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Dresdner Nachrichten : 14.06.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186306148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-06
- Tag1863-06-14
- Monat1863-06
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.06.1863
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.l-M-rglAhr-Jnsnat. Abend» 8, Gönnt. ««Mittag» ILUHr an-rnom« m«n ,u drr Esptdition, Marienstraße 18. «bonnrmmt vtrttel »ei unrntgtldttchrr! . Hau». V«L dir L. Post > jährlich rr Agr. Einzeln» -kun- mrrn 1 Agr. r M». »«» Hageökatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredaeleur: Theodor Drobisch. Sonntaa. den 1t. Juni I««S. '"KLLL!'L.ÄL"" Dresden, den 14. Juni. — Se. Maj der König hat den HülfSarbeiter im Mini» sterium de» Cultus und öffentlichen Unterricht». Supernumerar- Regierungsrath Eduard Schreyer, zum Regierungsrath ernannt und dem Ministerialrathe, Geheimen Hofrathe Wilhelm Imma nuel Bär da» Ritterkreuz des Verdienstorden» verliehen. — Die König!. Polizeidirektion warnt vor einem Schwind ler. der sich in betrügerischer Weise in den Besitz von Stroh- drcken und Fußmatten zu setzen sucht. Er hat da» Aussehen eine» 19—20jährigen Markthelfers und gab in dm VerkaufS- geschäften, wo er sich rinzuführen suchte, jedeSmal eine mit „Carl August Franke" Unterzeichneten Brief ab — Da» neueste Stück des Gesetz- und Verordnungsblat tes mthält die Publikation der wegen einer neuen Regulirung der Elbzölle getroffenen Uebereinkunft — s Öffentliche Gerichtsverhandlung vom 13. Jüni. Heute stehen zwei Hauptverhandlungen an, in denen die Hauptpersonen in Bezug auf ihren Charakter ganz und gar divergiren. Hugo Theodor Kretzschmar, 26 Jahr alt, unver» heirathet, und noch nie bestraft, trat nach seiner Konfirmation als Schreiber beim hiesigen Advocaten Schmidt rin, arbeitete auch als Copist beim Gerichtsamt Schönefeld' und trat dann 1861 al» Diätist inS K. Justizministerium ein, wo er als sol cher am 4. Juli in Pflicht genommen wurde. Die Anklage lautet auf Betrug Seine Arbeit bestand im Ministerium darin, daß er eben bloS schrieb und nach der Seite bezahlt wurde. Für eine geschriebene Seite erhielt er 61 Pfennige. Es lag ihm ob, über seine angefertigten Arbeiten auch Manuale zu führen, damit er controlirt werden konnte. Unter bestimmten Nummern, die an der Seite verzeichnet warm, hatte er sein Eeitenquantum einzutragen. Wenn das geschehen, mußte es dem betreffenden Secretär vorgelegt werden, der es mit seiner Na- mensunterschrift versah. Der Angeklagte ist nun beschuldigt, diese Manuale nach bereits erfolgter Unterschrift von Seiten de» Vorgesetzten gefälscht zu haben, indem er die Zahlen änderte und sich dann am Ende des Monats von der Sportelkasse des Ministeriums höhere Beträge auszahlen ließ, als er überhaupt zu fordern hatte. Im November 1861 fing er mit dieser Ma nipulation an, die ihm im Ganzen bis ult. December 11 Thlr. 16 Ngr. 7 Pf einbrachte. Bis hierher hatte der betreffende Revisor, überhaupt Niemand etwas gemerkt Dem Angeklagten War dar Geld richtig ausgezahlt worden und somit der aus gezeichnete Betrug vollendet Im Manuale 63 setzte er indessen diese unglückliche Manipulation fort. Im Januar machte er aus 98 172, im Februar au» 78 98, aus 71 171, auS 139 eine 179 rc. re Diese Fälschungen wurden bemerkt und zur Anzeige gebracht. Er erhielt docher sein letztes Monatslohn nicht mehr ausgezahlt. Im Uebrigen hat die Sportelkasse gar keinen Schaden erlitten, es ist von Seiten de» Angeklagten vollständi a macht« er au» 11, 41, aus 3, 13, au» 9 19 und ayß 7 eine 287. Befragt, warum er die- gethan, sagt er zu seiner Entschuldigung, er habe Schulden damit bezahlt. I« Uebrigen sprach rr so leise, daß er kaum zu verstehen war. Herr Staatsanwalt Held glaubt weder Erschwerung»- noch MilderungLgründe anführen zu können und beantragt daher einfach die Bestrafung deS Mannes, dem der Gerichtshof 11 Monat Arbeitshaus zudictirte — Ganz anderen Inhalt» war die Sache seine» Vorgängers auf der Anklagebank. Die Verhand lung dauerte allerdings nur 10 Minuten, in der Georg Eduard Oehler, ein Schloffergescll, als Angeklagter fungirte, der in dem» selben Alter steht, als sein Nachfolger. Er hat einem seiner College« au» unverschlossenem Behältniß einige 20 Thlr. Geld gestohlen, einen Therl davon auf dem Waldschlößchen verjubelt, sich dann nach Leipzig begeben, ist dort arretirt und nach Dres den, Landhausstraße 9» transportirt worden. Heute finden wir ihn auf der Anklagebank, die er mit einem Urtel, da» auf 8 Monat Zwickau lautete, mit den Worten verließ: „Ich WA meine Strafe bald antreten!" — Unter großer Theilnahme fand gestern Nachmittag auf dem weiten LrinitatiSkirchhofe die Beerdigung de» Herrn Ober lehrer Mende statt. Umflort und trüb' wie der Himmel warm die GemÜther der Begleitenden und in die Thränen aus dm Wolken mischten sich Zähren der Wehmuth, die da flössen an dem offenen Grabe, welches bestimmt war, die irdische Hülle eines geistig begabten Mannes zu umfangen Fünfzig Mitglie der der Dresdner Liedertafel, die den Verblichenen zu Einen ihrer Getreuen zählte, hatten nicht versäumt, ihre Schritte nvt nach dem Friedhofe zu lenken, wo zuerst am Grabe der Herr Rector Professor Köhler das Wort ergriff und die Verdienste, welche sich der Heimgegangene als Lehrer der Jugend erwor» ben, und sein vielfaches Wissen pries. Ihm folgte in kräf tiger Rede Herr Direktor Heger, drr seine Worte mit den Stro phen einer Mende'schen Dichtung begann und nun im Namen der sämmtlichen Lehrerschaft seine Gefühle kundgab. Volltönig von den Mitgliedern der Liedertafel erklang jetzt rin Grablied, nach dessen Vollendung Herr Oberlehrer Friedrich mit glühen der Begeisterung des geschiedenen Freundes gedachte. In seine Rede, welche tief in alle Herzen drang, flocht er die Bemerkung ein, daß der Todte noch vor kurzer Zeit bei der Lesfingfeier zu Camenz, das Lied „das treue deutsche Herz" sein letzter Sangesgruß gewesen In Erinnerung dessen, zumal aus letzte rer Stadt eine Deputation deS Sängerbundes sich dem Traurr- -uge angeschlossen, fühlten sichre Sänger veranlaßt, jetzt das selbe Lied ertönen zu lassen,-WaS eine wunderbare Wirkung hervorrief. Herr DiacontzS Pftzilschmidt gab nun die letzte Wort spende, indem er der Hiytrrlassene« gedachte und dann dm Segen der Kirche gab, worauf der feierliche Gesang eines Cho rals dm Traueract schloß. Die dritte Somnicrversammlung der „klorn" fand am „ auf der Camenzer Straße beim Herrn Kunst» und Handelsgärtner C. G. Petzold statt. Wir fandm dort ein Sor-
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