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Dresdner Nachrichten : 22.11.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186911225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18691122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18691122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-11
- Tag1869-11-22
- Monat1869-11
- Jahr1869
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.11.1869
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«r. 826 Bierrehttter Zahrg -Zrscheml: «alich sttch 7 Uhr Ssserrtr v»:d«2 «mg»r>»mut»I: MlLLendtS.Lo»»- tags bi« Mittag» 1» ll-r: Marienstraße 1t. «»zeig t» dies Blatt» sj»d»v »Nl» »rl»lgr«rch« «»röwtttu,, L».»oo «nmpkar-. Montag »en St. R,»»r. L8S» Tageblatt für Unterhallaug Md Geschäftsverkehr. Mtredactrur: Theodor -rodifch. Druck und Stpenthum ix, Herautsirber: Liepsch L Nkichardt. — VerantworÜich«, Redacte«: Illlftt» Nkich«-!. Aboullt«,»t «lktttltiihrl.ch b«i uueutz«ldUch«tV>tj s«ruuz tu'» Ha»t Durch di» gLurgl Pi« dtetttljü-rl 22',.«pr Uwjria« Nummer-: t Ngr Auseratenpretsr Für dru Raum »Nu-; ««spalteuca Z«U» I Nzr. Uat»r „Liagtiaatz^ dt» Z»U. t «M Dresden, den 22. November. — VoNI La »> dtage. Wätzrcnd viSver die linke Seite 2 r Zweiten Kammer die Negierung scharf angrift, geckmtzbie» vci der Verat> nag der Einnahmen, die au« der Leipziger Ztt- rung in die Staatskasse stießen. insoicui von der sttcck'kcn, alö der Avg. Güntver in pikanter Weise bei Velämpinng der na t.enaUivcralen Prcsse die Negierung tadelte, daß dicir za vor riehm adzeschlossen oder nicht niulhig genug z r sein scheine, um ivre Ansicht in t»ren Prcßolgaiien zu entwickeln Er vertan,!tc zur Abstellung dieses Uebetstandcö eine Verpachtung der Lc>p- z>ger Zeitung, damit die c aus ibrer jetzigen gualvotten Enge verauskomme, wo dir Deutsche Allgemeine und dleEonstitutio- ncüe Zeitung törmlich lauerten, um über sic bcrzuiauen. DaS Lund Sachsen sei durchaus nicht nationaltiveral gesinnt; die Presse dieser Partei verfahre insofern aber scvr geschickt, als sic in inneren sächsischen Krugeil z>emlich fortgeichrilt.-n tcmokra- tisch aultrete und, um Boden im Volke zu gewinnen, das „na tionale" Elemenr zurückstelle Käme aber cinma eine Krage, wie der neuliche AdrüslungSantrag, io würde diese Partei sich in Preußen mißliebig machen, wenn st: mit der Mebrhcit der Kammer ginge; in Sachsen aber würde eine Bekämpfung deS Beschlusses sic um den Kredit bringen; so schweige man sich lieber anb und drucke Artikel ab, worin der Antrag der Kam mer aii' Abrüstung ein« Orgie deS PaitikillariSmus genannt werde. Die Deutsche Allgemeine predigte früher die Vernich tung Sachsens, jetzt verfäprt sie vorsichtiger und tritt inslaats- «länniichcm Eie,van > und mit Eilacecdandfchuhcn ans. die Eon- stitutioi'.eile kenne Eilacechandschube und ähnliche Toilettearrtkcl nicht, beide a er ververrlichten den u astonalriveraligmus. Eo mit feble ein gemätzigtco Blatt ln Sachsen, das der Negierung Opposition mache, wo es ndtiüg ist, im Neblige» ober den Be 'trebungen. die gegen die Selbstständigkeit des Landes geuchker sind, culgcgenuctc. Abg. im, Bicbermanit, bekanntlich Nedac- teur der Deut chen Allgemeine.-., zeigte in seiner Entgegnung, daß Abg Günther New! harte, ms er von den Glaccchan schuhen dieser Z itung sprach. Er trat sehr zu rüg hauend und ironisch aus, bedauerte, daß Günther diese Dinge hier zur Sprach e gebiacht, b u schneie Günthers Ncdc alö einen Stoß seufzer irach V.rgavgene>l Tage«, vermißte den bundcStrcuen Standpunkt tn einigen Artikeln der Leipziger Zeilnug unoior- decke den Aog. Günther auf, Beweise hciznvnngcn, daß seine Z.ttung die VeiNi niiing Sachsens elitrebt bade. Die übrigen mehr persönlichen rang Ossi, d,e Adgg. »>. L.-i'tner, Temper und Günther gegen einandei lichteten, übergeben wir; Abg.Ludwig ,anb die Verpachtung eines so einflußreichen BlatteS. wie die Leipziger Z'ilung, un eine Partei, sii et- welche es wolle, ge- tährlich. Zm Ucorig-n erkauiuca alle tttcdner, namentlich die Abgg. Walter, »Ackerinann, Ludwig und Biedermann auSd-ück- ltch' die trefflichen, audsnhUichen und völlig unparteiischen Be- richte an, welche sowohl daS Dresdner Zoarual, als die Leip ziger Zeitung über die Verhandlungen ,o des Berliner Nuck'S- tagS cuö des iächsisck'cii Landtags «'ringen. Andererseits tadei- rur riisde ondcrc Abg. R icsir und in, Biedermann die außer ordentliche Höhe einzelner Pollen in dem Etat brr Leipziger '.eitiing, »amcrulich iei Driia und Papier viel zu lneuer. Der SkaatSminIstcr poirtßottitz Wattwitz bcztlchncte eöalö unrichtig, daß bei der Eor.ce lionserldeilung an intnürrelle Etablissements b is Halten der Lerpz gec Zeilnug und deS Drcsb-.er JournaiS , r Bedingung g.mrck't w rde. Lachsen sei im Geger > :tz zu andere» Länden,, wo die Presse der Neg.n ring noch Geld teile, das einzige Land, wo die offizielle Preise den, Lande etwas einbringc, Ilebii.eiiö loerkc ein offizielles Watt wie daS Dresd ner Journal immer u' gewiss?, vo» ande en Blättern mit Er- -oia ai'.gewentetc Mitcc! verzichten inltssen. Lulle es einen voitercn Znl'alt bekommen, so möge man auch die Mittel dazu vew'lligcn. Eine eiaenkliche Partetpolemik werde bas Iounial nie treiben. Die conscrvatipe Partei möge die Negierung in der Prcsse blsser unterstützen, aiö sie es visver gethau. Der Znhalt der Leip igei .'.eitung iei lein osfiz eller, lür ihn >ei die Negierung nicht pctaittlre.tlich zu inachei^; eine Verpachkung dieser Zeitung sei eine äuß-rst schwierige Krage, da die Negie ruiig gewisse Garantien für die Haltung eines Blattes haben Hübe, welches bezüglich gewisser Bckauntmachnnrcn als rin ge setzlicheö Or an anzuieven sei. Nach längerer Debatte übergab man sämmtiiche Anträge, welche sich aus Verpachtung drr Lc>p ziger Zeitung dezichen, an eine za wählentr außcrord ntiichc Deputation und genehmigte, daß der vo < der Leipziger Z itling i.i die Staatskasse ci»zul,csc>udc llcbciichuß in Höi'cven ltß.Hit Thlr. >nS < ukgct gebellt werde. — In < ner spät.ie,' Sitzung ..cnedmig e dieKamm-.i dic Eoiiceisioi Sertheiiung an »r Sttlouß- b:rg zum Bau einer Eisrnhahn Ehemnitz-vidors druck' das Zwö- nitzthal i.ebst Zweigbahnen, lehnte aber d.S Pl0i:ct tiner Prä- üiienanlri'he a Kn lctz'crc erwärmte iick'besonoers l'r.Ne y ch, dis volkSwutbichattlichVerderbliche einer soicken nnv die uveln «' .rflüssc deiiclbl.t aus den Stand der sächsischen Siaatspapic e teste in einer überzeugenden Nede Ab , km, Hü.ß: auSemander. Der Kiuanzini lifter von Kriesen ließ dulchvlicken. daß Stiouß- b.rg die Eiicnbah» anck> ohn:Prämienanlcivc mit Zuhilsenahnic e.ncr Priorttätcnanluhe b iiien wü.de. — I). Im Beiseln Sr. Nkajesrät des Königs hielt vor gestern Abend Herr Hosrath Professor l>,. M a rbuch aus Leip zig im ZwingerpaviÜon einur Vortrag über zeitgemäße Wieder« h.rstelluitg der dramatischen Kunst unter Anknüpfung an die Orestie des Acschylus. Die Zuhoi er, ein höchst gewählter Kn is, lvoruntcr sich außer dem Staatsminifter von Falkenstein viele E,Paritäten der Kunst und Wisicnschaft befanden, folgten mit Spannung »ein geistreichen Portrag eines Gelehrten, der seit Zähren aus dem Gebiet der Acstheiik sich einen Namen er worben hat und mit seinem Vortrag ausnahmsweise in den liier bestehenden „wissenschaftlichen Cyclus" eintrat. In dem gemessenen Raum Einer Stunde lenkte er die Aufmerksamkeit auf die aus drei Theilen bestehende Tragödie: Ermordung des Königs Agamemnon, Blutrache und Eumeniden, worin sich die Gewaltthaten, die unausbleiblichen fruchtbaren Folgen und schließlich die Sühne ivie Versöhnung des Verirunftgesetzes mit der Naturgeivalt «ffenbaren. In seiner Einleitung wies Hof rath Marbach auf Das hin, was unserer heutigen Bühne Noth thut und wie eine Regeneration derselben namentlich dakurch zu bewirken sei, daß man die Tragödien der Alten unserer Zert genießbar mache, wo er namentlich der Verbindung von Musil und Drama das Wort redete. Unsere Meinung er lauben wir »ns i-r Folgenden, kund zu geben. Ueber die scenische Belebung der allen Meisterwerke wurde im Jahre l?s42 viel gesprochen und geschrieben. Es war zu jener Zeit, als durch Anregung d s Königs von Preußen und unter Mithilfe von Ludwig Tieck zu Potsdrm die „Antigone" mit der Musik von Mendelssohn Bartholvh in Scene ging. Die Sache fand Gegner, welche sagten: unsere nationale Bühne hätte sich der Gegen wart zuzuwenden, die sich gerade im Zustande des Kreisens und Gebahrens befinde und eines geschickten, mächtigen Geburts helfers bedürfe. Der neue und große Aufschwung ist aber nicht gekommen und die Ausführung de: alten Meisterwerke, die von Berlin ausging hat diesen Zustand gewiß nicht ver schlimmert, Referent dieses würde vielmehr Nachweisen können, daß sie von einigen Seilen sogar vortheilhaft cingewirkt hat. Freilich könnte mir Einer den Einwand machen: die Auffüh rungen der Antigone, der Medea, des Sommernachtstraums wurden durch eine Art von überfeinerter Genußsucht eines kunstsinnigen Fürsten und aus dessen Ucberdniß an den täg lichen Erscheinungen auf unserer Bühne ins Leben gerufen. Allein die Lehren und Erfahrungen, die sich daraus für die darstellenden Künstler und Theaterdichter ergeben haben, der Einfluß auf die Geschmacksrichtung des Publikums ist doch wohl als ein Resultat zu betrachten, das Dank verdient. Sollte Marbachs Bo,schlag und Wunsch Eingang finden, die Tragödie der Alien in seinem Sinne wieder aus unserer Bühne ein heimisch zu machen, so sorge man aber für einen McndelSsoh,i- Bartholdrß der den, Geist jener Worte die dazu gehörige Musik schafft. Dann, ja dann wird es vielleicht anders werden; die Bühne darf nicht blor in commerz'cllem Perhältniß zum Volke sprechen. Sie muß, wie cS bei den Griechen, den Römern, im Mittelalter der Fall war, mit religiösen und politischen Tendenzen verflochten werden, Dies thut eben so der Religion und dem Patriotismus, wie der Bühne selbst noth. — Im wissenschaftlichen EpctuS hält heute Herr Hofschau- spielcr Walther einen Vortrag über den Schauspielbcrus in künstlerischer, socialer und sittlicher Beziehung, — Der beim Brande des Psntonschuppcr.S verunglückte Pionnier-Scrgeant Buchwald wurde an demselben Vormittag des Unglücks nach II Uhr im noch brennenden Schutt aufge- funden und zwar durR den Tambour Rößner von der Eompagnie des Leibgrenadicr-Regiments, Es gehörte Vorsicht und Anstrengung dazu, den Leichnam, der selbst noch glühte, herauszuholen, da eine Menge brennende Balken über ihm la gen, die erst beseitigt werden mußten. An jener Stelle war eine Menge Soldaten beschäftigt, die mit Schaufeln und ande rem Handwerkszeug etwaige Montirungsrestc hervorsuchen wollte. Der eigenthümliche Geruch lenkte auf den Leichnam hin, der allerdings einen gräßlichen Anblick bot, da z, B. der noch eini germaßen kenntliche Kopf zur Hälfte verkohlt, die andere Hälfte aber noch gut rrhaltcn war. Die Untersuchung der Aerzte constatirte, daß dies die Uebcrreste des im «reuen Diensteifer so schrecklich verunglückten Buchwald waren und wurden die selben gestern Abend unter großer Theilnahme dem Schoße der Eide übergeben, — Der Vater des durch den Pontonschuppcnbrard zu eurer traurigen Berühmtheit gelangten und getödteten Kammer unteroffiziers Kothe ist zwar aus Zittau gebürtig, aber schon längere Zeit als Diener irr Dresden aufhältlich, daher nicht, wie gestern irrthümlich erwähnt wurde erst aus der Provniz angekommen, auch nicht im Besitze einer die That andeutenden Briefes, Der junge Kothe hatte nur erst sein 21. Lebensjahr begonnen. Im Jahre 1864 als Tambour freiwillig zirni Mili-- tair gegangen, war er während des Feldzugs zum Unterosst zier avancirt. Die wenigen Uebcrreste seines Lcirbnams wur den gestern Morgen uruer Begleitung vieler Kameraden aus dem Neustüdter Kirchhof beerdigt. — ES ließ sich erwanen, daß gegen den Wiederaufbau dcS Hoflh aters auf's SraatSkesten rwmcntlich aas der Pro vinz sich Stiwm-n «egen würden, we'chcS das Host;eat.r ein fach als nur städt.sche VerguügurgSanstrlt da.stellen und den Staat vollständig vor der Vnbiadi-chkAt srei'onchen würden, sein beschädigtes Eizer thum wüd r >n den f.äderen Zustand zu setzen E ne solch M-inung ist zwar eine von H ms au» rr ig-, aber man kann zugeberr, daß eure olerflächliche Anschau- ungsiv ise h erauf kommen konnte Auch lreß sich vorrussthen, daß Stoff zu gr.Üen Cov.trasten uns G-Ugenheit zu Deklama tionen geboten sein würde und in der That bött man bere'tS dm ar»m Brechiöffelinann und die Spitzenklöpplerin im Erz gebirge in stbreunden Geoensotz zu d-m sich avf sammeterren Fauteu.ls tehnendra in einer luxuriösen AusstaUungtstub« ü!ur sättigt zuschauend.n Nesidenzbewohner stellen Aber daß ei» L hrer und Bildner der Jugend in dem sich gern kunstsinnig n.nnenden L.ipzig va» Signel zu einem Sturm gegen dm Bau des Hoftheaters auf Staatskosten geben würde, d:S hat uns einigermaßen überrascht und wir gestehm eS, mit Trau« ei füllt Einer der Vertreter Leipzigs rm Landtage, Oberlehrer Di Panitz bat in der letz en Woche im sogenannten Städtischem Verein zu Leipzig eine Hauptogitation gegen den Wirderaus- vau des Hoftheaters ia Scene gesetzt. Er hat einen der bs- lebten und sehr billigen einstimmigm Beschlüße dieses Vereins hsr bei geführt, der gegen den Wstd.rauibau des Hosrheatei» protestrrt und Gemeinden des Lrndes aulrufl, sich diesem Proteste anzuschließen Man will auf diese Weise einen Sturm i» Lande organisiren und einen Druck auf den Landtag auS- üben. Man ruft aus: „Jen: ist eS noch Zeit dazu!" Näm> lrch, ehe die betr.ffends Vorlage der Negierung an den Land tag gelangt .st, m> ss:n die Lanvstände durch Maflcnpetit'omn, so einzeschüch-ett sein, daß sie run und nm.mehr das Geld bewillig n AuS Rn B.grttndungea dielcS Antrags kört man unschwer den Ten des N ides und der Mrßgunst gegen unsere vom Unglück heuogesuchte Statt herausllingcn; man gönnt uns die Eigenschaft einer Residenz nicht, man hülli sich in d.n Mantel des dis Staatsiritereffen wahrnehmeniev. Volks vertreters, um unserer hartgeprüften Stadt das Unglück noch fühlbarer zu machen. Die Verpflichtung deS Staats aber rst, nach der VnsaffungSurkunde so sonnenklar, daß nur kleinli ch :r Neid sie mißdeuten kann. Daß aber gerade ein Mitzrtüd deS Leh,standeS gegen die siitenbildendsn und cwittlatorstchen Ten- denzen RS Theaters auftrrtcn kann, ist 75 Jahre nachdem Schiller seine glänzende Abhandlung „die Schaub- H un als eine moralische Anstalt betrachtet' schrieb, ein trauriges Zeichen der Z ii. Jndtss n ist der Schlüsstt zu diesem Räthset nach dem bisherigen Auftreten des Di, Panitz leicht gesunden. Schiller en w ckckt in diewr Abhandlung den Ge anker-, daß die Kunst den ähnlichen Beruf Labe wie die Religion und bestimmt sei. die Menschheit zu erziehen und zu adeln. Wer nun die pädagogischen Streitschriften des genannten Leip ziger Lehrers gelesen hat ein wissenschaftliches Werk von dem selben liegt nicht vor, der wird erkennen, daß eine Feder, welche sich stetig gegen die christliche Kirche spitzt, welche ven, der sich dem Studium der Theologie widmet, als einen nicht ganz vernünftigen Menschen behandelt, auch von dem Wesen der Kunst keine ideale Auffassung haben kann. Wir leben aber der l'.eberzeugung, daß der Sinn für Hohes uird Erles nicht in einem wichen Maße in unirem Volke verloren gegangen ist, daß sich seine Vertreter zu einem die Kunst selbst schädigenden Votum entschließen könnten. Möchte aber die nunmehr seit Monaten c.ngssetzte Commission von Sachverständigen zu einem Entschlüsse kommen, damit die Regierung bald an den Landtag eine Vrrlcge bringen iann' — Tie erste mimisch - physiognomnche Soirve des Herrn Ernst Schulz fand vorgestern tm Saal des Hotel de Pologne statt. Ein zahlreiches Publikum amüsirte sich weidlich an den Studien und Charakterköpsen aus der Gesellschaft uns dem Leben, sowie an der Naturgeschichte der Bärte, an der kleinen Narren well und den Darstellungen berühmter Männer aus der Zeit und Vergangenheit, Ernst Schulz, den Dresdnern noch in gutem Andenken, als er vor etlichen Jahren hier verweilte, hat während dieser Zeit seine Kunst noch mehr ernnitert, und man staunt über die enorme Beweglichkeit seiner Gesichtsmus- kcln Er ist hinsichtlich seines Gesichtes und dessen Umgestal tung eine wahre Biccnalur Gewesene Gestalten, die in der W.tlgcschichte nne hervorragende Rolle gespielt haben oder siH noch auf dem Wtttlheater befinden, ruft er erneuert ins Leben,, wo nich! selten Original und Eopte in srrppantcr Aehnlichkeit sieben. Sein Gesicht ist em wahrer Kaulichukniann, ftver Zoll <">» trcnrr Dien r seines der Phantasie entsprossenen Willens, Sch lz ist eia Eommentar zu Engels „Mimik" und was dcr- e n t der englische Garnk nur in verein; ,Ittn Umrissen gab ge staltet er zu einer kleinen Galerie, d;e lewes Fahrers bedarf, — Die seit mehr als 20 Jahren geisterschwach: Ehesrau eines Gmebesttzeis in Sttsnitz lag schon seit Tagen in der Wohnstube iin Bette, während Gatte, Tochter und Schwieger sohn unmittelbar neben dem Hause mit Aufsitzen von Kraut beschäftigt waren Ohne saß nur Jemand die geringste Ah nung hatte, steht die Frau aus gttst an den Ösen, ergreift das dort neben den, Haästock liegende Beil, legt die linke Hand auf denselben und hackt sich diese, ungefähr mit dem vierten Hiebe in der Nähe des Handgelenkes völlig ab. Der Schwiegersohn nach seinem mit in der Stube befindlichen K-.nd? sehend, findet, jedenfalls >ehr bald nach dem geschehenen Unglücksfall, die Frau in der Stube liegend. Der eilig her- beigeruftne Arzt glaubt, daß das Leben der Unglücklichen er halten werden wird. — Von einem Freunde de» MilitairS geht uns 'olgende Enlgegnu'y z : Der Verfasser de» Aussatzes in den Eb««- » itzer Nachrichten „die Selbstmorde in der sächsischer, Ara,es-
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