sen fragt: „Wenn man ihn verstände, wie könnte man ihn begreifen?“) Noch im Juni 1847 schreibt er, im Zorn über die widerspenstigen „Untertanen“, an den Rand eines Be richtes: „Ungezogene Kinder zur rechten Zeit die Rute fühlen zu lassen, ist schon durch Salomon und Sirach emp fohlen.“ So lange währt die Verblendung. Acht Monate danach muß, im abgesperrten, spärlich erhellten Palast die selbe Hand hastig die Todesurkunde des preußischen Abso lutismus schreiben: An meine lieben Berliner! Durch mein Einberufungs-Patent vom heutigen Tage habt ihr das Pfand der treuen Gesinnung eures Königs zu euch und zum gesamten deutschen Vaterlande empfangen. Noch war der Jubel, mit dem unzählige treue Herzen mich begrüßt hatten, nicht verhallt, so mischte ein Haufe Ruhestörer auf rührerische und freche Forderungen ein und vergrößerte sich in dem Maße, als die Wohlgesinnten sich entfernten. Da ihr ungestümes Vordringen bis ins Portal des Schlosses mit Recht arge Absichten befürchten ließ und Beleidigungen wider meine tapferen und treuen Soldaten ausgestoßen wur den, mußte der Platz durch Kavallerie im Schritt und mit eingesteckter Waffe gesäubert werden und zwei Gewehre der Infanterie entluden sich von selbst, Gottlob: ohne irgend jemand zu treffen. Eine Rotte von Bösewichtern, meist aus Fremden bestehend, die sich seit einer Woche, obgleich auf- gesucht, doch zu verbergen gewußt hatten, haben diesen Um stand im Sinne ihrer argen Pläne durch augenscheinliche Lüge verdreht und die erhitzten Gemüter von vielen meiner treuen und lieben Berliner mit Rachegedanken um vermeint lich vergossenes Blut erfüllt und sind so die gräulichen Ur heber von Blutvergießen geworden. Meine Truppen, eure Brüder und Landsleute, haben erst dann von der Waffe Ge brauch gemacht, als sie durch viele Schüsse aus der König straße dazu gezwungen wurden. Das siegreiche Vordringen der Truppen war die notwendige Folge davon. An euch, Einwohner meiner geliebten Vaterstadt, ist es 3° 517