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Dresdner Nachrichten : 29.05.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186305296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-05
- Tag1863-05-29
- Monat1863-05
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.05.1863
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rVWIMNUSFN ll-r «Mittno» I E« .d« «xpMttst,:» MaLt,«ftrL§, tL. für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur Theodor Drobisch. M«. 14». Freitaa, den 2S. M-i 1883. ""L..' r'd.7L 'L'.L' Dresden, den 89. Mai. — Se. Majestät der König hat den Kaufmann Carl Wilhelm Groß zu Rio-Janeiro zum Vice-Eonsul daselbst ernannt und dem Pachter des zur Bennemann'schen Stiftung gehörigen Rittergutes Lungkwitz mit Hermsdorf, Friedensrichter und Rittergutsbesitzer Heinrich Bering das Prädikat als Oeconomie- rath beigelegt. — -f Oesfentliche Gerichtsverhandlung vom 28 Mai. Die Geschlechter wechseln täglich auf dem angstvollen Platze, der so erwartungsvoll von Hunderten jährlich betreten wird. Heute ist's eine geborene Hähnel, verehelichte Christiane Caroline Richter, die ihr altes Handwerk nicht lassen konnte. Wegen Diebstahls und Betrugs schon zweimal mit Gefängniß bestraft, wendet sich ihr Lebenspfad heut zum ersten Male dem Arbeitshause zu. Caroline ist schon im Hochsommer des Lebens, ihre wsgn» okarta der Moral habe ich bereits gepredigt, sie ist auf der Anklagebank nicht mehr fremd. Ihr Heimathsort nennt sich RitterSgrün im Voigtlande, da wo di« silberglänzende Elster aus der heilbringenden Quelle murmelnd durch die Thäler zittert. Caroline tritt im einfachen Hausfrauenkleide vor uns hin, eine kräftige, mark-ge Gestalt, aus deren Physiognomie nimmermehr herauszulesen wäre, daß eine solche Vergangenheit und Zukunft vom Schicksalsmefser in's Kerbholz eingeschnitten sei. So wenig Interesse wie gestern, so wenig Publikum wie gestern — war auch heut. Die Verhandlung war kurz und schon um 11 Uhr zum vollständigen Abschluß gekommen Es liegen neuerdings 3 Diebstähle ohne erschwerende Umstände gegen die Richter vor, Diebstähle in Bezug auf oorpora «tolivti, die ihr wahrlich gar keinen Nutzen bringen konnten. So hat sie einen Sack voll GalluSäpfel gestohlen und zwar im Hofraume des Herrn Gast- wirth Standfuß auf der Heinrichsstraße. Es wog der Sack 25 Pfund, und der arme Hausknecht Lubke daselbst mußte ihn mit io Thlr. 2 Ngr. 5 Pf. ersetzen. Das war am 10. April 1803. Sieben Tage später ist Caroline wieder thätig — und zwar auf der Webergaffe. Da lagen in einem Hausflur zwei allerliebste, nagelneue Fäßchen, ob zu bachanalifchen oder gam- brinischen Knalleffekten bestimmt, weiß ich nicht. Caroline nahm sie recht» und links unterm Arm — und — omvia mevum porto — fort ging'S. Das war der zweite Diebstahl — am 17. April, dessen sie heut beschuldigt ist. Derselbe 17. April mußte nochmals herhalten. Da giebt's, wenn ich nicht irre, auf der Breitenstraße einen Gasthof, der sich ,Lum Ochsenkopf" nennt. Dort stand der Richter ein« Kiste mit verschiedenen Effecten im Wege, die etwa auf 6 Thlr. 31 Ngr. taxirt sind. Auch die nahm sie mit. Sie gesteht ihre Thaten ein. Ein Vasthridiger existirte heut nicht. — Herr Staatsanwalt Hemze verlangte ihre Bestrafung, und der Gerichtshof gab ihr 4 Mo nate Arbeitehaus. — Der Männergesangverein „6ormaoia" unternimmt näch? stea Sonntag eine Sängsrfahrt nach der sächsischen Schweiz auf einem festlich geschmückten Dampfschiffe. Zur Betheiligung an dieser Fahrt haben sich schon viele Sänger verschiedener Vereine Dresden- gemeldet, so wie Freunde des Gesänge« Beim Landen in Wehlen bereiten die Sänger der dortigen Gegenden den Ankommenden einen Empfang vor, wie auch im Ganzen die Fahrt eine sehr heitere zu werden verspricht. Der Preis derselben (8 Ngr.) ist ein sehr billiger, und hat auch der Restaurateur auf der Bastei den Speisezettel mit dem Preis courant sehr mäßig gestellt. — Königliches Hoftheater. Die Stumme von Por» tici kam am Mittwoch in recht gelungener Weise zur Aufführ« ung. Fräulein Braniczka. erste Solotänzerin vom Münchner Hoftheater gab die Fenella mit Verständniß und guter Auf« fafsung. Wir zogen es jedoch immer vor, diese Rolle von ei ner tüchtigen Schauspielerin dargestellt zu sehen, da die Mimik jedenfalls als das Wesentlichste der Parthie der Fenella zu be trachten ist Die Herren Tichatscheck und Mitterwurzer excellir« ten besonders in ihrem Duett und sind noch besonder- loben-» Werth die Chöre hervorzuheben Im Orchester hätten sich wohl zuweilen die Schlaginstrumente etwas mäßigen können, da öf- ter die Singstimmen nur mit Mühe durchzudringen vermochten. — Das HauS war sehr gut besetzt und der Beifall ein ver dienter. *n. - Wie es heißt, wird im Laufe diese- Sommer- ein TheaterdirectorewKongreß in Dresden beabsichtigt. Seine Haupt aufgabe soll die Berathung über Maßregeln gegen die zureh» wenden Anforderungen der Sänger und Tänzer sein. — Es war am 1. heil Pfingsttage Nacht- gegen 12 Uhr, als ein Corpora! der Infanterie hiesiger Garnison in der Felßner'schen Restauration am Altmarkt, nach Befriedigung eine« Bedürfnisses aus der Thüre heraustretend, von mehreren Herren vom Civil in brutalster und frechster Weise — ohne auch nur die geringste Veranlassung dazu gegeben zu haben — gestoßen, getreten, geschlagen und endlich auch noch mit dem Kopf in «ine GlaSthüre geworfen wurde, daß derselbe bluttriefend und wirk, lich erbarmungswürdig nach Hause geschafft werden mußte. Da ihm (dem Corpora!) Niemand zur Seite stand, mußte er sich die« leider gefallen lassen. — Wie in jeder Heerde räudige Schafe, so giebt's gewiß auch in jedem Stande roye und gegen alles Menschengefühl abgestumpfte Subjecte, denen weder ihre persönliche, noch die Ehre de- Ganzen am Herzen liegt. Aus nahmen von der Regel giebt's überall. k. — Vergangenen Sonnabend hat die 22 Jahr alte Toch ter des Seilermeisters und Gemeindevorstandes I. in Hainitz einen Milchbrei zum MittagSeffen bereitrt und au- Versehen anstatt Mehl Arsenik hincingeschüttet. wovon I. mit 5 Kindern gegessen hat Es stellten sich bald die auf den Genuß diese- Gifte« folgenden Symptome rin. Alle, die von dem Brei ge, geffen, erkrankten, infolge dessen I. am Dienstag Abend gestor. ben ist; die Kinder befinden sich jedoch auf dem Wege der Besserung. I. hinterläßt ein« geisteskranke Frau, die sich zum dritten Male auf dem Sonnenstein befindet, so wie ze^r größ. tentheitt noch unrrzvgme Kinder. — In Brand bei Kmberg hatten sich bei Gelegenheit ei.
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