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Dresdner Nachrichten : 07.05.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186905074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18690507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18690507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-05
- Tag1869-05-07
- Monat1869-05
- Jahr1869
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.05.1869
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Nr. 127. Vierzehnter IM. Freitag, de« 7. Mai 1869.' -Frschemt: «i-ltch früh 7 Uhr- Inserat« „rv«n aag«nomm«L: »«»Lend« «,«»>»»- «»,» bl» Mittag« 1L llhr: Morirnstraße 1>. Myng t« dies Blatt» Midi» rin» rrsolgrrlch« Birbkeitong. Austagr: »»,««»«» Brrmplar». Mitredacteur: Theodor Drodisch. Dmck »d Mgenthmo dir H»rao»g«b«r: Eiepslh Ntlchardt. — B«ra«tw»rtüch»r Xrdaetun: Jullur Neichardt. Abonnement: V,ert«liiidrli» MN-r. Sri nneingeldtichtiA«.« 'nung in'« Hau« Du,» die Nönigl ilwH drerlei-iahrt. 22> v iltg., öi»U>nr Numm»n, l Ngr Inseratenpreise: Für de» Raum »ii»a gespaltenen Zrtl»: 1 Ngr. Unter „Stag,, landt" di« A»U« L Ngr. Dresden, den 7. Mai. — Das Kriegsministerium hat sich veranlaßt gesehen, den Ausspruch ves Bedauerns des ärztlichen Ziveigvereins zu Leipzig Lber seine Nichtbefragung seitens der Militärbehörde in der sanitätspolizeilichen Angelegenheit des Kasernenbaues daselbst, in einem Antwortschreiben an den Stadtrath auffälliger Weise als einen „voreiligen" zu bezeichnen, der aus die ministeriellen Entschließungen nicht den gewünschten Einfluß üben werde. — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten, am st. Mai. Vom Stadtralh werden 3399 Thlr. zur Unter Haltung der vom Fiscuü übernommenen Straßen in Neu- und Antonstadt verlangt und wird in einem anderen Communicate Mittheilung gemacht über den Stand der Wasseraufschlußarbeitcn rm Prießmtzgebiete, es ivird die zeitweilige Beschränkung auf diese Arbeiten vorgeschlagen und die Entsendung eines Stadt- rathsmitgstedes, des Ingenieurs Manck, sowie eines Stadtver ordneten nach Danzig zur Besichtigung der dafigen Wasserleit ungsarbeiten beantragt — Aus Rechnung der >>r. Günz'schen Stiftung wird ein monumentaler Brunnen mit dem in Erz gegossenen Stand bilde der Mutter Anna am Ende der An nenstraßc errichtet. Der Stadlrath beantragt die Uebcniahme desselben in städtische Unterhaltung. Mit Rücksicht auf die geschehene Regulirung der äußeren Pillnitzerstraße und die in Aussicht stehende Herstellung der Eliasstraße beantragt Stadtv. Schütte! die baldige Entfernung des den Verkehr hemmenden Einnehmerhäuschens am Pillnitzer Schlage und dessen weitere Hinausrückung. Ohne Discussion nahm das Collegium den Antrag an. — Nachdem für Prof. Wigard Stadto. Schilling als Stellvertreter in die Krankenhausdeputation gewählt war, berichtete Adv. Heubner über einen Vertrag mit dem Staats- fiscus, eine unentgUdliche Arealabzabe seiten desselben zur Korrektion der Lößnitzstraße betreffend. Der Vertrag gab zu keiner Ausstellung Veranlassung und wurde derselbe genehmigt und mitvollzogen. — Da Adv. Gcrlach gegen seine Einberuf ung als ständiger Ersatzmann Recurs eingewendet hat, so schlägt die Versassungsdeputation Referent Adv. Heubner) vor, vor der Hand von der Einberufung des Ado. Gerlach Abstand zu nehmen. Das Collegium faßte einen gleichen Beschluß. — Im Jahre 1867 hatte der Stadtrath eine Anordnung erlaffen, wornach Diejenigen, welche mit dem Verkauf von Mineral Oel sich befassen, schriftliche Anzeige davon machen sollen, widrigen falls sie bestraft werden würden. Eine große Anzahl Gewcrb- treibender kam dieser Anordnung nicht nach und es wurden 35r3 Personen deshalb in Strafe genommen. Ein Theil be zahlte sofort die auferlegte Strafe von st Thalern, der größte Theil remonstrirte und nach langen Verhandlungen die Sache gelangte dis zur Kreisdircetion) wurde die Strafe auf 2 Thlr. heruntergesetzt. Jetzt ist nun der Theil, welcher ohne Wider rede sofort st Thlr. bezahlt hatte, eingekommen, ihnen die zu viel gezahlten 3 Thaler zu restituircn. Der Stadtrath will daraus eingehen aus Billigkeitsgründen, weil es eine Hätte sei, daß Diejenigen st, enger bestraft würoen, die sofort der obrig keitlichen Verfügung nachgekommen leien, als Jene, die durch ihre Vorstellungen dem Stadtrath viel Arbeit gemacht hätten. Die Vcrfaffungsdeputation befürwortet aus Billigkeitsgründen die Reftüuinmg von 3 Thlrn. an die Petenten und einstim mig schließt sich das Collegium dieser Ansicht an. — Zwischen der Stadtgemeinde Dresden und der Gemeinde Coschütz schwebt eine Differenz über Restitution von Verpflegungsgeldern für eine in eine Heilanstalt gebrachte Frauensperson. Die Stadt gemeinde hatte im Glauben, diese Frau sei in Dresden hci- malhsangehörig, die Kosten getragen, bis im Prozesse entschie dem war, daß Coschütz die Hcimath jener Frau Peters sei. Diese Kosten verlangt der Stadtrath zurück, die Gemeinde Co schütz verimigcrt die Zahlung. Es svll nun die Gemeinde Co schütz verklagt und dem Finanzprocurator Beschorner ein Aeto rinm ertheilt werden. Auf Bericht des Protoc. Adv. Hänel beschließt das Collegium die Erthcilung des Actoriums und giebt dem Stadtrath auf Antrag des Adv. Lehmann anheim, zu er wägen, ob nicht die Sache im Wege des Mgatcllprozeffcs zu verhandeln sei. — 126 Thlr. zur Herstellung einer steinernen Mauer an der Neustädter Gasfabrik, an Stelle des durch den Sturm niedergeworfcnen und zerbrochenen hölzernen Zaunes, werden auf Vortrag deS Stadtverordneten Walter genehmigt. — Im Berichte über die Gehaltszulagen verschiedener Subaltcrn- Beamtcn, dessen Berathung vor 8 Tagen abgebrochen wurde, wird fortgcfahrcn. Das Resultat war für die Beamten günstig, die Opposition, welche in voriger Sitzung sich in bedeutender ZLeise Geltung verschaffte, war verstummt, da die Häupter nicht anwesend waren. "Nur bei Punkt 2, 200 Thlr. Zulage für den Stadtbaucomnnssär, fand eine lebhafte Debatte statt. Mit Entschiedenheit traten Stadtv. Kickclhain, Ccharschmidt, Ritz für Gewährung der Gehaltszulage ein, die Arbeitslast, Befähigung und Pflichttreue dieses Beamten betonend, ihnen secundirte der Referent Adv. Lehmann, ein Zeugniß der Baupolizei Deputation Aber diesen Beamten zum Vorträge bringend. Die Gehalts zutage wurde schließlich auch gegen 7 Stimmen bewilligt. Ohne Debatte wurden bewilligt 100 Thlr. dem Nechnungssecretär, 16 Thlr. 2«> Ngr. dem dritten Calculator, 75» Thlr. dem Canzlisl für d,us ^mmobilürr Branvversichenmgüwescn, je 20 Thlr. den 4 "Auswärlem bei der II. Rathsabtheilung, stO Thlr. für den ersten Hanpümchhalterci Assistenten, je IM Thlr. für die zwei Baurevisoren, Thlr. dem Registrator und Lpvrtcl-Cin nehmer »e> der Wvhlfahrtspolizri, 100 Thlr. dein Cassirer, 5-0 Thlr. dem Conlroleur, 60 Thlr. drm II. Assistenten bei der Gas Anstalt, IM Thlr. oem Buchhalter, IM Thlr. vem Conlroleur, 30 Thlr. dem Arttwärter bei der "Neust. Sparkasse, 30 Thlr. dem Aus Wärter bei der Allst. Sparcasse, 100 Thlr. dem Protokollanten bei der Wohliahrtspolizei; eine Zulage für den 4 Registrator bei der Armenvrrsorgungsbehörde. Etwa 100 Thlr. zu Gra lisicatiomn für Beamte der Armenversorguugsbehörde. Sämmt- lichc Gehaltserhöhungen wurden nur als transitorische, für dem dermaligen Inhaber dir Stelle geltend bewilligt Abgelehnt wurden 5)0 Thlr. Zulage für den 4. Ealculator, -10 Thlr. den Assistenten beim Straßendauwesen, und sämmtliche postulirtcn Dienstaltcrsrulagen bei der Armenversorgungsbchörde Die be anlrazten -1 neu zu gründenden Stellen bciIder Einquarticr- ungsbehörde, welche erfordeilich sind, um die Arbeiten zu be wattigen, welche wegen der erforderlichen Reorganisation des Einguartierungswesens nach der preußischen, beziehentlich der norddeutschen Gesetzgebung erwachsen, genehmigt das Collegium als etatmäßige nicht, sondern bewilligt nur 800 Thlr. als Berechnungsgeld mit der Ermächtigung zum einstweiligen En gagement der erforderlichen Beamten. Die Ereirung einer 5>. Registratorstclle und die Anstellung eines Hilfsboten bei der Armenversorguugsbehörde erhielten die Genehmigung des Col lcgiums. Stadto. Hecker, das oiisant I«-rn1,le des Collegiums, klagte schließüch über die Schlaffheit des Collegiums bei den Gehaltsbewilligungen, er wurde aber vom Vorsitzenden dahin belehrt, daß ihm ein Urtheil über das Collegium nicht zustüado. — Bei Berathung über das Regulativ wegen Benutzung öffent lichen Stadtraums zu Privatzwccken wurde die Concurrenz der Polizeibehörde bei Feststellung dieses Regulativs abgelehnt. Der Stadtrath inacht nun aber auf den im Jahre 185-3 bei Ab tretung der Sicherheitspolizei an den Staat abgeschlossenen Re- ceß aufmerksam, wo als eine Obliegenheit der Polizeibehörde die Aussicht über die Räumlichkeit der Straßen überhaupt lsingcstellt sei. Das Collegium beschließt demnach die früheren Anträge fallen zu lasten und fügt auf Antrag des Adv. Lehmann die Erklärung bei, baß man durch dieses Eingehen auf die stadrräthliche Ansicht den Bestimmungen desReeesscs keine extensive Interpretation gegeben haben wolle. — Aus Bericht des Protoc. Ado. Zwicker wuiden die zu Bildung des Prager Platzes jen seits des böhmischen Bahnhofs abgeschlossenen Arealabtretungen und Kaufverträge genehmigt. — Der öffentlichen Sitzung folgte eine geheime, in welcher dem Vernehmen nach weitere Gehaltserhöhungen beim Stadlrath zur Sprache gekommen sind-, warum aber hinsichtlich dieser die Oeffentlichkeit vermeidcu? — — Unserer hiesigen Annenkirche steht für den 8. Oktober d. I. ein Jubiläum ihrer Erbauung bevor, denn an diesem Tage vor 100 Jahren war sie nach den Kriegsschrecknissen aus den Brandruincn ihrer Vorgängerin wiederum neu erstanden. Der derzeitige Kirchenvorstand hat hierauf Rücksicht genommen und in Berathung gezogen, wie aus Anlaß dieser Feier der Jubilarin eine dringend nothwendige Erneuerung einzelner schadhafter Theile, ebenso eine zweckmäßige Umgestaltung meh rerer Baulichkeiten, wie auch eine einfache, aber freundlichere Auskleidung ihres verblichenen Innern beschafft werden könne. Da aber ein hierzu verwendbares Kirchmvermögen nicht vor handen ist und eine Erhöhung der gesetzlichen Parochirlabgabcn nicht räthlich erscheint, hat man die Sammlung freiwilliger Beiträge zunächst unter den Parochianen beschlossen und wird es selbstverständlich dankbarlichst entgegen nehmen, wenn auch andere Freunde und willige Beförderer kirchlicher Interessen in den übrigen städtischen Parochien Unterstützung des Unterneh mens zu gewähren sich veranlaßt sehen sollten. Der Annen- kirchenvorstand berief daher am 16. April die Parochianen zu einer Berathung dieser Angclegenhcit und fand bei den Ver sammelten Billigung des Vorhabens und auch bereits die ersten Beweise opferwilliger Betheiligung. Hierdurch cnnuthigt, bil dete sich ein Comite, bei besten wiederholten Sitzungen die weiteren Schritte zur Verwirklichung des Projekt« besprochen und vorbereitet worden sind. In diesen Tagen wurde in der gesammten Annenparochie bereits ein Aufruf verthcilt, dem wir aufrichtig einen erfreuliche» Erfolg wünschen. — Das Centralcomite für das 6. sächsische Schützenfest hat unterm 1. Mai von Altenburg aus eine gedruckte Ein ladung zu dem genannten "Feste, das in der Zeit vom 27. Juni bis 1. Juli d. I. stattsinden soll, an alle Schützen Sach sens ergehen lasten, sich darin berufend auf die verwandter» Interessen und den friedlichen Waffenkampf, den in den ersten Jahren Hunderte, in den letzten Jahren schon Tausende zu dielen Schützenfesten geführt, welche Letztere immer mehr und mehr die "Bedeutung wahrer nationaler Volksfeste erhielten Ein lzerzlicher Willkommen, ein würdiges Kampffeld und ein von ganz 'Lachsen und Alrenburg reich gefüllten Gabenlempel soll die Schützen empfangen. Der Festzug findet Sonntag, den 27. ,Zuni statt, der von einer Abtheilung Schützen zu Pferde eröffnet wird, welcher die Zieler, dann die belrefseuden Schützen- Corporationnr mit ihren etwaigen MusikcorpS folgen werden. Inmitten des Zuges tragen junge Damen die Hauplehrengaben des Festes. Banketts und Conccrte werden die Freude erhöhen^ Die ganze Festivität schließt am Donnerstag, den I.Juli, nach feierlicher Verrheilung der Preise mit einem solennen VolksbaK Abends 8 Uhr. ssedensallsj ivird auch diesmal die Betheiligung an diesem engeren vaterländischen^ Feste eine zahlreiche sein. — Das „Lcipz. Tgbl." schreibt: Wiederum ist über einen jener entsetzlichen Falle zu bericbten, in denen ein hilfloses Kind durch Entziehung der nothdürsligsten Pflege und Abwartung und Vernachlässigung in der Ernährung einem traurigen Schick sal verfällt. Der ledigen M. in Reusellerhausen mar ein Kind zur Pflege übergeben, der "Behörde aber schon vor Kurzem die Mittheilung gemacht worden, daß das Kind in dein elendesten Zustande sich befinde, am Körper mit Geschwüren und Schmutz beladen und bis zum Skelett abgemagert sei. Auf diese An zeige hin traf die Behörde schleunigst Maßregeln, und eine ärzt liche Untersuchung bestätigte vollkommen die in der Anzeige ent haltenen Einzelheiten. Als jedoch die Wegnahme des Kindes und besten Unterbringung in eine bessere Pflege erfolgen sollte, trafen die Beauftragten des (Berichts bereits eine Leiche an. Der Fall ist der königl. Staatsanwaltschaft angezeigt und es sind von derselben bereits Erörterungen vorgcnommen worden. — Während des Uinspannens entschlüpfte einem Kutscher aus der Töpfergasfe gestern Morgen ein Wagenpferd und rannte im gestreckten Galopp bis zur Augustuvstraßc, wo es von einem courrgirten Manne sestgenommen und seinem erschrockenen Herrn zurückgebracht wurde. — Bei dem vorgestern Abend aus der Blasewitzerstraße im Gartenhause des Hübner scheu Grundstücks ausgcbrochenen Feuer sind in Folge der Explosion von Fcuerwerkkörpern, die seit Jahren daselbst fabricirt wurden, die mit ihrer Fabrikation beschäftigten zwei Sberkanonierc schwer verletzt worden, wäh rend der Sberseuenverker, der in einer Nebenpiccc von der Tlulx, wo das Unglück statlgesunden, gleichfalls Feuerwerk anferligtc wie durch ein Wunder unoerschrl davongekommen ist. Im Uebrigen ist die dorr siallgefundene Fabrikation von Feuerwerksköipern ein Prioatuntcrnehmen gewesen. — In "Bezug aus die im Nesinüllerschen Lommcrthcater staltgehalnen Feuergcsährlichlciten. welche am Dienstag Abend bei der Eröffnung drr Sommerbühne stattgehabt, ist zu be richtigen, daß sich der im Garderobenzimmer entstanden sein sol lende Gardinenbrand nicht bestätigt, umsomehr, als in dem be sagten Zimmer einerseits keine Lampe geplatzt, andererseits aber auch gar keine Gardine angebracht ist. Da zufälliger Weise gegen 7 u gglir in der Stadt Fcuerlärm entstanden war, so vermuthetm Viele, daß das Nesmütlersche Sommcrtheatcr brenne. In Folge dessen kamen anch II. kl. HH. der Krön prinz nebst Gemahlin von der Villa zu Strehlen in den Großen Garten, um sich von der angeblichen Gefahr zu überzeugen, und hatte Hcrr Direktor Nesmüllcr die Ehre, die hohen Herr- schoflen von der Beseitigung aller Gefährlichkeiten zu überzeu geir und dieselben für den Schluß der Vorstellung einzuladen, wo sie noch den ziveitnr Theil der Production der Araber ber- zuwohnen geruhten. — Butter, dieser höchst wichtige Gegenstand in der Haus- wirthschaft, Butter, deren Steigen und Fallen im Preise das Interesse aller Hausfrauen, aller "Mütter und den Geldbeutel des Hausvaters in Anspruch nimmt, sie ist trotz dem einge- trctenen Maimonat nicht von der Höhe ihres Preises herabge stiegen. Noch immer kostet die Kanne 28 Ngr. Aber kommt denn bei der jetzigen Eisenbahnverbindung keine Zufuhr, um dem Hökcrwcsen und der Speculation einen Damm zu letzen? S ja. es ist eine Abhilfe aus Thüringen gekommen. Unter dem Namen „Thüringer Ritterguts-Butter" verkauft Johannes Dorsch au am Fre'bcrgerplatz 2l>I hiersclbst das vollwichtige, höchst deliciöse Stück Butler zu 6 Ngr. und der Käufer er spart an der Kanne somit 4 Ngr. Viermal wöchentlich kommt ein Transport, wo jeder 2000 Stück umfaßt, frisch und rein wie Mandelkern, Butter aus Thüringens gesegneten Fluren, die alle Anforderungen eines Feinschmeckers erfüllt. — Das Messingklinken- und Klingelzüge-Abdrehen wird im Dunkiln fort und fort weiter getrieben, und haben unsrre Diebe dafür eigenthümliche Vorwände. So kam am Rlontag Abends nach 9 Uhr ein ziemlich angetrunkener, mittelgroßer, unbekannter Mann in das Haus Nr. 27 der Alaunstraße; er klopfte erst leise an der Thüre der in der ersten Etage belege- nen Wohnung eines Beamten an, zog aber dann heftig an der Klingel und erklärte beim Oeffnen der Thüre auf die Frage, was er wünsche, er wolle wissen, ob hier ein Töpfer wohne. Nach Verneinung dieser sonderbaren Frage entfernte er sich
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