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Dresdner Nachrichten : 08.10.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186710084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18671008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18671008
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-10
- Tag1867-10-08
- Monat1867-10
- Jahr1867
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- Dresdner Nachrichten : 08.10.1867
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Mr. 881. Zwölfter Jabrg. Dkev-ag» 8. Oktober L8I7. cLrscheiut: Täglich früh 7 Uhr. Inserate wrrdc» angtnommen: bis AdendSv,Sonn tags bis Mittags 12 Uhr: Martenstraße 13. Anzeig, in dies- Blatte finden eine erfolgreiche Verbreitung. Auflage: »4000 Exemplare. Mounement: «ierteltLHAichrSR-r. bei unentgeldlicherki«- serung in'» Hau«. Durch die KSnigl. Post vierteljührlich LS Ngr. Einzelne Nummer« 1 Ngr. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Inseratenpreise: Für den Raum klare gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter „Einge sandt" die Zeile 2 Ngr. Druck und Eigenlhuw der Herausgeber: L'ikpsch K Nkichardt. - Vcianiwonlicher Nedactcnr: IllliNS Neichardt. Dresden, den 8. Oktober. — Se. Majestät der König ist gestern Nachmittag 2 Uhr nritelst Extrazugs nach Weimar gereist, um heute der daselbst stattfindcnden Feier der silbernen Hochzeit II. KK. HH. des Großherzogs und der Großherzogin von Sachsen-Weimar bei zuwohnen, an welcher auch II. MM. der König und die Kö nigin von Preußen Theil nehmen werden. Im allerhöchsten Gefolge befinden sich der Oberstallmeister Generalmajor von Thielau-Nüssing und der FlügeladsiUant Major v. Rex. Die Rückkehr Sr. Majestät wird Mittwoch Abend erwartet. — I. K. H. die Frau Kronprinzessin ist gestern E-3 Uhr nach Sig naringen abgercist. — Angesichts der sächsischen Lehrerversammlung wurden so manche Gedanken wach, vorzüglich wenn wir Lehrern begeg neten, die auf dem Lande wirken, jene Männer, die in der Erziehung nur zu oft Dornen und Disteln ausroden müssen, indem leider manches christliche Bauernhaus statt wohlerzogener Kinder wahre Hottentotten liefert. Jene w ahren Männer sind die zahlreichsten und wichtigsten Lehrer des Voikethums und eigentlich fast wichtiger, als die Pfarrherren, es wäre denn, daß diese von der Wahrheit erfüllt würden, wie sie als Ober schullehrer m-hr in der Schule nützen können und sollen, als in der Kirche. Sodann kann der Schull.hr r bei dem Schul unterricht frei und genial verfahren und alle Vorlheile benutzen, hinter welche die neuen Pädagogen gelomm.n. Der Gotleö dienst in der Kirche ist mehrfach an liturgische Formen gebun den, sowie die evangelische Lehre in Dogmen und Symbole em- xezwängl, daß selbst der Helle Pfanherc die reine Chrisluslehre nicht so ans Helle Licht ziehen darf. Wohl aber kamt der Schullehrer das ächte, unoerfälschte Evangelium verkünden und mit der Bibel in der Hand die Endlichen unbefangenen Herzen für das Wort der Wahrheit empfänglich machen. — Noch eine Hcrbstwanderung über Berg und Thal! Ja, das sind die reizendsten Touren, die den Pilger, der im Sommer so viele Wanderfahrten gemacht, mächtig anzichen; denn es drückt ihn nicht mehr der heiße Sonnenschein, die Morgen uno Abende sind kühle», die Naiur ist romantischer, Vas Laub der Bäume sich schon ss mannigfaltig g'fürbt. So zogst auch uns am Sonntag, vielleiclt zum letzten Mal in diesem J-.hc, hinaus ins Freie, die Eisend chuachse trug uns pfeilschnell und glücklich dein romantisch valiegermen Radcb.rg zu, von welcher Stavt aus die Vergnügungsfahrten sich wie Slrah- lenlinien in Straßen- und Dorfweggcstalt hinziehen. An der bekannten großen Pappel, die bald hinder dem Stadtthor, vom Winde hin und her bewegt, mächtig zum Himmel emporragt und ihr stilles Lied säuselnd dem Wanderer entgegenrauscht, führt uns der Weg schnell links ab, dcm idyllisch gelegenen Lotzdorf zu mit seinem herrlichen Thalgrund und dem dichten Laubdach im herbstlichen, braunen Gewände, unter dem wir von zwei kräftigen Schimmeln hingezogen werden, während auch der Fußgänger neben uns seine Naturftudien macht. Immer herrlicher entwickelt sich das Thal, immer stiller und feierlicher wird es um uns und diese Stille, dieser Friede wird heiliger und trauter, sobald wir daS Bad Liegau erreichen. Wer ahnt von Weitem diesen lieblichen Ort? Wohl selten Jemand! Und eigenthümlich ists, daß der Residenzbewohner gerade seine aller nächsten Naturschönheilen so wenig kennt und achtet. Das L:egauer Thal, ein verborgenes Veilchen im sächsischen Vater lands, wie viel stattliche, neue, herrschaftliche Villa s hat es nicht aufzuweisen, die denen zu Löschwitz und Blasewitz nur wenig nachfiehen. Noch sahen wir, trotz der herbstlichen Natur, die elegante Welt hier vertreten und durch den Waldgrund Ich würgt sich die Crinoline eben so modern und elastisch, wie ous den Spazierpfaden der Lößnitz. Freilich fehlt hier noch im Sommer die Bavemusik und der zum Bade nöthige elegante Aasputz, aber die Natur tritt üppiger hervor, und vbgeich Liegau noch jung ist, so hat es doch schon seit Jahren bedeutende Con- rrnyente von Badegästen von nah und fern, die hier im herr lichen Waldthal und an dem nervenstärkenden GebirgSwasser Erholung, Heilung und Kraft suchen und finden. Bekannte Dresdner Gesichter treten uns entgegen, deren Grüße in dem stillen Thal herzlicher erscheinen, als auf dom kalten, trockenen Pflaster der Residenz. Das Bad selbst befindet sich im Ritter gut Liegau und wäre freilich zu wünschen, daß im nächsten Jahre für einen Kursaal, Colonadcn rc. gesorgt würde, wozu dce große anstoßende, von waldigen Hügeln umkränzte Wiese den trefflichsten Platz böte. Eigentlicher Raum für Bäder ist noch wenig da und wenn ohnehin schon daS Badewasser erst p-r Wagen aus dem Walde geholt werden muß. so kann man sich denken, daß bei der jetzigen Frequenz ost die Bäder nicht ausreichen. Unter den herrlichen, neueren Badcwohnungen heben wir besonders die von Meißner, Knolle (Schweiz»rhauü), Wehle, Ufer, Hochdorf, Hardradt, Hempel rc. als höchst com- foi tadle hervor, die bedeutende Räumlichkeiten haben. Liegau, so nahe an Dresden, in einer halben Stunde nur zu erreichen, wird und muß eine bessere Zukunft haben, dafür bürgt siin stärkendes Ouellwaffer und die Umgebung mit de« herrlichen Waldspazicrgängen durcb den beliebten SeifersdorserGrund bis zur ewig klappernden Grund- und Thalmühle hin. Wir schieden ungern aus diesem friedlichen Eldorado, aber die Sonne neigte sich und der Seifersdorfer Grund hat auch seine An ziehungskraft. Für Fußgänger rathen wir den Rückweg durch Schönborn direct nach Langebrück an, wo sie eine Restauration vn uimislcir«; frugal bewirthet und die Eisenbahnachse wieder ausnimmt, auf welcher sie eiligst der Residenz wieder zurollen, mit freundlichen Erinnerungen an Liegau und seine romantische Umgebung — Daß selbst Agoston und Basch Concurrenten haben, welche mit Leichtigkeit irgend einen Gegenstand schnell cöcamo- tiren oder mit einem anderen vertauschen können, zeigt nach stehender, zu unserer Kenntniß gelangter Vorfall. In einem hiesigen öffentlichen Bureau haben die Packer ein besonderes Zimmer, in welchem sie ihre besseren Kleidungsstücke oblegen, um sie für den gewöhnlichen Dienst mit anderen, weniger guten zu vertauschen. Vor einigen Tagen nun hatte ein dort Be diensteter seine guten, fast noch ganz neuen Stieseln ausgezogen unv sie mit einem Paar alter vertauscht. In einer dienstlichen Angelegenheit war er gezwungen, sich auf einige Minuten aus dem in dieser Zeit unverschlossen gebliebenen Zimmer zu ent fernen und sank bei seiner Rückkehr in dasselbe einen ziemlich gut gelleioeten Mann vor, der in der Nähe der Stelle im Local, wohin er seine guten Stiefeln gestellt, da saß und an scheinend damit beschäftigt war, sein eigenes Schuhwerl in Ordnung zu bringen. Der Beamte stutzte nicht wenig, einen Fremden in dem nur für ihn und seine College» bestimmten Raume zu finden und cs entspann sich nun zwischen Becdm ein kurzes Zwiegespräch darüber, daß der Fremde in diesem Local nichts zu suchen habe, wobei Letzterer aber den Beamten überzeugt haben mußte, daß er nur irrthümlich in dasselbe hereingerathen sei. Er entschuldigte sich deshalb, dankce noch für die ihm vom Beamten gewordene Zurechtweisung und schob damit schleunigst ab. Nur zu bald lief dem Beamten der Glaube in die Hände, daß er einen Eskamoteur erster Klasse vor sich gehabt und fortlaufen gelassen hatte — seine neuen Suefi-ln waren in ein Paar ganz alte, hcruntergerissene Schuhe verwandelt. Zwar eilte er dem Künstler nach, uni ihn zu einer Nückocrwandlung der Schuhe in seine Stiefeln zu ver anlassen, allein der Schwindler war längst über alle Berge. — — Einer auf der Webergasse wohnhaften Wittwe ist vor mehreren Tagen, während sie sich in ihrem anderwärts gelege nen Gcschästslocal befunden, eine Partie Wäsche mittelst Nach schlüssels auö ihrem Logis gestohlen worden. — — Am vergangenen Sonnabend hat sich I. K. H. die Kronprinzessin zur Begrüßung einer dort aufhältlich gewesenen königlichen Verwandten nach Leipzig begeben, von wo sie vor gestern Nachmittag Hierher wieder zurückgekehrt ist. — — Leider hören wir von argen Excesscn, die vorgestern Abend abermals von k. preußischen Milirärpersonen in Leipzig verübt und bei denen einige Civilisten mehr oder minder schwer verletzt worden sein sollen. Zu den schwer Verwundeten ge hört der Fabrikarbeiter Oelschlägel, der einen Schlag mit dem blanken Seitengewehr eines Soldaten über den Hinter topf er halten und in dessen Folge Aufnahme im Krankenbausc ge funden hat. — — Am Sonntag Nachmittag kamen zwei Mann Militär mit einem Arrestaten über dis Marienbrücke. Daselbst ange> kommen, sprang letzterer in die Elbe, ward jedoch von hcrbei- eilenden Schiffern wieder lebend auü dem Wasser gezogen und mittelst Siechkorbes in das Hospital gebracht. — Der Gemeinde Leubnitz ber Dresden ist wieder eine Stiftung zum Besten ihrer Schulkinder zu Theil geworden durch Vermittelung ihres früheren, 30 Jahre lang thätig gewesenen, ireuverdientcn Hauptschulkassenrechnungssührers und Ortsrichtcrs Carl Gottlob Schmidt. Der Bruder desselben, der am 21. März d. I. verstorbene königl. Münzarbeiter August Benjamin Schmidt, hat der Gemeinde Leubnitz 300 Thlr. vermacht zur Begründung einer Stiftung für schulpflichtige Kinder. Schon im Jahre 1862 ist der Gemeinde eine solche Stiftung zuge fallen; der am 31. August 1862 verstorbene Gutsauszügler Johann Gottfried Nietzsche! in Neu-Ostra hatte den beiden Nachbargemeinden Leubnitz und Neu-Ostra je 5,00 Thlr. testirt, deren Zinsen zur Bezahlung von Schulgeld für hausarme, heimathangehörige Kinder verwendet werden sollen. Die letztere Stiftung tritt mit dem Tode der Wittwe des Testators ins Leben, die erstere sofort. In der Kirchfahrt Leubnitz bestehen noch folgende milde Stiftungen: 1) das Küffaer'sche Legat von 61Thlr., gestiftet 1702 von Johann Sigismund Küffner, Vornehmer des Raths zu Dresden, und dessen Ehefrau, einer gcborncn Strauch; 2) das Strauch'sche Legat von 200 Thlr. zu 5 Procent, für die Kaitzer Schulkinder 1761 gestiftet von dem damalige« Besitzer des Rittergutes zu Kaitz, Carl Gustav Strauch, Bürgermeister zu Dresden; 3) das Prohliser Schul- Legat von 5,60 Thlr., gestiftet von dem verstorbenen Gutsbe sitzer Johann Gottlieb Palitzsch daselbst; 4) daS Winkler'sche Legat von 200 Thlr., 1840 für zwölf Hausarme testirt von Johann Gottlieb Winkler, früherer Hufengutsbesitzer in Kauscha-, 5,) das Hempel'sche Legat von 50 Thlr., testirt 1860 von der Wittwe Gertruds Hempel in Leubnitz, dessen Zinsen an deren Todestage, den 26. Juni, an arme Schulkinder und Wittwen des Orts verteilt wecken fallen. und 6) das Winkler'sche Le gat von 200 Thlr., l866 gestiftet von Christian Gotthelf Winkler, früherer Erblehn- und Gerichtsherr auf Kaitz, für Ortsarme daselbst. — In Leipzig wollte vorgestern ein Geschäftsmann mit dem Halb-3-Uhr-Zuge nach Dresden fahren und zog beim Lö sen des BilletS am Schalter im Bahnhofe eine lederne Tasche hervor, welche sein Geld evthielt. Aber welch' ein Schreck durchfuhr ihn, als er im Coupe sitzend nach jener Tasche sehen wollte, aber sie nirgends fand. Er stürzte eiligst wieder an den Schalter, suchte überall, doch die Tasche war verschwunden. Der Verlust bestand in fünf gothaischs« Hundertlhalerscheinen, noch circa 400 Thaler in Papiergeld und drei Wechseln. Im Laufe des Nachmittags fand aus polizeiliche Veranlassung eine Durchsuchung des Bahnhofs-Abtritts statt und eS fand sich in einem Latrinensaß zwar die Tasche mit den drei Wechseln und der Paßkarte des Fremden, aber das Geld fehlte. — Ein umfänglicher Feuerschein machte sich gestern Abend in der siebenten Stunde am Himmel bemerklich in der Rich tung nach Zschertnitz, Strehlen rc. — Das Lutherdenkmal, welches für Worms von Kietz und Donndorf Hierselbst nach dem Entwürfe Nietschel's ausge- führt wird, geht seiner Vollendung entgegen. Die von Gustav Kretz gearbeitete letzte Figur, die „Augsburg", cine der Städte- personificationen, welche auf der Umfassungsmauer des Denk mals aufgestellt werden sollen, ist in diesen Tagen im Modell fertig geworden und war am 7. October im Atelier des Künst lers öffentlich ausgestellt. Noch ist von Kietz ein Relief zu fertigen, das Abendmahl in beiderlei Gestalt und die Priester- ehe darstellend, eine Arbeit, welche von dem genannten Künstler ebenfalls bereits in Angriff genommen worden. Das große, unsrer vaterländnchen Kunst zur Ehre gereichende Denkmalwerk wird damit beendet sein. Wie ivir hören, ist die feierliche Ent hüllung des Monumentes aus den 25. Juli nächsten Jahres festgesetzt. Dr. I.- — Am gestrigen Ziehungstage 5. Klasse 72. K. Sachs. Landes-Lottcrie erhielt die Collection von I. F. Barthold, Kreuzstraße, 10,000 Thlr. auf Nr. 10253 und 5000 Thlr. auf Nr. 58790. — In gestriger Ziehung K. Sachs. Landes-Lotterie sielen die Hauptgewinne 40,000 Thaler auf Nr. 27031 und 5,000 Thaler auf Nr. 43133 in hiesige Hauptcollection der Herren S. G. Wallcrstein u. Sohn, letzterer mit Antheilen in die hie sigen Untercollecticnen von Aloys Beer, Ostraallee, Feilgenhauer, Pragerstraße, Jacob, Galeriestraße und Heinhold, Badergasse. — Der vorgerückten Jahreszeit wegen tritt, laut heutigem Inserat, Donnerstag den 10. October der Herbstfahrplan der Dampfschifffahrts-Gesellschaft in Kraft, wonach die Dampfboote nur früh 6 bis Leitmeritz, Vorm. 10 bis Pirna, Nachm. 2 bis Schandau und Abends 5, statt 5 s, bis Pirna, sowie Vor mittags 10 bis Meißen, Nachm. 3 bis Riesa und Abmds 5, statt 5s, bis Meißen fahren. — Oefsentliche Gerichtssitzung am 7. Octbr. Am 27. März bemerkte der Schornsteinfegerineister Bienert in Nadeberg vielen Rauch aufsteigen, er ging hin, um zu sehen, wo es wäre, und fand seine Vermuthung gegründet, daß es im Hofe des Kaufmanns Kühn sei. Da dieser im Hofe He ringe räuchern ließ, und Bienert dies Verfahren wegen der Feuersgefahr, die damit für die Kühn'schen Gebäude und die der Nachbarn verbunden war, nicht billigte, so nahm er den Poli- zeiviener Mehlhole mit, um Kahn dce Räucherung im Hofe zu verbieten. Sie fanden den Kühn'schen Lehrling mit Herings- räuchern beschäftigt, und geboten demselben, das Feuer auSzu- gießen. Es kam nun Kühn hinzu, und cs entstand ein Wort wechsel. Dabei soll nun Biene« gesagt haben, Sie thun es wvhl nur deshalb, um neue Gebäude zu erhalten. Auch die Ehefrau des Kühn mengte sich herein, und bat ihren Man« ruhig zu sein, sich einiger für Biene« nicht gerade schmeichel hafter Worte bedienend. Kühn verdrossen jene Worte BienertS sehr, weil dieser ihm ein verbrecherisches Motiv unterlegt hatte, und klagte am 28. Mai gegen denselben wegen Beleidigung. Bienert will diese Worte nicht gebraucht haben, die Denuncia- tion fand aber Bestätigung in den Aussagen des 17jährigen Lehrlings des Kühn. DaS Gerichtsamt Radeberg verurthetlte daher auch Bienert zu 5 Thlr. Geldbuße und Tragung der Kosten, sofern Kühn schwöre, daß Bienert jene Worte gesagt habe. Gegen dieses Urtel erhob Bienert im Allgemeinen Ein spruch, derselbe hatte abcr keinen Erfolg. — Die Verhandlun gen gegen Joseph Beer wegen Tierquälerei und die geg« Franz Stöbert Siegert wegen Winkelschriftstellerei fanden nicht statt, im elfteren Fall konnte der Angeklagte nicht ausfindig gemacht werden, im zweiten Falle zog der Angeklagte seinen
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