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Dresdner Nachrichten : 09.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188001097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-09
- Monat1880-01
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- Dresdner Nachrichten : 09.01.1880
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Acht Lttde» lolie» Ui Pi»«. 8«» ierate für dt« Monlogt - «um«« oder »ach «incm tzkliiagr dt« Yeti»- t«U« 24 PI»«. ^u- unä Vorkitllk allor 8tss1»pklplsi-s, pfsnljdrlsfv, Motion oto. ^n8/.aftlun8 ullsr Loupons. vusntgsltliolis! Lonkrolv 6er Vsrloosung ullsr >Vortdprrpisro. ^Hss auofl nuk brivftivlisw ^Vexs. llomlvilslvllv klil' Noeksvl. R- pltft'y ! Elegant uuä comlortLbol oinaoriolitoto lieitbakn, Oarckeiudvn s a u. 8lLltull80ll. Vorrügliclior Uoituntorriokr für Damen. Dorren ! Hett-Iiiitltiil. 'I'nttPr«»»!!! u. ttinäop ru Leiter '^agesroit. Xusloikou eleganter lieitpseräo u. ponslonsstallltngon, „. k'Llirgoseliirru 2um Lelbstklltsoüiron. ^utnatnns von Den- j 2 8truv«8tr»ki8«; 2. sion8pkor«ivu. Ol 0880 ^us^itlil von Uoitpteräe» /NM Vo>kanf.^ 9. 18^0. »LitlerungSauSsichtm-Dunstig, stellenweise Aufheitemng, trocken, leichter Frost. AüNllük Politisches. Mit vieler Beflissenheit bestreiten die offiziösen Berliner Blätter, daß der deutsche BundeSrath sich in «einer ersten Sitzung im Neujahr mit der Auffindung neuer Steuern beschäftigt habe. Heutzutage trägt jeder wohlerzogene Mensch unter seiner Schädeldecke allerhand Steuerpläne mit sich herum ; es ist daher wenig wahrscheinlich, das; die Excellenzen im BundeSrathe den Steuerprojekten den Abschied gegeben hätten. Sie vermieden es zwar, das 'Neujahr mit dem schärferen Anziehen der Steuerschraube, die ohnehin laut genug knarrt, zu beginnen; aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Die Vorlegung einer Börsensteuer ist gewiß. Hiergegegen zu schreiben, bleibe das traurige Privileg der Blätter, die sich im speziellen Dienste der Börse tummeln. Jedermann sonst begreift die Ungerechtigkeit, die darin liegt, daß der Wechsel von Grundbesitz nur unter Entrichtung hoher Gerichtsgebühren vor sich gehen darf, während der oft Millionen an einem Tage umfassende Austausch des mobilen Vermögens steuerfrei bleibt. Eine verständig veranlagte, die Elasticitü« des Börsenverkehrs nicht genirende Börsensteuer wird dem Grund und Boden, wird dem Hypothekenkredit zu Gute koinmen. Anders hat man sich zu der Wiederaufwärmung der Biersteuer- Erhöhung zu stellen. In den Motive» des am letzten Reichstage unerledigt gebliebenen Btersteuergesetzes führte der Bundeürath es als wünschenswert!» an, die norddeutsche Brausteuer dem bairischen Malzaufschlag zu nähern. Nun zeigt aber die bairische Regierung nicht die mindeste Neigung, zu einer solchen Gleichmäßigkeit der Bierbesteuerung im ganzen Reiche die Hand zu bieten. Vielmehr hat sie Ende vorigen Jahres einen 25procentigen Zuschlag zn dem ohnehin sehr hohen Malzaufschlage eingeführt. Soll Norddeutschland seine Biersteuer auch um so viel erhöhen? ES wäre wahrlich an der Zeit, nicht immer und ewig an die Erhöhung der Steuern zu denken; man sollte anfangcn, auch den Theil des BiSmarck'schen Steuerprogrammes zu verwirklichen, der von der Entlastung des Volkes handelte und der einen bis heutigen Tag noch nicht eingelösten Wechsel auf die Zukunft zog. Die Gründe, die gerade gegen die Erhöhung der Biersteuer sprechen, liegen nahe genug. Ein so beliebtes Genuß-, ein förmliches Nahrungsmittel. daS Nationalgetränk unseres Volkes, daS neben dein Kaffee am ehesten geeignet ist, dem so bedenklichen Branntweinconsum entgegen zu arbeiten, sollte man nicht vertheuern; man sollte eine der wenigen blühenden Industrien des Vaterlandes nicht schädigen. Neuerdings versucht man zwar, die Bierst.uer-Erhöhung dadurch plausibler zu machen, daß man gleichzeitig auch die Branntweinsteuer erhöhen will. Das Letztere ist gewiß um so gerechtfertigter, als durch die neuerdings eingetretene Steuerbefreiung des zu gewerblichen Zwecken verarbeiteten Spiritus ein Ausfall an der Spiritussteuer sich einstellen wird. Jedenfalls erwarten wir von den sächsischen Reichstagsabgeordneten, daß sie an der Stelle, wo ihr Nein! eine Wirkung hat. gegen die Biersteucr ihr Nein! auch erheben, d.h. im Reichstage selbst. Ist erst das Unglück geschehen, helfen die Klagen nicht. Es wäre z.B. wirksamer gewesen, im Reichstage gegen das Gcrichtsgebührengesetz zu stimmen, als nachher im sächsischen Landtage Klage über die hohen Sätze zu führen. In Hamburg schüttelt man gar sehr den Kopf zu dem Vor haben, die verkrachten Südseegründungen des Hauses Godeffroy mittelst Vorspannes von Reichspferden aus dem Sumpfe zu holen und dem bravenBlcichröderals Fuhrmann dabei eine Acht-MMonen- peitsche in die Hand zu geben Man hat in Hamburg doch dem jahrelangen Existenzkämpfe der Firma I. C.Godeffroy u. Sohn zu nahe gestanden und die dabei angewandten Mittel zu deutlich gesehen und gefühlt, um mit gutem Gewissen bezeugen zu können, daß hier ein besonders würdiges Objekt für eine so außergewöhnliche Intervention der Reichsgewalt vorliege. Schon seit Jahren hat die Firma nur durch die gewagtesten Experimente dasHinabrutschen in denAbgrund aufzuhalten vermocht, an dessen Rande sie sich schon lange befand und der sie dann endlich, nachdem alle nur möglichen Auskunsts mittel erschöpft waren, verschlungen hat. Zum Anderen aber weiß man in Hamburg auch wieder zu viel von der wirklichen Natur der Südsee-Unternehmungen, um nicht über den Versuch, dieselben zu nationaler Bedeutung aufzubauschen, hoch erstaunt zu sein. In der öffentlichen Besprechung der Angelegenheit wird mit absichtlicher Beflissenheit der Umstand völlig übergangen, daß außer der Firma I. C. G. u. Sokn noch vier Hamburger Firmen existiren, welche ganz ähnliche Geschäfte nach und in der Südsee betreiben, wie bisher I. C G. u. Sohn, wenn auch in etwas geringerem, aber gleichfalls zunehmendem Umfange, ohne daß irgend eine dieser Firmen StaatShilfe beansprucht hätte, aus dem einfachen Grunde, weil sie verstanden haben, den Umfang ihrer Engagements ihren Kräften anzupaffen. Es ist deshalb auch kaum wahrscheinlich, daß sich für die demnächst zu erwartende Subscription auf die Aktien der neuen „DeMschen Seehandelsgesellschaft" große Betheiligung finden wird. Präsident Grövy wird die nach den Ferien zusammentreten den Kammern nicht mit einer feierlichen Botschaft eröffnen; das neue Ministerium wird sich vielmehr darauf beschränken, sein Pro gramm zu entwickeln. Die Amnestie der noch nicht begnadigten Kommunarden befindet sich jedoch nicht auf der Palette Freycinets, er fürchtet einigermaßen daü allzugrclle Roth Daher eröffnen denn auch die Blätter der Radikalen den Feldzug gegen die „dunklen Ehrenmänner" der neuen Regierung. Diese hat die „Säuberung" der Verwaltung von regierungsfeindlichen Beamten energisch in Arbeit genommen. Man beginnt im Finanzministerium ; die Chefs der Zollverwaltung, der direkten und indirekten Steuern, des Sekretariats, der Buchhaltung u. s. w. sind bereits abgcschlachtct und durch mehr oder weniger fähige Republikaner ersetzt. Bereits aber erkennt man, daß diese Republikanisirung, richtiger gesagt, Plebejisirung deü öffentlichen Dienstes für die Verwaltung nicht un bedenklich ist. Die „Gesinnung" thuts nicht allein; zu tüchtigen Beamten gehören Erfahrung, Routine und Geschäftsbildung, lauter Dinge, die man nicht aus Büchern lernen kann. Trotz der Niederwerfung des jüngsten Asghancn-Ausstandes fühlen sich die Engländer nicht sonderlich sicher in dem von ihnen unterworfenen Gebiete. Namentlich flößt ihnen die Flucht Abdurrahamans auf russisches Gebiet Sorge ein. Dieser Asghanen- häuptling genießt in seinem Volke außerordentliche Verehrung. Tapferkeit, Kriegsruhm, Energie und Einfluß würden ihn den Engländern als ein sehr geeignetes Oberhaupt deü Asghanenreichs empfehlen, da diese Eigenschaften kein anderer Thronpratendent ver einigt ; leider steht er aber, wie sich aus dem in Kabul ausgefundenen Schriftstücken ergiebt, direkt im Solde Rußlands, zu dem er sich nun mehr wieder geflüchtet hat. Man besorgt, daß er im Frühjahre von dort aus einen neuen Ausstand der Afghanen arrangiren wird. Auch die von den Russen sür's Frühjahr geplante neue militärische Expedition nach Merw sehen die Engländer mit schlechtverhchltem Mißtrauen an. Die italienischen Staatsmänner haben es für nöthig befunden, in Wien Entschuldigungen über die skandalösen Vorgänge beim Be- gräbniß des Generals Avenazza vorzubringen. Baron Haymerle, der österreichische Reichskanzler, hat jedoch die ganze Angelegenheit von Oben herab behandelt, viel mehr als dies den Herren in Nom lieb zu sein scheint. Das italienische Ministerium rechnete auf einen lebhaften Dank ob der „loyalen Haltung", die es in dieser Affaire eingenommen habe. Diese Anerkennung ist ihm jedoch sehr kühl ausgedrückt worden. Baron Haymerle vertritt die Anschau ung, daß die „Jtalia irredenta" mehr eine innere Verlegenheit für die italienische Regierung als eine Gefahr für Oesterreich sei und er hat dem entsprechend, weit entfernt, die erwähnten Vorgänge zum Gegenstand von Beschwerden zu machen, der italienischen Regierung sozusagen sein Beileid ob des unangenehmen Zwischenfalls ausdrücken lassen. In Roin wird man die Ironie wohl merken, aber mail muß dieselbe ruhig über sich ergehen lassen. Die Minister Miceli und Depretis hatten den Häuptern der Annexionspartei erklärt: ihnen liege, wie allen Italienern, der Erwerb von Triest und Trient gar sehr ain Herzen, sie seien früher bereits als Soldaten zur Eroberung von Trieft und Trient unterwegs gewesen und würden auch dahin zurückkehren; aber vorläufig dürfe Italien Oesterreich keinen Vor wand zum Angriff bieten, da Italien schwach und machtlos f«, während Oesterreich durch sein neuerliches Wehrgesetz sich bedeutend gestärkt habe. Und nun leugnen dieselben Herren keck ab, was sie versichert haben. Da ist mitleidiges Hohnlächeln die einzige mögliche Antwort und sie hat der neue Reichskanzler Oesterreichs ertheilt. Reueste Telegramme der..Dresdner Nachrichten." Berlin. 8. Januar. Der nacii Wien versetzte frühere hie sige Botschafter Ruhland»-, von Oublii, «st beute trüb hier ringe» troffen. Oie Fürstin Bismaick t>» nach Varztn abacretst. BerIin, 8. Januar. Im Abgeordneienhause stand aus der Tagesordnung der Etat des Handelsministeriums. Der HanteiS- miniftcr Hoimann sübrte auS, weöbalb daS preußische Handels- Ministerium demjenigen Beamten übertragen sei, der In der preu» ßischen »icichsverwaitung den Handel und das Gewerbe vertrete. Je weiter sich die bandelöpolltischc Tbarigkeit des Reichs ent wickle. desto mehr werde cic Mitwirkung beö preußischen Mini sters beansprucht, da Preußen bei der Handelspolitik des Reichs daS entscheidende Gewicht in die Wagschale werte. Hieraus ge nehmigte die Kammer die Etats des Handeiöministeriuinö, deö Staatsarchivs u. a. m. W«cn. 8. Januar. Die „Politische Korrespondenz" meldet unter Reserve auS Eetllnie. daß die Albanesen von Gusinleö beute srüb gcgendlcinontegktnischenTriipven auörückten, letztere aber, streng beordert, den Kamp« zu vermeiden, zurückgezogen wurden. In der Rückwärtsbewegung wurren sie dann von de» Albanesen angegriffen, der Kampi begann um 9 Uhr irüh. Ko » stantinopel. 7. Januar. Bulgarische MIllztruvpen haben sich mit Gewalt in den Besitz der griechiichcn Kirche ln Philippopel gesetzt. Aicko Pascha bat tn Folge dessen die Schlüssel znr Kirche in Verwahrung genommen. Locale- and Sächsische-. — Mit dem vorgestrigen ersten großen Hofball wurde die Faschina-Saison am Mittwoch in solenner Meise cinaeleitct. Daö hohe KönigSpaar beehrte baS Fest bis gegen ',12 Uvr mit seiner Gegenwart; auch die Prlnzlich Georq'schen Herrschaften wohnten dem Feste bei. I. K. Hoheit Prinzeß Mathilde, die mit diesem ihrem ersten Hosballe nunmehr in die große Welt trat, bctbeiligte sich am Tanze mit Lebhaftigkeit. Einer ihrer ersten Tänzer war S. Hoheit der Prinz Aleranker von Sachsen- Weimar. ES waren gegen 800 Einladungen ergangen, zahlreiche Landtagsabgeortnete waren erschienen, unter denen sich Se. Majestät der König mit Vorliebe bewegte. Die Balimusik wurde vom Musikchor dev Lchützeiiregimentö auSgctührt. Zwei opulent auSgettatteie BüffetS waren errichtet. Beicmdcrö das für die allerhöchsten Herrschaften bestimmte Büffet wird alö ein Meister» stück kulinarischer und dekorativer Kunst geschildert. ES diure sich auS auserlesenen Delikatesten, Blumen und Gold-und Silber geschirren aus. Namentlich sollen dieJagdstücke malerhch-ivirksam gruppirt gewesen sein. Morgen findet königkicheJagd auf Döhlener Revier statt, zu welcher sich Se. Maj. der König und Se. K. H. Prinz Georg, umgeben von Ihren reih. Herren Fiügel- und persönlichen Adjutanten, früh gegen 8 Uhr vom kgl. Schlöffe rclp. Schloß- Platze auS begebe» werben. Eine Anzahl dlstlngulrter Persön lichkeiten bat Einladung zu verleiben erhalten. Die kgi.Jagvtafel findet gegen ' -«> llbr Nachmittags im Residenzschloß statt. - Oie llcbcriührnng der Leiche weiland Sr. Ezccllenz dcö Generalleutnant und Generaladjutanten Sr. Mal. des Königs. K rüg v. NIbd a nach dem Bahnhoie - dlcsrlbc wird iv der v. Falckrnstcln schcn Famcklengrust in FrohburgM beigcsctzt — findet heute Nachmittag, jedoch einem Wunicl e dcS Verstorbenen entsprechend, ohne die übliche Trauerparake, sowie ohne militärische erwähnt, daß für die eingeschriebenen Bricie, Geirbricie und Post anweisungen. welche den Landbrtciträge,» von Landbewoi ner» zur Betörterung nach der Poiianstait mitgegiben werden. Selten der Post nur dis zur Höhe vo» I 5 0 >> ark Garcnnie geleistet wird. ES ist reine Vcruaueiioiachc. wenn dem Landbrietträgcr höhere Geldbeträge wie bis l50 Mark mstgegeben werden. Landtag. Gestern traten wieder beide Krn. zu Sitzungen zusammen. Die c > stc K a m m c r genehmigte den Umtausch der ab- gestempelte» Greiz-Brunner und Gößnig-Gcracr Eticudahnakkien gegen :<proc. Rente lRct. R ü l ke> und trat aus Vortrag Sr. K. H. des Prinzen Georg den vo» der 2. Kr. bezüglich der veränderten AussteUnng rcS Budgets getaßt'c» Beschlüsse» bei. Abgelchnk winken dagegen die Anträge rer 2. Kr. aui llnter- brellung von tneictzcsvorlagen über Feststellung der Wirliamkelt der O b e r re chn u » g ö k a m i» er und teien Verantwortlichkeit, insbesondere auch den Ständen gegenüber, sowie über die Ver waltung rer Einnahmen und Ausgabe» des Staates. Bezüglich der geietz tchen Feststellung der Wirksamkeit rer ObcrrcchnungS- kammer nahm v. E rd m a n n S d o r i daö Wort. T ie Selbst ständigkeit der Oberrechnungskammcr sei vollständig ge wahrt und tic aus ihren Antrag veränderte BrEgetausstel- lu»g, die allgemeine Anerkennung gründen, beweise, daß ihr Einfluß ei» genügenrer sei. Diele neue Behörde, die ncbenbel 7l.:tOO Mk. koste, genüge durchaus; sie biete sogar mehr als wlr brauchen. Kein Ministerium sei io koiiiant in MlNbeilung auch her kleinsten Belege, als daö unsere, und keine Stänbevenamm» luiig mache auoiübilicheicn G-brauch davon alö die sächsische. Wenn ei» absolutistisches Minlsteilam den Vorschlag gemacht hatte, bas ganze Rechnungswesen i» die Hand einer kgl. Bebbrde zu legen, würde gewiß ein großes Geschrei entstanden lein. Er wolle, auS konstitutionellen Rücksichten, daß das Rechnungswesen von den Ständen geprüft werde, nicht von einem kgl. Beamten. (Diese scharfe Betonung der konstitutionellen Rechte beö Land tags durch den Führer der I. Kammer, bei neuerttngS selne ln der letzten Zelt etwas geminderte Eorrgie wlevergestmben zu haben scheint, fand lebhaften Applaus.) - DiezweiteKamm ersetzte Vle Berathung über den Justizetat lort. Durchberatben wurden die Kapitel l8. Oberlanbcögerich» und Staatsanwaltschaft bei dem ObcrlandeSgertchte nebst Kanzleien, und !9: Land- und Amts gerichte, sowie Staatsanwälte lletzteres nur zum Tvell). DaS Oberlandeögcrtcht zu Dresden ist künftig der oberste Gerlchtöbos ln Sachsen und steht an Bedeutung für die sächsische Justiz hinter dem gutgehobcnen OberapprllattonSgcrlchte nicht zurück. Der Gehalt deö Präsidenten wurde mit 14,400 M., der der 5 Scnalspräsibemen mit Ie i l.loo M. grnei migt. Betreffs der Zahl und der Besoldungen berRäthe gingen die Meinungen auseinander. Die Regierung bat 28 Rätbe eingestellt; eine De- putationSmInterbeit (Ktrbacb. Georgs. Pcnzla,. der in der Debatte tAbg. Kreistag beltrat, wollte nur 24 bewilligen. Zwar acceptirte die Kr. schließlich 26 Rätbe, ermäßigte lekoch die Besoldungen etwas. Sie genehmigte 4 Nathssiellen s 9000 M., 4 ü 8400 M.. 5 L 7800 M.. 5 L 7200 M.. 4 L 6800 M.. 4 s 8000 M. etatmäßig und »00 M. transitorische persönliche Zulagen zur Eriüllung des bereits bestehenden etatmäßigen Gehaltes. DaS Kapitel Land- und Amtsgerichte bringt die Veränder ungen. welche in der Justizverwaltung durch dieRe chögesetze bedingt werten, besonders zur Anschauung. Nickst nur baß die Zahl der selbstständigen Richterstellen, um den Anforderungen der Relchö- gcietze zu genügen, weienilich bat vermehrt werden müssen, son dern cö haben auch die größte Anzahl der BerufSstellen eine an dere und höhere Bedeutung erhalten. Die Einnahmen bei diesem Titel haben eine ansehnliche Erhöhung eriahren. die im Wesent lichen aui der beabsichtigten Erhöhung der Taren für die irei- wlllige Gerichtsbarkeit beruht. Eine solche Erhöhung kann aver nur durch Gesetz eingeiührt werden und ka ein solches noch nicht vorliegt (allerdings sagt» der Minister baS baldige Erscheinen zu i, so sah die Kr. von der seitens der Regierung vorgesckstagknen Erhöhung der Einnahmen um 400,000 »Mark ab. Die Ge lammt-Elnnahmc wurde mit 8,4:il.700 Mark eingestellt. Die »Besoldung der lieben Landgerichtsrätbe wurde zusammen mit 61,500 Mk. bewilligt, die der:)2 Kammerdlrcktoren mit 207,000 Mk. Abg. Frehtag batte elne Erhöhung der letzteren Summe auf 225,800 Ml. beantragt, damit aber wenig Glück gehabt. Gegen eine Aeußcrung Freptagv, wonach Handelsrichter nur Statistendicnste leisteten, legte Adg. »Walter sehr entschie den »Verwahrung ein. Der wichtigste Tltel ist der. welcher die sämmtlichen übrigen selbstständigen Richter, nämlich 90 Land- gerickstSräthe und 245 Amtsrichter, umiaßt. Betreffs der Besol dungen traten hier verschiedene »Meinungen aus. »Nach der Re gierungsvorlage, die schließlich auch mit 39 gegen 29 Stimmen Annahme fand, sollen bedacht werben je 70 Stellen a 3800. 4200, 4800 und 5400 Mk.. 30 s 8000, 15 s 8600, 6 » 7200 und 4 L 7500 Mark. Elne ähnliche Skala schlug Se kretair Dr. Böhme vor. nur mit dem Unterschiebe, daß in derselben die GevaitSsätze um je 30o Mk. steigen lvon 3800 b!S 7500 Mk.). Die Deputattonsmalorität wollte20Stel len L 3000 Mk. schaffen. Eine »Minderheit Oehlschlägel u.Gen. wollte auch die oberen GehaltSklaffen abmindern (Marlmal- achalt 7200 MIR In der Debatte verwendeten fick» die Slbag. Dr. Minckwitz. Prüier und Penzig für die von der Regier ung vorgcschlagenen Gehaltssätze. »Viel Vergnügen machte etz, alö Letzterer cö Im Interesse einer gedeihlichen Rechtspflege be- zeichnete. daß die Amtsrichter sich ln einem gewissen Aller ver- hciratheten. Und daß sie ln 3 Jabren rin oder mehrere Kinder haben, fügte »Abg. Kirbach in seiner Replik hinzu. Heute wirb die »Berathung fortgesetzt. — Zu ben beim Oberlandesgerichte zugelassenen Rechts anwälten ist, wie wir hören, nun auch einer der bewährtesten »AdvokatenSachsens,Herr Justizrath Dr. SchaNrath getreten. — Mit dem ersten „Elöschuß" batten die Kanoniere aus dem König stein diesmal kein Glück; der pränumerando lälllge Schuß kam nämlich erst postnumerando, denn alö er trüh 4 Uhr in daö stille Elbthal hinabdonnerte zum Zeichen, baß daS Ei le tz t komme, da war es schon lange gekommen und ruhig be reits durchgegangcn. Wie auS Köntgstein berichtet wird, war eS durch einen Zufall (solche Zufälle können Unfälle werden) ver sehen worden, nach der Festung im Voraus die nbthigc Mit- thetluug zu «eben und so war. alS gegen Mitternacht die Depesche aus dem Königstcln anlangte, die Signal-Mannschaft un vorbereitet — Seit voricsiern ist daü vielbeklagtr Zusammenichweißen der ganz aui berschtet encn Bcdksts»Issen iußenden Pferdebahn- linten Pia wen-Dresden und Blasewitz Dresden iür einige Zeit wilder sistirt worden, va daS Fehlen eines Stant- wagenS In der Stadt Dresden (»Böhm. Bahnhof» der Gesellschaft zu vielen Schaden gebracht haken soll. 'Während ftührr bei »Begleitung statt. Dagegen werden der um l> Ubr statkfindcndcn Einiegnung der Leiche, außerLr. Mai. dem Könige, wahrscheinlich ^ ledern aiikoiniiicndcn Bahiizilg unsere Landbewohner einen Wagen noch iämmtlicve Generäle und StabSoifiziere beiwohnen. j der Pferdebahn bereit fanden, um in die entlegensten Stabtthetle — Pott. Wenn in einer der letzten Nummern d »Bl. die stp >0 bis >5 Pi. sanken zu können, wollte die Gesellschaft kielen Gegenstände aii«aeiüblt waren, iür welche die Postverwalt - Wagen sparen und natürlich nahm der Verkehr enorm ab Da ung dem Publikum gegenüber Ersatz lcistrt, so war doch nicht «dlr Bahn wie das meiste Publikum besser sortkommrn. wenn «a
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