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Dresdner Nachrichten : 18.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188011185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-11
- Tag1880-11-18
- Monat1880-11
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- Dresdner Nachrichten : 18.11.1880
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*re»L« LS«. . »uech «m«l. «u««. >o vi,«. 3bOOÜ«n»»>. ..Mi" nicht »«tut! Gchtzs«»st«tn u. Bögler in dem» »«».Berlin, «te«. keinjig,Sohl, Brrchiu, Sr,nlluu, . M . - S» ' «e»»ril«» dllch. »ukvürlt! L M«tt« <n iierN-, ^... V<i«»iir«. ^«»nksue!» che». - Tau»« L <;». in «,1». — o „Aiivattkeu» lat!u<i,»>!>il»r B t.». >.> Ttiil. Tagekkatt für Tkskitik. >lnlertlaltung,Geschäftsverkehr. Lörkknbn'icht,chremdki!lilic. tt. ^»dr»»LA. W.W..V/ML *>euN»dj nur an a»che»«»»en: »>. «>»iier,,tle «r.»»,» Bach». «U»r. - Der »«>>« einer et«i»»l1tv> Urltttnle I»tiei l»Bi,e »I« geU, « Ptg«. BUU «,r«utie ffl, »»I ,»»» «1»«»» «riteme» »er >»irr«« »ir» »tchr ge,,»««. »uewinlige Vnn«neen»8ullrd«> »»n unt undlkanni«»Finne» uv»> Mersonen inlecir»« wir inli»eaci> »r»-umer,u»,-.'«al,lun,»u'« Brres»». len «der P«»ei»,»tzUi«, »cht Bilden Iiiie» li Pi»«. I, k >l!r dl« vtorldk« limntner ! »ich eim»^ev,«i>« di« Peiw- >» <e'. jf! iiee'tt«,»,.» Ei t »eillv li>. ^i'Iiii ile, ^>>or>'rmirsi'. tzi "du» Purist Der 0)c»aril des >euri:alö „Eoniiiiuuc' und der General Eluicrct ivuideü iregn; eines »Arttkelv, ivorui das plktenrat , »«Urning vom >7. »ov«r.: Bar-ineler »ach O«karvii>old.MallitraLe>»«AbI>s.nU.) "k.SNS. I ' LodrüSor Lovttis, ^ tzietntixl. I>«t«»i»l»te^,, i eninlostlv» iru kovurste-tuniäon >Vmstnaokwn ibr roliktiiistip'k", ch i una kcrGstvs l.agor von sile-ii in istr Iiuäi oinsolilaMmtoii üj > chitilisln. » <»«>>tli»1t Ililiite lil g»0 liilir« . I e-e-c« I'r» 1>»e. I > >1> i .I>»08Ü6i». li 'BerezowSkv gegen den Zaren vertheidiat wilde» »var. i» ciuku- ,! Niiliiii jeder zu 1 .'»monatlichem Gc'Zii.zuiß unk 20IK» Frans Geldbuße verrntheilt. »tz t z ISr liclidciir-Llikatcr. Zt« >««?« t. /.iiii, 7. blslv: ff ke»nn»>»«'„«I: ^ ui'nl,<!c.-i Hi n. Istwi»» >ckt»'>1«.4t!U. j! Pest. 5el ier,tti(il!>>utiMi,nu krtvciltr kein 2be->»el- dircttvr '.'.luiUet Uc iicü. t'iiitc .^<!i essiou zu deutschen Lbeuker^ ranicUuu.icn i» ^cu. ! tt -iw.. I,0-l!ll-Tc>!>v. II'i. -Lv. 'tlieii'.wiilcid^ -«»!, Äegcu. »icoi. Tcuiv. Slustlcincu für de» Novemkcr: veränderlich, vonvlcizend stark dcwöltt. ziemlicli mild, te-iter Regen. Toliiicrftag, t 8.NiU>cmbcr. Poltitsche«. Äaum hatte der nach Ägram entsendete Zlegierunggkommissar ltr. Kramberger die tröstliche Lerficherung abgegeben, daß die unglückliche Hauptstadt Kroatiens keine großen Erdbeben mehr zu befürchten habe, da in dem nahen Schlammvulkan von Reonik so zu sagen „ein Sicherheitsventil gegen eine all zu große Spannung im Erdiunern" vorhanden sei; kaum hatten sich die Bewohner der Stadt zum ersten Male einem ruhigen Schlummer bingegcben — da warfen 8 heftige Erdstöße, angekündigt durch heftiges Brausen des Scirocco, begleitet von ^donnergleichem ßGepolter, gefolgt von cinstürzendem Mauerwerk, alle herrlichen Gutachten mit den Mauern selbst Über den Hausen. Die Wissenschaft über die Erdbeben befindet sich eben noch in den Kinderschuhen; wir besitzen nur Theorien, denen die praktische Erprobung gebricht. 'Augenblicklich erwartet Agram nun von der Erdbebentheorie Rudolph Falb e seine Rettung. Falb verlegt die Ursache der unterirdischen Erscheinungen von der Erde hinweg und in die Sonne und den Mond, namentlich in den Mond Falb denkt sich das Erdinnere in heißflüssigcm Zustande, als beständig siedendes Meer , das, wie der oberirdische, in Ebbe und Fluth auf und iiiederwallcnde Ocean, vom Monde angezogen wird. Bei großer Mondnahe strebt der glühende Kern im Erdinncrn himmelwärts, seine Feuerwellen branden gegen die dünne erkaltete Erdschaale. Je naher der Mond, desto heftiger die Anziehung. Alle Beränderungen tm Monde beeinflussen nach Falb das feurige Fluthen im Erdinnern. Der Vollmond in der DienstagSnacht würde nach Annahme der Agramer den Höhepunkt der Erschütterungen bezeichnen. Wie aber nach vier Wochen? Wenn dann der fürchterliche Geist, der im Inneren unseres Planeten schlummert, abermals an die dünne Rinde pocht, aus der wir unsere Hütte erbaut haben ? Kein Raturereigniß, weder geuersbrünste noch Wasserfluthen, erfüllt daü Mcnschengemüch mit solchen Schrecknissen und den Menschengeist so sehr mit dem Gefühle seiner Gebrechlichkeit, wie Erdbeben. Dem Wüihen jener Elemente kann der Mensch einigermaßen entgehen und sich in Etwas oor ihrer Wiederkehr retten; beim Erdbeben hört Alles auf. Das Vertrauen tn die Sicherheit des Erdbodens ist mit einem Male geschwunden. Der Bewohner Agram» hat sich einer hochgradigen Nervosität bemächtigt. Wer mit den Seinen und seiner Habe in jedem Augenblicke durch einen einzigen Athemzug der Erde zu Grunde gehen kann, hat den Glauben an Alles verloren; er verzweifelt vi r c>er unbekannten Rarurmacht; jeder Luftzug, jedes Geräusch läßt ihn schauern. Und wenn e« dabei einen Trost giebt, so ist cs der, daß es hienieden keine AuSerwählten giebt, weder ein auscrwählteS Volk Zolles, noch sonstige Erlesene, sondern daß über allen Lebendigen die :>vigen Naturgesetze gleichmäßig walten. Ihnen nachzuspürcn, sie zu nsorschen, um sie zu erkennen, in der vielleicht sich nie erfüllenden Hoffnung, sie dereinst beherrschen zn können, das ist die einzige Aufgabe, die sich der stolze Menschengeist stellen kann. Bezüglich der hochinteressanten bevoistehcnscn Debatte im preußischen Landtage über die Juoenfragc schreibt sehr zweckent sprechend die „Norddeutsche AUg. Ztg.": „Wir wolle» mit »»ierem Urwelt über die Jukenirage ab warten, bis blcrübcr im Landtage die Tebatle stattgemnten bat. Wa» biv >ctzt in der Sackw gcibiewen ur.d geiebrieben werden, trug überall den <<baraktrr des Partcliiaiidblinktco, ia selbst die veröslentlicbte Erklärung lsl, bei aücn sonnige» Vorzügen lbrcö Inhaltes, insoiern nleN beiden "bellen gewebt, als sie ancb »lebt ei» Wort der Abwehr sür die biclsa.'bc» und gehässigen Rngiisse rindet, denen ebrlttiiebe.zliiltnSelnrichtimgen und deren berwene Organe in der Presse der andere» Seile seit langem und snslc inatlsgi anSgcietzt waren."j Die „Germania" aber erklärt: „Wir halten an dem Grnndiahe sest, daß die slaalSreck'llicbc Gleiwheit her jüdischen Mitbürger nicht »eschränkt werde» darb Die Geixbrrn. welche nnS r om Zndenti'um droben, liegen ans grilligem nnd wirtbschaltlichcm Gebiete. In beide» Punkten kann der Staat nur Insoweit bellen, alb er durch allgemeine Ge- setze von chriktlich-fonservatiber Tendenz die religiöse Ordnung gegen lrevelbaite Angriffe, die sittliche gegen kicSchin»tz>itcral»r schützt und durch eine gute wiitbschii'llick-o Gesl-tzget ung daö Volk vor jener Ausbeutung rettet, deren großartige Entwickelung allerdings vorwtcgenb den Juden zur Last iällt". Der französischc Senat ist mit der schwachen Mehrheit von -4 Stimmen über die Beschwerde der.sileriiälen wegen der Ausführung des KlostergeseM zur Tagesordnung übergegangen. Der Senat konnte unmöglich die Regierung im Stiche lassen, nachdem diese nur ein Gesetz ausgesührt hat. Hingegen wird der Senat gewiß Wider stand leisten, sobald das Gesetz über die Aufhebung der Absetzbarkeit der Richter an ihn gelangt. Die Deputirtenkammcr freilich hat cs äußerst eilig, ehrenhafte Richter, weit sie zufällig nickst der herrschen den Voltsmeinung dienstbar sind, zu vertreiben. Ein von ihr be- rathcner Gesetzentwurf schlägt vor, die Unabsehbarkcit der Präsidenten der Gerichtshöfe überhaupt zu beseitigen, die der übrigen Richter aber auf ein Jahr aufzuheben. Das heißt aber aus ein ganzes Jahr hinaus ganz anarchische Zustände schaffen und keine Gerichte mehr, sondern nur noch willkürliche Ausschüsse besitzen. Die Re publikaner sind unbcsonnm genug, uni ihre Kreaturen in dieAemter zu bringen, zwischen angeblich gerechten und ungerechten Richtern zu unterscheiden und einen von jedem Hauche der Volksgunst abhän gigen Richterstand zu etabliren. Das Gefühl der Pflicht, die Recht schaffenheit, die Unabhängigkeit, die Unbestechlichkeit des Charakters der Richter wiegen in den Augen dieser republikanischen Thoren bei Weitem nicht so viel als gute republikanische Gesinnung. Bisher galt eS allerorten als der höchste Schmuck eines Richters, wenn er freimüthig, unerschrocken und unangreifbar zwischen allen Parteien und Interessen die Waage hielt; selbst der Negierung unangenehme Richtersprüche muß man, wenn >nan nicht an den Fundamente»» jeder Staatsordnung freventlich rütteln will, als ehrlichen Ausfluß keier Richter-Ueberzeugung hinnehmen. In Zukunft verlangt die Republik willige Schergen der gerade am Ruder befindliche»» Staats- Achtung. Gerade, daß jetzt eine Reihe sreisprechenber oder solcher Urtheilc gemeldet »vird, bei denen die Tumultuanten bei den ncu- lichen Klosteraufhebungen zu winzigen Geldstrafen vermtheilt wur den, beweist die Gerechtigkeit des Richterspruches. Denn in der Aufregung über die Mißhandlung von Kirchendienern ist einein gläubigen Katholiken ein unwilliger Ruf, wie „'Rieder mit der Republik", wohl nicht als kapitales Staatsverbrechen auzurcchnen. Wunderlich sind die Zustände Irlands. Um dem Pächter einer Farm die Vornahme seiner Kartoffelernte zu ermög lichen, »nüssen 7000 Mann Soldawn aufgeboten werden. (Näheres hierüber siehe Tagesgeschichlc). Das Heer, welches auf die Meierei des Kapital» Boycolt zog, um diesen in der Einheimsung der sonst verfaulenden Ernte zu beschützen, hatte aus seinemMnrsche die heftigsten Beschimpfungen der empörten Irländer auszuhalten. Thatliche Angriffe aber wagten sie nicht. Die Truppen und die ländlichen Arbeiter haben sich rings um die Be hausung heimisch gemacht, so gut die Umstände eS eben erlaubten. Dort werden sie bleiben, bis die Rüben- und Kartoffelernte des Pachtgutes eingeheimst und der vorhandene Hafer ausgedroschcn ist. In 10—14 Tagen wird diese Arbeit wohl beendigt sein. Und dann? Nun dann weroen die freiwilligen Helfer wieder den Rück weg nach der Heimath antrelen und Kaviiain Boyccüt selber wahr scheinlich mit ihnen ziehen Denn von einem längeren Bleiben aus dem Gute kann unmöglich die Rede sein, da er früher oder später doch einer mörderischen Kugel zum Opfer fallen würde. Alles in Allem genommen wird diese kostspielige Expedition somit kaum größeren Werth als dm einer Kundgebung besitzen. Eingeschüchtert hat sie die Irländer nicht. Es liegen wieder »nehrere Nachrichten über neue Agrarverbrechen vor. In Sligo wurde rin Mann 'Namens Keslehan in der Nacht aus dem Bette geholt und mit einem rothglühenden Eisen gebrandmarkt. Sein „Verbrechen" war, daß er für einm Gastwirth arbeitete, der eine „versehmte" Farm pach tete. Ein anderer Farmer, der wieder das „Verbrechen" beging, sein Pachtgelt zu zahlen, wurde gleichfalls in der Nacht überfallen, scheußlich gemartert und ihm schließlich das rechte Ohr abgeschnitten! Würde »n einein zweiten Kulturstaate auch nur der zehnte Theil dessen geduldet werden, was in Irland seit Monaten ungestraft geschieht? Trotzdem will die Regierung das Parlament nur im allerdringend sten Falle zeitiger ais sonst einberufen, um sich Ausnahmemaß regeln auszubittcn. Neueste Telegramme der „DreSdurrNaÄr."v. 17. No»br. Berlin. Im Abgeoldneke»k>aiise begründete Adg. v. Emil, nat.-üb.) seine Jntklveliation über bie Höbe ber Gerlclltokosten und takelte b-ffonverS vaö JuüeU»ngs-Verle.l>ren. Jiifflzmiiilstcr 1>r. v. svrickbcrg gab zu, taff Feblcr im GeciclitSkoilc» -Geier. bbrbanLcn >eic»: Bunbedratb wie Reicbt-tag bätlcn taraii glcicber Weile Tbctl. Pa»leie» wie auch Gerichte bätten vlellach Mißgriffe in Anwendung des GerichlskbslcngesckeS bei ter Ncubelt desselben gemacht: wo die Gerichte leblgegriffen lcl Remctur geichaffen. Zu einer grundsätzlichen Rclorin reichten die Ericun unge» noch nicht miö.JnBkzilcmusLchrcibgeblibi en.Begiaubl- gungSweicn ». lnBezug aui cieGerichtsvolizicbei ielenMißüäiidcun- verkenmar: aber auch bic» icl seiortige Reform nlcbt möglich. Eine zu billige Justiz iel übrigens kein Glück. Die neue Gesetz gebung veieilige viele kleine schlechte Prozesse. Man solle der Gesetzgebung einige Rübe lassen. Die Regierung werde die Hrage üetig lin Auge bcbalte». Freiherr v. Hammeritcin: Zu ltzeure Iiislizn'lege ici ein nicht mlndereS Nebel alö eine zn billige. Am »leiste» »verte der kleine Geschäiksmann, der Handwerker, de» eben nm geringe 'Beträge einzuklagc» habe, durch die hoben Sätze genossen. Dazu komme die sörmlicbr AbschrcckiinMheorle, welche ln der Vertheuerlilig der Kosten zweiter Instanz liege. Förderung der nScaNschen Interessen sei nicht Sache der Justiz. Ma» »olle die ungewöhnlichen hoben Ge bübren iürdieOiffeialrertbeidigiing iorlllibicn. Dtc.KIagen richteten sich gegen das Gerichtsvollzieher Instilut selbst. Auch die hoben Advokatenkonen drückten. Abg. Klotz gebt schart mit dem In stitut der Gerichtsvollzieher zu Gericht nnd iül rt eine Reibe von Beispielen an. So habe ein Gerichtsvollzieher für Abhfänkung und Wiedergabe einer Karre 21 Mark Gebühren verlangt. Der Rest der Tagesordnung bat weniger allgemeines Interesse. Berlin. Die Publikation vor kaiserlichen Verordnung, »reiche lür Preuße» den vostswtrtbschaitsratb Ins Leben ruit, steht ln allernächster Zelt zn erwarten. - Die AuSstihr nach den Vereinigten Staaten aus dem Bezirk des Generalkonsulates zn Berlin betrug lür das »ntt dem :<l>. Septbr. d. I. beendete Jahr U5.<>stl.222 Golk-Dollarö. Den höchsten Satz erlangte der Kon- sulatc bezirk Ehcmnltz mit <.l,llK7.Wl'> Dollars. Lonvon. Der Kabinetsratb bcrleth die irische Frage. GS verlautet, falls Gladstone Zwangs,naß»egcln Vorschlägen sollte, daS Ausscheiden von Brlgbt und Ehginbcrlctii zu erwarten sei. TaS Parlament wird wahrscheinlich am 6. Januar einberufe» werten Berliner Börse. Unter dein Eindruck etwas niedrigerer Wiener Rotirungen setzte die Börse mit laueren Eonrsen ein. Bald aber entwickelte sich ein recht lebhaftes Geschält, und zwar zunächst in Babncn. Von preußischen Bahnen standen ?büringer zu höherem Eourse Im Vordergründe. Auch österreichische Bahnen traten heute lebbait iu Verkehr. Vornehmlich waren Elbctbal- und Rordwestbabn hoch; nicht minder bestand iürGali- zier. IvsepbS-, Dürer-. Elisabeth- und RudolpvSbab» gute Mei nung. Der Umstand, daß morgen mit der Emlttirung der neue» ötterr. Länderbai,kactien vorgegangen werten soll, war offenbar von günstigstem Einfluß, muß eS Ia doch den betbeiligten Finanz-^ kräiten daran liege», durch Erweckung einer rosigeren Allgemein» sllmmung den neuen Aktien eine gute 'Ausnahme zu sichern. Eretitaktien l, Franzosen l M. besser. Russen vernachlässigt. Montcmwerthe unverändert, aber fest. Gcldstand unverändert. Der Schluß war namentlich animlrt und lest. Von sächsischen Papiere» erzielten kleine Ausbesserungen: Sachs. Bank. Dresdner »Bank. Harkmann, Solbrig und Wiede. Frisier gaben gestrige Avance wieder ab. Lokales und Sächsisches. — I. H. die Herzogin Adclbeib von SchleSwia-Hvlstein und Prin,estin Fcvdora nebst Gelolge traten gestern von Pilmkenau hier ei», stiegen im Grand Union-Hotel av und reisten weiter nach Gotba. - Premltrlleutenant a. D. Graf v. Breßler ist von Sr. Mai. dem deutschen Kaiser zum Ebrenritter deS Iobanniterordenö ernannt wordcn imb lat die entivrechenden Abcelcben erhalten Der Direktor ber Sächs. Maschinenfabrik zu (shemni-.Hartmann erhielt de» spanlicben Orden Karl'S des Dritten. — Die k. Kommandantur hat das Betreten VeS Inlaute,tc Ererzierplatzeo wahrend der Ererzlerübungen untersagt und dleö mittelst Anschlags dort bekannt gemacht. Dessenungeachtc- lllicrireten fortgesetzt eine Menge Personen dieses Verbot und sie entiernen sich nicht einmal, wen» sie dazu von den Wachlrolien veranlaßt werden. Wiederbolt hat dies zum Einichreitcu Ver anlassung gegeben und sind für die davon Betroffenen wanchcrlel unangenehme Folgen vez. Bestrafung daraus hcrvvrgcgangen. — AIS am lä. d. Herr v.Aostitz-Wallwltz Erc.. außerordcul licher Gesandter und bcvollinächtlgier Minister, von seinem Gute LchweikerSbain auS, wohin er wegen Einsetzung eines neuen Pfarrers von Berlin gekommen war. Mitlwclta beiuchlc, erkrankte ergänz plötzlich und bedenklich an Darmtoiik, so daß er sich ioiort i» Behandlung des BezlrköarzleS I)r. Leovhan begeben und im Holet ..Zum Sächsischen Hoi" Wohnung nehmen mußie. Inzwischen hat sich daö Befinden Seiner ExckUcuz bedeutend gebessert. — Wen» auch gegenwärtig dle Spitzenkleppelci unter der Ungunst der Zeitvervältnisse leitet, lo strebt to.v dle königliche TtaalSreg>er»ng die Erhaltung und möglichste Vervollkommnung dieses iür die sächsische Gedtrgsbewchnerschait hochbeteatenden Intustriezweigeö unentmutlstgt an. waö nur mit Anerkennung begrüßt werden kann, da die Klöppelei wohl nie ganz entvchrllcv werten wird und da sie Frauen und Mädchen im Hause selbst beschäftigt. Mit Anf. ng nächsten Iahreö wird aus Staatskosten in der Gemeinde Rützengrü » wieder eine Spitzenklöp - pcl schule eröffnet und hofft man, daß dieselbe auch von Kin der» her umliegenden Gemeinden lreguentirt »vird. - Aus Grund bcö Sozialistengesetzes sinh neuer, btngS verboten worden: ein i» Zürich erschienenes Flugvlatt: „Die Schandivirihschait im Reick, , die ebeniallS tn Zürich er« icbienene zweite vermehrte Auslage der Broschüre: „Lttcbor'S Derdruß.Gehcimschrst't zur Sicherung des Briesverkehrtz in und mit Deutschland und andere» Ländern, tn denen die Reaktion ihr Welen treibt", sowie endlich die Nrn. 40 und 42 drö Wochen blattes der New-Borck« Volkszeitung. Stach dein letzteren Ver» tote will ev erscheinen. alS ob die in Amerika zu ..Studie»»" auf hältlichen deutschen Sozialdemokraten lHasselmann und Konsor ten) ein Lebenszeichen von sich geben »rollten. — Nach der Reichöveriaffung soll das Telegravbenwesen für den ganzcn Umsang deö deutschen Bundes als einheitliche LtaatS- verkehröonllalt eingerichtet werden. Unter den Begriff der Tele graphen im Ginne jener Bestimmung fallen auch vie Fern- s prech-< Tel ep b o n )-A n lagen. ES kann daher nach einer Verfügung des preußischen Ministers deö Innen» der Ein richtung und dein Betriebe von Telephon-Verbindungen durch »Andere alS die Relck'tztclegraphcnvcrwaltuna ober die denen An lage und Betrieb von Telegrapbcnlinten mr bestimmte Strecke» gestattet ist, tm polizeilichen Wege entgegengetreten werden. Da- gllt natürlich iiicht bloS für Preußen, sondern »ür taS ganze Reich. — Der Bürgermeister von Tolkewitz kann sich nicht be ruhigen, daß der F riebhoi i» die rasige Flur gelegt wird. Ein Gcisthoi in der Nähe desselben, bei der Entfernung von ber Sladt, ist aber ei» unbedingtes Eriorceriilß sowohl für dle elnsl» wellige Unterbringung der Gelchirre bei ungünstiger Witterung, als auch zur Erciulcru»g rer Leidtragenden und der Personen, welche de» weite» Weg machen, uin die Gräber zu schmücken. Nun bat zwar der Gcmeinderaw von Tolkewitz dle Zustimmung zur Eencession deö Gasthofs verweigert, da aber höheren Ort ete Genehmigung crtbcllt wurde, io wird jetzt bereits ber Grund zu dem Gastboi gegenüber kcm Kirchbv'e gegraben. Der Kirchhof hat den Namen Tbanalopolis tTobtenstatt) iin Gegensatz zu Kasernopolis erhalte». — UebrigenS hat sich hcrausgcktellt. daß der Kirchhei nur seinem urallen Zwecke zuriickgegeden wirb. Er diente bereits unseren Vorfahren als Begräbnißstätte. Vorgestern hat der bei solchen! Funden von vielem Glück begleitete Hof- apothckei HerrOr.Earo seine»lmermüdlichen Spaten tort eln- geictzt und inchreie Gegenstände gesunde», die aus ein sehr hohes 'Aller schließen lasse». Ein Gesäß von hellgehranntem Lehme enthielt eine Anzahl calcinlrter Menschengebelnc. So stndct jetzt der Ehrist aus derselben Scholle >elne Ruhestätte, wohin meist seine heidnische» Vorfahren ihre Tobten betteten. Wer weiß, ob »vir nicht auch dereinst dort unsere Ascheurne» einseben werden? — Ein stdcler Miucnsohn schreibt nnö aus Leipzig: ES ist allerdings seit Menschciigekciikcii nicht bagcwesen, daß einem neuen Rektor die Studentenschaft nicht eine» Fackelzug gebracht hätte, wie dies bei dein heurige» RcktoratSwechsel gcnchoh. Aber der in den auch hier von nnS Studei.tcn gern gelesenen „Dre-dner Nachrichten" angegcbeneGtlind. daß de» Studenten die orthodoxe Richtung deö neue» Rektors, Bros. Oo. Lutvardt. nicht »«ge sagt habe, stimmt nicht. Soweit wir Studenten nicht der theo» logischen Fakultät aiigehören, wirv die theologische Nuance oder Richtung der ncuc» Magnlffccnz nur mit dein Gefühle voll kommener Wurschtigkeit, taroimoiuiktli-,, betrachtet, vr. Lnthardt ist >>l.> »nscr Magniücutz geworden, das genügt lwtz, Ihn ln dieser akademischen Würde zu ehren. Der Fackelzug -u seinen Koren kan» aber einzig wegen der uralten Ellcriucht zwischen ec» EorpS'iudenten und de» übrigen studentischen Körperschaften nicht zu Stande. Vom akademischen Senate war vor Zahrc» bestimmt norde», daß die im Scnioren-Eonveiit, dem 8. 0. verbundene» Eorpöuudeinen und die sog. Convention Netzt der Paulus, die Turner und dle Lausitzer Prcdigergelellschatt) abwechselnd die Führung deS Fackclzuges übernehmen sollten. DaS ist auch dreimal bintcreinanver ohne jede andere Störung durchgegange». alö daß sich die Eorvsstubenten bei jedem Fackel zuge, den die Eonventioncu aniührten. antzschlossen. Diesmal hatten die EorpS die Führung, d'c Eonventto» vergalt Gleiches »nit Gleichem, sie wollte sich nicht als einfache »Fackelträger der EorpS bcimtzen lasten und schloß sich a»S. Da die EorpS nur etwa l»<> Fackel» auidringen können, »nährend die Eonvcntlon mit dem Arien über:ll>0 Fackeln gestellt baden würden, unter blieb der Fackelzug selbst. Ver wenig Tage» war nun Pro se sio reu bal I. Während lrühcr von jedem EorpS »nehrere Ebarglrte kort erschienen, tauchte diesmal nur ein Einziger, ein z-arone, und zwar ohne Farben, am. der denn aum. altein Her kommen cntacgen, am der linken Seite des Herrn Er-Rektoe llr. Lange Platz nahm, während der Mzlcllc Vertreter de- Paulus reck>tö vom Rektor iaß. 1)r. Laiige soll »ich üeer diese Zerwürfnisse sehr »ingehaltcn aliSgeiprochc» haben, zumal ein Deputirier der EorpS bei der Gratulation nicht elnmal mehr Student »rar. 'Nun will man nachträglich noch clnen Fackelzug ohne EorpS veranstalten. - In Löbtau würbe am 15. b. unter starker BetveMguvg ! »nit Eoncert der Ehrlich schen Kapelle der neue Saal deö Roh« Icker schen Etablissements eingeweiht. — Po st. Von, 20. d. MkS av wird von Zittau auS die j 1. Privat Personcntavrt nach Oubin um 7 Vorm., nach Rei chenau ii»! I0.5U Vorm., »ach Fricbland >. B. um 2.15 Rach«., > nach Reichenau nm >0.15 AbendS aDaetertsgt.
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