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Dresdner Nachrichten : 08.11.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187211085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18721108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18721108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1872
- Monat1872-11
- Tag1872-11-08
- Monat1872-11
- Jahr1872
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- Dresdner Nachrichten : 08.11.1872
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Nq>. lMizclnc Nr. l Nsir. — Auslage: L0.000 Ejciiiplarc. Jliseralcn AttNdlimc auswärts- II.,^ so utviv L Vuj,'I<«r in Hambura. «cuin. Wir» Lcinztn. Bnirl. Breslau. ZianUttil a M.—ku«t. ält'vuv in Berlin.Leil'.iin.Wirn, Hanidurn. Maul,ml a. M.. Mlinchen. — I-iud-Lcu.lnglNiuk snrt a. Nt. — kr. Voigt t» LNeuini».— ü»ru». kurtitt«. üul- U«r L «.S. Paris. Tageblatt slir Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Ligenthum der Herausgeber: Litpsch Neichardt in Dresden. Verantwort!. Redacteur: ÄUllUS Reichardt. Der Raum einer ei«, illlaen Pettr-elle kätzet P^ ^Eln^esaiüU dir Auswärtige Annonce«. Auiirage von uns unde- «annten Firmen u. Pcl- lonen inserircn w,c nur liegen Pränumerando- Zaniung durch Brich marken oder Pvstrin»»». iung. N) Tilden koiten t>'2 Ngr. Auswärtige lonnen die Zahlung auch auf eine DreSdnerAirma anweijen. Tie Exp. Rr. N:; Siebenzehnter Jahrgang. Milredaete»r: J»r das Feuilleton: Dresden, Freitag, 8. November 1872. Politisches. Der Telegraph verflüchtigt Naum und Zeit. Am Diens tag Morgen traten in der nordamerikanischcnRepublik Millionen von Wählern an die Urnen, um ihre Stimmen für Grant oder Greeley abzugeben . . . am Mittwoch Mittag wissen wir bereits in Dresden — was sagen wir in Dresden? — weiß der ganze Erdenrund, wo irgend eine Telegraphenstation bedient wird, wie viele Stimmen in den einzelnen Staaten ans die beiden Eandi daten gefallen sind. Diese Allgegenwart des Telegraphen isl eine so erhebende Thatsachc, sie verknüpft dieVölker so innig, das; man beruhigt über manche Misere des Alltaglebens hinivegblictl. Ls fanden zwar nur die Wahlmänncrwahlen statt; da aber alle Wahlmänner sich schriftlich und eioljch ihrer Partei verpflichtet haben, Grant oder Greeley zu wählen, io ist die von den Wahl männern in 4 Wochen zn bewirkende eigentliche 'Wahl des Prä sidenten nur noch eine Formsache. Poraussichilich werden 253 Wahlmänner für Grant und nur l 13 für Greeley stimmen. Der König von Preußen widmet — die Hochossieiöse Ber liner Prov.-Corresp. versichert'S— der Durchführung der Kreis ordnung die vollste Theilnahme und Lntschiedcnheit. Ehe er sich nach Dresden begiebt, wird er einem Miiristerralhe präsidiren, der endlich Klarheit in die Sache bringen soll. Schon jetzt steht aber fest, daß die neue Kreisordnung zunächst den: Abgeordneten Hause vorgelegt wird; dieses wird sie, wenn sie sonst nicht ver schlechtert ist, voraussichtlich rasch erledigen. Bis dahin wird die Regierung Maßregeln treffen, um die Kreisordnung auch in, Herrenhause durchzubringin. Das zweckmäßigste Mittel wird immer sein, daß der König selbst seinem Hofstaate seine feste Ab sicht zu erkennen giebt, daß er eine Reform der ländlichen Per h-ltniffe will. Denn nach einer Statistik, die man inzwischen angestellt hat, ergiebt sich, daß der preußische Wald undWiesen- «icht so im Herrenhause dominirt hätte, wenn nicht gerade die höchsten Hofthargen so gegen die Regierung ausgetreten «Leen. W« in da» Herrenhaus in Zukunft kraft königlichen Vertrauens entsendet werden soll, ist zur Zeit noch nicht'festge- stellt; voraussichtlich handelt es sich nur um einen „hoinöopalhi schen" Pairsschub. Reichskanzleramtspräsident Delbrück hat die Bundesraths- eommission eröffnet, welche über Abschaffung der Salzsteuer und Ersatz dafür entweder in der Börsen oder erhöhten Tabakssteuer berathen soll. Wir bitten: verthenevt den Tabat nicht! Neben diesen Steuerberathungen gehen die Perhaaolui'.gen der preußi schen und österreichischen Eommissare über Arbeitei Verhältnisse und damit zusamiinnhängcnde voltswirihschaftliche Fragen ein- her. Es scheint sich nicht um bindende Beschlüsse, sondern um Mittheilung von Erfahrungen, Entgegennahme und Negistrirung von Vorschlägen, vielleicht um Vornahme voltLwirthschaftlicher Untersuchungen zu handeln. So hat bas preußische Handels ministerium Ermittelungen über die Arbeitslöhne beim Bergban und die Knappschastskaffen anstellen lassen. Herr v. Flottwclk, der Minister von Lippe Detmold, ist mit seinem Latein zu Ende. Er kann keinen Landtag zusammen bringen und erklärt, daß er jetzt ohne Landtag weiter regieren werde, bis es gelingt, Wahlen von Männern zu erreichen, die ein Mandat annehmen, nicht, um es niederzulegen, sondern zum Besten des Landes auszuüben. Ein anderes deutsches Fürsten thum, Liechtenstein, erfreut sich eines besseren Regenten. Der dortige Fürst hat ganz entrüstet das verlockende Anerbieten der Spielpächter zurückgewjesen, in Vaduz eine Spielhölle zu errichten. Das Wiener Ministerium Auersperg sucht Angesichts der unaufschieblichen Wahlrcsorm einen innigeren Anschluß an die Verfassungspartei zu erreichen. Es sieht seine fernere Cristen; an die Durchführung der direeten Wahlen geknüpft. Tie Krone: hat diesen Fortschritt zugcstanden; die ReichrarhSabgeordneten aber machen noch Schwierigkeiten ; sie wollen nur ungern ihre Sitze einbüßen, die ihnen allerhand Vortheile bei Gründungs consortien, Bahnverwaltungen re. einbringen. — Die Unter suchung der Verwaltung der Lemberg-Ezernowitzer Bahn wurde dadurch sehr erschwert, daß die nothwendigften Actenstücke nicht zur Stelle waren, sondern erst aus einein Keller herausgeholt werden mußten, ivo sie in wüstem Durcheinander lagen; die allerwichtigsten Actenstücke aber, Bauverträge u. dergl., waren einfach gar nicht aufzufinden. Gleichwohl bieten die Schrift stücke, welche man ausgefnndeii hat, Anhaltspunkte genug, um es wahrscheinlich zn mache», das, schließlich die Gerichte die gaine Angelegenheit an sich nehmen. — Da uns die Details der I 7 österreichischen Landtage nicht sehr interessiren, so wollen wir von Oesterreich nnr noch erwähnen, daß den Feldwebeln, Unteroffi zieren rc. scharf verboten wurde, fernerhin gegen 'Vorgesetzte den gemüthlichen Gruß zu gebrauchen: „Guten Morgen! Wünsch' wohl gespeist zu haben!" Sie werden sich eines reglementmäßi geren Grußes zn bedienen haben. Der angebliche Eholerafall in Wien hat sich als ein durch Darmentzündung und Erbrechen verschlimmerter Absceß in der Bauchhöhle herauSgestelll. l'-mn« nennt's der Medieiner; Wiener Schwindel der Deutsche, wenn der Telegraph zu solchen Sensationsenten gc mißbraucht wird. Gebete werden in Frankreich gen Himmel entsendet, das; die am 11. zusammentretende Nationalversammlung segensreich wirke. Es wird die letzte Session sein, erst im künftigen Mai Thiers die Versammlung auflösen. Die nächsten Arbeiten sind: Entgegennahme der Botschaft von Thiers, die Uebertragung der Präsidentschaft von 4 Fahren auf Thiers, die Bestellung eines Vieepräsidenten, das Budget, das Schul-, das Militäorganisa- tionS- und das Wahlgesetz. So das Programm — wer bürgt für' seine Jnnehaltung? Voeolcs und Züchstfchcs. — Aus Anlaß des goldenen Vermählungs-Jubiläums ist dein Oberhoftneister der Königin und dein Kämmerer von Minck- ivitz, dem Generaldireetor der musikalischen Kapelle und des Hof rhcnters Reichsgras von Plalen-osallermund der Titel und Rang eines wirklichen Geheimen Raths, dem Leibwundarzt Or. Ullrich der Titel eines HosralhS und dem Hofzahlmeister Zappelt der Titel eines Äammerraths verliehen worden. Außerdem ha», eine sehr umfassende Verleihung von Titeln an eine große Anzahl von Staatsdienern, Professoren und Privatleuten, sowie eine sehr zahlreiche Ordensverleihung stattaefunden. — Die Schloßstraße war gestern Mittag Zeuge der Auf fahrt derjenigen Deputationen, welche dieRcihe der Glückwümcl e eröfsnele, mit denen sich das Land dem Königsthrone nabcrt. Die Auffahrt nahm ziemlich eine halbe Stunde in Anspruch, der zweite Schloßhof war fast gefüllt von den glanzenden Equipagen, unter denen die des Grafen Hohenthal-Knauthayn durch Eleganz der Form, edle Rnee der Pferde und Pracht der Livreen der Die ncrschaft die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Dem Programin gemäß nahm das goldne Jubelpaar von ID Uhr ab in feierlichen Audienzen die Glückwünsche entgegen. Ten Reigen erösfncten die Frauen Oberhosmeisterinncn, die Zutritts und Hofdamen nebst den königlichen und prinzlichen Hofstaaten. Die Toilette dieser, meist ältlichen, Damen war exquisit; an kostbaren Stoffen in Seide, Spitzen, Federn, Schmu» und Edelgestein schie nen ste zu wetteifern; von Jugendreiz belebte Gestalten bildeten hingegen die Ausnahmen. Ihnen schlossen sich die Häupter der fürstlichen und gräflichen Häuser von Schönburg und der Grafen zu Solms-Wildenfels mit Gemahlinnen an. Der vielgenannte Graf Schönburg-Wechselburg trug ein breites Ordensband des eothen Adlerordens. Es folgten die Staatsmimstcr IW. v. Fal tenstein. v. Nostitz 'Wallwih, v. Fabriee, Or, v. Gerber, Abelen, an ihrer Spitze der Premier v. Friesen, alle in größter Gala, mir GroßcordonS sächsischer Orden. 'Weiter die Direclionen beider S ändekammcrn, von der Ersten Kammer Präsident v. Zehmen, Ob rbürgcrmeister Pfotenhauer, Leer. v. Schütz und Löhr, sowie 5 andere Mitglieder; von der Zweiten Kammer Präsident 4»r. Schaffrath, Vieepräs. Streit, Secr. Mosch undTictel und 5 Mit glieder: Abg. Jordan, 0,-. Hahn, Jungnickel, Or. Biedermann und Beeg. Die Kammern kamen nicht mit leeren Händen: ste überreichten dem Könige ziveiStiftuiigen im Gesammtl etraae von 200,000 Thlr. Kapital Präsident v. Zehinen richtete hierbei eine Ansprache an das Jubelpaar, in der es u. A. hieß: Ew. Majestät baden stets für alle Hills- mit Nntelslütz- lmgsmchcnten elkenco Herz und oncnc Hände dcnädn. überall borangeleucbtcl, wo es galt. inWissciiicd «ft nudBil- dniHZ die höheren Fiele der Menschheit zu lerdem Wir baden taber geglaubt, den goldne» Hoebzeitolag Ew. Bia- jettäten nicht besser einen zu können, als tasi wir die Erin nerung an die Mohlthaten, die Ew. Maieüäscn so oll srei- gebig gespendet baden, auch den künftigen Gcrblecl tcni er »alte» und wir bis in die spätesten Feiten Segenswünsche an Ew. Majestäten Namen knüpfen. Die Vertreter des Landes baden daher bescblesscn, zwei Stiftungen z» errichten, die eine für allgemeine Biitungszwecke, die andere zum Vesten des weiblichen Geschlechts, die die Namen Ew. Majestäten tragen sollen und über deren Einkünfte wn Ew. Majestäten die Vcriügnng anheimstellcn. Sichtlich ergriffen dankte der Köisig den ständischen Tepulalio neu, daß die Vertreter des Landes wie immer so auch an diesem Festtage seines Hauses Theil nehmen Er nehme die Stiftungen an, da ihm ja durch dieselben noch mehr Gelegenheit gegeben werde, Mildthätigieit üben zu können. Nachdem die Majestäten mit den einzelnen Herren noch einige Worte gewechselt, verab schiedeten sich Mcrhöchstdieselben unter nochmaligem Danke, um eine Deputation der Universität Leipzig zu empfangen. Tie selbe bestand in dem Nektor magnifieus, Oe. Brockhaus, der sich in seinem Hermelinmantel und der großen goldne» Gnadenkette äußerst stattlich ausnahm: ihn umgaben die Detane der l Fakul taten, mähend die gesürchielen Pedelle mit roth. lt Man» ln und Stäben sich im Hintergründe hielten. Weiler eine Deputation der königl. Gesellschaft der Wissenschaften, vertreten durch ihre beiden Klassensecretäre. Geh. Rath Prof. Or Weber und Pros. Oe. Fleischer aus Leipzig, welche dem Könige eine Festschrift überreichten; eine Deputation der evangelisch lutherischen Geist lichkeit Sachsens, die in 4 Magen vorgesahrn waren; unter ihnen bemerkten wir die .Hofprediger Or. Langbein und Rüling, den Eonsistorialrath Or. Thenins, die Superintendenten Or KöhljchüUer und Großmann, den Pros. Ahlsetd ans Leipzig: ferner das reformirte Eonsistorium Sachsens, Prediger Oster, PrivatuS Ellezinguer u. a.; eine Vertretung der katholischen Geistlichkeit, Bischof Fonverk, der, im Bischofsgewande, (violette Strümpfe- und dem Evmt.hurkreuz, Würde und Freundlichkeit repräsentirte; weiter einegcmischteTeputationderLehrerkollegien: der Akademie der bildenden Künste, der Bergakademie zu Frci- berg, der Fvrstakademie zu Tharandt und der polytechnischen Schule in Dresden, Sprecher derselben war GaleriedirectorPros. Or. Hübner; außerdem sahen wir den Director der poly technischen Schule, Geheimer Rath Or. Hülße; ferner Pro fessor Schlömilch, die Professoren Hähnel und Heine, Stöckhardt und Richter und den Geheimen Bergrath Zeuner. Aus die Begrüßung der Deputation erwiederte derKönig freund lich: er wünsche, daß die von ihren bewährten Lehrern vertretenen Akademien ebenso gediehen, als sie ihm selbst Glück und Segen geivün'cht hätten. Eine sich anschließende Deputation sämmtli- cher Gymnasien Sachsens bestehend aus dem Rektor der Leipziger Thomasschule Or. Eckstein, der als Sprecher fungirte, den Rekto ren der Fürstemchulcn Ihlberg und Müller, dem des Vitzthum- Thon Gymnasiums Ziel und oem des Bautzner Gymnasiums Kreißner) überreichte ein Festgedicht. Der Deputation der 5 Kr.isstände: a) des oberlausitzer Kreises (Landesältester Hempel) ft des Meißner Kreises Kammerherr v. Zehmen), e) des Leip ziger Kreises (wirkt. Geh. Rath Graf Hohenthal), ck) des erzge- birgischen Kreises (Amtshauptmann v. Könneritz), e) des voigt ländischen Kreises Kammerherr v. Bier sch , schloß sich die in 6 Wagen erschienene Deputation der Sladt Dresden an, 6 Mit gliedern des Raths- und 0 Mitglied, rn des Stadtverordneten collegiums, geführt von dem Oberbürgermeister Pfotenhauer. Sie überreichte eine Stiftung der Stadt Dresden im Betrage von 20,000 Thip. Capital für wohlthütigeZwecke zur Verfügung Ihrer Majestäten. Auf die Ansprache des Oberbürgermeisters gab der König die unten ersichtliche, die Deputati n hoch erfreu ende Eröffnung betreffs Entfestigung der Residenz. Hierauf folgten Deputationen der Handels und Gewerbelammer von Dresden und Ehemnitz unter Führung der Präsidenten Rülke und Bahse; eine Deputation des Gewcrbevereins von Dresden, Abg. Müler, Kaufmann Geucke und Schuldirektor Elauß, eine (Deputation der Dresdner Kansmannschaft unter Führung des Vorsitzenden dcr Corporation,'», Ksm. Barteldes: eine Deputa tion des königl. stenographischen Jirstituts, die Professoren Or. Heyde und Krieg und Geb. Secretär Fischer; eine Deputation der Stadt Chemnitz, unter Führung des Bürgermeisters Müller, welche zwei Bilder überreich!«: von dem Platze, wo vor 50 Jahren daselbst der König als damaliger Prinz seine Braut begrüßt und rmpsangen hat; nne Deputation der sächsischen Müitüwvereme bildete den Schluß. — Der Lchwieaersohn unseres Königs, Herzog Earl Theodor in Bayern, ist vom König von Bayern mit dessen Stell vertretung bei dem Hochzeits-Jubiläum beauftragt. Der Herzog wird eigeilhändige Beglückwünschungsschreibm des bayrischen ftoigs an d. sün Großtante und deren Gemahl überbringen. - lft'st'.rn Mittag l 2ft> Uhr nas per neue Nordwestbch r Hn nm Tetnhcii, die kürzeste Linie Wien-DreSden) Se. Hoheit d.r Prinz von Sachsen-Eoburg-Eohary mit Prinzeß-Tochter Amalia auf dem Böhm. Bahnhofe von Wien hier ein und be gaben sich i'.r's Palais Se. K. Hoheit des Prinzen Georg. — Tie Kaiserlich österreichischen. Königlich preußischen und bäuerischen Mjijtärvrputationen sind sämmtlich nun hier cin- getroffen. — Nach dem „Dr. I." wird auch der französische Bot schafter in Berlin, Marquis de Gontant-Biron hier eintreffcn, um dein königl. Jubelpaare die Glückwünsche der französischen Regierung darzubringen. — Ter Premierminister Friesen giebt heut dem diploma tischen Corps ein größeres Tiner. Die Präsidenten beider üaiiimern vereinigen morgen tie Abgeordneten zu einem gemein sthasllichen Souper. — Die zuin Empfang des deutschen Kaisers in Neustadt am Kaiser Wilhclmsplatz in einer Höhe von 30 Ellen errichtete Nachbildung des Brandenburger Thores in Berlin — vom prächtigsten Gelingen gekrönt — zeigt ein Doppelgesicht: nach den Bahnhöfen zu ist der Bau dem kaiserlichen Empfang, nach der Stadt zu den Festbezichungen gewidmet. Dort zeigt der Fries von Simonson gemalt sin der Mitte allegorische Knaben figuren, die Kaiserkrone emporhaltend, in der anderen Hand je einer das Reichsschwert und das Neichswappen tragend. Links davon zeigt sich ein fröhlicher Zug Knaben, die Künste rc. reprä sonlirend, rechts ein dcrgl. Zug die Stände (Nährstand, Lehr stand, Wehrstand re.) darstellend. — Im Frieü der Festseile schmücken dm Knaben die Initialen der hohen Jubilars (->. M und die Zahlen 1>22 und 1872 mit Rosenguirlanden. Auf dem Thor thronen zwei große deutsche Adler, umgeben von Fahnen IN den sächsischen, bairischen und preußischen Landesfarben. Die dem überdies mit rothen und weißen Draperien geschmückten Haupeporial sich seitlich anschließenden Arkaden tragen in viel sacher Wiederholung die vereinigten sächsischen und bairischen Wap pen. Das Pvrtalmit Arkaden erreicht eine Breite von ca. 60 Elle». — Die Probe der Illumination vorgestern Abend von 10 bis ftzil Uhr siel, wie kurz schon bemerkt, recht gut aus. Das
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