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Dresdner Nachrichten : 18.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188009180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-18
- Monat1880-09
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- Dresdner Nachrichten : 18.09.1880
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Die Gerüchte Berlin, ix. September. ES verlautet, der Minislerrath! über eine Mlnistetkrisiö wirb von Regierungskreffe» bcincntirt. beschloß, re» KoiisliklSgcrichishos, welcher am t:i. »November zu-jEi» Brief Watdington'o erklärt, daß die il»i be.reffcndcii 2ln- sammcutteic» ioiite, scüher ciiiznbcruie». Die Auoi»hn»ia dci , gaben dev Herrn v. Varubüicr gänzlich uiib^rlmbef seien , kigsno kabrilc uiiil grässta FusWaiii Lig feiner l-erler- unck kronre l-elanterie- Wsaren, ^ldume.fäelier.Lviimuvlr-u. rrKunst-Vegenstäncls. Lpvoial itüt: » oitvlix. von Lraeßt-Fidums u. M VKL8VO5I prsgeretrasse 7. Siappen mit Diploms ?.u äulübivn. i sonio Wappen u»-i siamensrüge nul ^ Ltuis, Ulloller u. rlgl. Rr.2«3! Mtteniagvom I7.DeVil>r.: Barometer nach Vikar vösold, Wullstrahe >«(SlbdS. V M,> 7»» M>ll.,icir geile,n i'iMOl geftilgen. Lhcrmomcirogi. n. Rcauln.l t t>/, W., nicdr. Temp. U-M., liöchsle IS " 70. Wcsl Amd. Vciclst bcwöltt, steucr. Aussichten für den tft. Sevtembcc: Bcrünberiich, Teinpcrntur unter Nvruinl, zeitweise NiLbcrichlucic. ! SonnabenS,! 8. September. Poltttscheü. Das Staunen über die Ernennung des Fürsten Bismarck zum Handelsminister ist allgemein und groß. Alirr es überiviegen auch dieZweisel, ob derMchelieuDeutschlands zugleich auch dessen Colbert werden könnte. Aus die Sarkasmen der Freihändler und der Manchestcrpartei überhaupt braucht man leine» großen Werth zu legen. Diese Herren träumten die Tollheit, der nächste Reichstag werde die Schutzzölle wieder abschasfen und das laum beschlossene Wuchergesctz wieder beseitigen. Statt dessen wird der Schöpfer dieser heilsamen Einrichtungen persönlich und „höchstselbst" Handels und Äewerbeminister! Diese Enttäuschung entschuldigt schon einigen Mißmuth und etliche boshafte Epigramme. Berechtigter ist die Frage, ob in der ganzen so zahlreichen, so vurchgebildeten, pflichttreuen und di-ciplinirten Beamtenschaft deö Reiches Fürst Bismarck keinen einzigen Mann finden konnte, dein er mit Ruhe das Handels- und Gewerbeportescuille anvertraucn konnte? Und wenn er eine instinktive Abneigung davor hatte, einem paragraphenkundigen Juristen die Oberleitung eines volkswirthschaftlichen Ressorts, das zugleich bedeutende praktische Erfahrungen voraussetzte, zu über weisen — gab cs denn unter den Eisenbahndircctoren, Bank präsidenten, Industriellen oder Kaufherren Deutschlands keine Capacität, die mit theoretischem Wissen praktisches Können vereinigte ? Wir wissen nur eine Lösung: Fürst Bismarck wollte Niemanden anders, als sich selbst an die Spitze dieses Ressorts stellen. Da er den Mann seines Vertrauens nicht gefunden, wahrscheinlich gar nicht gesucht hat, so vertraut er sich selbst. Der Eindruck dieser Selbst ernennung zuin Handels- und (Äewerbeminister geht überwiegend dahin: auf dem sozialpolitischen und gewerblichen Gebiete steht eine große Aktion bevor, deren Leitung der Kanzler sich selbst Vorbehalten wollte. Die Fantasie hat weiten Spielraum, sich das voikswirth- schaftliche Programm des neuen Ministers auszumalen. Schon steckt man ihm engere oder weitere Ziele. Der Eine berichtet, daß Fürst Bismarck bei den Verhandlungen über die Handelsverträge in jedem Stadium persönlich eingreifcn wolle. Die Handelsverträge Deutsch lands mit dem AuSlande nähern sich bekanntlich ihrem Ablause. Andere wieder schreiben dem Fürsten Bismarck den Plan zu, nach Maßgabe des französischen Vorbildes einen obersten Senat einzu richten, zusammengesetzt aus Capacitäten des Handels, der Industrie, der Landwirthschast und der Verkehrüanstalten, vor dessen Forum alle die Zoll- und Handelssragen berührenden Gegenstände kommen, ehe sie an denReichStag gelangen. Ein solcher Senat würde in vieler Hinsicht den Bedürfnissen der Industriellen cntgcgenkommcn, deren Interessen jetzt in dem Reichstag nicht genügend gewahrt sind, da dieser nicht nach der Bedeutung der einzelnen Zweige der Volks- wirthschaft, sondern nach wechselnden politischen und Partcigcsichts- punkten gewählt wird. Natürlich ist die Zahl der Gegenstände, die Bismarck, den Zeitungsangaben zufolge, als neuer Handels- und Gewerbeminister in Angriff nehmen soll, enorm. Am zusagendsten erscheint uns die Lesart, daß der Kanzler es an der Zeit halte, das große Werk in Angriff zu nehmen, das konservative Sozialpolitikcr von ihm verlangt haben, die arbeitende Klasse durch umfassende positive Maßregeln mit dem Reiche und der heurigen Gesellschaft auszusöhnen. Hier giebt es allein noch Gewaltiges zu schaffen und Gewaltiges erwartet man ja, wo immer Fürst Bismarck den Fuß hinsetzt. Jedenfalls darf man sich auf bewegte Zeiten in der inneren Politik gefaßt machen. Mit der Hoffnung, daß die Dulcignofrage bald abgcthan sein würde, ist es leider Nichts, und zwar trägt hieran Niemand mehr Schuld als Rußland. Während es scheinbar sehr darauf drängt, daß Montenegros Ansprüche endlich Befriedigung finden, während seine Schiffe die ersten in dem Hasen von Ragusa waren, hetzt cs im Geheimen den Sultan auf, immer neue Vorwände zu ersinnen, die Uebergabe Dulcignos zu verzögern. Der Sultan hat begreiflicher Weise wenig Neigung, sich eines Gebictstheilcs zu entaußcrn. Er schlürft die mephistophelischen Einflüsterungen Rußlands, sich nicht von der Flotte einschüchtern zu lassen, mit gierigem Ohre ein und sendet geheime Befehle an Riza Pascha, mit den Albanesen die be kannte Komödie weiter zu spielen. Der Sultan selbst führt die Komödie des Ministerwechsels auf und trägt in toller Verblendung zum Gaudium von Russen und Engländern selbst nicht wenig dazu bei, den Zusammenbruch seines Reichs zu beschleunigen. Denn er folgte die Uebergabe Dulcignos friedlich, so wäre einmal ein Ab schnitt in der Orientfrage. Das paßt aber den Russen ebenso wenig wie den Engländern; sie drängen, erster- ein schlaues Doppelspiel spielend, letztere mit offenherziger, sorgenloser Brutalität am Unter gänge des Türkenreichs arbeitend, zur Entscheidung mit Gcrvalt. Di« Albanesen setzen unter dem Stadtkommandanten Hadji Omer Betiza die Befestigungswerke Dulcignos in Lerthcidigungözustand, Christen wie Muselmänner arbeiten an den Erdwerken, so daß sie offenbar es auf ein Bombardement ankommcn lassen wollen. Die christliche Bevölkerung Dulcignos richtet einen Hilfeschrei an Europa, indem sie um ein Kriegsschiff bittet, um ihre Frauen und Kinder zu bergen. Dafür hat aber Europa taube Ohren. Sein buntscheckiges Geschwader zählt 20 Kriegsschiffe mit 136 Kanonen, 7300 Matrosen und Marinesoldaten. Dieses Geschwader wird Dulcigno bombar- diren, als ob es ein Seeräubernest wäre, wie es einst Algier und Tunis warm, während seine Schuld im Grunde blos die ist, daß eS seinem Fürsten und seiner Religion treu bleiben will. Eine ver kehrte Welt! Uebrigen» mögen sich nur die Engländer vorsrhen, daß sie, wäh rend sie frivol den Krieg in fremde Länder tragen, nicht selbst durch ihre Mißregterung daheim zu Schaden kommen. Die Irländer er örtern in ihren Zeitungen ganz ungenirt den Plan, London in die Luft ,u sprengen. Der in Dublin erscheinende.Zrishman" enthält folgenden teuflischen Gedankengang r „Der Gedanke, daß London in vierimdzwanzig Stunden t» Sllckic gelegt werden kann, leuclml uno ein. Eine kleine, dazu auserlesene Schaar von irischen Lcharmützlern kann cS vollbringe». Wenn die Stacht tür die Tbat kommt — wen» der Wind stark webt — kann jeder Man» des Bundes den Feind seines Landes und seines VolkSitamuico wie »>It dem Blitze treffen. In zwei Stunden von dem Augenblicke an. wo daS BeichiSwort gegeben wäre, würde ganz London in Flammen fletzen, die an fünfzig verschiedenen Orte» gleichzeitig zum Himmel emporschössen. Was könnte Englands Heer tdu»? Die Wespe in deö Löwen Schnauze »alte den Bortdell. So wäre eö auch vier der Fall. Das kolos sale britische Reich, einem wütbcnden geblendeten Riesen gleich, wäre zur Nerireidigung unsädig und könnle i» seiner Todesqual nichts tbun, alü vor Schmerz brüllen. Zerstört London und Ihr zerstört Englands Kraft und Credit! Legt London in Asche, unb feine Banken stürzen! Wenn man etwa tragt, ob nicht England ein Gleiches thnn könnte gegenüber Dublin. Cork, Belfast. Gal- wav'k Run, so antworte» wir: Dann legt Liverpool, Manchester, LccdS »nb Sdcificld gleichfalls in Asche!" Gambetla beginnt in der Oroensfrage einzulenken und dem vorsichtige,) Auftreten FreycinetS gerecht zu werden. Sein Blatt erklärt, daß die Märzdekrete sich nicht im Handumdrehen auösühren lassen und daß man unmöglich an einem Tage viele Tausend Or- denSgeistlichc vor die Thür setzen könne. Dagegen verlangt das Or gan Gainbetta'ü gleichsam alü Bürgschaft für den ernsten Willen der Regierung, die Dekrete auszuführen, die Schließung der soge nannten Klosterkapellen und Oratorien auf Grund des organischen Kirchengesetzes, das die Eröffnung von Hauskapellen oder Privat oratorien ohne behördliche Bewilligung untersagt. Man würde hierdurch zugleich dem weltlichen Klerus eine Genugthuung ge währen, der cs nicht mit Vergnügen sieht, daß alle vornehmen und schönen Sünderinnen des Mpch-Iit'o seinen Kirchen untreu werden, um in den eleganten parfümirten Boudoirs der Ordensväter geist lichen Trost zu suchen und ihre frommen Spenden niederzulcgen. Mit einer einzigen Stimme Mehrheit haben die Stadtverord neten von Budapest das deutsche Theater verjagt oder, wie die blöden Magyaren frohlocken, „die Bastille der Germanisation zer stört". Wahrscheinlich ist es auch bei der Abstimmung gemogelt werden. Gerade sowie einstens der ungarische Landtag in tumul- tuarischen Szenen eine Abstimmung zu Gunsten der Verfassung der siebenbürgcr Sachsen dahin fälschte, daß diese Verfassung aufgehoben sei, ebenso kann cs auch hier gewesen sein. Alle Ridner für die Deutschen wurdenvomGaleriepöbel angeulktund ausgcgröhlt, sodaß Viele sich einschüchtern ließen. Einen Theil der Schuld an dem schweren Schlage, den das Teuischthnin in Ungarn erhallen hat, trugen die Inden. Es war zwar von den Magyaren perfid, die Abstimmung über die Theaterfrage auf einen Tag zu verlegen, wo die Juden in der Synagoge waren. Aber wenn auf der galizischen Kaiserreise die Inden den Tempel verließen, um sich von der kaiserlichen Gnadensonne beschcincn zu lassen, warum konnte in Pest bei einer so wichtigen Abstimmung nicht ein Dutzend von den 50—60 jüdischen Stadtverordneten — auf so viele hat man's in Pest schon gebracht — in dem Sitzungsjaale sein und für das deutsche Theater stimmen? Neueste Tclcflramnie vrr..Dresdner Racklrickiten." Berlin, 17. September. 6«l>0 Montenegriner mit tre Gebiraö- unb einer scbwcic» Batterie sind bei Sutciman ober- balb Anlibari bereit voizuiückcn, iobalb die curopälseve Flotte in Siebt. Die vcrievanzlln aibancsiicbcn Lager am der Mazura- Plan na lieaen in Setznßwcile der.Flvttc. In I^ulcigno kom- mandirt Ibrabi»i-Bcv. Leipzig. >7. September. Die hiesige Handelskammer sprach sich einstimmig gegen jede Bciebränkung tcr WecbscliäbigkcitauS. Krankrcirli. Im Miniitcrrath betonte der Minister deö Armem die Nothwcndiakcik, eaö Decket betreffs der Klöster voll ständig anözmiihren. Die Bcralbnng ward Abendö tortgcsetzk.— Das in Soissonö ericvcincndc Organ Wcmriiigronö, „Arguö", bcslreilcf, daß Waddingtvn dem Fürllc» Bismarck baS AUianz- Prosekt mit Rußland »litgetbcllt habe; baS Projekt cMIrtc nIevt. Rußland. Unttrrlä'tctc Kreise nehmen an, die oflrumcllscve Erhebung ist in den nächsten Wochen zu erwarte» uno werde vaö Signal zur Erhebung für die ganze Balkan-Halbinfel sein. Türkei. Riza Pascha ist plötzlich von seinem Marsch gegen Dulcigno nach Skutart zurückgekchrt. ES heim, haß der Kom mandant von Dulcl mo Riza Pascha mlkgelbcilt habe, daß die dortige» rcguläien Truppen nicht geneigt seien, gegen die Alba nesen zu kämpten. Hier bedroht die Liga Alle nut dem Tode, weiche von einer Abtretung sprechen. Die am IN. staltgchabte Kooscrenz der Admiräle hat beschlossen, die fremden Konsuln Skutariö und Dulcignos auszuirrdcrn, ihre FamiUcn sofort an einen sicheren Ort zu blingcn. Berliner Börse vom 17. September. Goldsianb war auch beute wieder flüssiger lPrivatkiSkont: 4«/« Procent», aber das Geschält hielt sich in den engsten Grenzen. Ordres auö den Provinze» lagen nur spärlich vor. so baß taö Kassa- geichäit schließlich ein ganz geringes blieb. Dazu kamen zum Schluffe noch niedrige Meldungen von den inter nationalen Börsenplätze», lowle niedrige Etsennotiz auö Glasgow s50,9». so daß von einer Ausbesserung der Eourle nicht die Rede sein konnte. Die Börse schloß etwa aut aeffrigem Niveau, waö init Rücksicht au» odcngetacvtc Momeiite gewiß noch alö reä't günffig erscheinen muß. Bon Eisenbahnen waren An- saiigö Belgische in Folge der Mcbrcinnahmc von ca. >// Million animirr. Bcrlin-Drcbdncr S tammprloritäten gaben die im Laute der Woche erzielten Avancen wieder ab. Säcvs. Bankwertve nahezu unverändert. Bon sächsischen Jndustricpapteren Volten Gußstabl tbre gcllrlgc Einbuße wieder ein. Laucvbammer ge wannen wieder nahezu i Proc., während Wiede (über r Proc.), Schöndelt und Fritter nachgaben. Lokales und Sächsisches. — Der Klrchschuliebrer Adolph Scheibe in Hain hat da- AlbrechtSkrenz erhalten. — Se. Mal. der König und Se. K. H. der Prinz Georg kamen geller» Vormittag von Pillnitz relp. Hollclwitz auö nach der Residenz unb nahm Se. Majestät Im königlichen Schlöffe daseibll zunächst von 'Bl Uhr an die Meldungen einiger Oiff- ziere, sowie von '/-I2 Uhr an die Vorträge der Herren Staats- minister und höheren Hoichargen rc. entgegen während sich Prinz Georg behuf» Abwickelung dienstlicher Angelegenbrltrn nach den Bureauö des königl. Genctal-KominandoS begab. Die Rückfahrt Sr. Majestät nach Pillnitz erfolgte, nachdem Höchllderseibe noch der Ausstellung der L eh rl i n g Sa r b e l t e n eine» längeren Besuch abgcttattct batte. Se. Majestät erkundigte sich bei den Vorstände» dcö Handwerkerverctnö, de» Herren Schröcr und Beyer, angelegentlich nach der Fachschule des Vereins und sprach sich anerkennend über die Bestrebungen des Ictzlclcn und die Ausstellung aus. — Geieaentlich des AufenibalteS unseres Königs paareö im Jagdschloß Rebcstld iand am 14. b. »Nachmittags in Zaun- Hans-Rebclcld unter den Anspiele» Ihrer Majestäten ein Schulfest statt. Königin Carola unterstützt das arme Erzgebirgsvölklein überhaupt in jeder Hinsicht. Sv geht jetzt eben eine augcnkranke Frau auS Zinnwald in daö Earola-Ltiit bei Dresden und stndet dort au« sechs Wochen ans Koste» der hohen Flau Pflege unb Behandlung. — Der „Bote von Geffing" schreibt: „Mit welcher rühren den Herzlichkeit I. Mai. die Königin tür die Bebüistigcn im Lachftnlante sorgt und mit welcher thätlgc» Liebe Allerhöchst- dietelbe auch der Kranken gedenkt, das gab sich jetzt wieder ein mal kund, als Ihre Majestät an der nicht zu lernen „Blecki- müble" persönlich mit dem Eurator unb der Vorsteven» deö diesigen Frauenbercins und dem dazu gezogenen diesigen Arzte über den Stand der hiesigen KrankdeitSnotb eingehend konterirte und dabei das Elntretten einer Krankenpslegcrin, sowie die ieich- iiche Sendung von Wäsche und Wein in nave Aussicht stellte." — Der ln Bremen tagende Kongreß deutscher Siraianstaltö- Bcamtcn wählte Herrn Generalttaatöanwalt Or. v. Schwarze zu», Präsidenten und Hrn. Kominissionvrald Leutritz auö Dreöbcn zum Schrittiührer. — Aus dem Fcttplatze Im Großen Garten herrscht ein rüstiges Leben, um die Baulichkeiten für daö Ai der töte st fertig zu stellen. Schon schwimmt daö Pontouspodium aut dem Teiche; daö andere Podium, aus dem die höchsten Herrschaften den Pro duktionen zuseben werden, nähert sich seiner Vollendung; die tannenrcistgauSgeschlagenen Loosverkantöbude» sind schon «ertig; an den Gabenteinpeln wird noch gezimmert und auch im Direk torialzelt treiben noch die Handwerker ibr Wesen. Vor dem PalaiS erbebt sich daö kroncnvcrzicrte Könlgözelt. in welchem die Herrschaften Cercle halten werden. Zwischen dieiem und dem Podium am Teiche führt »Architekt Eltzncr einen lustigen ücmpel ant, welchen die Herren Kunstgärtner Rülcker und Ruschpler mit de» lieblichsten Kinder» Florens schmücken und damit zu einem der besuchtesten Brennpunkte des Festplatzcs erbeben werden. Herr Oberstlieutenant Or. Nauntort und Herr Kommerzienralh Hopfse tnspizlrcn mit Umsicht die ganzen Arrangements. Der Himmel heitert sich sichtlich aut, es sieht ein herrliches Drei- schcibcn-Herbslwetler zu erwarten und damit ist die Vorbcdlnaung für den günstigsten Verlaut deö Festes gegeben. Auch in gestern Abend Herr Hofscvauspieler Engelhardt von Berlin wohlbehalten eingetroß'cn. Drum, wer noch nickst sein Billet hat. nehme es heute, denn um 6 Uhr heute Abend pört der BiUclverkaus zu billigem Preise aus. — Für Sachsen wird der Ruhe, welche das lausende Jabr in Bezug auf daS politische Leben gehabt hat, mit dem nächsten Jahre eine um so lebhaftere Thätigkelt solgen, als neben den im Frühjahre bevorstehenden allgemeinen Relchskagswablen auch LanttagSwahlen zur 2. Kammer idle veriaffunasmaßlacn Er- aänzlttigowadien» stattzutindcn baden, und außer dem Zusammen tritt des Landtags auch ein Tagen der evang.-lutvcrischcn Lan- dköiynode zu crsolgen bat. Während nun ln Bezug hieraus die konservative Partei mit Freute der mehr und mehr zu Tage tretenden Spaltung der sächsischen Liberalen zuschans, beginnen sich die Soziaibcmokraten bereits jetzt in Rücksicht aus jene Wahlen zu rühren und iür Reichs- wie Landtags»alsten ihre Agitation ins Werk zu setzen. In einzelnen Wahlkreisen, wie Oicvatz- Wurzen, ist dieselbe bereits besonders auffällig. Seitdem die So zialisten in Sachsen drei-sitze in der 2. Kammer errungen haben, ist natürlich ihre Aailatton auch auf daö Feld der internen säch sischen Vorgänge übcrgegangcn und auch hier tritt so mancher Unzusrledenc in ihr Lager über. lBohemia.» — Heber die Erzherzogin Marie Antoinette, die in Prag zur Acdlinin deö kaiscri. Thcressar.ffcl en adeligen Damcn- skistS ernannt worden ist, bringt die Wiener „Hcimath" folgende Schilderung. Die Prinzessin ist in Florenz als die Tochter dcö Erbgroßherzogö Ferdinand und der Prinzessin Anna, Tochter dcö Königs Johann von Sachsen, 1858 gehören. Ihre Mutter starv bereits 1859. Stach der durch schnöben Verrat» ertolgte» Ver treibung der großherzoglichen Familie ans Toöcana brachte Erd- großbcrzog Ferdinand seine Tochter nach Elb-Florenz, an den Hos der königl. Grotzcltcrn. König Johann und Königin Ainalia widmeten dem Enkrlkinde die liebevollste Sorgialt. Biö zum Jahre I8V8 verblieb sie an dem sächsischen Hose, kam dann nach Ischl und Wien unb nahm Im Herbste 1807 ihren stän digen Aufenthalt in Salzburg. Alljährlich aber verbrachte sic längere Zeit an dem sächsischen Hoic. Sic war der erklärte Liebling ihrer Großeltern. König Johann mackste sie mit der klassischen Literatur bekannt unv regte Ihren lebbaiten Geist, ihre reiche Phantasie zu poetischen Schöpiungen an. Jnshcwndcrc tührie König Johann seine Enkelin in die Italienische Literatur ein und machte sie mit der Geschichte dcö alte» und deö neuen Griechenland vertraut. Der königliche Dickster, weicher die deutsche Literatur mit einer der besten Dame« Ukbertetzungen bereicherte, übte den größten Einfluß aut daö für alles Schöne leicht empfängliche Gemütb der Erzherzogin und gab ihren ralenten eine bestimmte Richtung. Die genaue Kennrniß der Geschick te unb Literatur Griechenlands und Italiens, namentlich der griechi schen FreibeitSkämpie, ist die Frucht teuer, mit dem Großvater betriebenen Studien. Vor dem Ableben der thcuren Großeltern weilte die Erzdcrzogln an deren Krankenbette und widmete ihnen die aufopferndste Pflege, uni ihre innige, dankbare Liebe zu be weisen. Ihr Oheim König Albert und dessen Gemahlin Königin Carola sind Ihr gleich liebevoll zugetban und Erzherzogin An toinette ist steiS ein hochwillkommener, geliebter Gatt an dem sächsischen Hoie. Sie ist eine anmutbige, liebreizende Erschei nung, ihr klaisisch-edle« Profil verschönt der Abglanz ihrer Hcr- zenöaüte und iugendirohe Heiterkeit. Die Familienzüge sind un. vcrkennbar; als sie vor 2 Jahren im strengsten Jncognito Florenz besuchte, wurde sie von einem Diener des Palazzo Pitti, der einst ln großberzoglichen Diensten war. soiort erkannt, und dieser wies ibr auch daö Zimmer, in welchem ihre Wiege gestanden. Die Eiiberzoain ist ein wahrer Engel an Seelengüte; die Weit erscheint ihr gut und schön, und wir sie selbst reinen und edlen Herzens ist. setzt sie auch bei allen Andern eS voraus. Ihre Natürlichkeit und Ungezwungenheit, ibr ireunklicbeS Weicn und Iber Bescheidenheit gewinnen ihr aste Herzen. Seit Kurzem setzt die Erzherzogin Ihre poetischen und literarischen Studien unter der Leitung des Direktors vr. Adolph Beck »ort, der alö einer unserer betten Lyriker wohl bekannt ist. Unter der Leituna kiele« feinsinnigen Dichter! wird sie Ibre hohen poetischen Anlagen gewiß zur Vollkommenheit auSbiidcn. Sie beherrscht die tentschr.
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