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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186804308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-04
- Tag1868-04-30
- Monat1868-04
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1868
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 121. Donnerstag dm 30. April. 1868. Bekanntmachung. , Daß 8. Stück de« Bunde«-Gesetz-Blatte« des Norddeutschen Bundes ist bei unS eingegangen und wird bis z«m LS. Mai ' d. I. auf dem RathhauSsaale zur Einsichtnahme öffentlich aushänaen. Dasselbe enthält: Nr. 8 t. Posivertrag zwischen dem Norddeutschen Bunde, Bayern, Württemberg und Baden. Vom 23. November 1867. - 85. Posivertrag zwischen dem Norddeutschen Bunde, Bayern, Württemberg und Baden einerfeil«, und Oesterreich andererseits. Vom 23. November 1867. - 86. Vertrag zwischen dem Norddeutschen Bunde und dem Kaiserthum Oesterreich, betreffend die geschlossenen Post transite. Vom 30. November 1867. - 87. Bekanntmachung, betreffend die Ernennung von Bevollmächtigten zum BundeSrathe des Deutschen Zollvereins. Vom 15. April 1868. Leipzig, den 27. April 1868. Der Rath der Stadt Leipzig. — vr. Koch. Cerutti. Bekanntmachung. — Für hiesiges Bezirksgericht und dessen gerichtSamtliche Abtheilungen sind die Herren Kohlenhändler Friedrich August Spillner und Weinhändler Friedrich August Albert LouiS Kraft hier als Sachverständige, und zwar Erfterer für Torf, Braunkohle, Steinkohle und CoakS, Letzterer an Stelle des von hier abwesenden Herrn Eicke für Weine aller Art in Pflicht genommen worden, wogegen der vor Kurzem als Sachverständiger für kaufmännische Geschäftsführung verpflichtete Herr Christian Friedrich Ferdinand HarSlebe« von dieser Function wieder zurückgetreten und derselben entlassen worden ist. Leipzig, am 27. April 1868. DaS Direktorin« deS Königlichen Bezirksgerichts. vr. Lucius. Die direkte üahnlinie Chemnitz - Leipzig. Chemnitz, 26. April 1868. Der am 24. diese- Monats von der zweiten Kammer der säch sischen Ständeversammlung gefaßte Beschluß, die zu erbauende di rekte Eisenbahn zwischen Chemnitz und Leipzig vermittelst der Pri- vatbahn von Borna in die sächsisch-baverische Eisenbahn bei Kieritzsch einmünden zu lasten und also den Transport von Personen und Gütern dem Betriebe dieser letzteren Bahn zuzuweifen, hat so all gemein überrascht, so viele Rede und Gegenrede zur Folge gehabt, daß eS nicht unangemessen erscheinen dürste, die erhobenen Zweifel an der Zweckmäßigkeit des Beschlusses zu prüfen und so vielleicht zur Klärung der Ansichten beizutragen. Mit dem Berichte der Kammerdepuiation befinde ich mich in sofern in Uebereinstimmung, al- ich, wenn überhaupt noch eine weitere Bahnverbindung zwischen Chemnitz und Leipzig hergestellt werden soll, nur eine directe solche alS in Frage befangen be- eichnen kann, weil Sachsen der Richtung der Zeit, überall mög- ichst gerade Bahnlinien einzurichten, sich nicht entziehen kann und darf und weil bereits zwei indirecte Bahnverbindungen zwischen beiden Städten vorhanden sind, die dritte aber demnächst ihrer Eröffnung entgegensieht. Dagegen drängen sich in Bezug auf die vom Bericht prädicirte kleine Abweichung von diesem Satz verschiedene Bedenken auf, welche ich nicht für unbedeutend zu Hallen vermag. Diese kleine Abweichung bedeutet eine directe Bahn zwischen Chemnitz und Kieritzsch, wenn eS gelingt, die Privatbahn zwischen letzterm Orte und Borna zu avsorbiren; nicht aber zwischen Chemnitz und Leipzig. Schon bei dem Personenverkehr ist der Verlust an Zeit nicht unbedeutend, welchen die Passagiere aus den Anschlußbahn- Höfen erleiden. Denn sollten auch zu Vermeidung dessen ein paar Züge täglich, wie jetzt zwischen Chemnitz und Leipzig über Gößnitz direct abgefertiat werden, so wird dies, wie die Erfahrmim lehn, dem Bedürfnis doch nur mangelhaft abhelfen, da die Mehrzahl der Züge die Brandung auf dem Anschlutzbahnhofe durchzu- viacken hat. Viel stärker treten aber diese Unzuträglichkeiten bei dem Güter verkehr hervor, welcher Verkehr doch nach statistischen Nachrichten -er bedeutendste Facror in finanzieller Beziehung ist. Jede Bahn deS norddeutschen Eisenbahnverbandes hat An spruch auf dreitägige Lieferzeit und von dieser wird erfahrungs- rnaßig je nach dem Zudrang der Güter bald mehr bald weniger Gebrauch gemacht. Im Durchschnitte wird das Gut um so eher seinen Bestimmungsort erreichen, je weniger selbstständige Bahnen es zu passiven hat, wenn auch die Bewegungöentfernungen die gleichen sind, und man darf füglich behaupten, daß Güter aus nur einiger Entfernung, welche also über mehrere selbstständige Bahnen gehen, die Zeit zwischen ihrer Aufgabe und ihrer An kunft am Bestimmungsone zu einem nur geringen Theile zum wirklichen Transport verbrauchen. Die Fahr- und TranSportzeit auf der beschlossenen Linie zwischen Chemnitz und Leipzig über Kieritzsch wird daher bei weitem länger sein, als die Mehrlänge dieser Linie gegenüber einer wirklich oirecten beträgt. Die Richtung der Zeit drängt überall nach geraden Bahn linien, weil dadurch bei der Beförderung von Personen und Gütern an Zeit erspart und der in der Regel nach den Ent fernungen berechnete Beförderungsaufwand abgeminden wird. Wie früher einzelne große Heerstraßen sich gebildet, welche vor zugsweise den Verkehr an sich zogen und entfernte Märkte mit den Erwugungsorten in Verbindung setzten, so werden auch in kurzer Zeit bei dem Eisenbahnverkehr große Routen sich heran bilden, welche dominirend auf die übrigen Bahnen einwirken müssen. Solcke große Routen werden sich nur da bilden, wo der Verkehr mit oem geringsten Aufwand an Zeit und Geld seine Ziele erreicht, und man darf sich der Hoffnung nicht hingeben, daß durch einen geringen derartigen Mehraufwand der Verkehr nicht verscheucht werde; denn warum sollte er arm, eine geringe Ersparnitz sich entgehen lassen? Gleichgültig ist es nicht, ob der große Bahnverkehr unser Sachsen bei Seite liegen läßt. Man denke sich, daß die sächsischen Bahnen an den Grenz ^ aushörten, so daß eS also keinen Bahnenverkehr herüber und hinüber gäbe und frage sich, welche Folgen dieS haben müsse.- Abgesehen von allen andern Nacht heilen würden unsere Bahnen nur eine kümmerliche Existenz fristen. Der Verkehr nach und von dem Auslände ist also eine Notwendigkeit für das Gedeihen der Bahuen und deS Lande- selbst. Eine Person, ein Centn«, welcher durch da- ganze Land.geht, giebr. höheren Ge- -vinn, als i« Durchschnitt zehn gleiche Größen, welche sich im internen Verkehr bewegen. Denn außer der Länge der Bahn-
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