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Dresdner Nachrichten : 11.10.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186710117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18671011
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18671011
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-10
- Tag1867-10-11
- Monat1867-10
- Jahr1867
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- Dresdner Nachrichten : 11.10.1867
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krönet angewandt, m dem Lohne der Nichts ver- s nachsichtig, cht gemacht. >ohl nur flüchtig cd' nicht bedacht. ^ it Freibillet, a verachten, vieder, 's war nett, v'rüber lachten. ie, willst Du r in Demer u. tt. Gr. nand gesonnen^ i, so bitte ich,! mtzstrcche zu be reiche sind. anS-esitzer etben Straße. ^ Rr. S84. zwölfter Javrg. stsrettag, 11. Oktober 1887. > dcnl Fräulein in Pillnitz jte, wünschend, pfchm in der L luration Polka ^ so einem Wie hon vier Jahre halten läßt. Dam. g. II. igen Bekannt- Z^uvtivi» r Müllvr nbilder öffent- che hat, widri- der voreiligen inal - Gemälde en einnehmen. n Iobnnngeor- - üderaden »vor- 7 ldt. ec» Schns» Packctkleidcr. >r. Pt. Müder te. Ungenannt an nt 1 Packt ckt Betten mit neues Hemd. , 2 Paar neue 3- 2. t Partei Packet Sachen. L Packet Sachen- lv. Wäsche. A- cr neue Strescl. i. N. 1 ^rcket r Thlr. Marie >. I" Ngr. H- acket Kleider u. 2 Ngr. b Pf. div. Kleidungs- iliuS Schneider G. S. »Was an!'' 2 Packte ä. u. E. Oe. 1 fi. 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Inseratenpreise: Für den Raum eimg gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter „Einge sandt" die Zelle 2 Ngr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lttpsch Sk Ueichlirdt. - Dcrantwortlicher Redacteur: IllliUS Neichsrdt. Dresden, dm 11. Oktober. — Herzog Adolph von Nassau nebst Gefolge ist gestern Abend halb 7 Uhr nach Frankfurt a. Ni. abgereist. Erbprinz Wilhelm bleibt im hiesigen CadettenhauS. — Berliner Briefe. Zwei Tage sind vorbei, seitdem die Debatte über das Militärbudget im Reichstage eine so be dauerliche speciell sächsische Wendung erhielt, und noch immer frage ich mich mit der Mehrzahl der Abgeordneten, welcher Grund denn eigentlich Vorgelegen hat, die heftigsten Semen, welche der Reichstag bisher erlebte, aufzuführen? Die Debatte bewegte sich in den ruhigsten Formen, ein Ordnungsruf, den sich l>r. Götz unbedachtsamer Weise zugezogen, war vorüber; seine Rede, die zwar manches Wahre enthielt, aber nicht ge rade in sehr gewandter Form für eine allgemeine Entwaffnung plaidirte, war von dem theilweise höhnischen Gelächter derCon- seroativm begleitet, zu Ende, Herrn von Vincke-Oldendorf hatte durch unendlich langweilige Deduktionen zur Freude des Restaurateurs den halbm Reichstag ins Büffet getrieben, da steigt Oehmichm aus Sachsen auf die Tribüne und entwickelt in seiner ruhigen, leidenschaftslosen Weise einm Antrag, der vollständig aus dem Sinn und Geist des sächsischen Volkes herausgeschrieben war. Er meint, der hohe Militäretat, da» große Heer von 300,000 Mann im Frieden schädige den Volks wohlstand empfindlich, und fragt in sehr gemessener Weise an, ob man dabei nicht Ersparungen eintretm lassen könne? Das norddeutsche Heer sei sehr intelligent — wie wäre es, wenn man diejenigen Corporale und Gemeine, welche eben so schnell wie die Freiwilligen den Dienst begriffen hätten, nach zwei jähriger Dienstzeit beurlaube? Beurlaubt man nur ein Drittel, so erspart man 7 Millionen Thaler jährlich, — damit kann man die ganze Salzsteuer erlaffen! Und was schaffen 80,000 beurlaubte gesunde rüstige Männer am Nationalreichthum, wäh rend sie bei der Fahne erhalten vom Volke ernährt werden müssen! Doch wolle er das ganz dem Ministerium überlasten, dieses würde wohl schon von selbst angeben können, wenn, wie und wo man Beurlaubungm eintretm lasten könne. Giebt cö einen vernünftigeren Antrag? Kann man ihn vorsichtiger be gründen? Während nun Oehmichm den linken Gang hinaus geht, stürmt den rechten Gang vorwärts ein junger Mann auf die Tribüne, legt vor sich ein dickes Heft und bekämpft in ziemlich scharfer Weise die Bestrebungen nach Frieden. Der junge Mann, welcher kaum Vas für den Neichsrag vorgeschrie- dene Alter von 25 Jahren erreicht hat, ist I)r Blum. Zu nächst ertheilt er dem greisen Waldeck eine Lcction aus der Geschichte. Das Silberhaupt Waldecks verschmähte natürlich, darauf zu antworten. Jndeß, mit der geschichtlichen Studie, wenn man drei unverstandene, wirr vorgebrachte Thatsachen so nennen darf, ist B um bald zu Ende. Er stockt. Die Ver sammlung wird unruhig. Da besinnt er sich, weshalb er eigent lich auf ti: Tribüne gegangm. Er kommt auf Sachsen. DaS Haus, welches ihn schon links liegen lasten wollte, horcht auf. Elektrisch zuckte eö durch das Haus, sowie Blum das Wort „Sachsen" aussprach, daß jetzt ein Auftritt kommen würde. Zunächst bringt Blum bei seinem Versuche, die „Saxonia" zu entern, einm sachlichen Grund. Laßt dm Grund so wider sinnig sein, wie er will - es ist immer eine sachliche Ansicht, über die sich streiten läßt. Er meint nämlich, je mehr Sol daten Sachsen hielte, um so vortheilhaster sei cs, denn die Armee, wenn sie nur recht stark ist, drückt den Bürgern, welche nichts vom norddeutschen Bunde wissen wollen, am besten den Daumen aufs Auge. Abgesehen von der allgemeinen Denun- ciationHwelche darin liegt, dem Reichstag Sachsen immer und immer wieder als von fanatischem Prcutzenhaß erfüllt darzu- stellm, so möchte ich wohl die Bürger Sachsens sehen, welche einem solchen Volksvertreter zu Dank verpflichtet sich fühlen, der es als ein wahres Glück preist, daß er Steuern auf Steuern zahlen muß, blos um Soldaten zu halten! Man be zahlt die Steuern, weil eS eine einfache Folge der jetzigen Ver hältnisse ist, aber die Logik ist doch haarsträubend, dies als einm wahrm Segm des Himmels auszugeben! Doch, als Blum merkte, daß auf dieses Seiltänzerkunststückchen seiner Dialektik im Reichstage ziemliche Kälte eintcat, schlug er nun bald einen anderen Ton an, von dem er wußte, daß eine ge wisse Clique im Reichstag nur darauf lauerte. Wer in Berlin war, ««iß, daß man nur den Namen „Brust" zu nennen braucht, um eine Fluth von Verwünschungen und, wie der Berliner sagt, „schnoddriger" Bemerkungen auf denselben zu entladen. Durch weiche Mittel diese Stimmung hervorgebracht worden lst, darüber könnte ich Vieles sagen, es gehört aber nicht hierher. Denuncirt man Jemanden als einen Anhänger BeustS, so stürzt selbstverständlich die gcsammte Mmte über den „Achhercheesed". Wie kinderleicht ist eS daher, um ein ganzes Volk in seiner Treue zu verdächtigen, als falsch, tückisch und hinterlistig darzupcllen, wenn man seine Vertreter als die Spannpferde Bcustö bezeichnet! Es warm dies wohl die un würdigsten Mittel, die je ein Deputirtcr anwendete! Männer, di« bereits eine geachtete politische Stellung einnahmen, als Blum noch in den Windeln lag, Knechte der Reaction zu schimpfen, ein ehrliches treues Volk zu verdächtigen und zu kränken, als koche es Haß gegen Preußen, sich dabei durch Be ziehungen auf das „erhabene Königshaus" den Nimbus der Loyalität zu geben — der Teufel citirt die Bibel bekanntlich am geschicktesten — und unter dem Gejohle von Gesinnungs genossen sich auf seinen Platz zu setzen mit dem Bewußtsein, durch dieses Heldenstück seinen Wahlkreis echt national-liberal vertreten zu haben! Zunächst kehrte sich nun Götz mit scharfen Worten gegen Blum; man hörte den Ton heraus, den Götz's Namensvetter mit der eisernen Hand gegen den kaiserlichen Hauptmann bei der bekannten Einladung gebraucht; sodann er klärte Günther, daß VlumS jugendliche Phantasie und Fana tismus eigentlich keine Entgegnung verdiene. Noch klang Blum der Beifall seiner Freunde in dm Ohren, er beschloß einen Hauptcoup. Zunächst erklärte er mit der unschuldigsten Miene eines gekränkten Biedermannes, es thue ihm leid, daß man jetzt persönlich geworden sei — natürlich, er war immer sach lich gewesen! — er habe der Sache nützen wollen — i, Du PfisstcuS! — er habe aber noch ganz andere Pfeile in seinem Köcher und er frage bloS, ob man auch noch die stärkste sei ner Künste erwarte ? Pause. Es war ein Moment, wie auf der Mensur, wo sich die Gegner festen Auges messen. Er schaute so siegesgewiß auf die Sachsen und diese erwarteten, ohne mit den Wimpern zu zucken, seinen Streich, denn schon war die Klinge bereit, die die Blumsche Parade durchhauen solle. Da erschallt von einem nationalliberalen Sekundanten das Commando: „Man druf!" und nun schlägt er seine Finten. Ach! sie werden immer schwächer. Alles so unsagbar kleinlich. Er kommt von den Le pziger Pfeffersäcken auf die Leipziger Gassenjungen, er fühlt, wie ihn die Stimmung des Reichstags immer mehr verläßt, die giftigen Pfeile fliegen matt und matter, von sächsischer Sette schallt der Ruf „Zur Sache!" immer lauter, zuletzt kann der sehr nachsichtige Präsident auch nicht umhin einzusehen, daß Blum über Dinge spricht, die gar nicht zur Sache gehören, er bittet ihn schonend, doch zur Sache zu kommen, und Blum setzt sich keuchend nieder mit den Wor ten: „Ich bin fertig!" Daß er in der That fertig war, das merkte er aus der eisigen Kälte im Hause. Keine Hand regte sich, kein Freund rief Bravo! Wer wird nun von den Sachsen sein Vaterland reinigen von den Anschuldigungen Blums? I)r. Schwarze hat das Wort! Ruhe! Dian zischt, wenn ein ein tretender Abgeordneter die Thüre inS Schloß fallen läßt, und als zwei seidene Kleider auf der Tribüne knisterten, gebot man nach oben Ruhe. Ich habe den Generalstaatsanwalt auf Iw ris.entagen, in der Kammer, vor Gerichten und in Versamm lungen oft sprechen hören, ich erinnere mich aber nicht der Kraft, Energie und Wärme, mit der er Streich auf Streiks gegen Blum führte. Er schien unter seiner Aufgabe zu wach sen, seine sonst so ruhigen Gesten wurden rasch, sein Organ erhielt die Farbe der Entrüstung, seine Stimme zitterte im Zorn, als er das Unerhörte der Beschuldigung erwähnte, daß ihn und seine Partei Blum eines Hochoerraths geziehen hatte. Und als er mit lebhaftem Tone die Bundestreue des König« und des Landes bctheuerte, als er mit warmen Worten an die bessere Einsicht des Hauses appellirte, da hatte dasselbe auch die Ueberzeugung, daß eS nicht leere Worte warm, was er sagte, und von allen Seiten erscholl ein langes Bravo. Dian kam und versicherte ihm und den sächsischen Abgeordneten, daß man wisse, was man von Sachsen zu halten habe. In das Bravo währmd seiner Rede mischten sich auch die preußi schen Generäle, namentlich als er über Herrn v. Neust sprach und sein Bild von den Blumschen Flecken reinigte. Aber Blum? Er saß inzwischen da gesenktm Hauptes und zuckte nur manch mal auf, wenn ihn ein Hieb recht empfindlich traf. Doch das Schlimmste kam noch. Sachße bezeichnet« die Art, wie hier sächsische Verhältnisse besprochen wurden, mit dem Bilde des Vogels, der sein Nest beschmutzte! Als Sachße bis zu dem Worte gekommen war: „Ich kann das nicht anders bezeichnen, ols mit dem Sprichwort" — da fühlte wiederum ein Jeder, daß ein tödtlicher Hieb folgen würde, und als derselbe nieder gesaust war, da erscholl von vielen Seit« ein stürmisches Ge lächter, man klatschte mit dm Händen, rief Bravo! Die Ge genseite schäumte natürlich wüthend aus — doch Blum blieb ruhig sitzen. Wer etwa aber glauben wollte, damit wäre er abgekühlt, der würde sich irren. Er wird schon wiederkommm, bis man ihn auch von anderer Seite curirm wird. So war der Gang dieser Debatte. Sie endigte mit einer totalm Nie verlage de» Gegners, aber eS macht nicht froh, sich gegen Ver leumdungen zu schützen, persönlichen Unglimpf abmwehren. Man reinigt nicht gem ein Kleid von hämisch darauf gespritz tem Schmutze, man arbeitet lieber in dem sauberen Kleide, an seinem Werkstücke. Und eS giebt doch im norddeutschen Bunde wahrhaftig viel zu thun. In einem großen Principienstreite die Geister auf einander platzen zu lasse«, ist heilsam und ge währt dm Kämpfem Freude; bei Gesetzen, welche da- prakti sche Leben betreffen, sein Wissen und Können, seine Erfahrung und Arbeitslust in der Debatte zu bethcitigm, ist dem Vater lande förderlich und zeitigt die rednerischen Talente, giebt auch dm bescheiden Zurücktretendm Anlaß, ihr Scherflein beizutra gen — aber, von hinten angefallen und verleumdet, einm Gegner zu Paaren zu treiben, ist eine unumgängliche, aber wenig erquickende Arbeit. Demjenigen aber, der sie Hervorrust, dem setzt nur keine Ehrensäule, denn die hat er sich selbst gesetzt. — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten: Auf Antrag der gemischten Deputatton für Bildung von Pa- rochialausschüffen hat der Stadtrath beschlossen im Hinblick auf die dem in nächster Zeit zusammmtretendm Landtage vorlie genden Kirchen- und Synodalordnung die Verhandlungm über Bildung von diesseitigen ParochialauSschüssen bis Ende d. I. zu sistirm, sie aber dann wieder aufzunehmen, falls ein Gesetz nicht zu Stande käme. Das Collegium erklärt sich damit ein verstanden — Ein für Anlegung einer zweiten Treppe in der l. Bürgerschule bestimmtes Postulat sowie ein Pachtvertrag, be treffend dm bei der anzulegmdm Güterbahnhofstrahe gelegen« Streifen Landes, gelangm an die Finanzdeputatton zur Prü fung. — In »origer Sitzung stellte Stadtverordneter Henkler einm auf Errichtung einer Mauer an der städtischen Arbeits anstalt zum Behufs der Vorbereitung des StraßmdurchbruchS der Wettinstraße sich beziehendm Antrag. Heute erstattete Stadtverordneter Matter darüber Bericht. Die Finanz-Deput. verkennt keineswegs die wohlmeinende Absicht des AntragSstellerS, aber mehrere Gründe sprächen gegm dm Antrag. Die Steine, welche zu Errichtung dieser Mauer gmommm werden sollen, sind schon für andere Zwecke berechnet, also würde eS mit ein Paar Hundert Thalern nicht abgehen. ES fände durch Zer schneiden des Grundstück- der Arbeitsanstalt eine Trmnung der Verwaltung statt, die doch einheitlich sein müßte, es würde die Controlle erschwert werden und eine Vermehrung des Auf sichtspersonals stattfindm muffen. Das Correctionshaus sei nicht Eigenthum oer Stadt, sondern Stistungseigmthum. Auch müßten noch andere Gebäude niedergerissm werdm. Trotz dieser Gründe würde aber die Deputation für dm Antrag ge wesen sein, ihr Hauptgrund gegen denselben besteht aber darin, daß mit der Anlegung einer Straße durch die Arbeitsanstalt für die Wettinstraße Nichts gewonnen, und eine directe Ver bindung der Friedrichstadt mit den: Postplatz dadurch nicht her gestellt werde, da ein Durchbruch durch die Gcünegaffe noch nicht erfolgt sei. Die Deput. sei einig, daß die Oeffaung der Wetttnstraße von außerordentlicher Wichtigkeit und eine Lebens frage für die betreffenden Stadttheile sei, aber diese Oeffaung muffe zuerst nach dem Herzen der Stadt, also nach dem Post platz erfolgen. Deshalb habe die Deputation sich zu folgende« Anträge geeinigt: Leber dm Antrag des Stadtv. Henkler zur Tagesordnung überzugehen, weil zur Zeit die Wetttnstraße in dieser Richtung zur Grünegaffe nicht geöffnet und demgemäß ein Durchbruch durch die Arbeitsanstalt zwecklos wäre, dm Stadtcalh aber zu ersuchen, den so wünschenswerthen Durch bruch der Wettinstraße nach dem Postplatz thunlichst zu fe dern, da nöthig die abgebrochenen Verhandlungm wieder anzu- knüpfm und über den Stand der Angelegmheit noch vor Ab lauf des Jahres Mittheilung und diesfallsige Vorschläge anher gelangm zu lassen. Nach der Debatte, welcher sich die Stadt« Steyer, Müller I., Wolframm, Henkler, Grüner, Nitz, Schulze Ik., Gregor und Henkler, und nachdem Res. nochmals in warm« Weise den Deputattonöantrag, der im Interesse der Bethcilig- ten gestellt sei, befürwortet hatte, wurde der Antrag der Depu tatton einstimmig angenommen. — Stadto. Klepperbein be richtet über den stadträthl. Antrag auf Übernahme der Eme- rttimngsfonts-Beiträge des ArchiviaconuS an der Kreuzkirche auf die Parochialkaffe. Die Stadtverordneten hatten früher dm Antrag, 1200 Thlr. auf die Parochialkaffe zu übernehme» unter Hinweis auf das Gesetz, die Pensionsoerhältniffe der Geistlichkeit betreffend abgelehnl. Der Stadtrath erneuert mm seinen frühem Antrag und motivirt denselben damit, daß jmell Gesetz hauptsächlich die Geistlichen auf dem platten Lande und M kleinern Stäoten berühre, für große aber das Beispiel Leipzigs, welches die Zuschüsse aus dem Kirchenvermögen gebe, maßge bend sein muffe. Bei den Landtagsverhandlungm sei auch i» Folge einer Petition aus Leipzig dies Verhältniß zur Sprache gekommen. Der Stadtrath meint, wenn ein so großer Abzug am Einkommen des Archidiaconus stattfände, werde von dm hiesigen Geistlichen an der Kreuzkirche, die in gleichem Gehalte mit dem ArchiviaconuS ständen, diese Stelle Niemand über nehmen, und auch ein Auswärtiger nicht zu gewinnm sei». Da die Kreuzkirche kein Vermögen habe, das Sophimärar durch stattfindmdm Bau jetzt sehr bttastet sec, so soll die Parochial kaffe auf 8 Jahr je 400 Thlr. übernehmen. Die Deput. ist >urch die Gründe des Stadtrath» überzeugt, und würde Zu stimmung beantragen, wmn der Stadtrath auf den diesseitig« Antrag wegen Fixirung der Geistlich« biSjetzt geantwortet hätte. Damm schlägt sie vor, die Beschlußfassung über das Postulat bi« z» dem Zeitpunkte auSzusetzm, bi« zu welchem der Stadtrach
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