Trennung von Österreich. Revolution. Konstitution. Streiks. Hofskandale. Hätte unser Dichter dabei nicht das Einschlafen verlernt? Oder auch jetzt, mit dem majestic common sense, der ihm, wie einst dem stärkeren Menschen schöpfer aus Britenland, von unbekannten Göttern verliehen ward, in all dem Geklapper das Wesentliche zu unterschei den vermocht? . . . Deutschland läßt sich den Schlaf nicht stören. Freut sich morgens und abends am Echo ferner Ge witter und streckt sich mit dem Nachgeschmack der letzten Eussengreuelmär auf der Zunge, behaglich zur Ruhe. Wenn der Dichter ins Philisterland wiederkehrte, fände er die wohlbekannten Bürger, die wohlbekannte Lust an Selbst trug und Tand. „Mag alles durcheinander geh’n; doch nur zu Hause bleibt’s beim Alten.“ Wenn’s dabei nur bleiben kann. Das ist aber durchaus nicht gewiß; und deshalb sollten die paar ernsthaften Leute im Land dem Narrenhaufen endlich Schweigen gebieten und den Massensinn für das Wesentliche schärfen. Sollten spre chen: „Wir lassen uns die Lügen, offizielle, offiziöse und freiwillig geleistete, nicht länger mehr gefallen. Wir wissen, daß niemals, nicht unter Phokas noch unter Louis Napoleon, so dreist, so unaufhörlich gelogen, so systematisch jedes für die Nation wichtige Ereignis entstellt worden ist wie heute bei uns und haben’s satt. Jahrelang ließen wir uns einlullen und wähnten, nur Grillenfänger und Klugschwätzer sähen den deutschen Himmel umdüstert. Aus diesem Wahn sind wir erwacht; und der Lärm, der uns aufrüttelte, hat uns er kennen gelehrt, wieviel schon vertan, unrettbar verloren ist. Nie war unsere Heimat in so gefährdeter Lage; auch der kleine Preußenstaat nicht, seit er gegen Bonaparte in Ost und West Bundesgenossen fand. Mit unserem Willen soll nicht noch mehr verloren werden. Euer Geschrei von der großen Zeit, von den herrlichen Errungenschaften und Per sönlichkeiten, den Reden und Staatsmännertaten, denen die Welt andächtig lauscht, eure Reklamekniffe und Komö diantenmätzchen sind uns zum Ekel geworden. Auch eure niederträchtigen Versuche, durch Sensationen, die ihr aus