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Dresdner Nachrichten : 23.03.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186703236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-03
- Tag1867-03-23
- Monat1867-03
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.03.1867
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Rr. 8». gwölster Jahr-. Tonnebenb, US. März 18L7. BW— May-r'sch- 8^r»p r übirau» langen » welchen ich all« sbraucht, gänzlich ;e die» der Wahr- ehle den G. A. en Brust Sy» it Husten behaf» tau. »rüeliii«r. l« Briesschreiberin hnlichr» Subject, a Namen unter, eck ist also blo«, ufen; die» kann gen, da fie kein« adern ja nur ein Weib, da» nicht hasse 11 - »inmvl! > Groschen nicht ? .. ein Kutscher. ». — V. och dem Fräulein zu ihrem heuti« Gesellschaft einen verlebt hat, so 8sv«rv>i» in er kl. Ziegelgaffe, rsthaus noch so !» ste!» dastehn r die Hoffnung Schießverein las- «>» u. Weibe» ,ird der Schieß- eisammen sein, der ist nicht da, Javivallera. IL t unter »8 oesen, aber nicht andern Ort zu ruere» Zeichen. lvkes ei»? »winde! hat ja m. hmittag« 1 Uhr pari, eingesteckt -lkasten, der da tigung und eine ngefähr 12 Zoll ll breit. kiU«r, früher S. Artillerie ßr edient bei tinir a-Versichnung«- l, wird hierdurch le werth; Adresse ^ L«V in der st niederzulrgen. ln der Ferne. >n Herrn M. zu seinem 19. «V L « Nächsten Sonn» Abend» 7 Uhr «He Haltung, ckv, vis unfern atz im Weltall. ben, D lnntft. d. zrchthlfn. — !wllt. Elise nicht Pan »kern beute » « Mr,« Erscheint: «altch früh 7 Uhr- Inserat« , «erde» angenommen; r»t«LH«nd-8,Eonn. tag» bi, Mittag» 1» Uhr: «artenftraffe 1>. Abonnement: . «ierteljLhrNchro«^. . brinneutgeldttcherri«» srrung in'« Hau«. > Durch die Nöuigl Post vierteljährlich SL Ngr. Siuzeln« Nummer» 1 Ngr. «azeig. in dies. Blatt» Duden eine erfolgreich« Verbreitung. Auflage: 13,000 *r-M><«e Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Arabisch. Inseratenpreise: Mir de» Raum »tu«« gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter„Etug«, sankt" di, Zeile r Ngr. Vr»L «d der Herausgeber: Eikpsch <k Nrilhardt. — VrrautworUtcher Nedacteur: InliUS ReilhltrU- Dre-den, den 23. März. — In der Sitzung der ökonomischen Gesellschaft zu Dres den am 15. März theilte der Naturforscher, Herr Medieinalrath vr. Küchenmeister, da» Ergebniß seiner neuesten Untersuchungen der Chignon-Gregarinen mit. Er sind die« keine Thiere, son dern Algen (Pflänzchen) und zwar Pleirocoeten, welche bi» jetzt nur auf todten Haaren gefunden worden sind. — Ein sogenanntes historisches Concert beabsichtigt Herr Pianist Heß heute Abend im Saale des Hotel de Soxe zu veranstalten, wobei die Concertsängerin Frau Wernicke» Bridgeman aus London und Herr Grützmacher, erster Violoncellist der hiesigen königl. musikalischen Capelle Mitwirken werden Laut Programm werden in Reihenfolge Werke von S. Bach, Händel, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Schu mann, MendelSsohn-Bartholdy und Lißt zu Gehör kommen. — Urb» die neue Uniformirung der sächsischen Kavallerie hörm dis „L. N.", ohne jedoch die Gewähr für die Richtigkeit diese« Angaben zu übernehmen, Folgendes: Die beiden schweren Reitn-Regimenter, das Garde-Reiter- und das erste Reiter- Regiment, erhalten Stahlhelme nach preußischem Muster und, wie man sagt, au» Pietät für die schwere sächsische Reiter- Brigade in den Napoleonischen Kriegen, Garde du Corp» und Zastrow-Kürassiere, weiße und paille-gelbe Waffenröcke. Die beiden, au« den bisherigen vier Reiter-Regimentern neu errich teten Ulanen. Regimenter sollen da« eine blaue Röcke mit car- «oifinrothen Reoer« rc. und Weißen Knöpfen, da« andere grün« Röcke mit krapprothen Revers re. und gelben Knöpfen, die beiden leichten Reiter-Regimenter, da« bisherige zweite und dritte, aber kornblumblaue Röcke mit »othen und schwarzen Aufschlägen und leicht«, gefällige Helme nach dem Muster der österreichischen Dragoner erhalten. Al« Beinkleider werden, wie man hört, bei der gesammten Kavallerie dunkelgraue, wie in Preußen eingeführt. — Die gegewärtige Gelbealamität ist namentlich hier für Hausbesitzer und Geschäftsleute eine große, und kann man mit der größten Mühe und Roth von ein oder mehreren gut situir- ten Leuten kaum ein paar Hundert Thal« austreiben. Trotz dem, daß bei un« die Wuchergesetze aufgehoben, wird da« Geld theurer und ist nur mit schweren Opfern zu erlangen. In hie sig« Stadt wird öfter» Versammlung gehalten und sogenannte Wucher« «erden dort namhaft gemacht. Diese Maßregel ist eben so verkehrt, als ein einige« Deutschland zusammensingen od« turnen zu wollen. Die Veranstalter derartig« Versamm lungen sollten vielmehr Kapitalisten veranlassen, ihre disponiblen Gelt« gegen gute Wechsel rc. an solide Professionisten rc. auL- zuleihm, wenn fie sich auch 3 Thal« pro Mnnat geben lassen. E« ist die» eben so wenig Sünde, als wenn man bei Wald schlößchen- und dergleichen Aktien 4 Procent Zinsen und 13 Procent Dividende einstreicht. Dadurch würde billigeres Geld und die Darleih« verdienten, was doch eigentlich jedes Men sche« Princip ist. Will man einen Versuch machen, so kann man, wie es Einsendern gegangen, einen guten Wechsel, der durch Zahlung an mich gekommen und wo vier Hausbesitzer und solide Geschäftsinhaber mir begingen, nicht verkaufen. Wenn in Leipzig ein Leinwandhändler au» Oppach, Cunewalde rez in ein Bankte»-Comptoir tritt, den die Herren in ihrem Le ben nicht sahen, sein Wechsel wird sofort gekauft. In Dresden können drei od« vier Herren mit sammt der Frauenkirche da rauf stehen, der Bankier giebt Nicht«. Der Grund liegt aller- ding« auch mit in den Zeitoerhältnissen, da» Kapital hat sich auf andere Sette, auf Etaatspapiere gewendet, doch steht die WAt nicht stille und der reiche Mann könnte imm« da» Geld, rvAche» er nicht braucht, dem Professionisten rc.. wenn auch mit etwas höheren Zinsen, leihen. Es paßt nicht Jedermann, wegen einig« Hundert Thaler, die er einmal braucht, Mitglied eine« Spar- od« Vorschußvereins zu werden und dann, wenn er als Mitglied Geld braucht, noch gute Mitglieder zu suchen, die für ihn bürgen. Es ist bei dem Artikel Wucher zugleich d« Agenten, Zutreiber rc. gedacht, die in Kneipen den ganzm Tag wartm auf Unglückliche, die Geld brauchen. Ich verkehre täglich in Wirtschaften, bin auch Geschäftsmann, habe ab« noch keinen sagen hören: „Wollen Sie Geld haben? ich will Ihnen welche» Holm re." sondern wenn dergleichen vor-ekommen, hat e« allemal geheißen: „Können Sie nicht die« Papier re. ver kaufen?" Si, können z. B. nächsten Montag, wmn schöne« Wett« ist, Mittag« gegen 12 Uhr, gegen vierzig sogenannte Agenten treffen, ab« Geld wird keiner «nbieten, wmn er noch so viel wüßte, und suchen Geldbedürftige viel eher den Ge schäftsmann, resp. Darleih« auf, ehe ein Agent ihnen solche« anbietet. Möchten daher die Herren Kapitalisten mit ihrem Geld etwas herausgehen; die Do,schußvereine haben kein», der Bankier giebt nichts, der Staat nimmt so viel durch Anleihen weg, und der Prosessionist, Hausbesitzer re. kann selbst mit gro ßen Opfern nicht« bekommen. Durch die Reden: „Wie ist dem Wucher abzuhrlfen" re. in den Versammlungen wird Nichts erzielt; gescheidter wäre e«, die Herrchen, die über Wechselarrest redeten, machten keine Schulden od« bezahlten die ihren und machten durch ihren Kram die Geldleute nicht scheu. Die sau« len Schuldner jammern blos, wenn sie ein oder mehrmals in „Nummer 9" waren, über Hartherzigkeit der Gläubig« und Agenten, die sie ins Unglück gestürzt, so wie sie ab« Geld be kommen hatten, und wäre es mit Abzug von 40 Procent ge- wesen, leben sie darauf lo» und frühstücken, wa» ein Gelvmann in seinem Leben nicht zu sehen bekommt. — Der älteste Veteran der sächsischen Armee, Major a D. von Neitschütz, Ritter des St. HeinrichorvenS, mit ihm zugleich der letzte seines Stammes, ist am 31. d. M., Nacht« halb 2 Uhr, im Alt« von 90 Jahren sanft entschlafen. Im Jahre 1793 im Regiment Kurfürst als Fahnenjunker em getreten, 1806 bei Saalfeld schwer blessirt, wnrde derselbe spät« als Disciplinarosfizier im Cadettenhause angestellt. Von den jetzt noch lebenden Veteranen hat manch« seine Ausbildung unter dessen Führung «halten. Im September 1824 trat derselbe in Pension und lebte hier in Dresden in größter Zurückgezogen heit nur seinen Freunden, ein stiller Geber den Armen, geehrt und geliebt von denen, die ihn kannten. Auch als Dichter hat der Entschlafene manche beachtenSwerthe poetische Gabe darge bracht, und erinnern wir nur an die in unserem Blatte abge druckte „Erinnerung eines 89jährigen Greises" bei der Rückkehr Sr. Majestät des Königs und die Widmung an den verstorbenen Hofpredig« vr. Käuff«. — Herr Kretzschmar, das langjährige Mitglied des zwei ten Theaters feinte am Dienstag Abend sein 25jährigeL Künst lerjubiläum vor einem zahlreich versammelten Publikum durch eine Benefizvorstellung, in welch« seine eigene Dichtung: „Eine Muckerfamilie", ein gelungenes Charactergemälde, da» volle drei Stunden das Publikum in Spannung hielt, zur Auffüh rung kam. Die Hauptrolle hatte der BeneAtat sich selbst vor- behalten und führte « dem Zuschauer den stets auf Gott ver trauenden, nur auf sein heiliges „Ja und Nein" sich stützen den Wiedertäufer in den natürlichsten Etüden vor. Der reichste Beifall, öfter« Hervorruf ehrte den selbst in engsten Kreisen so beliebten Jubilar und wird auch wohl der materielle Punkt, di« Kasse, nicht ganz spärlich bedacht gewesen sein. Fräulein Sommer war als „Gertrud" reizend. — Vor einigen Wochen war in unserem Blatte die Mit theilung enthalten, daß hier noch ungefähr 70 Militärpersonen, welche dem russischen Feldzug 1812 beigewohnt haben, am Le ben seien. Im Anschlüsse an diese Mittheilung haben wir heute ergänzend hinzuzufügen, daß von allen diesen Personen, nach dem jüngst d« Generalleutnant Senft von Pilsach verstorben ist, so viel uns bekannt geworden, nur noch ein Einzig«, der an jenem Feldzuge bei d« großen Armee Theil genommen hat, sich am Leben befindet. Die» ist der 86jährige, in der kleinen Plauenschen Gasse allhi« wohnende, penfionirte Oberhosirom» pet« Carl Friedrich Grimmer. Er hat, nachdem er den Feldzügen 1806 und 1809 be'gewohnt, als Stabstrompeter bei der königl. sächs. Garve du Corps an dem russischen Feld zuge Theil genommen, hat die Schlacht bei MosaiSk und den Einzug in Moskau mitgemacht, ist mit einem Theile d« Arme« bis Kaluga vorgegangen, hat auf dem Rückzuge den Uebergang üb« die Beresina mitgemacht und ist endlich, nach mehrmonat lichem Krankenlag« in Königsberg, im Jahre 1813 in sein Vaterland Sachsen zurückgekehrt. Später hat er an dem Feld zuge gegen Frankreich (1814) noch Theil genommen. Nach her- gestelltem Frieden ist er im Jahre 1815 als Kammermusikus in der hiesigen musikalischen Kapelle, und einige Jahre später als Hoftrompeter angestellt worden, in welch letzterer Stel lung er vor ungefähr 13 Jahrm, auf sein Ansuchen, wegen seines vorgerückten Alters in Ruhestand versetzt worden ist. Schmückt auch kein äußeres Ehrenzeichen seine Brust, so schmückt doch den alten Veteranen das allgemeine Lob eine» schlichten, bescheidenen und biedern Ehrenmanne», welcher er im vollen Sinne de« Wortes ist. — Am Dirnstag versuchte ein preußisch« Artilleriegefrei ter einen Selbstmord, der aber mißlang. Er hatte sich die Pulsader ausgeschnitten, ab« auch sofortige ärztliche Hilfe ge funden, die ihn am Leben erhielt. Man brachte ihn ins Hos pital. D« Grund zur Handanlegung an» eigene Leben war Furcht vor einer zu erwartenden Strafe, die ihm wegen eine« nicht geringen Diebstahls bevorstand Er diente als Freiwillig« und ist au» achtbarer Familie. — In den Abendstunden de» vorgestrigen Tage« sprang am Dampfschifflandungsplatze oberhalb der altm Elbbrücke ein junges Mädchen mit dem Entschluß in die Fluthen d« Elbe, um darin ihren Tod zu suchen. Ihr Ende schien ihr aber noch nicht beschicken zu sein, denn der glückliche Zufall führte in diesem Augenblicke einen königl. preuß. Grenadier des Weges vorbei, durch welchen dieselbe aus ihrem kalten Bade gerettet und darauf in dem Palais hinter der Frauenkirche unter gebracht wurde. — Der zu Leipzig verstorbene UniverfitätSricht«, Hofrat vr. Eduard Morgenstern dürfte wohl Allen bekannt fette, die im Laufe der letzten zwanzig Jahre m Leipzig ihren Stu dien oblagen und somit Gelegenheit hatten, diesen äußerst hu manen Mann kennen zu Innen. Geboren am 10. November 1800 zu Landersleben im Kvthenschen, besuchte er die Schule zu Dessau und später die Universität Leipzig. Nach vollende ten Studien »«wendete er ein Jahr zu Reisen in Italien, Licilim, Frankreich und England, wo er in Edinburgh die Bekanntschaft von Walter Scott machte, mit dem er spät« noch in Briefwechsel stand In Leipzig die advocatorische Pra xis ausübend, wirkte « zugleich als verpflichteter Uebersetz« d« italienischen, französischen und englischen Sprache, verwaltete die Patrimonialgerichte zu Gaschwitz, Gautzsch, Schönau und Möckern, und trat dann als Unioersitätsrichter in dm aeade- mischen Senat. Sein Brud« war d« Minist« von Morgen stern in Dessau. — Es giebt eine Straße in Dresden, die zwar noch jung ist und erst eine Straße im eigentlichen Sinne de« Worte« wer den soll, die, Falls sie auf dem Stadtplan schon angemerkt wäre, nur in Form eines traurigen Gedankenstrichs bezeichnet wnden könnte. Wir können sie nicht näher nennen, da sie noch namenlos ist, aber wmn d« Leser die Pillnitzerstraße hinaur- wandnt und bald hint« der alten Thierarzneischule rechtsum macht, da schaut er in diese lachenden Gefilde, in jene« Eldorado, das inmitten der Residenz sich öffnet. Wer da« Glück gehabt, die nm auSgegrabmen Straßm von Hereulanum und Pompeji die einst von vesuvischen Aschmkbrben verschüttet wurden, mit AlterthumSmimen zu beschauen, der kann sich ein Bild von jm« bis jetzt noch namenlosen Schwester der Pillnitzerstraße machen, und obgleich ste schon seit sehr geraumer Zeit wie ein städtisches Brachfeld daltegt, so scheint fie sich doch imm« noch nicht in das moderne Kleid des kommenden Frühling« zu klei den Jndeß „Eile mit Weile" — fie »«spricht, einst eine be deutende Straße zu werden, welche die Verbindung der Pill nitz«- mit der Pirnaischen Strraße parallel der Neuegasse Her stellen soll — und das ist eine bedeutende Länge. Der Durch bruch geschah schon im Herbst vorigm Jahres, und stand an jener Stelle der Pillnitzerstraße dicht neben d« Polizei-Inspek tion da« Hau« Nr. 46, in welchem sich dir Herzog'schr Gast- wirthschaft befand. Hoffentlich wird beim Eintreten besserer Witterung das traurige „Straßenpanorama ohne Ende" bald »«schwinden und neues Leben au« diese» Ruinen blühen. — In Bezug auf das neulich in Stadt-Neudorf getaüfte elternlose Mädchen Helene Rebecca Bsrnstein hat sich bi» jetzt noch nicht« üb« die Persönlichkeit der Mutt« festgestrllt, ob» gleich am Taufabmd« selbst sehr umsichtige Recherche« an und um dem Schauplatz der Festlichkeit an gestellt wurden. Allem Anschein nach dürfte wohl die Mutt« in der Stadt und zwar in Neustadt zu suchen sän, da an jenem Abend Tanzmusik in Stadt Bremen war und jedenfalls die Mutt« sich wohl dort auch eingesunken hatte und von der Geburt überrascht wurde. Vielleicht führen diese Andmtungen näher zum Ziele. — Sollt« da« bloS eine Verwechselung gewesen sein? Am Donnerstag Abmd gegm 10 Uhr ging langsam und ein sam ein Mann den Rosmweg entlang und mochte wohl in höchst vergnügt« inner« Stimmung sein, denn er gab die« durch nicht allzu lautes Vorsichhrrsingen eine» Abendliedchen« zu «kennen. Doch die« Solo sollte bald auf komisch, derbe Weise unterbrochen werden. Als der Sänger an das Hau« Nr. 63 des RosenwegeS kommt, tritt plötzlich ein unbekannt« Mann aus demselben hervor und verabreicht ihm sofort ei» Paar so richtige, kernfeste Ohrfeigen, daß das Blut über da« Gesicht herunterlief. Der Schläger zog sich eben so schnell wieder in» Haus zurück, schloß die Thürs und war verschwun- den. Trotzdem, daß einige Augenzeugen noch hinzukamen, war der Allgewaltige hinter Schloß und Riegel nicht mehr hervor zulangen. Jedenfalls werden nun die männlichen Bewohn« jenes Hause« in Parade aufmarschierm müssen, um den Be treffenden herauszufinden. — Herr v. Beust und der „Kikeriki". In dem Wien« „Fremdenblatt" heißt e»: Hnr O. F. Berg hatte dieser Tage wegen seines neuen Stücke«: „Das neue System", in welchem die Crnsur ein Haar gefunden, eine Audienz bei dem Freiherrn v. Beust und erbat sich, die angeblich anstößigen Stellen, welche sich auf da« neue Wehrsystem beziehen, Vorleser» zu dürfen. Der Minister «klärte, « sehe nicht« Anstößige« in der Posse und e« stehe der Aufführung kein Hinderniß entge gen. Der Minister entwickelte bei dieser Audienz auch seine Ansichten über das Wesen der Volksbühnen. „Das Bach'sche Theatergesetz", sagte Baron Beust, „lastet, wie ich glaube, sehr schwer auf dm Theaterdireetoren und Theaterdichtern; die Be stimmungen desselben sind nicht im Sinne de« fortgeschrittenen Zeitgeistes abzefaßt. Ich werde auch in diesem Punkte Abhilfe zu gewähren trachten, werde jetzt aber nur noch von dm wich tig«« politischen Fragen zu sehr in Athem gehalten.^ I«
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