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Dresdner Nachrichten : 04.06.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186306046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-06
- Tag1863-06-04
- Monat1863-06
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.06.1863
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Ersch tSal.««» 7 Uhr-Hnsträt» wrrwn »U Abends ü, Sonnt, bi« Mitta»» 1» Uhr angenom. mm in d«r Ckpedttlon r Marienstraße IS. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Donnerstag, den 4. Juni 1863. Dresden, dm 4. Juni. — -s Oeffentliche Gerichtsverhandlungen vom 3. Juni. Der herrliche Junimorgen begrüßte mit seinem Son nenstrahl ironisch ein junges Mädchen von 19 Jahren, die eben falls, wie ihr gestriger Vorgänger, schon eine criminelle Ver gangenheit hinter sich hat Sie ist jung, zierlich fristet und von bescheidener, gutmüthiger Natur Ihr grün und schwarz gestreiftes Kleidchen zieht sich in eine schlanke Taille zusammen, um den Hals schlingt sich ein rosmrothes Tuch. Pauline Chri stiane Ulbrich ist aus HelbigSdörf gebürtig und schon zweimal wegen Diebstahls mit leichtem Gefängniß bestraft. Heute er wartet sie das Arbeitshaus wegen eines neuen Diebstahls, dm sie in einer Bodenkammer einer Wittwe, Namens Fischer ver übt. Sie war dort bekannt mit den Lokalitäten — ein Werk zeug zur Eröffnung der verschlossenen Kammer fand sich bald in einem alten Schlüssel, der in da- Schloß der Bodenkam merthür paßte. Daraus stahl sie nun erstens im Anfänge die. ses Jahres ein Paar Sammetschuh im Werthe von 25 Ngr. So hatS die Wittwe Fischer selbst taxirt. Zweitens holte sie dort zwei Mäßchen Backobst, taxirt auf wmige Groschen. Drit ten- endlich au- der Wohnstube ein altes Hemd, gewürdsrt auf 8 Groschen. Sie gesteht Alles offen ein, wohl ahnend und wissend, daß Leugnen nichts helfe. Die Wittwe Fischer, der einzige Zeug«, bekundet Alles — sie wird nicht vereidet. Ein Verteidiger fungirte nicht. Die Verhandlung war sammt der Publikation de- Urtels schon um halb 11 Uhr zu Ende. Die königliche Staatsanwaltschaft beantragte einfach die Bestrafung der Angeklagten, di« auch mit 4 Monat Arbeitshaus erfolgte. Still, bittere Thränen im Auge und gesenkten Hauptes, hörte Pauline ihr drittes Urtel im Leben an - möge sie gebessert in» gesellschaftliche Leben zurückkehren! Aber wie selten ge schieh» diesl- — »«gekündigte Gerichtsverhandlung: Morgen den 5. Jum finden folgende Verhandlungstermin« statt: Vor mittag- S Uhr Pvivatanklagsache Friedrich Wilhelm Theodor Schill widme Gustav Adolph Meinhöser Halb 10 Uhr Johann Friedrich August Helbig Wege» Diebstahls. 10 Uhr Auguste Pcktkin« toreheli Starke wegen Diebstahls. Halb 11 Uhr F«ied- rich Hermann Rvißig weg«, Betrug». 11 Uhr unt«r Ausschluß de» Öeffentlichkeit bez auf Antrag des Freiherrn Hilarius, v. S>egra»h «id«p den Agent Carl Gustav Hänsel wegen Bel«, digrckg und Mthigung Vorsitzender: GerichsSrqth Glöckner. ! j> Zwoi te» Theat e r. Da» herrliche Frühling-grün ladet den überwinterte» Stadtbewohner zum Wandern in» Freie ei« »nd so wandert in den jetzigen sonnigen Tag« all täglich eine Menge Ueberwinterter auch nach dem Groß« Gar te«/! Ivo die Natur sich in ihrom Schmuck bereits ziemlich ent faltet hat. Zwar blühen noch nicht alle Kinder Alora'S, aber dennoch entfaltet sich vor unfern Augen manch' bunter Teppich/ de«'de» Schöpfer- Hand so sinnig auSgebreitst A»ch.iHz>der ich oft- stftudlo- und leidvoll die Wintrrabmde i i« Städtchen ,en t. dies. Blatte, da« »urZtit m 7SVV Srrmpl. Leser weiß, manchmal in gar wundersamer Stimmung vor der Mhne im Gewandhause zugebracht, auch ich pilgere manchmal hinaus in den Großen Garten, theils um die herrliche Natur zu genießen, theils um die bekannten Stimmen von der Sommer bühne zu vernehmen, die mir so oft von der Sladtbühne des Zweiten Theaters herunterklangen. Jndeß, in den großen Chorus ist nunmehr auch manche neue, mir unbekannte Stimme hinein gerathen und so hat sich jetzt das Ganze abgerundet, obgleich noch einige Lücken fühlbar find. Frls. Stahlheuer und Pigulla sind fort. Erstere ist zwar noch nicht ersetzt, obgleich Frl. Kern sich alle Mühe giebt, in Gesangsparthicn auszuhelfen. Es muß aber der Direktion an s Herz gelegt werden, eine gute Soubrette zu schaffen und sollte sie wirklich monatlich 30 Thaler mehr kosten. Unter dem männlichen Per sonal finden wir neu Herrn Carls en, einen alten bewährten Komiker, der seinen Platz ausfüllt, von Zeit zu Zeit aber mchr Lebendigkeit entwickeln sollte. Ferner Hrn. Breiter, der ga«z verwendbar ist, nur rathe ich ihm, bei seiner Lebendigkeit mehr Variation in seine Gestikulationen zu bringen. Außer Herr« Tech vom Etadttheater zu Breslau, dm ich schon früher ql- sehr brauchbar und talentvoll bezeichnet, ist noch Herr Büh- rin g zu nennen, der bereits im Publikum sich sehr beliebt ge macht hat. Seine sonore Stimme, seine kräftige und einneh mende Gestalt, sein bewährtes Talent werden diese Beliebt heit immer noch fester fundamentiren. Unter den Damm nmne ich als neu ; Fräulein Leichsenring, eine hübsche Er- , scheinung auf der Bühne, ebenfalls talentvoll und fleißig, mit deutlicher Aussprache ohne Dialekt begabt. Und selbst Fräulein Ortner, die jetzt in größeren Rollen auftritt, hat bald ihren bayrischen Dialekt bekämpft. Nur etwas mehr Sicherheit ; in- deß das Fräulein ist kaum 8 Wochen beim Theater. Am Dienstag sah ich ein neu einstudirtes Stück: „Die Tochter der Grille", Lustspiel von Krüger, eine vortrefflich« Fort setzung der Birch-Pfeiffer'schen „Grille" Das Publiku» M« stfand am besten den Eindruck, dm das Stück selbst und den die Darstellung machte. Theils erscholl ein brausender Beisalls- sturm durch die Räume zur Bühne, gepaart mit nicht endendem Hervorruf, theils konnten es die LachmuSkeln nicht mehr aus- haltrn, theils arbeiteten aus allen Bänken die Taschentücher in dm schönen Augm schHner Zuhörerinnen. Da-. Stück ist eine Eharakterzeichnung vom reinste« Wasser und steht dem Borbilde der Birch nicht nach. Herr Herrmann war in den «stm 4 Akten ganz brav, im 5. aber wurde er matt, die Erkennungs- Scene mit seinem Bruder Didier, den Herr Bühring unter schallendem Applaus gab, hätte herzlicher werd'm können. Herr Röhl und Herr Tech ernteten ihren verdienten Beifall, ebenso Fräulein Kern — wie immer. Herr Breiter als Pfarrer mußte salbungsvoller sein, Herr Roßbach verliebter, obgleich er seine Rolle durchweg verstand. Frau Ne» Müller als Ti- nont gab un» ein treffliches Bild aus dem Lebm. — Unter Anderem kam in der letzte« Zeit noch „Eine Nacht inB«r- oder in meinem heimathlichm Dörfchen, oder auch, Via derUin^, zur Aufführung, eine Posse -um Kranklachen, in der Herr
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