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Dresdner Nachrichten : 01.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188009012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-01
- Monat1880-09
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- Dresdner Nachrichten : 01.09.1880
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Politische«. Festlicher als alle anderen deutschen Städte begeht Heuer die Hauptstadt des Königreichs Sachsen die Sedansfeier. Auf 2 Tage erstrecken sich die Festlichkeiten, die zugleich bestimmt sind, die Residenz mit einem dauernden, edeln Denkmale zu schmücken. Die zehnte Wiederkehr jenes denkwürdigen Schlachten- und Siegestages hebt sich mit Recht hoch empor über die alljährige feierliche Begehung. Ob es auf die Dauer möglich sein wird, den 2. September als nationalen Festtag mit allgemeinen Kundgebungen zu feiern, darf man billig der Zukunft anheimstellen. Erinnere man sich, um Enttäuschungen zu ersparen, daß die Feier der Völkerschlacht von Leipzig, die in ihren politischen und militärischen Erfolgen kein Patriot gewiß hinter die Schlacht von Sedan wird stellen wollen, im Laufe der Jahrzehnte auf das Abbrennen von Oktoberseuern auf dem blutgetränkten Boden von Leipzig sich beschränkt hat. So lange aber unter uns Lebenden die heldenmüthigen Mitstreiter des Sedan- siegeS noch zu Tausenden wandeln, so lange am 2. September die in jener Schlacht empfangenen Wunden frisch zu brennen anfangen, so lange Eltern ihrer Söhne, Gattinnen ihrer Männer, Kinder ihrer Väter trauernd gedenken, deren Auge angesichts der französischen Festung brach, so lange wird ein feierliches Gedächtniß jener heißen und ruhmvollen Stunden als etwas ganz Selbstverständliches sich anmelden. Lassen wir den Ullramontanen ihren wohlkeilen Spott über den neuen Heiligen St. Sedanus, gehen wir mit Achselzucken an dem Procentpatriotismus der Börsenjobber vorüber, die den Schluß der Börse am 2. September, wegen „Geschäftsbc- einträchtigung", schon nicht mehr für nöthig finden ; feiern »vir viel mehr den 10. Jahrestag von Sedan aus den natürlichen Gefühlen heraus, die heute in der Brust jedes guten Deutschen lebendig werden. ES ist kein Prahlen und Selbftüberheben, wenn sich heute der Deutsche mit Stolz der Heldenthatcn seiner Bäter, Brüder oder Söhne erinnert. Denn Sedan ist und bleibt eine der denkwürdigsten Waffenthaten aller Jahrhunderte und aller Völker. Ein solche« Einschließen eines ganzen Heeres, eine solche Capitulation war noch nie und nirgends erlebt worden. Und ein undurchbrechlicheS Glied in dem Eisenringe, das sich um den Franzosenkaiser und sein statt liches Kriegsvolk schloß, bildete unser sächsisches Heer. Schulter an Schulter mit ihren Brüdern aus Preußen und Bayern schlossen sie, geführt von den ritterlichen Söhnen ihres Königs, jenen Reifen, dem nur wenige Heereshaufen entkamen! Alt ist der Ruhm sächsischer Tapferkeit, aber frisch grünt noch der Lorbeer von Sedan. Nennt man ihre besten Thaten, wird Sedan auch genannt! Wie sollte das Vaterland nicht leuchtenden Auges auf jene Helden blicken! In den gerechten Stolz über die Heldensöhne Saxonia's mischt sich aber auch die Wehmuth des Gedächtnisses Derer, die auf dem Felde der Ehre sielen und der Dank für ihren Helvenmuth. Ihnen verdanken wir ja die endliche Wiederaufrichtung des deutschen Reiches. Ein jedes Volk würde d>e Wiederkehr eines solchen Ehren tages nach 10 Jahren mit erhöhten Gefühlen feiern. Aber fried liebend, wie wir Deutsche sind, halten wir dieser Feier Alles fern, was wie Hohn oder Kränkung der damals Besiegten gedeutet werden könnte. Keine kriegerische Orgie, als ein friedliches Fest der deutschen Faniilie begehen wir den 2. September. Nicht durch die augenblick liche politische Situation dazu bewogen, sondern als Ausdruck unserer wahren Gesinnungen sprechen wir cs aus, daß uns Deutschen nicht blos die Erhaltung des Völlersrieccns im Allgemei nen, sondern die Wahrung herzlicher Beziehungen zu den Franzosen vor Allem am Herzen liegt. Nichts wünschten wir mehr, als mit den Franzosen lediglich in den Künsten des Friedens zu wetteifern. Das Schwert dcS Germanen hat eine edlere Aufgabe, als sich mit dem Degen des Galliers zu kreuzen. Frankreich und Deutschland, zwei so hoch entwickelte Kulturvölker, haben nicht sich zum Feinde, sondern den Halbbarbaren im Osten dieses Erdtheilcs. Einer der leitenden Geister Frankreichs, Gambetta, hat nach dem Kanonendonner von Cherbourg neulich ein« kriegsdrohende Rede gehalten. Die deutsche Feier de» Sedanfestes soll keine Antwort darauf sein, aber wenn sie die Franzosen gemahnt, der deutschen Waffcnkrast zu geden ken, die heute zehnmal stärker ist als vor zehn Jahren, so wird da« auch sein Gutes haben und heiße Köpfe abkühlcn. Deutscher und französischer Geist ergänzen sich so wohlthätig und naturnothwendig, daß für die Volksleiter in beiden Ländern keine edlere Aufgabe denkbar ist, als auf Großzichen herzlichster, freund schaftlichster Beziehungen zwischen ihnen hinzuwirken. Darum feiern wir Deutsche auch den SedanStag zwar mit Stolz, aber auch mit ziemender Bescheidenheit. Kriegerischer Ruhm erstrahle hell, aber der Chauvinismus bleibe uns fern! Er führte die Franzosen in das Kesseltreiben von Sedan; unsere Sache ist es, vor wie nach festlicher Begehung de» SedantageS, an den großen Aufgaben der Kultur zu arbeiten, bei denen wir die Franzosen nicht als Gegner, sondern als Genossen zu finden hoffen. Wenn aber gerade unsere Stadt heute einen herrlichen Schmuck erhält, welcher das Symbol des geeinten Deutschlands ist, so sage dieses Denkmal unseren deutschen Lands leuten außerhalb Sachsens, wie allen Nationen außerhalb Deutsch lands: daß, wo es die Sicherheit und Ehre des großen Vaterlandes gilt, diese» auf den deutschen Geist und da» gute Schwert der Sach sen fest zählen darf. -- Das längst erwartete Prograinm der Neuliberalen liegt nun mehr vor. ES liest sich recht hübsch und entspricht im Ganzen seiner Absicht, da» gesunkene Ansehen der nationalliberalen Partei vor gänzlichem Untergange zu retten. Das ist ja überhaupt der Haupt zweck de» RriniaungSprozesse» dieser Partei. Man will die freisinni gen Wähler abhalten, sich der kräftigeren Fortschrittspartei anzu- schließen. Die Wähler freilich werden gut thun, nicht die Erwar tungen zu hoch zu spannen. Denn warum sind die Herren nicht schon längst für Erhaltung der VerfaflungSrechte der Volksvertretung eiwgHretrnk Warum widersetzten sie sich nicht schon früher der Er höhung der Verzehrungsabgaben? Alan sehe sich nur die Namens liste der Unterzeichner des Programms an! Die Meisten darunter haben mit wahrer Begeisterung dazu geholfen, die Verfassungsrechte der Einzelkammern zu schmälern und die Rechte und Freiheiten der einzelnen Bürger zu verkümmern. Man kann darauf wetten, daß sie auch in Zukunft so freiheitsfeindlich handeln werden. Erklärte Freihändler, wie die Herren Programmschmiede sind, haben sie kein Verständniß dafür, daß es zunächst darauf anlömmt, dem Volke Arbeit und Brod zu verschaffen. Uebrigens kann man in ein Pro gramm die wunderherrlichsten Dinge schreiben und ganze Berge versprechen ; es kommt darauf an, wie man sein Versprechen hält, und da giebt eS keine fragwürdigeren Unterschriften als die Herren Braun, Bamberger und die anderen Consorten von Goldonkels. Die Reichsregierung hatte sich eine Zeit mit dem Gedanken ge tragen, ein Kartoffelausfuhr-Verbot zu erlassen, da die Nachrichten von der Getreideernte in Deutschland bedrohlich lautetm. Neuer dings aber sind in Folge der größeren Wärme und des besseren Wetters überhaupt die Ernteaussichten wesentlich gebessert worden; namentlich ersetzt die bessere Ernte in Süd- und Mitteldeutschland die Ausfälle in Schlesien und Preußen. Es bedarf also nicht mehr eines Verbotes der Ausfuhr von Kartoffeln, dieses weitverbreiteten Nahrungs- und Ersatzmittels für Getreide. Der Kaiser von Oesterreich hat eine I Mgige Reise nach Galizien angetreten. Sie führte ihn zunächst nach Olmütz, wo er im erzbischöf lichen Palaste abstieg und den Saal besuchte, wo er nach der Ver zichtleistung seines Oheims am 2. Dezember 1848 den Thron der österreichischen Monarchie bestieg. Für die galizische Reise ist ein ausführliches, mit minutiöser Sorgfalt ausgearbeitetes, 2 Finger dickes Programm hergestellt worden, das alle Ansprachen und Ant worten, jeden Besuch und jede Begrüßung, das Kostüm und die Ausstellung der Deputationen enthält, um alle Taktlosigkeiten aus- zuschließen. Denn die Polen denken von dieser Reise durch ihr Land für die Herrschastsansprüche ihrer Nationalität sehr zu profitiren. Es genügt ihnen ja nicht, daß sie deutsche Universitäten und Schu len in Galizien mit einem Federstrich beseitigten, daß sie die Ru- thenen mundtodt machten, sie wollen unbeschränkt herrschen. Ihrem heißen Blute ist es wohl zuzutrauen, daß sie hie und da die Kaiser- reisc mißbrauchen werden. Die Irländer verlängern die Sitzung des englischen Parlaments auf eine skandalöse Weise. Ihre Klagen wegen englischer Unter drückungen sind an sich berechtigt, aber ihre Drohungen mit Rebellion überschreiten doch alles Maß. Uebcr die Art, wie sie das Parlament chikanircn, schreibt man: Die Sitzung vom 26. August währte von 4 Uhr Nachmittags big l Uhr Mittags, also 21 Stunvcn. Zunächst strömten sie volle :r Stunden nacheinander über von den alten Klagen, daß das englische Parlament ldncn zu keiner Zelt habe Gerechtigkeit widerfahre» lauen, ihrem Lande niemals auch nur den bescheiden sten Theil seiner gerechte» Forderungen gewähren werde. Um o Uhr wurde die Debatte noch fortgesetzt. DaS Ministerium hatte gehofft, daß das Vorspiel erledigt sei und die Geldbewillig ung nun flott von Staiten gehen werde. Trauriger Wahn! Die Homc-Ruler waren entschlossen, keine» Heller sür die Irische Po lizei zu denilligen, woier» ihnen nicht zugesagt würde, daß be sagte Polizei aus die Halste ober zwei Drittel vermindert und obendrein »och entwaffnet würde. Nur dadurch - erklärte ihr Führer, Herr Parnell — könnte die Ruhe in Irland gewahrt werbe». Die Herren wußten recht wohl, daß ein derartiger An trag niemals vom Hause angcnominen werden würde, aber sie dachte» nicht im Entferntesten an dessen Annahme, sie wollten nur der Regierung zeigen, daß sie vermittelst desselben und an derer endloser sormcltcr Späße iaui Vertagung der Debatte und dergleichen) das Parlament zur Verzweiflung treiben könnten. Schon in der vorigen Session war das Unterhaus durch sechs Homc-Nuler gezwungen worden, die ganze Nacht hindurch bis !> Ubr Morgens zu sitzcn. Diesmal trieben sie cS schlimmer. Statt iechö standen jetzt ihrer sechöniibzwanzig bereit, die sich im Schlafen, Wache» und Reden ablöslen. Herr Sullivan hatte sich eine» Vorrat!) Kuchen mitgebracht, um th» im Hause zu verzeh ren und Herr O'Comior drohte eine Rede zu halten, die biö i» de» Sonntag hinein dauern werbe. Vergebens waren alle Vor stellungen von dcr Mliüstcrbank. Dte Herren auf letzterer wußten sich nicht anders zu wehre», alS Indem sie einander ebenfalls im Schicht» und Wachen. im Komme» und Gehen ablöstcn. Um 5 Uhr Morgens wurde der Vorsitzende, Do. Lyon Plaviair teö war Auöschußsttzung des ganzen Hanieös, durch den stellvertrelen- dcn Vorsitzendc», Sir F. Hecschci, abgelöst, worüber allseitig Beifall geklatscht wulte. Um Uhr erschien der Führer der Opposition. Sir Stafsord Nottbcote. worüber abermals Beifall geklatscht wurde. Bald daraus kamen mehrere der Minister, halb verichlaien, wieder zurück inS HauS, bei welcher Gelegenheit der Bctiall am lusligsten erscholl. Und um 10 Uhr kam iadcrmaiS unter Bestall) der auvgcschlatene Vorsitzende zurück, um den un- auSgcschialenen Vicevorsitzenken abzulösen. So ging eö fort biö 1 Ubr Mittags. Um 2 Uhr aber begann wieder die regelmäßige Sitzung. Die eine floß demnach in die andere über, wie die Stacht in den Morgen geflossen ist. Von den Irische» Voten aber wurde während der ganzen Zeit schlechterdings gar nichts geiör- bert; in Bezug auf diese steht daö Parlament genau aus dem selben Flecke, wie vor drei Tagen. Neueste Telegramme vrr „Dresdner Nachrichten." Berlin. 31. August. Die Vermählung de» Prinzen Wilhelm mit der Prinzessin Victoria wird Mitte Februar näch sten Aabrcö statttindkii. Fürst BiSmarck ist nach Frierrichsruhc abgcrcist. - Die irelconiervatlve „Post" bezeichnet daö neuliberale Programm alö maltverzig und nicht getragen von der Be geisterung einet idealen StrebtliS. Man müssczwischen den Zeilen lesen. Der tortscbtMlichc Börien-Eourier sagt: Nicht die politische Freiheit, nur der Freihandel gewann neue Garbe. Die „Naklon.- Ztg." äußert sich: Die Vcrlünguna sei gerechtfertigt. Eö gelte letzt, höhere Ziele zu Necken, indem inan drin Volkögcist vertraue, daß er an Rebe gewonnen. Berliner Börse vom 31. August. Die baussirenbe Be wegung übertrug sich auch aus heute, wenngleich nicht in kein intensiven Maße, i» weichem sie gestern ausgetreten war. Die von auswärts vorliegenden Nachrichten lauteten Im Ganzen günstig, obscho» von Wien etwas schwächere Nollrungcn Vorlagen, weiche die leitenden Papiere, Credit unv Franzoien, beein flußten. ko daß diese etwas schwächer schlossen. Renten »est. bei siagnircnden Courier). Deutsche Anleihen matter. Von Bah nen waren Galizier und Odetschlesische recht lest und belebt. Bergisch-Märkiiche reiervtrtcr. Beriin-DrcSdner Stammprtorr- täten etwas höher. Bankactien vielten sich im Allgemeinen aut dem gestrigen Niveau. Leipziger DiScontvnt gewannen 2, Dresdner Bank Procent: auch Leipziger Credit etwas höher. Von Bergwerken war namentlich in Laura und Dortmunder zu erböbten Courien Leben. Von iächsischcn Industrie-Papieren profttlrten besonders Zimmermaun <-i-2^) unbSchönberrl-1-1'/« Proc.); Sttckmaschincn und Gußstadl schlossen ie I Proc. höher Brief. Soidrig und Körner gewannen ie Alle übrigen, mit Ausnahme von Wiede, zogen Bruchtbeile an. Lokales und Sächsisches. — Aul gestern Abend erwartete man am kgl. Hoilager zu Pillnitz daS Eintresien II. kgl. HH. beS Fürsten und der Fürstin von Rumänien. Diele hoben Herrschaften kommen zu mehrtägigem Besuche hierher, unsele Königin ist mit ihnen verwandt. Sie treffen von Berlin hier ein, woselbst sie de» deutschen Kaiser besucht haben. Dieser Besuch, beißt eö. hänge vorwiegend mit der Regelung der rumänischen Erbfolge-Frage zusammen. Bekanntlich liegt es in der Absicht, den zweiten Sohn des Erbprinzen von Hohenzollern, also den Neffen de legierenden Fürnen. diesem folge» zu iahen. Der Fürst soll die erforderliche Absprache mit seinem Vater, dem Fürsten von Hohenzollern. bereits genommen baden und nun die Zustimmung drö Kaisers Wilhelm, als des Overbaupleö der Familie, einholcn. — Herr Stabtrath Hendel Ist von seiner Erholungsreise »ach der Schweiz zurückgekehrt und hat die Leitung der Wohl- fahrtSpolizei wieder übernommen. — Herr Oberst von Tichirichky vom Schützen-Regiment 108 hat sich zur Besichtigung der österreichischen Militär- Manöver nach Galizien begeben. — Seit vorgestern hat der hiesige kaiserl. russ. Gesandte, Baron von Neltdoif. nach Rückkehr auö dem Seebabe Sche- venlngrn, die Leitung der gesandtschastiichen Geschäfte wieder übernommen. — Nachdem die Königlich sächsische Regierung zu der Erledi gung der seit de», 1. Oktober vorigen ZabreS von preußische« an sächsische Verwaltungsbehörden ergangene Reauisttton aus Zwangsvollstreckungen wegen rückständiger Geld leistungen in VerwaltungSiacden dte Genehmigung er- thcilt hat, sind die preußischen Behörden vurch ein«, s de» Inner ' Cirkuiarerlaß des Ministers Innern und des Ftuanzmtntster« laß V _ . vom 23. d.M. angewiesen worben, bi» auf Weiteres den gletcven Regulsitlonen der kgl. sächs. Behörden, soweit nicht etwa diessei tige gesetzliche Bestimmungen entgcgenstehcn, in entgegenkommen der Weise zu entsprechen. : — Der Altmarkt gewährt letzt schon, da »och die Hand werker die letzte Hand an die Dekoration legen, einen ungewöhn lich festlichen Anblick. Den Mittelpunkt bildet natürlich die Ger mania, die letzt noä> von einer Kattunhülle umgeben ist, welcher der Wind mitunter stark mitsptrl». In nächster Nähe umgeben die Statue vier schlanke, tannenreiS - umwundene Flaggenmaste, eine mächtige Ellipse von gleichen Masten schlingt sich in weitem Bogen um dieses Centrum. Festonö von Tannenreistg und eine mtlchglaöglockengekrönte Gaödekoration nach der Angabe de» Direktor Hasse verbindet die einzelnen Maste; diese weiß-grünen Guirlandeu ergeben eine sehr geiäUIge Wirkung. Von der Mitte iebes Mastes erglänzt ein Schild von imitirtem Silber, über den ein Eichenzwetg gelegt erscheint. In den vier runden Ecken dieser Ellipse von Flaggenmasten erbeben sich ebenfalls, von Masten gebildet, tempelartige Trlumphthore. durch welche dte Festthril« nehmer einziehen sollen. Die Tribünen innerhalb des so umschrie benen FestplatzeS werden mit Stoffen in den Farben der Stabt (schwarz-gelb» auSgeichlagrn : die KönIgStribüne zwischen Ratb- hauö und Germania erhält einen ganz besonderen Schmuck. Brette Wollstoffe in den Stabttarben schützen zeltartig die heutigen Insassen dieser Tribüne. Der Festplatz wird Abendö in der Be leuchtung Tausender von Gasflammen» der vom Rathbause au« die Statue bestrahlenden elektrischen Sonne und der vier mäch tigen Gasfackeln, welche die Kandelaber krönen, einen zauberhaf ten Anblick bieten. Daö RathhauS legt die Fetttoilette an, wie beiKönigö-GeburtStag.auch derAitinark. Die 250Ebreniunakrauen, die während der Feier die Germania umgeben sollen, erscheinen ln gleichem Festgewand, weiße Kleider mit den sächsischen und deutschen Farben auSgeputzt; da die schönsten Mädchen Dresdens auSgewähit sind, wird das Auge der Germania nur mit Wohi- getallen aut diesen lieblichen Töchtern der sächsischen KönlgSstadt weilen. 09 derselben sollen dann Eichenkränze mit Schleifen t« den Stadtiarben der Germania zu Füßen nieverlegen, renn SS geborene Söhne Dresdens sind in dem deutsch - tranzötischen Kriege gefallen; die Slawen dieser Helden sind aus dem Granit sockel dcrStatue eingegraben. Die übrigen FeNlmigsrauen trageu Blumenkörbe. Auch einige Ehrenmütter begleiten die Festlnng, trauen, doch nicht viele, denn mehrere Matronen haben vle Sin- ladung ablehnend beantwortet. — Dteienigen Leute, »eiche so glücklich sind bei der heutigen EnthüliungSteicr einen Schauplatz an einem der vielen Etagen- tenster am Altmarkte erhalten zu haben, mögen sich ia bei Zelten dazuhalten, dorthin zu kommen. Von '/--io Ubr an werden die Zugänge zum Altmgrkt durchweg polizeilich gesperrt und wird es daher gut sein, sich vor dieser Zeit in die betreffenden Hauser um Altmarkte zu begeben. Am Donnerstag erfolgt die Sperrung schon von Ubr an. — Für heute Abend - Aniang 6 Ubr - hat der Jul« ul Otto-Bund ei» großes Eonccrt im Llncke'schen Babe arran- airt. Herr Pastor Or. Sülze wird eine auf den restlichen Tag bezügliche Ansprache halten und der «Dresdner Männer- gesangvcrein" das Kölner Preiölied zu Gehör dringen. - Im Wiener Garten findet großes patriotisches Concert vom Musikchor des K. Sächs. i. IägerbatailionS unter Mttsikdir-ktor Jäger und Abendö Ilinminatton und bengalische Beleuchtung statt. - I» den beiden Gäuen deS FcIdtchlöftchen « wirb am heutigen Festtage ein allgemeines Volks- und Kriegrrtest abge- baltcn. Während eines speciellen ^ " "" ' mann die Festrede. Mehrere Mu der Dunkelheit kommen lebende Bilder Episode» von 18A» und 1871. Abendö Brillant-Feuerwerk.'-- DaS Tivoli (Wettinerstraße) wirb an beiden Abenden glänzend llluminiren; im Tivoli-runntl stnbet ein patriotische« Concert vom Musikdirektor Krieg statt. — Gestern Vormittag gegen 10 Uhr rückte, von Nossen kom mend, woielvst eö vorige Nacht Marschguartler bezogen batte, da» biö jetzt in Gemcinschcnt mit dem 5. Intanterie-ReglinentNr. 101 an den Brlgadeübnngen bei Chemnitz Tbell genommene Schützen- Regiment „Prinz Georg" Sir. 108 über die Maricnbrücke durch die König- und Königöbrückerstraße marichirrnd unter klingendem Spiel wieder in KasrrnopoliS ein. Dasselbewirb in een nächsten Tagen In Gemeinschalt mit dem 1. Jäger-Bataillon Sir. 12 und dem heute hierher zurückkchrendcn Garde Reiter-Regiment, welche«
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