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Dresdner Nachrichten : 14.09.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186909140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18690914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18690914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-09
- Tag1869-09-14
- Monat1869-09
- Jahr1869
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.09.1869
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Nr. 357. »ierzehuter Jahrg. Erscheint: «glich früh 7 Uhr. S«sera1e wrrd« a»g«nomm«ii: btt<b««dS8,^vun. tag» »t« Mittag» 1L vhr: «ar1enftra»e ». «nzrig. tu dies. Blatt» ftud»»ia» rri»lg«tch» Lersrrtttmg. >»flag»: »V.»«-» «rewvtar». Dienstag den 14. Sesttbr. 18SS. 'L- Tageblatt für Unterhaltung und GeMstsverlehr. Mitredacteur: Theodor Drodisch. 'i Blrnc., >, ^ r»i uutmgk^i. >'^<> >«5»ng In'» Hu»t4 Durch dl, «ilnigl, Pvg vicruyahrl.M»N-r. >i»z»ln, V'uwwer« i Schr Akserateuprnse: 8üc drn Raum ekiM gtlpaltrnen Zell«: 1 Ngr. Unirr „Stugesaobeff dt, Zeit. S «p. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Elkpfksi lUeikhardt. — Verantwortlicher Redakteur: Kultus Retttsurdt. Dresden, den 14. September. — Dem herrschaftlichen Jäger Carl August Meyer zu Obermylau ist die zum Albrechtorden gehörige Mcvatlle in Silber und dem Postsecretär Friedrich Theodor Fttl zu Dres den, welcher mit Gefahr seines Lebens einen Menschen vom Tode diS Ertrinkens gerettet hat, die L benSrettungsmedaille in Silber mit der Erlaubniß zum Tragen am weihen Bande verliehen worden. — E» liegt uns die gedruckte Uebersicht de» csmmun- lichen Haushalte» und VermbgenS-Ibschlufle« nebst Darlegung der verwaltungSergebniffe der Sparkaffe uns de« Leihhause« hiesiger Stadt auf da» Jchr 18<> < vor, die manche» Inte ressante in ihren Zahlen dteiet. In Bezug auf die Einnah. » n haben sich verschiedene Posten anders heravSgrstkllt. al« l867. Nach dem wirklichen Rechnungsabschluß ergab sich an Einnahmen: bei dm Commungrundflücken 48,120 Thlr, indirekte Abgaben il.5,664 Thlr. Hundesteuer 8295 Thlr., Abgaben vom Grundwerth 108,489 Th!r., Abgabe von Mieth- zinsen 143,:5l Thlr.. -Die Ausgaben betrugen für Stra- ßenwiftn t 10,326 Thlr., für öffentliche Beleuchtung 60,! 08 Thlr., für wohlsahrtSpolizeiliche Zaitcke 8 9 Thlr., für die Be soldungen an die stäalttchen Ex cutiomannschaften ! 3,693 Thlr., «m Zuschuß an die Bürg;r, Bezirk«- und Gcmeiadtschalen ?9.42ii Thlr, an Zuschuß für die Ürmenoersorg>i7:gsbetiörde 26,288 Thlr. Zuschuß für das Krankenhaus 12,006 Thlr. Dt« Gcsammtsumme der Einnahmen betrug nach wirklichem Rechnungsabschluß 626 076 TAr., die dir Ausgaben 6 3.2l4 Thlr. E; wurde also eine Mehreinna)me pro 1868 von 12862 Thlr. erzielt. Wa« den VermögenSabschttß der Stadt betrifft, lo differirt die Summe der Aktiva pro l 868 mit der pro 1867 um mehr al« eire Mllion. Die Differenz der Passiva der beiden Jahre ist noch größer, o gleich sie für 1868 gün stiger ist. Die Summe der Aktiven betrug am 31.D«cemb«r v I 4 72^.8-5 Thlr. die der Passiva !,924,l89 Thlr. Es stellt sich ichlirßli.r, ein vorhandener Bermögen«bestand von 2,798,655 Thlr. heravS. während er am 31. December186? ,«r 1,908,133 Thlr aufzuwkisen hatte. — Zur Erbauung der Staatseisenbahnen Großschönau- Eohland, Chemnitz-Lttpzi', Radkberg-Camenz, Plauen Oettnitz und Am Jage, »grün wurde aas dem letzten Landtag die V:r- mehrung der Staatsschuld um 20 Millionen beschloffrn. Diese 20 Millünenanleihe wird bekanntlich mit 4 Procent verzinst und mit > Prrc nt amortifirt, sie ist jedoch nicht auf einmal auf den Geldmarkt geworfen worden, sondern ihre Emission erfolgt fett dem Januar l. I. nur allmählig, je nach dem Be- dürsniß der Fmanzhauptkesfe. Leider ober ist der Stand der Staatspopkre oller Länder ein s hr ungünstiger und euch die so solid fur dirten sächsischen Staattpapiere haben fich den Kon junkturen de« Geldmärkte» nicht entziehen können Ein Stand, wie der, den sie jetzt haben, 86 j, »st aber in der That ein über Gebühr ungünstiger und wäre vor einigen Jahrm noch nicht für mölich gehalten worden. Und doch haben die poli tische« Erschütterungen sowie die zahlreichen ausländischen An leihen. welche bei oft schlechter Sicherheit größere Zinse« boten, de» Cour» der sächsischen Staattpapiere auf diese Stufe ge bracht. Hierdurch haben einerseits Hunderte von Mitbürgern, die keine»weg« an Börsenspekulationen fich be'heilizt haben, Lausende ihre» Vermögen» verloren, ohne daß sie nur durch da» Geringste diese Verluste verschuldeten. Aber auch der Staat al» solcher empfindet andrerseits diesen drückenden Stand feiner Papiere tmmer schmerzlicher; er büßt bei j der Million, die er allmählig auf die Börse bringt, über Hunderttausend Tbaler ein. Ein solcher Zustand ist auf die Dau,r mit einer soliden Finanzwirthschatt nicht zu vereinbaren. Man hat fich daher hohen Orts die Frage »orgelegt, ob e» nach der jetzigen Entwicklung der Finan,Verhältnisse noch gerechtfertigt ist, die Tilgung der Staatsschulden in der bisherigen Weis« fortzu fetzen und ob e» nicht gnathrn wäre, wenigsten« dm größeren T)ril derselben in ein« Rentenschuld ohne eine im Voraus festgesetzte Tilgung zu verwandeln oder doch da« zur Fort fetzung des StaatSeisenbahnbaue« erforderliche Kapital in Form ainer Rentenschuld aufzunehmen Um den jetzigen großen Kapitalverlust zu vermeiden und um mindesten« j Procent an der Amortisationssumme zu ersparen wäre «» nöthig, dir An leihe in die Form einer Rente «schuld umzurandeln und r» wäre nicht so schwer, dieselbe zu 4j Prccent al pan oder doch nahezu al paii auSzugeten. — Gestern wurde der große Denkwitzer Teich, welcher zum Rittergut Connewitz bei Wermtdorf gehört, gefischt, und die gefangenen Hechte, Karpfen und Schleien sicher nach Leipzig tranSportirt. — Seit einigen Monaten hatte sich theil» hier, thril» auLwältS eine Frauensperson Herumgetrieben, die unter den verschiedensten lügenhaften Vergeben sich bald hier, bald dort «ingemiethet, ihr jedesmalige» Logi« aber sobald als möglich .Zoieter »erlagen hatte, nachdem si: vorher Gelegenheit gefunden, zum Nachtheil ihrer WirthSleute zu stehlen. Die Art, wie sie zur Ausführung diese« Zweckes oft ihre WirthSleute aus ihrem Logi« auf kurze Zeit zu entfernen, oder sonst durch ihre Er zählungen tuest lben zu betrügen verstanden, ließ auf eine ganz schlaue, in Ausführung von B.trügereien schon bewanderte Per son um so mehr schließen, al« die Diebin ihren Aufenthaltsort stets wechselte, bald hier oder in Tharand, bald in Bischofs werda oder in Görlitz auflauchte, auch schnell einmal nach Berlin fuhr uns fich dort oder in Hamburg den Verfolgern gen d:r sächsischen Behörden zu entziehen wußte. Wie wir hören, soll sie vor einigen Tagen der Köuigl. Polizei- Direction endlich in die Hände gefallen und eine Dienstperson au« Klein-Zschach.oitz sein, die bereits im Arbeitö- und Zucht hause, im letzteren zuletzt 3 Jahre gesessen hat. — — Dem Lanvtag soll gleich zu Beginn seiner Tätigkeit das Budget für die nächste Finanzperiode, die in Zukunft nur zwei Irl.re zählen wird, sowie der Rechenschaftsbericht der Staatsch, ierung über ihr. Finan,Verwaltung innerhalb der letzten Fiuanzperiode, die noch dreijährig ist. vorgelegt werden. Beide Gesetzentwürfe bilden zusammen ein Werk von circa 50 Druckbogen. Der Rechenschaftsbericht wird unter Anderem von den finanziellen Nachwirkung»» des Jahres 1866 manche nicht uninteressante Nachweise bringen. — Die Mar'tbuden, die bisher auf dem Altmark: gegen über dem Ascherberg'schen Geschäft gestanden, sind mit gestern auf den Platz dislocirt worden, den die Fischverkäufer inne hatten, und sind letztere nun aus den AutonSplatz gewiesen worden. — > — Die Gauner des Altmarfteü, die schimpfenden und ^ stellenden Sperlinge, hab n einen n ur« College» in ihre ^ Mitte erhalten, der sich durch seine äußer« Ausstattung brson deiS au«zeichmt, indem er anstatt der grauen Pantalon» und d<«gleichen Frack« in schne wnßcr Wäsche eir.h:rstolzirt. also ein „weißer Sperling" im wahren Sinne d»L Worte« ist D-rselb« erfreut sich auf dem ganjinMarkia der freundlichste:. Ausnahme und der allgemeinsten Hochachtung von Sriten der das,gen Händlerinnen, indem ihm ganz ollttn alle Hirsesäcke offen stehen und er diniren kan», w» er will. '.)aß er da- von den freiesten Gebrauch und seine Coll gen in Folg: dessen sehr neidisch macht, läßt sich denken. lÄn junger Soldat, der sich neulich Abend» wahr scheinlich verspätet hat», nahm im vollen Laus seinen Weg über da» nach dem Theaterplatze zu gelegene Trottoir an »er katholisch,» Hoskirche und stürzte, von einer der gurr über die se« Trottoir gezogenen Kitten aufgesangm, dermaßen rückwärts auf den Hinterkopf, daß er besinnungslos liegen blieb. Nur da» krause, wollige Haar des Verunglück.en rettete ihn vor einer lebensgefährlichen Beschämung, denn derselbe erholte sich unter Beistand bald so weit, daß er seinen W'g ohne Hilfe forlsttze.r konnte. Es fragt sich nun, ob jene Ketten bei dem zunehmenden Verkehr nicht ganz beseitigt werden können, oder wenn man nicht gestatten will, daß da- Trottoir begangen werde, ob eS nicht zweckmäßiger wäre, auch an den Längenseilen de» Trottoir» Ketten zu ziehen, die früher wahrscheinlich auch vorhanden waren. Di« jetzige Sperrung de» Trottoir» erscheint höchst unzweckmäßig, so daß sich Vorfälle, wie obiger, wahr scheinlich schon öfter» zugetragen haben, da namentlich de» Abend« bei ungenügender Beleuchtung die Ketten sehr leicht übersehen werden können. — Gestern Mittag promrnirte abermals ein kolossaler Ochse, vom Löblaucr Schlage herkommend, in den Weißeritzpromenadcn, den man einig« Ziit zuvor mit Knieseilen geburdm durch die Frstdrichstadt führte. Anfänglich wich er der lärmenden mal fenhüft um ihn versamm«l!cn Jugend ruhig au», als ihn aber die herbeieilenden F «scher wieder erreicht, spielte er kreuz und quer ein sehr gefährliches Hrschelpiel und nahm schließlich über Eträucher und Bänken ReißauS bis an di« Plakatsäule btt Ar right'« Restauration, an der er mit wahren Ochsenaugen die Einladung zum Erntefest mit Ballmusik, Cdricnt und Jl luminction auf B-llevue anstiert? Hin gelang eS auch, ihm die zerriffenen Knieseile mit Erstnem zu ersetzen und bald nahm er unter dem Jubelruf einer unzähligen Menge kleiner und selbst proßer Kinder: „Hurra!: I Heinricki kommt!' seinen Rückweg. Glücklicherweise hat er kein Unglück angerichttt. — Während deS jetzt stctifindendkn SchleußenbamS auf der Eeeflraß« soll ein Bruch der d:rügen Wasserleitung vor- gekommen sein, und in d.sftn Fttge der Bau d:r Schleuß« viel mit dem autstiömendm Wasser zu kämpft« haben. — — Im Laufe diese« Somnnr« ist nicht blo« von Seiten der Behörden, sondern auch der Privaten sehr viel für die äußere Verschönerung der inner« Stadt geschehen, und noch jetzt wird der Passant fast auf jeder Straße bemerken, wie die Fronten gestriegelt und gebiegelt und abgeputzt werden. Leider «listirt aber eine Front inmitten der Stadt, die noch dazu zu einem königlichen Bau gehört, welche seit länger al« einem halben Jahrhunbe t noch k.ine Renovation erlitte» und «inen Anblck gewährt, welcher allerdings einer Residcrzstadt voll ständig unwürdig ist. Wir meinen jene hohe, schwarz« und zerrissene Mauer, die sich von der alten Bildergalerie au» die AugustuSstr rße entlang zieht und eine Parallele mit dem Palais der Königin. Marie bildet. Schon früher erwähnten wir diese» Mauerlractes insofern, als man noch die Löcher darin sehen kann, welche von der Illumination bei Napoleons Einzug in Dresden he,rühren. Selbst ein vor wenig Jahren in der Re sidenz vorgekommener festlicher Fall schien nicht dazu Gelegenheit zu bieten, den Uebelstand zu beseitigen, indem man die Mauer nur mit Draperien und Äuirlandrrr überhing — ein« schön« Schale über einen faulen Kern. — In den letztvergangknen Tagen find hier wohnhafte englische Familien vielfach von einem Manne angebettelt worden, der sich gleichfalls für einen Engländer aukgegeben, und dabei in Brzux auf seine Verhältnisse bald diese, bald jene auf di« Mildthötigkeit seiner Landsleute speculirende Erzählungen ge macht Hst. Derselbe Mann soll sich bereits seit einigen Wochen hier aufhalten, und in dieser Zeit auch bereits mehrere Gast» wirthc, die ihm Logi» gegeben, um den Zin» und die verwirkte Zeck schul» betrogen haben. EL dürfte insbesondere für Gast- winhe rath'am erscheinen, sich vor diesem Menschen, der jeden falls ganz subsistenz- und mittellos ist, in Acht zu nehmen. — — Das ehemalige Mitglied des zweiten Theaters, der Vctrran Niedel, der au« dem Reihe der Couliffen für immer geschieden, wird morgen, Mittwoch, auch einen Festtag haben, den ihm Freunde und Gönner im Saale de» Münchner Hofe» freudig b-neiten. Es ist für eine musikalisch theatralische Soiree vercmstAt.t, deren Erlös in dir Hand de» Benefiziaten fließen ! soll. Außer einem Orchesterconcert kommen noch kleine Bühnen» bluetten, Soloscenen rc. zur Aufführung, in deren einer der ! alle Riedtt selbst, vielleicht wohl zum letzten Mal« im Leben, - rnitairken wird j — Aus Hamburg wird dem Dr. I. telegraphisch ge» s meldet: „Soeben ist durch Syndikus Merck dir feierliche Schluß der Ausstellung der Gartendaugesellschaft erfolgt. Bei der Preis- Verkündigung wurde unter den auf Sachsen fallenden Prämien der Kölner Preis für den schönsten un) befldurchdachtea Park anlageplatz dem Dirccior det Blasewitzcr Waldpnrkoerein«, Re- gierungkrath Königsheim in Dresden, für dm Neumann'schen Plan, zurrkannt." — Am 8. September wurde in der Mittagsstund« in dem Dorfe Waschleithe bei ü rimhain ein toller Hund erschossen. Derselbe hat arF seiner Tour die er genommm (Schwarzen berg, Fürstenberg, Schwarzbach, Waschleithe), nicht nur mehrere Hunde gebiffm, sondern auch, leider Gottes, wie fich bi» jetzt erwiesen, zivci Mädchen gebissen, und zwar die 2!jährige Tochter deü BrcmscrS B in der Nähe des Fmstmberge« und die 10jährige Tochter des WirthschaftLb-sitzers E. in Schwarzbach. Bride find sofort ärstlicher Behandlung übergeben worden. Die auf An ordnung des k. GerichtSamtS erfolgte thierärziliche Untersuchung dc» Hunde» ergab die Zeichen der vollständigen Tollwuth. Die von dem tollen Hund: gclnffmen Hunde sind getidtct worden. - Oeffentlich« Gerichtssitzung am 13. Septdr. Die Zuhörerräume sind heute von einem gemähten Publrkum gefüllt, namentlich bemerkt man Damen in gesuchter Toilette. Der eine von den drei Angeklagten schien diese Anziehungskraft auSgeübt zu haben, denn eS gehört zu den Seltenheiten, daß dcr kprößlinz einer hochadeligen Familie Platz auf jener v«i-> nösen Bank nimmt einrL Verbrechens angeklagt, da« ihn für immer unglücklich macht Carl Heinrich Hyppolit Camillo v. Lindenau, 2 l Jahre alt, ohne Stand und Beschäftigung, nach dem er 1868 auS der Kadcttenschule entlasst«, ist des been digten Versuchs eine» ausgezeichneten CreditbetrugS und di« beisen Kopisten de» hiesigen Bezirksgericht«, Carl Ad. Richara Schröter, 30 Jahre alt, verheirathet, und Friedrich Gustav Avolph Welch, 28 Jahre alt ebenfalls verheirathet, sind der Miturheberschaft des gleichen Verbrechen« angellagt. Durch den Tod dc» Kammerhcrm v. Lindenau fiel dem Angeklagten v. L.ndenau ein Legat von 20,000 Thlr. zu, welche» im hiesigen Gericht als Deoositum ;>erw:l'.tt wurde, v. Lindenau, welcher in drr letzten Zeit mit seiner Nkutter in Bautzen lebte, begab sich im März d. I ohne ihren Willen nmh Dresden und contrahirte durch Vermittelung von Schröter und Welch, dt« er kennen gelernt hatte, Schulden tm Betrage von über 70V Thlr. auf seine künftige Mündigkeit lo». Da« Geld wurde in Gemeinschaft durchgebracht, ein h.rrliche» Leben wurde geführt, Austern, Champagner und andere Köstlichkeiten nicht geschont. Anfang» April mußt« nun aber auch an die Deckung der fällig werdenden Wechsel gedacht werden. E» wurde Bedacht genom men, neue» Capital aufzunthmen. Durch Vermittelung Schiv» ter'S erklärte sich drr Agent Wünsche deret, ein Capital von 2000 Thlr. zu schaffen. Wenige Tage nach dieser Zusicherung kam aber Wün'chr und sagte, ,r habe erfahren, daß v. Laa» - dcnau noch unmündig sei und er könne da« Geld nur vermit- s teln, wenn von dessen Vormund, einem hiesigen höheren Osf^ cier, die Genehmigung zur Aufnahme der Schuld gegeben würde, v. L:»de»au erklärte du B^ibringuag etncr solchen
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