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Dresdner Nachrichten : 13.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188011131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-11
- Tag1880-11-13
- Monat1880-11
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- Dresdner Nachrichten : 13.11.1880
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vr«Svn 1880. roo DKttM-«,»», ««»»««»>,dl«r «»> «io«»«» »acht nq »I« »td«clt« nicht »irtmduq. >»trr«l«».«sa,Im« «u»w>U«l AM»»»,«« ». «o«I«r,n -LM. «L vtNtll. wt,n. G»«.«. jr-Uau, yr,»IN>lt a. Vt. — »u». ««rilli. W>»^ . Hk»nNu»t« N.. «Ul,. «»d«ch »». tu 'iranklur, i — Vu,r,ur d „An»,tt»«,„ Tageblatt für Politik. Ant«rI,nttuiig,GelchästsvtrkeI'r. Sörsenbericht. Frem-eniilte. l(Ii»<lvr-1ZurtivioI>x»tt- i «riMlon l«»«vr v.UckistckiluP-u für ff linahau «Uli ältickelicr» von, /.nric:-,, ) Non -tltcr I-ill xu I«, Wiwon, i,l oi»tsoü»tt'n bis toiustcn Oonron/.u MLKLLM H.^VarnLeL, I'i r^oi17, » Uoi^r- 1ltUj(;r (Zo.^'llütli>iiilii-er ' ...» der 'I'li. I'M«LluLuu. U. > I i-N« Ri nl<0l. LL. FadrskUL. SM«r»i, ch«»»N! «»onr«»»»» «> »>» »Ld». . Udr «n«k»»in»», e>omll«,«dI,!l>itlia»«»!tU»«. 8» Neuiialt nur an NloS-nl»««»: I»- tl«llel«»IIk «r.L dl» »!«qm. LUHr. " Der Raum einer ct»l»»ll«ie» U«U>»ktl«!,>,«! ltinr-Ian»« dir 8--!e so Vl,r. a»u chirauli, iür da. ndch.» «».«.' «richnnrn der Lnieratk wird »ich, ,e,rd«ll. Lulwdrt«,« »nnllnr«n»»ulliagr »an un, undekannlrN ljlrmea unI» Vrrionen inierir»» wir »ur aeae» VrL>->e««e«u»«<8«Ni»n, durch «rtrlmarkrn «der Paiteln.ahluaa. Acht Gilden Io»en lk> Psar. I». «eöt, ikr die Mrniag, »lumm« »M «chch einem yeliiaze dl, P«>ch »rit» « ivi.r. n^-R Iiirntvi. I ckon I'li. I.int» I1«I «>«>. ^UIN 2. ölnio. n ^ > I» I « lb' . » IN j I i L ! Volliddiucl; Ul I .lIckhs'il.rWtiuckc! u. liukjolii. 5ludilc «.üliclinoli!-. L H ^uiiutuu: 2 Vv>--.l«:IIuu»ou. XuolimittiiNL 4 tltir ltvi Iialitvu l> !!> I'ioi^on Ondtdinoi cti-d I I!. is.iiir» II« /ÜUIN 24. INilll,: ü N L>io Zllonci-c 7'^ sin.- OaRt>i-iol ckvn h'rüul. r > I.iiir, er« >.,i< >. Xnia ü. 5lulo: I1»r« I «Illtit«.. ll Nr.S18. WMclu»a»o,uIl!.Noveu,der! Baro«cler imcl, c»tar«owl».A„»NEl»<?IbdS»iI.1 7''« Mi» . ie» ocst'lN « Mill. «esaU,». Ii>clulo»lclool. II. »icaum.' 7 « j».. niedr. i re„»>.dl/,»2>j., d>>chlte2eill>,.v "M. «lw M li quid. !!,rdc>u. «Utzru. vluvstct'tcn für ccn i:>. Nl)vei»>.'er: saäi dumiili. Wenig Slendcrung, viel- Souuabens, 13. November. «ottMcheS. Seit Jahrzehnten haben nicht in Europa die furchtbare«« Na turkräfte, welche im Innern des Erdballs Hausen, mit solcher Don nerstimmc zu den Mensche» geredet, wie am Dctober. Lao Erd beben dieses Tages wird lange in der Erinnerung der Menschen fortleben. Glücklicherweise wird ja unser Erdtheil west weniger von Erdbeben heimgesucht, als andere. Auf den Lundainseln und in Südamerika B, sind die Bewohner so sehr an diese furcht bare Naturerscheinung gewöhnt, daß sie die schwächeren Erdbeben gar nicht bewerten, dagegen Nachts regelmäßig die Thüre der Schlaf zimmer offen lassen, um beim Eintritt ernsterer Katastrophen sich nicht eingeschlossen zu finden. -Nur wenn der Nus erschallt: „Das Meer wercht zurück!" bemächtigt sich der Bewohner eine entsetzliche Angst, «veil sie wissen, daß die einpörte See denn Zurückfluthen tief ins Land hinein die furchtbarsten Zerstörungen anrichtet. Gleich wohl ist in unseren« gemäßigten Klima das Erzittern des Erdbovenv häufiger, als die allgemeine Annahme zugiebt. Die Wissenschaft behauptet vielmehr, daß, wenn allenthalben genügend empfindliche Instrumente ausgestellt wären, man finden würde, daß stets ein weit größerer Theil der Erdoberfläche sich mehr in sehr leiser Bewegung befin det, als in Ruhe. Spätere«« Geschlechtern wird es Vorbehalten sein, durch ein ausgedehntes -Netz voi« ähnlichen Stationen, wie man sie jetzt für Meteorologie. Regenmessungen und dergleichen besitzt, mit Hüfe allerfeinster Wasserwaagen sogenannter Libellen) einige Ord nung und Zusammenhang in die Beobachtung des ErdzitternS zu bringen. Für jetzt sind die Wahrnehmungen bei diesem Ereigniß äußerst vag, widerspruchsvoll, willkürlich und unzuverlässig. Je der,nanu, der einen Erdstosi vernimmt, hat im ersten Schrecke«« Et was Anderes zu thun, als brauchbare Beobachtungen anzustellcn. Man sieht höchstens nach der Zeit und notirt die äußeren Folgen des Stoßes, Klirren der Gläser und dergleichen. Ucbcr die Rich tung und Dauer des Erdstoßes, Natur der Bewegung: entweder senkrecht empvrstoßend oder wellenförmig, die Fortpflanzungsge schwindigkeit und eine Menge höchst «vissenSiverther Dinge sind auch die wenigsten Menschen im Stande, wirklich im Dienste der Wissen schaft brauchbare Beobachtungen anznstellen. Wir wissen daher von hm verheerendsten Erdbeben meisl nur die Größe der Verwüstungen; wir wissen z. B. daß bei dem Erdbeben, das 178.'i Ealabricn und Sizilien heimsuchtc, 100,000 Menschen gctödtct, über 400 Städte «und Dörfer vollständig zerstört und mehr als I < >«>Berge uiiigcstürzt wurden. Bon dem furchtbaren Erdbeben, das 175>ü Lissabon zer störte und den Earlübadcr Sprudel zeitweilig versiegen ließ, kennen Wir außer den Verheerungen, namentlich seine gewaltige Ausdeh stung. Man nahm es mit größerer oder geringerer Heftigkeit gleich Heilig in Grönland, Island, Eanada, ans den Antillen, in Norwegen, Deutschland, Oesterreich, Frankreich, Spanien und Portugal und in Nordasrika wahr. Immerhin geben die bisherigen Beobachtungen einigen äußeren Anhalt für die Wissenschaft der Scismographie Man hat einige Unterlagen für die FortpslanzungSgeschwindigleit der Erdbcbenwellen, für die Ausdehnung der Erschütterungstrrise, für den Zeitpunkt des Eintrittes der Katastrophe einen Zusammen Hang mit der Erdnähe des Mondes, bez. Falb'sche Erdbebentheoric u.s.w. Im klebrigen aber steht der Mensch, selbst wenn cs seiner Wissenschaft gelänge, das geheimnißvolle Walten dieser Natmlrästc zu erforschen, hilflos ihren Kundgebungen gegenüber. Wohl wußten schon die Alten, daß Bodenschwankungen über große Hohlrüumc stets geringer sind; die Römer legten dein« Baue des Eapitols zu seinem Schutz vor Erdbeben tiefe Brunnen an. Humboldt «nachte bei den Bewohnern von St. Domingo einige Beobacht ungen über dm günstigm Einfluß von Höhlen und Schluchten bei Erdbeben. Lockerer Boden soll besonders gefährlich sein. Ge birgsketten sich häufig als Schuhmächte erweisen, indem sie der fortschreitenden Erdbebenwelle den Durchgang verwehren. In dessen, wie wenig ist zunächst noch mit solcher Erkcnntniß an- zusangen? Das Auftreten der gehcimnißvollen Naturkrästc, die wir (ädbeben nennen, macht dem Menschen seine Hilflosigkeit so recht fühlbar. Aller Geschöpfe bemächtigt sich in solchen Augen blicken Unruhe und Angst. Schweine und Hunde sind besonders davon ergriffen, aber auch die Krokodile im Orinoko, die sonst so stumm sind, »vic unsere kleinen Eidechsen, verlassen, wie Humboldt erzählt, den erschütterten Boden dev Flusses und laufen brüllend dem Wald« zu. Ein anderer Gelehrter, Bulle, wies nach, daß die zahllosen Erdbebm, von denen namentlich Spanien seit Jahrhunder ten heimgesucht wird, vorzugsweise beivirktcn, das, die Bewohner dieses Landes tiefer als andere Böller dem Aber- und Wunder glauben und der Geisteöknechtnng durch die Kirche verfielen. Die ihrer Gebrechlichkeit sich in Erdbebm bewußt werdenden Menschen suchten einzig in dem Wunderglauben der Kirche Trost. Jedenfalls legt die Offenbarung der geheimnißvollcn unterirdischen Naturge «vatten auch dem zwcifelsüchtigsten Menschen ernste Fragen über die letzten Zwecke seiner irdischen Laufbahn und seiner „Macht" nahe. ES fällt schwer, den Uebergang von jenen« großartigen Natur schauspiel zu den Miserabilitätm der politischen Dinge zu finden. Besonders kläglich sind namentlich die Vorgänge in Frankreich. Die Regierungtkrisiö ist beschworen, da« alte Ministerium neu geflickt worden. Aus wie lange? Wer weiß! Gambetta hat denn doch das Selbstmörderische seine« Verholten« erkannt, angesichts der ernsten Lage im Innern de« Lande« eine gut republikanische Regierung durch die eigene Partei zu stürzen. Nachdem au, Dienstag das Kabinct Ferry ein Mißtrauensvotum mit 200 Stimmen Mebrbeit erhalten halte, bewilligte am Donnerstag dieselbe Kammer demselben Kabinct ein Vertrauensvotum mit 160 Stimmen Mehrheit. Das ist bringt mehr Licht in die Köpfe, erlöst breite Boltsschichten gründücher und dauernder aus den Banden der päpstlichen Kirche, als die Berjagung von Hunderten mißliebiger Richter. Letztere können bei der Beränderlichkeit der französischen Verhältnisse gar bald wieder in ihre Stellen kommen; durch allgemeinen Bollsunterricht aufgeklärte Geschlechter hingegen beugen niemals mehr ihren Nacken den Geboten dummer Mönche und den Lehren verdummungsnichtiger Pfaffen. Die französische Kammer verschloß sich nicht dieser Erkenntniß. die den Gainbettistcn allerdings durch die drohende Haltung der Klerikalen nahegelegt wurde. Es ist offene Rebellion, zu welcher diese schreiten Ihr Führer ist nicht, wie sonst, Eassagnac, sondern ein anderer Heißsporn der Bonapartisten, Baudry d'Asson. Obgleich von Gambetta aus der Kammer ausgeschlossen, nahm er seinen Platz wieder ein, so daß Gambetta, als Kammerpräsident, die Sitzung schließen ließ. Baudry dÄsson beschimpfte den herbeigerufencn Hausconimandanten, Obersten Riaux, Memme, Eanaille u. s. w., ivorauf der Oberst eine Abtheilung von 60 Mann Soldaten in den Sitzungssaal marschircn lieh. Nur mit Gewalt ließ sich Baudry d'Asson hinausbringcn. Er wehrte sich wie eine jener Frauen, die sich an das Altargeländer eines Klosters anklammcrten. Nun eröffnet«: Gambetta die Sitzung auf's Neue. Der Hauscommandant wird citirt und erklärt, daß Baudry ihm das Ehrenwort gab, das Haus nicht zu betreten. In demselben Augenblick erschien Baudry'ü Kopf bei der Thür, er wurde abermals hinausgeschubst. Das Bedenk liche aber dabei ist. daß sein wüstes Benehmen die Unterstützung seiner Parteigenoffen fand, die ihn umringten und vor den Gendarmen zu schützen suchten. Die Skandalmacher der Bonapartisten haben es offen auf die Sprengung der Nationalversammlung angelegt, um bei den "Neuwahlen die Bolksoufregung zum Losschlagen im Bürger kriege und einem Handstreiche verwerthen zu können. Man darf auf die Entwickelung der Dinge in Frankreich wirklich gespannt sein. Aus Berlin kommen allerhand Meldungen von neuen Miß helligkeiten unter den obersten Staatswürbenträgern. Fürst Bismarck scheint einigermaßen unzufrieden zu sein mit dein Fürsten Hohe »lohe, dein Botschafter in Paris. ES heißt, derselbe wolle bald den Reichs- dienst quittircn. Jedenfalls verdient bemerkt zu werden, daß die vier Brüder Hohenlohe — der Kardinal Prinz Gustav, der Bot schafter Kürst Chlodwig, der Herzog Victor von Ratibor und der Lberst-Hofincistcr des Kaisers von Oesterreich, Prinz Koirstantin — sich gerade jetzt zu einem Familien-Rendeznons auf Schloß Naudtc» in Schlesien versammeln. Thatsachc ist, daß Fürst Bismarck volle 10 Lage lang die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten aus den Händen gegeben hat. Er erkennt in dem Grasen Hatzseldt den weitaus befähigtesten deutschen Diplomaten und er hat sich noch kürzlich dahin geäußert, daß derselbe ein ungewöhnlich lluger und begabter Kopf sei, der alle ihn« zuertheiltcn Aufträge mit wahrer Meisterschaft ausgesührt habe. Der Bankier Gcrson von Bl.ichrödkr soll bei diesem Lobe Hahseldt's in so unendlicher Seligkeit ges chmunzclt haben. Außerdem heißt es, daß der Finanzminlster Bitter ebenfalls „Friktionen" hatte, die beinahe «einen Rücktritt bkivu ltm. Er sträubte sich lange gegen die Finanzpolitik, ein Budget vorzulegen, das gleich zeitig einen Uebcrschuß und ein Deficit hat. Jetzt hat der Aermste den Antrag Richter zu bekämpfen, der die Regierung beim Wort nimmt und die Steuererlasse gesetzlich fixiren will. Wenn man bedenkt, daß die Erträge des Zolitanfes und der Tabaksteuer in den folgenden Jahren nothwendig st-igcn müssen, >o werden auch größere Ueberschüsse an die Einzelstaatc» aus dem ReichSsteucrseckel gezahlt werden können. Ist somit der Reichssteuceerlaß in diesem Jahre wirklich möglich, so muß er nach der gejaminten Finanzlage in den folgenden Jahren noch in größerem Umsangc stattfinden können, logischer Weise sind darnach nur zwei Falle denkbar: entweder meint die preußische Regierung es ernst mit der Ermäßigung der direkten Steuern für die Mindeibeiiiittelteii; dann kann thr der An trag Richter nur willkommen sein, oder sie hat dle diesjährige Schenkung an die Steuerzahler aus deren eigener Tasche lediglich zu agitatorischen Zwecken und ohne besonnene Erwägung der Finanz lage ins Werk gesetzt; dann hat daS Abgeordnetenhaus die Pflicht, eine derartige Steuerpolitik zurückzumcisen und vor allen Dingen auf Ordnung im Staatshaushalt zu dringen. Neueste Telegramme oer..TreSvnerRachr."v. 12. Novbr Berlin. Im Slbgcorknetenbause tand dle erste Lesung deö Ktatö Natt. Der erste Nctncr war Eugen Richter. Daö Faclt der neue» Finanzpolitik sei: den schon bewilligten lütt Millionen Mebrstcuer» sieben nur 14 Mill. Steuererlass gegenüber und bcu zu bewilligenden litt Mill. neuern gegenüber ivurte ein Siencr- erlaß von «'.4 Millionen versprochen. ES sollten also 240 Mill. mehr bewilligt werden, wogegen nur 75 Millionen Erlaß ver sprochen wurden. DaS bedeute für Brenßcn eine Mcbrbelastlliig von lütt Millionen Mark. Die trüber von der Regierung ge gebenen Bersprechilngcn sollten nicht eriüllt <allc»!alIS mit Ltt Brvc. abgelb»). sondern aus »euc Berpfiichtungen übertragen werte». Die Infolge der VollSnichrdclastniig enigctrctene Bcrbessernng der Finanzlage deö Staats beweise keine Verbesserung der wlrtbschattllcheu Lage. Die WirtbschaitSpolitik des Reichs kanzlers bindere die Rückkehr zu normalen Veri'ältnissen. i Wir seien aus der Höhe der Reaktion angckoinmen. Beweis: Agitation für Wledercinitibrung der Prügelstrafe. Man könne dock« die 14 Millionen nicht als Köder iür Bewilligung »euer Steuern bieten; eine solche Tendenz lalle unter daö Wuchergeietz. Der "Antrag aus Ftiirung dcä Steuererlasses beabsichtige, dem Flnaiizminister in der rc:> ü m vc,l>elßeuc>i Vorsicht und Lparmmlcit eine äußere Sl.W m bieten. Er sühre auch zu Ersparnissen Im Militär Etat. Die dom Schuß Industrien hätten davon gar nichts zoll berührten Industrien hätten davon gar nichts prositirt. ein j Durch die Pcostgatlichung der Eisenbahnen sei tcr Lotalverkebr widerliche« Spiel, da» die Regierung nur dem Gespött und Gelächter vielfach geschädigt; ausfällig seien die wett» iluglückSiäilc gerade preiSaiebt. Die Regierung bestand mit gutem Grunde darauf, daß StaatSdabncn. Die neue WirthschastSpolltik deö Rcick'ö- vor Allem da» Untrrrichtögcsep berathen werde. Ein allgemeiner,! gut geleiteter, von kirchlicher Bevormundung befreiterVolk«un«erricht i kmn kanzirrs schasse nur eine allgemeine Beunrubigung deö wirtb- 'chaitlichen Leben». Die angekünvtgte Erhöhung der Bransteuer me möglich,t ungelegen. Wo« soll man aber nun erst von einer neuen Erhöhung der vielbesprochenen rabakölicncr denke»? Man solle taiür sorgen, daß daS dem Lande fehlende Vertrauen wlederkebrc. v. Echte» cukgeguete. daö beste Mittet hierzu wäre. die Agiiation gegen die Wiril'schcutöpolitlk reo Reichs kanzler« aufzugebm. Die wirthschastiiche La.ie habe «ich gebesserte Ohne die Reim» würde ctz setzt vielleicht gar keine Arbcit gebe». Er betont die Nothweiibigketk der Herabsetzung dcr Eerichlökolte», weist die Agitation gegen die Etieubal iiverwailung wegen der vorgckvmmeucu linglückömlie zurück und will GeballSe,Höhung iür die Verwaltuugöbeamte» um crl!äitc «ich schließlich gegen lc» Antrag aut Flriruug des Lteuercriasseö. Agram. Während der Verlesung deö ProtvioUS in der hculigen Sitzung tco Landtags «and abcrwatö cm Erdüoh statt, «reicher stärker war. alö alle vorhergcgaugene». Aiicv flüchtete; daö Protokoll konnte mir mit Nvlh nuihenticiit weiten. Der Landtag ist vertag! worden. Es herrscht vollkommene Panik. Die Geschälte wurden geschlossen , ei» großer Lhcil der Einwoh nerschaft flüchtet. Berliner Börse. Dle Böric »ahm zwar im Anfänge die gestrigen Schlußcourie wieder aus. konnte «ie aber infolge der herrschenden GcichäilöuMust und die zu üagc tretenden Realt- kationsbcstrcbungcu nickt auircckt erhalle». Beide Momcnlc übte» während deö ganzen Böriculauseö ciiicn solchen Druck auö, daß aus allen Gebiete» ein Jurückwclchen der Eourie statriaud. Selbst die >»> Laute der Börse gcmeidctcn Este» Parlier Rvtliunge» blieben unter solche» Uinsländcu ganz cinsluß- lov. Dav Privatoublikum verhalt sich eben noch immer in seiner vorsichtigen Reserve. Ercdilacticn und Flnnzosen 2 Mk. nied riger. In Eiscubahnen übeiwog das Angebot. Bnnkc» und Montauwerthe matt. Russen schwach. Von Wechseln waren kur« Amsterdam und beide belgische Sichte» zu gestrigem Eourie gesucht. Sächsische Papiere behaupteten ihren gestrigen Stand. Bemcrkcnswkrihc Eourödisfercuzcil sind auf diesem Gebiete nicht zu verzeichnen. Lokales »nd Sächsisches. - Der geh. Holrath vr. Prtzholdt. Bibliothekar Sr. Majestät deö Königs und der Sckundogemtur, weicher schon längere Jett daö Ritterkreuz 2. KI. des bäuerlichen Verdienst ordens deö heil. Michael besaß — dieser Orden wird nur iür anogezeichnctc Leistungen in der Wissenschaft verlieben ist mit Ueberipringe» »eö Rittcrkieuzcö der I. KI. sofort zum Eomthur desselben Ordens ernannt worden. 4tt Jahre lang hat vr. Petzholdk ans eigner Krait »nk unter große« pekuniären Opfern seinen „Anzeiger für BihIIothekwisscnschast" herauögcqebcn. und zwar bat die b'estge Schönield'sche Buchhandlung denselben 25 Jahre lang nnlintcrbrock'e» verlegt. ' — JA. KK. H.H. Frau Pri'iizc,sin Georg, Prinzessin Ma thilde und Prinz Friedrich August beehrten gestern das Atelier dcsHofphotographenTcichtFirma: HaniNängl) mit ihrcmLcsliche. - Die am 2. Dccemvcr stattstnreiide allgemeine V o I kö» zähIu»g macht bereits mannigfache Vorbereitungen nöthig. Die Stadt wird in Zählkretsc geweilt, die den Poiizeibczlrken entsprect cn, in jedem Kreise nimmt ein KrclsauSschnß die Sache in die Hank. Dle technische Oberleitung hat der Vorstand deö städtischen statistischen "Bureaus. DIrector Ekelmann. Nun hantelt es stch um ca. l2tttt freiwillige Zähler. Diese sicher zu gewinnen, hat sich der Rath a» die Bczlrkövcreinc mit dem Ersuchen ge wendet, Liste» aiisziilegen. Bei der letzten großen Volkszählung hat sich die Bethciliglnig der gciammten Lchrersckiaik sein cr pricß- lich gezeigt. Plan hofft auch b eöinai aus gleiche Bereitwilligkeit, dem Allgemeinen zu dienen. DeSbRv wird auch der 2. Dccembcr schnitte! sein. Bet der letzten Vcllözählung war es auch noih- wenkig, um die Zahl gewandter Zähler zu completil cn, sich an die Primen der höheren Schulen zu wenden. Dlcic damaligen Zähler sink nun von Dresden verstreut und zum großen Tdeile schon In Amt unk Würden. Aber auch die ter- nmimen Primaner werden gewiß sich gern bei dein gemeinnützigen Akte bethätigen. Zum Kommissar iür daö Elfi erb ad ist der HantclS- iaktor Otho vom kgl. Steinkchlenwerke Zauckerode ernannt worden. Demselben wohnen die zur Bekleidung dieses Amtes gewünschten bergmännischen Kenntnisse bei. — In England ist wieder der Gedanke rer Errichtung einer Fremdenlegion auigrtaucht. wobei natürlich wieder wie in früheren Fällen auf Deutschland spclulitt wird. Wir wünschen von ganzem Herze», daß, wenn je die neue Auflage einer briti schen Fremdenlegstn ins Leben trete, dentichc Auswanderer der fremden Werkctremmcl nickt folgen möchten, den» nicht lehren, Rang und Besitz erwarten voraussichtlich den Fremdling in den asiatischen Stcprcn und GebirgSickluckte». wohl aber ungesundes Klima bei kärglichem Lohne und vielleicht cl» qualvoller Tod unter dem Messer eincö barbarischen Feindcö — sür Englands Interesse und Prosperität. — Die kaiserliche Oberpostdirettion macht zur Beseitigung von Zweiteln unterm I. k. BitS. in einer Verfügung an sämmt- liche'kaiserliche Ver kcbrSaustal tcn bekannt, baß von den im Umlauf bcstndiickcn Eintdaierstücken gegenwärtig nur die preußischen Thaler anö den Jahren N5tt bis IN22 zur Einziehung gelange». Dagegen sind sämmtlicheEInthalcrstücke teutichen Ge präge». ferner sämmtliche prenßi'che EintbaierNückc anö den Iah reu von I82ll ab. »nd die in Oesterreich bis zn», Schluß deö Ialrcö I8«>7 ausgeprägten Verclnöthalcr noch ferner »miauis säblg und daher nicht anzrwalten. Dieselben sind vielmehr, wie sic linbcichränkt in Zahlung genommen werde» müssen, ebenso unbeschränkt bei den zu leistenden Auszahlungen, z. B. im Post- anwcisungöverkcbr. bei Zahlung von Gehältern und Vergütungen, bei Berichtigung von Rechnungen von Lieferern unk Handwer ker» ,'e. zu verwende». Die Bienenväter prophezeien auö ihrer Beobachtung der Bienenstöcke und dem Verbalten von deren Völkern einen mehr spaten nillben Winter. Diele sensible» Tbiercben haben weder ihre Stöcke verbaut, noch sich i», Innern die warme» Winterschlafränmc so zurecht gemacht wie vor'm Jahre, wo Ne jetziger Zeit schon argen den vorjährigen hartkalte» Feind ganz verbarrikadtrt waren. — Bekanntlich wurden In Leipzig vor einige» Wochen eine Anzahl Sozialdemokraten, welche sich zu einer Ecburtöt >gö- ieier pcicini t hatten, polizeilich aufgehoben unk von Selten der StaatSan» altickait inchrcreu Verhören unterzogen, während eine öffentliche Anklage b Shcr untcrbiichcn war. Der mitbetbciligtc Reiercntar a. D. Viereck begab sich nun am itt. Vormittags zur StaatS.inwaltschatt. um tick über een Stank der Sache zu unterricktcn. da er seine proiektirte Rundreiie nachAmcrikcr dem- nächst cin-iiirettn wünscht. Wie die „V.-Zta." etiährt. wurde er aber weacn F-lucktvcrdachtS verhaftet und ist big i", Uhr Abend« ' noch nicht wieder entlasse» norden. - Von morgen ab bis zum 27. d. bleibt das kgl. historische Museum wegen vorzimebmenter Reinigung geschlossen.
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