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Dresdner Nachrichten : 10.06.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186906103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18690610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18690610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-06
- Tag1869-06-10
- Monat1869-06
- Jahr1869
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- Dresdner Nachrichten : 10.06.1869
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r«nterft«t, de» IS. J««i 18SS. Erscheint: »«glich stich 7 «l»-. Anserale «erden a»gen»ni»i>'n: bi«AbendSÜ,Son» t«gS di» Mittags 1L Mir: Marienstraste 13. An;eig in dies. Blatte finden eine erfolgreiche Verbreitung. Auslage: L7,«<»e» Exemplare. TalscNlitt snr Untcrhaltmiß nnd Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drodisch. Druck und Eigenthum der Herausgeber: 1,'ltpslh Rtllliardt. — Berautivortlicher Redacteur: IullllS Rttchardk. Ab«»«e»e»t: Bierteljätzrlich 2»N«r. »ei unealgeldlicherLie ferung in'« Hau«. Durch die A-ntgl. Pest vierteljahrl. 22',rNzr. Einzelne Nummern 1 Ngr. Znserate,»preise: Für den Raum einer gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter „Eingesandts die Zeile 2 Ngr. LS. '/«(N DlS '/-.Ä ->/rÄ >b. >.E l»^b. 88G 73V. i'r(« t'.Ä Pr -- »-»>» - »S 8ML. 8SV« G4L. K8>/« lbmnl.k» aukuot.82^ ir.-A. 137»« iol.S. 68'/, innkn. 78»» ;>A. 87'/, /»ttinl. L«'/e t.Bnk.11»'/, ireditv. 22'« sredtd.NI'/, ttank IW'/, Nk-A. 143-/I Kredit. 13 >»e Bank 115 V Bank 88 :d.kurz 142'K kurz ILl'i lang 15.0'/, »3M.tt,r4'/i lodener. »o 2M. 81'/, 2M. 80/, s.2M. Lk»< b. kurz 88'/, :n8T.111°/> >. Juni ,86». io. 58—70 «. Ug. 63'/,. - rut-Iuli dl, ust-Sept. - l«k. fester. - Juni-Jul Aua-Sech '/>». 120000 eco 11V» E. NgUst ll'/l» 4.-Ort. 11'/^ 2S —34 ». lugust 2S'/«. trque» V2,5!Ü Ststionalaul. 108. Bau» :dltb. SOI.«. lio122. K.k. :rtals — ucat. — lener ««L» Dresden, den 10. Juni. — Dem Vernehmen nach wird in Pillnitz der Besuch I. Maj. der Königin-Mutter von Bayern erwartet. — Dem Commandeur de» dritten Infanterie Regiment« Nr. 102, Oberst v. Sandersleben, ist die erbetene Entlassung mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Regiments- Uniform, mit dm Abzeichen für Verabschiedite, bewilligt worden. — Am Abend des 7. Juni hat zu Ehren der am Hof. lager in Pillnitz zur Zeit anwesendm hohen Gäste daselbst ein Ballfest stattgefunden, zu dem zahlreiche Einladungen nach Dresden ergangen waren. — — Nach einer uns zugehenden Directorialmiitheilung ist der in gestriger Nummer erwähnte Expedient des Albertvereins zu dem Einkassiren von Geldern für den Verein durchaus nicht beauftragt gewesen und handelt es sich zur Zeit nur um eine einzige, ihm zur Ablieferung an die Kasse anoertraute Post, deren Betrag übrigens keineswegs eine solche Höhe erreicht, wie man nach jener Mittheilung anzunehmen veranlaßt sein könnte. — — Ein unbekannter Gauner hatte in der Nacht vom 3. zum 4. d. M. in frechster Weise aus dem unverschlossenen Stalle des Gasthofs in Bräunsdorf ein Pferd im Werthe von 200 Thalern und eine Peitsche gestohlen und war mit seinem Raube flüchtig gewordm. Das Pferd wurde, wie wir soeben erfahren, in einem Dorfe bei Meerane, wo es der Dieb hat verkaufen wollen, wiedererlangt. Der Letztere selbst aber hat sich flugs aus dem Staube gemacht und es soll seine Habhaft- werdung noch nicht gelungen sein. — Am 7. Juni erschoß der Vorwerksbesitzer Ehrlich ober halb Geising, als er am Aschergraben nach einem Naben schießen wollte, aus Versehen sein fünfjähriges Kind. — Gewiß Jeder erinnert sich an die stereotypen Gestalten, "die am Ufer der Elbe, am Fuße der Hclbig'schen Restauration mit ernster Beharrlichkeit vom frühen Morgen bis zum späten Abend, Sonntags wie Wochentags standen, um mit der langen Wünschelruthe, vul-xn Angel, den Bewohnern des Stromes zu Leibe zu gehen und einen Fisch mittels des mordenden Hakens auf'S trockene Land zu bringen. Wie oft haben wir nicht von der alten Brücke oder durch die Spiegelscheiben der Hclbig'schen Restauration hinabgeschaut in's kräuselnde Wasser, wie oft den zappelnden Hecht durch die Luft schnellen sehen, wie oft die Ruhe und Ausdauer der Angler bewundert, die, tagelang immer dieselben, dm Blick auf den schwimmenden und zuckenden Feder kiel oder Pfropfen gerichtet; — diese wässerige Poesie ist vor bei, die betreffenden Behörden haben unter Strafandrohung vom 7. Juni d I. an das Angeln und Fischen längs des Helbig'schen Etablissements verboten und zwar auf dem ganzen Tract von der Augustusbrücke bis zum Hotel Bellevue. Unterm Wasser wird große Freude sein. — Als Seitensttick zu unserer gestrigen Notiz über den großen Verlust des Tenoristen Wachtel an der Spielbank bringen wir heute einen, wenn auch nicht gerade verhältnißmäßigen Glücksgriff des Tenoristen Niemann, der an der Spielbank zu Wiesbaden neulich 7500 Gulden gewann, die Goldrollcn in fein — Schnupftuch packte und von dannen ging, um sie als bald seinem Banquier in Berlin zuzusenden. — Erhaben über Eisenbahn und Postwagen, wagt sich daS Velociped immer weiter über die heimatlichen Grenzm hinaus. So unternahm neulich ein Dresdner einen kühnm Ritt von hier nach Carlsbad über Freiberg, Chemnitz und Annabcrg, in zwei Tagm und einigen Stundm legte er die Strecke zurtick. Schon nach 12 Stunden traf er, nachdem unterwegs häufig gerastet wurde, in Chemnitz ein. Die Fahrt von Annaberg über Johanngeorgenstadt hinaus bot allerdings der vielen Berg steigungen wegen große Schwierigkeiten, ebenso hinderte ein- Iretender Regen und die Zollmanipulationen am schnelleren Vordringen. DaS Velociped aus der hiesigen Fabrik von Eifer, Große Zie^elgaffe 20, hat im Verein mit den Beinen des Touristen seine Schuldigkeit in jeder Weise gethan. — Bekanntlich entwickelt der von uns schon mehrfach er wähnte hiesige, neu gegründete Miethbewohnerverein eine rege Thätigkeit Um nun dmjenigen Mitgliedern, welche der Mieth- zinSsparkasse beigetreten sind, einen Act der Aufmunterung zu gemeinsamem, rüstigem Fortstreben zu bereiten, welcher den Zweck haben soll, eine Prämie den Theilhabern zu gewähren, veranstaltet die genannte Genossenschaft Montag, den 14. Juni, «in große« Instrumental- und Vocalconcert, dessen Reinertrag «den für diese Prämien bestimmt ist. Schon dieser Zweck allein dürfte eine allseitige Theilnahme an dem gemeinschaftlichen Vergnügen erregen, noch mehr aber die Genüsse selbst, welche das Festprogramm bietet, das durch den beliebten Gesangverein Germania und das Trompeterchsr des Garde-Neitrr-Rcgimcnts unter Direktion des Trompetinenvirtuoscn Herrn Fr. Wagner auf dem Fcldschlößchen executirt werden soll. Die letztgenannte Kapelle hat unseres Wissen« nach noch nie in dem erwähnten Etablissement concertirt. Möge gutes Wetter und zahlreicher Besuch das nützliche Unternehmen fördern. — Diejenigen Zimmermeister in Leipzig, bei denen die Gesellen der Lohnerhöhung wegen die Arbeit eingestellt haben, haben sich auf telegraphischem Wege an dar sächsische Kriegs ministerium mit der Bitte gewendet, durch Beurlaubungen von Zimmcrleuten ihre Bemühungen, den Forderungen der Arbeiter nicht nachzugeben, unterstützen zu wollen. Wie Herr Lübkert, der Leiter de« Berliner Strike, in einer am Sonntag stattge habten Zimmergesellenversammlung mittheilte, ist den Meistern vom Kriegsministerium die Antwort erlheilt worden, es werde sofort die nöthigen Anordnungen treffen, daß sämmtliche im Pionnier Bataillon dienenden Zimmerleute, so lange der Strike dauere, beurlaubt würden. — Das „Dresdn. Journ." erklärt auf Ermächtigung von maßgebender Stelle, daß vorstehende, in der Berliner „Volks Ztg." enthaltene Angabe von Anfang bis zu Ende auf einer müßigen Erfindung beruht. — ES ist eine alte, aber gefährliche Spielerei der Kinder, namentlich auf den Dörfern, sich hinten an vorbei fahrende Wagen anzuhängen, die schon vielfaches Unglück herbeigeführt hat. Ein neuer, trauriger Beweis davon wird uns au» der Nähe von Wilsdruff berichtet. An der Aurich'schen Mühle fuhr am 6. d. M. eine Kutsche vorbei. Der 6jährige Sohn des Wilsdruffer Boter Herrmann lief mit mehreren anderen Gespielen der Kutsche nach, fiel, jedenfalls beim Festhalten da ran, hin und blieb an einem Haken mit den Füßen hängen, so daß er in dieser Lage mit dem Kopfe auf der Straße nach- geschleist wurde, bis ihn einer seiner Genossen muthig loSriß. Der Kutscher, als er da» Schreien hörte, hielt zwar kurze Zeit an, fand es aber nicht für nöthig, dem Kleinen augenblickliche Hilfe zu leisten, sondern fuhr mit den Worten: „Hättest Du Dich nicht d'ran gehängt!" weiter. Der Pächter aus der Mühle eilte indeß herbei, wusch den Verletzten mit Essig ab und ließ ihn in die elterliche Wohnung bringen. — „Text-Worte zu einigen der Herbert König'schen Aquarellen aus der Ausstellung 1869 in poetischer Form von G. v. W." ist der Titel eines kleinen Merkchens von 18 Sei ten, das soeben Hierselbst erschienen. Wenn sich dereinst zu Hogarth'schin Carricaturen und später zu Genrebildern von Garnier und Hasenelever Erklärer fanden, so geschah dich meist immer in Prosa, wo, wenn nicht gerade ein Johnson die Feder ansetzte, die Feder hinter dem Griffel zurückblieb. Bei Ge mälden, Zeichnungen, oder selbst nur Skizzen, welche von der Poesie empfangen und als solche sich selbst wieder darstellen, ist genanntes Bestreben um so schwieriger, denn es erinnert an die Musik, welche mehr als menschliche Sprache sein soll. Als wir die Herbert König'schen Aquarell-Skizzen sahen, be schlich uns der Gedanke: daß einem Poeten wie Heinrich Heine oder Adolph Nötiger sich ein schönes Feld eröffnet hätte, be sonders für Letzteren, eingedenk seiner „Blumengeister". Eine andere poetische Kraft hat dieß übernommen und einen über wiegenden Theil den „Jahreszeiten" gewidmet, wie denn auch später die Genrebilder nicht unberührt geblieben sind. Gerade hier. „Ernst von Scherz bewacht, in bescheid'nen Grenzen" wie Göcking sagt, bot sich reicher Stoff zur Ausbeute. Bei den verschiedenen Stimmungen der Bilder würde sich in der poeti schen Erklärung ein W.chsel des Metrums günstiger erwiesen haben, doch kann der Künstler dem Dichter für seine Gabe immerhin dankbar die Hand reichen. — Ein bedauerlicher Unfall störte am Sonntag die Schießübungen der Bürgerschützengesellschaft zu Waldheim. Es prallte nämlich eine Kugel von der Schießmauer zurück und fuhr einem in ziemlicher Entfernung stehenden 6jjährigen Kna ben, welcher zuschavte, in den Unterleib. Obgleich derselbe noch allein nach Hause gehen konnte, so ergaben sich die Ver letzungen der Eingeweide doch als so bedeutend, daß er in der Nacht gestorben ist. — Die am Neujahr und Ostern ausgcloosten und am Johannis Termin d I. zur Auszahlung kommenden K sächs. Staatspapiere, sowie die für die unausgeloosten am 1. Juli fälligen Zinsen können schon am 15. Juni gegen Rückgabe der Krpitaldocumente und Zinscoupons bei den betr. Staatscassen in Empfang genommen werden. — Wir find auf unseren Ausflügen schon so manchem Hausknechte für diesen oder jenen Wink dankbar gewesen und wollen e» daher nicht verabsäumen, denselben heut einen Fall mitzutheilcn, der vielleicht als nützlicher Wink für sie weroen kann Ein junges, auswärtiges Frauenzimmer pflegte schon längere Zeit beim Verlassen des Gasthauses, in dem sie ge schlafen, die Bettüberzüge abzuziehen und dieselben in der Stille fortzuschaffen, um sie passend zu verwerthcn. Da dieselbe nun ihr Domizil an sehr verschiedenen Orten aufschlägt, so dürste es gerathen erscheinen, wenn die nächtlichen Gäste Morgens bei« Verlassen der Herberge recht g nau beobachtet würden. — Ja mehreren GeschäftSlocalitäten der Wilsdruffer Vorstadt ist vor Kurzem eine Frauensperson aufgctaucht, die folgenden Betrug zur Ausführung gebracht hat. Sie verlangte je nach der Verschiedenheit der Geschäfte bald diese, bald jene Kleinigkeit und bestellte, während sie zur Bezahlung der Waare ein Thalerstück auf den Ladentisch legte, eine weitere Kleinig keit. Während der Geschäftsinhaber dieselbe herbeiholte, nahm die Frau Veranlassung, den bereits gezahlten Thaler heimlich wieder zurückzuziehen und hatte nachträglich die Frechheit, aus Auszahlung deS UeberschusieS, den sie nach Abzug de» Kauf preises für die eingekauften Maaren auf ihr Thalerstück her auszubekommen gehabt haben würde, mit der festesten Ver sicherung zu bestehen, daß das Geldstück, das natürlich auf der Ladentafel nicht mehr zu finden war, von dem Verkäufer ent weder bereits in die Ladentafel gelegt oder sonst verlegt wor den sei. Mehrere Geschäftsinhaber haben sich von der unver schämten Betrügerin übervortheilen lassen. Doch hörten wir, daß es bereits gelungen sei, sie in der Person einer oft be straften Diebin aus Annaberg zu ermitteln, die schon wieder holt aus Dresden polizeilich herausgeschafft worden sein soll. — Vorgestern Nachmittag hat sich der Stellmachergeselle Eggers aus Burg bei Magdeburg in einem zum Logis sei»«» hiesigen Arbeitgebers gehörigen Behältnisse mittelst einer Pistole zu erschießen versucht. Die Kugel hat indessen die beabsich tigte Wirkung nicht herbeigeführt, inzwischen aber den Egger» so bedeutend am Kopfe verwundet, daß er in das Krankenhau» gebracht werden mußte. — — Vor einigen Tagen ist unterhalb der Schiffmühle zu Niedermuschütz (unweit Meißen) der Leichnam eines gegen 60 Jahre allen, mittelgroßen Mannes, dessen Name noch nicht er mittelt ist, aus der Elbe gezogen worden. Das Hemd de» Entseelten war mit I. 8. Nr. 1 roth gezeichnet, während di« bei ihm gefundenen zwei wcißleinenen Taschentücher mit ll. 6. Nr, 13 und k. L. Nr. 18 weiß gestickt waren — Oeffentliche Gerichtssitzung am 9. Juni. Am Niorgen de» 1. Sept. 1868 zwischen 6 und 7 Uhr wurde aus dem Gehöfte deS Hauses Nr. 29 ver kleine,: Plauenscheit Gasse ein Handwagen gestohlen. Dieser Handwagen gehört« dem Handarbeiter Kreische, welcher einige Tage zuoor diesen Wagen in das Gehöft jenes Hause« eingestellt hatte. Mit de» Wagen waren auch einige Gegenstände entwendet worden, welche sich auf demselben befundm hatten, als zwei Schaufeln, Ham mer u. dergl. Diesen Diebstahl verübt zu haben, ist Friedrich Adolph Ludwig Händler angeklagt, und ist derselbe aus sein«« Aiyle, dem Arbeitshaus zu Zwickau, wo er eine einjährige Strafe gegenwärtig verbüßt, zur heutigen Hauptverhandlung transportirt worden. Händler, 48 Jahre alt, hat nicht weni ger als 8 Mal Arbeitshausstrafe nebst verschiedenen Gefäng- nißstrafen erlitten. Der Angeklagte erklärt, daß ihm von der Sache nichts bekannt sei. Die Bekanntschaft mit dem Han delsmann Jäger in der Trabantengasse gieb, er zu, da er öf ters dort Lumpen und andere Sachen verkauft habe. AuS d«r Beweisaufnahme ergiebt sich zu Gunsten des Angeklagten, daß Jäger erklärt, daß am 1. Sept. Mittags allerdings ein Wa gen zu ihm gebracht worden sei, aber dies sei nicht von Händ ler geschehen, sondern von einem gewissen Schulze, den Wagen habe er nicht gekauft, sondern nur 5 Thlr. daraus geborgt, und ihn später in die Auction gegeben, als der Wagen von jenem Schulze nicht eingelöst worden war und dieser in da angegebenen Wohnung auch nicht aufgesunden werden könnt«. Der Wagen ist wiedererlangt worden und wird von dem Be stohlenen als sein früheres Eigenthum erkannt Der Aussage Jägers steht das Zeugniß einer mit Jäger in demselben Hause wohnenden Frau Weiße in gewisser Hinsicht entge gen, indem diese angab, daß Abends Händler mit noch eiarm Manne zu Jäger gekommen sei und Händler zu Jäger gesagt habe: wir haben den Wagen gebracht. Auch CriminalgenSdarm Zieger sagt aus, daß die Kinder des Jäger, als er dort gewe sen und recherchirt habe, Händler in Verbindung mit dem Wa gen gebracht hätten. Der Wagen mit den darauf gelegene« Sachen ist auf 22 Thlr. 11 Ngr. 5 Pf. gewürde, worden. Staatsanwalt Reiche Eisenstuck bezeichnet« das Zeugniß der Weiße als die Stütze deS Beweises gegen den Angeklagten und erörterte die Beweiskraft dieses Zeugnisses. Derselbe mmmt sodann Bezug auf die Aussagen Jäzers und auf diejenige ei nes Zeugen, wonach derselbe den Wagen bereits MrttagS von Jäger zum Transport eines Schrankes sich geborgt habe, und überläßt es dem subjectiven Ermessen des Gerichtshöfe», ob der Schuldbeweis gegen Händler erbracht sei. Der Angeklagte, dem ein Vertheidiger nicht zur Seite stand, verdächtigte schließlich die Zeugin Weiße als gegen ihn emgenommen. Unter Zu ziehung von Gerichtsschöffen erkannte der Gerichtshof auf Frei sprechung. Tak«»gefchikht«. Paris, 5. Juni. Der „Rappel" schreibt: Vor 25 Jah ren, im Jahre 1844, schrieb ein junger Mann, welcher einen legenden artigen Namen trug, Folgende» auf den Tisch eine» Gefängnisse«: „Die arbeitende Classe besitzt Nichts; man muß
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