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Dresdner Nachrichten : 12.06.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187606121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-06
- Tag1876-06-12
- Monat1876-06
- Jahr1876
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- Dresdner Nachrichten : 12.06.1876
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IrILkInt tilg II« frü» I Uhr In drr »rpedltion viaricnstrasic IN. Adon- irmcnl»prrt» «ltrlelialir- >chi!Mark LSPsgc..durch ,Ie Post 2 Marl ?L Psne. ktnzel.Nummcrn lUPsgr, «u,l°,e3000a<rrpl. AUr die «Uckstade etnge- landter Maiiulcripte «acht sich die Redactio» Nicht verbindlich. Zuseraten-Anuadme au», «ärti. ll»»»«a»tviu «ucl Vosttor in Hamburg, ver> liu, tlütc», Lctpjist, Basel, vrcslau, Frankfurt a, M. — Ituci. «»»«« tu Berlin, Seipjia, Wien, tzamburst, granksiilt a. M.. Miin- chen. — Uaad« n in Frankfurt a. M. — I r. Voint in Cbemnt». — II»- ea«,l,»tilt«, IluIIior ch 0o. t» Pari». Inserate werde» Marie» l crabc IN angenommen via Ai» 5» Uhr, Sviinlastd Via Mittagd l'N Uvr. In Neustadt: grosc Kloster gaste n vi» r'iachm. 4 Ustr Der Man,» einer ein ivalliaen Pcltt;cUc ionel I- Psae. cjingriandi die «rtte 8» Psgc. Eine i»ara»tie snr de? nach st tägige Crsche. neu der Jnseraie nicht gegeben. AnbwUrtige SInuonccr Aastcagc 'von und unln- kannte» ,'irmrn nnb':c: sone» inscrircn wir n: gegenPrännnierandl. ,'sablnng durch Bri" n»r,rlen oder Posteinj l- lnn'st. Acht Lilbctt lost : IL Pigc. Inserate die Montag» Sluuunir oder nach einen, Jestiag die Petitzcilc l!st Psgc. Kr. 164. CiiniiidzWüiisigster Jahrgang. SNttredacteur Für daS Feuilleton: vr. VUlGxrcz'. Iixlvts; H er tioatttti». TreLSen, Montag, 12. Juni 1876. LocalcS n«V SächjischeS. — Eine nahe Verwandte unsercs Königshauses, die Frau Erbgroßherzogin von Sachsen Weimar, ist am Sonnabend von einem Prinzen entbunden worden. — Die letzten Nachrichten zur Orientfrage lauten äußerst friedlich; sind sie begründet, so ist das Einvernehmen zwischen Ruß land und England wieder hergesiellt und damit der Friede gesichert. Bon besonderer Bedeutung ist namentlich die von verschiedenen Seiten kommende Mittheilung, daß Rußland die Regierungen von Serbien und Montenegro angewiesen habe, jede kriegerische Demon stration zu unterlassen. Alles das bedarf freilich noch der Bestä tigung, die hoffentlich nicht aurblcibcn wird. — Ltimpor ickein moririnirn! wird Feder auZrufen, welcher in dem k. Decrete über die Nachforderung zum H ostheater von dem Verfahren des Bauleiters, Manfred Semper jnn., Kenntnis; nimmt. Die Unzuverlässigkeit und Mangelhaftigkeit von Bau An schlägen ist wohl noch bei keinem Bauwerk so monströs hervorge- treten, als bei diesem Hosthcater. Am 20. 'November 1878 ging dem damaligen Landtage ein k. Dccret zu, wornach der Architcct Manfred Semper erklärt und der Oberlandbaumcister Haenel ihn, darin zugcstimmt hatte, daß der Hofthea'.crbau nicht, wie erst ange nommen, 400,00OTHlr., sondern nur 875,OOOTHlr. Mehraufwand verursachen würde. Zwar hat Semper ldcr Vater) ii, Wien über diese Ansicht seines Herrn Sohnes sogleich den Kopf geschüttelt, aber der Erfolg schien dem Lempc r tlliu» .Recht zu geben, dein, am 25). Januar 1875 zeigte er mit dem Oberlandbaumeistcr dem Finanz ministerium an, daß an den bis dahin auSgcsührten Bauten eineEr- sparniß von 28,475) Thlr. gemacht sei und es kaum einem Zweifel unterliegen dürste, daß unter Zurechnung dieser Summe die noch auSzusührcndcn Stucc-, Maler- und Tapczierarbeiten ohne Ucbcr- schreitungen herzustellen sein würden. Der Minister traute jedoch nicht so recht, verlangte Berichterstattung von I zu .8 Monaten über den Stand des Baues und die Kosten. Richtig! Im August schon sah das Ministerium ein, daß dieSempcr-Hacnel sich gründlich geirrt harten. Als es nämlich zum inneren Ausbau kam (Sessel, Vor hänge und Ausschmückung deS ZuschaucrraumeS), so ergab sich'S, daß eine Blasse davon ganz übersehen, Vieles ungenügend berücksichtigt war und also trotz der nicht unerheblichen Ersparnisse an anderen Punkten, eine Ucberschreitung bevorstand. Es folgte ein scharfer Verweis des Ministeriums an Semper-Haenel und ein Vorschlag, kostspielige Arbeiten einstweilen unvollendet zu lassen, sowie der Befehl, an Tapczierarbeitcn, Zeugstoffen, Dccorationcn, Dra- pirungen und MobiliarauSslattung jeden kostspieligen Luxus zu vermeiden. Sempcr-Haenel gaben ausweichende Antworten, stellten jedoch gütigst in Aussicht speciellen Bericht, der zuverlässigen und untrüglichen 'Anhalt für die Gesammtkostcn des Baues geben sollte, in vorigem Winter zu erstatten. Aber ein Monat nach dem andern verging, Scmper-Hacncl schickten keinen Bericht. Endlich am 20. April bequemten sie sich, ihrer Behörde eine Ucbersicht zu geben, die aber wiederum nicht die geringste Garantie bot, daß nicht noch wei tere erhebliche Ucbcrschrcitungcn bcvorstündcn. Nun muß cS einige Nasen gesetzt haben, endlich riß wohl auch Herrn v. Friesen die Ge duld und am 2. Juni ging ein dctaillirter Bericht ein, der allerdings auf Vorarbeiten beruhte, die zeitraubend gewesen sind. Deshalb kommt die Sache so spät an den Landtag. Nach diesem Berichte Per natürlich, wie sich sofort ergeben wird, falsch war) bedurfte cS am 2. Juni zur Vollendung des HoftheaterS noch 1,120,898 Mark 88 Pf., disponibel aus früheren Bewilligungen sind noch 460,886 M. 40 Pf., sodaß ein Deficit von 657,012 Mark 48 Pf. bcvor- stand. Dieser enorme Mehraufwand hat Herrn v. Friesen natürlich gewaltig erschreckt, er versuchte in Unterredungen mit Semper eine Abminderung. Dieser prüfte seinen eigenen Bericht noch einmal und da ergab sich, daß er dieHeizungS und Ventilationükostcn auf 61,559 Mark angegeben hatte, während sie sich auf ebensoviel Thaler be liefen. Abminderungen erklärte er für unmöglich, auch Haenel weiß nichts zu streichen. In Folge dessen beantragt daS Ministerium die Nachbewilligung von 760,000 M. Noch sei erwähnt, daß Semper- Vater jüngst Vorschläge machte, die kahlen Wände des obersten Aussatzes über dem Bühnenraume, im Volksmunde als Hoftheater- Scheune bekannt, für 16,100 M. zu dekoriren durch ornamentale Lildhauerarbeit. Die Negierung will aber (nach unserer Meinung mit Unrecht/ diese Kosten jetzt ersparen und den häßlichen Anblick bestehen lassen. Wir enthalten uns aller weiteren Kritik des un. erhörten Verfahrens von Semper-Haencl; so scharfe Worte, wie sie ihnen im kgl. Dekrete an die Kammern durch die Negierung zu Theil wurden, hat noch kein Beamter sich öffentlich sagen lassen müssen. Und doch sind die Ausdrücke noch glimpflich zu nennen. — Gestern früh ist am rechten Ufer der Elbe, unterhalb des Palaisgartens, ein völlig nackter männlicher Leichnam angc- schwommcn. Gleichzeitig wurden in dem Weidengcbüsch unmittelbar über der AugustuSbrücke männliche Kleidungsstücke und Leibwäsche gefunden, die darauf schließen lassen, daß der Eigenthümcr derselben sich dort auSgckleidet hat, ins Wasser gegangen und identisch ist.mit der nackt aufgcfundcnen todtcn Mannsperson. Nach in den Klei dungsstücken aufgcsundencn Notizen dürfte der Dodtc identisch sein mit einem jungen Manne NamensHändel aus Pirna. Ob derselbe bei»,Baden ertrunken ist oder freiwillig den Tod gesucht hat, ist noch nicht sestgestcllt. — Bei allen sächsischen Jägern hat der auö der eigenen Inl- tlative der l oben zweiten Kammer bervorgegangene Gesetzent wurf über die Schonzeit beS WIldcö große Freude er regt- GIcbt la derselbe ein sprechendes Zeugniß daitir ab. daß eine pflegliche Behandlung der jagdbaren Thlere sich wohl ver einigen lasse mit reu hochentwickelten Interessen der sächsischen Landwlrthichait. Nur mit einer Bestimmung teö Gesetzentwurfs kann sich Schreiber dieses nicht einverstanden erklären, nämlich mit der Bestimmung hinsichtlich der Schon- ober vielmehr Nicht- sckonzclt des RchbockS. Der Nchbock, das zierlichste und um deswillen wohl schönste Tblcr des deutschen Waldes, soll dieser Bestimnnma zusolae nur eine zweimonatliche Schonzeit «in Jahre haben. Scbon vom Standpunkte der Humanität, die ja auch Anwendung finden soll auf Thieec dco Hau>cö undWaldcs, dürfte cö-nicht zn icchtscrtigcn sein, dieses edle Thier gleichsam zum Para dcr Tbienveit, zeb» Monate im Jahre für vogclirci und zum Schicßobicctc aller Derer zn erkläre», weiche, um mit dem Dichter zn rede», das Pulver nicht halten können und am Kualificbcr leiden. Vor allem ist aber diese lange Lcl'ußzclt uu- wirwschaitlich. Denn der »ichbock kan» in Folge derselben zn einer Zeit niedcrgcboniiect werden, zn weicher er den gcringssen Verbrauchswert!) hat, nämlich nach der Biattzcit, nach der er abgetrieben, notorisch gering an Wildprct und sein Fleisch mit ungenießbar ist, und im Spätwinter, zu welcher Jahreszeit er rdc» mangelnden ober geringen Futters halber ebenfalls nur gc ring bei Leibe und um deswillen minder preiswert!) ist. ES erscheint daher schon vom witthschaitlichcn Standpunkte auS ge boten, diese lange Schnßzcit abzukürzcn und bcm zierliche» Rch- dock wcuigsicuö dieselbe Schonung cmgetclhc» zu lassen, welche seinem Gcschleckitövcewauttcii, dem edicu Hinch, von dcr gcsc>>- gehenden Menschheit gewährt worden ist und noch gewährt wird. 1,. — Die Fcier dcS fünfzigjährigen Bestehend der Elb-Bad c- und S ch w i in in a n stalt vv n Ri o r! h G a s s c findet, wie wir bereits erwähnten, am 2«. d. statt uiid ühcr daS ausgestellte Programm können w ir Folgendes »ütlheilen. Nachmittags 4 Uhr fahren die cingcladcnen Fcuthcilnchmcr mittelst reservatem Dampi- schiss von der Avparciilc zunächst nach dcr GanUscheu Bade- und Schwimmanstalt, dort wird der Besitzer eine Ansprache an die Erschienenen halten, der Vortrag eines Musikstückes, ci» allge meines Lied, die Festrede und ein «Lchlußgci'ang werde» den ei gentliche» Fcstact bilden und daun wird das Schiss unter Musik begleitung die Fcstthciinchmcr »ach Tolkewitz führen, woselbst Herr Gasse ein gemeinschaftliches 'Abendessen bei Donath oiedt; die Rückfahrt von Tolkewitz ist auf NachtS 10 Uhr aiigcsetzl. 'Am A». Juni l^2<> cröfsnctc dcr verstorbene Vatcr des Herrn Morilz Gasse die Schwimmanstalt, die die erste in Dresden war, welche nachhaltig mit dauerndem Erfolge die gesunden Flußbäder zur Aiiertennung und weil verbreiteten 'Anwendung gebracht hat und ein Vorbild geworden ill für die vielen seitdem in Dresden ent standene» Anstalten ähnlicher 'Art. Das drastische '.'Nittel, welches die Gcschästölcnle dcr großen Mcißnergasse augcwcudct haben, um die Veranstalter;cr A uctioncn von Obren und bergt, in seuer Gasse zu ver scheuchen, soll Ersoig gehabt haben, den» alö dieselben am Sonn abend früh die rothcn Plakate mit der Ainsehrisl: ,,'Anction sür Dumme — nebenan oder - schrägüber" erblickten, sind sic kol- Icrig wie die Truthähne geworden, haben znmmmengevackt und sind verschwunden. Ein probatcS Mittel, dergleichen AuctionS- yeschäite sich fern zu Hallen, wäre also gesunden. Wir wollen übrigens unsere gestrige Roilz, daß der Prciöringkäiiivfcr Otto Kemps, gen. Sachscm'c'ö, imttr den Zntrcibcrn scncd Auciions- Ivcalö sich befunden habe, dahin berichtigen, daß es nicht dieser sonder» sein mehrfacher unbesiegter Widerpart Franz Stoisch, gen. dcr lange Franz, gewesen iss. — Wie der belieble Kaffee o!t recht nngemüihliche und ge fährliche Folgen nach sich ziehen kann, zeigt folgender Vorfall. Die vcrehel. Handarbeiterin Vinmrich hatte im 'Aufträge des Gutsbesitzers Hase In WaltherSdo r s am Juni Vormittags N Uhr in einer Waidparzelle Streu gehackt, und mitten In dcr Haide ein Feuerchcn aiigemacht. um sich Ihr Kännchen Eigor en tsinke daran zu wärmen. Natürlich verbreite!c sich bald daö ent fesselte Element über das durch die ragetzhitze ohnedies trockene Gehölz, und cS wurden infolge dessen 'Acker.'.'ijähriger .Nieter n b c st and unterhalb des L i! I c n st c i n ö an dcr Bcrglcithc am rechten Elbmcr verwüstet. Durch die 'Anstrengungen der bcrbci- gcciltcn Steinbrecher, dcr Hohcnstciner Feuerwehr, einer Abthci lung Earrcctionäre und anderer Mai'.nscl'aitcii gelang eS. Nach mittags .1 Uhr de» Brand zu dämpscn. Die alberne Gokciiicsc hat man in Hast genommen. — Dcr am Sonnabend Mittag oberhalb der Terrasse imd teö sogen. GoiidelhgfcnS ang eschw om m en e männliche Leich n a m ist als dcr eines seit voriger Mittwoch auS der Be hausung seiner hiesigen Dienstberrschait verschwundenen Dicnst- knechtö NamcnS Beyer a»S Sciferötorf recognoc-cirt worden. — In dem Hcibig'schcn Etablissement Netzt W. Woiffi wer ten die so beliebt gewordenen Eonccrte ans dem sehwimincndcn Musikpavillon auch in dieser Saison wieder stattfinden und wird Herr Musikdlrcctor Ehrlich mit seinem gediegenen Ehore dicscibc am nächsten Dienstage eröffnen. — Die Hebung dcr neuen Kirche an der Villnitzer Straße hier, hat am 9. Juni unter den üblichen Feierlichkeiten und großer Betheiligung des Publikums stattgcfuntcn. Für daö gcsammte Arbcitcrpersonal war eine Festlichkeit bereitet. — Am 8. d. M. fand in dem festlich geschmückten Saale des GaslhofS zu Zella bei Nossen die G e n c ra l - V e rsain m l n n g des landw. KrcISvcreInS zn DrcSdcn unter außer ordentlich zahlreicher Betheiligung statt. Herr KrciövcrcinS- Vorsitzcndcr Leutcritz aus Dcutschcnbora begrüßte »ach dcr Er öffnung dcr Sitzung die anwesenden Vertreter dcr hohen StaatS- rcglcruiig: die Herren Gch.-Ratb Schmalz und Reg.-Ralh Koch, sowie der Verwaltungsbehörden: Herrn Krcsshauptmanii von E InsicdcI, die Herren Amtöhauptleute Schmiedel- Mcißen und B ern d t-Dresden , Herrn GcrlchtSamtmann Weidauer und Bürgermeister Zschiedrich, worauf der vom KrcISsckretär Münzner verfaßte Bericht über die Thätigkcit des KreisvcreinS seit dcr letzten General-Versammlung, welcher den Specialvercincu in je 2 Druckcrcmplare» zügelst, auszugsweise zum Vortrag gelangte. Sodann hielt Herr Generalsekretär von LangSdorfs einen Vortrag über die Aufzucht von Rindvieh, worin Redner die znnchmcnde Berechtigung der Jungvieh-Auf zucht nachwieS und mehrere Punkte näher beleuchtete, welche bei einer rationellen Aufzucht zn beachten sind; voc'Alicm die Wich tigkeit der Auswahl der aufzuzichcntcn jungen Thicre mit Rück sicht aus den Zweck Ihrer Haltung betonend. An demselben Tage wurde in dem angrenzenden Garten des KammcrgiiteSZclia, den Herr Aintövcrwalter Lessing hierfür srclindllck'st zur Ver fügung gestellt hatte, eine Jungvlehschan abgchalicn, welche von über 5,«Kalben, Kälbern unb Inngcn Bullen, sowie nabe an I«« Fohlen und Mntterstuten mit iLaugiohlen beschickt war. Diese Juugvlchschau bot um so mehr Interesse, als nur iclbtt- aezüchtete Thicre zur Ausstellung gelangten und daß außer 2 Rittergütern - nur mittlere und kleinere Güter die Ausstel lung beschickt hatten und gaben dlcauSgestcUicnThiercden beste» Beweis sür die gcstckgcrtc Intelligenz dcr Lankwlrti'e dortiger Gegend. Bei dem Nindvicb war namentlich der Allgäuer Schlag durch mehrere ausgezeichnete Thiere vertreten, sodann daö Olden burger und Holländer Vieh, wie auch verschiedene Kreuzungen. Daö größte Interesse erregte die vorzüglich beschickte Aiioslcllung ven sclbstgczückstctcn Fohle» lm Alter bis zn 8 Jadrcn, weiche ei» außerordentlich befriedigendes Bild unserer vaterländischen Pferdezucht darbot. Auf die Prämilriing dcr vorzüglichsten Thicre folgte ein heiteres Festmahl. Eonccrte im Garten deö GasthosrS, sowie im »abegelegenen Tbalbade fesselten die in ander- gewöhnlich großer Anzahl erschienenen Besucher biö zu später 'Abendstunde. In Leipzig Ist am l«. Juni einem im Hofe eines Hauscö am Ranslädlcr Stcinwege beschäftigten Arbeiter auö der Höhe von 8 Stockwerke» ein Eimer ans den Kops gestürzt und har der Monn dadurch so erhebliche Verletzungen tavongetragcrr. daß an seinem Anttomnicn gezwciiclt wird. - In dem fiskalischen Waidgrundstück „Vicnitz" bei Ehren- bcrg ,iud am 7. Juni durch Brand 8 'Acker Laubholz zerstört worden. — In Hainichen ist am 8. Juni daS Kellcrgewölbe deS im Neubau begriffenen Hauscö des Baumeisters Keiler cinaeslürzt, später iolglcn 2 Mauern nach. Ein Menschenleben wurde nickst gciährdct. — In Sanpsdors winden am 6. Juni die Pscrde dev GlüchcsitzcrS Henke scheu, gingen durch, und cö wurde bei dem Dahinrascn die iiö Jahre alte taubstumme Earolinc Müller da her überfahre». Sie dürste von de» erlittenen schweren Verletz ungen kaum wieder genesen. Henken soll ei» Vorwurf nickst bci- zumcsscn sein. - In Scbnliz ist der bisherige Siadtralh Birnnm in Löbau -ui» Bürgermeister gewählt worden. — O e f f en t l ich e Sitzung dcS GewerbeschiedS- gcriehtö am «. Juni unter dem Vorsitze dcS Herrn Stadtrath Vlcnbci. Der Schiosscrgciellc Robert Weise hat bei den Schlolscrcl-Inhaberii Hciitzschel und Rausck'cnbach erst in Accord, daun i» Tagclohn gearbeitet und beansprucht einenLohnrückstand von 89 8A. 8« Ps. Der t'Nitinhabcr der Firma B. Hcntzschel gicbt zu, daß dein Kläger eine Summe von 18 Ni. aus Lohn zurücldei allen worden sc, und zwar um deswillen, wci! derselbe mehrere Rechnungen cinkajsict und die Beträge nicht abgelicfert, daun auch, weil er einige Schlösser mit nach Hause gciwmmen gehabt habe. IlebrigenS sc! Kläger nur dann zur Arbeit ge kommen, wenn es ihm gerade gepaßt habe. ES läßt sieh deshalb nicht scststelicn, waö eigentlich Kläger sür solche zu beanspruchen hat; doch gelingt cg dem Herrn Vorsitzenden, in daö chaotische Dunkel der beiderseitigen Verhältnisse Licht zn bringen, nachdem auch dcr Beklagte zugegeben hat, daß der Kläger allerdings für die Aceordarbcit dev Fertigen eines eisernen Geländers und das Ausstelleu desselben, was früher nicht in Rechnung gestellt wor den scl, noch 2« M. zu fordern habe. Sonach rcdrrcirt sich die Forderung auf 88 M., einschließlich dcSLohnrcsteS, wovon jedoch 8 M. ü« Ps. für die eiukasslrten Posten in 'Abzug kommen. Schließlich vergleichen sich die Parteien dahin, daß Beklagte dem Kläger 2', VN. gewähren, wogegen dieser die in seinem Besitze befindlichen Schlösser znrückgievt. Ferner hat der Schlosser unb Geschäftsführer dcr Aisoclatiön „Vorwärts", Wilhelm Gustav Weite, gegen den Markthciirr Ernst Moritz Henseliuö, in väter licher Gewalt seines SohncS, deö Schloffcrichriiiigo Paul Hen- scliuö. deshalb Klage erhoben, weil Letzterer ohne Weiteres und ohne die Priucipale von seiner Absicht inKemitniß zu setzen, vor 'Ablauf dcr Lcbrzelt dicWcrkstatt verlassen habcund bei cincmandcreii Meister in Arbeit getreten sei. Nach dem bcigcbrachtenEontrakte har sich alicrdiugStcr BcllagtcvcrbiudUchgemacht, de», Lehrherrn sürtc» Fall, daß lcr Lehrling vor 'Ablauf dcS zweiten Jahres dcr Lehr- zeit die Lehre vertäue» würde, <l« Mark zn bezahlen, lind diese oder das Zurückführcn des Lehrlings zur Fortsetzung der Lehrzeit beansprucht heute dcr Kläger, während dcr Bevollmächtigte des Beklagten und gerade der Meister, NamenS Prüfer, welcher den Lehrling angenommen hat, einen triftigen Grund, auS welchem Letzterer den Vertrag gebrochen, nickst anzugcbcn vermag. Ob- glstch dcr Kläger sich in seinem vollkommensten Rechte befindet, io läßt er sich doch in Betracht, daß ihm an dem cntlauscnen Lehrling nichts gelegen sein kann, herbei, von dessen Zurückbrin- gnng in die Lehre abznschcn und mit 50 Mark, welche Prüfer aus seiner Tasche berichtigen will, zn begnügen. In diesen bei den Strcilsachcn fungirtcn die Herren Schlossermelstcr Schwab und Stradtu ann, und die Schlosser Höhmc und Kochiin, in dcr »ächstiolgcndcn aber die Herren Wagcntnbrikemt Sparman» und Schlosser Reuter und Kochiin alö Beisitzer. ES verlangt dcr Schmicdcgcsclle Hermann Katzcr von dem Schmicdemcistcr Lieb- scbcr 8 > Mark 8«Pf. Lohncntschädigung, weil er von diesem ohne allen Grund und ohne vorherige Kündigung auS dcr Arbeit ent lassen worden sei. Wie sich in der Verhandlung heranSgcsteUt, so sind Beide eines TagcS nm te-willcii hart ancliiantcr gcrathen, weil dcr Geselle bei Herstellung einer ihm übertragenen Arbeit diese, den Beschlag eines WagcuS, nicht ln von Feilcnspäncn ge säubertem Zustande übergeben gehabt hat. Dcr Meister, welcher auch heute in ziemlich erregtem Zustande sich befindet, hat. wie er leibst nicht abredig, den Gesellen mit einer wahren Flulh von Schimpfwörtern überschüttet, ihm auch Maulschelle» offcrirt und ihn, wen» ihm die 'Arbeit nicht passe, gehen heißen, später jedoch, waö Kiägcr ciiiränincn muß, zur Fortsetzung der Arbeit wieder auigefordert. In Berücksichtigung nun deö Umstanteö, daß er dieser Aufforderung nicht nachgckommen sei und sonach freiwillig dic Arbeit verlassen habe, hält cS der Kläger sür daö Veste, sei nen Anspruch fallen, mit sich mit dem ihm vom BeLlastten arik- gczahltcn Lohiirückstantc genügen zu lassen. — Oess entliehe Gerichtssitzungen am 9. Juni. Der Müller Friedrich August Wilhelm Thcile auö Euunerstors war wegen einer Uebertrctung nebst cinein gewissen Schleinitz in erster Instanz Mangels hinreichender Beweise srcigcsprochcn. Der Kläger, Rittergutsbesitzer Vietze, erhob hieraus Einspruch und begründete sich darauf, daß Theiie ganz bestimmt Derjenige sei, welcher auf seinem Grundstücke Fiscvangeln gelegt habe und sollte er dementsprechend auch bestraft werden. Neuere Erheb ungen halten allerdings die Lage T.'s erheblich ungünstiger ge staltet und die 2. Instanz kam denn auch heute trotz einer sach gemäßen Vertretung durch Herr» Advocat Georg Schmidt zu einer Veruitheilung von 8« Mark. — Zwei unreife Bürschchen, dcr Drcchölerlchrilng Ernst Richard Fischer und Richard Carl Paul Hauptmann vereinigten sich, nachdem Srslercr wegen ungedLhr- llchcn Benehmens am 12. Februar ans einem Tanzstimdcn- lokale ans dcr Alaunstraßc kinauSspcdirt worden war, und bom- bardirtcn daraus die Oberschcide eines nach dem Tanzlokale füh renden Fensters mit Schnceballen ein. Drei Tage später wieder holte» sie dieses Manöver a» dcr unteren Scheibe dcS betreffen den Fensters. Fischer leugnet cS keineswegs, seinen College» zu dem Bubenstreich erst au'gcsortert zn haben »ud der Einzclrichter erkannte daher gegen ihn als Anstifter auf 5 Tage Gdläng- niß. während Hauptmann mit 8 Tage» wcgkam. Helr Assessor Stein. Vertreter der StgatSanwaltschait, erhob zn Gunsten Fischers Einspruch, indem er diesen nicht als Anstifter, sondern nur als M itti'ätcr betrachtete und de.mtraake im Anschluß hieran Wegfall der zweitägigen Zusgtzstraie. DaS Gericht erkannte, die Ansicht dcr ersten Instanz Geilend, auf Bestätigung. — In den Nachtstunden des 29. März d. I. stank dcr Unteroffizier Sonncck mit einem Mädchen In dcr Hausflur c.'ncSHaiiscS auf tcrSchießgaffe alö plötzlich dcr Schnhnmchcrgcicllc Friedrich August Ludwig PuiS. ci» ehemaliger Liebhaber des Mädchens, in baS HguS trat und anscheinend dic Treppe aufwärts stieg. Blutige Rache gegen den bevorzugten Liebhaber zu nehmen. war kaS Werk kmeS
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