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Dresdner Nachrichten : 14.08.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187608140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-08
- Tag1876-08-14
- Monat1876-08
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.08.1876
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>ei>. Laschen, für Normal« > jeden Pro. S veclailtät. kRelerrnzen. »t. rklichG,.^ ?iö nützte, mir ganz bööartt- roplictn. > wn, ive« >t, Blut»! tttömii», kätiiiiun» geschieht äparate. j Nutz,«, auf di, ^ ch meiner lic in tcr icnommen teizrich. l 8«. !»«Iv alt !V 31. (llaeScursuS irsuS e Lehrkrastt uvcrnanten. e Lage be ll Herr Hol« iburg mit pläne durch , rov: ll«, >«». ,wolle, eit. reine (»r.Mlr >-< l>« «I« « ll« »«, j Feinste»,tt >t«ir« °° i. . Rh., nlt, Id Werätb i«I.« N« - IVliil«»- ie citbeiit ttt, VtenPrei- Limenstonen lruavo. cn- tler» nrnliiliten der« «nv ße»rt»»pr«»« ». «d»n» »»««»tftreli »lertell»»r- «W,,»»urch sie »»st Ao,«l.«u»mkrniavf,«. 30000 »El. s», die >»«„»« ein,» Ü>«»t«r «muIcriU» lch» Nch di» «edaclt«» «Ich! tzertlndltch. znsrniUn.»«,»«»» «u»> »ilrt» U»»«»»I»t» »»« r»»I», tu Hamdur», Ner- Un. «u». vajel. Nrinksurl a. > — >»«. U»»»» In I" L«i»»i», «ten, v«! gkdlUf»« «. M-, Ml!»« chen. — v»»d» t 0». in Franksurt « M. — r». in «d»mnitz.— U»- »,»>»» v«. ta Wut«. l Berlin, Tageblatt für Uokitik, Mnterhaktung, Geschäftsverkehr,! Wörsenöericht und Iremdenli sie. Druck und Sigmthum der Herausgeber: Eirpslh Er Neilhardt in Dresden. Berantw. Redacteur: Friede. Goedslhe in Dresden. Liraße >» a»,en»m»«n »t« Adü Utir, S«n»li»> »t, Mili°,»I S UI>r. I» Neutzad«: «rot« Sloller» tage L bi» blaeym.« Udr. — Der Raum einer ein« Idalttge» Prilinile lohet IS Pfge. itin-klandt di» Zeile!il> Pik«. Eine Dnranlte für d»I «iichlliSqibe Srfchel- »»» der JlileiiNe wird nicht gegeben. «»«wiirtige «nn»ne«>» »uftriige von un» und,» laiuiien gtrinen und Per« tone» inieriren wir nur gegen Pränumerando» Hablung durch krtef« marien «der Polieinzau« lung. Acht bilden lolwir IS Pige. ^Nieral« lür die Monlagd. Nummrr »der nach einem gelllog. die PMUeile 20 Pf,e. «r. 227. Eiuuudzwanrigster Jahrgang. Mttredacteur: vr. Lmll Für da» Feuilleton: L,n«tv»«r »»r«in»nii. Dresden» Montag, 14: August 1876. L*ale« »ad «Schfifche». — Prämilrungenber deutschen kunstgewerblichen Aus stellung tn München. Bon sächsischen Ausstellern erhielten die dritte Medaille: Arnold, BerlagSbuch- danvluna in Leipzig, Vorlagen: Baumgärtner, Buchhand lung in Leipzig, Druckwerke; Conrad unbTon-müller. Tapetenfabrik ln Leipzig, Tapeten; Wilhelm Engelmann in Leipzig. Druckwerk; Etzold und Popln, Uhrenhandlung ii Leipzig. Megulatorgehäuse; Gustav ff ritsche, Buchbinder ti Leipzig. Prachteinbänbe: Georg Gilberö, Kunsthändler >i Dresden, Druckwerke; Richard Henkel in Leipzig. Holzschnitte, I. R. Her - og. Buchbinder tn Leipzig, Bücherembänbe; H 0 set jun. tn Dresden. Gewehrstänber; Ernst Hosmann, Xvlograph in Leipzig, Holzschnitte; Hugo Käseberg, Xylograph ln Leip zig. Holzschnitte; August Neumann, Lyloaraph in Leipzig, Holzschnitte: LouiS Noble, Broncewaarrniabrlkant in Dresden, Broncewaaren: Otto Rotbund Norroschewttzln Leipzig, Holzstiche: ffranz Schneider. Bildhauer tn Leipzig. Bildhauer- Arbeiten in Holz; E. A. Seemann In Leipzig, Verlag. Ver- lagSwerke; Th. Strube und Sohn, Juwelier tn Leipzig, Holrarbeiten; fferv. Tegetmaler, Lplograph ln Leipzig, Holzschnitte; Thierbach, Obeistleutnant in Schnecbcrg, Rad schlösser; August Türpe, Möbelsabrikant in Dresden, Mbbel; BeldaaenundKlastng. Verlagsbuchhandlung tn Leipzig, Bücher; Georg Wasttan, Graveur In Dresden, Gravtrarbeitcn; I. I. Weber, Verlag und Expedition der Jliustrtrten Zeitung sn Leipzig. Jllustrtrte Zeitung; W. Werthmann, Lylograph in Dresden, Holzschnitte; Georg Wlganb in Leipzig. Bibel; Wilhelm WItlmS in Dresden. Gewehrschrank. — PreiS- Diplome: Slmand Ebrtch, sobn ln Dresden, Spiegel. Elien- beinkrug; A. H. ff ranke, Pianoiortefabrstant in Leipzig, Pia- nino; I. Hletel, Hoistickerci in Leipzig. Goldstickereien; Wilb. Horn, SRalcr in Dresden, Wandbccoratlon: vr. O. Mt othe S, Baurath in Leipzig, Mustcr-EoUection; Heinrich Möller. Bildhauer in Diesten, Friese und Leisten; Nömler und Jo na S, Hosphoiograpb ln Dresden. Phototypien; M. Scherer, Photograph i» Dresden, Photograpdicn: Leonhard Sturm, Maier tn Dresden, Porzettan-Gemälke; Gabriel Weschkc, Nunstsormer in Dresden, GypS-Abgüsse; Frau E. v. Wtb- ieben in Alasewih bei Dresden, Tisch und Platte. - UebcrdleS erhielten die zwette Medatlle: die köntgl. Acabemte der bildenden Künste ln Leipzig und die königl. Kunstgewer beschule tn Dresden.- AIS Preisrichter waren auö Sachsen activ: die Herren Prof. Karl Weibbach und Archttcct Alfreb Hauschild in Dresden. — Schweizer BrIese IV. Die Schweiz ist baS Land, wo beim Morgenkaffee Milch und Honig flieht. Aber der flie hende Honig ist selten auch der unverstilschte. Im Gegenthetl, man kann behaupten, bah. je flüssiger der Honig, desto reicher sein Zusatz von Syrup ist. Den Honig, der In langen, kleb rigen Ringeln vom Kaffeelöffel niebcrträuielt, trugen nur zum geringsten Theil die Bienen zusammen. Reinen Honig mit wäch- wrnen Zellenbildungen trifft man ln der ganzen Schweiz nur ausnahmsweise: am häufigsten noch t» hoben, entlegenen Alpen, ihälcrn. Ta ist der Honig auch nicht gelb, sondern weih. In den Tbälern GraubünbtenS. deren Irischer Beigluit ich mich zu- gcwcndet, besetzen die Wirthlnnen den ffrühftückötisch nicht allein mit dem unverfälschten Produkte flclhlger Bienen, sondern sie fügen den Honigschüsseln auch noch Näpie mit allerhand Gclöcs »nb Fruchtsäiten bei. Besonders erfinderisch in dieser Richtung ist die Wlnhin deS StivrektaboteiS In Klosters im Prättigau, Frau Mattli. Man ist überhaupt - taö gilt wohl auch von Deutschland — in lenem Hotel am besten aufgehoben, wo sich eine tüchtige Hausfrau um'S Ganze kümmert, wo taS weibliche Element in Küche und Zimmer überwiegk. In jenen Hotels, wo der Reisende durch den pneumatischen Telegraphen gebeten wird, ..den Zimmerkellner einmal und daö Zimmermädchen zweimal zu drücken", wo man sich durch Neiden modisch cottüinlrter und frt- firier Gar^on» — das Hinterhaupt durch eine Schneisfe geschei telt — durcharbeiten muh, wird man rcgelmäs;ig als Nummer so und so viel, als zweibeiniges Collo, aiö lebendes st-rachtstück behandelt. In jenen Gaiihäusrrn hingegen, wo der WIrth an der Thüre den Eintritt seiner Gäste persönlich begrübt, tic Wirtbin in der Küche oder bei der Controle dcö Dienstpersonals zu finden i't. da burckwebt daö Ganze ein gewisser Zug der Familiarität, den ich mclncrseilü manchem Comfort der leinen Massen-Cara- vansercien vorziehe. So ist die Pension des Herrn Mattli in dem reizenden Lustkurort Kloster» ein Muster von Behaglichkeit, seine Betten reinlich, seine Speisen wohlschmeckend, seine Weine ehrlich. Dieses KlosteiS bat jedenfalls nock, eine Zukunst; die Lust im Sommer ist daselbst würzig. Eigenldümlicb war e- mir, wieder unter derselben Buche zu sitzen, unter der Im vorigen Som mer Freiligratb mit mir ein Stündchen geplaudert. Daö wett geöffiicke Dtchterauge, kaS stch damals an dem Glanze tcr Schnee- Hörner dcö Silvretta-Gletscher» wettete, hat sich mittlerweile ge schlossen ; die Stirn, um die ein Kranz von Stlderlockcn wallte, hat der blasse ftrennd Hain geküßt - jetzt nahm auf der Bant unter tcr schattigen Buche ein junger bleicher Mensch hüstelnd Platz... vielleicht auch ein Todeskandidat, wie der unvergrbltche Dichter der Statur und der Freiheit. Seine Gegenwart sagt mir deutlich: Du näherst Dich Davov. dem klassischen Hcilorte für Lungenleidende. Wer daran zweifeln sollte, der werfe einen Blick tn die soeben heraussausende sünlspännlge Post aus dem Prättigau. Da kommen sie angesahren. die schmalbrüsti gen sungcn Herrchen mit dem inutbiosrn Blick, die hochauf geschossenen jungen Mädchen mit den Schwinbluchtörööchen aui den Wangen! Seltsam aber, zwischen diesen hageren und offenbar leidenden Passagieren sitzen banSväcklg, mit Schmrer- dauch und dicken Schenkeln eine Anzahl Reisender. Gehen die auch nach DavoS? Sind das auch Lungentuchser 1 Nein, baß sind Fettherzen, wohlgemästete Dickbäuche, geschwollene Lrberknö- dei - idr Reiseziel heisst TaraSp tin Engadin. So fahren denn beide: die Dicken, welche gern mager, die Durchsichtigen, welche gern fett werden wollen, einträchtig durch daö Etättigau herauf, machen In Klosters Station und werten erst In DavoS-Dörfli In zwei Schwärme geschieden. Die AiiSgestopsten und »lechzenden fahren über den ffiuelapab nördlich weiter nach den Hetlauellen von TaraSp, die erst zu mästenden Huster aber südlich nach DavoS am Platz. Wie bat sich dieser Kurort seit einem Jahre verarö. bert!« Neue HoteiS wurden eröffnet, neue Pensionen entstanden — es können letzt Rio Kranke anständig verquarttrt werden. Atigenviickilch weilen vielleicht Lütt-.itB Lungenleidende hier. Die Bauspeeulation hat sich auch hier überkugrlt; der In die Höhe acichnkUte Grundwertb sinkt wieder aut seine natürliche Basis zurück; der Kranke, den die Habsucht konkurrenzloser Hotelier» oft rauv genug behandelte, kühlt sich gegrüßt und lrbhait be kvsttgung sind aus der BaumwiichleS gefallen WohnnnaSnoth unter jetzt umworben. Irrundlich kranker so arg, daß die in Klosters Weilenden täglich herauitelr- grapblrten. ob denn noch Niemand hier gestorben sei, in dessen Zimnzer sie ziehen könnten? — jetzt findet man oit die besten Wohnungen noch unbesetzt. Man glaube ja nicht, daß der Schwin del und die Nebenspckulatton allein in Deutschland ihre Verheer ungen ungerichtet haben. Die ehrsame biedere Käserepubiik der Schweiz wurde auch von diesen unheimlichen Zerstörern des Wohl standes hcimgesuclst und die Nachkommen Arnolds von Wlnkclricd jodberten im Groben und Kleinen ebenso wie die Enkel Hermanns de» Cherusker». In St. Gallen z.B. liegt die Maschinenstickerei und Garblnenwcberei ärger denn je darnieder. Einige Jahre starker Nachfrage lieben die Leute an glänzende Verdienste glau ben ; der Ackerbau und die Viehzucht verödeten, die Werkstätten leerten sich, weil Knecht, Magd und Gejell bei der Favrikation jener Luxusartikel viel mehr Fränkli verdienten, als beim Acker- pftug, Mllchgelte und Hammer. Mancher Bauer verwandelte Hof und Stall tn eine Fabrik. Jetzt, wo alle Bestellungen auö- blelben, rauien sie slch über ihren Unverstand die Haare aus. So ist'S auch mit der Bauwulh in DavoS gegangen. Gar mancher Davoser dachte bei sich, waö einstmals ein Engabiner Geistlicher bet der kirchlichen Einweihung eine» neuen, dauerhaften Galgens geschmackvoll so auövrückte: „Diesen Galgen haben wir unö für uns und unsere Kindeökindcr errichtet — das walte Gott!" So meinte auch mancher Davoser Bauer. In seinem neuen Hause und ffremdenherberge seiner Familie einen dauernden Schatz hintcr- lassen zu können und jetzt stehen diese Zimmer leer, nur dle Hvpo- theken sind zu zahlen und das Ende kann man sich denken. Un sere Bauern nennen eS Sebaste, die Davoser Gant. — Ein freundliches Bild heiteren und fröhlichen Lebens wer den beute und morgen die gelammten seitlich geschmückten Räume der ffrldschlöbchen - Restauratlo » entfalten, ta an bei den Tagen daS seit mehr als einem Dcccnniuin stets zahlreich be suchte, zu einem wahren Volksfest gewordene Vogelschießen abgehalten wirb. Der heuiige Tag bietet außer dem 6 Uhr be ginnenden Concerte von derKavelle dcö MnsikdircctorS Schubert eine brillante Illumination dcö kleinen Gartens, wogegen am zweiten Tage von den Kapellen der Jäger und Pionniere im gro ßen Garten ein Doppclconcert mit vorzüglich gewähUem Pro gramme exccutirt werden wird. — Fcstgemauert an die Erde liegen, unerschütterlich, seit Mo naten die großen Gasrohre auf der Friedrichs-Allee längs dem Victoria-Hotel-Grundstückr. Hunderte von Menschen haben sich schon gefragt, warum so gar nichts mit den Rohren angefangen wird und im Scherz sagt Der oder Jener, der Stadtrath habe sic bloS hingelegt für die Kinder, denn Früh, Mittags und Abends findet man ein munteres Völkchen, welches sich theils auf, theils in den Röhren amüsirt. Aber so ist e» nicht. Es sollte vielmehr eine GaSrohrlegung vom Victoria-Hotel nach dem Pirnaischen Platze in nerhalb der Friedrichs-und MaximilianS-Allee vorgenommen werden, um der Pirnaischen Vorstadt mehr GaS zuführen zu können; zu diesem Bchufe ist an der JohaimiS-Allce von der Marienstraße aus bereits der Anfang gemacht worden. Indessen das Register hatte ein Loch — man hatte die k. Amtshauptmannschast rcsp. das Mi nisterium vergessen, welche, da die Promenaden siScalisch sind, ihre Hände über dieselben hält. Mit der bekannten umständlichen Gründ lichkeit, oder sagen wir vielleicht richtiger gründlichen Umständlichkeit verhandeln der Fiscus und der Rath schon lange über die durch Vieles dringend gebotene Uebernahme der Promenaden in städtisches Eigenthum, aber noch waren die Gestirne einer Vereinigung nicht günstig. Als nun die Nohrlcgung beginnen sollte, da hob n»n am grünen Tisch des Fiscus die Federn und schrieb ein dickes Veto! Nicht eher soll die Einlegung der Rohre in die Friedrichs- und Ma ximilians-Allee genehmigt werden, als bis die Stadt diese Alleen übernommen hat. Nun, irgend einmal geschieht dies wahrscheinlich, aber — wann? Bis dahin, scheint es, bleiben die Rohre alsZierde für die Promenade liegen. — Wenn Kaiser Carl V. sagte, baß die Meißner Gegend der schönsten italienischen an die Seite zu stellen sei, hat er wohl so Unrecht nicht gehabt. Man besteige nur den Thurm des hoch gelegenen Schlößchens in vcm GeißIer' schen Etablisse ment in Cölln; welche umfassende, herrliche Rundsicht bietet sich unS dar. Rechts die Proschwitzer Weingcländc. dann das stolze Schloß mit seiner Albrcchtöburg. dem altersgrauen Dome mit dem höckrigen Thurme, den ehemaligen bischöflichen Gebäu den mit dem dicken Thurme, dann die Statt Meißen selbst, weiche vr. Luther wegen ihrer auS den grünenden Bäumen rothschlin- merndcn Dächer mit einer Schüssel Krebse verglich, taö hoch gelegene Kirchlein St. Martin, wciierhln taS Schloß Sieben elchen mit dem herrlichen Parke, tie Spaargcbirge mit ihren Weinbcrgsvilien, die waldreiche Gegend nach Moritzbnrg hin. zu unseren Füßen der Elbstrom mit seinen beiten Brücken und dem stets wechselnden Verkehr aut Fluß und Straße, Alles dieses bie tet ein gar schönes Bild. Die, wie bekannt, in den weiten Räu men deS genannten Etablissements setzt stattfindente Inber st r i e - Sl u s st e l l u n g, lediglich von Erzeugnissen der Stadt Meißen und ihrer nächsten Umgebung, ist ebenso relchbestellt als vielbesucht. Besonderes Interesse erregt eine von Herrn Tele- graphen-Fabrlkant LouiS Rentzsch in Meißen eriirndene electro- galvantsche Gelbschrank-Schutzvorrichtung, welche gegen Ein bruch wirksamer sein soll. a!S Panzer- und Skablplatten. Die Vorrichtung besteht a»S einem engmaschigen Netz von Tele- arapbenbräbten. welches, in einen Rahmen gespannt, über den Schrank hinrveggestellt oder daran befestigt wirb. Sobald nun ein Unberufener den Schrank aufschließen oder gar anbobren wollte, müßte er zuvörderst einen dieser Drähte an irgend einer Stelle zerstören, worgzif augenblicklich eine, auf beliebigemPlatze befindliche, mit den Lclegrapbledrühten in Verbindung stehende Lärmglocke ertönt. Selbst ein Sibrclßen deö Rahmen» vom Schranke, sowie taS Zerschneiden der ZuirltungSrbhren bewirkt sofort ein kräftiges Klingeln. jDIese Schutzeinrichtung läßt sich sowohl für Thürcn. al- auch für Fenster anwcnden. Daß die Handschuhfabrlkation der Herren Heinrich Schmidt u. Sohn, welche ihre Erzeugnisse ausgestellt hatten, durch Dampf betrie ben wird, war un» neu: eS ts» aber eine derartige Fabrikation in Sachsen wohl die einzige. Bon besonderem Interesse waren auch sür unS die Erzeugnisse au» dem wahrhaft großartigen Etablissement deS Herrn Baumeister y. W. Dürichrn in Cölln, » gewesen war. un» unseres hochverehrten Königöpaarcö hatte »Iß ^ ^ " Ausstellung Seiten denn auch dieses Backerzeugniß das Interesse Sri Mäsestäk er regt und es war von demselben Herr Horn nach der bezüglichen Bereitungsart nnv der Entstehung dcö NamenS betragt worben. Wohl über die Elftere, nicht aber über den Letzteren konnte der Aussteller Auskunft ertheilen. Nachdem aber tie Majestäten in dem kostbar auSgestattcten KönIgSzimincr tcv Schlößchens Platz genommen, Hut Sk. Majestät Herrn Horn mit einigen Fummeln zu sich bescheiden lassen und ein besonders gut gerathrncs Stück von diesem Gebäck zu einem Glase Erdbecrbowle sich wohl mun den lassen. Auch Ihre «Mal. die Königin hat mit dem Gesolae davon gekostet. Wohl war eö ein hol er und edler Gcnub, die ebenso reichen, alö geschmackvoll ausgestatteten, von tem Gewerb« fleiße der Stadt Meißen und Umgegend geweihten Räume zu durchwandern, und der srob und nützlich durchlebte Tag gewann durch ein treffliche» Conccrt deS verdienten Musikdirektors und CantorS Herrn Hartmann I» der schattigen, von Herrn Stephan gewankt geleiteten Gartenrestauratlon, sowie durch taö Schluß tableau einer lröhllchcn, von Herrn Otto Geißler selbst präsidir- ten Tafelrunde, welche durch eine stattliche Batterie deS edelsten Erzeugnisses feiner Weinberge in Spaar. des rothen Kaiserwel« »eS, iliustrlrt wurde, einen würdigen Abschluß. — In der dem Lohnkutschcr Weber in Ostrau gehörigen Waldparzelle an der Leithe ist am 8. August aui einem Flächen- ramne von etwa 5 Sickern rin Klefcrnbestand durch Brand ver- nichiet worden. Der Tbätigkeit tcr Turnerteuerwehr aus Schan dau hat man die schnelle Löschung zu danken. — In dem Bach bei Sebnltz in der Nähe der Hammer- mühle ist vor einigen Tagen der Leichnam einer Frauensperson ausgesunden worden. Aus der dortigen Gegend wird über das Ucbkihandnchmen deS BummlcrwescnS und der Fechter geklagt. — Wegen Verdachts, den Brand in dem Vogei'ichen Eta blissement in Sellerhausen bet Leipzig angestiitet zu haben, ist rin käsiger Arbeiter gesänglich cingezogen worden. - In der Fröhna bei Geringöwaldc hat sich am 10, August der 60 Jahre alte kinderlose HandelSmanu Albrecht Vvn dort in einem Amalie von TIessinn erhängt. — Drei Arbeiter aus den Zeichner Steinbrüchcn wollten am II. August über die Elbe fahren, um zu baden. Da sie sich jedoch hierzu eines deiecten PlawakS (böhmische Schluppe mit niedrigem Bord) bedienten, Ihnen die nöthigen Werkzeuge fehlten, sie im Rudern auch keine Uebung besaßen, so kam da» Fahrzeug zum Sinken. Alle drei stürzten gerade an einer kielen Stelle de» Flusses in diesen, nur Einer aber, de» Schwimmen» etwas kun- tia, konnte sich retten, die beiden 'Anderen, tcr 23jährige unver- hcirarhcte Handarbeiter Schneider auö Lohmen und der 1? Jahre alte Furkcrt aus Uttewalde ertranken. - Bel dem Gewitter, welches am 9. August über Neustadt b. St. und Umgegend sich entlud, schlug ein Blitz in taö Hillme- sck'e Hauö ln Schönbach und cS brannte dieses infolge dessen nieder. — Unser armes Plrna hat doch aber gar viel zu leiden. Da haben, in l4 Tage» zuni zweiten Male, einige Mitglieder der Langsingrrbrigate in der Nacht zum 10. August in dem Stclninctzgeschält der Herren Scharf und Strchle einen Einbruch verübt und Handwerkszeug von ziemlichem Merthe mitgeben heißen. Die guten Pcrnschcn sollten eine Nachtwache inö Feld, oder vielmehr In die Stadt stellen, die Nachtwächter, an ihrer Spitze der alte Gottschalk, könnenS allein nicht ermachen, die Strolche abzuwehrc». — Oeffentli che Gerichtssitzung am 12. August. Veranlassung zn einem großen Verluste an Zeit und Geld gab eine Denunciation beim Geriet,tSaintc zu Radeberg Kommt aus daö dortige Gericht der beute mit erschienene Zeuge Wilhelm Bank Hofmann und bringt zur Anzeige, der Kaufmann Ernst Moritz Schumann au» Freiberg habe sich in rechtswidriger Weise der eigenmächtigen Verwendung eines ihm übergebenen Werth- papicrcS schuldig gemacht. Aus Grund dieser Denunciation wurde die Untersuchung wegen Unterschlagung gegen S. eingelcitet. die heute mit tcr völligen Freisprechung des Angeklagten endete. Schumann wurde 1850 tn Frelberg geboren und erlernte die Kauf mannschaft, 1813 am 1. Januar ctablirte er «n Pulsnitz eine Papierhandlung on gros, wurde aber im Februar b. I. fallit und betreibt seit einiger Zeit in Rabeberg ein Agenturgeschäft. Er ist verhclratbet. Vater zweier Kinder und vollständig unbe- 'cholten. Im November v. I. ließ sich der oben erwähnte Hosmann von dem 'Angeklagten Schumann etn Darlehn von 75 Mark verabfolgen und übergab Schumann als Pfand ein sächsisches 3proce»tIgeS Staatopapier im Nominalwerthe von 300 und im EourSwerthe von 240 Mark. Schumann hielt sich nach der Vereinbarung zweifellos für ermächtigt, über das Wertbvapler zu verfügen und gab dasselbe später dem Bäcker meister Ltebscher in Kamenz als Pfand auf ein Darlehn von 240 Mark, ohne bis fetzt im Stande gewesen zu sein. Ersatz zu leisten, rcsp. Hosmann baS Staatöpapier zurückzugeben. Der Letztere Ve- slätigt beute in der Hauptsache die Angaben des Angeklagten, wonach dieser ursprünglich nur aui ausdrückliches Verlangen Hof> mann'S erst daö Werthpaplcr alS Pfand annabm, und baß die Rebe davon gewesen sei, Schumann könne dasselbe ja bei Bedarf weiter begeben u. s. w. Sonach konnte von einer Unterschlag ung doch gar nicht die Rede sein und der Vertreter der Staats anwaltschaft. Herr Assessor Brückner, verzichtete unter diesen Um. ständen, soscrn Hosmann seine heutigen Angaben beeidet, aus die Abbvrung weiterer Zeugen. Hosmann beschwor denn auch seine »Auösage und die Staatsanwaltschaft war nunmehr in der Lage, die Freisprechung deS Angeklagten zu beantragen. Das Schöffen- vericht, präsidirt von Herrn Assessor Becker, erkannte auch in diesem Sinne. — WMer«nstS»«eobacht«na am 13. AUgust, Mittags. Barometerstand nach Oöcar Bösolt (Wallstr. 19): 28 Pariser Zoll 2>/z L. (seit gestern 1 L. gefallen). - Tbermometer nach Reaumur: 23 Grad über Null. - Die Schloßthurmsahne zeigte Nord-Wind. Himmel: bell. - «Ibh»b»«n Dresden, 13. August.Mttt.: 145 Cent, unter v. - Wärme der Gide 18 Grab. welcher so sekundlich gewesen war. un» «n allen den wetten Räu men für Bauttichlerei tParauetfußdüden rc.). Ziegeletitranzösische Falzziegel), -GipStadlNation (durch aus den Kanten gehende Steine) umherzusübren. Die durchgehend amerikanischen Ma. schinen werden lediglich bur berichteten, hat auch Herr schinen werden lediglich durch Dauw^ gctrtebcn. Wie wir bereit» r Otto Horn (Welnhankiung und ' Meißner H« - Weinstube tn der Elbstraße) «tn Sortiment vom bekannten Speclalgebäck. b«n Fummeln, ausgestellt. Bet de« Besuche ber Feuilleton. -s- Unser Eorresvondent in Bayreuth schreibt unterm 12. . M.: „Man versichert mir soeben, daß „Rhcingold"(Sonntag) ? Uhr (anstatt 5 Uhr» beginnen soll, ta ber deutsche b, erst um Gerüchtes, Kaiser Wilhelm Montag 11 Uhr ür' ' »a und Montag Abend», nach der Walküre. Richard Wagner in die Fürstenloäe cntbteien und ihn ln den erblichen Freiherrnstand erheben. Doch , die gemeldete Mär zu glauben. Wagner ' bege ich Bedenken, die gemeldete Mär zu glauben. Wagner ist. wenn nicht sächsischer, doch wohl bairischer Untertban uns reichS- unnnttelbar «st er auch nicht, «ei Verleihung de» ReichSabelS, LandeSadel und LanteShrrrn umgehen, wird der Kaiser schwerlich. -ß Morgen Dienstag beadsichtlgt Herr si ' Belvedere zum Best« ber Zwecke de» vlberti tz lediger im Kgl. tS-BereioS rin groß«»
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