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Dresdner Nachrichten : 05.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187902053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-02
- Tag1879-02-05
- Monat1879-02
- Jahr1879
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- Dresdner Nachrichten : 05.02.1879
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Rr. 8«. MV. Jahrgans. »qck—t ,r«, 7 Uhr In der «rdedüi«» MenenNrrtze Id. «d,n» dtettrlläh— llch 7 Mark tfi Plar., durch die «oft , Mart'n, »tn»,l.«u«mer»I0PI^. «iiftd,. 33000 «nl. 8«r die «ülk«a», ein^» kandier Manulrii»«» „»> sich die Redactid» nicht »erdindiich. Ans«raini<Lnnadmt ««»» »dridchaaieniieinu«» »aalarintzaniduri. Be«» Kn. Wien, Leivji^ Base^ Bretlau, tzrankfuri a. — »in», chiats« in Berit«, Leint», rillen. Hamvuri« grankfurt a. M.< Mün» chen — »and« ch G«. tn Franklurt » M. — Bureaux d. ..An»«Itd^» »an!".—van», ballet«, valtter ck ko. tn Parts. Tageblatt für Mitili. Unterhaltung,GeschästsverkeIir.Lörse»bericht,Frki»Lkiiliste. Druck und Sigentbum der Herausgeber: I l^ptaoli e» In», «It in Dresden. Mttredacteur: vr Ural» Für das stell ll.: I nelml» I»»rti>i»»nn Dresden. Mittwoch, S Februar 1879. VMeraie werden Marien- Eiraiie IZ b>, »Id.» Udr »»»enauimcn. Sonnt»»» dt« Mtit»»» »L Udr. In Mentladi nur an Via»»»» »a,en: »rode ütasieraalt» >r. s bi» Nachm. »Udr. — Der Raum einer ein- >dalit»en Peiiiiette k»Ne» U Pt»e. Eiugetaudi »t« itetle M Ptae. Eine idaralltte kur da» »tchllla»,»»Erscheine» d»r Inlerat« wird nicht »e geben. »utwirlige »nnoncen- »utiräge van un» unbe- lannienJtrme« und Per- tanen iinei.ren wir nur aegrn tvr.Innmcra«»»- j'.ailiilllg durch Bricl- «arlen oder Posietnzah. lung. iichi Süden tosien Id Pi«e. Interale iur die Montag« Nummer «Rr nach einem getllage die Veitiieüe 2» Ptge. Verantwort!. Redakteur: HBlnriet» ll'nNlS»»!» in Dresden. Die Witterungsauvsichten nach dem Meteorol. Bureau zu Leipzig für honte dun o Februar lauren: Sotlen-W^ Xu-iü.lil-'f Trübe, 'Niederschläge. tzeinperatnr um Gesrierprmit, »onviegend schivacher Frost, ruhig diSUailivIrlttk», i't» IIN <»,l«j ,1 eil - t- r^ <1»ü lt, kanligosolrikst, i IimeallorOdnpoon. Vneiitpültl.Lontrolviter Verloosung lillei zVurtlr-! ! ! k.okv iler prsg«r-unii ferilingntlstrasoe, i 8eblo»sstr. 14, ^v^enUb. g. 8uot^r^. i^a^er,! ^Ilo>^ nund mck bnvstiübnw K^c» vomivilstsIIottii'PlvLtisal. h j ^ empkielilt rar Lninon sein,, Iiaucin,,t8 ü, jellem ilenn. blulxüicte üosvn ru billiicict, n l'ruine« PoltttscheS. Ein lange Zeit umkergeirrtcS Gespenst ist nun zur Ruhe ge kommen: Art. 5 des Prager Vertrages von 1866. Als damals Preußen und Oesterreich Frieden schlossen, wurde auf Napoleon'« Anregung bestimmt, daß Oesterreich daü Recht haben sollte, von Preußen die Abtretung der nordschlcsmigschen Distrikte an Dänemark zu verlangen, wenn die nordschleSwigsche Bevölkerung durch freie Abstimmung den Wunsch nach Wiedervereinigung mit Dänemark zu erkennen gäbe. Niemals hat Oesterreich von diesem seinem Rechte Gebrauch gemacht, obwohl diese Bestimmung die Diplomaten und die Parlamente unzählige Male beschäftigte. Es ist bekannt, wie, ge stützt aus diesen Paragraphen, die in den nordschleSwigschenDistrikten gewählten Abgeordneten Kryger und Ahlemann im preußischcnLand- tage den Eid auf die preußische Verfassung verweigerten und im Reichstage allerhand wunderliche Anträge stellten, wornach gewisse Reichsgejetze nicht auf die nordschleswigschen Distrikte Anwendung erleiden sollten. Jenes von Napoleon lH. in den norddeutschen Bund gelegte Kukuksei erwies sich in 12 Jahren eben nicht als brut fähig. Napoleon ist darüber gestorben und verdorben. Oesterreich hat nicht das mindeste Interesse an der ferneren Aufrechterhaltung dieser Bestimmung; der Welfenprinz, der Herzog von Cumberland, hat inzwischen die Prinzessin Thyra von Dänemark heimgesührt und nun legt Fürst Bismarck sein Hochzeitsgeschenk nachträglich auf den ÄusstattnngStisch des jungen Paares. Der dänische Hof hat bei diesem Anlaß hannoversche Edelleute, die eine Glückwunsch-Adresse überreichten, mit Orden und Ehren ausgezeichnet. Da diese Hannoveraner zugleich ausgesprochene Anhänger der Welfendynastie sind, so erregte der dänische Ordensregen in Berlin lebhaften Unmuth, der jetzt zur Beseitigung der ganzen nordschleswig'schenFrage geführt hat. In Dänemark wird man diese Wendung schmerzlich empfinden, vom deutschen Standpunkt aus ist es nur mit Genugthuung auszu nehmen, daß an Stelle eines völlcrrechtlich vieldeutigen Paragraphen ein klarer Zustand tritt, der die nordschleswigschen Distrikte untrenn bar an Deutschland bindet. Die dasige Bevölkerung wird alle Hoff nung auf Wiedervereinigung mit Dänemark aufzugeben haben und gut thun, sich zu Deutschland freundlich zu stellen. „Ep oirig un gockvvit!" kommt wieder zu Ehren. Hätte Dänemark früher nicht so maßlose Forderungen gestellt, so hätte es einen Theil der nord schleswigschen Distrikte wohl erhalten können, denn wiederholt ist darüber diplomatisch verhandelt worden. Da cs aber zu viel begehrte, erhält es jetzt Nichts. Sehr zur Unrechten Zeit für das junge wclfisch-dänische Ehepaar wird das Verschwinden der nordschlcs- wigschen Frage bekannt. Soeben fordert nämlich der dänische König von seinem Landtage die Bewilligung einer Mitgift von 120,000 Kronen für seine Tochter Thyra. Da nun diese Heirath die Hoff nungen Dänemarks auf Wiedererlangung Nordschleswigs (welches sie Süd-Jütland nennen) vernichtet hat, wird der dänische Landtag wenig Neigung verspüren, die Prinzessin noch weiter auSzustattcn. Der Herzog von Cumberland könnte freilich auf das Heirathsgut seiner Frau verzichten, denn er ist an sich jetzt noch sehr reich und wird nach dem Tode des Herzogs von Braunschweig sogar ein stein reicher Mann, selbst wenn man, wie man damit umgeht, denWelfen- fonds für die preußische Staatskasse confiscirte. lieber die Recht lichkeit einer solchen Maßregel sich auszusprechen, ist hier nicht der Ort; für die öffentliche Moral wäre die Beseitigung des Welfcnsonds in seiner jetzigen Verwendung allemal ein Gewinn, wenn aus ihm bann nicht mehr die Reptilienbläiter unterhalten würden. Der dadurch bewirkten Entartung des öffentlichen Geistes in Deutschland wäre ein Ziel gesetzt. Endlich verdient es noch Erwähnung, daß Deutschland alle Ursache hat, Oesterreich dafür dankbar zu sein, daß dieses sein Recht auf Anregung der jnordschleüwig'schen Frage in freundnachbarlichstcr Weise aufgab. Im Bundesrathe steht die Abstimmung über daS Ungebühren gesetz bevor. Die Ausschüsse haben die bedenklichsten Bestimmungen veffelben bereits beseitigt: so die Aburtheilung von ungebührlichen Abgeordneten durch den Strafrichter, die Aberkennung des Mandats und des passiven Wahlrechts auf Lebenszeit. Aber es bleibt immer noch genug übrig, um von dem Gesetze sich für die Redefreiheit Schlimmes zu versehen. Eine Kommission von 10 Abgeordneten soll Strafgewalt über die Abgeordneten auSüben, Warnungen und Perweise verhängen und einen Abgeordneten auf Zeit, unter Um ständen bis zum Ende einer Legislaturperiode ausschließen dürfen. Nimmt eine Zeitung eine ungebührliche Aeußerung trotz des Ver bot« auf, so soll sie'S mit 3 Wochen bis 3 Monaten Gefängniß büßen. Ehe der Bundesrath über die Vorlage berathet, sollte er die VerfassungSmäßigkeit derselben prüfen, denn der Entwurf hebt 3 Artikel der Neichsversassung auf. Veränderungen der Reichsver fassung sind aber nicht zulässig, wenn sich 14 Stimmen im Bundes rathe dagegen erklären. Da nun Baiern mit 6, Würtemberg mit 4, Baden mit 2 Stimmen gegen das Ungebührengesetz stimmen werden, so hoffen wir bestimmt, daß Sachsen sich nicht von der bewährten BwrdeSgenossenschaft der süddeutschen Königreiche trennt, sondern durch das Gewicht seiner 4 Stimmen den Entwurf zum Fall bringt. ^ Sollte der Baier, Schwabe und Allemane tapferer sein al» der Sachse? Der preußische Landtag erlebte einen Sturm im Glase Wasser. Man b«ieth ein Gesetz über Bildung von Waffergenossenschaften. Di« Regierung schlug vor, daß die Statuten solcher Verbände durch Gesetzgebung, immerhin aber den Anfang der Selbstverwaltung darstellt. Was ist nun harmloser, als den gesetzlichen Organen der Kreisordnung die Genehmigung der Statuten von Wassergenossen schaften zu übertragen? Gleichwohl drohte Minister Friedenthal mit seinem Rücktritte, wenn man dies beschlösse. Im Munde eines Ministers, der als Abgeordneter so viel für das Zustandekommen der Kreisordnung gethan, das man ihn sogar als deren „Vater" feiert, war die Ankündigung „er sei bereit, sofort seinen Platz zu räumen", wenn man ihm nicht zu Willen sei, unglaubhaft und der preußische Landtag ließ sich durch die Drohung auch nicht schrecken, sondern beschloß gegen den Minister. Dian sieht, wenn die soge nannten „kleinen Minister" einmal Nerven haben, so nimmt man dies nicht so ernst wie andernfalls. Voraussichtlich fällt nun nicht der Minister Friedenthal in's Wasser, sondern das Waffergenossen- schaftsgesetz selbst. Die deutsch-österreichische Pestkommission wird ungefähr 2-) Tage lang die verseuchten Gegenden bereisen. Lediglich um selbst zu sehen, um sich zu informiren und dann Bericht an ihre Negie rungen zu erstatten. Diese ordnen dann ivciterc Maßregeln an. Sehr nothwendig wird es sein, daß sich die Kommission mit den besten Landkarten versieht, die es überhaupt giebt. Verließe sie sich blos auf die Auskunft der ihr zur Führung beigegcbcnen russischen Beamten, so wären Täuschungen unausbleiblich. Man denke an die Gaukeleien deS Grasen Potemkin, des Lieblings der Katharina ll., der ihr auf ihrer Reise auf der Wolga am Ufer gemalte Tapeten- landschafteu mit tanzenden Bauern vorführte, um ihr vorzuspiegeln, wie wohlangebaut und glücklich das Land sei. So könnte man auch heute die sehr unwillkommenen Pestkonimiffare in Distrikte führen, wo gar keine Pest herrscht, ihr dieselben Grenzkordons zehnmal vor führen, sie in der trostlos gleichförmigen Gegend der Wolganiede rungen wie 'im Kreise herumschlcpven und was dergleichen Kunst- stückchcn mehr sind. Hoffentlich ist auch das Dementi, daß die Pest in Nischnei-Nowgorod und bei Moskau ausgebrochen, zutreffend. Präsident Gr'vy hat den Widerstand des greisen Dusaure, der besorgt, daß die Republik sich dem Radikalismus nähere, nicht über winden können; sein erster Ministerpräsident wird vielmehr Herr Waddingion. Präsident Grövy iegte Werth darauf, bis gestern ein Ministerium zu erhalten, um mit demselben die Botschaft zu ver einbaren, die er am Donnerstag an die Kammern richten will. Die Mehrzahl der Mac Mahonschen Minister tritt in das erste Gn-oy'sche Kabinet. Waddington's Wahl wird im Auslande dieselbe Befrie digung erwecken, als in Frankreich selbst. Er ist Protestant, war früher Unterrichtsminister und vertrat zuletzt das Ressort des Aus wärtigen. Er fungirte als Mitglird des Berliner Kongresses. Seine Stellung ist immerhin eine schwierige. Er hat sich nicht blos der Rothen, sondern auch dcrKlerikalen und aller Monarchisten zu er wehren und daß letztere in Frankreich noch Einfluß besitzen, lehren die Wahlsiege, die soeben die verhaßten Bonapartislen Caffagnac und Fourtou trotz aller Gcgenanstrengungen der Republikaner erfochten haben. Neueste Telegramme der „TreSdner Nachrichten." Berlin, -1. Februar. Der ..ReichS-Anz." publielrt einen am 11. Oktober 1 «78 in Alien zwilchen dem tcutlcdcn Botickialtcr Prinz Neuß und dem Graten Audrassh vereinbarten, numncbi ratifüirten. zwei Artikel uniiaiicnbcn Vertrag, wodurch Artikel ö des Prager Friedens, wonach die Bevölkerung von NorbschlcSwig aut den l» ircter Abstimmung erkennen gegebenen Wunsch, wieder an Dänemark abgetreten werden soll, anigehoden und außer Giltigkeit geletzt wirb In den Eingangsworten deS Vertrags beißt cv: Die Be stimmungen betrcsso der Retrozession seien noch nicht zur dcriragS. mäßigen Durchführung gelangt. Der deutsche Kai,er gab den Werth zu erkennen, de» er auf Beseitigung dieser Fitckenö- Modalitäten lege, der österreichische Kaiser würdigte die Schwierig keiten, die der Durcküübrnng des Iin Artikel nicdcrgelegtc» Prin- zisö sich entgegrnsteUtcn und sei gewillt, einen Beweis tiö Wunsches zu geben, um die zwischen beiden Mächten bestehenden srenneichastliche Bande noch enger zu schließen. Petersburg, 4. Februar. Der Grcßhcrzog und die Großdcrzogin von Mecklenburg-Schwerin haben mit den Prin zen Paul, Icbann Albrect't und Wilhelm gestern, also wenige Tage vor der Desinickilon der Reisenden aus Rußland, die Rück reise nach Deutschland angrtretrn. Pari S, 4. Februar. Dem Vernehmen nach ist das Mini sterium in der bereits gemeldeten Weise definitiv konstituirt, nur das Kultusministerium ist unbesetzt, da Bardoux ablchnte. Präsident Gr-'vy empfing heute den päpstlichen Nuntius und den Gesandten Portugals, auch machte er den Botschaftern Gegenbesuche. London, 4. Februar. Eine Spezialausgabc der „Times" meldet ein Telegramm aus Jellalabad, wonach in Kabul der Bürger krieg ausgebrochen sei. Der Sohn Schir Ali'ö, Jakub Khan, bom- bardire einen Stadttheil Kabuls» Namens Chandol. Eine große Anzahl Afghanenhäuptlinge mit ihren Familien verlasse die Stadt. LoraleS nnd Sächsische«. Prof. 1)r. Meutzner, Vicedlrektor des Gvmna- — Dem . . . siumö zu Plauen, ist dav Ritterkreuz 1. Klasse beSVcrblcnsiordenü verliehen worden. — Dem Skielwaarenhändlcr Eduard W iscvke hier Ist — auf sein Ansuchen daS Prädikat „Königlicher Hoillcicrant- verlieben worden. — Schon vor ein paar Tagen wurde unS mitgethellt, daß , , , . .. ^ Herr Justi-rath 1)r. S eh a«f ra t b wegen seiner lcidendcn Gc-- den OlErvräsidenten »u aenebmiaen leien- die Aba Or Haenek und! vom bevorstedenden Reichstage auf einige V.-ochen lir vm ^oerprapoenren zu gen ymigen ,nen, vre Avg. vr. Paener uno nehmen oder sein R e' cd «ka g t> „i a n da l n i ed c r I e g e» LaSker beantragten, die Entscheidung m tue Hände des Provinzial-! ,noüe. Gestern hörten wir nun, raß l)r. Ochafirath infolge deS rathS zu legen. Dieser hat in abgeschwächtem Maße ungefähr die dringenden Rathcö und bestimmten Verlangens seines ArztcS sich Stellung unserer sächsischen KreiSausschüffe. SS handelte sich also zur Rlederlegung seines Mandat» aenöthi.u gcicben habe. Daher um den alten Streit zwischen Bureaukratie und Selbstverwaltung. „^,^ne Reuwadl 'e'in^^n en'k^ hc! Nun besitzt Preußen die Kreisordnung. die zwar nicht entfernt den dieier^'einer neuen Aufstehung und^Auölegung 'der WadlIIste Gemeinden so viel Recht oerleiht, «w dt« entsprechende sächsische' nicht bedarf. — Die von der Tabak-Engucte-Kommiiiion in Aussicht ge nommene R achver sle u ern ng vorhandener Tavako- Besländc hat in den Kreise» der Tabaks-Inierciienteu, weiche gerate darin die größic Gciähtt>mg ihrer Eriilciiz erblicken, be- grciill.hcr Weile eine große Aufregung hcrvorgciu cn. Eine große Anzahl Leipziger (Labat- und Eigarrcniahrt'auten habe» sich nach Velaimiwciden der d.csbczügli.henAbiichieu 1 er Kommliiw» soivil zu einer cncrgiichcn Vekäinpüing der Rachverilcucruna des Halb- und Ganz-Fabrikats zusammcugen an. Eine zu diesem Zwecke ciuigeiPllle Resolution, die dem Reichstage überreicht werden soll, baiirt u. A. aus iolgence» Erwägunge»: Die Enauese-Koiumisiien ist vou der Ansicht auSgegangc» baß der Konsument die höhere Steuer für den Genuß zu zahlen und sich eine Rcichverilcuerung deshalb aus das Fabrikat selbst vis herab zu einem Gewicht von Piund, soweit dasselbe im Vcütz von Fabrikanten, Händlern und Private» sich beäudct, auozutclmcn vaoe. Daß der Konsument die höhere Steuer dczah en soll, Ist richtig, doch ist die Form, in welcher die Steuer Angeführt w rd, allein taiür maßgcdcnd, was ua.vveriicucrt werde» ioll, und cS liegt der größte Widerspruch darin, bei Einnthrung einer höheren Lrencr für daS Rohprodukt das Fabrikat na.hderzoltcn zu laue». Anders läge die Lache, wen» die Einführung einer Fabrikatslencr beschlossen worden wäre. Ganz abgesehen aber hiervon, würde die Rachdcrz! Uung des FnbricalS den ganz sicheren Ruin von unzähligen Eigarrcnhändlcrn hcroeiinhrc». welche die Steuer nicht bezahle» können. Die Fabrikanten würden großen Verluilcu ausgcietzt sei» und von allen Seiten Ihre Fabrikate zurückncl'incn mnsien. Zudem ist cs rein unmög lich, alle Lager von fertigen Fabrikaten zu crinittcl» und Steuer- Dciraudationcn mit den damit verknüpften Rachlhellc» würden iiiasscnbalr Vorkommen. Im Sinne der Tabaks - Enguctc- K'ommiiiion wird dagegen anerkannt, daß im Fall eine Nnch- slcucrung aui Rohtadak beschlossen werden sollte, dieselbe nicht mehr aiS die Halite der Differenz zwischen dem nübcrcn und dem neuen Zoll betragen dür c, da durch die kurz nach Eintritt der höheren Steuer unauSblclbllche rückgängige Konjunktur des RohtabakcS tatz Lager der Interessenten mlnteitcnö um die Hälitc der höheren Steuer entwertl et würde. Dies die Haupt punkte der Rciolullon, die Im Reichstage sicher warme Bciür- wortung finden wird. Der neue d c u t s ch - ö st e r re i ch is ch e Te l c g ra phen- Vertrag enthält abermals für nabe Enlicrnungcn eine an- iebnliche Vettheuerung des Depeichirens. Ei» Telegramm von A> Worlen kostete von Dresden nach Teplitz biSbcr 1 Mark; in Zukilnlt 2 Mark 4N Pig. Wenn man auch die Vorthcile des Worttarüö nicht gering anschlägt und für weitere Entfernungen derselbe sich nicht tbeurer stellt als her Tarif »ach her Zoncn- Bcrechiuiilg. so leidet doch unter den künitigen Sätzen der nahe Verkehr. Es wäreT>ahcr sehr zu wünsche», daß die sächsischen Abgeordneten lm Reichstage einen Zusatz zu dein Vertrage bean- ktagrc», des Inhalts, daß für den Grc»zve,tehr ein billigerer Wc'rttarisznr Gcltnng käme. Dies ist bereito in dem Tclegraphen- vclkchr zwischen Baiern und Würtemberg einerseits und der Schweiz andererseits kor Fall. Auch wird sich Baiern für seinen Tctcgraphcnvcrkehr mit Oesterreich nicht die hohen neuen Tarif sätze gciallcn lassen. — Am I. d. starb In Leipzig der Kgl. Sachs. Oberstabsarzt 1)r. K l e p l. Innerhalb des Sanitättzcorps stand der Verstor bene als der zwcitältcsie Oberstabsarzt l. Kl. voran. Seine Brust schmückten im Felde erworbene Ehrenzeichen. Die Leiche wird heute Vormittag vom hiesigen Leipziger Babnhosc durch zwei vom Major v. Mangoldt koinmandirtc Ehrcn-Komvagnlcn tcS Schützen-RegimentS Rr. 108 abgcholt und mit militärischem Gepränge »ach dem TrinitatiS-Kirchhof übergeiührt. - Der Steinkohlenbergbau im Königreich Sachsen bat im vorigen Jahre einen recht lebhaitc» Auischwung genom men. ES ist tn der jetzigen gedrückten Lage einmal eine unge wohnt crirculichc Nachricht. daß wenlasiens ein Rabruiigözweig und zwar einer der bedeutendste» vorwärts gegangen ist. Die L taats e is c n bah »en haben nämllch 1878 aus den drei Kohlenbecken Sachsens: Zwickau, Lngcm und Planenicher Grund bei Dresden nicht weniger als 4«>2,ö>4'.i Wagcnladuiige» Stein- kohlen ä .',000 Kilo l lOo Eentncr» abgefahren und zwar au» Zirtckau 044.704. aus Lugau 5,0.971 und aus dem Plaucnsck en Geund 57,774. Das ist c ne Zunahme gegen das Vorjahr um 2>.I45, Wagenladungen oder 4,70 Proccnt. In den beiden eisten Kohlenbecken stieg die Abfuhr der zu Tage hciörbcrtcn Koblcn um 6,l> und 0,5,5, Proccnt, in dem letzten sank sic um last 4 Proc. Rur daS Iabr 1870 Übertritt die Kohlc'nbeicrderuug um Etwas, bamais wurden 487,740 Wagcnkadnngen Steinloblen durch die Bahnen befördert. Die Pi erd cb a b n d I re kt I on bat durch Einführung der AdonnemenlSlartcii vielen Gcsch'äilölnteicncn aui's Beste ent sprochen. Bei dem ersichtliche,' guten Willen, dem Pubükum cn dienen, ist indeß ein Ucbelstand cingctreten, der rechtiüblbar den Ort Blascwltz schädigt: Kinder dürfen auf.KindeibinctS nur u ehr bis zum 14. Iabre 'obren. Ru» reichen die Blascwitzcr Schulen, die ia ircfflich sind. b:S z»m 10. und t i. Iabre völlig aus. Jene Eltern also, die vom 10. bis 10. Jahre ihre Kintcr in die städti schen höheren Anstalten schicken — vit zweimal des Tags — werden recht empfindlich getroffen durch die Beschränkung „biö zum 14. Ianre." Es wäre recht ireundlich und wohl ohne Opicr inr die Bah», wenn sie mff Grund von Bescheinigung der Scl ulangc. Hörigkeit, reip. bcS täglichen Schulbesuchs SchülerhIlietS bewillige» würde, die zu denselben Preisen zu haben wären, wie die Klnter- blllets. — Die Räume der Ostsctte dcö Zwingers, welche Göbcr tem mineralogisch geologische» Bluse um dienten, sind In ihrer Rcstnurallon tv llständlg beendet und könne» mu-mchr ihrer Bestimmung, der Erwc tcrung dcS B'u scu m S der GvpSabgüssc, übergeben werden. Die Räume mache» in ihrem ncnen Gewände cir.cn äußerst günstigen Einrnick und sollen hier, wie man h'tt. die 'Abgüsse der olympischen Funbe Ihren Platz finken. Hoffenilicb kommcn mm recht bald weitere Sendungen dieser 'Abgüsse von Berlin, damit man mit i ten bereit» sich hier befindenden, wenigstens io west dies in Berlin iin der Ausstellung im < awpo «nnio ermöglicht worden Ist, auch Zn Dresden eine Totalübcrstcht über das aut Rcichökrste» in ! Olympia Erreichte gewinnen kann. Die Au stclluiig der Abgüsse im älteren Tbc le deS Meng'schcn MuieninS durch den Herrn 'hro'eiior Hcttner ist, wie allgemein bekannt, eine mustcrgllt ge und steht deshalb zu besten, daß rS auch i» den »cu erworbenen Räumen eine eben solche wirb unb man sich in Dresden lnicht >vie in Berlin, wo man bittere Klaacn t bcr Raum. Liä't und Ausstellung iührts auch des »cu Envorbcucn uiwcrkümmert er freuen kann. — An dem Eigentbum der Actien'Bicrbrauere! zum Felb- schiößche» lourcc gestern a»f Antrag des Herrn Ady. Otto, aiS Vertreter der Frau Helbig, irnbcr Besitzelin des Heibig'schcn Restaurants an der Eide, die Hil > övollstrcckung vollzogen.
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