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Dresdner Nachrichten : 05.10.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186710050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18671005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18671005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-10
- Tag1867-10-05
- Monat1867-10
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.10.1867
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Nr. 278. Zwölfter Jabrg. »'i. «»«nabend, 5. Oktober 18S7. lotteS Hülfe h Brandun- ne aufgebaut » angen, allen 8 )ank auSzu- f bei 3tettung Hand leiste- sbau rathend eite standen. , nk dem Lock- i Zeranstaltimg I Gasthofe zu V ir gütigst ist 1 iochmals den s' a Dank Allen )ct. 1867. ind Avends! cht getroffe«.> ,mentreffen, mmen Sie > Erscheint: Täglich früh 7 Uhr. Inserate werde» angciwniincn: biv Abendö 6,Sonn tags bis Mittags 12 Uhr: Marienstrafie 13. Anzcig in dies Vlalte finden eine erfolgreiche Bcrl»«iiuiig. Auslage: LI««« Exemplare. Monnement: BierteljährlichrONgr. bei »neutgeldlicherLie- serung in'« Hau«. Durch die Königl. Post vierteljährlich 22 Ngr. Einzelne Nninmcr» 1 Ngr. Tazcblatt snr llntcrhaitunst und GcWBvcrkchr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Inseratenpreise: Mr de» Raum einer gespaltenen Zeile: 1 Rgr. Nuter„Einge sandt" die Zeile 2 Ngr. Druck und Eigenlhiirn der Herausgeber: L'ikpslh K Reich ardt. - Peraniwenücker Redacteur: IntlUS Reichardt. — » g soll keine ^ tattfinden. aler- n hr so t« cs. v. >err« I»,-. ,arf, aber dienstliche» heueu jene ichelet, die' rritiken so und die er der Nt- -parfamttil! u , vr««z. H .aothtsch- öge wtffe«^ ,r»ftenthum e d datz Pas- D sich beiinf «den. -tnr in! nltste« der >.'s« »« Abends »e« in der duer Nach- in. bck »ge. der Ferne. mard L « Preten? ganz übet pril 1867- ar bwies de» ussicht, Kund- Wge, dr am n. Raum lßt., dr. Empfdg. -se. richtet sich Theaterinten» geneigt sein, „Robert der zu größeste« runde längere hiesigen Hof- Dw baldige würde zu leb» hten. Gesellschaft »der. »8- M,, iNeschästs- 'l'orjchußvercin« rn: ,»e>»,nähme ,r. Ps »i. ib Drcsd/cn, den 5. October. — Der Herz7g Adolf von Nassau, nebst Sohn und Ge folge, wird in diesen Tagen hier eintrcffcn und für längere Zeit Quartier im Hotel de Saxe beziehen. I. kais. Hoheit die Frau Großfürstin Konstantin, die vorgestern hier eingetroffen und im Victoria-Hotel abgesüegen, ist gestern 'Mittag von hier nach Prag abgcrefft. In ihrer Be» gleitung befand sich ihre Tochter, die Großfürstin Ll^,a, be kanntlich die Braut des Königs von Griechenland. — — Das Festmahl zu Ehren der allgemeinen strchs. Leh- «cerverstLmmtung vorgestern Aüend in Meinhold'S Saal, iah m schönster Vereinigung an 300 Personen beisammen. Nachdem uw. 7 Uhc als Ehrengäste die Herren Staatsmünster von Fal kenstein, Kreisdircclor von Könneritz, geh. Ltuchenemh ln. Grl. bert, Oberhofprediger I>i. Liebncr, Hosprediger Or. lltüjng, Superintendent Nieier u. s. w. den Saal betraten, begannen sofort die Tafelgcnüsse, wo Herr Dircctor 'Verthett in wohl- geformter Rede den ersten Toast Sr. Majestät, dem Könige widmete. Unmittelbar daraus ergriff Herr Direktor Peter mann daö Wort und erging sich in eine Skizze des Voiks- fchulwesenS in Sachsen, wo man hörte, wie solches noch im Jahre 1805 im Argen gelegen und erst die Jahre 1810, 18tO und 1858 sich günstig für selbiges eriv'esen. Den ho hen Behörden, welche dicserhalb weise Gesetze erlaffen, dem Ministerium des Cuttus u.-'.d öffentlichen Unterrichts, so wie der königl. Kreisdircction galt sein Hoch, worauf sich Se. Ex» cellenz der Herr Minister von Falkenstein erhob. Er be grüßte die Versammlung, was ihm des Lvrmiltagü hinsichtlich von Berussgeschäflen nicht möglich gewesen sei. Aufrichtig und herzlich, klang es weiter, freue ich mich, in d-r Mitte der Män ner zu stehcn, welche die Jugend bilden und erziehen, ans die wir Alten mit frohen Hoffnungen Hinschauen; der Männer, denen meine wesentliche Sorge gewidimt, deren äußeres und inneres Leben mir ans Herz gewachsen rst vom Seminare an, bis der Einzelne als Emeritus seinen Beruf verläßt Die vorhin gesprochenen Worte lhun mir wohl, weil sie mein, wenn selbst mangelhaftes Streben, wie ich recht wohl weiß, anerkennen Ost sind wie nicht un Ctance allen Wünschen zu entiprechen, wir bedauern, daß noch so Viele aus Hoffnung leben »nüssen Aber cS möge uns »eicht veilaffen das V.r- trauen aus GotteS iv-ije Fügung, das uns den Mulh giebt unsere schwere Stellung zu ersullen. Ich weiß, die mrschtede- nen Schwierigkeiten in Schule, Gemeinde, Schul-Eollcgium zu würdige», dw relig'ös sittliche Grundlage dcS Lebens Hilst aber auch über sie hmivcg. Ich weiß, daß Viele die Lehrer unzufrieden, mißtiauisch gegen die Schule, gegen sich selbst, gegen die Kirche zu machen bestrebt sind, ein festes Gotiver- nauen und reltg'ös sittliche Bsidung läßt uns alle Versuchung überwmden. Ich erinnere un das vergangene Jahr; es Hai sich^deivährt, dag unser Lehrerstand religiösen Sinn, auf dem die wahre Barer lanc Stiebe beruht, in sich und in der Schule zu bi wahren versteht. Versammlungen, wie die Ihrigen, sind mannigfach bevorwortet unv migegnffen »vorder,; ch bin über- z.ugt, daß durch sie Gemeinsamkeit, Muth und Kcajt wesentlich gehoben »vird. Wo die Lehrer r ach solchen Versammlungen in ihrem Streben forlschreiteir, so wird auch in ihrem Interesse die Regierung fortjchreiten. Die heutige Versaininlung ist jo recht geeignet, die Starken zu ermuthigen, de Schwachen zu päeken, und so bringe ich denn ein Hoch der sächsischen Lchrer- versammlung und dem sächsischen Lehrcrstantcl — In die Reihe der Tafelredner trat jetzt Herr Direcloc Jäkel ein, indem er der hohen Protection des Pestalozzi - Vereines, der Kronprinzessin Emola gedachte. Herr Lehrer ThvinaS aus Leipzig widmete seine Worte der Stadt Dresden und dessen Behörden, »rührend hierauf Herr Oberhosprcdiger ln-. Lieb- ner auf das vereinigte Wirken von Schule und Kirche hin- deutete. Es schlagen, ließ er sich vernehmen, für Sie Herzen untrr den Dienern der Kirche und vollkommen theilen wir Ihre Wünsche und Bitten. Arbeiten wir doch an Einem Weile, dienen wir doch Alle Einem Herrn u. s w. — Gro ßen Beifall erwarb sich Here Hosrath Ackernrann durch einen poetischen Gruß, worauf Quartcttgesang ertönte, der sich be reits vor Beginn der Tafel vernehmen ließ und sich sonnt als ein Bindemittel zwischen Wort und Ton bewährte. Von neuem aber begannen die Wogen der Beredsamkeit sich zu er heben und an ras Ohr der Versanuiiclten zu schlagen. Be wegt vsn dem Meere der Gedanken, erhob sich der Herr Geh. Kuchen- und Schulrath Kr. Gilbert und gedachte der Ju gend. Ihrer ist das Reich Gottes. 'Mit diesen Kleinen hätten die Lehrer täglich zu thuir, sie müßten tagtäglich in den klein sten Dingen nachhelfen, die Volksschule lege den Grund zur Bildung, es baue die Universität, der Gewerbcstand darauf fort, der Staatsmann und der Feldherr müsse mit diesem Grunde rechnen. Der Beruf eine« Lehrers sei nicht klein und wer in sromincr Begeisterung »vie rellgiöser Treue diesem Be rufe obliege, de», gelte sein Hoch. - 'Nachdem Herr Dircctor ' ' " - - -hte er sein Glas als pflichtschuldige L.Kation den Gönnern und Freunden des Lehccrstandes. Sänger und Orchester, letzteres unter Musikdirektor Kunze s Leitung, begannen »nieder ihre Wirksamkeit und nach dem die Töne verrauscht, fühlte sich Herr Staats minister von Falkcnstein abermals gedrungen, sich in der Mitte der Versam melten zu erheben; sein Hoch galt der vaterländischen Jugend. Es ertönten zwei von Humor erfüllte Tafellieder, und da freie Toaste an der Reihe waren, lösten sich die Zungen aller Orten und Enden. Mir markiger Stimme sprach Herr De. Döhn, früher als Volkelehrer in Nordamerika. Ec gedachte in län gerer Rede der Kreuzschule und ihres Nectsrs, Oe. Klee, was diesen» zu einer sofortigen Antwort Veranlassung gab. Er hob hervor: keine Scheidung unter den verschiedenen Instituten, da mit ein christlich Volk gedeihe und überall etn echt religiöser Sin» hcrvotkomme. Ec wünschte, daß deutsche Lehrer dahin wirken mögten, daß in dem 'Menschen ein gesunder Mann er stehe. Ec gipfelte seinen Toast aus das Wohl aller VolkS- ichullehrer in Sachsen, in Deutschland, in Europa und wo sie sooft zu finden. — Aus der Milte der Versammelten erhob sich jetzt ein silberweißes Haupt. „Spät kommt Ihr, doch Ihr kommt!' Es war der Herr Eanzleirath Zschille. „Wo Alles liebt, darf Carl allein nicht hassen!" Der bejahrte, aber heitere und lebensfrohe Mann säumte nicht mit einer poetischen Gabe, deren Kern sich mit einem Hoch auf Freundschaft, Va terland und Liebe entwickelte. — Nachdem Herr Dircctor Vaupel aus Meerane die sächsischen Lehrer eingeladen, die nächste Versammlung in Meerane zu halten, und Herr Rom mel aus Leipzig seinen Blick auf das neue Deutschland ge worfen, lenkte Herr Dircctor Heger die Aufmerksamkeit aus Herrn Hofrath De. Pa bst, dec ciast auch Lehrer gewesen. Dieser glaubte cffec, das ihm g bracht.'Hoch bescheiden ablehnen zu müssen, indem er bei Ertheilung der 350 Freibillets zur Vorstellung in das Hoftheater sich kein Verdienst anrechnen dürfe. In Anbetracht dieser Spende müsse er auf die Huld Sr. Maj. des Königs Hinweisen. In gewandter Neve setzte Herr Hosrath Pabst jedoch Schule und Theater als eine Bil- durgSanstalt auseinander, indem Beide vereint ihr Ziel erreich ten. — B.reits vor diesen Worten hatte sich Sc. Excel!, der Herr Kreisdircctor v. Könneritz erhoben. Seine mit Klang und Geist gepaarte Nede ermahnte zu festem, treuem Aushalten in der Stunde vaterländischer Noth und Gefahr, für Treue, 'Recht und Vaterland. — Nachdem Herr Pros. Ncctor Klee dar Mütter und der Müdchenichullehrcr gedacht, entfesselten sich die freien Toaste immer mehr, eö begann die Sturm- und Drangperiode der ungeschmälerten Redefreiheit. Herr Lehrer Perthen aus Dresden ließ die Gläser auf den frischen, frohen Schullehrcrmuth erheben, dein Herr Prof. Klee noch den pä dagogischen Exeicstrschritt anfügte. Herr Direktor Kretz sch mar aus Löbau hatte in Form des Ackermann schen Gedichtes „Grüß Gott" ein Gedicht aas den sächsischen Bürgerstand improviürt; von allen diesen Sprechern aber, welche noch um das Wort gebeten, schoß so zu sagen der bekannte Jugendschriftsteller G. Nceritz den Vogel ab. Die Trias, Schule, Schüler und Schulmeister erlebte durch seine Improvisation eine höchst er götzliche Behandlung. Es wuchsen noch Sprecher wie Pilze aus der Erde, w:r aber ist fähig, bei solchem Frohsinn und e> hohler Laune noch durchzudringcn? Dennoch wurde es ver sucht und so endete das Festmahl nach 11 Uhr in der reichsten Befriedigung aller Tyeilmhmer. — ä«. Die vorgestern und gestern abgchaltene Haupt- sihungen der 13. alldem, sächs. Lchrcrversammlung beehrten außec dem schon genannten Herrn Oberhsfprcdiger auch noch die Herren KrArdirecter v. Könneritz, Geh. Kirchcnrath I)r. Gilbert, Geh. Kirchenralh Dr. Langbein, Consistorialrath Dr. Nüling, Kirchenralh Mcy, Oberbürgermeister Pfosinhauer, Stadtralh Peschel rc. mit ihrer Gegenwart. Die Nachmiltags stunden des Donnerstags wurden von den Lehrern in einzelnen Gruppen zur Besichtigung des königl. Schullehrcrseminars in Friedcichstadt, des Pestalozzistists, der neuen Krcuzschule und der königl. Turnlchrerbildungsanstalt benutzt, in welcher letzte ren Herr Dr. Kleß den Besuchern von Mädchen und Knaben auS- gcführte Turnübungen vorsührte. Gleichzeitig fand daö Orgel- Concert in der Kreuzkirche statt, bei welchem 12 sächsische Lehrer die Vortragenden waren und sämmtiich das ehrenvolle Zeugniß tüchtiger Leistungen davon trugen. Ebenso wurde auch in der 1. Bürgerschule eiire zicmlich besuchte Mbenversammlung gehalten, in welcher Bürgerschullehrcr Glootz von hier den Ge brauch seiner Anschauungsmittel erläuterte. Den Schluß dcö crsten schönen L.hrertags bildete das gegen 7 Uhr Abends be ginnende Festmahl in Meinhold'S Saale. — D.c Ansprache des Herrn Oberbürgermeister Pfoten hauer bei Eröffnung der Lehrcroersammlung im Orangerie- gcbäudc lautete nach der Sachs. Dfztg: „Hochgeehrte Herren! Nach Verlauf eines längeren Zeitraumes wird mir erst heute wiederum die Ehre zu Theil, eine so zahlreiche Versammlung, »vie ich sic hier vereinigt finde, innerhalb der Mauern unserer Stadt und un Namen derselben zu begrüßen; denn während uns im Jahre 1865 die Freude beschieden ward, zuerst die Wandcrversammlung deutscher Forst- und Landwirthe, sodann die Sängerbünde aus allen Gauen Deutschlands und mit ihnen zahlreeche, wertste GaR. ielbst aus weitester Ferne, zuletzt aber die Vorstände und Vert-ctec des uerehrungswücdigen Gustav- Adolf-HauptoeremS hrer unter uns versammelt und tagen zu sehen, zog das Jahr 1866 unter Kriegsdrangsalen, Waffen- geklirr und viel, viel schwerem Herzeleid an uns vorüber. Da war es uns nicht vergönnt, zu solch friedlicher Versammlung und Vereinigung, wie die heutige, unsere gastlichen Thore und Thüren zu öffnen. Wohl uns, daß jene Zeilen der Drangsal, der Trauer und des Schmerzes vorüber sind! Wohl uns, daß wir an der Schwelle einer dauernden Frieden, nationale Größe und gesicherten Wohlstand versprechenden Zukunft stehen! Wohl uns, daß es uns heute beschieden ist, Sie, verehrte Männer, die Arbeiter an dem ernsten und schweren Werke der VolkS- erzlehung und Volksbildung, hier unter uns begrüßen zu kön nen. Zu lewer anderen Zeit, wie zu der jetzigen, tritt so un abweisbar die Nothwendigkeit an uns heran,j der allgemeinen Volksbildung unsere ungetheilteste und unablässigste Aufmerk samkeit zuzuwenden. Bei seiner halbvollzogenen und hoffent» lich sich bald ganz vollziehenden nationalen Einigung soll und muß Deutschland dm thatsächlichen Beweis liefern, daß eS be rufen sei, in der Civilisation und Cultur die obersten Stufen einzunehmen. Damit wir aber diesen Standpunkt auch für immer behaupten, dazu müssen wir alle unstre Kraf e anspan- ncn und der allgemeinen Volksbildung unsere ganze und un getheilteste Aufmerksamkeit zuwenden und sie auf jedem Wege zu fördern uns bemühen. In Ihre Hände, meine hoch zu ver ehrenden Herren, in Ihre Hände ist es mit gelegt, zunächst innerhalb der Grenzen unseres geliebten sächsischen Heimath landcs diese erhabenen Ziele zu verwirklichen, und eingedenk dieser Ihnen anoertrauten inhaltschweren Aufgabe, führt Sie, »vie zuletzt vor drei Jahren in Chemnitz, heute in unserer Stadt das Bedürfnis zusammen, Ihre gesammelten reichen Er fahrungen gegenseitig auezutauschen, neue Kräfte für Ihre prak tische Wirksamkeit und ncue Beruf-frcudigkAt zu schöpfen. In Wahrheit, meine Herren, Sie haben Sich für Ihre Versamm lungen die .-.nerkennensiverthestcn Aufgaben gestellt. Und wie aus Ihren früheren, so »vecden auch aus Ihren gegenwärtig bevorstehenden Berathungen die segensreichsten Rückwirkungen für die allgemeine Volksbildung und Vollserziehung unter GotteS gnädigem Beistände sich ergeben. In dieser Hoffnung und in dieser Zuocrsicht begrüßen wir Sie denn unter uns aus das Herzlichste und heißen Sie, die 'Mitglieder der allge meinen sächsischen Lehrerversammlung insgesammt, im Namen dcr Stadt Dresden hoch willkommen. Willkommen denn! Willkommen! Stürmisches Bravo. — Der von Heirn Acwocat Emil Lehmann gelegentlich des Ausflugs der Dresdner Stadtverordneten nach Tharandt bei Tafel mit großem Beifall aufgenoinmene Toast dürfte auch im großen Publikum Interesse erregen. Mit Erlaubniß des Herrn Verfassers sei er hier wiedergegebcn: Hochverehrte Damen und Gäste, die Sie heute kamen zum Feste! Für Stadtverordnete, die cs sind und die es werden »vollen, gestatt' ich mir so gai-z geschwind einen Katechismus zu entrollen. Das Stadtverordneten Collegium ist eine Versamm lung, wir wissen: waiuin? Sie taget frei und fleißig nach dcr Stävteordnung von 32. Sie hat oft viel zu reden, doch wenig leider zu sagen, ihr Dasein erfreut nicht Jeden, liegt Manchem schwer im Magen. Sie zerfällt in Dircctorium. De putationen uns Publikum. I. Das Dircctorium. Herr Ackermann sitzt obenan, der keine Schanzen leiden kann. Den Wigard uns den Schaffrath nennt bei uns man Vicepräsivcnt, doch weil sie jetzt Berliner Lust diätcnlos genießen, that inan die Stellver» trelerlluft mit Krippendorf, Walther schließen. DasPrc» tokoll, das führen gewandt drei tüchtige Advocaten, d e brauchen manchen Schoppen Geduld und V.rstand, wenn die Geister auf cmander gerathen. Unsere Redner werden nie heiser, aber nie schreibfaul Hänel, Krippcnvorf, Kaiser. II. Von den Deputationen. Deputationen giebt cS mancherlei. Doch vor Allem der Arten zwei; gemischte nennt man die einen, die andern aber die reinen Gemischte bilden ein eignes Gemisch von Stadträthen und Stadtverordneten am Stadtrathstisch, die haben Arbeit in Haufen und ost auch »iel zu laufen. Das Schlimmste von allen liebeln ist die Depu tation der Jnexigibcln. Dagegen hat die Neubauprüfungs- Dcputct on doch für ihre Mühe klingenden Lohn. Dann giebl'S noch gemischte für Wasser und GaS, für Kirche und Schule, für Markt und Straß', zur dritten Brücke, für dies und das. Daraus ersieht ein jeder Mann, was ein Stadtverordneter Alles werden kann und in welche saure harte Nuß ein j.der Stadtverordneter beißen muß. Denn ohne gu,Nichte Deputation kommt so leicht kein Staltverordncter davon. 'Mancher sitzt in dreien und vieren und geht keinen Abend spazieren. Darum — wer Stadtverordneter werden
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