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Dresdner Nachrichten : 03.11.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186711030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18671103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18671103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-11
- Tag1867-11-03
- Monat1867-11
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.11.1867
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ick d. S. Ro» /,8 Uhr wlicild. «ße 6 U. mann. rt. (Z.1.M) tten Geber m« erlheilten Herrn In. n Gemahlin Arrangirung igsten, tiefge- :m innigsten nvflestörte vd Arendt verschönern 1867. stiibttsche« ^ t seit letzten >lbholu»rg de- end um bal- räherunq an hne Aufsehen bar. äe Chemnitzer :m Andenken a-unsch dem ihrem hemi- Freundin. ^ 1 ein drei- rhrem heuti- erehrer «uS ne. zu vermei- kühlenbesitzer, ehändl.r und m auf meine machen, da chergasse von hlag flenom- ^ der ZahnS» keines ange- der ZahnS- r der Schule rille, 1 !. be- . Scheibe. aus Nr. 367. gwölster Jahrg. Gormtaa 3 November 1867. lg eckmäßigc Be kenn man in afür autzgiebt, n au so stock» am 88. Oct. kündet. >hl ein Mchv. l fest. !. tu schw. ,er sich einige rrechung Pir» wird gütigst einmal dahm Fräulein >»rn« , daß die elt. und Aekann» velche an un- r Ehejubiläum mser so liebe» nke aller Art entag dadurch sowie den ge- > LiederkreiseS gebrachten er- l besten Dank; rge wir leben innerung blei» , welche dazu mscrn aufrich» !. 1^67. riebt-er. ne Ftebtger. tndalpy a d. ichsten Glück- m Wiegenfeste, er V Erscheint: Täglich früh 7 Uhr. Inserate werden angenommen: bi« Abend-S,Sonn tag- bis Mittag- 1L Uhr: Marienstraßc 18. Anzeig, in dies. Blatte finden eine er folgreiche Verbreitung. Auslage: ,4««« Exemplare. Tageblatt für Unterhaltung nnd Geschäftsverkehr. Mitredacleur: Theodor Vrobisch. Abonnemmt: Vierteljährlich 20 Ngr. bei unentgettlicher Lie ferung in'« Hau«. Durch die König!. Post vierteljährlich 22 Ngr. Einzelne Nummern 1 Ngr. Inseratenpreise: Für den Raum einer gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter „Einge sandt" die ZtiC 2 Ngr. > Druck und Cigenthum der Herausgeber: Litpslij K Ul'ichardt. - Verantwortlicher Nedacteur: IuUllS Neichar-t. Dre-dtt/1, dm 3. November. — Gestern hielt die Zweite Kammer ihre Eröffnungs sitzung. Präsident §>aberkorn begrüßte die Versammlung und fuhr dann fort: „Die Fundamen talbestimmungen des nord deutschen Bundes sind nunmehr gesetzlich geregelt, damit sind zugleich dm einzeluen Landtagen Theile ihrer früheren gesetz geberischen Gewalt entzogen worden. Wir können uns dazu Glück wünschen, wenn, wie zu »erhoffen, die Bundesgesetze zum größeren Wohle unseres engeren und weiteren Vaterlandes beitragen, unter dem Einflüsse derselben der Friede dauernd erhalten wird und in Folge dessen Handel und Gewerbe in höherem Grade wie früher gedeihen. Innerhalb der enger gezogenen Grenzen lassen Sie uns alle Vorlagen, welche die Regierung uns unterbreiten wird, mit Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt, dabei aber mit möglichster Beschleunigung erledigen «nd unser Mandat zum Wohle des Landes treu erfüllen/' — Hiermit tritt die Kammer in die Tagesordnung. Auf der Rr- gistrande befinden sich, neben Urlaubsgesuchen mehrerer Abge ordneten, folgende Vorlagen der Negierung: Das Budget für 1868/69 und das Finanzgesctz für 1867/69, der Gesetzentwurf wegen provisorischer Forterhebung der Steuern und Abgaben für 1868, ein Entwurf wegen Verwendung der Bestände des Militärstellvertretungsfonds, über Abänderung und Ergänzung der Gewerbe- und Personalsteuer und endlich über die provi sorisch erlassene Verordnung wegen Steuervergütung bei der Ausfuhr von inländischem Bier. Diese sämmtlichen Gesetz entwürfe werden erst gedruckt werden muffen, ehe man darüber etwas Weiteres mittheilen kann. Nur soviel erhellt aus den königl. Dccreten, daß der durch das neue Militärdienstgesetz überflüssig gewordene Militärstellvertretungsfond nunmehr eine andere Verwendung finden soll, da das LoLkaufen nicht mehr gestattet ist. Durch Rückvergütung der Braumalzsteuer an sächsische Brauer sind diese in gleiche Lage mit den preußischen Brauern gesetzt worden. Die nächste Sitzung der Zweiten Kammer findet nächsten Montag statt. Der Hauptgegenstand derselben ist die Berathung des Berichts der Zwischendeputation über den Entwurf einer Kirchenvorstands- und Synodalord nung für die evangelisch-lutherische Kirche des Königreichs Sachsen. Die Majorität der Zwischendeputation beantragt durch den Referenten Haberkorn: Die Annahme deS Entwurfs mit vielfachen dazu zu beschließenden Abänderungen und Zu sätzen. Der Abg. Riedel beantragt hingegen, den Entwurf abzulehnen, jedoch an die Regierung die Aufforderung zu rich ten: dieselbe wolle der Ständeversammlung noch auf dem ge genwärtigen Landtage einen Gesetzentwurf zur Wahl einer Vorsynode vorlegen, welche berufen ist, über die Verfassung der evangelisch-lutherischen Kirche zu berathen und zu beschließen. Man sieht über diesen Entwurf sehr interessanten Debatten entgegen. — Je näher wir der Festzeit rücken, setzen sich auch wohl- thätige Hände in Bewegung, um Denen eine Freude zu be reiten, die weniger mit irdischen Gütern gesegnet sind. So wird unter Anderem auch dieses Jahr die Dresdner Schuh macher-Innung für arme Meisterkinder eine besondere Weih- nachtSbescheerung veranstalten und zu diesem Zweck, um die Geldmittel dazu flüssig zu machen, Diontag den 4. November im Saale des Odeum eine musikalisch-declamatorische Abend unterhaltung veranstalten. — Das gestrige Referat über die Sitzung der Stadtver ordneten ist dahin zu berichtigen, daß Stadt». Direktor Kren- bel unter Bezugnahme auf die Verordnung des Cultusministeri- umS v. 18. Mai 1862 tz 3 den Wegfall des ReligionseideS bei solchen Lehrern an Gymnasien, Realschulen, Lehrersemina ren und Volksschulen beantragte, welche (mit Ausnahme der Lehrer für Künste und körperliche Fertigkeiten, Schreibe-, Zeichnen-, Turn- und Tanzlehrer), keinen Religionsunterricht zu ertheilen haben. — Fast täglich werden -unS wunderbare Ergebnisse dieß- jähriger Vegetation aus den verschiedensten Theilen unserS Vaterlandes zugeschickt. So erhielten wir gestern vom Ritter gut Zoblitz bei Löbau vollständig gereifte Kirschen von Bäumen, die zugleich Blüthe und halbreife Frucht tragen und aus Strehla a. d. Elbe von Herrn Wollmann ein Kistchen mit vollständig gereisten Himbeeren neben frischen Vlüthen (Sträu- cher von Gebr. Maibier hier). — Das Cyclorama der Madame Beyer im Gewandhaus war dieser Tage so stark besucht, daß man nur mit Mühe einen Platz erhalten konnte. — Schulen und Instituten kann dasselbe seiner lehrreichen Erklärung und deutlicher Auffassung jeder einzelnen Punkte wegen nicht genug empfohlen werden. — In sehr ruhiger und gemessener Weise tagte vorgestern Abend im Odeon eine Volksversammlung, welche sich mit der Frage deS sächsischen Wahlgesetzes brschäftigte. Die Einladung zu der Versammlung war von den Häuptern der hiesigen klei» nen nationalliberalen Fraktion ausgegangen, die Mehrzahl der - - - " 'An hänger der Richtung des Vorsitzenden, des Prof. Wigard und seiner politischen Freunde, doch hatte sich auch eine Schaar Lassrlleaner eingesunden. Da der an der Spitze der eingela denen Herren steh.nde Herr Aooocat Siegel nicht zu staden war, so eröffnte Herr Delbrück die Versammlung. Ja das Präsidium wählte man die Herren Professor Wigard, Awocat Kretzschmar und Schuhmachermeister Knöfel. Nr. Schaffcath wurde gebeten, einige einleitende Worte über das sächsische Wahlgesetz zu sprechen. Ec that dies unter Beifall und er wähnte, daß keine langen Reden über eine so klare Sache nöthig seien, man müsse entschieden das 48er Wahlgesetz för dern. Eine Resolution hatte er, als nicht Einladender, nicht vorbereitet. Da auch sonst Niemand von den einladenden Herrn irgend etwas vorbereitet hatte, so nahmen die Demokra ten nun die Sache in die Hand und Herr Vahlteich begründete mehrere Resolutionen, die zuletzt in folgender Gestalt Annahme fanden: 1) „Wir erklären, daß wir daS System der allgemeinen freien und directen Wahl für das Einzige halten, welches ei ner wirklichen Volksvertretung zur Grundlage dienen kann; 2) wir verwerfen das gegenwärtig im Königreich Sachsen be stehende Vertretungssystem sowohl seiner Beschaffenheit als sei nem Ursprünge nach, indem es weder den Püucipien einer wahren Volksvertretung entspricht, noch auf rechtsgültige Weise mit einem auf Grund des Wahl- und VerfassungSgeseyes vom 15. November 1848 gewählten Landtags verabschiedet werden, sondern auf die einseitige Reactivirung der aufgelösten Stände kammer und des aufgehobenen Gesetzes von 1831 basirt ist; 3) wir verwerfen nicht minder jede Verunstaltung des allge meinen Wahlrechtes, die durch Versagung der Diäten für die Abgeordneten der Wählbarkeit in einer die Freiheit illusorisch machenden Weise beschränkt; 4) Wir verlangen für Sachsen eine Volksvertretung nach den Grundsätzen der allgemeinen direkten und wirklich freien Wahl, wie sie die Neichsoerfassung und das Reichswahlgcsitz von 1848 dem deutschen Volke verbürgt haben." Die Debatte hierüber war eine streng sachliche. Von Seiten der Nationalen wurde, da sie in bedeutender Minderheit waren, das Meiste nachgegeben; sie verzichteten auf jeden selbstständigen Antrag und selbst auf die Wiederherstellung des 48cr Wahl gesetzes; sie schloffen sich vielmehr der Ansicht Ilr. Petermanns an, daß das allgemeine Wahlrecht vorzuziehen sei dem 48er Gesetze. Die Demokraten aber unterdrückten auf Wunsch der Nationalen einen Seitenhieb auf die norddeutsche Bundesver fassung in der dritten Resolution und in der vierten die Er wähnung von gavz Deutschland." Bei diesem gegenseitigen Nach geben fanden die vier Resolutionen natürlich einstimmige (resp. gegen 1 Stimme) Annahme. Nachdem noch Prof Wigard der Versammlung für ihre Haltung gedankt, drückte er die Hoffnung aus, daß cs nun auch in dieser Verfaffungssache bei uns in Sachsen vorwärts gehen werde und brachte, nachdem ein Ver such der Laffalleaner, die „Magenfrage" auf's Tapet zu bringen, an der Haltung der Versammlung gescheitert war, ein Hoch aus aus „unser liebes Sachsen." Die Versammlung trennte sich unter dreifachem lebhaften Hochrufen. — Vor einigen Tagen ist auf dem Ncuftädtcr Ria: kl ein ältlicher Herr von einer Droschke überfahren und dadurch nicht unerheblich an der Schulter verletzt worden. — Gestern Morgen wurde an der Elbe, in der Pirnaische» Vorstadt, eine kleine, gewaltsam erbrochene Ehatouille aufge funden. Wie wir hören, ist dieselbe den Abend zuvor einem in der Nähe des Schulgutes wohnenden Hausbesitzer nebst 30 Thalern Geld, mehreren Pretiosen, vier Sparkassenbüchern und einigen anderen Werthpapüren gestohlen worden. Die Behörde, welcher sofort Anzeige erstattet worden ist, hat auch noch gestern Vormittag die Diebin in einer in demselben Hause wohnenden Näherin ermittelt und, mit Ausnahme der von der Diebin ver brannten Papiere re., die gestohlenen Werthsachen und das Geld bei derselben vorgefunden. — Wetterprophezeihung. Wir sind nun in den Monat November eingetrcten, in welchem erfahrung-mäßig in Deutschland ein trüber Himmel vorherrscht. Meistens wehen feuchte südwestliche Winde, Kälte ist vorübergehend, die Morgen sind häufig rauh, aber die M'ttagswärme kann noch bis 20 Grad R. steigen, der zeitweilig fallende Schnee schmilzt bald, die Eisdecken haben keinen Bestand. Die unteren Luftschichten zeigen an einzelnen heiteren und kalten Tagen mehr Elcctri- k'tätsgehalt als im Oktober; dennoch entladen sich die elektri schen Wolken höchst selten. Noch blühen Epheu, Herbstrose, Astern und Haioekraut, bis der erste stärkere Frost eintritt; dann aber entlauben sich auch die Bäume gänzlich und der Winterschlaf entfaltet allgemein seine Macht. Unsere Zugvögel sind nach Süden, der Krammetsvogel und die große Miepel- droffel kommen durch unsere Gegenden aus Norden gewandert, und wenn den höheren Norden zeitig Schnee bedeckt, so er scheinen auch schon im November die Züge der Schncegänse, und daS schwarze Wafstrhuhn flüchtet sich nach Süden, sobald sich bei unS Eisdecken auf den stehenden Wässern bilden. — Die ncbeliae. hat nun e.uh am Ei:e der vergangenen Woche ihre Herrschaft begonnen, nachdem ein Kam/ zwischen Hellem und trübem Himmel, bisweilen in sehr stürmi scher Weise, stattgefundea. Nach dem Gange der Luftström ungen in den höheren Schichten haben wir in dieser Woche regnerisches Wetter zu erwarten und zwar am Anfänge der selben bei noch miloer Temperatur, in der zweiten Hälfte aber bei rauherer, kälterer Luft. Nach dem Mondregiment in der Deutung Hersche s würde nach einigen regnerischen Tagen am 5. November schönes, mildes Wetter eintceten und nach dem „Hundertjährigen Kalender" würde unter ser diesjährigen Herr schaft des Saturn vom I. bis 4. November heiterer Himmel herrschen, vom 5. bis 8. November aber Regen bevorstehen. Das Wetierregiment des Mondes hat im Allgemeinen mehr gläubige Anhänger als ungläubige Gegner, aber in der Wis senschaft mehr Gegner als Anhänger. Der hundertjährige Ka lender, das Planetenregiment hat hingegen nur da Anhänger, wo man die Entstehung und das Wesen dieser WitterungS- bestimmunz nicht kennt. Die sogenannten Bauernregeln be sagen: „Ist am Allerheiligen der Buchenspan trocken — wir im Winter gern hinter dem Ofen hocken — Ist aber der Span naß und nicht leicht— so wird der Winter, statt trocken, recht feucht. kgromstnux. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 1. und 2. November. Die gestern beendigte, bereits vorläufig besprochene öffentliche Hauptoerhandlung des k. V'zickSgerichts, die Unter suchung des Mordes der Christiane Caroline Lohse von Pauls- Hain, dessen der Oeconom Heinrich Herrmann Hamann aus Paulsdorf beschuldigt wurde, hatte sowohl am ersten als am zweiten Tage Ueberfüllung aller Zuhörerräume und mit Recht veranlaßt. Denn dieser Fall hatte nicht allein rücksichtlich der begleitenden Umstände und seiner Ursachen, sondern auch wegen dabei vorkommender Rechtsfragen allgemeines Interesse erregt. Der Sachverhalt ist in Kürze folgender: Ein Oeconom, Hamann mit Namen, besaß in Paulsdorf zwei aneinander grenzende schuldenfreie Wirtschaften im Werths von 8000 Thlr., außer dem noch an anderen Gegenständen ein Besitzthum von gegen 3000 Thlrn. Aus seiner Ehe waren ihm zwei Söhne und eine Tochter geboren, von denen die letztere unosrheirathet, der ältere Sohn aber verheirathet mit Hinterlassung vsn Kindern verstorben ist. Der überlebende Sohn, Heinrich Herrmrnn Hamann, gegen den die gegenwärtige Untersuchung eingeleitet wurde, ist ein schlanker, gut auSsehender Mensch von 27*/, Jahren, welcher außer dem gewöhnlichen Schulunterricht in der Dorfschule nach dem Abgang aus derselben noch ein halbes Jahr lang eine ökonomische Lehranstalt besucht und dort Unter richt in Botanik, öconomischer Buchführung rc. genossen hatte, war nach Beendigung desselben ins elterliche HauS zurückge kehrt, wo er sich theils mit Arbeiten in der Wirtschaft, thrtlS mit Anfertigung landwirthschastlicher Geräthe, theils zu seiner Erholung mit Pianofortespiel beschäftigte, und hatte er na mentlich in letzterem solche Fertigkeit erlangt, um Unterricht darin ectheilen zu lönnen, auch sich einige weltmännische Bil dung und Gewandtheit erworben. Ein junger, wohlhabender Bursche, ließ er sich, uneingedenk der Worte: „O, der erste Schritt ist Alles! und rst dieser fehlgethan, dann nimmt sich des nahen Falles unser Schutzgeist nicht mehr an!" mit Christ. Caroline Lohse aus Paulshain, einem Dorfe ? Stunden von Paulrdorf im Dippoldiswaldacr Amt, welche bei seinen Eltern im Jahre 1861 in Dienst als Wirthschastsmädchen getreten war, durch tägliches Beisammensein veranlaßt,in ein Liebesverhält» niß ein, indefsenFolgesieMutter eines Kindcswurde, rvelchesjedoch 10—12 Wochen nach der Geburt wieder starb. Ec selbst giebt ihr das Zeugniß, ihn nicht dazu veranlaßt zu haben, behaup tet aber zugleich, daß ein Ehcversprechen nicht stattgefunden habe, was heute allerdings auch von den drei Brüdern der Lohse, sowie, daß von Seiten der Geschwängerten keine Hoff nung aus eine Heirath mit Hamann genährt worden sei, zuge geben wird. Weil sic kein Vermögen besessen, sei sie gegen die Zeit ihrer Niederkunft zu einem ihrer Brüder nach Paulshayn gezogen und habe seit der Zeit daselbst gelebt und sich von Handarbeit genährt Diese Schwangerschaft soll nun nach deS Angeklagten Vorgeben Veranlassung zu großen Zwistigkeiten im Hamann'schen Hause gewesen und selbst noch zu der Zeit, als die Lohse sich noch in demselben befand, zu Austritten zwischen Vater und Sohn geführt haben, die nur durch daS Dazwischen springen der Lohse sich ohne Thätlichkeiten geendigt hätten, was jedoch von der Mutter des Angeklagten widersprochen wird. Ucberhaupt wird allgemein der alte Hamann, selbst vom eige nen Bruder, als ein strenger, rauhn und habsüchiiger, geizi ger Mann geschildert, der sich mehrfacher Diebstähle schuldig gemacht und seinem Nachbar sogar den Dünger vom Felde weg gestohlen habe. Mit der Entfernung der Lohse und ihrer Be friedigung mit 25 Thlr., nach ihrer ersten Niederkunst, von Seiten des alten Hamann, war allerdings der Friede im Hamann'schen Hause auf einige Zeit wieder hergestellt. Da jedoch der Sohn, ohne Vermissen seiner Ettern, seinen Um- ,c.ng mit der Lohse heimlich sort.'etzie, sie mit Geld
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