Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 05.11.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186911053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18691105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18691105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-11
- Tag1869-11-05
- Monat1869-11
- Jahr1869
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.11.1869
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^rscheml: «sich fr« 7 llhr Avstratt «»rd«» ,»-«u«mmn>: »t» Abend» «,Eo»«> ta-» bi« Mittag» 1» «hr: M«rie»straßr 1t. U»z«tg t» dt«s. Blatt, And«, »tu« «f^grttch« ««dr»tttmg. Naflag»: »s,«»« «rernplar». Druck und Etgenchum der Herausgeber: ^itpskh Rkilhardt. — Vrrcnrtwortticher Redacteur: Ivlin- Ntskhards. Dresden, de« 5. November. — Dem MedicinalAsskffor bei dem Landes-Medicinal- Collegiuin und Oberarzt am Studtkrankenhause hier, Ol. Fiedler ist das Prädicat als Medicinalratb verliehen worden. — BomLanvtage. Wotl oie wichtigste sicher aber eine der interessantesten und zugleich stürmischste» Sitzungen ians ttstcru in der 2 Kammer statt ES handelte sich um die Ber- assungSmäßigkeit deö jetzigen Landtags. Hierzu lagen 2 An träge vor, der eine vom Abgeordneten in-. Wigard, welcher die Auflösung deö jetzigen Landtags und die Zusammenberuiung eine» neuen, nach dem 48er Wahlges»tze gewählten Landtags verlangte, um von diesem Standpunkte and die Beseitigung der 1 Kammer und Einführung deS allgemeinen, gleichen und di rekten Wahlrechts zu erlangen Der andere vom Abg. Riedel, welcher sich von dem Wigardschen darin unterschied, tah er den jetzigen Landtag für zu Recht bestehend ancrkannte, aber die Regie rung um ein neues Berfassungö- und Wahlgesetz bat um ebenfalls diel KammerzudeseitialniindiksemPunr'econIonnmitlir.WIgarb) und ein dem Wahlgesetze von 48 entsprechendes Wahlrecht eln- zumbreu. lieber de de Anträge entbrannte und zwar in deS Worte» flammendster Bedeutung eine heiße Sstündtge Debatte, in deren Lauf eS zu heftigen Angriffe» der Linken aus die Rechte und umgekehrt kam und an deren Endschluß die beiten An träge abgeirhnt wurden, der von vr. Wigard gegen nur fünf Stimmen der vom Abg Riedel mit der kleinen Majorität von 4st gegen 37 Stimme». Die königliche Ordonnanz vom Juni 1850, welche an die Stelle deö 1848er Wahlgesetzes die reactivlrten Stände setzte, wurde von »r. Wigard, Ludwig, B ctermann, Hcr-bner u. A. alö ein Staatsstreich bitter krt- tisirt und erfuhr die schärfsten Angriffe: der Minister v. Frie sen, der einzige der damaligen Räthe der Krore, die diele L-rdounanz unterzeichnet haben, welcher noch In Function ist, trat für deren Lertheidigung muthig ein; der Abz Sachße ging den Abgg Wigard und Heubner zu Leibe, schilderte den Unverstandöla.dtaz und die Emeute vom Mai 1849. Erfragte mit einer Handbewegung: „Und Sie wollen diese Zustände wieder einführen?" Darüber entstand furchtbarer Lärm. Mehrere Redner beantragten den Ordnungsruf. Der Präsident würde ihn ausgesprochen haben, wenn er da» betreffende Wort „Sie" gehört und die Handbewegung gesehen habe. Sachße meint, er hätte sein „Sie" sofort durch „man" verbessert. Hie raus wendete sich Abg. Heubner, persönlich wegen seiner Mit« giicdschasl an der provisorischen Regierung vom Abg. Sachße angegriffen, in kräftigen Worten gegen diese Bezugnahme. Lautes Bravo folgte in der Kammer und aut den Galerien; Sachße erwiderte, daß er Hochverrat nicht für rühmlich halte. In großer Aufregung discutirte man weiter. Der M visier v. Rostitz Wallwitz sprach in sehr versöhnlichem Sinne. Aller dings ließ er keine» Zweifel übrig, daß die Regierung nun und nimmermehr einen Aulraga,'nehmen nürde, der daö ganze Fun- dament deS Staates in Frage stelle, aber er erklärte doch, daß daö gegenwärtige Wahlgesetz nicht das letzte sein weide, vr. Wigard suchte die Einwendungen zu entkräften, als ob es Gefahr habe, daß wenn man die ganzen Landtage von 1850 hec als verfassungswidrig erkläre, dann auch alle Gesetze und Staatsanleihen, die diese Landtage beschlossen, rechtSunver- bindlich seien Zuletzt erfolgte die Eingangs erwähnte Be schlußfassung Am Bcgin der Sitzung erwiedertc der Kriegs- Minister aus die Interpellation deö Abg. Biedermann wegen der Selbstmorde in der Armee zur großen Ueberraschuvg der Kammer, daß diese Krankheit jetzt viel weniger Opfer fordere alö früher. — In der vorgestrigen Sitzung der Zweiten Kammer brachten die Abgg. Schreck, Wigard und 11 Genossen von der Fortschrittspartei folgenden Antrag ein: „Die Regierung wolle mit ocklen gebotenen Mitteln beim Norddeutschen Bunde aus Verminderung des Militäraufwands und allgemeine Abrüstung hinwirken." — DaS soeben im Druck erschienene Eisenbahn-Decret empfiehlt den Kammern, auf gegenwärtigem Landtage von der Beschlußfassung über die Ausführung neuer Eisenbahnen gänz lich abzusehen. — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten, am 3. November. Unter die Mitglieder deS Collegiums wur den Druckexemplare, die Reorganisation des Stadtkrankenhauses, vertheilt, auf der Tribüne der Berichterstatter gelangten die selben nicht zur Verthcilung, obwohl ein früherer Beschluß des Collegiums existirt, wornach alle Druckvorlagen, die für öffent liche Sitzungen bestimmt sind, den Berichterstattern mitgetheilt werden sollen. Bon Seiten der Presse wird dieses Recht, denn ein solches hat sie jetzt, im Unterlassungsfälle stets reclamirt werden. — Dem Dresdner Zweigverein der Gustav - Adolf- Stiftung wurde zu Abhaltung einer Versammlung der Saal des Collegiums für den 6. November bewilligt. — Vm Sei ten des hiesigen pädagogischen Vereins ist eine Einladung ein gegangen, einer vorberathenden Versammlung anzuwohnen, in welcher die Mittel und Wege berathen r,i'ni,x'llen, wie dem Betteln und Hausiren der Schulkinder ....g ,enzutreten sei. Der Vorstand des Collegiums bezeichnet die Erwägung dieses Gegenstandes als wichtig, um demselben die Aufmerksamkeit zuzuwenden, und das Collegium beauftragt seine Wahldepu- tatron, die Mitglieder zu bezeichnen, welche das Collegium in dieser Versammlung vertreten sollen. — Ehe zur Tagesord nung übergegangen wird, verliest der Vorsitzende ein Schreiben de« Stadtv. Petzold, worin derselbe zugiebt, daß sein letztes Schreiben eine Form hätte, die die Annahme zulass«, als wolle er seinen Pflichten als Stadtverordneter so lange nicht Nach kommen, als nicht Stadtv. Hartwig wegen seiner Aeußerungen gegen ihn zurecht gewiesen sei und dieselben zurückgenommen wären, aber er habe dies nicht erklären wollen, der fragliche Vorgang werde ihn durchaus nicht abhalten, fernerweit die Functionen eines Stadtverordneten auszuüben. Ist. Schaffrath hofft, daß damit die ganze private Angelegenheit für immer er ledigt sei, welcher Ansicht das Collegium beistimmte. — Der Antrag des Stadtv. Hecker, welcher wollte, daß eine Deputation niedcrgesetzt werden möchte, welche mit den Besitzern der Häuser Nr. 3 und 18 der Hauptstraße wegen der Trottoir - Neguli- rung vor deren Häusern unterhandeln solle, fand, nachdem Stadtv. Hartwig die Erklärung abgegeben hatte, daß der Ver schönerungsverein für Neu- und Antonstadt beschlossen habe, mit den betreffenden Besitzern in Unterhandlungen zu treten und bei der etwaigen Erfolglosigkeit der Verhandlungen die Negulirung der Trottoirs vor diesen Häusern aus der Kasse des Vereins bewirken zu wollen, keine Unterstützung. — Vom stellvertretenden Vorsitzenden Ili. Wigard waren zwei Anträge eingcgangen; der eine bezog sich aus die Rumerirung der städti schen Grundstücke, der andere auf die Wasserfrage. Hinsichtlich des Erster»: machte Antragsteller aus die Ucbelstände ausmerk sam, daß an mehreren Eckhäusern, wo der frühere Eingang wahrscheinlich verlegt worden sei, die Nummern mit den Num mern der anderen Häuser der Straße nicht stimmten, so an der Ecke der Weiße- und Badergasse, der Weiße- und großen Frohngasse, an der Schreibergasse und an der Mauer, und be antragte, daß künftig als Norm angenommen werde, daß die Bezeichnung der Nummernreihe in derjenigen Straße erfolge, in welcher das Grundstück seinm Haupteingang habe und daß die Nummern an den bezeichnet«» Häusern und wo es noch vorkomme, sofort geändert werden sollten. Mit 30 gegen 23 Stimmen nahm das Collegium nur das Princip an, verwarf aber den zweiten Theil des Antrags, der sich auf Specialitäten bezog. Dagegen fand sein zweiter Antrag, der Stadtrath solle mit möglichster Beschleunigung bestimmte Vorschläge über Ge winnung von brauchbarem Nutzwasser machen und mittheilen, wie der Stand der Trinkwasserfrage sei, unter Vorlegung be stimmter Vorschläge zur Beschaffung desselben, einstimmige An nahme, nachdem vr. Wigard mit beredten Worten auf die Ca- lamität hingewiesen, in welcher sich Dresden in dieser Bezieh ung befände; das Nutzwasser sei so schlecht, daß es kaum für die Locomotiven brauchbar sei. Die Stadtv. Henkler und Hartwig theilen mit, daß der Stadlrath in nächster Zeit be stimmte Anträge in dieser Beziehung machen werde. — Auf Bericht des Adv. Krippendorf wurde die vom Stadtrath ent worfene Petition an den Landtag bezüglich Abänderung des Lehrer-Emeritirungsgesetzes vom Collegium genehmigt und be schlossen, sie mit zu vollziehen. — Adv. Damm berichtete über die stadträthlichc Mittheilung, welche sich aus etwaige Offerten von Adjacenten des Chaisenhauses bei dessen Abbruch bezog und bezüglich deren das Collegium in früherer Sitzung um Aus kunft gebeten hatte. Aus den Acten ergab sich, daß, abgesehen von Offerten im Jahre 1818, nur 1856 von adjacirenden Hausbesitzern Summen für das Bürgerhospital in Aussicht ge stellt waren, wenn bis 1860 das Chaisenhaus abgebrochen sei. Seit jener Zeit seien keine Anerbietungen geschehen und die damals gedachten gegenstandslos geworden. Das Collegium ließ es ohne Debatte bei dieser Mittheilung bewenden. — Nicht so ruhig verlief die Borstenviehfrage. In der Nähe der Ma rienbrücke befindet sich ein großer Lagerplatz für ausländisches Borstenvieh, das, von den Steppen Ungarns und Rußlands kommend, durch Deutschland transportirt, bis über das Meer geschafft werde. Dieses liebe Vieh müsse doch auch einmal ver schnaufen, wie Adv. Krippendorf in seinem humoristischen und satyrischen Referate auseinandersetzte, und da habe man die Haupt- und Residenzstadt Dresden als Station für Schweine gewählt. Die Anwohner der Station beschwerten sich nun über den schweinemäßigen Geruch und hätten schon ihreStimme bis in hohe Regionen mit der Bitte um Abhilfe erschallen lassen, aber ohne Erfolg. Die Firma Gehe u. Comp, wende sich nun an das Collegium, auch sich für Abstellung dieses enormen Uebelstandes zu verwenden. Die Deputation verkennt keineswegs die Existenz deS Uebelstandes, will aber vorher den Stadtrath ersucht wissen, was er in dieser Angelegenheit bisher gethan habe. Die Stadtv. Schilling, Häncl, Grüner bekämpfen diesen Vorschlag, es müsse ein bestimmter Antrag um Abstellung der Uebelstände an den Stadtrath gerichtet werden, namentlich will Adv. Grunir den Stadtrath ersucht haben, eine denEisen- bahndirectionen etwa gegebene Erlaubniß zurückzuziehen und gegen das Lagern deS Borstenviehes ein polizeiliches Verbot zu erlassen. DaS Collegium beschließt aber der Deputation gemäß, eS will erst informirt werden, ehe es weitere Anträge an den Stadtrath richtet. — Von Seiten des Collegiums waren an den Stadtrath in den letzten Wochen Anträge, resp. Anfragen gerichtet worden, welche sich auf das Lagern von Mineralöl in der Stadt bezogen und um Mittheilung ersuchten, was der Stadtrath zu thun beabsichtige, um die Errichtung eines Lager schuppens inö Leben zu rufen. Der Stadtrath theilt mit, daß er vorbereitende Schritte wegen Beschaffung eines Lagerhausiß gethan und bereits einen Ort dazu in Aussicht genommen habe, daß er das Quantum von Petroleum, jetzt 1600 Psuud, wel ches in bewohnten Theilen der Stadt lagern dürfe, aus 800 Pfund herabsetzen wolle, daß eine Revision des Regulativs für Lagerung von Mineralöl vorgenommen, dessen strenge Hand habung stattsinden und namentlich von der Ortsobrigkeit eine EKaubniß zur Lagerung größerer Quantitäten nicht mehr er- theilt werden solle. Die vereinigte Deputation Referent Pro tokollant Adv. Zwicker, vermag sich nicht mit dieser vorläufigen stadträthlichcn Mittheilung zu beruhigen, ist vielmehr der Mei nung, daß, da das Lagen: von größerer Menge Petroleum in bewohnten Stadttheilen greße Gefahr für die Stadt bringen könne, sofort an Herstellung von Lagerräumen gegangen wer denmuß. Die Deputation findet weiter, daß die Erlaubniß, 800Pfd. Petroleum aufbewahren zu können, zu weitgehend sei, und will das Quantum auf 500 Pfund, wie in Berlin, hsrabsetzen und eben so beantragt sie die sofortige Ne oision des betreffenden Regulativs und die Niedersetzung einer gemischten Deputation zu dieser Vcrathung. Nach langer Debatte, an welcher sich vorzugsweise Schilling, Steuer, Grüner, I>r. Schaffrath, BarteldeS und Adler betheiligten, wurde der Dcputationkantrag, der oben bezeichnete Wünsche enthält, mit Majorität angenommen. — Das Colle gium ertheilte sodann dem Stadtrath Adv. Minckivitz ein Acto- rium, in einer Proccßsache, die über das Eigenthumsrecht an einem kleinen Stück Land an der Ecke der Schiller- und Forst straße bei hiesigem Gerichtsamte gegen die Stadtgemeinde an hängig gemacht ist, bewilligte von der vom Stadtrathe geforderten Summe einige Hundert Thaler als Berechnungsgeld zu Ein richtung der Beleuchtung am Jnterimstheater, und genehmigte den stadträthlichcn Vorschläge gemäß, 50 Thlr. Gratisieation an den Oberlehrer Neichenbach für Führung der Directorialge- schäfte an der 4. Bürgerschule bis zur definitiven Besetzung der Dircc torstelle Res. Stadtv. Schilling,. — Schließlich stattete Adv. Lehmann Bericht im Namen der vereinigten Verfassungs und Finanzdeputation über den Beschluß des Stadtraths, die unentgeltliche Abtretung communlichen Areals am Bautzner Platz, wo jetzt das Diorama ausgestellt ist, zu Erbauung eines Theaters, und empfiehlt dem Collegium sich unter den Bedin gungen damit einverstanden zu erklären, 1) daß der Platz nicht zu Errichtung eines Privatunternehmens gebraucht würde, 2) daß die Stadt in den Bauplan mit hineinzureden habe, 3) daß das Eigenihum am Areale der Stadt gesichert bleibe und 4) daß der Neustädtcr Berschönerungsverein, welcher diese Sache in seine Hand genommen, sich als juristische Person legitimire. Es kommt weiter zur Sprache, daß das beabsichtigte Theater umer dem Regime des Hoftheaters stehen, und daß auf dem selben die Mitglieder des Hoftheaters agiren sollen. Das Col legium genehmigte gegen 1 Stimme, welche den vorgeschlagenen Platz für ungeeignet erklärte, den stadträthlichen Beschluß. — Ein an den Landtag gelangtes königl. Decret wird nicht geringes Interesse bei den Inhabern sächsischer Staatspa piere und der Finanzwelt überhaupt erregen. Von den 12 Millionen Anleihe, die unser Land 1866 machte, befinden sich nämlich noch 6 Millionen 5procentiger Staatsschuldenkasienscheine beim Landtagsausschuß der Verwaltung der Staatsschulden, wo gegen damals ein Nominalbetrag von 8 Millionen in 4proccn- tigcn Staatspapieren dem Finanzministerium zur Verfügung übergeben wurde. Außerdem erhielt dasselbe noch 20 Millionen vierprocentige Staatspapi'crc zu Eisenbahnbauten und ist gegen wärtig noch im Besitz eines sehr bedeutenden Betrags derselben. Das Finanzministerium bittet nun um die Genehmigung des Landtags dazu, daß ihm die 6 Millionen 5procentigen Papiere vom Landtagsausschuß der jetzt aus dem Oberbürgermeister Pfotcnhauer, Kammerhcrr v. Zehmcn und den Abg. Oehmichen, Jordan und Or. Minckivitz besteht übergeben werden sollen, ivofür cs diesem Ausschuß wieder 6 Millionen 4procentige Pa piere geben will. Der Finanzminister will damit bei dein Ver. kauf und der Ausgabe von Ctaatspapieren nicht blos auf eine Klasse beschränkt sein. Er motivirt dich mit dem jetzigen Stande der 4procentigen, deren Verkauf nur bei großen Cours verlusten möglich ist. Ob dieselben nicht freilich durch die ver stärkte Ausgabe der 5procentigen noch mehr gedrückt werden, ist eine andere Frage. Fast noch wichtiger aber ist der weiter von dem Ministerium kundgegcbene Entschluß, daß es nicht daran denkt, von dem bisher üblichen System der Aufnahme von Staatsschulden ab- und entweder zu Prämien- oder Ren tenanleihen überzugehen. Daß wir in Sachsen die so verwerf lichen Prämienanleihen nicht haben würden, durfte man erwar ten, ob aber nicht die Umwandlung der jetzigen Staatsschuld in eine Nentenschuld eine Nothwendigkeit wird, wenn sich na mentlich auch der neue preußische Finanzminister, wie es heißt, hinfüro für preußische Papiere entscheidet, darüber wird sich wohl im Landtage noch eine andere Meinung zur Geltung bringen. ^ — 0. Das Raffeln der Droschken und Equipagen nach dem Hotel de Saxe vorgestern Abends in der subenten Stunde
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite