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Dresdner Nachrichten : 17.09.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186709176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-09
- Tag1867-09-17
- Monat1867-09
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.09.1867
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ten. Rechtsan- ll Schmidt . Belricbs- > Dresden ei Meißen, k Zrl. N. h.schässer Orr Lehrer M. 8toaä Prosesssr. >,r. Npeclor L. >n Erosie. I. Schöir- lederlagen» -rr König!. >er Planitz, ,uJunmcr ». König-- L Trotz v e«. l. rT iigev ir. !7. Sep- »»II«. u. wer kt »n«I bei den wie bei zel und ). V. r. a«z 867. Vereins- Herrn itzender. n lieben >ße, zu I.M. iter pz»el rrlstage Mietz. leadame lß alle i einem erne. he dem »eutigen aber-. anlaßt, »rüder HanS- Kc für für die >eö mit Dank r Rr. Lsv. Zwölfter Acht». eL. Lrltbeml- »L,Ii» früh 7 «Ihr Suserat« «»«rdrv ang«nomm«n lÜ»Nt,>ndß6,Eo>rn. tazt dt» Mittag» t» llbr. «lartenftra-r 1». M»i«>S tv d«! Blatt, t»t«n «tu» «rsolgrrtch, Brrbrriwn- Nufiag»: 14,000 «rompl«». Dienstag, 17. September 18Ü7. Tageblatt str Allterhallung M MMMMW Mitredacteur: Theodor -rodisch. Sr»« «» b»r H«r«,,«b»r; Likpsch str «elchardt. - «.raakw»rtlich«r R»d«rt»M!l BtÜiAI »rtitzarttc Abonnement- Vt«Nttjährlich ra sstgr b»> uorntgeldlichrrLi«» Irrung iu'I Hau» Durch di« König! Pep »irrtrljLhrltch 22 Ngr Vinzeln, Rummrr, t Ng» Inseratenpreise: Kür diu Raum «tu« grspaltrntu A«tl«: ! Rgr. Unter,Mug»° laudt" dt« AM r «gr nugeor» n «vor» Klcidcr. Fasotdt und I öache». Packet e von orgen- ;l, ündel, riv. Dresden, de« 17 September. — I. K. H. die Frau Herzogin von Olenua nebst Prin zessin Tochter Margarethe, Königliche Hoheit, ist gestern Nach mittag j3 Uhr nach München abgereist. — II. MM. der König und die Königin und II. KK, HH. der Kronprinz und die Kronprinzessin gaben Derselben bis zum Leipziger Bahnhose das Geleite. — Dem Buchhandlungsgehilsen Johann Carl Gotthclf Kluge zu Leipzig ist die goldene Medaille des Albrechtordens verliehen worden. — Gestern haben sich der Generalstaatsanwalt !-'r. Schwarze und der Geh. Justizrath Gebert nach Berlin begeben, um ihre Sitze ün Reichstage einzunehmen. — DaS Dresdner Journal schreibt: Nachdem die Reorga nisation des königlich sächsischen (12.) ArmeccorpS, sowie auf Grund der neuen Reglements und Einrichtungen die Ausbil düng und Ausrüstung der Truppen soweit vorgeschritten sich befand, daß die kriegsbereite Verwendbarkeit des ArmeecorpS allenthalben wiederum erreicht war, konnte cs nur den dies seitigen Interessen entsprechen, daß auch der allerdurchlauchtigste Bundesfeldherr von dem innerhalb der letzten Monate Seiten des Königreichs Sachsen in militärischer Hinsicht Geleisteten des Näheren Kenntniß erhielt, und hat denn auch Allerhöchstderselbe dem in dieser Richtung zu er kennen gegebenen Wunsche durch Anordnung einer Jnspicirung der hiesigen Truppen Rechnung tragen wollen. Die königlich preußischen Generalleutnants von Fransecky, Graf von Bismarck-Bohlen und Schwartz, welche in Folge dessen in der ersten Woche des Monats September hier eintrafen, nahmen Gelegenheit, den größeren Hebungen der verschiedenen Truppengattungen beizuwohnen und besichtig, ten auch zum Theil die hiesigen MilitäretablifsementS in ein gehender Weise. Nach dem Schlüsse der Regiments Übungen haben die genannten Herren Generäle Dresden Ende der ver gangenen Woche wieder verlassen. — Chemnitz, Montag, den 16. Sept, Nachmittags Uhr. Heute Vormittag nach 11 Uhr hat die Feierlichkeit der Preiövertheilung in der Jndustrieausstellungshalle stattgefunden. Nachdem der Vorsitzende des AusstcllungSausschusses, Rewitzer, einige einleitende Worte gesprochen, darin den Dank gegen die Regieiung ausgedrückt und auf die Bedeutsamkeit der Feier hingeivicsen hatte, sprach sich der zu dieser Feier hier eingetros- sene Staatsminister v, Nostitz Wallwitz in längerer Rede über die Entstehung und die Schicksale unserer Industrieausstellung auS, knüpfte daran eine Parallele mit der Pariser Weltaus stellung und betonte namentlich auch die bei unserer Ar sstellung zu Tage getretene Wirkung des neuen Gemerbegesetzes. Hier an schloß sich die Verlesung der circa 500 prämiirten Aussteller. Die Auszeichnungen bestehen aus silbernen und bronzenen Me daillen, sowie ehrenvollen Erwähnungen. Der Vorsitzende des Ansstellungsausschusses schloß die Feierlichkeit gegen 12 Uhr mit einem nochmaligen Danke an die Staatsregicrung und einem dreimaligen Hoch auf Se. Majestät den König. (Dr. I.) — Die österreichische Gesandtschaft macht neuerlich be kannt, daß zur Einsendung von literarischen und artistischen Werken an den österreichischen Hof vorerst die Bewilligung durch die kaiserlich österreichischen Missionen im Auslande ein zuholen ist. — DaS Gesuch der Dresdner Stadtverordneten, zur Emission von einer Million unverzinslichen städtischen Papier geldes Ermächtigung zu erlangen, ist btkanntlich auch vom König, an dm man sich zuletzt noch gewendet, abgeschlagen worden. Das Ministerium des Innern, von welchem der Kö nig gutachtliche Auslässe begehrt hatte, halte folgen: e Bedenken ausgesprochen: Das Erbieten der Stadtgemeinde, zur Sicher stellung der jederzeitigen Einlösung des Papiergeldes ein Fünf- tel des umlaufenden Betrages in Silber bereit zu halten, ge nüge nicht bei allgemeinen Calamitäten und ganz besonders in KriegSzeiten, wo die Einlösung des größcrn Theils des auSge- gebenen Papiergeldes unerwartet verlangt werden könnte. Die Stadtgemeinde könne alsdann leicht in die Lage kommen, ihre dessallsigen Verpflichtungen nicht zu erfüllen, oder, um dies zu ermöglichen, unverhältnißmäßige pecuniäre Opfer bringen zu müssen. Der von den Stadtverordneten geltend gemachte Um stand, daß Banken und anderen Crcditinstitutcn die Emission unverzinslichen Papiergeldes gestattet worden sei, während der Stadtgemeinde Dresden eine gleiche Vergünstigung versagt wor den, finde um so mehr seine Erledigung, als (abgesehen von der vorschriftsmäßigen ein Drittel Silberdcckung) derartige Cre- ditinstitute, die ihr Geschäft nur gegen gleichzeitige vollständige Sicherheit machen, ihre Außenstände in kürzester Zeit zu effec- tuiren vermögen und auf diese Weise unter Benutzung der von ihnen ebenfalls in Bereitschaft zu haltenden Baarbestände die Mittel zur Einlösung des ausgcgebenen Papiergeldes erlangen. Hierzu komme nun aber auch noch die schon früher hervorgc- hobene allgemeine Rücksicht, daß die Genehmigung diellS Ge suches zu höchst bedenklichen Conscguevzen führen würde, indem solchenfalls von anderen Städten und Gemeinden eine gleiche Vergünstigung in Anspruch genommen würde, durch eine auf solche Weise erfolgende Vermehrung des unverzinslichen Pa pi, rgelleS aber unverkennbar die nachtheiligsten Folgen für den öffentlichen Credit und Verkehr zu befürchten wären. — Zur Feier der silbernen Hochzeit des Grohherzogs zu Weimar und seiner Gemahlin, welche am 8. October d. I. stattsindet, soll auf der Hofbühne zu Weimar die Oper „Bea trice und Benedict" von Berlioz in Scene gehen. Auf beson deren Wunsch des Grohherzogs wird die Parthie der Beatricc von Fräulein Georgine Schubert gesungen werden, zu welchem Zweck sich der Intendant Dingelstedt an die Künstle rin gewendet, welche bekanntlich eine Tochter unseres hochver ehrten königl. Concertmeisters Schubert ist und sich jetzt zu ei nem Gastspiel in Mainz befindet. — Aus dem Verbände des zweiten Theaters allhicr schei det auch Fräulein Billig, welche sich an das Theater nach Liegnitz begiebt. Als Anerkennung ihres künstlerischen Strebens ist ihr von der Direktion heute eine Benefizvorstellung gewährt worden in „der Postillon von Nossen", worin Fräulein Billig zum letzten Rial auftreten wird. — Nach Abzug sämmtlicher Kosten wurde bei dem am 12. September im Linckeschen Bade zum Besten der Johann georgenstädter abgehaltenen Corcert ein Reinertrag von 12 Thlr. an unsere Expedition abgeliefert. Ein Concert des „Unterhal- tungSkreises" und des Gesangsvereins „Stradella" in Neudorf ergab den Reinertrag von 22 Thalern, deren Empfang wir besten« acceptiren. — Wie man auch unbewußter Weise und ohne eigenen Willen bestraft werden und dem eisernen Gesetz verfallen kann, beweist ein Vorfall, der einem unserer Dresdner Mitbürger in diesm Tagen im Auslands passirt ist. Herr Eecamoteur Basch, Kreuzstraße wohnhaft, der jetzt längere Zeit in Wien mü vielem Erfolg seine Vorstellungen in der Magie gegeben und sich vor Kurzem nach Brünn wandte, producirte sich in letzterer Stadt ebenfalls. An einem der letzten Abende war es in einer» sei ner Zauberkunststücke nöthig, daß er durch euren Herrn aus dem Publikum, wie das gewöhnlich geschieht, seine Zauberpistole losschießen lasten mußte. Unglücklicher Weise zerplatzte dieselbe und ein Slück davon beschädigte eine auf dem ersten Platze sitzende Dame an der Nase und zwar so, daß dieselbe nach ärztlicher Meinung vier Wochen nöthig hat, um wieder herge stellt zu werden. Herr Basch kam nun wegen unvorsichtiger Körperverletzung vor die öffentlichen Richter und erhielt eine Geldbuße von nur 15 Gulden, indem, wie im Urtel bemerkt ist, auf sein bisher unbescholtenes Leben Rücksicht genoinmen wurde. — Bier ist jetzt die Losung in Dresden! Wieviel Sorten werben wohl hier getrunken? Kommen Sie, verehrtester Herr Malzhuber, und gehen Sie mit in die Bodenbacher Niederlage, da ist das beste von den österreichischen Bieren, wenigstens mir schmeckt es besser als Michaluper, Pilsener, Steinbrucher, Leit- meritzer und Wiener. Ich danke, Herr Hopfenmeicr, ich trinke alle diese Biere nicht; ich trinke nur Bayrisches und von den Sorten, welche in Dresden getrunken werden, geht mir das Kitzinger unter andern über das Culmbacher, Nürnberger, Lich- tenfelser, Münchner und Erlanger. Nein, Hnr Malzhuber, das Bayrische ist mir im Sommer zu schwer, da genieße ich, wenn ich nicht Bodenbacher trinke, lieber ein Töpfchen Feld- fchlößchen. Oh, mein guter Herr Hopfenmeier, wenn ich nicht Bayrisches habe, trinke ich nur Waldschlößchen; da giebt eS auch Viele, die trinken Medinger, Felsenkeller, Pillnitzer, Chemnitzer Schloß, Gambrinus, Nöthnitzer, Naumann'schcs, Hofbrauhaus, Löbauer, Tharandter u. s. w, nun, und wie viel Sorten ein faches Bier werden außerdem noch getrunken, abgesehen von den verschiedenen Makzkrlracten, englischen, deutschen und FriederS- dorfer Porter; Berliner, Zittauer und Gießhübler Weißbier, Englisch Ale, Zerbster Bitterbier u. s. w. Nun, mein Verehr tester, haben Sie die Güte, alle die von uns nur in der Kürze erwähnten Sorten Bier zusammen zu zählen, da wird wohl über ein halbes Scheck herauskommen, und wenn die Biere alle immer recht gut und — billiger wären, wenn man dächte, daß ein Krügel Lagerbier mit noch einem schönen Ver dienst für den Brauer (resp. Actionär) und Wirth mit 12 Pf. verkauft werden könnte, das müßte ein famoser Genuß für einen Bierliebhaber werden. Was thut hier die Concurrenz le- sonderS für die Preise? Nichts! — Alle Achtung! Jetzt wird noch Schwechater in Eiswagen per Eisenbahn erwartet! — Gestern Vormittag sind die 2. und 4. Abtheilung dcS Fcldartillerieregiments, welche in der Umgegend von Dresden Cantonnements bezogen hatten, in ihre Garnisonorte Freiberg und Dippoldiswalde zurückgekehrt. — Herr Staatsminister 10. Schneider ist am 1-1. d. M. von seiner Reise zurückgellhet, deren letzte Zeit Se. Excellenz zürn Besuche des Bezirksgerichts Eibcnstock und 1er Gerichts ämter Eibenstock, Johanngeorgenstadt gegenwärtig in Wittigs- thal untergebracht), Klingenthal, Markneukirchen, Adorf, Schöneck, Oelsnitz mit Strafanstalt Voigtsberg, Falkenstein, Auerbach, Lengenfeld i N.), Treuen und Elsterberg verwendet hat. — Die ein Jahre 1863 hier mit so vielem Beifall aus- genommene Capelle des königlich preußischen 47. Infanterie- Regime, ts, unter Leitung ihres Musikdirektors Ruscheweih, wird auf der Durchreise, zur Messe nach Leipzig, am 19. und 20. September im Schillerschlößchen concertiren. — Vorgestern Nacht zwischen 2 und 3 Uhr geriethen die in Biela bei Tetschen in einem vom Vater ererbten Hause wohnenden Brüder Wilhelm und Vincenz Büschel, beide ver ehelicht, jeder Vater von zwei Kindern, wegen 50 Gulden Mb» antheil in Streit und wurden deshalb aus der dortigen Schenke vom Wirth hinaus geworfen. Draußen setzten dieselben den Streit mit Messern fort, verletzten sich gegenseitig, bis Wilhelm den Vincenz durch einen heftigen Stich tobt niederstreckte. Noch lange stand der Mörder bei der Leiche, um sich zu überzeugen, ob der Bruder tobt sei, bis herbeigeeilte österreichische Gens- darmerie denselben festnahm und nach Tetschen an das Bezirks gericht ablieferte. Die am Sonntage von Bodenbach auS über die sogenannte „Kniebreche" den Schneeberg Besuchenden fanden die Bewohner des Dorfes Biela wegen dieser That in nicht geringer Aufregung. Der Mörder ist ein Eisenbahnarbeiter, der Erstochene ein Schiffer. Die Gebrüder Bösche! sollen schon seit geraumer Zeit mit einander in stetem Unfrieden gelebt haben. Der Verbrecher hatte sich noch der That mtt dm Worten gerühmt: Na, heute habe er seinem Bruder jedenfalls etwas Tüchtiges ausgewifcht, er werde wohl röcheln. — AuS Ofchatz. Am vergangenen Sonnabend, dm 14» d. M. war Se. Maj. der König, sowie Se. K. H. der Kron prinz in unserer Stadt anwesend, um das hier garnisonirende 1. Ulanen-Regiment zu inspiciren, was um 10 Uhr Vormittags auf dem Exercierpkatze nach Merkwitz zu geschah. Gegen 12 Uhr kehrten Se. Majestät, sowie der Kronprinz und das sämmt- licle anwesende Officiercorps, unter dem sich auch Se. Excell. d«r Kriegsminister v. Fabrice befand, unter dem Geläute der Glocken in unserer Stadt ein und traten im Gaflhof zum Lö wen ab. Dem hohen Gaste zu Ehrm prangte das Nathhaus, die Gast- und viele andere Häuser der Stadt im Fahnenschmuck, und die zahlreichen Zuschauer, sowohl am Exercirplatze, als in der Stadt, unter denen auch der Landadel nicht fehlte, bewie sen, daß es ihnen lieb und werth sei, den Landesvater zu sehen. Erhöht ward die Freude Aller, als sich Se. Majestät vor dem Gasthaus zum Löwen und spitter mehrmals am oberen Fenster zeigte. Nach aufgehobener Mittagstafel, wozu von dm hiesigen Behörden mehrere Herren befohlen waren, reiste der König gegen 3 Uhr mittelst ExlrazugeS nach Dresdm zurück; überall aber gab sich die Freude kund, den geliebten LandeSvater gesehen zu haben. — Aus Prag. Auch Sie haben gewiß die österreichi schen Mcxicancr durch Dresden ziehen sehen, freilich wird Ihnen daher das Nähere entgangen sein und da ich Gelegenheit ge habt, mit mehreren derselben persönlich zu verkehren, so gebe ich Ihnen einige Notizen dar über. Es sind nur sehr wenig gebildete Leute darunter, wozu ich höchstens die Offiziere rechne und ba tst schon viel. Ihre Sprache, ihre Haltung, ihre Aeußerungen weisen auf ein sehr schwaches Urtheil hin. Zudem sind sie ve n ihrm österreichischen Landsleuten nicht gerade sehr enthusiastisch, im Gegentheil gar nicht ausgenommen wordm. Man wird froh sein, wenn sie den Rock ausgezogen, wenn sie sich in ihre Heimath zerstreut habm, mit einem Wort, wmn sie nicht mehr da sind. Wie alle Abenteurer — und dafür hält man sie hi, r in Prag mtt Recht — schneiden sie furchtbar aus. Ohne sie wäre es in M,xico gar nicht gegangen. Nach ihren Erzähl ungen, die freilich hier durch viel unmtgcldliches Bier gewürzt werden, sind sie zwei bis drei Jahre lang nicht vom freien Felde weg und in keine Kaserne gekommen. Romantisch, wie ihre rsthe Husarenjacke mit den gelben Schnüren, eben so ro mantisch schildern sie ihr Leben jenseits des Oceans. Von Maximilian wissen sie so viel wie gar nichts, die Meisten haben ihn nie gesehen und wenn sic ihn gesehen, so war es noch in Oesterreich. Daß cr erschaffen war, wußten sie vor ihrer Abreise nach Europa nicht. So prahlend die bunte Uniform ist, so schrecklich ist sie, wenn sie dieselbe umlrehen ; denn Viele haben kein Hemd darunter — weil sie vielleicht schon von Kindheit an nicht an reine Wäsche gewöhnt waren. Ihre Landsleute kümmern sich hier in Prag gar nicht um sie, man ist noch :u sehr mit dem traurigen Schicksal Maximilians be schäftigt und seine zmückgckehrten Soldaten sind ja nur trau rige Erinnerungen davon. Spaß macht cS allerdings trotzdem, wenn man die Leute spanisch oder mericani'ch radebrechen hörtj, 26.,s mögen da für grammatische Fehler in jedem 'Worte sein) 'Wer nicht aus Prag ist, muß fort. Die Oisiz'ere eihallln hier 100 Gulden, die Gemeinen 3 Gulden, trotzdem sllht man si'gar die Letzteren Droschke fahren. Arck jeder Straße prra-
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