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Dresdner Nachrichten : 08.03.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186903080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18690308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18690308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-03
- Tag1869-03-08
- Monat1869-03
- Jahr1869
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- Dresdner Nachrichten : 08.03.1869
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Inserate »erden angenommen: bisAbendSS.Tonn. ragS dis Mittags ir Ubr: Marirnstraße 18. ihre, «turgstr« agerzett« ' »u t«h«k « s»«» reinigen» als auch itherische» >r. durch die lpotheker» ilienstr. 4. rr welche ahr schein» droschke, Räcknitz- hmittogS, ihof ver» rplatzlO, en gute :r Auf- ".rgraben li'äcfrei, , roß-ren nr und e guter der spä- ,l ichviel : bileb« 5, Post- »nzrig. in dies. Blatte finden eine erfolgreiche Dett'reilung. Auflage: ?G,0<»N Exemplar«. Druck und Eigenlhum der HerauSgeder: Ilitpsch Rkichardt. — Beranlwortlichel Redacteur: IllilUS Nkichardt. Dresden, den 8. im Orte reichsten i neuen e Tanz» halber ,lr: «n- A. Pirna) iltvNA l einer itz wird Lhaler lit mit huuug etwa! «Sn- >on des ZI. cm ieißen, t au»» d ren» soll kauft misch« e neu neide» iand«; « 33 ! aus» zart« k 453 stand: «. — > In, e r« beü«, s — Vorgestern Nachmittag 4 Uhr fand in öffentlicher Sitzung des hiesigen Bezirksgerichts die Feststellung der Ge schworncnliste für die erste demnächst beginnende Schwurgerichte- sitzung statt. Die 'N'amen der in der veröffentlichten Jahres- liste verzeichnctcn Personen mit Ausnahnie zweier, von denen einer noch nicht das gesetzliche Alter hatte und dir andere wegen Krankheit zu dispensiren war, wurden in eine Urne gelegt. Das Resultat der durch Gerichtsrath Hülster bewirkten Ziehung ist, daß genannte dreißig folgende Herren als Hauptgeschworne m der nächsten Schwurgerichtssitzung zu fungiren haben: Voigt, Kerkermeister; Harnapp, Kaufmann; Türk, Buchhändler; Klette, Oberleutnant a. D.; Unruh, Stadtrath; Schottin, Medicinal- rath; Weise, Hofuhrmacher; Prof. Wigard; Hecker, Privatmann; Wenzel, Kartonagensabrikant; Schwendler, Photograph ; v. Mar burg, Privatmann; Noffak, Kaufmann; Hübner, Flcischcrmci- stcr, Knoop, Banquier; Prof. Hettner; säinmtlich in Dresden; ferner: Schreiber, Oberleutnant a. D. in Weinböhla; Küfer stein, Rittergutsbesitzer in Halsbach; Zfchekel, Rentier in Frei berg; Hernsdorf, Gutsbesitzer in Obcrstcinbach; Gebig, Erb gerichtsbesitzer in Nennersdors; Dahle v. Burgk, Rittergutsbe sitzer in Roßthal; Fritschc, Posthalter in Wilsdruff; Hering, Fabrikbesitzer in KönigstMr; Huth, Rittergutsbesitzer in Klein- Raundorf; v. Schönberg Pötting, Rittergutsbesitzer in Alt- tanncberg; Schallcr, Gutsbesitzer in Söbrigen; Pfau, Ritter gutsbesitzer in Gießenstein; Kittler, Mühlenbesitzer in Döltschen; Wennend, Gutsbesitzer in Riederwartha. Als Hilfsgeschworne wurden folgende zwölf Namen aus der hierfür ausgestellten Jahresliste gezogen: Mörbe, Kaufmann; Schüller, Bürsten fabrikant; Kollark, Mechanikers; Ebcrstein, Privatmann; Ger hard, Tapezier: Büttner, Strumpfwirk-rmeister ; Böhmer, Zinn- gießer; yörisch, Töpfermeister; Besscl, Thonwaarenfabrikant; Ed. Müller, Zimmermeister; Möller, Tccorationsmaler, und Beschke, Kaufmann, sämmtlich von hier. — In der gegen den Kaufmann Geyer unter Ausschluß der Ocffentlichkeit wegen Betrugs und Fälschunz am 6. d. M. abgehaltenen Hauptverhandlung machte zum ersten Riale seit Einführung der revidirten Strafproceßordnung ein Nechtscan- didat, Herr Oswald Matthäi, von der Befugaiß zur Führung einer mündlichen Vertheidigung Gebrauch. Das in öffentlicher Sitzung publicirte Erkenntnis; vcrurtheilte den Jnculpaten we gen Betrugs zu Arbeitshausstrafe von 1 Jahr 1 Monat, sprach ihn aber von der Anklage der Fälschung klagfrei. — Heute hält Herr Hosschauspicler Walther im „Wifsen- 'chastlichen Cyclus" einen Vortrag über Fr.Ludwig Schrö der, über das Leben und das Wirken eines Mannes, welcher sowohl durch Hebung des deutschen Theaters, als auch durch Fö»derung der Humanität und Sittlichkeit sich ein wohlbegrün- detes rühmliches und bleibendes Andenken gesichert hat. Der Vortragende wird hierbei namentlich auch Veranlassung haben, in das Wesen der theatralischen Darstellungskunst tiefer ein- zugehen. — ckl. Zu denjenigen Anstalten, welche sich um die Aus bildung der jüngeren Handwerker verdient machen, gehört auch die hiesige Sonntagsschule. In derselben haben Handwerks- lehrlinge eine bequeme Gelegenheit, das in der Schule Gelernte zu befestigen und zu vervollständigen und sich für das von ihnen gewählte Gewerbe immer tüchtiger zu machen. Am vo rigen Sonntage hatte man in der im Schulhause der ersten Bürgerschule veranstalteten Ausstellung Gelegenheit, die Lei stungen der Sonntagsschüler im Zeichnen kennen zu lernen, und alle Besucher dieser Ausstellung sprachen über das Ge leistete ihre volle Befriedigung aus. Tank daher dem wohl- thaligen Vereine, welcher diese Anstalt gegründet, wie den Be hörden der Stadt, welche dieselbe möglichst unterstützen und fördern! — Ein Sonnenblick in das Leben eines Bühnenkünstlers ist eine Benefizvorstellung. Herrn Mayfahrt im Zweiten Theater steht heute, Montag, eine solche bevor, er hat dazu die „schöne Helena ' gewählt und es ist dem regen, fleißigen Menschendar steller eine bewegte Theilnahme von Seiten des Pub ikums zu wünschen. — Seit dem 13. v. M. ili ein 36 Jahr alter hiesiger Eigarrenmacher und vormaliger Brauer, unter Zurücklassung zweier unerzogener Kinder, aus seiner Wohnung verschwunden. Da er seit dem Nichts wieder von sich hat hören lassen, so vermuthet man, daß er sich das Leben genommen und seinen freiwilligen Tod vielleicht in der Elbe gefunden hat. — Ein Generalseufzer dringt auS Stadt Neudorf an unser Ohr. Unsere erst kürzlich anneetirten Mitbürger wissen nicht, wie spät es ist, diesen Glücklichen schlägt keine Stunde; denn bereits seit einem Vierteljahr fehlt auf dem Schulthurm die Glocke, sie hat ihre Glockenstabe mit einem hausbackenen Bodenraum vertauscht und harrt dort im Winkel ihrer Er lösung. Die Neudorfer wißen weder, wie viel e» geschlagen, noch wie spät e» ist; denn der reguläre Gang der Uhr ist nach Aussage von Fachkennern in Folge der fehlenden Glocke so irregulär geworden, daß der Weiser vierzehn Tage lang aus der ominösen „Fünf" steht. Der Grund, warum die schöne Glocke, welche ein Geschenk des Herrn Braumeisters Schneid« ist, verstummte, wissen ivir nicht, wir wünschen aber, das; die 'Neudörfler bald mit Schiller sagen können: Ziehet, zieh t, hebt. ^:e bewegt sich, schw bl; .Z-reude k,c!i-r Stadt bedeute, Friede sei ihr erst Geläute. — Seit Sonnabend Nachmittag 3 Uhr wird ein Knabe ron 6 Jahren vermißt, er einer armen, in der Galcriestraße Nr. 18 wohnenden Frau angehvrt. Das Kind geht an zwei Krücken und ist etwas schwerhörig. Alle Nachforschungen wa ren bis jetzt vergeblich und die bekümmerte Mutter ersucht Alle, die vielleicht Kunde von dem Knaben haben, ihr dies mitzu- theilen. — Nossen. Dem Gesetze, wo jeder Hund versteuert werden muß, wollte sich der in Großvoigtsberg wohnhafte Schuhmacher Voigt nicht fügen unter der Behauptung: wäh rend andere Leute sich ein Schwein mästeten, wolle er dafür seinen Hund sett machen und dann schlachten. Da auf mehr malige Vorladung an Gerichtsstelle zu erscheinen, Voigt keine Folge leistete, mußte derselbe, da er sich auch hartnäckig der Realcitation widcrsehte, durch 2 Gcrichtsdicner und den Vice- richtcr mit der größten Anstrengung gebunden auf einem Schlitten aus das Amt gefahren werden. — Vorgestern Abends in der 9. Stunde, wo ein großer Feuerschein auch von Dresden aus in dieser Richtung gesehen wurde, brannten in Dippoldiswalde sämmtliche 7 Scheunen vor dem sogenannten Niederthsr total darnieder. Die Ent stehungsursache ist zur Zeit noch unbekannt. — Zittau Vor Kurzem ist ein Mann, der eine werth volle Hocke Sohlenleder bei sich getragen, an der Grenze der Heinewaldcr und Spitzcunncrsdorfer Flur von einem Unbe kannten des Abends räuberisch überfallen worden. Ter An gefallene hat sich aber nicht verblüffen lassen, hat sich vielmehr energisch zur Wehr gesetzt. Dabei ist cs zu einem ernsten Kampfe gekommen, bei welchem der Angefallene mit seinem Stocke den Räuber kräftigst bearbeitet hat, so daß der Letzter:, welcher sich mit einem Messer verteidigte, ohne jedoch seinen Gegner erheblich zu beschädigen, endlich anscheinend betärLt liegen geblieben ist, ohne seine verbrecherische Absicht erreicht zu haben. Es wäre zu wünschen, daß derartige Lungerer und Wegelagerer immer auf so energischen Widerstand stießen, sie würden dann ihr Gewerbe als unsicher und nicht lucrativ bald aufgebcn und vielleicht mit einem rechtlicheren vertauschen. — Vor einigen Tagen haben in Frankenberg mehrere Diebe bei ein-.m dortigen Uhrmacher einen Einbruch verübt und haben demselben über 50 Stück thcils silberne und neu- silberne, theils goldene Taschenuhren sowie eine Anzahl Uhr ketten entwendet. Auch in Schedewitz bei Parkau wurde ein größerer Diebstahl verübt. Es ließ nämlich daselbst ein Han delsmann aus Mülsen St. Jacob seinen zweirädrigen Hand wagen vor dem Gafthofc in den Abendstunden stehen und die ser Handwagen mit einem daraus befindlichen kalbledernen Ranzen, in welchem sich ein bedeutender und werthvollcr Vor rath von Manufactur-, wollenen und anderen Waaren befand, war plötzlich spurlos verschwunden. Tags darauf wurde zwar der Handwagen, aber natürlich leer, in der Nähe des Zwickaucr Schwanenteichcs wieder aufgefunden, dagegen soll sich von der Waare noch keine Spur wieder gezeigt haben. — 0 Hofthcater. Am Sonnabend zum ersten Male: „Die gelehrten Frauen", Lustspiel in vier Acten, von Moliere, übersetzt von Wolf Grafen Baudissin Es ist gewiß nicht zu verkennen, daß sowohl in Frankreich wie in Deutsch land das Publikum eine gewisse Pietät für seine Classikcr hegt, aber selbst die Pariser größeren Theater haben mit den classi schcn Schatten der Vergangenheit nicht ausrcichrn können. Sic öffneten den Talenten der Gegenwart ihr: Schranken und nur äußerst selten giebt man von Moliere den Tartüffe, Misan throp, oder den malade imaxinaire; ja, cs wurden diese Stücke bei der Einhüllung des Rtoliere-DenkmalS im Jahre 184-1 zu Paris, w^i nicht für immer, doch für lange Zeit der weiteren Darstellung endogen. Ein bühnenkundiger und gewandter Uebcrsetzer brachte uns „die gelehrten Frauen" und ertönt die Frage: Ist damit der deutschen Bühne ein Dienst erwiesen worden? so bringt die Antwort in Verlegenheit. Molierc's Sprache ist eigenthümlich plastisch, der Dialog leicht und rasch, die Persificrtion ohne Tadel. Das vorstehende Lustspiel aber gehört einer Zeit und dem Pariser Leben an, die längst hinter uns liegen, es fehlt der Jetztzeit das eigentliche Verffkändniß dafür, denn wie Wenige haben eine Ahnung, daß die pedan tische Schöngeisterei deS Korea» ci'espril im Hotel Rambouillet eine Geißelung empfängt. Wir hofften bei der Darstellung wenigstens Erfolg von der Scene, wo der Gelehrte und der Schöngeist in Eifer und Zank grrathen, eine Scene, die Kohebue in seinen „Indianern" zwischen den zwei Advokaten weit schlagender und glücklicher nachgeahmt hat. Hier über trifft die Copie das eigentliche Bild und sucht man in den „gelehrten Frauen" nach eigentlichem Scherz, nach Ausprägung und Hervortretung irgend eines Characters, so ist in der Thal wenig Ausbeute. Jntrigue und üpppige Laune, so oft in an dern Lustspielen Moliöre s bemerkbar, wollen nicht Hervorbrechen, die Frauenrollcn, bis aus die Köchin Martine, stehen vereinsamt, z. B. Armand und noch mehr Henriette. steckt das eigent liche Wesen der gelehrten Frauen? Das Stück, vor 200 Jah ren erschienen, war eigentlich alt, als eS neu war, denn cs bietet nur Gemeinplätze, Dinge, die bis aus einige Anspielungen aus gesellschaftliche Verhä tniffe Jeder sofort begreift, ohne daß dem Ouell der Heiterkeit die Springfluth geöffnet wird. Die Darstellung ging rasch, fast zu rasch vorüber, dmn die Zwischen pausen von einem Act zum andern währten kaum zwei Mi nuten, was einer Aufführung nicht immer zu Gunsten gereicht, denn der Geist, das Fassungsvermögen des Zuschauers will einen Ruhepunkt haben. Von dem männlichen Personal wirkte besonders Herr Jauner, von den Damen Fräulein Allram und Fräulein Wolfs, welche Letztere ihre Episode, stöchin Man ine, ergötzlich durchsührtc. 'Nur hätte sie den Schwer punkt ihres Raisonnements bis zum Schluß «ersparen, ihn nicht schon in die Mitte legen soll«. Das Publikum ehrte die Darsteller für ihre sichtbare Mühe durch Hervorruf. Den Schluß des Abends bildete „WallensteinS Lager" von Schiller. Warum auf dem Theaterzettel aus dem „Kapuziner" ein „Klausner" gemacht worden, ist eine Frage an die Regie. Leben wir denn in einem streng katholischen Lande, wo das Wort „Kapuziner" nicht auf dem Zettel Vorkommen darf? H Herr Kramer gab ihn ganz trefflich, natürlich, durchaus nicht j in Ucbertteibung. Maske, Haltung, Vortrag, Alles wirkte in « solcher Vollkommenheit gemeinschaftlich. Kleine Wochenschau. Es wird immer toller! Nun soll Bismarck auch noch durch einen preußischen Spion die österreichische Fregatte Nadetzki mit 450 Mann in die Luft gesprengt haben. Wenn der Herr ? Bundeskanzler gleich im Anfang des Jahres so vulkanisch auf- t«tt, was soll da erst in der heißen Jahreszeit werden? Wahrscheinlich wird da seine nächste Ausgabe sein, die böh mischen Heilquellen hermetisch zu verstopfen, um dieguten Oesterreicher auch um diesen Profit zu bringen. Bei alledem muß er auch noch Reden halten auf dem Reichstage. Dieser Mann ist ja noch geschäftsüberhckuster, als selbst ein Dresdner Hoftheaterbilleteur, wenn der Emil seinen Schwanengesang an stimmt oder Wagners Meistersinger in Scene gehen. Apropos, Reichstag! am vorigen Sonnabend ist die Geschichte wieder losgegangen und zwar ohne „Schrecken", wel cher bekanntlich seine Reichsflinte ins Korn geworfen, ohne da mit einen Nagel geschossen zu haben. Dieses „Ich thu' nich mehr mit!" erinnert an unsere Knabenspiele, wo dieser Ruf auchzu weilen vernommen wurde, wenn es diesem oder jenem der Mitspielcnden nicht nach seinem Kopfe ging und er sich schmol lend in den Winkel setzte. Aber ein Reichstagsabgeordneter ist doch kein Knabe, sondern ein Mann, dem Tausende ihr Ver trauen geschenkt, indem sie ihn ehrenvoll wählten. Ein solcher darf nicht sofort entmuthigt dem Kampfe ausweichcn, wenn auch der Sieg in die Ferne gerückt erscheint. Er ist das sei ner Sache, seiner Ueberzeugung schuldig. Als in den ersten Jahren der französischen Restauration die Deputirtenkammer bis auf drei Männer aus lauter Reaktionären bestand und der Minister den elfteren höhnisch zurics Was ereifert Ihr Euch denn vergeblich? Ihr seid ja nur Drei! so erwiederte Einer von diesen Dreien: „Allerdings sind wir nur Drei, aber hinter uns stehen dreißig Milllionen Franzosen!" Und die drei Männer kämpften wacker weiter, ohne dcch sie bei der über wältigenden Majorität aus einen Sieg hoffen konnten. Und was war die Folge? Rach einer kleinen Reihe von Jahren siegte doch ihre Partei und der da obige Worte gesprochen, ward sogar Minister. Aushalten im Kampfe für seine Ueber- zeugung, selbst wenn cs für den Augenblick unmöglich, der selben ven Sieg zu verschaffen, ist die eiste Pflicht eines Jeden; dem das Volk lein Vertrauen geschenkt hat, gleichviel welcher Partei er angehört. Unterliegt er, so unterliegt er eben so ehrcnwcrth, als der ebenbürtige Gegner ehvcnwcrth sein siegend Banner cmporhcbt und cs heißt von dem Besiegten in der Regel: ..Vietnr canüa 0i>.>! piseuit. 5ed viel» Oatoni!" — Wenn der Herr Advokat Schreck in Pirna einfach erklärt hätte, daß chm seine Berufsgeschäste sernerweit nicht gestatteten, an den Reichstagssitzungen Theil zu nehmen, würde es keinem billig denkenden Menschen eingefallen sein, ihm deshalb einen Vorwurf zu machen, wie wir solches ja auch bei Schaffrath sehen; so aber bleibt allen aufrichtigen Freunden parlamenta rischen Lebens betreffs der bekannten Schrecklichen Erklärung nichts übrig, als zu rufen: »las war lein Meislerfttkich, Vctavio.'
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