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Dresdner Nachrichten : 17.05.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187405177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1874
- Monat1874-05
- Tag1874-05-17
- Monat1874-05
- Jahr1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.05.1874
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«ufli»,-24000»wr. var! tadll Dl«,»«, -u». »,« Hamburg, Per- »W»: »»« V^l« tn e —»»»— In Peru», L«t»,I«, Wien. Hamburg, ör»üfurt a. M.. «ü». »in. - v»nd, » L». In jr»»Ifurt ,. M. — r» r»I«« In «demnt». - ll»- eu,l»IItt«. L°M«r N La. tn Part». Tageblatt für Unterhaltung nnd .Druck und Sigenthum der Herausgeber: Liepsch ör Neichardt in Dresden. Verantwort!. Redacteur: Inlius Neichardt. Znlerni« «erden Mette»-. «red« IS eng,n»mme» »t» »d.» W,r.'»,«aÄ» »t» VW»«,» 1» Udr. In Reulred«: »r»t« Nlolter- ,atteidt»Nea„n.e Udr. Der Raum etner eln- tvelttacn PetitjeU« tollet >» Pta. ainnctandl dt« Zette S Rgr. «tne tSaraiMk lür da» nachllteatae Srlchet- »en der Jnterade wird nicht gcgebcn. «»»wSrttge «nieencen- «utlräge von i»n» unbe kannten Firmen u. Per sonen tnseriren wtr-nnr gegen Priinnmcranda- Zalltung durch Grtks, iiiarle» oder Poltcinjot,» lung. u Cttbcil kolt.n >><» Nar. Auswärtig« «önnen die Zahlung auch «ul eine DrcsdnerFtroia »nuieilcn. Die Sit!- Rr. 137. Nennzehnter Jahrgang. Mitredacteur: vr. L»»U Für das Feuilleton: l-ackuell, SHprt«»»»». Dresse», Sonntag, 17. Mai 1871. Politische«. Im deutschen Reich tritt im Augenblick aller andere Zwist und Hader zurück gegen dm Krieg Laöker-Putbu«. Noch liegen die ge nauen Jnvectiven des Fürsten PutbuS gegen den kleinen purita nischen Scharmützler Laster nicht vor. Nur der Telegraph hat bis jetzt gesprochen, uyd der spricht bekanntlich im Lapidarstyl. Aber böse scheint der Kampf getobt zu haben, und wenn der von Lasker tief gekränkte Fürst nur ein Zehntel von Dem beweism könnte, was er Laskern an den Kopf schleuderte, dann stände es schlimm um den kleinen schneidigen Orientalen und um seine Characterreinheit. Sagt doch PutbuS fast wörtlich, Lasker sei nur der vorgeschobene Posten für gewisse unsaubere Börsenmanöver, und er werde wohl misten wofür, oder deutlicher, für wie viel er seine Moral »u Markte trage. Dem unbefangenen Beurtheiler will freilich scheinen, datz man, wenn Lasker unsauber speculire, ihm dies gegnerischerseits längst bewiesen haben würde, und zwar gleich damals, als er gegen den heiligen KreuzzeitungS-Wagner, die rechte Hand BiSmarck's, loS- ivetterte. Mit Verdächtigungen allein richtet PutbuS nichts aus, er muß Beweise bringen. Wir unsererseits zweifeln, daß es diese giebt. Viel eher ist zu glauben, daß man regierungsseitig Laster s Vor gehen gegen die Berliner Nordbahn nur etwa insofern hinter den Couliffen gewünscht hat, als der preußische Staat durch die Deroute der Bahn billiger in deren Besitz komnien würde. Daß Fürst PutbuS einen Vortheil an der Gründung nicht von der Hand gewiesen ha ben wird, ist wohl klar. Wie viele Fürsten, Prinzen, Herzögcu.s. w. haben 1872—73 nicht von dem Hellen Klange ihres altehrwürdigen Wappenschildes profitirt? Aber es ist doch auch wahrscheinlich, daß den Fürsten bei Gründung der Bahn anständige Motive geleitet ha ben mögen, vor Allem die Fürsorge für sein Ländchen, die Insel Rügen. Mehr oder minder steht diese unter seiner Botmäßigkeit und würde im Aufblühen ihrer Badeorte und Hebung der Bodqr- production sehr unterstützt werden durch eine Bahn, welche statt von Berlin, Anklam, Greifswalde, Stralsund in großem Bogen, direct von Berlin, Stvelitz, Stralsund fahrm wird. Die Ueberbrückung oer Stralsunder Seichte, um auf der nördlichsten deutschen Insel bis zum Cap Arcona zu gelangm, ist nicht allzu schwierig, und dann stände Arcona, die Nordwacht am Ostmeere Deutschlands, in direk ter Fühlung mit der Residenz Berlin, wäre in 6 bi» 7 Stunden erreichbar. Rügen wäre daü profitirende Mittelglied, di« strategische Ausbeutung jenes NordcapS Arcona da» eigentliche Ziel der „Nord bahn". So mag sich die Sache in dem Kopfe des in seiner Heimath hochangesehenen und beliebten Fürsten gespiegelt haben. In welchem Grade der Fürst an der schmutzigen Wäsche betheiligt ist, welche das Actienconsortium der Nordbahn gewaschen hat und durch welche die Bahnfinanziell schonvor der Eröffnung ruinirtist, daswird man mor gen bester wissen wie heute. Die eine Möglichkeit ist freilich auch nicht ausgeschlossen: daß der kreisende Berg Lasker ein ebenso win ziges Mäuslein von Untersuchung gebäre, wie damals gegen Wag ner, der ja in allen Ehren seinen Dummerwitzer Weizen weiter baut und auch das Giftsäen noch nicht aufgegeben hat. Im übrigen Europien ist es ziemlich still. In Oesterreich sind die beiden wichtigsten konfessionellen Gesetze vom Kaiser w. p. sanc- tionirt worden und damit in Kraft getreten, und zwar geschah dies — tückisches Spiel des Zufalls! — am 83. Geburtstage des Papstes Pius IX. Wie das „N. W. Tagebl." meldet, hat sowohl der Cultusminister, als der Minister des Innern, Jeder gesondert, der Elftere an sämmtliche österreichische Bischöfe, der Letztere an die politischen Chefs Erlasse bezüglich der sanctionirteu Gesetze gerichtet. Herrn v. Stremayr's Erlaß notificirt den Kirchenfürsten die erfolgte Aufhebung des Concordats untz die Sanctionirung des Gesetzes, durch welches die Rechtsverhältnisse der katholischen Kirche geregelt werden; an diese Mitthcilung knüpfte der Cultusminister die „Er wartung", daß die Kirchenfürsten die Regierung unterstützen. Das Circular des Herrn v. Lasser berechtigt die Länderchefs, auf das Strengste darüber zu wachen, daß den Gesetzen in allen Stücken nachgekommen und jeder Widerstand gegen dieselben, von welcher Seite immer ein solcher geäußert wird, beseitigt werde. (Ab warten!) In Frankreich wird nichts so heißblütig discutirt, als die Frage, mas zu geschehen habe, wenn Mac Mahon vor Ablauf der ihm bewilligten siebenjährigen RegierungSpcriode stürbe. Einstweilen ist Mac Mahon wohlauf, und cs ist ein gar klägliches Schauspiel, daß eine Nation wie die französische, immer wieder die Grund bedingungen ihrer Existenz erschüttert, anstatt die Dinge zu nehmen, wie sic sind, und fleißig und nüchtern an den Reparaturcnder socialen Schäden z^u arbeiten und womöglich Handel und Wandel durch neues Vertrauen zu beleben. Denn daran hapert's gewaltig, auch wenn das Gerücht, cS mären durch die Fröste vom (>. bis 12. Mai für 250 Millionen Francs Land- und Weinfrüchtc ruinirt worden, übertrieben sein sollte. Der Czaar ißt in England sein Beefsteak, Kaiser Wilhelm sitzt ganz heiter in Wiesbaden,.der König von Holland feiert im Schooße seiner reinlichen Landcskinder sein 25jäh»iges Dienstjubiläum, und damit ist die Weltgeschichte für heute zu Ende. Locales a«d Sächsisches. — Die Generallieutenants a.D.v. Stieglitz und Frhr. v. Fritsch erhielten das Großkreuz des Herzog!. Sachsen-Ernestinischcn Haus ordens. Der geh. Hofrath Prof. vr. Rcicheybach, Dircctor des Bo tanischen Gartens und Professor an der Thicrarzneischule, ward unter Belastung seines Titels und Ranges mit der gesetzlichen Pen sion vom 1. April 1874 ab in den Ruhestand versetzt, behält aber vorläufig die Direktion des Botanischen Gartens bei. — Nach den Mittheilungen der Königl. WasserKau-Direction war der höchste Wasscrstand hier vorgestern Nachts 12 Uhr 165 Eentim. über Null. Seit dieser Zeit Fall. Nach emein gestern Mittag eingegangenen Telegramm aus Prag war auch dag Master der Moldau und deren Nebenflüsse in stetem Sinken. Die specu elleren Beobachtungen des Hjasserstandes am Dresdner Pegel ergiebt folgende Scala: Den 15. Mai vlbrntS 6 Uhr 8 .Nacht» 1» - 12 Den 1«. Mal früh 2 Worin. Mitt. Nachm. 2 142 Ccntim. über Null. 152 - 15t» - - - 105 - - - 102 - - - 100 - - 158 152 - - - >42 127 — Landtag. In der gestrigen Sitzung der zweiten Kr. fand der Schluß der Ein kommen st euerer batte statt. Der von der Deputation nur unwesentlich veränderte RegivungSent- wuri wurde mit 51 gegen 17 Stimmen angenommen. Tie Verneinenden waren die Abag. Veck, Biedermann, Haberkoni, Häckel, Jordan. Krause, Kunzcl, Ludwig, Mannsleid, Pcnzig, Petri, Riedel, Schnoor, Starke-Mittweida, Stauß, Ublemanuud Wtgarb. Mit Ausnahme de» K 40. wo ein Zusatzantrag des Abg. Schnoor angenommen wurde, sauten sämmtliche Paragra-. pbcn nach den Anträgen der Deputation Zustimmung. Leb- batte Debatten ries der ß 38 über Form und Inhalt der Declaration hervor, Indem ein Thcil der Deputation ver langte, daß nur dann die ElnschätznugScommIssion die Richtigkeit deS teclarlrtc» Einkommens eoniroliren und eine specielle Decla ration zu sondern berechtigt ist, wenn die betreffende Angabe für unglaubwürdig gehalten wird. Für diesen Antrag ging ganz l sonders Aba. Krause ins Zeug, welcher die DcclaratlonSvnit für unmoralisch und die Steuerkratt schwächend erklärte. Nai dem ec von Kirback>, Minister v. Friesen re. widerlegt wor den war, Grabt sich kann ebenialis nicht sür einen großen Freund der Declaration erklärt, kam eö, die trockene Debatte unter brechend, zu einem Zwischenfall; Günther erlaubte sich nämkich Krausen auf einen Passu» In seinem Scparatvotum aui- merkiam zu machen, worin er dieMnkoinmensleucraiö „populär'- bezeichnet hat und den Referenten Gensel. dessen Bericht und Ein gangsworte nicht» weniger als rücksichtsvoll bcurihcilt worden waren, in Schutz zu nehmen. Krause antwortete in etner Weise, welche den Präs. Vr. Schaffrath vcranlaßte, demselben einen der bem OrdnungSrnt, man käinnse hier mit Gründen, nicht' mit Jn- vectiven, unter Beifall von allen Setten der Kammer, zuzpruten. Gensel erklärte, er sei zu stolz pm Krause s Angriffe zu beantworten tBcisgst). Zum Schluffe horten noch Piceprät. Streit einen neuen K beantragt, wonach das Gesetz den 1. Jan. 1880 außer Kratt treten solle. fall» nicht dir Fortdauer seiner Giltigkeit anderweit durch Gesetz bestimmt werde. Obgleich Streit seinen Antrag lebhaft verlheiblgte und hervorhob, daß. lall» käs Gesetz aut 1«, keiner Kammer e» etntallen würde, e» in Frage zu sielten, wurde der selbe doch auf Andringen Gensel^» und de» Minister» von Friesen mit 40 gegen 18 Stimmen verworfen, ebenso fielen die schon früher erwähnten Haberkorn'schen Anträge, nachdem sie von ihrem Steller vcrthejhigt worden waren. ' — Wie der „Frankfurter Zeitung" aus Wien vom 14. Mai telegraphirt wird, soll in der am 26. Juni in Wien tagenden Ge neralversammlung der österreichischen Nordwestbahn Beschluß gefaßt werden über den event. Concessionsermerb, bH. unverzüglichen Bau einer directen Eisenbahn von Schandau nach Bautzen. — Alle Blätter brachten und bringen noch Mittheilungen über Streikes. Es mangelte bisher noch an einer Zusammenstellung der Ergebnisse der Arbeitseinstellungen. Bei wie vielen setzten die Ar beiter ihre Forderungen durch? Bei wie vielen unterlagen sie? Welches sind die sonstigen Rückwirkungen der Streikes z. B. auf die davon betroffene Industrie gewesen? Infolge einer Untersuchung hierüber hat die „Concordia" eine Zusammenstellung der Ergebnisse der Streikes versucht. Bei der Lückenhaftigkeit des dargcbotenen statistischen Materials sind sichere Schlüsse nicht zu ziehen. Trotzdem ist das, wenn auch lückenhafte Material, lehrreich genug. Es be handelt aus den Jahren 1870—72 210 Streikes, wovon 154 aus die Großindustrie, 56 auf das Klcingewerk kamen. Bei letzterem hatten 73, bei jenen nur 50 pCt. der Streikes den vollständigen oder theilweisen Sieg der Streikenden, bei dem Kleingewerle nur 21 pCt., bei der Großindustrie 45 pEt. der Streikes die völlige Niederlage der Streikenden zur Folge. Alles Nähere findet man in der Sonntags-Beilage. — Meteorologische Notizen und Andeutung des Witterungsganges. Den im vorigen Sonntagsblatt enthal tene^ Mitthellungen über die niedrigsten Mai-Temperaturen ist noch beizufügen, daß in dem Zeiträume 1831 bis 1870 der späteste Mai- Frost iin Jahre 1866 war: es erreichte in der Nacht des 23. Mai das Minimum-Thermometer den Gefrierpunkt Aus den höchsten Mai-Temperaturen des genannten Zeitraumes ergiebt sich 27,5 Grad 6 als Mittel. Es würde demnach, wenn in jedem Jahre die Waj- Tcmperatur dasselbe Maximum hätte, dieses 27,5 Grad 6. betragen. In nur 9 Jahren wichen die höchsten Mai-Temperaturen weniger als 1 Grad von dem Maximum-Mittel ab; in 19 Jahren über schritten sie dasselbe mehr als 1 Grad; in 12 Jahren blieben sic mehr als 1 Grad unter demselben. Im Jahre 1857 zeigte am 22. Mai das Maximum-Thermometer 33 Grad 6., am 2. Mai da« Minimum-Thermometer —0,5 Grad 6.; die erste Hälfte des Monats war kalt, die zweite Hälfte sehr warm. Ueber 33 Grad 0. ist in dem angegebenen Zeiträume die Mai-Temperatur nicht gestiegen. Das niedrigste Maximum der Mai-Wärine war 1851 mit 19 V« Grad 6. In jedem anderen Mai von 1831 bis 1870 ist die Wärme höher gestiegen als 19 Vz Grad; die niedrigsten Maxima der M-i- Temperatur nächst diesem sind: 1836 und 1845 mit 22 Vr Grad 0. und 1839 mit 23 V« Grad 0. — In dieser Woche wird zunächst noch nördliche Luftströmung zeitweilige Bewölkung des Himmels verursachen, dann wird östliche Luftströmung eintrelcn und wärmere Temperatur und Klärung des Hnnmcls bewirken. varometrina. — Nepcrtoir der Königl. Hoftheatcr. Altstadt: Sonntag: Margarethe. (Anfang Vs? Uhr.) Montag: Las war ich! — Man sucht eiycn Erzieher. Dienstag: Die Zaubcrflöte. Mittwoch: Richards Wanderleben. Donnerstag: Othello. (Ita lienisch.) Freitag:' Herrmann und Dorothea. «Letztes Auftreten Herrn WingerS vor seinem Abgänge von der Bühne.) Sonnabend: i Italienisches Schausviel. — Neustadt: Sonntag: Die Grille. ' Dienstag: Mutter uffd Sohn. Mittwoch: Die weiße Dame. (Zum Besten deL Pensionüsondü sür die Mitglieder des Kgl. Hoslhcaters.) Donnerstag:' Graf Essex. Sonnabend: Ein Schritt vom Wege. — DgS Beste ist der Feind des Guten. Das sicht man jetzt wieder einmal recht deutlich am Geprgenthor. Dasselbe soll ver breitert weiden, aber wie? gleichauf das Veste und Großartigste. Es soll nicht blos verbreitert, sondern auch womöglich erhöht werden. Und darüber kommt man überhaupt nicht zum Ziel. — Gleichwohl wäre dem dringendsten Uebclstande recht leicht abzuhelfen, wenn man einfach die ganz enorm breiten Pfeiler rechts und links um je I Vz Elle abspitzt. Es ist dann grade hinreichend Raum gewonnen für 2Wagcngeleise und das Thor bleibt imUebrigen wie es ist. Freilich sehr hohe Wagen, wie z. B. Omnibus, würden nach wie vor wartm müssen, bis beide Gleise frei sind, allein für die leichten Wagen wäre schon eine große Erleichterung gewonnen. — Wenn man bei den heutigen Mitteln der Technik die allergcwaltigsten Massen be wältigt, so wird eS wohl auch möglich sein, einige Pfeiler etwas ab- zuspitzcn, ohne dem Schlosse zu schaden und mandarf gewiß glauben, daß Se. Majestät einer bescheidenen Erweiterung nicht entgegen treten werde. — Während des Baues selbst könnte recht gut ein Thor der Fußgänger für den Wagenverkehr eingerichtet werden. — Die Actienbrauerei zum Plauenschen Lager te! I er hat mit gestern begonnen ihr Bier zu verschroten. Nach der allgemeinen Stimme hat die Actien-Braucrei das Glück in Herrn Pol einen sehr tüchtigen Braumeister gewonnen zu haben, dessen Gebräu ganz vortrefflich mundet. Das Bier des neuen Lagcrkellers hat eine dem Reisewitzer Bier, ähnliche goldhelle Farbe und vereinigt mit dem feinsten Malz-Geschmack ein angenehmes Hopfenbitter. In dm Straßen sahen wir gestern bereits mehrere blaugeftrichene Wagen mit rothen Schilden: auf denm die neuen Fässer mit dem neuen Stoffe an die verschiedenen Restaurants befördert wurden. Gestern, heute und niorgen findet in dem neuen Restaurant des Plauenschen Lagerkellers an der Chemnitzer 'Straße fortgesetzte Einweihung der freundlichen Garten- und Restaurgtionslocalitäten statt, denen als Restaurateur der vor malige herzoglich meiningen'sche Höfkoch Herr Meyer versteht. Während der drei Tage findet großes Concert von der Kapelle der Königl. Sächs. Pioniere unter Leitung des Kapellmeister und Trompetinen-Virtuos Schubert statt. — Die diesjährigen Wollmärkte finden in Sachsen wie.folgt statt: In Bautzen am 11., in Dresden am 12., in Leipzig am 13. und 15. Juni. — Morgen Nachmittag giebt die Tiroler Sängergesellschaft des Herrn Ludwig Rainer ein Concert, dessen Erträgniß für die Zwecke des AlbertvereinS bestimmt ist. — Am 15. des Wonnemonats wurden einige Mitglieder der Meißner Fischerinnung durch einen beinahe wunderbar zu nennen den Fischzug hoch erfreut. Außer einer großen Menge verschiedener anderer Fischarten barg das Netz 3 capitale Lachse, von denen der eine 48, der andere 36, der dritte 34 Pfund wog. Seit einer großen Reihe von Jahren mag wohl ein solcher Fischfang nicht dagewesen sein, und dürfte auch dem größeren Publikum diese Notiz nicht un interessant sein. — Ein an der Sächsisch-Schlesischen Bahn hier angcstclltcr Bremser hatte vorgestern im Bahnhofe zu Camenz das Unglück beim Bremsen des cinlaufenden Zuges abzugleitcn und herunter auf die Verbindungsketten zu fallen. Zufolge dieses noch glücklichen Falles ist der Betreffende mit anschcinlich nur geringen Conlusionen davongekommcn. — Ein Bewohner der Zahnsgasse verging sich vor einigen Tagm eines Nachmittags an seiner Ehefrau in der Weise, daß er mit dem Beile auf sie eindrang und auf ihren Kopf schlug, so daß die Frau sich hierauf vor Schmerz kaum mehr auf den Füßxn halten konnte. Es blieb ihr, zur Vermeidung fernerweitcr Thätlichkciton, schließlich nichts übrig, als bei der Polizei Schuh zu suchen. — Ein alter außer Dienst gestellter Möbelwagen, welcher bisher auf dem Holzhofe beim Ncustädtcr Gymnasium stand, war seit längerer Zeit ein Haupttummel- und Spielplatz der Anton städter Straßenjugend. Vorgestern Nachmittag ging der Ueber- niuth der Knaben so weit, daß sie auf dem Wagen mit Streich hölzchen ein Fcuerchen machten und dadurch Veranlassung gaben, daß ein ziemlich großes Loch in den Boden des Wagens hinein brannte. In Folge dessen wird der Eigenthümer des Wagens denselben nun wohl für künftige dergleichen Versuche sicherstellen. — Ein Act rohen Muthmillcns, der in der Nacht zum ver gangenen Freitqg an verschiedenen Gartengrundstücken auf der'Hohen Straße, sowie auf der Lüttichaustraße verübt worden ist, läßt Mil lich recht tzhr bedauern, daß nicht rechtzeitig ein Gendarm oder ein Nachtwächter am Thaiort erschienen ist, um die Thälcr zu arrc- tiren und zur wohlverdienten Strafe zu bringen. An den angegebenen Grundstücken nämlich sind die sogenannte^ Capitälcr und steinernen Verzierungen der Gartenzäune mit Gewalt hcrabgestürzt und demo- lirt worden. — Gestern Mittqg ist ein aus dein Gute zu Reiscwitz dienen der Knecht, Namens Bernhard, welcher auf einem mit Malzkcimcn beladenen Wagen die Marienbrücke passiren wollte, unmittelbar vor der Brücke am Vipduct von dem Wagen herab und mit dem Kopse gera.de auf da» Steinpflaster gestürzt. Der Fall war so heftig, daß die eine Seite des Kopfes ganz zerschellt gewesen sein soll und Nr Verunglückte noch auf dem Transporte nach dem Krankenhause ge storben ist. — Durch die ganz besondere Vigilanz des Chausscgelde^ Ein nehmer Hahn in Hellendorf, welcher die ihm, als chcmal. Stadtgens darm von-Dresden, angeborne vortreffliche Polizei-Spürnase bis heute bewahrt hat, wurde am 12. ein Pferdedieb sammt allem gestohlenen Gut in Gottleuba ergriffen. Derselbe hatte im Dorfe Hcllendorf beim Gastwirts) ein Pferd sammt Wagen und Zubehör zuiuVerkauf ausg«koten und sich als einen Roßhändler geriet Die oanr« Art
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