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Dresdner Nachrichten : 16.02.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186702161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-02
- Tag1867-02-16
- Monat1867-02
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.02.1867
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e abjuhÄta»- che Schloff«- labend echung recht - ünzusiaden. wie soll ich'» »g.! Doch r. za beschäl» lche so ge» Ehre veiftzt. »g« gestellt? » w. fer» gl. wie ei« aus d. Feme m IS». (S) zu dem Heu» >en Freund «»» '.ater erbergaff« 6. an der e, einem Vorsp. r. bittet Magnus. >er Mittwoch dir am Gar- hängengeb'.ie» nd mit einer tzte Sammet en hat. wird aße I Nebea» a, u. srevnd- jnung dafür .Ä lM. leffe liegt ein ,«o III. I Essen, die »orzüglich zu- hevte in die auenktrch« 9, Sla» st. Fell» « « » denn noch , zwei Töch- zu bsziehen? ms die hohe . wieder auf al nicht, Sie noch r haben Sie spielt mir r herum. dein ff mdea »enen Gästen mir gehabte len? voafi e- IT«»L. n gewarnt, »on Maaren, i«n, ob Sgr. «deuten soll, ewerblreiien» verhandelt, en, noch n'cht ischen zu be- lvit demBu- >n ja zu Bo» bändig ist, > Gesicht zu man wüßte uc Privat-«» ' am 12 d. verfatlo« itLt, Theater d wmde auch > einem Toast dacht, welch, »er« sich sd Heim Kriege» Sonnabend, Lik. Februar L837 Awölster Ja-rg. ^bonnenkexri , vierleljährlich 20 Ng». bei unentgeldlicher Lie ferung tu'» Hau» Durch die Königl Post vierteljLhrtich 22 Ngr. Linzelue Nummer» 1 Ngr Tageblatt str Unterhaltung und Geschäftsverkehr Mitredacteur: Theodor Arabisch. c-rschevtt: «gnq^rüh 7 Uhr. Merate »erden angenommen: «»«bendSS.Gon». tag» bi, Mittag» Ist Uhr: Marienstraße 13. Nnzelg in dies Blatt» st»d«u eine rrfolgreich» varbreittiug. Auflage: «remplar». Anseratmpreise: Für den Raum rin« gespaltenen Zeile: t Ngr. Unter „Einge sandt" di» Zril« 2 Ngr. »r»S und «igmchnm der Hera«»g»b«r: Likpsch stk Neichardt. - verantwortlichrr Redacteur: ItÜiUS Rtichar-t« Denstde«, den 16 Februar. — Dem Vernehmen nach wird sich Se. Ext., der Herr Staateminister Freiherr von Friesen zur Eröffnung des nord deutschen Parlaments in kurzer Zeit wieder nach Berlin be geben. — — Berliner Blätter melden, daß der für Dresden neu ernannte k. preußische Gesandte von Eichmann, der bisher am k. brasilianischen Hofe beglaubigt war, vor seiner Abreise nach Dresden zur Abschiedsaudienz bei Sr. Majestät dem König von Preußen vorgelafsm worden ist. — — Vorgestern in der Mittagsstunde waren die königlichen Prinzen im Kriegsministerium zu einer Confercnz, die neue Adjustirung betreffend, anwesend. — — Wahlergebnisse. Nach der gestern stattgcsundenrn Zusammenstellung der Resultate der am 12. Februar vollzoge nen Parlamentswahl ist für den IV. Wahlkreis (Dresden recht« der Elbe rc) Generalstaatsanwalt vr. Schwarze gewählt wor den. — II. Wahlkreis (Löbau rc.): gewählt LandeSältister ». Thielau in Budisstn mit 7783 von 15,537 Stimmen. — Ul. Wahlkreis (Budisstn): von 14,600 Stimmen wurde mit 13,289 Stimmen AmtShauptmann v. Salza und Lichtenau Swiihlt; Gutsbesitzer Fahnauer in Groß-Boblitz erhielt 822, Bürgermeister Eichel in Kamenz 464 Stimmen. (In 84 Wahl bezirken wurde AmtShauptmann v. Salza einstimmig gewählt). — VI Wahlbezirk (Tharand rc.): von 12,521 Stimmen wurde Xd», vr Schaffrath in Dresden mit 9031 Stimmen gewählt. — VII. Wahlkreis (Meißen rc.): von 13,552 Stimmen wurde «st 9064 Stimmen Kammerherr v. Zehmsn auf Stauchitz ge wühlt; vr. Rentzsch in Dresden erhielt 4157 Stimmen. — VIII. Wahlkreis (Pirna rc.): geh. Regier ungsrath vr. Reuning in Dresden wmde mit 7584 Stimmen gewühlt; Adv. Schreck in Pirna erhielt 6892 Stimmen. — IX. Wahlkreis (Frei ster- rc): gewählt wurde Stadtrath Sachße mit 6365 Stim men. — X. Wahlkreis (Döbeln rc.): Kammervicepräsident Oeh- «ichen auf Choren von 14,785 Stimmen mit 11,750 Stim men gewählt; Niethammer erhielt 2917. — XIV. Wahlkreis (Soma, Rochlitz rc): Geh. Justizrath Gebert in Dresden wurde gewählt mit 11,539 von 14,855 Stimmen. — XVI Wahl, kreis (Chemnitz rc.): Von 14,770 Stimmen hat Webermeister Rewitzer hier 9198 erhalten. — XIX. Wahlkreis (Schnee berg re): Graf zur Lippe erhielt 4127, vr. Minckwitz 3304 ; keine absolute Majori! ät, engere Wahl nöthig. — XX. Wahl kreis (Lengefeld rc.): von circa 13,000 Stimmen hat Spinnerri- stefitzer Evans in Siebenhöfen mehr als 7000 Stimmen erhalten. — XU. Wahlkreis (Annaberg, Eibenstock rc.): gewählt geh. Ju- stizrath Herbig in DreSdm mit 7399 von 10,921 Stimmen; Sradtrath Etauß in Glauchau erhielt 3251 Stimmen. — XXIII. Wahlkreis (Plauen rc): AmtShauptmann vr. Braun in Plauen gewählt; derselbe erhie't ca. 3000 Stimmen mehr al- Buchhalter Hrubner. (Dr. I.) — Einem in Leipzig seit mehreren Tagen stark curfirenden Gerüchte nach soll in der am Sonnabend abgeschlossenen Mi nister-Conferenz unter Anderem ausgemacht worden sein, daß auch das gesammte Postwesen im norddeutschen Bunde an Preußen als Vormacht übergehen, der betreffende FiScuS aber durchj jährliche, nach mehrjährigen Durchschnitterträgen festzu stellende Aversionalzahlungen entschädigt werden solle. Auch i« gegenwärtigen königlich sächsischen Postbezirke würde damach preußische Verwaltung eintreten und das Ganze einer königlich preußischen Oberpostdirection entweder in Leipzig oder in Dres den untergeordnet werden Wir geben das uns von verschiede nen Seiten zugegangene Gerücht mit aller Reserve, dürfen es aber unseren Lesern auch nicht länger vorenthalten, so über raschend für Viele auch die Nachricht sein möge. (L. Tgbl) — Ein höchst interessante« Experiment, die Verbindung der Stenographie mit dem Gerichtsverfahren, versammelte vor gestern eine zahlreiche, distinguirte Gesellschaft in MrinholdS Saal. Wir bemerkten darunter Se. Exc. dm Herrn Justiz minister vr. Schneider, fast sämmtliche Geheime, und Justiz- räthe des Justizministerium«, Mitglieder des höchsten Gerichts hof«», Appellation«- und GerichtSräthr, subalterne Juflizbeamte, ein« große Anzahl Sachwalter Dresdens und der Provinz, viele Mitglieder beider Kammern re. Herr Abgeordneter Advocat Schreck aus Pima führte nämlich die geistreiche Idee, bei de« künftige» Cioilprozeßversahren stenographische Protokolle zu füh ren, die bei den Verhandlungen der Zwischcndeputation über die «rncursordnung bereits erprobt war, nunmehr öffentlich vor, um auch d.i« größere sachverständige Publikum von der Lebens- lähigkeit seiner Idee zu überzeugen. Zu diesem Behuf« ent kräftete er. nachdem Professor vr. Heyde einige einleitende Wor-t« über die Zuverlässigkeit der stenographischen Schrift geäußert, M achst in längerer Rede die seinem Piojcte entgegengr Halte pen Bede, km, setzte dessen Vortheile in Helle« Licht und schritt dann zn t>n»r praktischen Prebe. Er selbst übernahm die Nelle eine« Richters in einem Eüielermin, wie wir ihn künftig nach der beabsichtigten Civilprozeßordnurig habm werden; zwei Sach walter, vr. Schelcher und Advocat Judeich, verhandelten eine Wechselsache mündlich, der Richter sprach das Urtheil, riek einen Stenographen (vr. Zeibig), dictirte ihm das Protokoll, dieser las e« sofort vor, so daß die Parteien das Protokoll zwei Mal hörten. Hierauf dictirte Advocat Schreck in einem zweiten Falle einem anderen Stenographen, vr. V'eriy, eine Cyndicats- urkunde, die gleichfalls rasch vorgelesen wurde. Beide Steno graphen ernteten von der Versammlung, die eine solche sichere und schnelle Wiedergabe eine» äußerst schnell gesprochenen Dik tates kaum erwartet hatte, Beifall, und cS sprachen sich hoch- gestellte Sachverständige äußerst anerkennend über diese Idee des Herrn Advocat Schreck und die Leistungsfähigkeit der Steno graphie aus, welche die Sicherheit einer Urkundenschrist mit einer Zeitersparniß für den Richter, die Sachwalter und das Publi kum und einer besseren Ausnutzung der subalternen Kräfte ver bindet und dem Publikum die Prozesse dadurch billiger macht, daß sie die Advocatrn nicht so lange mehr an Gerichtsstelle fesselt. - v. — Vorgestern Abend hielten im Saale des Hotel de Saxe die Herren Rollfuß, Seelmann und Bürchl die dritte und für diesen Winter letzte der sogenannten Trio-Soireen ab und zwar diesmal unter der Mitwirkung des Herrn Hofopcrnsänger Weiß, da Herrn Hofoprrnfävgcr Scharfe plötzlich Heiserkeit überkommen. Herr Weiß erfreute die recht zahlreiche Zuhörer schaft mit dem warmen und correcien Vortrag von Liedern von Ritter, Raff, Schumann, wie auch das Spiel d-.r Herren Seel- mann und Bürchl nichts zu wünschen übrig liiß. Herr Roll fuß, welcher wiederum einen Flügel aus dem Wieckschen Ma gazin benutzte, hat eS vortrefflich inne, in Begleitung von Streichinstrumenten za spülen; seine Technik ist sauber, seine Auffassung bekundet ein tiefe« Kunstverständniß; nur ist er in da» Extrem verfallen, kein Pedal zu gebrauchen. Wohl läßt sich ein großer Theil der modernen Pianisten zu einem steten Gebrauche, also grobem Mißbrauche des Pedals verleiten, ein gänzliches Verschmähen dieses doch bedeutenden Vortragsmittels aber muß dem Spiele oft etwas Trockene« und Mageres ver leihen. Wohl wahr, daß die alten Meister da« Pedal nicht gekannt, aber sie würden gewiß nicht ungehalten sein und es als etwas ZeitwidrigcS verdammen, wenn sie z. B. einmal die geschmackvolle und sorgfältige Pedalbezeichnung des Professor Moscheles zu Gesicht bekämen, wie er sie unter Anderem in Hallbergrr« Prachtausgabe der Clasfiker angebracht hat. — Nach seiner Rückkehr aus Berlin erschien Herr StaatL- minister von Friesen zum ersten Male wieder vorgestern ans dem Landtage und zwar in der Ersten Kammer, woselbst er Gegenstand vieler Aufmerksamkeiten war. Die Kammer selbst beschloß die Aufhebung des Salzmonopols und Einführung der Salzsteuer; ferner beschloß sie, den Antrag auf Erhöhung für Vergütung für geleistete Spannsuhren während des Krieges in Oesterreich abzulehmn (im Gegensatz zu der Zweiten Kammer), und ertheilte ohne Debatte Jufiifieation für die von dem Land- tagSauSschuffe auf die Jahre 1862, 1863 und 1864 abgeleg- ten Rechnungen- Wir bemerken aus diesen »on der StaatS- schuldenbuchhalterei abgelegten Rechnungen, daß die Schulden unseres Lande« bis zum Jahresschlüsse 1864, also ohne die durch den Krieg veranlaßten Schulden 59,890375 Thlr. betragen. Da seit dem Jehre 1830 vom Lande 67,794,250 Thlr. Schul den contrahirt worden sind, so ergiebt sich, daß seit dieser Zeit 7,903,875 Thlr. getilgt wurden. Interessant dürfte manchem Kapitalbesitzer die Notiz sein, daß der Umstand, daß ausgeloofle StaatSschutdscheine oder fällige Zinsen nicht erhoben werden und also in der Staatskasse bleiben, gar nicht so selten vorkommt. ES befinden sich bei der StaatSschuldenbuchhalterei nicht weniger als 328.280 Thlr 3 Ngr. 3 Pf. unerhobener Kapitalien und Zinsen, die nach Ablauf der gesetzlichen Verjährungsfrist der Staatskasse zufließen. — Die Lotterie-DarlchnSkaffe macht, in Folge mehrseitig ergangener Anfragen und um der Meinung zu begegnen, als habe sie seit den Störungen der vergangenen Jahres ganz auf, gehört, Darlehne auSzugcben, bekannt, daß sie fort und fort Darlrhne gegen Einlegung guter Werth- und Jnhaberpapiere k»»gtebt, ihr auch zu diesem Behufe immer noch ansehnliche Fond« zur Verfügung stehen. (S. Ztg.) — Unter Le« Titel „Bruder Landwehrmann oder da« deutsche Lied" wurde jüngst in eine« größeren Privatkreise ein neues Eharaktergemälde in 1 Aufzuge von L. I Ed Hoch zur Darstellung gebrach« und recht beifällig ausgenommen. Da« Stück giebt eine Reminiicenz an da« Dresdner Eängersest und zeigt, wie von jenem Geiste die Bewegungen des Jahres 1866, gegipfelt in der Schlacht bei Königsgrätz, getragen worden sind. Die Zweifel des perionificirten SachsenrhumS an der deutschen Gisinnung de« Preuß.nvotkes werden endlich überwunden durch „das treue deutsche Herz", was in dieser Soldateska lebt und von preußischen Sangetbrüdern im Nocke der Landwehr über raschend zu Gehör gebracht wirb. — Die Veredelung des Lebens und aller geselligen Freu den liegt unbestritten in der Pflege der Musik und fanden wir dies namentlich am vorgestrigen Abende bestätigt, als wir irr Meinholds Saale einem Tastabende des akademischen Gesang vereins „Braga" beiwohnten. Programmgemäß begann man mit einem recht sauber auSgeführten Trio von Haydn für Cla- oier, Violine und Violoncello, worauf eine Operette „der tobte Schneider", von Kipper, uns über die musikalischen Kräfte de« Verein» eine treffliche Aufklärung gab. Man spielte und sang die schwierigen Soloparthien und Chöre mit einer Sicherheit und Virtuosität, wie sie in Dilettantenkreisen selten zu finden sein wird; die trolligcn Situationen kamen zur großen Erhei terung des Auditoriums ausgezeichnet zur Wirkung und mach ten dem Capellmeister des Verein«, Herrn Brückler, und den Aufführenden alle Ehre. Die dann folgenden Männerqruutetten gingen exact und gut bis auf den komischen GesangSscherz „Bazar", der in heiterer Csnfusion endete. Viel Beifall fand die ..Fistula", eine falsetbegabte Manndame, die ä I» kotti Sopran-Arien sang mit einer Stimme von Weichheit und Höhe, wie sie selten der in der Regel an Tabak uns Bier gewöhnten Stimmritze eines Mannes entgleiten. Eine fröhliche Tafel, ge würzt durch lustige Transparentbilder, und ein graziöser Reigen schloß das sehr besuchte Fest. — Mit der Rückkehr Sr. Excellenz de» KriegSministerh Generalleutnant v. Fabrice, von Berlin sind auch die Con- ferenzen zu ihrem Abschluß gediehen, und sollen dieselben für die sächsische Armee sehr günstige Resultate ergeben haben, be stehend in folgenden wesentlichen Punkten: Die sächsische Armee bleibt al« Armeecorps selbstständig und wird da» 12. der Nord deutschen Bundesarmee bilden. Dasselbe wird commandirt von Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinz Albert von Sachsen und leistet nicht an Preußen den Fahneneid. Die Ernennung der Offiziere desselben bleibt dem König von Sachsen überlassen, nur wird der König von Preußen die ernannten Generäle be stätigen und müssen dieselben ihm einen Revers unterschreiben. Bis zum 1. April soll Sachsen von den Preußen geräumt werden mit Ausnahme von der Festung Königstein und den Städten Leipzig, Bautzen und Chemnitz, welche letztere drei bi» zur Reorganisation der sächsischen Armee preußische Besatzung behalten sollen. Die Organisirung der sächsischen Armee wird bis in die kleinsten Details nach preußischem System erfolgen,' und behält sich der König von Preußen für den Nothfall da« Dislocationsrecht in Sachsen vor, kann auch als oberster Kriegs herr der Norddeutschen Bundesarmee zu jeder Zeit über da» sächsische ArmeecorpS verfügen. — Sr. Maj des Königs von Preußen Anwesenheit in Dresden soll dem Vernehmen nach auf drei Tage berechnet sein. — Die vom Herrn Finanzprocurator Beschorner und 50 Dresdner Sachwaltern an den Landtag gerichtete Petition um Abschaffung der Todesstrafe knüpft an dre unheimlichen, pein lichen Vorgänge bei der unterbrochenen Hinrichtung Künschner'I in Leipzig und des Mörder« Böhme in Bautzen an, hebt da» wissenschaftliche Urtheil juristischer Autoritäten hervor, daß der alte mosaische Glaubenssatz: Auge um Auge, Zahn um Zahn, nur ein Ucker bleibsel einer rohen, barbarichen Vorzeit sei; daß die Vibelstcllen, die man für die Todesstrafe anführe, nicht zu dem We^en de? Christenthums paßten Ohne näher darauf einzugehen, daß ein Jcnhum bei der Todesstrafe nicht wieder gu> gemacht, der Verbrecher nicht mehr gebessert werden könne, daß Sittlichkeit und Menschenwürde auf» Empfindlichste verletzt werden, daß in Ländem, wo jene Strafe abgeschafft sei, sich die Capitalverbrechen keineswegs vermehren, weist die Petition nach, daß der Staat edlere Zwecke habe, als blos die Verbrechen zu sühnen; er Hab« sich dem christlichen Gebote der Liebe, der Humanität auch gegen die Gefallenen zu nähern, er habe sie zu bessern; die Todesstrafe sei in vielen Ländern abgeschafft; wo sie bestehe, werde sie von Jahr zu Jahr seltener exccutirt. In Preußen sind von 88 in den Jahren 1858 -1860 zum Tode Verurtheilten nur 11 hingerichtet worden. Aus allen diesen Gründen möge man diese Strafe abschaffen. Die Depu tation der Zweiten Kammer hat durch den Abg. Walther (Dresden) einen sehr ausführlichen Bericht erstattet, der, ohne auf die Sache selbst «„gehen zu woll-n, die Verhandlungen de« Landtags hierüber rccapitulirt. Sechsmal ist diese Frage be reits verhandelt worden, am eingehendsten im Jahre 1833, w« Oberhofpredtger Ilr. ». Ammon eben so glänzend für, al» Superintendent Ilr. Großmann gegen die Todesstrafe spracht In den deutschen Grundrechten ist sie, ausgenommen wo da» Kriegsrecht sie vorschreibt, oder das Seencht im Falle der Meuterei sie zuläßt, abgeschaflt. Wir müssen un« de« Raume» wegen versagen, die inieriffanten Gründe für und gegen auf» zusühren. Die Deputation fragte sich, ob es sach- und zeit gemäß sei, diel« Frage j.tzt einer weiteren Erörterung entgegen» zusühren, bejahte diese Frage und erbat sich »on der Regierung ein-n Comm ssar. Dieser äußerte, daß die Negierung eine be stimmte Erklärung nicht abgcben könne, daß aber schon weg«
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