibt, daß der Friede ein Vater der Künste und Wissen schaften ist, so wird auch unsere Zeit wieder in die Bahn einlenten, aus welcher reinere und höhere Genüsse sich darbieten. Man wird sich wieder mit den Genien beschäftigen, die das Leben licht und reundlich gestalten, und unter diesen nimmt die Kunst der Malerei sicherlich einen hohen Rang ein. Wenn es nun aher nur Wenigen vergönnt ist, die Perlen und Schätze in den Hauptaalerien unsers deutschen Vaterlandes zu betrachten, so mutz ein Werk, welches uns diese herrlichen Gemälde in Abbildern treu und wahr vor das Auge führt, von außerordentlichem Werthe sein. Ein solches Werk erscheint jetzt iin Verlag von A. H. Payne in Leipzig unter dem Titel: Deutschlands K unsts ch ä tz e. Eine Sammlung der hervorragend sten Bilder der Berliner, Dresdener, Münchener und Wiener Galerien, mit erläuterndem Text von Adolph Görling, und einer Reihe von Portrails der bedeutendsten Maler mit biographischen No tizen von A. Weltmann und Br. Meyer. Dieses Prachtwerk wird jedem Kunstfreund Hochgenüsse bieten, indem es in ihm alte Erinnerungen an die in den berühimesten Galerien geschauten Ge mälde auffrischt oder ihn durch das Anschauen der ihm unbekannten Meisterwerke erfreut. Die io Hefte des Werkes, welche uns vorliegen, zeichnen sich hinsichllicb der Auswahl der Gemälde, hinsicht lich der Ausführung der Stahlstiche und des be gleitenden Textes, welcber in unterhaltender und belehrender Form die Entstehung der Bilder, die Schicksale der Künstler rc. bespricht, so aus, daß eine große Theilnahme des deutschen Volkes an diesem Unternehmen zu hoffen steht. Aus dem reichen Bilder schätz heben wir nur einige hervor: Sixtinische Madonna (DresdnerGalerie), der Zahn arzt (ebendaselbst,, eine Venetianerin Museum in Berlin, Rauckgesellschaft (DrcSd. G. i, der Trom peter in der Wachstube D. G ), die Kinder Earls I. (D. G ), Madonna von Hvlbein (D. G.), Ein Gelehrter Museum in Berlin), der Zahnbrecher (D. G ), Heilige Nackt von Eorreggio D. G.), Malers Atelier Galerie in Wien), Gluck "Belve dere), Christus als Knabe (Pinakothek), Grablegung Ehristi Belvedere), Eine Gebirgslandschaft (Mu seum in Berlin,. Das Werk, welche- wir nicht nur als eine Ouelle der Gesckmacksveredlung, son dern überhaupt als einen Wegweiser zur Kunst- bildung bezeichnen müssen, erscheint in ca. 00 Lie ferungen, deren aller 3 oder 4 Wochen eine auS- gegeben wird. Tie Ausstattung ist vortrefflich zu nennen. Eingesandt.) Der vortreffliche, von Julius Meblig in Hild burghausen herausgegebene „Historische Wand kalender" enthält im 2. Jahrgange auf daS Jahr 1871 die Bemerkung: „1171 Erbauung der St. Nicolaikirche zu Leipzig vom Markgrafen Otto dein Reichen." — Ta diese Kirche zu ihrer Vollendung auch in ihrer damaligen Gestalt wohl eine ziem > licke Reihe von Jahren in Anspruch genommen I haben wird, ist mit obiger Zahl jedcnsalls das
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite