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Dresdner Nachrichten : 31.07.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186307315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-07
- Tag1863-07-31
- Monat1863-07
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.07.1863
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Schillerschlößchen von Abends 7 Uhr ab »ine gesellige Zusam menkunft hatten, um mit den zu dem Leipziger Feste hier durch reisenden Turnern gemeinsam einen fröhlichen Abend, gewürzt durch Lied und Wort und Meinungsaustausch zu verleben. Die hier tagende dritte deutsche Turnlehrer-Versammlung wird, von ihrem Ausfluge nach Loschwitz zurückgekehrt, ebenfalls daran Theil nehmen. Herr Advoeat Hippe wird die fremden Turn genossen im Namen der hiesigen Turnvereine willkommen hei ßen. Auch der Allgemeine Männergesang-Verein hier wird an diesem Abende seinen harmonischen Gruß den Fremden darbrin gen. und Herr v. Lindner wird in dessen Namen dieselben begrüßen Daß man für diesmal die Zulassung von Gästen insoweit be schränkt, als nur die Angehörigen der Vereinsmitglieder und die Quartiergeber der hier übernachtenden Turner mit ihrer Familie Zutritt haben, wird man bei dem zu erwartenden gro ßen Andrange gerechtfertigt finden. — Aus den Parkanlagen des Rittergutes Dittersbach bei Stolpen hat frevelnde Hand die dort aufgestellt gewesene Büste Sr. Majestät des Königs Anton entwendet, was den Besitzer veranlaßt hat, 10 Thaler Belohnung auf Entdeckung des Frevlers zu setzen. — Zu Geier brach am Dienstag abermals, und zwar in dem Hause der verehel. Weißbach, auf unermittelte Weise Feuer aus, infolge dessen dasselbe bis auf das Mauerwerk nieder brannte. — Aus Oschatz wird vom 29. Juli berichtet: Gestern Abend ist beim Korneinfahren auf dem Felde des hiesigen Post halters L. die Ehefrau des Postillons Z. während des Durch gehens der Pferde vom Erntewagen gestürzt, wobei dieselbe unter die Räder kam und so verletzt wurde, daß sie einige Stunden darauf verschied. — Nach der jetzt vom Hilfscomite zu Eibenstock veröffent lichten Danksagung und Quittung sind für die beim letzte« großen Brande (am 10 Aug. v. I) Betheiligten 9178 Thlr 24 Ngr., 126 Fl. öst. Währ., eine große Partie Effecten und für die Kirche insbesondere 69 Thlr. 1 Ngr. eingegangen. — Ein ehrlicher Kellner. Namens Joseph Kaiser in Hel» bigS Restauration, fand daselbst die Summe von 125 Thalern Er übergiebt solche seinem Herrn und dieser säumt nicht, den Fund öffentlich bekannt zu machen. Es meldet sich Niemand Im Laufe dieser Tage kommt ein Fleischermeister in die Ne stauration, ein Wort giebt das andere, und so erzählt er, doß er diesen Winter auch ein nettes Sümmchen verloren habe. Wie hoch belief sich's denn? fragt Herr Helbig Nun, ich weiß eS: 125 Thaler. — Können Sie die Münzsorten genauer an geben ? O ja! Nun werden die verschiedenen Summen auf das Genaueste genannt. Da geht der Wirth ins Zrmmer, kommt mit einem Packet zurück und sagt: Hier, haben Sie Ihr Geld wieder! — Nun aber das freudige Gesicht von dem Fleischer; in seinem Jubel vergißt er aber durchaus nicht den ehrlichen Joseph Kaiser und reichte ihm ein sehr honettes Geldgeschenk. — Das Mitgefühl für den vorgestern Abend auf der böhmischen Bahn verunglückten Bahnwärter Borrmann gab sich in schönster Weise unter sämmtlichen Passagieren kund, welche sich auf dem Zuge befanden, dessen Locomotive dem Armen den Tod gab. Von dem Oberschaffner Usinger wurden der Wittnoe und deren Kinder gestern 47 Thlr. 16 Ngr. 4 Pf. übergeben, welche derselbe auf dem Zuge unter den Passagieren eingesam melt hatte. — Auch in unserer Expedition gingen gestern circa 36 Thaler freiwillige Gaben zu gleichem Zwecke ein. — Unsere gestern ausgesprochene Meinung, daß das Ver bot der Colportage der deutschen Reichsverfaffung ohne Be willigung des Ministeriums des Innern erfolgt sei, bestätigt sich durch eine Erklärung im gestrigen Dresdner Journal. — Zu den vielfachen Unglücksfällen, die sich seit einigen Tagen in unserer Residenz ereignet, gesellte sich gestern Nach mittag wiederum ein schwerer Unfall. Bei einem Neubau auf der Alaunstraße, am Eingang von der Bautznerstraße, wurden schwere Stein« mit der Kette heraufgewunden, ^yrybei eS ge schah. daß ein äußerst schwerer Stein herabsiür'zte und eipen Handarbeiter sehr stark am Hinterkopf verletzte. Unter jKnmer» lichen Klagen und Geschrei wurde er »m Siechkorbe fortgetragen. — Geste»« Nachmittag erschoß sich in der Zwinger-Alle» ein anständig gekleideter. Mann. Da er da- Gewehr mit Wäh ler geladen und in Folge diese- zerstörenden Schüsse- Her- Antlitz unkenntlich geworden, der Kops überhaupt ganz zerrissen war, so gelang es der angestellten Untersuchung nicht gleich, Namen und Person de- Entleibten ausfindig zu machen. — Das „Sachs. Wbl." enthält den Bericht der von dex k. Kreisdirection zu Leipzig berufenen Commission über die An wendung des Gesetzes vom 22- Februar 1844 auf Erzeugnisse der Photographie. Die Commission kommt in ihrem Berichte nach sehr eingehender Erörterung aller hier einschlagenden Fra gen zu folgendem Hauptresultate: Die Herstellung von " Photographien nach schutzberechtigten Kunstwerken steht aus schließlich dem Urheber der letzteren, resp. dessen Rechtsnachfol ger zu; L. Alle berechtigten photographischen Aufnahmen mit Ausnahme der Reproduktion von nicht farbigen graphischen Darstellungen, sind als Werke der Kunst im Sinne des Ge setzes vom 22. Febr. 1844 zu betrachten. — In Bezug auf die in verschiedenen Blättern besprochen« Hinterlassenschaft der kürzlich in Leipzig verstorbenen preußischen Hofschauspielerin Fräulein Pellet wird folgende Berichtigung ver öffentlicht: „In der Abendausgabe vom 24. Juli des „Berliner Fremden- und AnzeigeblatteS" befindet sich eine der „B. R." entnommene Notiz, den Nachlaß des Fräulein Pellet betreffend, in welcher irrthümlich Herr Emil Devrient als Gläubiger von 6000 Thlrn. (!) aufgeführt und seltsamerweise auf ein bezahttrs Lehramt desselben hingedeutet wird. Als hiesiger Anwalt Herrn Devrient's erkläre ich» daß derselbe an den Nachlaß der ver storbenen Künstlerin nicht den mindesten Anspruch erhoben hat, da eine geringe Darlehnsforderung desselben sofort nach dem Tode des Frl. Pellet an die mütterliche Pflegerin der Letzteren überwiesen worden ist. Dresden, am 26. Jul» 1863. Edmund Judeich, Advokat." — -s Die Liebe ist ein eigenes Ding und hat schon viel. Unheil angerichtet. Einen Beleg giebt folgende tragikomische Geschichte, die sich vorgestern ereignete. Ein verheiratheter Mann mußte einen Geschäftsgang unternehmen. Seine Frau sah ihm zum Fenster heraus nach. Auf der Straße traf er zu fällig ein Mädchen, das er zu kennen schien, und spaßte ganz unbefangen mit ihr. Die Frau oben am Fenster sah dies und alterirte sich darüber dermaßen, daß sie, man staune — die Maulsperre bekam. Nach langen Bemühungen des herbeigeru fenen Arztes und eines Helfers gelang es endlich, den Orga nismus der Backenknochen wieder in's richtige Fahrwasser zu bringen, doch sollen dabei zwei Zähne verloren gegangen sein. Es giebt bekannilich ein einfacheres, aber sehr wirksames Mittel gegen die Maulsperre. — Durch Beschluß vom 3. Juni und 14. Juli l. I. hat ein Theil der hiesigen deutsch-katholischen Gemeinde das Ver- hältniß zwischen ihr und ihrem Prediger, Herrn Bertsch, mit Ende Juli als aufgelöst erklärt, d. h., denselben kurzerhand ab- . gesetzt, weil derselbe sich weigerte, einen Vertrag zu unterzeich nen, worin eine einjährige Anstellung mit gegenseitiger viertel jähriger Kündigung, den von ihm vorausgestellten Bedingungen entgegen, bedungen ist. Auf erhobene Beschwerde des Predigers hat, dem Vernehmen nach, das lönigl. Ministerium des CultuS und öffentlichen Unterrichts dem Vorstande besagter Gemeinde zu erkennen gegeben, daß ihrem Beschlüsse vorderhand keine Folge zu geben und der Prediger in Ausübung seines Amte- nicht zu behindern sei; und so wird derselbe unter dem Schutze rer königl. Regierung seine Vorträge in der Ehrlichschen Ge- stiftskirch« an Sonn- und Feiertagen von Vormittags 11 Uhr an fortsetzen. ^ ^ , — Ein recht hübscher Fund wurde in diesen Tagen zu Abtei Oberlungwitz gemacht. Der Maurer Claus au- Obrr- nngwitz fand nämlich auf dem Gehöfte des Begüterten Louis Meier beim Anlegen einer Grube einen Topf mit altem Silber geld, dessen WerthM 500 Thaler beträgt. . Mt" von "" Dampfroß zu beginnen.
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