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Dresdner Nachrichten : 21.08.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186708212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-08
- Tag1867-08-21
- Monat1867-08
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.08.1867
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Nr. rSL. Zwölfter Jahrg. Mittwoch, »I. A«g«st 18«7. Erscheint: «V«ch ft«, 7 Uh, Svserate «eröea «vgtvommui: «t» Abend» S.Svuu- tag» »t« Mittag» 1» «hr: «arienstraßr 1». Nuzrig in dies Blatt, st^wtt», «rfolgrttch« BardiHtttiug. »-sftgcr ' 18,(XX) «KMpft-»^ Fbominne«t' BttNrljLhrlichroNg». »«t unintgeldlichrr -ft« ftrvllg iv'I HanB Durch di» «S-tgl P»« »irrtttiLhrlich 22 Ngr. «iuzttu» Numom» l Ngr. Tageblatt Kr UnterhaltuU M GeschiiMMkeU Mitredacteur: Theodor -rodlsch. wr»L «» «1g»chtnu d« H«r«^g»«: Lirstsch ck Reichardt. - v«rasnr°rtlich«r «»daettttti Jultui Rrichardt- Auftkalenpreife: Mr deu Raum rill« I«lpaltnlu> Zeit«: ! Ngr. Um,r„Ltug^ s-odt" di, Zeil, i 2 Ngr. DreSde», d» 21. Augustl — Der bisherige erste Sceretär der k. k. österreichischen Gesandtschaft in Dresden, Herr von Psusterschmid, ist zunr Ge sandten am Hofe zu Karlsruhe ernannt worden. — DaS Budget des Kriegsministeriums ist ein außer ordentlich großes namentlich durch die Gehaltsaufbesserungen geworden, deren sich fast alle Chargen des OssizierstandeS zu erfreuen haben. Der Sold eines MajorS soll z. V. um 300 Thlr. erhöht, jeder Hauptmann beritten gemacht werden rc. — Am Montag früh gegen ^10 Uhr traf der Großen- hainer Gcwerbeverein per Extrazug in Dresden ein, wurde am Bahnhöfe von Abgeordneten deS hiesigen Vereins empfangen, besuchte zunächst die Maschinen- und Schiffsbauanstalt des Herrn Schlick an der Leipziger Straße, wo eben ein großer eiserner Raddampfer im Bau begriffen ist, besichtigte dann die Kata komben und dm prächtigen Thurmbau unserer Frauenkirche und begab sich hierauf nach dem Feldschlößchen, wo ein durch viele ernste und heitere Toaste gewürztes Mahl eingenommen wurde, an dem viele Dresdener Theil nahinen. An den Vater der sächf. Gewrrbevereine, Nentamtmann Preusker, welcher als 80jähriger Gre s noch ein warmes Herz für das Wohl der Gewerbtreibenden im Busen trägt, wurde ein Telegramm ab gesendet. Besondere Freude erregte es, als der hochwürdigc Consistorialrath I>r. Hering, früher Superintendent in Großen hain, erschien. Die innigste Anhänglichkeit an den allgemein geliebten und geachteten Seelcnhirten offenbarte sich in rührend ster Weise. Am Nachmittage wurden die Dresdner Papierfa brik, die Maschinenfabrik des Herrn Rost und die Fclsenleller- brauerei in Augenschein genommen. Der hiesige Gewerbcvercin hatte von 7 Uhr an ein Militair-Frei Concert im Garten deS Feldschlößchens veranstaltet, bei welchem Dresdner und Gro- Henhainer in ungetrübtester Heiterkeit sich des herrlichen Abends und alter und neuer Bekanntschaften erfreuten. Viel Heiterkeit erregte die Mittheilung, daß die Großcnhainer ihr Stadt- Wahrzeichen, den „großen Hahn" von Pfefferkuchen mitzubrin gen beabsichtigten, gleich dem Freibergern, welche den bekannten großen Bauerhasen hier einsührten. Die Cache war aber an äußern Hindernissen gescheitert, der Backofen war zu klein ge wesen. Um 10 Uhr geleitete man die Gäste unter Fackelschein nach dem Dampfwagen, wo Grüße, Wünsche, Hochs hinüber und herüber schallten. — jll traf die Nachricht ein, daß Johanngeorgenstadt abgebrannt sei. Aus Veranlassung des Director Clauß wurde unter den noch beim Concert Anwesen den eine Sammlung veranstaltet, welche 18 Thlr. 25 'Ngr. 7 Pf. (Der Betrag ist bereits abgcsendet) ergab. Gleichzeitig wurde bekannt gemacht, daß die Herren Harnopp, Titel und Gündel und A. Schütze sich zur Annahme weitere Beiträge erboten hätten. — Das Dresdner Joumal schreibt über das von uns gestern erwähnte große Brandunglück in Johanngeorgcnstadt: Nach Ausgabe unseres letzten Blattes geht uns auf telegraphi schem Wege über Schwarzenberg und Zwickau die übereinstim mende Meldung hier ein, daß Vormittags (19. August) die erz-- gebirgische Stadt Johanngeorgenstadt (circa 3800 Einw.) binnen 2'/z Stunden mit sämmtlichen öffentlichen Gebäuden abgebrannt sei. Auf eine von uns an die k. KrciSdirection zu Zwickau ge richtete telegraphische Anfrage geht uns von dieser die vom 20. August Mittags 12 Uhr datirte Antwort zu, daß außer dem telegraphisch Gemeldeten auch dort Näheres noch nicht bekannt sei. Herr Kreisdirector Uhde sei bereits gestern Abend nach der Brandstätte abgercist, woselbst großer Mangel an Lebensmitteln herrsche. Eben als unser Blatt zur Presse gehen soll, erhalten wir noch eine kurze Mittheilung aus Johanngeorgcnstadt selbst, auS welcher hervorgeht, daß daS Feuer Vormittags gegen 9 Uhr auf dem mit Heu gefüllten Dachboden des Tischlers Eduard Schäfer ausgebrochen ist. In Zeit von einer halben Stunde brannten bereits auch die Nachbarhäuser und um 12 Uhr Mit tags standen vier Fünstheile der Stadt in Flammen. Die Kirche, daS fast vsllendete neue schöne Schulgebäude, dasRath- hauS, daS Pfarrhaus, daS Postgebäude, das Amthaus und die Apotheke find vom Feuer verzehrt. DaS Ungersch« Etablifle- ment ist glücklicher Weise vom Feuer verschont geblieben, so daß wenigsten» ein großer Theil der vielen armen Arbeiter der Stadt und Umgegend Verdienst behalten werden. Ein Theil der Nngtrschen Fabrik ist bereits als Lazareth für mehrere Ver unglückte und überhaupt zur Unterbringung der vielen, ihrer Habe gänzlich beraubten armen Abgebrannten eingerichtet. Die Noth ist um so größer, da Niemand, der feuergefährlichen Bau art der Häister wegen, seine Sachen versichern konnte. — AuS Chemnitz wird uns gemeldet, daß von den 380 Häusern der Stadt Johanngeorgcnstadt 320 niedcrgebrannt sind. Zwei Menschen fanden dabei ihren Tod, mehrere werden vermißt, viele find verletzt. Der größte Th.il der Calamrtvsen über nachtet unter freiem Himmel. Das Elend fei namenlos; schleu nigste Hilfe sei dringend geboten. — Entsetzlich muß die Noth sein, welche durch dieses Brandunglück über die arme gewerb- fleißige Bevölkerung einer kleinen sächsischen GebirgSstadt so un erwartet hereingebrochen ist, zumal da bei der Schnelligkeit, mit welcher, gefördert durch die nichtmassive Bauart der Häuser und den herrschenden Wassermangel, die Feuersbrunst sich verbreitet hat, von der beweglichen Habe der Betroffenen nur wenig oder gar nichts gerettet worden sein wird. Hilfe, schnelle Hilfe thut also hier dringend noth. Unsere Expedition wird sich der Samm lung und Weiterbeförderung von Liebesgaben für die hilfsbe dürftigen Abgebrannten gern unterziehen, auch haben sich zur Annahme von Beiträgen in Dresden ferner bereit erklärt: in Altstadt-Dresden: Herr Hoflieferant F. W. Bluth, Prager straße 48; Herr Musikalienhändler Bernhard Friedet, Schloß straße 17; Herr Kaufmann Jul. Herrmann, am Echberg 24; Herr Kaufmann H. Kourmousi, Pragerstr. 46; Herr Bezülsgc- richtsdirector geh. Justizrath Neidhardt, Pragcrstraße 25; Herr Kaufmann Hugo Paazig, Wilsdrufferstraße (Hotel de France); Herr Haupteollectcur H. A. Nonthaler, Altmarkt 6; Herrn G. Schönseld's Buchhandlung C. A. Werner), Schloßstroße 27; Herr Kaufmann August Sieber, Wilsdrufferstraße 28; Herr Kaufmann C. Gustav Siegel, gr. Frohngaffe 23; Herr Buch händler W. Türk, Altmarkt, im Nathhause; Herr Kaufmann E. L. Zeller, Landhausstraße 1; die Expedition der Dresdner Nachrichten, Marienstraße 13; — in Neustadt-Dresden: Herr Kaufmann Carl Haselhorst, gr. Meißncrstraße 22; Herr Buch händler Carl Höckner, an der Brücke 2; Herr Strumpfwaaren- händler H. C. Müller, Hauptstraße 6; — in Frievrichstadt- Dcesden: Herr Kaufmann I. C. A. Funcke (Alex. Innige), W.'ißeritzstraße 30. — Der Verein sächsischer Lehrer zur Gewährung einer PensionLbeihilfe hatte im vorigen 12. Vcreinsjahre, welches am 30. Mai 1867 endete, eine Einnahme von 5578 Thlr. 19 Ngr. und die Ausgaben betrugen 5574 Thlr. 27 Ngr. 5 Pf In dem vorigen Jahre sind 97 neue Mitglieder hinzugekommen und ist die Zahl derselben auf 2200 gestiegen. Davon sind 2091 steuerpflichtige und 10!« emcritirte Mitglieder; 11 emeri- tirte sind gestorben, dafür aber 20 neue hinzugekommen. In den 12 Jahren seines Bestehens hat der Verein 24,242 Thlr. 17 Ngr. 5 Pf. Pensionsbeihilfe ausgezahlt. Der Neservefond beträgt 21.250 Thlr. — Am vergangenen Sonntag machte eine aus mehreren Damen und Herren bestehende Gesellschaft von hier einen Aus flug nach Wachwitz. Ein dabei bitheiligter Herr, der Sohn eines hiesigen Gasthofsbesitzcrs, wollte sich in dem Garten der dortigen Restauration ei»c Cigarre anzünden, als plötzlich beim Anstreichen des Zündhölzchens der daran befindliche Phosphor ab- und einer, gleichfalls zur Gesellschaft gehörenden jungen Dame auf das dünne Kleid sprang, daS im Augenblick Feuer fing, und die Dame über und über in Flammen setzte. Was ser und andere Flüssigkeiten, die man augenblicklich zur Hand hatte und auf das Kleid goß, konnten das Feuer nicht sofort löschen; bis endlich ein Herr den richtigen Weg fand, indem er daS Mädchen umwarf, wiederholt umwendete und auf diese Weise die Flamme erstickte. Wir brauchen nicht erst hinzuzu- fügen, daß der Vorfall nicht ohne höchst schmerzhafte Brand wunden für die Dame abgegangen ist, dre zwar nicht gefähr lich, aber immerhin eine langsame Heilung nöthig machen werden. — Ein Herr aus Dresden wollte vorgestern mit seiner erst sieben Jahre alten Tochter in seinem eigenen Geschirr von Blasewitz nach Dresden zurückkehren, als das demselben vorge spannte Pferd in der Nähe von Neustricßen scheu wurde und hierbei einen solchen Satz machte, daß beide Insassen auS dem Wagen heraus und in den Straßengraben flogen. Zum Glück blieben Beide unverletzt, auch blieb das Pferd stehen und nach dem der Vater sein Kind einem vorüberfahrenden Omnibus zur Mitnahme nach Dresden übergeben hatte, versuchte er in seinem Wagen die Fortsetzung der Fahrt nach der Stadt. In der Nähe deS Exercierplatzes aber auf dcr Vogelwiese wurde sein Pferd wieder scheu und nachdem sein Besitzer auS dem Wagen herauSgestürzt, rannte eS mit der Deichsel an daöStacket eines in der Nähe befindlichen Gartens und zerriß den Waagen in Stücken. DaS Glück wollte, daß auch diesmal der Sturz aus dem Wagen dem betroffenen Herrn nichts schadete. — — Der Personalbestand der Arbeitsanstalt in Zwickau war im Monat Juli: 1106 Mann. Eingeliesert wurden im Juli: 99. Zu entlasten sind im August 95 Sträflinge. — Die „S. Dlztg." schreibt: So unangenehm eL uns im Interesse des guten Einvernehmens zwischen Civil und Mi litär ist, den Ausschreitungen einzelner Soldaten dadurch eine weitere Verbreitung zu geben, daß wir von ihnen Notiz neh men, so erachten wir es doch für eine Pflicht der Presse, öffent lich gegebenen Aergcr auch öffentlich zu rügen, ja eS scheint uns eine Forderung der Gerechtigkeit zu sein, heimische Militar- Exccffe eben so wenig zu verschweigen, rviedstS lei auswärtigen geschieht. Ts war am vergangenen Sonnabend, Abends 10 Uhr als eine wahre Hetzjagd die KönigSbrücker Straße entlang nach dem Alaunplatz hinter zwei Äardereitern stattfand, die mit blank gezogener Waffe die Verfolger von sich abwehrten. Die beiden Soldaten hatten in der Nähe von Kammerdieners ohne jeden Anlaß und in brutalster Weise zwei höchst achtbare Bür- gersfraucn, die sich nach dem schlesischen Bahnhof begeben woll ten, erst mit den insultirendsten Redensarten, und auf die Aeußerung dcr einen Frau:' „Ich verbitte mir solche Redens arten", mit Ohrfeigen traklirt. Eine dritte Frau, welche Augen zeuge dieses Scandals war, erhielt ebenfalls auf die Frage: „Wie können Sie sich nur an den Frauen vergreifen, dieJhnen nichts in den Weg gelegt haben?" derartige Faustschläge inS Gesicht, daß man die Spuren davon noch am andern Tage sehr deustich sehen konnte. Auf den Hilferuf der angefallenen Frauen eilten bald Nachtwächter und Publikum herbei und es begann nunmehr die erwähnte Hetzjagd, bei welcher der eine Gardereiter in der Nahe des PrießnitzwaldeS festgenommen und an die Alaunplatzwache abgeliesert wurde, während der andere entkamt Das Publikum war im höchsten Grade indignirt und gab sei ner Entrüstung unverhohlen Ausdruck. Jedenfalls trifft Ne Excedcnten die wohlverdiente Strafe. — Die sächsische Presse ist um ein Exemplar von Jour nalistik reicher geworden. In Pirna erscheint von jetzt an alle Dienstage ein „Geschästsanzeiger für Fleischer und den sächsi schen Cchlachtviehmarkt" redigirt von Louis Scholtz und gedruckt bei Ebcrlein in Pirna. Es hat dies Blatt den Zweck, die Interessen des Fleischer- und Viehhändler-Gewerbes zu ver folgen, indem es Schlachtvieh Berichte aus fast allen Haupt städten des Kontinents enthält. Beigegeben sind stets die neue sten Börsennachrichten — Im Schloß Cachsenburg bei Frankenberg ist eine Cor- rectionsanstalt für jüngere Sträflinge beiderlei Geschlechts ein gerichtet worden; auch sind bereits 50 solcher jungen Verbrecher von Waldheim unter Aussicht des Herrn Jusprctors Schwencke daselbst eingetroffen und beabsichtigt man, dieselben vorzugsweise mit landwirthschaftlichen Arbeiten zu beschäftigen. Wie verlau tet. soll die Zahl in einiger Zeit erhöht werden. (Tfz.) — Ein Knecht aus der Düngertransportanstalt wurde vorgcstern Nachmittag, als er auf der Eliasstraße, und zwar an der dortigen Landgrabcnba ticke neben seinem Geschirre her ging, von einem ihm begegnenden, mit leeren Fässern beladenen Geschirre, dessen Pferde auf der Vlumenstraße, durch das Herab fallen eines Fasses scheu geworden, durchgegangen waren, um griffen und überfahren und dadurch nicht unerheblich verletzt. Der Knecht hatte sein Unglück dadurch herbeigeführt, daß er die scheuen Pferde, wiewohl vergeblich, auszuhalten versucht hatte. Erst später gelang dies einem anderen Arbeiter. — — Wie inan hon, wird hier seit einigen Tagen ein herr schaftlicher Diener vermißt, welcher bisher seine Dienste zur Zufriedenheit seiner Herrschaft verrichtete, und deren Wohnung plötzlich verließ, ohne nur den geringsten Aufschluß dieses Weg bleibens hintcrlassen zu haben. Derselbe soll mit einem blauen Livrocrock bekleidet sein. — Gestern Morgen gab cs auf dem Freiberger Platz ein kleines Feuer. Es brannten mehrere über Nacht dort stehen gebliebene Körbe sammt den darüber gelegten Decken. DaS Feuer wurde zuerst von den Nachtwächtern entdeckt und bald gelöscht. Entstanden ist cs jedenfalls durch einen Kohlentopf, der Abends zuvor unter die Decken geschoben worden ist, bevor die darin noch enthaltenen Kohlen gehörig ausgelöscht waren. — In der vnvergangenen Nacht wurde auf der Schloß» straße ein Mann angercoffen, der dort in bewußtlosem Zustande auf dem Trottoir lag. Da man seinen Namen und Wohnung nicht kannte, brachte man ihn ins Krankenhaus. — — In afrikanischer Sonnenhitze wogten am Sonntag und Montag Lausende von Vergnügten auf dem Festplatze der Kötzschenbrodaer Vogelwiese. Eisenbahnzüze ohne Ende ächzten schwer beladen hin und her, Kötzschenbroda hat seit dem Schwc- dcnsest 1845 nie mehr eine solche Menschenmaffe gesehen. Der Humor deS Festes ist oft ein sehr starker, trotz des Sonnen» seuers, daS auf den Rücken der Wanderer brennt. Ausnahms weise hat sich auch eine Bodenbacher Bierniederlage hier nieder gelaffen. Ein besonders liebliches Bild bot das Ausfuhren des Schützenkönigs, Herrn Rosenberg, nach welchem in Köllner's Schühenzelt ein solennes Frühstück stattfand, daS in Toasten, Champagnerknall und Jubel das Möglichste lieferte. Soda wasser stieg im Preise, denn die Kehlen seufzten nach Feuchtig keit. Kötzschenbroda kann sagen, daß es ein solch' prächtiges Vogclwiesenwetter nur selten gehabt. — Am vorigen Sonntag ist der Bremser Kühn von der wesst. Ctaatsbahn in dcr Gegend von Meerane verunglückt und am Montag an den Folgen der erlittenen Kopfverletzung gestorben. Ec hatte sich beim Passiven eines Durchstichs ven seinem Sitze auf einein der Wagen unvorsichtiger Weise er hoben una war dabei sein Kops an eine Urberbnikuag ange schlagen.
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