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Dresdner Nachrichten : 22.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188001221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-22
- Monat1880-01
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- Dresdner Nachrichten : 22.01.1880
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v«kar«ft, 21. A«m. Da« Parlament «adm deale die Arbeiten wieder au». In der Kammer Ver la» der ftlnanzmintstcr d»e fürNstcke Bots»at und legte den vom S enate revt- dlrten Gesetzentwurf detr. de« Ellenbabn. Rückkauf« rar no»mal tarn Perband luna vor. Da« Budget von >880 aa» ein Errolre der Alnanzlage von 1812. wonach »ich ein Etnnabmr- «berschuh von I Million erglebt. Hieraus wählten die Fectlvne» die Dele ir- ten »iir die Eommiision zur Prülung der Elsen- »abnconvention. V»<ckt-rel»rr»mmv N Tageölatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht, Fremdenliste. ».Nllredaktrur. vr Lintl Druck und E! Für das Fcuill.: I.uelMl, l Stgentvum der Herausgeber: ^ in Dresdr». Berantwortl. Redakteur: in Dresden Xoppol (jö Co., l-Vu- llNll Vvrknut iillvr Ltsslspspiei'v, pfsnftbrivfv,! l8»»Isßx««vI»L<tt, Motion vtc -Vu8/ustlun8 allnr OouPoU8. Unsnts-sItUotrs j 8, KIv88-8tnrs8>! 14. 6oi>trolo clor Vvrlvosung ullor Wvrtlwnpiero. ^Ilev auoft! gogonükoi «kor 8porore-!E. ! -iut'krwtliolimu VVe»»o. llomivilslvilv für tstiseknvl. Z von von.ri. Januar. In der Kohlengrube „Lev rett" in der (Lraischalt Stafford »and beute Nach mittag infolge schlagender Wetter eineErploilon statt. 10 bi» '.»o sind getdbtet. Kairo. 2l. Januar. Der Kbcdlve unterzeich, nete gestern ein Dekret, wodurch daS Budget von 1880 «esigeletzt wird Die Einnabmen sind mit 8,5IN,<>22 egvvt. Piund, die Ausgaben iür dieser, waltung und Trübut sind aui 4,u2:t.l>:il) cgyps.Piv. angegeben. Der lieber- lä uß von 4,238,5!>2egvpt. »Pld. soll alö Grundlage bei Regelung der öffent- lichcn S-Vuld dienen. «ett-liixltlin, VnttOrnnII u. psnsiontttallnngon, 2 Ktruvv8ti'»«8v 2. Lloxsut mal oomtortairol vinzoiioittots 1te>tl»alm, Oardornbvn i u. 8ürIIunrzou. Vor/ltglieiior Ueiluntc-, rielit tu,- Oamc». Il> iron ! n. liincivr /u sväoo I»M8noit. Zusloilw» elax-aiiim- Uvil,,l>,tlv ' u. b'alirgosLliüro /um 8(.-Ib8tIcut8oiij,on. ^ulnaluuv >o» t'un- ' »ionspkenlo». Ow88v.4u8N'»l>l von Koitplaräon rum V'-rlcaus., WitterungrauSsichten: Veränderliche Bewölkung, stellenw. aufheit., Frost etwas zunehm. 22. AüllUük. Für die Monate Februar und März werde« Abonnement- auf die „Dresdner Nnchrichten i« der Expedition, Martenftriche Nr. IS, z« I Mark »« Pfa., sowie für auswiirlS bet den Postämtern z« L Mart «4« Pfg. anffenomme». Politisches. Als hätte das Publikum nicht genug mit den Berathungen und Beschlüssen seiner eigenen jetzt versammelten Land- und Reichstage, so findet augenblicklich in der Presse eine ausführliche Untersuchung darüber statt, was das am 5. Februar zusammentretende englische Parlament thun wird? Die Bedeutung Englands im Rathe Europas rechtfertigt allerdings diese Sorge um die Zukunst. Leicht wird eö freilich Lord Beaeonssicld nicht haben, die Zustimmung des Parla ment s zu seiner abenteuerlichen Ruhm- und Schießpulverpolitik zu erreichen. Diese kostet bisher dem Lande die Vermehiung der Sraatüschulden um 4M Millionen Mark, ohne daß das Schulvconto damit abgeschlossen wäre: Was hat England dafür erreicht? Wohl find in Südafrika die Zulus und Basutos unterworfen, ihre Häupt linge erschlagen oder gefangen, aber um so trostloser sieht eS in Transvaal aus, wo die holländischen BoiftS sich zu einem hartnäckigen Widerstand gegen die Annexion an England sträuben Wohl hat in Afghanistan General Roberts die Armee Mahomed Jvns g schlagen und die Hauptstadt Kabul wieder besetzt, aber die Autorität Englands besteht tbatsächlich nur dort, wo englische Truppen stehe«. Roberts l eß ungezählte „Verräther und Insurgenten" henken, obwohl die selben nur ihr Vaterland gegen die fremden Eroberer vertheidigten; er that aber der brutalen Grausamkeit Altenglands damit noch nicht genug, denn ein Londoner Blatt empfahl ihm, die Weiber Jakub Khans wegen Aufreizung zum Aufruhr, aus Rücksicht auf ihr Geschlecht, mit metallenen Klaviersaiten durchpeitschen zu lassen, wie oieS auf Jamaika üblich sei. Aber alle Grausamkeit hat die freiheits liebenden Afghanen eben so wenig eingeschüchtert, wie eine nachträg liche Amnestie versöhnt. Die Kausleute von Kabul schlugen dem englischen General ein Darlehn rundweg ab. Im ganzen Lande lodert d.r Aufstand von Neuem auf. Mahomed Jon hat sich durch seinen neulichen verfehlten Ansturm auf das befestigte Lager Roberts in Scherpur nicht entmuthigen lassen, sondern organisirt einm neuen Angriff. Er hat sich Ghuznis bemächtigt und wird durch Zuzüge der Ghilzais verstärkt. Auch die Häuptlinge der Mohnamds, der befreun beten Grenzstämme, schlagen sich auf die Seite der Afghanen, nach dem sie bisher die Bestechungsgelder von den Engländern ruhig ein- g steck, haben. Kurz, die Lage Englands in dem „erobertcn"Lande ist nichts weniger als unbesorglich. Zwar wird Lord Beaconsfield dem Parlamente die Cetcwayos, Secocoenis, Jakub Khans und andere in sicheren Gefängnissen gehaltenen Häuptlinge als KriegStropdäcn vorsühren, aber mit einer Schuldenlast von 400 Millionen Ma>k sind diese Burschen loch zu theucr erkauft. Hierzu tritt die trostlose Lage Irlands; der Hunger treibt die arme Bevölkerung der grünen Insel förmlich zur Empörung. Ein einziger Erfolg der Beaconssirld'schen Politik ist die Nichthiiirichtung des Bibeltürken Achmed, welche der englische Botschafter vom Sultan «schmollte. Vielleicht rupft Beaconsfield mit der Türkei noch ein oder das andere Hühnchen, um seine Erfolge dem Parlamente im Brillantfcuer vorzuführen. Außerdem bat er gewiß einige artige Ueberraschungen ill p«Mo, um die > ffentliche Meinung für k ie Neuwahlen zu g winnen: denn am 5. Mcuz «nicht oie Mandatsdauer des jetzigen Parlamentes. Daß das französische Ministerium Freycinet in seinem Pro gramme kein Wort über die Amnestie sagte, hat ihm den Unwillen der „Unversöhnlichen" zugezogen. Sie beantragen durch Louis Blanc den Erlaß einer ausnahmlosen Begnadigung der Kommunarden. Natürlich wird die Kammer diesen Antrag, wie schon einmal, wieder verwerfen; in der Debatte aber wird der Radikalismus dem Ministerium allerhand Ungelegenheiten zu bereiten wissen. Der Plan besteht darin, Gambetta zu nöthigen, aus seiner scheinbar neutk ilen Stellung als Äammerpräsideüt heraus zu treten und ihn zu zwingen, den Vorsitz im Ministerium selbst zu übernehmen. Thatsächlich besitzt nämlich Gambetta jetzt alle Mach» im Staate, ohne die geringste Verantwortlichkeit. Als Ministerpräsident würde er, dahin geht das Calcul, sich bald abnutzen und den Männern der Commune das Feld räumen. An Bundesgenossen zum Sturze ssr.yciner's und seines eventuellen Nachfolgers Gambeita würde es den Radikalen nicht kehlen, sobald die Monarchisten sich von einem Anstürme gegen die herrschenden Einrichtungen Erfolg versprächen. Alles Dies mahnt die gemäßigten Republikaner zur Vorsicht. Wer auch nicht auf dem Standpunkte Eugen Nichter's steht, daß die Eisenbahnen ausschließlich dem Privatbetriebe gehören, muß ihm doch darin beipflichten, daß die Art und das Tempo, wie die pr »bische Regierung die Eisenbahnankäuse durchführt, mit den schwersten Erschütterungen des öffentlichen CreditS und der Wirth- Ich itSverhälmifle verbunden ist. Es läßt sich wenig Stichhaltiges gegen kolgenden Passus der Richterlichen Rede nnwenden: Während die Eisenbahnen mit der Verstaatlichung allerdings der Börse mehr entzogen werden, geräld der Llgat selbst desto medr unter den Einstuft großer Börsenkonsortien. Er kann mct't medr wle früher direkt Sta.ftSpapIerc an der Börse zum rageö- course verkanten lasten, sondern bedarf ilir seine großen und . „ gewagten Finanzoperationen Konsortien, die das Risiko über»! eine Robe von arepo «lo ciiinv angelegt, mit reicher nedmen »nb mit dem Eeschtck tcö gewerbsmäßigen Vermittlers zä miilo tlemi-»; Blumen und Agraffen von Brillanten, die Unterbringung besorgen. Medr und mehr fegt sich daSKen-s - Der Ceremonlenianger Albert von Bödme hat daS sor'ium aus denselben Personen zusammen. In dem Maße, wie Ritterkreuz kl. Klasse des Albrechlöorbens, Pastor omor. Mag. daS Publikum »ich an dieselben gewöhnt, erhalte» dieselbe» eineniTbleme in Frohburg taö Ritlerlreuz I. Klasse desselben wachsenden Einfluß an« die Finainvcrwaltung selbst. Der Bor- : Ordens erhalten. thell solcher Konsortien besteht »lcht bloo in dem, waö dieselben — Die in Sachsen angcftellten Reicböbea inten Bank- unmlttclvar dabct verdienen, sondern medr noch darin, daß sie direktor Heller und die Relchögcrichwrätbe Hennecke. Ur. Hoff- dadurch unmittelbar vor dem Publikum alS die Bankiers und mann und k)r. Wernz ln Leipzig haben den rothen Adlerortcn Vertrauensmänner des Staates erscheinen. Die Großen an der ff. Klasse mit der Schleife; die Postvirektoren FabrßiuS in Vörie würde» lange nicht lo gefährlich sein, wenn r« ihnen nicht i Dresven und Krrftnrr ln Leipzig, Postratb Wohliart in Leipzig gelänge, so viel kleine Leute slir Geschäfte, die übersehen, ln tbr Gelolge zu locken. Darin bat von 1812/73 vorzugsweise bestanden. Die Kleinen kommen beim B-rkaut nachher mindestens um einen Pvtttag zu spät und bleiben daran vängcn. Neuerdings sind nun mit einem Schlage b—60V Millionen Mark Eisenbahnpapiere in Staatsrenten umgewandelt worden. Damit hat man der Spekulation den weitesten Spielraum geöffnet. Dem Minister Maybach machen diese Dinge wenig Sorge. Die Staatsregierung übernimmt hierdurch eine große Verantwortlichkeit für den Fall, daß aus den gegenwärtigen Verhältnissen des Geld marktes wieder eine Krisis hervorgehen sollte. Sie Hütte wohlgethan, in dieser Beziehung etwas vorsichtiger zu sein, umsomehr als es feststcht, daß die Ausschreitungen der Jahre 1872/73 ebenfalls stark durch Maßregeln der preußischen, beziehungsweise Reichsregierung beeinflußt waren. Herr Richter, der die damalige Finanzverwallung von diesem Vorwürfe freisprach, hat sich in dieser Beziehung als ein zu nachsichtiger Richter erwiesen. Alle Diejenigen, welche ein auf Sachkenntniß begründetes Urtheil über die Schwindel-Epoche der siebziger Jahre abgegeben haben, stimmen darin überein, daß die Ausführung des Münzgesetzes, die Anlage der französischen Kontri- butioiisgeldcr, die Kündigung der Staatsanlehen am meisten zur Entfesselung derAgiotage unddesGründungSfiebers beigetragen haben. Das preußische Abgeordnetenhaus hatte das famose Feld- und Forstpolizeigesetz hauptsächlich deshalb an die Kommission zurückvcr- wicsen, damit diese eine Milderung der unglaublich harten Straf bestimmungen erziele. Auch sollte sie versuchen, die Materie provin ziell zu regeln, da die Verhältnisse von Grund- und Waldbcsitz in der großen preußischen Monarchie zu verschieden sind, als daß man sie alle über denselben großen Heidelbeerkamm scheeren sollte. Statt dessen haben die Großgrund- und Waldbesitzer, welche die Mehrheit in der Kommission bilden, lauter Verschäifungen der Strafbestim mungen durchgesetzt. Die Herren wollen allen Ernstes die Umge- 'taltung der Erde zu einem Fideikommiß einer Anzahl adeliger Familien und das Hauürecht der Herren aus die freie Natur über tragen. Sehr bemerkt wird der Eifer, mit dem sich der landwirth- schastliche Minister IM. Lucius, offenbar in höherem Austrage, für das Zustandekommen dieses harten Gesetzes verwendet. Es hat dem bairischen Ministerium sehr viel Mühe gekostet, von dem König Ludwig ll. die einfache Unterschrift zu dem Gesetze zu erlangen, das die provisorische Forterhcbung der Steuern fcstsetzt. Dieselben wurden im Königreich Baiern im Laufe des JohreS in ungesetzlicher Weise erhoben, weil es nicht möglich war, die sechs königlichen Buchstaben unter das Gesetz zu erwischen. Der Finanz minister mußte eigens nach Hohenschwangau oder Berg reisen, um dem So»verain das Erstaunen des Landes über diese Verzögerung des unerläßlich nothwendigen konstitutionellen Aktes zu schildern. Was für Worte dort gewechselt wurden, erfährt freilich Niemand; als aber der unerschrockene ultramontane Abgeordnete Schcls in der .Kammer interpellirte, vn welchen Kelten und Banden denn die königliche Unterschrift hänge? konnte die Regierung aufathmend erklären: das schwierige Werk sei gelungen, das SteuererhebungS- aeset) mit der königlichen Unterschrift werde publizirt. k rse gar nicht und die Rkichögerichtsrätbc v. Forcadc de Biaix und Krüger der Schwindel In Leipzig tcnscft'cn Drden 4. Klasse erhalten. — Der hiesige öllerrcichilche Geiandie, 'Mhr. p. Fra« len ste in, geht in gleicher Eigenschaft nach Kopenhagen. Sei» Nachfolger lür hier ist noch nicht ernannt. — I» dem Befinden Sr. Exc. dtö Sladlkommandanlen Herrn Generalleutnant von Miltitz ist leider seit einigen Tagen eine solche Wendung zum Sch Imincren eingclreicn. da'- die Familie dieses allgemein geaa Icten OinzierS In recht ticic Bewrgniß ver letzt lst. »Noch vor ganz kurzer Zelt sah man Se.Exccllcnz. dessen Gcsuiidbcitöziisiaiid sich schon irktcr wcseniiich gcdesscrt Halle, kleine Spazierlabiten zur Erholung unternehmen, während er z. Z. leider permanent das »Bett zu h»ten gezwungen ist. Sc. Mas. der König bat «ich bereits wiederholt nach seinem Befinden erkundigen lassen. »Auch ist der Eompaguicchcs im 2. Grenadier- Neaiiiient „Kaißr »Wilhelm, König von Prcuien", Herr Haupt mann von der »Planitz, seit einiger Zeit recht bedenklich erkrankt. - »Nachdem der Landtagöahg. Pcnzlg abgeiehnt batte, in dem »Wahlkreis Glauchau-Meerane zum Rcichctagc zu candiilren, haben sich sämmtliche Srdnunggpartclcii geeinigt, den dort angesessene» und im besten Ansihen »ebenden Ritterguts besitzer und LanttagSabg. GeIbke als Eandldal auizüsicilcii. - Die allgemeine deutsche AN u stera nS,te l I u n g. ver anstaltet vom Dresdner Geflügelzüchte rvcrcin tgearün- det I8<I>5>, wird morgen den 2ff. d. M. in den AuostcllungSsälcii der Gartenbaugcscllscl aft Flora, t»slraaUee »Nr. 32, eröffnet. »Als Preisrichter kungiren die Herren Obeiftlicutenant Röttiger, Göt tingen, H. du Roi. Braimschwcig, HoibuchiruckereibcsitzerMoeser. »Berlin, Dietz, Frankfurt a. AI!., Rud. Ortlepp. Magdeburg. A. Schaber, »Naumburg a. S. und »Buchhändler Huhle, Dresden. Die hiesigen zahlreichen Geflügelftcunte wird eö intereisiren zu erfahren, daß der Werth der zur »Ausstellung eingetroffenen Thiere sich aut 40,000 Mark beläuft. - DaS „Lrlpz. Tagcbl." batte die Nachricht gebracht, daß die beim Zwickauer Grubenunglück Betroffenen nach dem Ergebniß der staat«anwaltlich»n Untersuchung keinen An spruch aus Entschädigung nach dem Haltpflichtgesctz baden. Dem ist zum Glück ntckit lo. Die staatsanwaltiichen Erörterungen haben nicht den geringsten Einfluß auf die Feststellung eines PerlctniltenS nach civilrechtilchrn Grundsätzen. »Bei einer Klage aus Grund deS Haftpflichtgeseseö hat der Elvi lichter die Hand lungen der »Angestellten des Bergwerks einer ganz selbstständigen Prüfung zu unterwerfen. Die »Berliner „B.-Ztg." glaubt, daß nach dem amtlich veröffentlichten Tbatbcftand mit großem Glück leltenö der »Betroffenen aus Entschädigung wirb geklagt werden können, allerdings gehört ein schneidiger »Anwalt dam. der die Sache, weil sie Armen-ache ist. nicht von oben herunter behandelt. ES sind bereits viele Fälle, in denen eine Fahrlässigkeit im Sinne des Stra geictzbucheS nicht Vorlag, mit Eriolg im Wege der Klage durchgcbracht worben. — Die Tbeilnahme kür die armen Hlnterlassencn der bei Zwickau verunglückten »Bergleute ist noch immer nicht verloschen. §o überreichte gestern verr EircuSdirector Herzog nsercr Expedition loo Mark iür die Hinterbllibenen. - Von dem am Dienstag Abend mit bewnsercr Heftigkeit ausgetretenen Schnecsturm sind unsere sächsischen StaatS- babnilnltn mit Ausnahme einer mehrstündigenBetriebsclnNellung aus der Strecke »Wurzen-Nerchau nicht besonders hcimgesucht worden. Außerhalb Sachsen gab cs mehrfache, aber auch nicht allzu bedeutende Verspätungen. — In Folge dev in den letzten Tagen elngetretencn starken Frostes ist daö Treibeis der Elbe vorgestern Nachmittag in der vierten Stunde oberhalb der sogenannten Schtebmühle bel Herrnökietschen zum Steven gekommen. - Zu Ebren tcö verblichenen Gründers der Allgemeinen Brandverstchcriingö-Geseltschalt sächsischer Lehrer, Schuldirektor L. Tvom atz in Leipzig hat genannte Gesellschaft dem sächsische» Pesialozzivercin : ooo Mark mir der Bestimmung übergeben, daß die Zinse» ticier Stiftung jährlich zur Unterstützung einer eine höhere Ledraustalr besuchenden Waise «Sobn oder Tochter» eines verstorbenen Mitgliedes der »Allgemeinen »Brandvcrsicherungsge- ieltschaft sächs. Lehrer verwendet werden sollen. — Die heutige teklamatoiisch - mustfgllsche Abenb-Unttrhgl- tung im Saale deS „Tivoli" versvrlcht dem »Programm nach eine ganz amüsante zu werden, wenigstens bietet sie viel. Die Dvernsängcrln Frau Suttner-Mußlk hat ihre Mitwirkung zu- gcsagt. Die vom 2. Zheatcr her wohlbekannte» Damen Fr!. Pauli und Bertrand und die Herren Wiese, Stephan. Ernst und Köhler sind die »AuSlübrenre» des Programms. Möge sich ein recht zahlreiches »Publikum cinsinden; daö Entree beträgt nur 50 Pfennige. - »Nach tz 140 der neuen Strafprozeßordnung ist bekanntlich eine Verthcltigung notbwendig in den Sachen, weiche vor dem Reichsgericht i» crsicr Instanz oder vor dem Schwurgerichte zu verhandeln sind, und bei dem Landgciicht Ist eine Vcnbeidigung nur dann nvtbwentig, wenn kcr »Angeklagte taub oder stumm lst, daS >6. Lebeuosabr noch nicht vollendet hat oder wenn bei einem noch unbescholtenen Angeklagten ein Verbrechen den Gegenstand der Untersuchung bildet. Dem Angeklagten lst in dielen Fällen also ein »Bcrtbeidtger von Anftöwegcn zu bestellen und zwar bat dies zu erfolgen, siba d diesem fnact» K MO die Anklageschrift mltgcthcllt und er zugleich aufgeiortert worden ist, sich binnen einer bestimmten Frist über etwaige Einwendungen re. zu ei klären. »Besonders aufmerksam wirb ievoch der Angeklagte nicht gemacht, Haft er den »Antrag aus Zuziehung eines Vertu ei nigere steilen rann lwie K 14» besagt» und so kommt eö, daß mancher Angeklagte. wenn er dieie Gesetzeslücke nicht kennt, ohne Veitheitiger zur Hauptverhandlung erscheint. — Der concess. Sächsische Schisser-Vereln hielt gestern In Helblg'S weißem Saale seine 35. Jahresversammlung ad. Der Vorsitzende Herr Morltz Gasse «öffnete dieselbe mit einem herzlichen Willkommen und gedachte sodann zweier im Lauft deö letzten Jahreö verblichenen Mitglieder. Gegen den . . , Geschäftsbericht erhoben sich keine Einwendungen, vielmehr wurde M. die Königin erschien in einer dem Verlast« desselben auS der Mitte der Verjaminlung der Dank ausgesprochen. Dann «folgte tIeAusnahme von lo neuen Mitgliedern linbc»nstanket. Z» einer Diskussion führten die Vorschriften, die de» Schiffsbesitzern seitens der vereinigten Transport-Versicherung«-Gesellschaften über die Stärke der Schifföböden gemacht worden sind. »Biele »Böden sonst trefflicher Schiffe ents;rochen de» gestellten Aniorterungcn nicht. Seiten« der KettenschlerpschiffiahrtS-Gesellschait lst nun ein Versuch mit Versohlung elncS Schiffes gemacht worden, da« heißt auf den vorhandenen »Boden wurde ei» zweiter bekesttgt. Direktor »Belllnaratb luv die Versammlung zur Besichtigung !dcö beir. Kahnes ein. Obgleich von einer Seite die »Besohlung der Sct iffe alö nicht zweckmäßig erklärt wurde — ein neuer Beden sei uidcm nicht theuerrr als die Verkohlung - war man bereit, die Erklärung der VcrsicherungSgeicllschaften bei Vorfüh rung eines verlehlttn Kahnes durch die Krttenschlepplchifflahrt > abzuwarten. »Man darf zuversichtlich die Zulassung versohlt« Neueste Telegramme vrr „DreSvner Nachrichten." »Berlin, 2l. Januar. Abgeordnetenhaus. Schank» steuergksctz. Finouzmlnisi« klr. »Bitter erklärt: er könne ni< t zugcvcn, daß die von d« Kommission beantragte »Beschrän kung der Steuer aus »Branntwein eine Verbesserung der »Borlage lei. Die Regierung lege großen »Werth darauf, die »Besteuerung deö »Bieres und Wrineö aus rem Gesetze nicht a. Scuschlicßc». Der ReichSgefttzgebung werte durch die Vor age nicht v rgc- grifftn. ES handle sich nicht um einen Vernichtungskrieg gegen das Bier, sondern um »Beschränkung l cr vcrdci blichen Folgen deö übermäßigen »BlergenusieS. Zudem sei der »Bstrausschank melkt mit dem »Branntwein chank verbunden; ohne »Besteuerung deS Bierausschankes müsse eine sehr strenge polizeiliche Konrrole cin- tretcn. Der »Minisier betont schließlich, die llrbcrnei ung der Grund- und der Gebäubestcuer an die Kommunen werbe baldigst beginnen. Er bittet, k I i» der Fassung her Regierungsvorlage anznnehmen. Doch wlrd nickt nur Kl in der Regierungsfassung, sondern auch t« «sie Hauptabiatz der KommisiionSanträge mit >'.»2 gegen >15 Stimmen abgelebtst. Die Fortberalbung ist dem- nach gegenstandslos gewcrdrn. Der Finanzminlster verlangt Indes» Namens der Regierung die Fortbcrathnng. Minister Graf Eulenburg betürwortet die Rückverwetlung au die Kommission. Der »Antrag, alle restirenden Paragraphen komdinlrt zu berotben. wird angenommen; sämmtllcke einzelneParagrapben derVorigge werden daraus d SkusslonSloö abgelebtst. (In der dritten Lesung wird man sie schon wieder verstellen und in allen Stücken der »Negierung nachgeben. D. R.) Süchfisae». war eines leichten llnwob'leinS Loeake« a«b - Se. Mai. der König .. halber v«b>»r«t. an der gestern aus Moritzburger Revier statt gehabten Jagd the lzunchmen, wcsvalb sich nur II. KK. HH. der Prinz Georg und der Erdgroßherzog von Sachsen-Weimor mit Geiolge dahin begeben haben. — »Beitem glänzenden»Ballscst, daS Se. Erc. der KriegS- mi nlster am >0. d. gab, trug S. AN. der König die Uniform des Gardcreftcr-Regi'nknts. I ' " »lobe von rolhem Damast, mit eincr Blümcngustlande und Spitzen garnirt, nebst rrickem Briliantschmuck. I. K. H. »Prin zessin Georg trug eine Rooe von grauem Atia«, mit weißen Spitzen und Rosen garnirt, Kollier und Diadem von »Brillanten und Smaragden. I. H. die Erbprin.zcssin von »Meiningen batte ' Stickerei
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