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Dresdner Nachrichten : 11.11.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186911114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18691111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18691111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-11
- Tag1869-11-11
- Monat1869-11
- Jahr1869
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.11.1869
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ü»or. N-stttz. ckckinete UL finden Ilir iolortlzer Ut monat» > Tologrl« den zwei- >M Fr. Reisegeld, zu richten » ivkv. ten > vei kaufe zu ausiec- ffsen: lc »» Pi. »V« Ngr. » 5»'/» » >S. »»wölbt. k ük. r. er Ns, bei tzcnrb- ?°-«kr.. » :d außer K vierte ivSgktt syenen eil offen, lgaltou - zu ver- lasse SP iii«r ^chwrz. ich zatz- ern ein -dbr in mctven sin mit nt deö a Pro men zu m de« weick-eS ii«« !n «tt- Knich- »rutige ac Hei - .-dhren» t>» ic., zu pa- »11»«, cklkard^ tangel cet-dcn, Ile re. iarv' ustaiib ngew. Erscheint: Ll-ltch srkty 7 ll»r. Ivserate wird«» «Ulgwommt», NlLbend>8,Honn- tag< bi« Mittag» 1t vhr: MarteuftraHe 1». ülLjiig tu dtrs. Blatt» -ud« rtu» »rs»lgrrtch« G»ri»r«ttuu«. »aflag«: LS.««« Uremo!«^. WSSNSSNE» Donnerstag den II. Navdr. 18SS1 Tageblatt str Unterhattung vad Geschästsverlehr Mtredacteur: Theodor Modisch. AöollunneT»/ «ieneljihrlich Margit b«i u»ratgkldltch«i teruag Mtt Haut Durch d>« Kvoigl dierltljädil 22^/iRffk Lmzeln« Rulmo«» l Ngr ^ruck und Eiqertthvm de, Herausgeber: ieitpsch Rdichardt. — Veremrwarilick'r ff'.edacteu,: -lllius Vkichordt. Inseratenpreis» ; Kür den Raum «»»> g«spalteuea Zrlli- 1 «gr. llutir „Singesaod^ dt» Z»U» 2 Ng» Dresden, den 11. November. — Dem Kirchschullehrer Friedrich Wilhelm Voigt zu Hohen dorf ist die goldene Medaille deö Verdienstordens verliehen worden. — Die zur Begrüßung Sr. !. H. des Kronprinzen, ihres Chefs, hier erschienene Deputation de; ostpreußischen Dragoner Regiments Nr. lO besteht aus 7 Offizieren unter Führung des Commanvenrs Obersten Freihcrrn v. d. Gola und wurde Mon tag früh von Sr. k. H, und Mittags von Sr. Mas dem Könige empfangen mit einer Einladung zum Tiner lei ihrem Regiments chef, welcher an diesem Tage die Uniform deö ostprcußischcn Dragoner Regiments angelegt hatte, in der kronpiinzlichen Villa zu Strehlen beehrt. — Am Sonntag feierten drei Mitglieder der königlichen musikalischen Kapelle, die Herren Hübler, Göiing und Hüllweck, das 25jährige Jubiläum ihrer künstlerischen Wirksamkeit. Vor genannte repräsentiren iin Orchester Horn, Violine und Bratsche. — Vom Landtage. Vor wenigen Wochen bereiste ein Mitglied des englische» Unte>ba»seö, Herr Richards, den Con- tincnt, »m dessen Parlamente zu einem Antrag ans allge meine Entwaffnung anfzuiordern. I» Folge dessen stellte im preußischen Landtage die Fortschrittspartei einen darauf ge- kichtcken Anrrag, dmelve fiel jedoch in Folge der Gegnerschaft der National.Lidcralen, welche denselben durch den Aög. Laöker als unzweckmäßig dekämpsten. Ob Herr Richards auch bei den Fottichllttolkutcu imseicS Landtags vdcgesprochen, wnsi'en wir nicht; Thalsache aber ist, daß dieselben in der Zweiten Kammer einen solchen Antrag durch den Abg. May einbrachte», und gestern nahm diese Kammer, da gegen denselben nur die Rational-Vivera'en stimmten, den Antrag auf Entwaffnung mit ä!> gegen i5 Stimme» an. Diese Stimme» bestände», außer in dem Adg. Ludwig, welcher die Flage als vor den Reichstag gehörend bezeichnetc. in folgende» Abgeordneten: i>r. Bieder mann, Dletel, Eule, > r. Gensel, Hausse, Krause, Lange. »r. Leist» r, Pcnzig, Schnoo , Staus,, Temper und Nicke. Diese Abgg. suchten dem Anträge seine ganze Bedeutung durch ein Amliidement zu nehmen, welches bezweckte, daß di. sächsische Regierung nur dann er» für Abmilidcrung deö Militär-Etatö am Bundeörathc wirken solle, wenn eö die notbweiidige Rück sicht auf die Sicherheit und Machtstellung Deutschlands gestatte. Daß mit Annahme dieses Unlerantragö die ganze Frage voll ständig abgeschwächt werden würde, erkannte die Kammer mit gegen 2l Stimmen an. Der Minister v. Friesen verwies den Landtag wegen Neuordnung deö Militär Etats auf das Jahr >872. wo bekanntlich der eiserne M lirär-Eiat abläuit. — Herr Stadtrath Er. Alfred Stübel schnibt uns Fol gendes: In dem Jnscratentheil Ihres geschätzten Blattes finden sich Klagen darüber, daß der Schleuscnbau auf der Ostra Allee unv der Bau des äußersten Theils der Fa'ckenstraße nicht schi ell gering vorschreite. Diese Klagen sinv nicht ganz ungerechtfertigt, treffen aber mit Recht weder den mit der Ausführung des Schleusenbaues beauftragten Unternehmer, noch das Stadtbau amt. Der Schleusenbau wird lediglich dadurch anfgehallen, daß nach den bestehenden Bestimmungcn die Ausführung der Seilen schleusen, welche die Hausmässcr nach den Hauptschleuscn führen, d.n Hausbesitzern überlassen ist und in den meisten Fällen trotz der ergehenden Aufforderung nicht im sofortigen Anschluß an den Bau der Hauptschleuse bewirkt wird. Der Bau der Falken straße ist in ähnlicher Weise durch die verzögerte Reparatur einer unter den» znlünstigen Straßenlörper liegenden hölzernen Privat,vasserlcitung aufgehaltcn wo den. Die Aufforderung zur Vornahme dieser Reparatur ist vor Jahresfrist schon erlassen, erst nach Beginn des Straßenbaus aber berücksichtigt worden. — In den beiden letzten Vorlesungen des Herrn Rudolf Gen»e trug derselbe Byrons Mazcppa, einige Scenen aus Na than und das von ihm unter dem Titel „Schleicher und Gc nassen" bearbeitete Lustspiel von Sheridan „Die Lästcrschule" vor. Es mag schwer sein, unter dem massenhaften Angebote vorzüglicher Vorlesungcn und Vorträge die Palme der alljeitig- sten Anerkennung zu erringen, aber man muß das Publikum sehen, welches treulich den Genoe'schen Vorlesungen bciivohnl, wie cs ain Schluß jeder derselben in begeisterten Applaus aus bricht, um über die Eindrücke, die Gcnöe erzielt, sich klar zu werden. Herr Genre besitzt eine ungemeine Vielseitigkeit. Balv erschüttert er sein Auditorium durch die ergreifenden, farben prächtigen Schilderungen des Byron'schcn Gedichtes, bald läßt er uns unter den Palmen des Orients wand.ln und versetzt uns durch den weihevollen Vortrag des Mährchens von den 3 Ringen in die lebendigste Anschauung des Ewigen, Erhabenen, des Zeit- und Naumloscn, bald führt er uns in graziös scher zender Manier in die spottlustigcn Salons Alteirglands vom vorigen Jahrhundert. Schleicher und Genossen erlebte sowohl in München als auf der Berliner Hofbühne glänzende Auf führungen. Herr Genöe wird am Freitag den EchcluS seiner diesmaligen Borträge mit „Tell" schließen. — Der wegen Verausgabung falscher könizl sächs. Füns- groschenstücke verfügten und von uns gestern erwähnten Ver haftung eines Eisenbahnarbeitcrs von hier, soll gestern die wei tere Verhaftung eines zweiten Eiscnbahnarbciters, eines Coin- plicen des ersten Jnhastaten nachgefolgt sein. — — Das Ministerium des Innern hat zu der von dem Stadtrathe zu Zwickau beschlossenen Anleihe von 150,000 Thalcrn »gegen Ausgabe von aus den Inhaber lautenden, Seiten der Gläubiger unkündbaren, aber planmäßig auszuloosenden und bis dahin rnit Fünf vom Hundert jährlich zu verzinsenden Schuld scheinen die Genehmigung ertheilt. — Gewerbeverein. Von den Eingängen erwähnen wir nur folgende. Eine Schrift des Müglitzbahn Eomites wird eben so wie «'s bereits mit einer solchen des Eomites für die Pirna-Durer Bahn geschehen ist, dem Vcrwaltungsrathe zur Begutachtung und Berichterstattung überwiesen Ein Schreiben von Otto Walster theilt mit, das derselbe in Meinholds Saale sechs Vorträge über die sociale Frage halten und den Mitglie dern die Abonncmentskarten zu halbem Preise überlassen wird. Vorstand Walter empfiehlt den Besuch dieser Vorlesungen. — Dir. Elans; bringt eine Recke interessanter kürzerer Mittheil ungen. Zuerst führt derselbe ein Soptza vor, welches oben j und unten zu benutzen ist. Es ist zu diesem Zwecke rnit einer - einfachen Mechanik versehen. Vor dem Schlafengehen legt man s die Lehne nieder, dreht den Sitz um urrd löst ein paar Schnal len, rnittcls deren die Betten in leinenen Tüchern festgehaltcn werden. Nun hrt man das Bett, welches am Morgen durch Umdrrhen des Ganzen wieder in ein Sopha verwandelt wird. Die leichte, bequeme Handhrbung des Apparates, wie die nette Ausführung desselben sprachen allgemein an. Es werden diese Schlaf- und Sitzsophas vom Tapezierer Grüner, Victoriastraße dir. 26, angefertigt. — Dann führt Redner einen durch eine Schraube stellbaren Schraubenschlüssel aus der Fabrik von Wehrmann, Palmstraße, vor. — Ein Stock aus einer jungen Korkeiche ließ sowohl die Bildung der Korkschicht, als die Festigkeit des Holzes erkennen. Der Stock gehört dem Ealculator Dänhardt und ist gefertigt vom Drechsler Haubold. — Bei Schlosser Tube, Schießhaus 3, hatte Redner eine Nachtriegelvorrichtung gesehen, die an jedem Schlosse angebracht und von außen in keinem Falle geöffnet werden kann, was bekanntlich mit den gewöhn lichen Schieberiegeln möglich ist. Bei Umdrehung eines kleinen Hebels drückt eine von außen ganz unzugängliche Feder einen Stift in den Riegel und macht denselben ganz unbeweglich, so daß man selbst mit dem Schlüssel nicht öffnen kann. — Aus der Handlung von E. Harnapp an der Kreuzkirche legte der- s.lbe Svrecher einen Syphon Hahn vor. Derselbe ist ein hohler eiserner, gut verzinnter Korkzieher, welcher in den Kork einer Flasche mit moussirender Flüssigkeit eingedreht wird. Sobald man die Flasche neigt und den Ring in seiner senkrechten Lage erhält, fließt die Flüssigkeit aus; sobald man aber die Flasche wieder senkrecht unter den Ring stellt, kann wedm' Flüssigkeit noch Kohlensäure entweichen. — Was kaufe ich meinen Kin- doru zum Spielen? ist eine Frage, welche tausend Eltern zu Weihnacht anfwu'fen. Da wird mancher Fehlgriff gethan; es werden Sachen gekauft, die rein nur zum Ansehen sind, dem Kinde auch gar nichts nützen und endlich auf den Bokckn wan dern: Burgen, Häuser mit Gärten rc. Ein Spiel soll dem Kind; Gelegenheit geben, ivrperlich und geistig thätig zu sein und nur das, welches diese Veranlassung bietet, ist dein Kinde ein angenehmes und nützliches Spiel. Von diesem Grundsätze ausg-chend, hat der Kindergärtenvatcr Fr. Fröbel eine Anzahl Spiele erfunden, von welchen Dir. Claus; eines der Vorzug lichsten verlegte.das Stäbchenlcgespiel. Lrhrer Looß hier hat dasselbe bearbeitet und in einem besonderen Hefte eine Anzahl Zeichnungen entworfen, die die Kinder mit wahrer Lust mit den Stäbchen nachb lven. Sie gewöhnen sich dabei an Genauigkeit, bekommen eine Ahnung vor Geschmack und freuen sitz herzlich wenn sie eines dieser Werke fertig haben. Spiel und Buch sind zusam men für 12 Ngr. in der Handlung von E. Harnapp an der Kreuzki-ch; zu kaufen. — Schließlich füh-t Redner noch einen recht reiten, kleinen und dabei äußerst wirk amen xaloar.ischen Apparat vor, wie solcher vom Ober-Telegraphist Venus hier zu beziehen ist. Der Apparat kostet nur 25 Ngr. und besteht aus cinun Gl'.se, a.f welches Ene mit Klemmschrauben versehene Platte cufgcs tz' wi d. An diese ist eine Zmk und eine Koh lenp'atie so bef.siiat. daß sie in das Glas einlauchi. Ir das Glas koirmt eine Lösung von d, pp.ltchromsaurem Kali in ganz ve.dünnter Schwefel aure. Der erzeugte galv mische Strom war auffallend sturk. Durch eine ebenfalls von Venus bezogene Jn- dukuoasrolle (-1 Th!r. 20 Ngr.) wurd n Jnduktionsströme er zeugt und mit di-sen eine Reihe von Geiß er sichen Rohren in Thäügkeir gesttzsi die nun in den herrlichsten Farben: grün, blau, ro>h r.'., leuchteten. Die Vatter'e bleibt Monate lang in Wirksamkeit Hort churg folgt.) — Bekanntlich hatte der Kapellmeister des hier in Dres den garnisonirmdcn Infanterie Regiments „König Johann" vor Kurzem den Antrag von Chemnitz aus erbalun, die daselbst vacunt gewordene Stelle eines Musikdinctore anzunchmen, er lehnte sie jedoch ab. Wie wir hören, ist nunmehr mit dem Kapellmeister A. Havnke in Prag in derselben Weise verhandelt worden und haben diese Verhandlungen zu einem günstigen Resultate geführt. Die Zeit des Eintreffens ist aber noch nicht bestimmt. — Man schreibt der „B. B.-Ztg." aus Leipzig, vom 6. November: An hiesiger Börse unterhielt man sich heute ln engeren Kreisen lebhaft über die Anfrage, welche die Allgemein^ Deutsche Credit-Anstalt an den Finai Minister von Friesen gerichtet: „Ob und unter welchen Bedingungen die sächsische Regierung geneigt sei, die Staatseisenbahnen an ein Con- sortium zu verlausen, an dessen Spitze die Credit-Anstalt steht." Eine Antwort des Finanzministers ist noch nicht cin- gegangen. — Vorgestern rnußten von der Breitestraße aus zwei Brauergesellen wegen erheblicher Brandwunden in's Krankenhaus gebracht werden. Sie hatten vorher im Hofe des auf der ge dachten Straße gelegenen Brauhauses mit einander gerungen, als plötzlich der Eine den Andern wie man sagt, hierbei aus hob und mit alllr Kraft auf einen zwar überdeckten, aber mit ganz heißem Wasser angefüllten Bottich setzte, der dort im Hofe stand. Das Unglück wollte, daß in Folge der Körperschwcre des Brauergcsellen die Ueberdeckung des Bottichs nachgab und der Geselle dadurch in das heiße Wasser stürzte. Zivar war ihm sein Nebensgenosse sofort behils ich, um ihm aus seiner ge fährlichen Lage wieder hcrauszuhelfm, leider ging aber der Un fall für beide Theilc nicht ohne die gefährlichsten Brandwunden ab, die sich der Eine am ganzen Unterkörper, der Andere aber an den Armen bis hinauf an die Schultern zugezogen hat. — — Eine in der Wilsdruffer Vorstadt wohnhafte Frau hatte sich in diesen Tagen eine Flüssigkeit zum Fleckenausmachrn aus Kleidern versorgt und sie in einer Flasche an ein Fenster in ihrer Wohnung gestellt. In einem unbewachten Augenblicke war ihr kleines Kind über die Flasche gekommen und hatte da von einen großen Theil getrunken. Sofort stellten sich bei dem Kinde die heftigsten Schmerzen ein und es schien, als müsse er sich innerlich ganz verbrannt haben. Zum Glück war ein Arzt bald zur Stelle, der noch rechtzeitig die erforderlichen Gegen mittel anwendete und das Kind nach einigen Stunden außer Gefahr erklärte. Es ermahnt dieser Vorfall aufs Neue dazu, in Aufbewahrung schädlicher Substanzen, insbesondere in Fa milien mit kleinen Kindern, ja die möglichste Vorsicht anzu wenden. — — Die schon betagte Ehefrau des Schänkwirths Zcibig im Helscnberger Grunde, wckche, beiläufig gesagt, schon einige Selbstmordversuche gemacht hat, ist am Montag früh beim Waffcrholen in dem oberen zur Niederpoyritzer Brauerei gehö rigen Teiche todt aufgcfunden worden. Selbstmord scheint nicht vorzuliegcn, weil eine Kanne am User stand, während die an dere auf dein Teiche herumschmamm. Sic ist später gerichtlich aufgehoben und in ihre Wohnung geschafft morden und hinter laßt ihren Mann und einen schon verheiratheten Sohn. — Am Rio»tag Nachmittag sollte ein neu gekauftes Pferd civgesalncn werden. Dabei befand sich auch ein Bewohner Strießens, Herr Occonom Steglich. Derselbe wurde aber auf dem Dippoldiswaldaer Platz von dem muthigen Pferde so stark an den einen Unterschenkel mit dem Hufe g-troffen, daß er zerschmettert wurde. Der Veiunolückte, ein noch junger Mann, wurde vorläufig im Tiompeterschlößchen untergcbracht. — In wahrhaft herzzerreißendem Ergüsse ergeht sich der Direktor eines Marionetten Theaters, Namens Kleinhempel aus Dresden, welcher zur Zeit im Gasthof „zum Löwen" in Sayda seine Vorstellungen giebt und den „Caspcrlc" springen läßt zur Freute der Großen und Kleinen. Sein Aufenthalt scheint so süße Erinnerungen in ihm erweckt und ihn so an den Ort ge bunden zu haben, daß er nicht blos selbst Thronen vergießt, sondern auch noch in besonderen Absclnedsworlen im dasigen Wochenblatte das Publikum zu Thränen rührt, so daß aus die sein gedruckten Lebewohl schon mehr eine Grabrede geworden ist. So schließt er mit den Worten: „Aber das Andenken, vas wir bewahren, ist süß : dennoch erfüllt es unsere Herzen mit Wehmuth bei dein Gedanken: werden nur auch alle die Theue- ren iviet erfinden, wenn wir einst ivüderkehren? Wird nicht Der oder Jener das Zcilllche mit dem Ewigen vertauscht ha ben? O! diese Fragen sind sch ver zu beantworten. Doch die Hoffnung, diese liebe Freundin, erhält uns ini guten G au ben und daS Vertrauen auf Gott wird Euch, sowie uns ven Weg des Guten leiten. Dies wünscht von Herzen :c. ic. — Wir müssen gestehen, so gefühlvoll hat noch lein Thcaterdirec- tor gesprochen, das kann nur ein Kasperletheater. — Pirna in Waffen! Und das Alles in der Zeit des tiefsten Friedens, wo die .Kanonen und Trompeten schweigen? Die Ursachen des über Pirna ausgesprochenen Belagerungszu standes basiren, wenn auch auf einer nicht kriegerischen, so doch zümlich gefährlichen Sachlage, indem seit längerer Zeit unbe kannte Diebe und Einbrecher Haus und Hof dort unsicher machen und Pirna's Bewohner zu einer Aufregung getrieben haben, daß sie in einer am vergangenen Sonntag im Saale d.s hei- mathkichen Forsthaushotels abgehaltencn,Volksversammlung" ihrem Schmerzensschrei Lust machten. Um Schutz und Schirm zu finden, sollen die Corporationen der Bürgerschühen, Frcihand- schütz-n und freiwilligen Turnerseucrivehr Pirna's zum nächtli chen Nachtdienst veranlaßt werden, die Gaslaternen die ganz« Nachtzeit brennen, und jeder Einzelne soll Tag und Nacht wa-
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