Dresdner Nachrichten : 05.07.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186707052
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-07
- Tag1867-07-05
- Monat1867-07
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- Dresdner Nachrichten : 05.07.1867
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itzf.ö/lO. Nm. i de« die Mutter zwei Rkal in Tmnau besuchte, anderen Theil» au« ganz zuve, lässig r anderer Quelle. Portepee;», ker Schreiber »ar auch bei Gitschin gefallen; mit diesem find demnach l t Offiziere bei Gitschin und 2 t bei Königgräß gefallen. — Die Dresdner Liedertafel gab unter Leitung deS Herr« Friedrich Reichel vorgestern Abend in der Frauenkirche zum Besten monumentaler Ausschmückung der Ruhestätten der nn vorigm Jahre ruhmvoll gefallenen sächsischen Krieger ein leidlich besuchte- Eoncert, dessen theilweiser Ertrag aber in Folge nachträglicher Entschließung den durch da- Lugauer Schachtunglück Betroffenen gewidmet wurde. Es fand in solchem eine Wiederho lung des bereits von ^em Verein am gleichen Orte aufgefühlten Oratoriums für Männerchöre von Cherubim statt, und zwar diesmal vollständig, während damals das Gratuale und Offer torium ouSblieben. Die Aufführung des Werkes war eine ge lungene, indem auch da- Puffholdl'sche Orchester wacker mit eingriff. Dürfte ein kleiner Vorwurf eirfließen, so ist es der, daß zuweilen das große Foreiren hochliegender Stellen von ein zelnen Sängern nicht angenehm beruh, te; nur nicht gepreßte Brusttöne, wo eine Kopfstimme sich stets wirkungsvoller äußert. Vorher ging ein von dem Herrn Hoforganist Viertel vorgetra- grnes Präludium für die Orgel, dem der Choral folgte: „Was Gott thut, das ist wohlgcthan". Wie schlicht und einfach ist doch dieser bereits im Jahre 1670 von GasloriuS componirtc Choral; welche ruhige Ergebenheit liegt hier in jeder Note. Warum, möchte man fragen, fühlte sich Herr Reichel bewogen, eine möglichst überraschende Salonharmonie darunter zu setzen? Cr lege die Hand an sein Herz und prüfe. So Etwas mag am Pianoforle recht gut klingen, hier aber widerspricht eä dem Sinn und Geschmack an kirchlichen Tomvcrken. — Aner- kennencwertheS leisteten die herbcigerufenen Solokräfte, besonders auch Frau Hempel-KristinuS aus Cassel, welche das bekannte und beliebte .tvp Ku'is von Cherubim vertrug. Leder konnte in Folge nicht practischer Orgelbegleitung die schöne, markige und sympathische Altstimme der Obgenannten von dem sehr hohen Chore auS nicht zur vollen Geltung gelangen und fand der Triller zum Schlüße zu häufige Verwendung. Bei Beglei tung von Sologesängen sollte man den Gebrauch aller ge drückten Stimmen vermeiden, da düse zu sehr decken, ja den Gesang einhüllen, namentlich in der Tiefe zu unklar und un bestimmt sind, «vährend sie in der Höhe allzusehr an eine Dreh orgel erinnern. Hat man, wie dies vorgestern der Fall war, ein gute- Orchester zur Hand, so arrangire man solche Stücke lieber für dieses, wenigstens aber für Streichquartett. Bei der von Frau Otto-Alvsleben trefflich vorgetragenen Arie: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt!" aus dem Messias von Händel, wurde vom Dirigent die Orchesterbegleitung etwäs schleppend genommen. Am besten in Bezug auf Gesangsbeglei tung gestaltete sich die mit köstlicher Tonmalerei und gediegenen Orchestereffecten ausgestattetc Arie aus Mendelssohn'« Paulus: „Gott, sei mir gnädig nach Deiner Güte", wobei Herr Stä gewann aus Hannover jede ihm gebotene Gelegenheit zu be nutzen wußte, sein schönes Organ zu verwerthen. — Wie das , S. W." hört, ist der Recurs der Leipziger Stadtverordneten gegen die Nichllustärigung des 1>r. Joseph zum Stadtrath von dem Ministerium des Innern verworfen worden. Nur Wenigen wird das überraschend sein. — Das zum Besten der Hinterbliebenen der im vor jährigen Feldzuge Gefallenen, vom Musikdirektor Kunze des Leib-Grenadier-Regiments in der Restauration von Hclbig an der Elbe vorgestern Abend veranstaltete Eoncert, erfreute sich trotz der nur <heilweise günstigen Witterung des Zuspruchs eines höchst zahlreichen und dabei sehr gewählten Publikums, dessen oft bewahrter Sinn für Müdthatigkeit auch bei dieser Gelegenheit sich in dankbarst zu erkennender Weise darthat. Der Reinertrag stellt sich nach Abzug der Spesen auf Ulk Thaler. — Als vorgestern Abend 7 Uhr das Dampsboot Pirna, in der Nähe der Station an der Carlvstraße Hierselbst vorüber fuhr, geriethcn drei, einer hiesigen Bildungsanstalt zugehörige, junge Männer, welche auf einem kleinen Nachen aus der Elbe fuhren, durch unvorsichtige Annäherung an das Dampfschiff in die Gefahr von dem Schiffe erfaßt und beschädigt zu werden, nur mit genauer Noth entgingen sie dem Wellentode. — Gestern Nachmittag wurde ein feingekleideter Herr, der eiligst aus den, Laden des Herrn Hosjuwclier Fickert auf der Frauenstraße sich entfernte, von dem Inhaber des Gewölbes unter der Anschuldigung, einen Ring gestohlen zu haben, mit lautem Hilferuf verfolgt, auf der Sporergaste eingeholt und in den Laden zurückgebracht, von wo ihn zwei Gendarmen den be kannten Weg hinter die Frauenkirche führten. — Die Dresdner Liedertafel hat als einen Theil des Ertrag« ihres in der Frauenkirche abgehaltcnen Eoncert« gestern sogleich 1«>0 Thlr. zur Unterstützung der Unglücklichen in Lu- zau abgesandt. — Dm Vernehmen nach sind die zur Zeit in den zum norddeutschen Bunde gehörigen Zollvereinsstaaten fungircnden sächsischen Stationscontroleure, ingleichen der frühere sächsische ZoUvereinsbcvollmäl,tigte in Breslau, seiten der sächsischen Re gierung angewiesen worden, mit Ende gegemväitigen Monats ehre Functionen einzusiellen, da letztere vom l. Juli an, als dem Tage, an welchem die norddeutsche Bundesverfassung inS Leben tritt, von Organen des Bundes auszuüben sind — Als wohlgemeinten Rath für Hausbesitzer schreibt uns ein solcher, es möchten Diejenigen, welche Wohnungen vernüc- thew, sich so sorgsam als möglich erkundigen, ob die neuen Micther nicht nur pünktliche ZinSzahler, sondern auch verträg lich find, denn es gäbe Menschen in der Welt, mit denen zu leben rein unmöglich sei. — Gestern Vormittag um 9 Uhr wurde auf der Chaussee beim Hellerberg eine nach Radeburg gehörige Frau todtgefah- ren, welche von einem mit Spülichsäfsirn beladenen Wagen herabstürztc, indem besten vorgespannte Pferde durchgingen Der Wagenführer hatte wegen Einrichtung des Hemmzeuges der Frau auf kurze Zeit die Zügel in die Hand gegeben — Die bekannten, höchst praktischen Faberschen Lmienn -tz- schüfertaseln für den AirfangSunür.icht im Schreiben, sowohl nach Zschille'S als Hcckmmnt System, sind gegenwärtig 'n den, Rehfeldschen Geschäft Hauptstraße !? vorrächig TageSgef-dtchte. Paris, l. Juli. Der Sultan ist über seinen Empfang in Pari- ganz entzückt. Wa« ihn besonder» amüfirte, warm die vielen unvcrscbleiertm Frauen; er fand, wie er sich mehr mals äußerte, diese Mode ganz reitend. (Warum auch nicht'?) Kopses eine gute Partie Haare stark versengt, und von der linke« Schläfe nach dem Backen herab verlief eine rinnenartige Furche in der Haut, die pergamentartig trocken und versengt war; vorn am Brustbein fand sich eine pfenniggroße oberflächliche Brandwunde, deren Umgebung stark gerStbft war; an der Spitze Al» er durch dm Tuilerienaarten fuhr, wo, wie bereit» gemel- k der linken großen Zehe war eist zweipfenniggroßes Hautstüä det, Tausende und Abei tausende von Frauen und Kindern, alle I abgeschält worden, die Wundfläche war trocken; aus der Rase in SonntagStracht, Sr. türkischen Majestät harrten, konnte er I lief fortwährend noch etwas Helle» Blut ab. DaS zweite Kind die Freude, welche ihm dieser wirklich wunderschöne Anblick ver- I zeigte nur eine große stnemmartige Brausche an der rechten ursachte, gar nicht verbergen und er neigte sich weit aus dem I Stirn und dem rechten Backen. Das älteste Mädchen hatte am LLagenfenster hinaus, um die Menge zu begrüßen. — Die I Unterleib unweit de» Nabels eine kleine, wie ausgeschälte flache Pariser sind in neuester Zeit mit den Leistungen der Industrie- > runde Brandwunde, von welcher au» nach allen Richtungen Ausstellung für ihre Privatwünsche sehr zufrieden, ja sie finden, I gleichmäßig braunrothe, baumartig sich verästelnde, vielfach ver- daß die 1867er Ausstellung alle Erwartungm übertroffen habe ! schlungene Stre fen in der Haut verliefen, geiade so wie wenn und daß ein gewöhnliches Menschenkind sogar schwindelnd wer- I man einen nassen Tintenfleck zwischen zwei Papierblättern stark dm könnte, wmn es auf dm Raum zurückblickte, der im Wett- ! zusammendrückt. Dieselben zweigartig verlaufenden Streifen fan lauf von dm Völkern in den letzten Jahren zurückgelegt wurde, den sich an der Wadenseite beider Unterschenkel, wo sie an dm Und von diesen Wundem schrecken sich die Franzosen nicht das l Knöcheln in eine allgemeine Röthung der Haut sich verloren, kleinste Maß bei. Frankruch „marschirt nicht blos an der Spitze s Diese Streifen waren durch Hyperämieen und zum Theil durch der Rationen", nein, soeben fand da» Defilee der Rationen vor dem erhabenen Haupte der französischen Nation statt". Die Ausstellung zahlt etwa 60,000 Aussteller. Die Proructe sind in 98 Elasten eingerheilt und 98 Juris, zusammen 65,0 Mit glieder zählend, haben sie beurtheilt. Die Arbeiten dieser Ju ris haben beinahe drei Monate gedauert, sie sind beendet bis Blutaustritte in der Haut gebildet, und die Epidermis über ihnen war zum Theil abgesch,Isert; an den Beinen schimen der Verlauf der Streifen dein der oberflächlichen Venen zu folgm. Da ich erst zwei Stunden nach dem Ereigniß an Ort und Stelle kam und die Kinder schon völlig wieder bei Bewußtsein warm, so wi ren besondere ärztliche Vorschriften hier nicht zu aus 10 Elassen, ivelche die lebenden Producte und die Muster k geben. Eü dürfte indeß nicht überflüssig sein, hier für schwere der Acker- und Gartenbau Anstalten umfassen Etwa 18,500 Preise sind votirt worden. Die Preise für die Aussteller der l.'i Elasten der lebenden Producte und des Acker und Garten baues werden erst am Ende der Ausstellung, d. h. im Monat November vertheilt werden. Die 18,500 gegenwärtig vergebe neu Preise theilen sich in 60 große Preise, 900 goldene, 360» silberne und . 000 bronzene Medaillen und etwa 9000 ehren volle Erwähnungen. Königliches Hoftbenter. b 8. Eine Reihe künstlerischer Genüsse hat das am 3. Juli begonnene Gastspiel des Herrn Lewinsky, eines der ersten Mitglieder des k. k. Hofdurgtheaters in Wien eröffnet. Der geschätzte Gast, dem als den würdigen und glücklichen Nachfol gen' Dawisons an diesem ersten Theater Deutschlands ein vor rheilhasler Ruf vorausgeht, wußte sich sofort mit dem hiesigen Publikum in diejenige einzig berechtigte geistige Beziehung zu setzen, die man jetzt bei Künstlern ersten Ranges nicht iinmer trifft. Die Antrittsrolle des Herrn Lewinsky war der Franz in Schiller'S Räubern. Organ und Statur tom men dem Gaste nicht sonderlich zu statten; letztere fft klein und das erstere ist matt und stumpf. Um so bewun derungswerthcr ist das, was er aus ihm macht. Allerdings zwingt ihn der geringe Umfang der Stimme, deren Grenzen gewaltsam zu eriveitern, und er stößt dann und wann kreischende Töne hervor, die unangenehm berühren; indeß bei einer Rolle, wie Franz Moor, ist diese Verzerrung der Stimme nicht abso lut zu verwerfen. Die Darstellung selbst war eine g-istvoll durchdachte, in allen Einzelheiten sauber durchgeführte. Heim lich, lauernd, tückisch und teuflisch in den ersten, sich selbst in allen Folterqualen peinigend und einen Blick in die geheimsten Gedanken eines Bösewichtü gewährend in den letzten Acten. Herr Lewinsky gehört der Dawison'schen realistischen Schule an, einzelne Particen des Franz hat er in diesem Sinne erweitert, wie z. B, wenn er den dem Daniel erzählten Traum für einen schlechten Spaß erklärend kindrsch in die Hände klatscht. Etivas matt dünkte uns die Scene, als er die Leidenschaften Revue passiren ließ, mit denen er seines Vaters Tod herbeiführcn will. Mit vollem Interesse sehen wir dem weiteren Auftreten des Herrn Lewinsky entgegen. — Herrn Deitmer war es diesmal vergönnt, die Rolle des Carl zu einer ergreifenden Darstellung zu bringen, die revolutionäre Urkraft und die Noblesse dieses Charakters wußte er ausgezeichnet zu combiniren. In dem alten Moor des Herrn Porlh, der Amalie des Fräulein Ulrich, dem Daniel des Herrn Wilhelmi begegnen uns treffliche alte Bekannte Hingegen war in Folge der jetzigen massenhaften Beurlaubung unter den Räubern eine fürchterliche Musterung ab gehalten worden. Die meisten Rollen waren anders besetzt. Man kannte Spiegelbergm nicht mehr, denn das leichtlebige Talent des Herrn Jauner verwandelte diesen intriguantcn hart- gesottnen Schurken in einen amüsanten Spitzbuben modernster Art. Herr Fallenbach spielte den Roller zwar ganz gut, sein Mann aber wäre eigentlich der Schiveizcr gewesen, den Herr: Kramer übernommen hatte Im Kosinsky gab Herr Senger ein von düstrer Leidenschaft gefärbtes respectables Bild. Die schwierige Rolle des Bastard führte Herr Koberstein recht brav durch, Herr Meister hielt seine Magistratsperson von allen herge brachten Uebertreibungen frei. Die ganze Ausführung war eine sehr glückliche und der Beifall des Publikurns ein wohlver dienter. Zur Behandlung vom Blitze Getroffener. Das Haus aus der Oppelstraße Nr. 26 wurde am Dienstag Mittag j l Uhr vom Blitze getroffen. Von allen darin anwesenden Personen wurden nur die im Erdgeschoß wohnhaften drei Kin der mit ihrer Mutter von dem electrischen Schlage berührt. DaS älteste und jüngste Kind waren bewußtlos hingestreckt, die Mutter und die zweite Tochter nur heftig auf den Boden nie- decgeworfen worden. Da dieselben von dem Blitze Nichts sahen, so wußten sie anfänglich auch nicht, daß sie von einem solchen getroffen worden waren, und erfuhren eS erst durch die herbei gekommenen Mitbewohner des Hauses. Die Frau, welche eine Taffe Caffee in der Hand gehalten hatte, meinte, eS sei ihr ge wesen, als platze eine Bombe in der Taffe, unv das Mädchen hatte geglaubt, sie bekomme von ihrer Mutter eine tüchtige Ohrfeige. Die beiden anderen Kinder bekamen erst nach Ver laus einer Stunde ihr Bewußtsein wieder. Alle befinden sich jetzt übrigens wieder wohl. Der Blitz hatte folgende Merkmale an den Personen hinterlaffen Die Mutter zeigte auf der Rücken fläche des linken Vorderarms einen breiten rothen Streifen in der Haut, etwa als sei mit einer Peitsche darüber geschlagen worden. Dem jüngsten Mädchen waren an der linlcn Seite des Fälle die Maßregeln aufzuzählen, welche zur Rettung vom Blitze Getroffener vorzunehmen sind. Zuvörderst sind die betref fenden Personen zu entkleiden und an die frische, kühle Luft zu bringen. Sodann sind kalte Bespritzungen des Gesichts und Begießung des Kopfs anzuwenden; dem hat die Application kalter Llystiere, und die von Senfleigen auf die Waden zu folgen. Als sonstige Reizmittel mag man Riechmittel (Salmiak- spirituö) und Kitzeln des Schlundes in Anwendung bringen. DaS Eingraben in Erve ist verwerflich. ES verhin dert höchstens das Athmen, und dieses ist, sobald cs durch die erstgenannten Mittel nicht hervorgerufen wird, sogar künstlich ins Werk zu setzen, gerade so wie bei Ertrunkenen und Er hängten. Diese sog. künstliche Respiration wird auf fol gende Weise zu Wege gebracht. Der Körper des Verunglückten wird zunächst in die Bauch lage gebracht, mit dem Gesicht nach dem Boden zu, wobei man den einen Arm unter die Stirn legt, unter die Brust einen u ammengewickeltm Rock oder dergleichen. Plan dreht nun den Körper auf die Seite und ein wenig darüber hinaus und dann rasch wieder auf das Gesicht. Diese Manipulation wiederholt man etwa 15 Mal in der Minute aller 4 bis 5 Sekunden ein Mal , und wechselt dabei gelegentlich mit der Seite, auf welche man den Körper wendet, ab. Indem der Verunglückte auf der Brust liegt, treibt das Gewicht des Körpers die Luft aus; indem er auf die Sette gelegt wird, wird der Druck ent fernt, und wegen der Elasticität der Rippen tritt die Luft in die Brust ein Jedes Mal, wenn der Körper wieder auf die Brust gelegt wttd, übt man einen gleichförmigen starken Druck auf den Rücken zwischen und unter den Schulterblättern aus und läßt den Druck aufhören, ehe der Körper aus die Sette gewendet wird. Zeigen sich nun aber diese Bemühungen im Verlauf von 2 bis 5 Minuten nicht erfolgreich, so ist die künstliche Athmung alsdann nach folgender Methode auüzusühren. Man legt den Verunglückten mit dem Rücken auf eine etwas schräg aufstei gende Fläche, so daß der Köpf ein wenig höher liegt als die Füße, und man stützt den Kopf und die Schultern durch ein kleines festes Kissen oder ein zusammengelegtes KleidmrgSstück, das man unter die Schulter legt. Einer der Hilseleistenden zieht nun die Zunge des Verunglückten nach vorn und hält sie mit Hilfe eines Tuches vor den Lippen, um den Kehldeckel von der Stimmritze aufzuheben. Nun stellt man sich oder besser man . kniet hinter den Kopf des Verunglückten, ergreift dann die Arme desselben dicht über den Ellbogen und zieht sie sanft und fest aufwärts über den Kopf und hält sie aufwärts gestreckt zwei Sekunden lang. Hierdurch werden die Rippen mittelst der am Oberarm und dem Schulterblatt befestigten Muskeln kräftig gehoben, und so wird Luft in die Lungen eingesogen. Man führt nun die Arme des Verunglückten wieder abwärts und drückt sie sanft aber fest 2 Sekunden lang gegen die Seiten der Brust; auch kann man zugleich auf den untersten Theil de? Brustbeins drücken. Hierdurch wird Lust aus den Lungen auS- getrieben. Diese Procedur wiederholt man nun abwechselnd und mit Ausdauer, etwa 10 Rial in der Minute, bis eine selbst ständige fortdauernde Athembewegung wahrgenommen wird. So bald dies der Fall ist, hört man mit der künstlichen Athmung auf und geht mit den Mitteln zur Anregung und Beförderung des Blutumlaufes vor, also hauptsächlich mit Reiben m ttelst Fla nell oder Handtüchern. Wenn das Bewußtsein des Verunglück ten und die Fähigkeit zum Schlucken «iederkehrt, so stößt man ihm vorsichtig kleine Portionen Weines, verdünnten Branntwei nes oder Caffee ein. Bei diesem Verfahren zur Lcbensrcttung darf man aber nicht ermüden, auch wenn nicht bald Lebenszeichen zu bemerken sind, denn gar oft hat sich erst eine mehrstündige Fortsetzung desselben noch erfolgreich gezeigt. vr. Chaltzbaeu». in aus waaren alter Art. 49erchvav>err Bold, »wer, Zuuielen, Uhnu, gute Garderobe. Wäsche, Bellen, Pelze :c. gewährt die coneefffoniele Dresdner Leih-'AnÜale, Nr. 46, I, Pirnaischeslraße Sir. 46, I. unter strengster ISr. IL. ^V«»I«r, «m Waifenhnusstr. 8. Sprechzeit von 9—11 Uhr. t »< Für geheime Krankheiten bin ich täglich früh und Nachmittags zu sprechen Bre,r«t»v»O«. Nr. », II. t'. itvxjun. früher Civilarzt in der K. S. Arm«). ..für
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