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Dresdner Nachrichten : 03.07.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186307037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-07
- Tag1863-07-03
- Monat1863-07
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.07.1863
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Lbtheilung de» Ministerim«» de» Innern für Straf, und V«r- forganstaktm zugebörigm Rrchnunz-expedition, Herr Ministerial- rrchnung-srkretär Richter sein 50jährige» Staatsdienerjubilänrn. Die besonder» verdienstliche Wirksamkeit, welch« dieser ttotz sei» ner langen Dienstzeit noch körperlich und geistig gleich rüstige Beamte sowohl in seiner frühem Stellung al» Kassen- und Rechnungsoberbeamter bei der Landesanstalt Waldheim, al» auch und namentlich in seinem jetzigen, für da» gssammte Kas sen-, Rechnung»-, WirthschaftS- und Manufacturwesen der Lau» desanstalten wichtigen Amte entwickelt hat, gab Veranlassung zu einer ganz besonder» ehrenvollen Feier diese» Festes. Scho» am frühen Morgen wurde der Jubilar in seiner Wohnung durch den Vorstand der betreffenden Ministerialabtheilung, Herrn geheimen Regierungsrath Ritter v. Zahn, die der ge nannten Abtheilung angehörigen Räthe, durch eine Deputation seiner Collegen, sowie durch Deputationen au» den verschiedenen Landesanstalten beglückwünscht und durch mehrere ihm darge brachte werthvolle Ehrengeschenke erfreut. Nachdem sodann Se. Ercellenz, der Herr btaatsminister v. Neust dem Jubilar das demselben von Sr. Majestät dem Könige verliehene Ehrenkreuz de» Verdienstordens eingehändigt hatte, fand in den hierzu be. sonders deeorirten Räumen des Meinhold'schen Etablissements unter The-lnahme einer großen Anzahl von Ministerial- und Landesanstaltsbeamten, sowie vieler Freunde des Jubilars ein solenne» Festmahl statt. — Am vergangenen Sonntag Abends gegen halb 8 Uhr traf Se. Exc. der Staatsminister Frhr. v. Neust in Bad Elster j ein, stieg im Wettiner Hof ab und besah sich die neue Wandel« bahn sowie die Anlagen; um 10 Uhr wurde chm vom dasigen Musikchor eine Abendmusik gebracht und Montag Vormittag 9 Uhr reiste derselbe wieder weiter. — Die Kunstgenüsse nehmen jetzt dort ihren Anfang. Am 29. Juni gab Hr. Kammermu- sikls Kummer au» Dresden mit Hm Musikdirektor Hilf eine Soiree für Kammermusik; trotz des schönen Wetters war der Saal gefüllt und fanden die Leistungen der Künstler allgemei nen Beifall. Gestern, am 2. Juli, sollte die Dawison'sche Vor lesung im Cursaale stattfinden. — Als ein schlagendes Beispiel, wie Actienunternehmun- grn in neuester Zeit dennoch so manches Vorurtheil bewältigen und sich rentabel zeigen, dürfte nicht allein das auf Actien ge gründete Unternehmen des Zoologischen Gartens dienen, son dern auch fernerweite Bestrebungen dieser Art, wenn sie nur auf soliden Grundlagen beruhen. So z. B. jetzt das Unter nehmen des großartigen Vergnügungs-Etablissements auf dem Lincke'schen Bade Die Betheiligung ist eine äußerst rege; die Nachfrage zum Empfang von Anteilscheinen wächst unaufhör lich in höheren und mittleren Schichten der Gesellschaft. Wie wie vernehmen, hat sich selbst das hier bestehende erste Dienst- mann-Jnstitut mit einer namhaften Summe betheiligt. — Der Schluß des Loosverkaufs für die Lotterie der zu Gunsten des Sächsischen Pestalozzi-Vereins gespen deten Gaben ist morgen Abend 7 Uhr; bis dahin sind noch Loose ü 5 Neugroschen bei den Herren Müggenburg und BarteldeS (Schloßstraße) und Methe (Neustadt, Hauptstraße) zu haben. Da alle im Saale des großen Garten-Palais ausgestellt gewesenen Gegenstände zur Verloosung gelangen, ja die Zahl der Gewinne durch die noch nach Schluß der Ausstellung an- gekommenen Gaben über 11000 beträgt, und da sich unter die sen eine ziemliche Zahl sehr schöner und werthvoller Gegen stände befindet, so wird durch die Entnahme von Loosen nicht nur der edle Zweck gefördert, sondern zugleich die Aussicht auf einen schönen Gewinn eröffnet. Wir erin nern nur an den prachtvollen Hauptgewinn, ferner an die schönen Teppiche (s 15—18 Thlr.), an viele Nummern Weiße Maaren, an die herrlichen Stickereien re. Und Diejeni gen, welche einen vollständigen Jahrgang (l863) der „Deutschen Jugendblätter mit Illustrationen" gewinnen, dieser Zeitschrift, die sich im lieben deutschen Vaterlande immer mehr Freunde er wirbt, haben, wenn sie nicht eigenen Kindern spenden, schon ein liebe» willkommenes Geschenk, womit sie zu nächster Weihnacht Andern eine Freude bereiten können. — Ueber der* .»-gelaufenen Jahrmarkt bemerkt das „Dr ., —p diesmal die gänzliche Rärmmn- der Frauenstraße, «tirstraße und Schöffergaffe, dieser so überau» verkehr». Mhen und dabei nicht breiten Gaffen, ermöglicht war. indem det früher vorherrschend dort pattgefundene Verkauf auf Ti- schrn nach der Kreuz» und Moritzstraße verlegt wurde. Neber- haupt ist der durch größere Freiheit verminderte und möglichst ganz beseitigte Raumeinschränkung erleichterte Verkehr im Cm- trum der Stadt, Allmarkt Wilsdruffer Straß« re., wo man sich sonst oft mit Mühe kaum durchzudrängen vermöchte, nach Möglichkeit durchgeführt worden. Eine andere auffallende Er scheinung war die geringe Anzahl von der auf der Straße spielenden Musikbanden re. Nach an geeigneter Steve ringe» zogenen Erkundigungen soll allerdings die betreffende Behörde mit dem Plane sich ernstlich befassen, dergl. Musikproduktionen, die die Gehörorgane oftmals mehr verletzen als ergötzen und deren Zweck schließlich mehr auf eine Plünderung des Publi kums hinausläust, andererseits aber das häufige Hcrvortreten — um nicht zu sagen die Schaustellung — von Krüppeln thunlichst zu beseitigen. Für letztere zu sorgen, möchte woßk den Hrimathsbehörden ans Herz zu legen sein. Was aber hi« Musikchöre, fliegenden Kapellen rc. anlangt, so ist die Bestim mung getroffen worden, daß solche wenigstens sechs Mann zählen müssen. — Gestern früh um 5 Uhr langte von Wien mit dem nach Hamburg bestimmten EArazug der Direktor Reni nebst seiner zahlreichen Gesellschaft hier an. Im Zug befanden sich 112 Pferde und 5 Löwen. Das afrikanische Quintett schien durchaus nicht in das Lied einzustimmen: „Welche Lust ge währt das Reisen!" sie brummten von Zeit zu Zeit recht wacker in dem bekannten Ouartposaunenton und machten auf der Eisenbahn ein Morgenconcert, das man nicht alle Tage hört. Nachdem die Pferde auf „Kammerdiener»" zur Fütterung ein gestallt worden, reiste die Gesellschaft Nachmittags 4 Uhr von hier wieder ab. — Als Vorläufer einer noch großartigeren Illumination prangte am Abend des 30 Juni der Garten de» Lincke'schen Bades, während das Laade'sche Musikchor bis nach 10 Uhr thätig war, in einem Lichtmeere, welches an Zahl der Flammen und der Mannigfaltigkeit des Farbenwechsels auf das Geschmack vollste arrangirt, alle Illuminationen übertraf, die in schönen Sommerabenden des vorigen Jahres zu wiederholten Malm diesen Garten erleuchteten. Denn außer sechstausend auf Bogen gängen, Rasrnbeeten und kunstvollen Blumengruppen vertheiltrn Flammen, zog sich durch Lattenwerk von Baum zu Baum ver. schlungen ein Riesenkranz um das im Gaslichte erglühende Rundiheil am Ende des Gartens, welcher durch 2000 Flammen im geschmackvollen Farbenwechsel erglänzte, und einen so zauberisch schönen Anblick gewährte, als sei dieser Garten der Schauplatz eine» Mährchens aus Tausend und Einer Nacht. — Da für morgen Sonnabend den 4. Juli diese Gartenbeleuchtung in noch großartigerem Maaßstabe beim Concert des Witting'scheu Mufik- chores stattfinden soll, von welcher die am Dienstag abgehaltene als Generalprobe zu betrachten ist, so wird dieser kurze Hin weis auf etwas noch nicht Gesehenes gerechtfertigt erscheinen. — Das polizeiliche Verbot des Badens in freier Elbe wird trotz aller Strenge immer noch übertreten, bestraft sich aber oft selbst, wie dieß an vergangener Mittwoch unweit de» Schusterhauses geschah. Zwei Knaben eines hiesigen Tischler gesellen badeten, plötzlich aber gerieth der Eine in die Strö mung und wurde weiter vom Ufer in den Fluß getrieben. Sein Bruder erhob ein klägliches Geschrei während der Un glückliche schon in der Nähe von Haurh's Restauration ange kommen war. Mehre anwesende Gäste geriethen in Bangig keit und Herr Haury unternahm, trotz daß ihm die Kunst de» Schwimmens ermangelt, sofort da» Werk der Rettung. Mt Mühe und Aufopferung gelang es dem muthigen Mann, den Knaben dem sichern Tode zu entreißen. Schon leblo» wurde er auf das Sopha gelegt, gebürstet und gerieben und endlich zur Freude der Anwesenden in's Leben zurückgerufen. Auf ei nem Wägelchen wurde der Errettete seinen Aeltern zugeführt. — Der bekannte Nationalökonom Faucher, Mitglied de» preußischen Abgeordnetenhauses, wird dem Vernehmen «ach im
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