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Dresdner Nachrichten : 13.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188001136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-13
- Monat1880-01
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 13.01.1880
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Oonlrolo clor Vbrloosuno ullor ^Vmtlipnpimo. ^Uvü nucrli gvgvn ü del' (Ivr^8I>0rorgiissa^ ^ aut hriotlieliem t!^6. üoiniLllolollo für iä/kLii8bI. ^ Druck und Etgentdum der Her.iuogeber tts S«i«r«t« »de»«» » »i, «dd». » U», Sonnt«»»«» MUI«»»t Neuftadt nur an »«»«! »lalier^tl« »Ir.Ldi««»^— — Der «aum «in« etnlpalli,«» Petiltclle lastend P>, »ine «aranile Illr da» «ächlt» td»i»« Lrlcheine» der Inter«!« wird »tchl »«»«den. Uu»«ärli,r Annoncen« Austrl»« don un« undeidnnte» Firmen und Perione» inliriie» wir »ur ae»en ivriinumeraudo-Halilu»» durch Briesularle» oder Posteiiijadlun». dich' Tilden lolien I- Piäe. I«- leratc tür die Mouiags - Nummer oder nucheincm Fettiagedit Peti»> »eile Piste. Loppvl » k «« Verantwcrtt. Redacteur. v»t!l»»»ir«It iu Dresden. Heliirtel» l otilcuU m Dresden tz lllo^anl unck eciinlortüliöl oinnorialrlato sieirlicrim, Oaräaroboa 1 ,) Ntt üOtUVtm, i» ,u.8mllu»uc-». Vor/Ugliodor livftunwrrielit tür Oiunt-u.llorrou » Lit-U-1-ii-ti,»«. li,tk<i-8„II!^ liiiiiior /u joäor'l'üMSMit. Puslvilrou eloMistor Uortpsorckv z u. penstionsstLlIungen, " ^^iricodcliin c> /.um Lolhäsiciit^etüreu. Vulualnuv von Leu- l 8t riivox 1 rn 8 8 « 2. 8ioi,!->>lc-i-r>ou. 6i ovdo ^U8»»ul,l von ltc-ilptorckon «im Vorlcauk,. «rill. 25.Jal,rat880. WitterungsauSsichtcn: Schwacher Frost, dunstig. Ncignng zu Aufheiterung. TktöÜtll. 13. Politisches. Zu dem Nothstand inLberschlefien hat sich in Dresden ein ganz eigenthümlicher Nothstand gesellt. Ans den Ausläufern des Riesengebirges ringen 105 bis 100 Tausend Menschen um daS Rothdurstigste, in der Hauptstadt des Elbthalkessels ist ein halbes Dutzend von Sängern nicht mit dem Genüsse von Zehntausenden von Mark zufrieden. Dieser Gegensatz erscheint auf den ersten Anblick zu schroff und ungerecht. Jedoch der Größenwahn einiger Personen, denen die Mutter Natur einen guten Kehlkopf construirte und musikalische Begabung verlieh, die nach einem, zwei Jahr.» Unterricht sich als Künstler und Künstlerinnen fühlen und die darauf hin in frivoler Weise die Leistungsfähigkeit eines Kunstinstituts in Frage stellen, fordert aber von selbst diese Parallele heraus. Von jeher waren die Theater Schauplätze der Jntrigue, überall wird auf Hoftheatern auf die Gnade und die Kasse des Fürsten hm gesündigt; was aber in neuerer Zeit am königl. sächsischen Hostheater zum Erstaunen des Publikums in dem Artikel geleistet wurde, das über schreitet das bisher Dagewesene. Gerade die übertrieben hohe Bezahlung einer oft luftigen Kunst steht in schreiendem Gegensätze zu der Noth. mit welcher Hundcrttausende von Menschen tagtäglich zu ringen haben. Aber selbst wenn man nur die Gagen des Opern personals mit denen des Schauspiels vergleicht, ergiebt sich ein Mißmrhältniß zu Gunsten Jenes. Welch ausgezeichnete Kräfte, um die uns Deutschland beneidet, besitzt unser Schauspiel! Welche Vorbildung, welcher Fleiß, welche Vollendung der Kunstleistungcn! Und doch führen die Sterne unseres Schauspieles nicht jenen Tanz am Theaterhimmel, wie gewisse Primadonnen und Solosänger, auf, der voraussichtlich mit einem riesigen Sternschnuppenfall endigen wird. Es muß gesagt werden — einem Theile des Opernpersonals ist jeder Maßstab für Kunst, Kunstinteresscn, Recht und Billigkeit abhanden gekommen. Wer wird einen gottbegnadeten Sänger mit der philiströsen Elle messen? Wer gönnt den Primadonnen, denen die Nachwelt keine Kränze flicht, nicht von ganzem Herzen den Genuß augenblicklicher Triumphe? Aber wo Kunstbegeisterung der schnöden Goldgier gewichen, wo das übermüthige Pochen auf die angebliche Unersetzlichkeit zu einer Zerrüttung des Kunstinstitutes selbst zu führen droht, wo die persönliche Eitelkeit die maßlosesten und lächerlichsten Forderungen erhebt, wo planmäßige CompköNe die Aufführung von Meisterwerken der Tonheroen und der Schöpfungen moderner Tondichter entweder ganz vereiteln oder in geradezu ärger licher Weise verzögern, da kommt nicht mehr der Künstler, da kommt nur das angestellte und bezahlte Mitglied einer öffentlichen Anstalt in Frage. Gerade unsere höchstbezahlten Künstler mit fünfstelligen Gagen erinnern sich heutzutage nicht mehr, daß, wenn ihre Leistungen dem Theater Ehre machen, es noch vielmehr für sie eine Ehre ist, an einem Kunstinstttut wie das Dresdner Hostheater zu wirken. Nicht, was dem Ganzen nützt, nur, was dem oder der Einzelnen Gold oder Extra-Ehren einbringt, wird gefragt. Daß die Kunst, daß das Publikum auch ihre Rechte haben, wird von Denen ignorirt, die jeden Augenblick ihre Entlastung einreichen, die Koffer packen und wo möglich mittelst Eontraklbruches abdampfen. Hohe Gagen legen hohe Pflichten auf — Das e> scheint ihnen als eine Lächerlichkeit. Sie sündigen auf die Herzensgüle eines kunstsinnigen Fürsten hin. Was dieser auf das Gebühren dieser Ucbermülhigen zu thun be schließen wird, müssen die nächsten Wochen zeigen. Ihnen selbst aber fei von hier aus angedeutet, was die Bewohner der Residenz urthei- len. Sie empfinden es mit steigendem Unmuthe als eine Landcs- calamität, was am Hoftheater vorgeht. Die Disciplinlosigkeit gerade der ersten Gesangskräfte und ihre ihnen selbst nicht zur Ehre ge reichenden Pionieren der Theaterleitung gegenüber wirken allgemein verletzend. Und in diesem Urtheil begegnen sich einfache Bürger, die Aristokratie, das OffizicrcorpS und Mitglieder des Schauspiels und ein Theil des Opernpcrsonals selbst. So lose der DresdnerTheaternothstand mit den Zeitereignissen zusammenhängt, die sonst der Leitartikel behandelt, so bot er sich von selbst als Gegensatz zu dem oberschlcsischcnNothstand dar. DieNoth- ftandsvorlage, welche der preußische Finanzminister Bitter im Berliner Abgeordnctenhausc einbrachte, entrollt ein erschütterndes Bild der Lage der Mangellcidcnden. Allzureichlich sind die in Aussicht gestell ten Hilfsmittel nicht berechnet. 1 Millionen Mark sollen aus- reichen, um etwa 106,000 Menschen auf 4 Monate durchzubringcn, es kommt somit auf eine Familie von 5 Köpfen täglich 60 Pf. Freilich sind auch die Bedürfnisse der Oberschlesier sehr bescheiden. Oeffent- liche Arbeiten, Eisenbahnbauten, die Einführung neuer Jndustricen werden den Arbeitsfähigen außerdem durchhelfen. 4 Millionen giebt man als Darlchn, voraussichtlich wird nur ein geringer Theil zu- rückcrstattct. Die Mittel, die der Minister zur Beseitigung der Ur sachen des Nothstandes vorschlägt, sind sehr zweckmäßig. Jene preußische Provinz ist ein Jahrhundert lang in ihrer volkSwirth- fchastlichen Entwickelung ausS kläglichste vernachlässigt worden. Nicht einmal die Auseinandersetzungen des bäuerlichen Grundbesitzes sind durchgeführt. Eine schwerere Anklage hätte der Minister gegen die bisherigen Landräthe und sonstige Beamte kaum erheben können. An eine geordnete Vertheilung der Spenden der freiwilligen Hilfe scheint eS jetzt in Oberschlesien gar sehr zu fehlen. Dian verkleckert, nach der Schilderung des „Oberschlef. Anz." die Liebesgaben in recht bedauerlicher Weise; viele Private glauben sich berechtigt, die öffentliche Wohlthätigkcit einzeln anzuzapfen, spielen sich dann als LiebeSonkel auf und fördern damit nur die Begeh»lichkeit und Kor ruption. Der Pfarrer vertheilt, was bei ihm eingcht, der AmtS- vorstehcr desgleichen, so daß mitunter dieselben Bedürftigen von zwei Seiten und vielzuvicl erhalten. Eine wirklich untcrstützungs rige Nolle und wie dabei stets der Fall: der Wucher beutet Evange lische und Katholische gleichmäßig aus. Man darf sich zu der Energie und deren Organisationstalente der preußischen Behörden versehen, daß sie für eine systematische und zweckmäßige Vertheilung der Unter stützungen sorgt. Neueste Telearamme der..Dresdner Nachrichten." B erlin, Montag. 12. Januar. Im Slbaeordnetenbaule stand aut der Tagesordnung die erste Becaidung der Notostandü- Vorlage tür Obeischlesien. Gegenüber dem 'Abg. v. Hüne, wel- cdcr die Ausschließung der katboliscken Geistlichkeit von den Nvlbstantökemilccs beklagt und aut den durch den Kulturkampf bcrvorgcrukcnen Notbstand bezüglich der mangelnde» Seelsorge u>^ .urankenpslege dlnnellt, erklärt der Kultusminister v. Putt- kamer. wenn cö sich um die Vermehrung des Personals kür die Krankenpflege handle, so iet dieselbe obnc das mindcüe Hintcrnlß von Selten der Gesetzgebung belbclzukübren. Die Grünvung neuer geistlicher Niederlassungen iet allerdings durch Gesetz verboten: wenn aber ambulante Einrichtungen tür vvr- übcrgcbtnveNotbstänbe gewünscht würden, so würde dagegen von keiner staatliche» Seite ein Htnteri.Iß enigcgcngcsiciit werden. Die durch Verweisung einzelner Pfarrer erschwerte Ausübung der Seelsorge sei recht beklagenswert!,; allein der llcbelstand sei durch Aushilfe anö den benachbarten Bezirke» wesentlich ge mildert. Dle Prarlo der Staatsanwälte iei kort eine milde: vclbotene Amtö andlungen seien wenig vorgekommcn. — Das Abgeordnetenhaus verwies schließlich die Noibstanhovorlage an dle Blidgetkoinmiision. Im Dcbattenlau'c erklärte der Kultuö- Miisiilcr gegenüber bcm Abg. Stablewtzki betreffs Erlernung der deutschen Sprache durch Kinder polnischer Nationalität: Er könne sich keine preußische UnterrictsiSverwaltung denken, welche nickt dafür sorge, daß jedes Schulkind die deutsche Sprache anSglebig vollständig lerne. Der Finanz,ntnistcr bemerkte: Bei Feststellung der prolekttrteu Eisenbahnlinien lag der Negierung durcbanö ternc, Inlercssen von Privatcigenthümern zu fördern. Die Proiektc seien überdies vom Provinzmlauöschuß gebilligt. Der Minister Grat Enlenburg rechtfertigte, baß die Vorlage setzt erst Angebracht sei. Die Kartvffelmlßcriite sei von der Negierung vorbergeiebe» und für Beschaffung von Kartoffeln rechtzeitig vor- gcsorgt worden. Pest, 12. Januar. Gestern Abend versammelten sich etwa 26» Studenten und Arbeiter vor dem Natlonal-Easino, um aegen dasselbe zu kcmonttriren. Der Ober-Stadtbauptmann regulrirte eine Eompagnie Soldaten, welche jedoch nicht zum Einschreiten kam, da sich die Menge aus gütliches Zureden der Abgeordneten Szalah Und 'Hermann wieder zerstreute. London, 12. Januar. Ein Individuum, Namens Alexander Schossa, feuerte am Sonnabend in der Katholikenkirche St. Peter in Hatton-Garden auf den die Messe celebrirendcn Geistlichen fünf Schüsse ab, vernichtete hiernächst die Altarbekleidung und zündete die Vorhänge an. Der Geistliche blieb unverletzt. Schossa, welcher verhaftet wurde, gestand ein, er habe beabsichtigt, den Geistlichen zu tödlen. Die Polizei vermuthet: Schossa stehe mit den deutschen Sozialisten in Verbindung. Locales and Zachsistlres. — Zu dein gestern Nachmittag bei Ihren königl. Malestäten stattgehabten größeren Diner waren geladen: die Gesandten von Preußen und Baten,. Gras v. Dönhoff und Freiherr v. Gasser», TtaatSmiiiister v. Nostitz-WaUwitz. Präsident der 2. Kammer, Bürgcrmetsttr Habrrkorn n»d Mikallcdcr dcidcr Kammern, der Präsident bcü OberlantesgcricbtS l)r. v. -Weber, rer Direktor im Justizministerium Geb. Natl, Hcrbig, der Direktor des Polh- techiiikumö Geh. Natt, 0,-. .lcuncr, der Direktor dcS Hauptstaatö- arckivS Geb. Natb v. Wttzleben. der Scnalspräsidcut Notzkh, der Präsident des LandrSmekiciiialcollegiums I)r. Reinhard :c. Mit der Führung der Geschähe teSO v e r sta l l m et sterS am königlichen Hoie ist bis aui Weiteres der königliche Flügel- adsutant Herr Major v. Ebrcnslcin von Sr. Mas. dem Könige beauitragt worden. — Koinmisslonsratl, Keil ist zum Regierungsrath ernannt worden. Der hiesige VerlagSbuchhäntler von Grumbk ow hat daö Prädlcat alö melningenschcr Hoibuckhäntler erhalten. - Landtag. Die I. Kaminer berleth gestern über die Beschwerde der Fran Sahrer v. Sahr acb. Gräfin v. Ein» slcdel. Dieselbe erbte 1874 das Rittergut Prictitz bei Kamcnz. Sie erbot sich unter Zugrundelegung des letzten I8:i:i gewährten Kaukpresseö von 120,0»» Ml. die vorgeschriebenc Erbschafts steuer zu erlegen. Daö Gerictitsaint Oschatz setzte danach auch dle ErbichaitSstcuer aui 540» Mk. lest, welche Summe bezahlt wurde. Ende 187« bestimmte nun aber daö Finanzministerium aui Grund eines Berichtes des Sternpclfiöcales, daß der Erb- schaitöstcmpel anderweit iestgeslellt werde. Infolge dessen fand eine Abschätzung des Rittergutes statt; dasse.be wurde nun au« 458,7:l>> Akk. gewürdert und der ErbschaitSstempel aus 20,884 Mk. berechnet. Frau Sabrer v.Sabr mußte deshalb l5,24l Mk. ncickbezahien; sic that dies ohne Anerkennung der Verbindlichkeit und legte dannBckchwcrde beim Landtage ein. Die Deputation »kiek, v. Watzdort - Sollschwitz fand die Beschwerde tür begründet und beantragte eine nochmalige Taxation des Rittergutes Prictitz und danach andcrwclte Feststellung dcö ErbschaitsslempeiS. v. Erdmaunsdori erklärte, daß eine solche Nacksordernng peinlich berühren müsse und hoffte, daß die nunmehrige Abschätzung durch dieselben-Personen vorgcnommcn werde, welche daS Finanz ministerium selbst braucke, wenn ca Grundbesttz kauie. Gras Rex sprach dagegen, daß die bloherlgcn Taxatoren auch dle Re vision vornebmc». Bürgermeister Löhr bezwc leite, daß daö Finanzministerium gesetzlich besngt gewesen sei, eine Taxation überbauet vorzunebwcu. Nack dein Mandat von 181» lel die Erbschaftssteuer nach dem letzten Kaufpreise zu bestimmen. Finanz- minister v. Könncritz wies nach, daß daS Finanzministerium nach der bisberlgeiiAnSleguiig dcö Mandats wobl zu einer laxatlon berechtigt war. Derartige Nachzahlungen käme» ott vor, well von den llnrerbchörden Feister begangen würden. Diese Nach zahlungen seien natürlich unangenehm, könnten aber Im Interesse einer gleichmäßige» Vertheilung dieser Steuer nickt vermieten werken. Hieraut wurde der Antrag der Deputation angenom men ; ein anderer Antrag derselbe» aut Vorlegung eines Gesetz entwurfs, durch welchen eine RevlsionSinstanz tür Grundstücks- tarcn In Erblck-astSstcucrangelegenbeiten vorgesehen werde, erhielt ba.-egen nickt die Malorltät. Grat v. Könncritz sprach ebenso werthe Frau bekam so an zwei Tagen 0 Mark vom Pfarrer und so i wie Grat R e x tür be» Antraa, v. Ertegern, v. Erdmann 6- «iel Lebensmittel und KleidunaSstücke vom Amtsoorstebcr. daß sie dort unvFlnanzinlnllterv. KdnnerI tz dagi viel Lebensmittel und Kleidungsstücke vom Amtöoorstehcr, daß sie sich — einen Muff lauste. Andere gehen dafür leer aus. Auch der Gegensatz zwischen Evanaelisch und Katholisch spielt seine trau v «»gegen: v. Erdmannö. dort wollte keine neuen Gesetze unv keine neuen Behörden, denn man habe deren genug. - Die zweite Kammer verwies den Antrag vr. Böhme'S auf Erbauung rknrr Secundärbabn Annabcrg - Stvllberg an die Finanz- und den sclncm In halte iiack, bereits »litactl'cilicn Antrag A/aiter'ö an dle Gesetz» gedungsoepuialioir. lieh die Petition der vcrw. Fcsicke In Dresden um Erböbuug der staatliche» Unterstützung aui sich beruhen und überreichte eine Petition nur Wiederaufnahme der Verhandlung wegen Adttemurng des Ortörhcilo „Neuer Anbau" vom Dorte S.vöiicteld bei Leipzig der Regierung zur Berücksichtigung. Zwei andere Petitionen stellten lick als unzulässig heraus — Ahg. 0,-. Heine sckeint leider kein Glück mit seinem An. trage aut Abschaffung der Goldwährung zu haben. Die datür bestellten Referenten Abgg. Richter-Tharandt und Georg! schlagen vor. den Antrag aut sich beruhen zu lassen. — Die veicke des verstorbenen Protesrorö Gustav Heine warb am Sonntag Nachmittag aut dem katholischen Kirchhof tn Fricbrichstadt unter zahlreicher Bctbeiligung der Erde übergeben. Außer Herrn Kaplan Hoffmann sprachen am Grabe noch die Herren Maier Lickteiiberg, Oberstleutnant a. D. von Götze, Prof. Giese und General Heine. - Nachdem gestern Abend vo» 7 8 Uhr In der hiesigen russischen Kirck-e der ShlvesteraotteSdienst In telerlichster Wette begangen worben, wird beute Vormittag von l l Uhr ab daö Neust» ratest mit großer Messe celcbrirt. - 'Nachdem die Klagen über verzögerte Abserttgung beö Publikums am Sckalter der Hauptpost-Expeditton tn der Neustabt «Hauptstraße» sich wiederholten, hat die kalier» Ucke Obcr-Postdireksion auf Antrag des Herrn Postdlrektor Fabrlcius tür die schleunige Abstellung der Uebelstänbe Sorge getragen. Die gedachte Posterpcdltio» leidet gar sehr an der Enge und Dürftigkeit der Räumlichkeiten. An nur zwei Schal tern müssen die'Beamten alle dle zahlreichen Arbeiten vornehmen, die der Post obliegen und daS Publikum, daS bald Briese aus- aebcn. Marken karsten, Einzahlungen bewirken oder Postvorschüsse erbeben will u. s. w., konnte bisher nur tn sehr zeitraubender Weise abgciertigt werden. - Das Eomitee sür die unglückliche Familie Müller legt uns eine Outitung, unterzeichnet Auguste Müller, vor. wo nach die betten Frauen 2:N M. 2» Ps. für Einlösung ihrer ver setzten Gegenstände und Anschaffung von Helzmcitcrtcillen. sowie etwas baareS Geld empfangen haben, und zwar bereits am ik. Deccmber v. I. Dle in der SoniitagSnummer enthaltene Zu schrift, nach welcher tle Familie Müller bis heute noch keinen Wennig erhalten haben soll, ist von einem Herrn Jul. Ludwig, Dampssägewcrksbesltzcr hier, unterzeichnet. Auch auS Löbau ist bereits vor vier Wochen abschlägitch eine Geldsendung ange- kommen. - Da in der sächsischen Landeskirche über häufige Ver zögerung bezw. Unterlassung der Taute zu klagen war, so hat daS LanteSconsistorlum hierüber an die Geistlichen und KIrchcnvorstände eine Verordnung erlassen, in weicher der Fortbestand der sechswöchigen Tautirlst etngcschärft. daS sctileu» nlge nnb nachdrückliche Vorgehen rer genannten Factoren sotort nach Ablauf Vieser Frist in Geiiiäßbeit der darüber bestehenden Bestimmungen angeorknct unv zu unermüdlicher und fester Ver- iolgnng des Zieles um so dringender ermabnt wird, „je lnnigrr cv zu beklagen ist, eiftgegengesetztenfatteS die in K8 ll und 4 de- Kixchengcletzeö vom i. Deccmber l87V angedrohten Recktönach« tbclle verhängen» noch weit tleler aber, dalern sich im einzelnen Falle der Unterlassung oder Verweigerung der Tante zugleich eine Verachtung deS Wortes Gottes erkennen läßt, nach Maß- aabe der noch in Geltung stehenbcn ältere» Satzungen, nach Befinden sogar mit der Ausschließung vom heiligen Abendmahl Vorgehen zu müssen." Die sächsische Auöiührungöverorbnung zur Recht»- anwaltöorbnung ciiihält lolgente Bestimmung: „Die gleichzeitige Zulassung der zur Zeit teö Inkrafttretens der Rechtöanwaltsordnung vorhandenen Rechtsanwälte bet dein Oberlandesgerichte und dem Landgerichte zu Dresden findet nicht statt." Abg. Walter hat nun die Aushebung dieser Bestim mung beantragt, well dleiclbe tür das rechtsuchende Publikum tn Dresden eine große Erschwerniß sei. BiSber habe ein Bürger immer nur einen Rechtsanwalt, zu dem er daS meiste Vertrauen bat. in allen seinen RechtSangtlegenheften gehabt: jetzt müsse er I» zweiter Instanz vor dem OberlandeSgertckt auS einer geringen Zahl noch einen zweiten Rechtsanwalt wählen. Vcim Dresdner Landgericht sind lll5, Velin Oberlaiitesgcrlcht etwa 16 Rechts anwälte zugelassen. - Obwohl am Neusahr die G etretdezölle elngetreten find, ist rock der Preis von Roggen und Welzen nicht nur nicht gestiegen, sondern beträchtlich geiallen. DaS zeigte sich aus allen bedeutenden Getreidebörsen. In Berlin ging Roggen loco in der NcufabrSwocke um ll 81t. zurück. Der Zoll hat also nicht einmal die Wirkung gebabt, den aui drin Weltmärkte cingetretenen Rückgang des Gctrcideprcises aufzuhalten. Er ist, zum Glück! zu unbedeutend, um den Preis zu beeinflussen; aut diesen wirkt die Spekulation ln ganz anderem Grade ein. BiSver haben die New-Borkcr Getreidcipekulanten den Preis künstlich vert cuert, das ist aber aui die Dauer nicht durchzusübren. Die lrethänb» lerische Presse erlebt durch die Tbatsacke teö gleichzeitigen Ein tritts dcö Getreltczollcü und deS Sinkens der Getrclbeprelsc eine derbe Lektion; nachdem sie eine Preissteigerung alö unvermeidlich prophezeit batte, tritt letzt daö Gegeiitheil ein. Hoffentlich folgt nun auch das Sinken beö BrodpreiseS. — Herr Bildhauer Henze bat vor seiner in allernächster Zeit erfolgenden »Abreise nach Italien, woselbst er an seine tür den Aitmarkt bestimmte Germania die letzte Künstlerhand legen und dieselbe fertig stellen wird, ein neues Kunstwerk ge schaffen: daS Standbild des um die Reformation hochverdienten Fürsten Wosigcmg von Anhalt-Bernburg, welches demnächst tn Lauchhaminer in Bronce gegossen und sodann aui dem Markte zu Bernburg ausgestellt werden soll. DaS Ghpömodelt ist 2,26 Meter hoch und zeigt den Fürsten l» edler Gestalt, tn der rechten Hand ein Gebetbuch, in der linke» das Schwert haltenv. Der Fürst, Im Jahre >402 geboren, war ein Freund Luthers, welchen er l52l aus dem Reichstage zu Augsburg kenne» lernte und stand am t8. Februar 1546 mit an seinem Sterbebette. Im Jahre 1547 nahm er alö Mitglied deö Schmalkaldlschcn Bundes an der Schlackst bei Mühlberg Tbeli wurde datür In die Reichs acht erklärt, 1552 aber davon wieder befreit und starb unvermählt am 2ll. März 1566. DicicS neue Kunstwerk Hcnze'ö siebt bis Donnerstag in seinem Atelier zu Planen, Hohestraße, sür Kunst- lrcundc frei zur Ansicht ausgestellt. — Vergangenen Sonnabend den 10. b. feierten der Dekora tionsmaler Freyer und seine Ebesrau ihr goldenes Ehe jubiläum. — Bel einem Schauspieler, der mit einem hiesigen Sozialdemokraten in einem regen literarischen Verkehr stand, nabin am Sonntag Vormittag dle königl. Polizei eine Haus suchung vor. 5 Gendarmen bekhelliaten sich an derselben Ge tunten wurden zwar einige Broschüren sockaldemok,«tischen Jn- vaftcs. jedoch sollen keine verbotenen Schriften darunter ge wesen sein.
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