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Dresdner Nachrichten : 26.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188011268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-11
- Tag1880-11-26
- Monat1880-11
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- Dresdner Nachrichten : 26.11.1880
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II«« 1880. Unt«l. Rumm. >o Vv. «usl»» 3800V Nür diM««x»» ri»X»»»t«r «». «ulcrl»»,»achl ffchdi» N«d«ti», nicht »ridludllch. 2»l"->t«» > »nnadme »u»Xrt» «. >»§>«, t„ Ha«. >'»ra. Berlin. Dien. Leipzig, Basel, L»re«au. Fraiillur» a. M. - «u». Raft« s» Serii», Lelp Lamdura, granllurt a, che», — »Ml ' a.M, »a«t io Pari», Wien, Rün- — Eand» », t» Zranllurt l. — Bureau, d, ,^»»«ii»»N- I . - li»e»,,lHle««, ltaMer che», io Pari». ^Ve« der gestrigen ErgänzungSwa ordneten «dielten die meisten Stimmen: Ansässige: die Her«» Beitheit 4823, Liebe 3608. Wigard 348«,. Stet» 3388, Damm 323». Lehmann 3157, Gottschall 2853, Voigt 2774, Winter 2883. Strunz282«, Gertb-Noritzsch 1888, Schröter I855,Volland 1840; Unansässige: die Herren: Siebvrat 4826, Pieisscr 4514. Krieg >3lU. Heger !i844, Greve 3»22, Gabriel 3584. Seistattv 3576. Wol» 3358. Mäntig 3327, Weiß 3l>5, Hertwig 2880. Böhinrrt 2814, Franz 263«. Kämmei 2555, Winkel 2383. Pari». Kammer. LaviciUe begründete seine Interpellation gegen den Marinemlnisier Eloue, welcher Agent der Negierung I bis zum lü. Mai gewesen sei. Cloue erklärte, er habe keiner Negierung als Politischer Agent aekient. Ferrv trat für Eiouc Vagekkatt für Uokitik. Unterhaltung,Geschäftsverkehr. Sorsenbericht, Fremdenlifte, ähl der Stattver- läisi ' LL. XI»»» «»chaolm»», ra Nkulladt nur an iU°ch«nia»»u: ar. »iosikr-ass« »ir.Slii« Üiachm, »Uhr. — Der Raum einer einsppUigkii PetttjkUe losiei lk Plg». Siii-esandt die Zeile ml Pige, Eine «araniic für dt» nach ii- »li»i»e iLischeiorn der Insrrale wird »ichi Aegebtn. iludwariize Sinnuiicen.AUliragr von und undclannicogirincu und Perionc» inscrirc» nur nur hrzen Bränumrranda-Zahiu«» durch Bncsmarkcn rdcr r!.-oiie>u,al>!niia. Acht Süden loslcn > > Piae. Ln scraie siir die Mauias» - iuuiuincr oder oach einer» zcsüagedie Peiil- »ciic Lv Ps-c. ein, dessen Hanblungc» alö Minister die republikanische Negierung besrlebigen könnten. Die Kammer nahm die Tagesordnung an. Paris. Hisset) Prozess. Die Generäle. Ingenieure und Intendanturbeamlcn sagten sämmllich zu ftstlnstcn Eissey's nutz. ES liege auch nicht der geringste Verdacht einer Veruntreuung waren ine sei uninögiich e aus dem Kcicgömn», i ß glich, davon nur eine ii kosiäsur-l'IisLlsr. iium 4, Llnik! iliv mit 80Ü0 gv088crm Uoitäil Liisgvuomiueus A Opvrettv ries ^Vni/vrlcuniiz-, I<»ii:»>irr 8lr«u»i» jl! Pöilig Ill-igs. vor. Die Mobtlisirungopläne sterium verschwunden unb ev Kopie zu nehmen. Eetti»je. Die Türken forderte»: Der Einmarsch der SNon- > tenrgrlner in Dulcigno habe morgen Mittag siatlzusinrcn und die versiegelten Häuier seien unberührt zu laste». Beides wurde angc-! nommen. Die Unterzeichnung der Milirärlonvention erfolgt heute, i Organisation zu deichlcunigcn. Der Kricgsminisltr'unb der Ma Atben. Der König nahm die Kammeradreste entgegen rincminislcr machten neue Bestellungen für Nüsiungszwecke im und «orderte dieDevutatlon auf, in der Kammer dafür zuwege». Betrage von 2>i Millionen. d'aiUui'IiN: 1'raul. tziupliiv KOnizr- ^ dass Äüed äuigeborc» wcrde. um die Lurchlahrung der L)ftlltar- L- «NSS». , «üNanin, vom s». »lovbr.: »aromeicr naq v»kar Bdioid, «vaumaae iv gadd»,« N., s 7»« MiU., scii gcftcm L Mill. ^csallan, ^I>c>»wa>eiogr, u.^^icanm.: 1>), »W.. vicdr. Tamp. > ydchfte Trm», :h,, "Ai, LiiS Wind, Ai'dccki. ÄuSstchlrn tür Negen. den 2«. November: Wolkig biö mtbe, mild, Areitag.M.RlMeui-er. Pottttsche». Im preußischen Landtag stand die Berathung des Etats der Domatnen auf der Tagesordnung. Dabei kam es zu Auseinander setzungen über die Loge der Landwirthschast im Allgemeinen und über die in einzelnen Provinzen der preußischen Monarchie. Der landwirthschastliche Minister betonte, daß die Landwirthschast in der Steigerung begriffen sei. Insbesondere werde ihr die neue Wirth- schaftSpolitik zum Segen gereichen. Der fortschrittliche Abgeordnete Eugen Richter machte sich aufs Reue zum Vertreter der Grundsätze, die nur den von seiner Partei gehätschelten Güterschlächtern zu Gute kommen. ES ist ein seltsamer Widerspruch, daß der Abgeordnete Richter, der beredteste Vorkämpfer der Fortschrittspartei, iminer von Betheuerungen für daS Wohl der kleinen Leut« überfließt, blind aber gegen die Noch der Handwerker, Kleinbauern und Arbeiter ist, die von den Wucherern ausgesogen werden. Die Freizügigkeit ist Richtern ein Rührmichnichtan. Würde man freilich ein Wenig Ordnung in das moderne Niederlassungvwesen bringen, dann tonn ten sich nicht die edlen Schützlinge Richter s, die Wasserpolaken, überall so einnisten. Freizügigkeit ist an sich eine gute Sache, eine sehr schlechte aber das civilisirte Romadenthum. Jene befördert die Niederlassung am rechtenOrte, dieses nur die Abmeldung und leichte Aneignung dessen, was es nicht selbst erarbeitete. Eine verständige Freizügigkeit ist etwas Anderes, als das allgemeine Hausirer- und Schnorrerwesen. Sie verlegt die Sesshaftigkeit an die richtige Stelle; letzteres löst alle Sesshaftigkeit in ruheloses Vagabon diren auf. Richter donnert auch mit Vorliebe gigen den Ge treidezoll Seine guten Freunde, die großen Getreidespekulanten, fühlen sich allerdings dadurch nicht wenig gcnirt, daß durch Erhe bung eines Eingangszolle« auf Getreide einigermaßen eine Ueber- ficht über dieses ganze Geschäft gewonnen zu werden anfängt. Da mit wird die Unterlage dafür geschaffen, Wer denn eigentlich die drückend hohenBrodpreise jetzt verschuldet? DieKornzölle sicher nicht. Der Verdienst der Bäcker und Müller ist ebenfalls nicht enorm. Den Preis, den sich die Landwirthe für ihre Bodenerzeugnisse zahlen lasten, kann man auch nicht übertrieben nennen. Die Hauptschuld an dem theueren Brode trägt einr-theilS der viele unnöthige Zmi schmhandel, der sich in alle Stadien deS Geschäfts einzuschleichcn verstanden hat, von dem Moment an, wo die Ernte noch auf dem Halme reift, bis zu der Stunde, wp hie Mutter ihr KM zuw Bäcker ,>ach einer halben Viere" schickt; andererseits aber ist die bloße Spekulation der großen internationalcn Kornhändler mit dem hauptsächlichsten Nahrungsmittel des Volkes die Hauptursache der Brodtheuerung. Sie ist eine ganz frivol dem Volke aufgelegt» Steuer. Wenn der Staat zur Deckung seines Bedarfs die Steuern erhöhen muß, welch' Geschrei! Eugen Richter ist der Hauptschleier: ein Ausbund von FinanzweiLheit wirft er mit den Ziffern nur so um sich, wie der Jongleur dÄloini im Victoriasalon mit Glas kugeln. Mäuschenstill aber ist er, wenn seine Freunde, die Korn- spckulanten, die Köpfe und Nasen zusammenstecken und ausmachen. wie hoch sie dem Volke den Brodkorb hangen wollen. Wir steuern, mögen ivir'S wollen oder nicht, in die Kaffen des Ringes interna tionalrr Kornhändler und zahlen soviel, als es diesen Herren aus zuschrnben beliebt. Auf die Dauer läßt sich freilich das Volk nicht eine derartige Willkürherrschast gefallen. Am l, Januar steht die allgemeine Volkszählung bevor. End lich sind wir in Deutschland in den fünfjährigen Turnus der Volks zählung eingerückt. Man könnte sagen, daß die Zählungsintervalle von fünf Jahren gegen die imZollverein seit 1834 üblich gewesenen dreijährigen ein Rückschritt seien. Allein Das ist doch nicht der Fall. Die Zollvereinszählungen harten einen rein fiskalischen Zweck und setzten anthropologische und staalsökonomische Ermittelungen ganz bei Seite. Die heutige Ausbildung der Statistik gestartet in Staaten mit Bevölkerungen von guter Schulbildung, die Volkszäh lung in allen Wohnplätzen an einem bestimmten Tage, ja zu einer bestimmten Stunde auszuführen, so daß Doppelz ählungen und Zahl lücken nur in verschwindend kleinen Mengen Vorkommen können. Das ist sicher ein sehr großer Fortschritt. Allein, mag die Kenntnis, der bloßen Zahl der Menschen für viele Zwecke genügen, so ist sie doch nur ein Minimum besten, was man von den Bewohnern eines Staates wissen muß. Der Mensch lebt, wo eö auch sei, gleichzeitig «in wrrthschaftl'cheS oder soziale» und hierdurch wieder ein politische» Leben. Di« Zahl weist nur dt« Existenz der Menschen oder Be wohner nach; sie sagt aber Nichts aus über deren Beschaffenheit. Zwischen Menschen und Menschen ist jedoch ein gewaltiger Unter schied. Geschlecht, Alter, Familrenstand, Religion, Nationalität, Beruf. Amt, soziale Stellung, Erwerbsfähigkeit u.s.iv. bedingen so viel Mannigfaltrgkeiten, daß ohne ihre Kcnntniß die der Zahl der Menschen oder Bewohner allein unter Umständen bis zur Bedeu tungslosigkeit herabsinken kann. Die Volkszählungen sind nach gerade ein» der wichtigsten, wenn nicht das wichtigste Mittel zur Messung deS Volkswohlstandes geworden, dessen leider unerreich bare« Ideal ist, daß jeder Einzelne im Volke den ihm von seinem Schöpfer gesetzten Lebenszweck erreiche. Unter dm Staaten, die in neuerer Zeit der Statistik, welche mit Recht die „Selbsterkenntniß der Völker" genannt wird, die kräftigste und einsichtigste För derung angedeihen ließen, stehen Belgien, Preußen, Sachsen, einige andere deutsche Gebiete und Nordamerika obenan. Die Länder, in denen die stattstische Wissenschaft blüht, sind zu gleich diejenigen, in welchen die staatliche und kommunale Ver waltung am besten geordnet ist und grhandhabt wird und der geistige und wirthschaftlkche Aufschwung am stetigsten vor sich geht. Zwar wird nicht der Beschluß des 1872 zu Petersburg abgrhaltmen statistischen Kongresses: in allen Kulturstaaten im Jahre 1880 an einem und demselben Tage zu zählen, zur Ausführung kommen, aber in dm hauptsächlichsten der Kulturstaaten ist doch da» Jahr 1880 po» Zählungsjahre auserkoren worden. Di« große Masse de« Volke« verhält sich den Zahlungen gegenüber leider noch immer theilo gleich- giltig, theils abgeneigt, aus verschiedenen Gründen. Viele sehen in jeder Zählung nur eine unbarmherzige Gehilfin der „Steuerschraube". Gerade die ärmeren und arbeitenden Klassen habe,, jedoch die meiste Ursache, genaue Kcnntniß der thattächlichm Verhältnisse ausgebreitet zu wünschen, denn erst darauf gestützt, können ihre Anwälte in der Gesetzgebung für gerechte Vertheilung der Lasten mit Erfolg kämpfen. Andere haben einen Widerwillen gegen jede öffentliche Leistung, sehen darin eine Belästigung, eine „gelehrte Spielerei", der sie, wenn sie sich ihr nicht entziehen können, gern eine Nase drehen, ohne den hohen Werth der Sache für sie selbst zu ahnen. An der Vollspresse ist es, derlei Vorurtheile zu bekämpfen. Bei dem großen Parteitage der österreichischen Deutsch-Konser vativen in Linz hielt ein höchst einflußreicher Politiker, Fürst Alois Liechtenstein, eine höchst bedeutungsvolle Rede über das VerlMniß zwischen Oesterreich und Deutschland. Man kann ohne Vorbehalt jedes Wort unterschreiben: „Wirwollen ein starke« Oesterreich und ein starkes Deutscvla » d. tür immer miteinander verbünden. Oesterreich ist Deutschlands Vormauer, an der schwachen, eingezacltcn östlichen Sprachgrenze des deutsche» Volkes, sein Bollwerk und sei» Schild. Deutschland hingegen, welches in den habSourgischen Erdlanten den Kern geliefert bat. um welchen Oesterreich sich diitetc, ,ft geographisch und politisch unser natürlicher Rückhalt und Stützpunkt. Zerfiele Oesterreich, so gewänne Deutschland einerseits einige schlecht arrondirte Alpenländer. aber andererseits bekäme eö zum Nachbarn von der OMee bis an die Drau dav nordische Riesen reich, welches mit slaviihcn Gebieten biS an den Böbuierwalb tief in Deutschland hlneinragen würde. Deutschland büßte so leine Aktlonwreiveit. seine Unabhängigkeit, ia seine politische Lebensfähigkeit ielbst ein; von Osten mW Westen eingeklemmt, würde eö in dieier Umarmung ersticken. Zerfiele Deutschland, ginge teine eben erst errungene polittichc und militärische Einbcit m die Brüche, so verlöre Oesterreich gerade in der ernsten, ent scheidenden Epoche feiner Geschichte den einzigen unerietzlichen A lliirten. Oesterreich und Teutschiand sind beute, wo der französische Nevancbekrieg vor ver Thüre steht und die orientalische Frage ungelöst ist, einander uneiilbehrlicd. Aber lügen wir hinzu, daß in ihrem Bunde sie gleichberechtigt unb ebenbürtig blciven, keines dem ankeren sich untrrorbnru ioll. In der Mäßigung und S elbftbeberrschung. in der Billigkeit und Gerechügkcit seiner Deutschen liegt für Oesterreich die einckge Garantie, daß e« in die Bahnen einer richtigen Politik cinlcnke. W>r deutschen müssen rückbaltloS und vornrihcilSsiki das auto- NsMIftlsche Prinzip annebmen. wir dürfen uns in Oesterreich kein Privilegium aiimaßen. keine Herrschaft beanivruci'eii. Wir müsse» als Gleiche unter Gleichen mit den Slavcn leben zu wollen er klären. Ern dann, wenn in Oesterreich die Llaven mit unS Deutschen den ihnen gebührenden Rang als Brüder unter deS Monarchen väterlichem Scepter gcnssßcii, wenn wir ihr Miß trauen besiegen und ivre Neigung «werden, wird der österreichische Gedanke, der bei ihnen so ticke Wurzel geschlagen hat, sich zur ichönnen Blülhe ent'altcn und herrliche Früchte tragen. Dann erft wird Oesterreich auch aut seine Nachbarn lene Nnciehungö- kraft auszuüben beginne», welche das Kennzeichen aufstrebender Ltaaiengevllde ist". Neueste Telegramme der ..DresdnerNa»r."v 25.Novbr. Ragusa. Derwisch Pascha erklärte seine Bereitwilligkeit. Dulcigno cu übergeben. Der Fürst von M ntenrgro anlworttte, er könne nur eine »ormlicbe Eeiston, nicht aber eine dioie Uebcr- gadc acceviiren. und koroene die Vertreter der Mächte am. den Veihandlungen belzuwohncn und das Protokoll zu unterzeichne». Berliner Börse. Gclbknappbeitsbcsürchftingcn wirkten Ansangs lahmend aut die Entsaltung der Spekulation, spä ter aber, als alle auswärtigen Börsen gute Courie und bessere Tendenzen meldeten, entwickelte sich dar aus ei» ziemlich lebhaster Verkehr und avancirten die Eourie aus lämmtlschcn Linien. Von internationale» Wertbcn sind wieder Lombarden hcrvorzuhcben, die 2'/!- Mk. bester schlossen. Eredltactien und Franzoien unverändert. Bester stellten sich ferner Montanweitde, die namentlich in Wien pousiirt werden. so soll die neue österreichische Länderdank eine» großen Posten Dortmunder auö dem Markte genommen baden. Dortmund r nottren hier 2 Proc. besser. Von Bahnen waren österreichische, bksond'rö Böhmische Nerbwest. Kr nvrinz Nudol«, Kaiserin Eiitaveih und Dur Bokenbacher wieder recht aninnrt und zum Thell höher. Preußiiche Bahnen lest; beionberö lebhaft waren Berlin - Dresdner Stamm-Prtoriäten. die 2 Proccnt höher „öftrer,. Nuistsche Valuta lest. teSglecben Banke», die theiiwelse arnogen, io Leipziger Diskonto unb Ehem- nitzer Bank-Verein. Auch au» dem Industrie-Markte war eine teste Haltung bemertdor. Von sächsischen Industrien avan cirten Nätnaben i-f- ist» Proc.i und Solbrig; dagegen wichen Slickmaschinen f— l»,L Proc.). Frister, Lauchhammer und Schön herr. Privat - Dlßcon» 3^/8—V». Geld sür Prolvngatioiiözwrcke stellte sich aus tt Proccnt. Lokales und Sächsisches. — Der vormalige Unterstcuereinnebmer Fr. Aug. Braunv- doe» in Altcnverg ha« da» «ibrechtsereuz erhalten. - Der BundeSratv hat am Mittwoch, wie vorauSzusebr«, hie beiden erledigten sächsiici'en Stellen im NclchSgetichie durch den sächsischen Geh. Iustizrath Taube und den preußi cvenGch. Obcrlustizratv Kienitz besetzt. Die gestrigen Stabtverordnetenwahlen gingen unter sehr lebhafter Bethelligung der Bürgerschaft vor sich. Vor! iedcm Wahllokale standen v Verthrtler vrisci iedenrr Listen. Man! halte die Wadi zwilchen 1) der Liste der BeziriSvereinc; 2, der Antisemiten; 3) de«Bürgervereins; 4) der unabhängigen Bürger; > 5» des HauSdrsitzervcrelnS: 6» der Bürger zur Abwehr der Be. sti evungen deS letztere». Nach allen Listen war starker Beg- br. In den BecirkSvereinen baden nämlich diesmal nicht wie sonst cie Nationalllderale» die Oberhand gehabt, da die Fortschrittspartei durch Eintreten vieler der Ihrigen sich tieMrbrbeit zu vrrichaften wußte. Sieden der Liste brr Hanvdesttzer, welcher tür Entlastung deS Grundbesitzes, Abichaftung der Bticthz'nSgroschcn und iür die Müllerlchc Einkommensleuetskala schwärmen, machte stch die der Beamten geltend, dir von der Einkommensteuer i» der Gemeinde! eine zu hohe Heranziehung ihre» klar vcrliegcnden und nicht zu! verschweigenden oder zu hlnierziebenken Einkommens befürchten.! DieAvneiguna dieser Bcamten machte der nationalllderale Reichs-! verein durch Autstettuna der unter Nr. 6 gedachten Vorschläge, zu Nutze; er emsernte alle forischrttrllche« Namen. — War das letzte Gartenfest t«S Alberivereins schwach bc sucht, so litt auchder letzte Al bertvereinSball nicht gerade an Uebcnüllung. Damals wirkte da« bebe Entree, diesmal der nicht glücklich gewählte Tag bcsuchichmälernb. Die Patti recht», die Patti links — der VilbeitSball in der Mitte büßt da ein. Vor Weihnachten ist auch ein guter Thell her tanzlustigen Jugend noch nicht im Besitz der neuesten Balltoiletten. Trotzdem bildet dieser Eliteball in den Winiervergnügungen der Residenz eine io beliebte Programm-Nummer, baß sich stet« zur THeilnahme au seinen Freuden eine höchst ansehnliche Gesellschaft willig zu- samwenfindet. Die Personen der aus dem Aldertsbaue mit Sicherheit erwarteten allerhöchsten Herrschaften gleichen Eeo- traUoniien, denen möglichst nah« zu krclien» das Ziel gar vieler männlicher und weiblicher Planeten ist. Der Saal de» Gewerbebauseö hatte dazu am Mittwoch einen ungewöhnlich pstanzengrünen Schmuck erhalten. Aus Anordnung de» Haus- Warschaus Grälen Vitzthum hatte der kgl. Gartcntirektor Krause den Saal selbst und seine Nebengriasse. sowie die Treppen mit einer geradezu verschwenderischen Fülle von Palmen und anderen tropischen Gewächsen lowie mit Blattpflanzen und Blumen unserer Zone auSgestattet. Die kgl. Gewachshiuser mußten am Mittwoch leer sein, der Gewervevaussaal aber glich einen» reizenden vornehmen Wintergarten. Von der Mtttelgalerte hing die Fahne der Genfer Konvention herab: die Büste der erlauchten Protektorin des Albertverelnö trat wirksam aus derMittelgruppe südlicher Blattpflanzen hervor. Unter den Klängen der Kapelle deS Leivgrenadicr-Regimentö Musikdirektor Ehrlich), weicher dir feschesten Tänze anS Juanita, Boccaccio und Indigo autsplelte. begann um 8 Uhr der Tanzreigen, an dem sich mit besonderer Hingebung die zahlreichen Offiziere betbeillgten. Am Eingänge des Saales harrte mittlerweile eine glänzende Versammlung aus das Erscheinen deS Holes. Die Minister Irblten zwar aus nahmslos »ab die hö' eren Holchargcn fast ganz, doch bemerkten nlr u. A.: die Geiantten Preußens und Bayerns, Grat Dön- bofi und Baron v. Gaffer, den Stadtkommandant Genercck- lieutenant v. Funcke, die Generäle v. Hauten, v. Earlowitz, Waltder und v. Schubert, den Oberst von, Schützenregiment v. Tschirlchky, den Generalarzt Vr. Rotb. Oberstabsarzt vr.Iacobt; von höheren Staatsbeamten: Kre -bauptmano v. Einsiedel, Po- iizeidlrektoc Schwauß, Amtshauptmann vr. Schmidt, den Geb. Reg.-Rath v. Erlegern; von cer Statt, ertretuug: den Ober- bücgcrmcister vr. Sftlbel und die Ltadträthe Geyer unk Kuntze, den StaVtv.'Vorstcmd Hoftath Ackermann; von der Volksver tretung die Avg. Grahl. Scheller und Malter. Das Hoithrater war nur durch Gra» Platen und den Eoncertmeister Herrn Laukerbach vertreten; sonst war kein einziger darstellender Künstler oder Künstlerin erschienen, nicht einmal die Patti. zu der man wohl hält« sagen mögen: O neige, neige, Du Ohnegleiche, Brillantenreiche. Dein Antlitz freundlich den Seufzern Ver wundeter und Kranker. Wohl aber ei schienen die Professoren der Malerei PauwelS und Große, sowie der liebenswürdige Maler grause, ferner bolratü 1)r. Grals vom Kunstgewerbe museum. Selbstverständlich fehlten nicht die Geh. Mek.-Räthe Di»,-. Fiedler und Günther und der rührige Bckämpfer der Vivi sektion, Baron v. Weder. Beim Eintritt der Herrschaften in den Saal ertknte die Sachscnhvmne. Sie wurden von dem Direktorium des Aldertvercinö. Oberstlientenant llo. Naundorfs und Kom- merzienrath Hopffe und den VorifandSdamen e, rturchttvoll em pfangen. verweilten zwei Stunden a»f dem Felle und hielten lall ununterbrochen Cercle ab, mit gewohnter Huld an zahlreiche Personen freundliche Worte richtend. Se. Mai. der König trug dle Inftgnlen eines FeldmarschaUs aus der Uni-okm seines Leib. grenadier-RegimentS, Se. k. H. Prinz Georg Infanterie-Generals- unssorm. I. M. die Königin erschien in einem Schleppenkleitevon buntburchwirktcr chinlrtec Seite, tas mit NosenknoSpeniraiiftnortsg garnirt war: sie hafte das breite Band d«S S ibouienordenS und ein Perlen- und Briliantenkollier angelegt. Ihre k. H. i ie Frau Prinzeilln Georg hafte eine taubengraue Seidenrobe mit gcib- durchwlrktrm Auspue gewählt, das seidene Leibchen war in per, siichcm Muster gehalten; prachkvol! war da« von großen bmiten Etellleincn unterbrochene Brliiantencollier. Sehr vortheilhatt sab auch Fvrc k. H. die Prinzessin Mathilde in Ihrer b!aßbl-">en Scidenrobe auS, aus der zahlreiche TbcerosenbouguetS zerstreut waren. Von den sonstigen Damcntoileticn wäre zu bemerken, daß die baut« ucmveautö b esc» Winters: weiß oder eröme mit Goidfrcnisen nur erst In vereinzelten Ercmplcnen vertreten war. Sehr geschmackvolle Toiletten hatten Frau General v. Funcke und Frau Prakesior Große angelegt. Von der Fremdenkolonte waren nur einige Engländerinnen und Griechen anwesend, außerdem ein kllllnguiuer Fremder aus Roßwei». testen hecht graue Vantaionö allgemein aukffelen. AIS sich gegen I I Uhr rer Hol zurückzog. folgte ihm in stürmischem Wirbel, wie Eisenieil» ipäne den Magneten, last der gesammre Adel; durch djeGnaren- piorte des nicht vcntllirlin Saaieö zwängte sich ein Strom von ErceUrnzcn unev,rästnncn. Dle wenigen Zurückdlelbenken erquickten sich zuerst daran, wa« Küche und Keller deö Herrn Prätorluö unb daS opulente Büffet von Robert Beyer Exquisites Voten und huldigten dann biö lange nach Mitternacht den Tanjireuden. Die Offiziere ,alö Vortänzer ftmgirten eie Lieutenants Graf S xbach und v Kospoft'! hielten meist tapfer aus «ufiälttg war dir Abwesenheit all« inmlo tuumco. Nur rin einzig» Coulisster war da. — Erstchtllch infolge der Morte von Gfidbrietträgern ln Wien bat das deutsche RcichSpostam« In Bezug au« die B k stel- lung von Postanweisungen eine Bestimmung getrosten, welche namentlich das reisende Publikum Interristren wirb. Die Postanstaiten sind nämlich angewiesen worden, ln allen Fällen, in denen Postanweisungen, welche an Empfänger in Gast- H0«en gerichtet sind, zur Bestellung vorttegrn. die betrcstenren Briefträger lekcsmal vor Antritt deS BcstettgangeS ausdrücklich darau» aufmerksam zu machen, daß die Auszahlung der Beträge nur erlostien dürie. wenn der betrestente Gastwlr'h die volle Bürgschaft iür die Richtigkeit der Perion übernimmt u»v In An erkennung besten die Postanweisung mit unterschreibt; baß da gegen bei etwaiger Weigerung der Wirthe die Empfänger -u veranlassen sinh, bebuis Emptangnabme beö Geldes sich »et der Posianstalt selbst einzustnben. — Nachdem der Herr KreiShauptmann v. Elnstedel und Pollzelpraiikent Schwauß den Pferdebabnverkebr Über die Oderbrücken zuBreS au in voriger Woci e persönlich kennen gelernt haben, scheint sich vem Verlangen der Dresdner Emwohner nach Fortsetzung der Piertebabn über die AogustuS- brücke wenig mehr I» den Weg zu stellen. Die eingehendsten Erörterungen beiter hoher Beamten an Ort und Stelle sollen die AuStührbarkett und U»gc«ährllchke»t ceS ttnternrlnvenö dar- getbcm haben. Gleichwohl erheischt eine so beträchtliche Acnde- rung deS vstcnttschrn VertcbrS, nie sie bcvorstcbt. eine umsichtige Erwägung aller einschlagenbcn Verhältnisse. Namentlich erfor dert der Kleinverkebr. der Haudivogen« und Marktverkehr eine besondere Vcrücksichtlgung. Mit dieser «tt Verkehr hänge« g«r manche Inter essen der Neustadt zusammen. Dieser Stadtt-e«
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