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Dresdner Nachrichten : 10.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188009103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-10
- Monat1880-09
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 10.09.1880
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Vrvsava, , »i««,l,idrlich »»««hl,«- »ur« »Ic «,« >«»«»» VI»,. «um», io ys»e. «*»«„ 3V000 «n«»l. «inskl»ndt»r«l»- «Ü,rl»i, m,cht Ii<>> »i, M,d«ktt»» nichl virtindttch. S»s»r«ie».«nn,hmt »ulwlrtl« Aa»l«„kl,I« u. itt-gl«, inHam» »ura. «er,in, Wien. Lei«,»,. V-Pl. «ri«»u. tzranlln« M. - «>,». M«fi« In «ei,In. Lclvpa. Wle^ -»«du», ^ennkfurl« M.. Miln- chen,—Vnud» V 8». t» Hrnnüukl «.«. —v„r«-uxd ..Invaliden» — II»»»,, I.IiiOr-, llulll» » c«. m v,r>». 25. Tagekkatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Frem-enlifte. ", S'U. »ovi»^ E«. *»?""» »a, »„ ,»ch^ ""L.'i?:!'.'.!?.?:--' «»««>»«,, L»n°nce».»oft,z„ »»» UN» U»»«k,,»t»»>In»k» uu» ««Nonen »ulertr«, »i, n», »,»k» Wrt5»»n»n»..2.dla»,V/r« «AL»?" P°k'In»»U»»I NWML'L-S I)U8 ÜLUlLxv8eÜM von »L o«. >8 livüuitvt «tot« 8«I»Io»«-8tr»dikiv Lv, D Lolco ckor Lpororgasso. j Llnävr-Oarüorolltoit' ÄÜßllLlN, erösstes Daeor v.Lvlcletäungen kür Lvadsu una LÜickekvn vom iiarto- ,ston Xitor bis ru 16 äLkron, in M ! ointaeksl-ou bis foinstou Oonros ru ^ t»ttlts;«tei» k'r«t«» n. s Linea« LadrIK unck gröeet« Fur«»I>l j seiner Leiter- nnck Sreare-Üalaaterle- Vasren, Albums, LLolier, 8okmaok-v. V>1 1ta6int' j ttunet-lisgenetLnils. LpovialitLI: L§I. ü.ieU8. von straokt-Fidum, a. OkiLSVLbI LS. kscwW. pragerstrnsso 7. ? Klappen mit Diploms ru ckubilLsv, soevw Wappen nnä klameaerlige Lllt! Ltuu, Lltcber n. ckgl. LMM H «Mtening »omS.TkPIbr.: varnmetkr na» Vikar «rwid. wnilftratze i«,Add».«N.» I tzluSiichten für ce» IO. SevteiNbeV: Vikliach hlMstigeö Weller. Rr.ZSI. L»».A,'.'L! !Nk--os S"L!L ^"" lN,l«"7Z^ Freitag, 10. Tcptemvcr. Politisches. In letzter Minute hat der Sultan nachgegeben. (Nach den allerneuesten Nachrichten macht die Pforte freilich wieder neue Schwierigkeiten. Die Red.) ES ist kaum mehr ein Zweifel erlaubt, daß eS ihm Ernst ist mit dem Willen, die Ucber- gabe Dulcignos an die Montenegriner nöthigenfallS mit Ge walt durchzusetzen. Damit fehlte es der europäischen Flotte an jedem Anlasse, ihre fast gemeingefährlich zu nennende Wirksamkeit zu beginnen. Der verdüsterte Horizont heiterte sich also aus und das ist nur willkommen zu heißen. Der Sultan hat allerdings so lange gezögert, wie es nur irgend ging. Erst als die beiden französischen Schiffe Befehl erhielten, zu dem in Ragusa unter Dampf liegenden europäischen Geschwader zu stoßen (die Franzosen spielen im Oriente stets die Gekränkten oder Spröden), erst als in der Instruktion der Admiral« mehrere Wünsche Frankreichs Berücksichtigung gefunden, erst da erging der strikte Befehl des Sultan an Riza Pascha, die Komödie mit den Albanesen zu beenden und Dulcigno den Monte negrinern zu überlassen. Hoffentlich erfolgt diese Uebergabe nun sofort und ohne Zwischenfälle. Die Flotte möge sich dann ruhig wieder zerstreuen. Ginge es freilich nach Minister Gladstone, so winkte ihr eine zweite und größere Aufgabe. Sie soll dann auch die Albanesen mürbe machen, sich die weit bedeutendere Landabtretung an Griechenland gefallen zu lassen. Ihr Erscheinen in der Dulcignosrage hätte also ein Beispiel für die Griechensrage geliefert. ES ist jedoch sehr zweifelhaft, ob sich Europa noch fernerhin der friedensstörenden Führung Gladstonc's anvertraut. Sem fast mit knabenhaftem Leichtsinn begonnenes Ausspielen ,der Orientsrage wird von allen europäischen Staaten, mit der selbstverständlichen Ausnahme Rußlands, mit steigendem Mißtrauen und Mißmuthc betrachtet. Ob diese Beunruhigung Europas im Interesse Englands liegt, wird das Volk der Briten am besten selbst zu bcurthcilcn wissen — Oesterreichs, Deutschlands undFrankreichs ruhebedürstige Nationen empfinden das Gladstone'sche Ausstichen orientalischer Abenteuer als einen frivolen Angriff auf den Weltfrieden selbst. Auch Italien, das sonst europäische Berwickelungcn nicht ungern sieht, weil es dabei im Trüben zu fischen und einen Fetzen Land zu erschnappen hofft, stutzt über die Gladstone'sche Abcnteurerpolitik Sogar Rußland, das seine Pläne gegen die Türkei in keinem Augen blicke aufgegeben hat und alle Vorbereitungen zum Uebersalle Konstantinopel» von langer Hand her unternimmt, hätte gern gesehen, das große Spiel, das Gladstone mit Seelenruhe ankünbigt, verschöbe sich noch einige Zeit, bis Rußland sich mehr gekräftigt hätte. Niemand rüttelt neuerdings so stark an den Stützen des Friedens als Gladstone, das Haupt einer Regierung, die sich liberal und friedfertig nennt, aber kein Bedenken trägt, sich mit dem despo tischesten Reiche der Welt, mit Rußland zu verbinden, um die Brandfackel in das orientalische Pulferfaß zu werfen. Insofern verdirbt das Einlenken des Sultans, betreffs der Dulcignosrage, dem Abenteuerer Gladstone sein verhängnißvolleS Spiel. Wir Deutschen und Oesterreicher wollen es uns aber merken, daß, wenn wir Millionen über Millionen für fortgesetzte Kriegsrüstungen aus zugeben genöthigt sind, wir die» zum guten Theile der turbulenten Politik Gladstonc's verdanken. Ist es bloS leichtfertige Thorheit, die Gladstone zu seinem Treiben veranlaßt? Nein, ihn treibt eine unsägliche Angst vor dem Erstarken des deutschen Einflusses im Osten. Ihm graut vor dem Vordringen der deutschen Vorhut: Oesterreichs, nach dem aegaeischen Meere. Schon sieht er im Geiste die Weltherrschaft Deutschlands begründet, wenn deutsche Intelligenz, Tüchtigkeit und Fleiß im Türkenreiche zu Ehren kommen, deutsche Jndustrie- erzeugnisse, Ingenieure, Lehrer, Beamten, Handwerker und Acker bauer die englischen im Oriente aus dem Felde schlagen. Ganz bewußt schürt er an dem politischen Gegensätze zwischen Frankreich und Deutschland, redet Frankreich ein, daß cs nur nach dem Nieder gange Deutschland» wieder zu seinem alten politischen Gewicht in Europa gelangen könne und veranlaßt e« damit zur Aufrechterhal tung seiner übertriebenen Heeresmacht, wobei dann Deutschland vor sichtshalber nicht zurückbleiben kann. An der endlichen Austragung der Orientfrage sind eben alle Großmächte, so oder so, betheiligt; Gladstone läßt den Orient absichtlich nicht zur Ruhe kommen, um durch ewiges Ausspielen diese» Zankapfels Deutschland und Frankreich zu zwingen, sich in Rüstungen zu überbieten. Damit hofft er beide Reiche zu ruiniren, mittlerweile aber dadurch, ohne England selbst in große Unkosten zu stürzen, die dauernde Ueberlegenheit der englischen Kapitalkräste und Industrie über die de» Festlandes zu begründen. Man sieht die alte egoistische Krämerpolitik England», verbrämt mit liberalen Phrasen. In Frankreich erregt nebm der Frage der Auflösungder Mönchs und Nonnen-Orden das Hauptinteresse die Affaire eines Obersten Jung. Nian will dahinter gekommen sein, daß eine fremdländische Militärmacht (man meint damit Deutschland) auf geheimnißvollem Wege nicht blo» in den Besitz de» vollständigen französischen Mobi- lisirungSplaneS, sondern auch aller FestungSpläne, einschließlich der neuen Befestigungen von Pari« gekommen sei. Allerhand phan tastische Erzählungen laufen durch die Pariser Presse. Ein „fremder" Offizier soll ohne jede Genehmigung de» französischen KriegSmintsterS alle Fortifikationen von Paris besichtigt und darüber vollständige Pläne erhalten haben und zwar aus dem Ministerium selbst, „es habe ihm nur einige Diner» und einige Billete zur Oper gekostet." Außerdem habe sich Gambetta sämmtliche auf die Mobilisirung bezüg liche Aktenstücke von seinem Freunde, dem Kriegsminister Farre, schicken lassen und zwar durch den Obersten Jung. Stach 48stündi- gem Studium habe er Ke zurückgcschickt, in der Zwischenzeit aber seien sie in die Hände fremder (deutscher) Offiziere gelangt. Gam betta leugnet dies zwar, aber wenn er eingestehen müßte, da' er, der so gem den Dilettanten in militärischen Dingen spielt, kraft seiner Diktatur den von ihm abhängigen Kriegsminister Farre bewogen hätte, ihm den französischen MobilisirungSplan aus den Bureaux des Ministeriums in seine Wohnung zu schicken, so erhielte Gam- betta's Ansehen einen schweren Schlag. Er muß also festweg leug nen, unbewußt behilflich gewesen zu sein, daß Deutschland Einblick in die geheimsten militärischen Pläne Frankreichs erhielt. Man kann sich verstellen, wie gereizt die Franzosen über diese Dinge sind, die gewiß noch ihr Nachspiel erleben werden. Seit Veröffentlichung jenes Briefes des Kaisers Wilhelm an den Feldmnrschall von Manteuffel ruhen die Angriffe der Presse auf Letzteren. Der Kaiser schrieb darin dem General-Feldmarschall, wie er einen innigen Dank „über den Ausdruck aller Worte hinaus" gegen ihn empfinde. Er unterzeichnet sich als „Ihr dankbarer König" und wünscht, daß der General-Feldmarschall ihm und der Armee noch lange erhalten bleibe, — kurz, der Brief ist in Ausdrücken ab- gesaßt, wie ein König selbst gegen eine ihm seit Jahrzehnten nahe stehende Persönlichkeit sie selten anwendet. Der Abdruck des Briefes aber erfolgte in der „Nordd. Allgem. Ztg." an derselben Stelle, an welcher sie Tags zuvor die schwersten Angriffe gegen Manteuffel gebracht hatte. Das offiziöse Blatt mußte sogar den huldvollen Kaiserbricf mit gesperrten Lettern drucken. Manteuffel war der Günstling und treue Diener dreier preußischer Könige; er, der zu den vertraulichsten Sendungen dieser Könige benutzt wurde, kann sich freilich nicht des Vertrauens des Fürsten Bismarck rühmen. Ein Gegensatz zwischen Beiden war vorhanden; aber cs war nicht anzu nehmen, daß derselbe sich in Zeitungs-Angriffen gegen die Man- teuffel'sche Verwaltung der Neichslande Luft machen würde. Durch den Abdruck dieser gehässigen Anschuldigungen in der Bismarckffchen „Norddeutschen" wurde freilich diese Annahme «schütten und man sah bereits einen neuen Konflikt K ka Arnim inr Anzuge und gewisse „Friktionen" sich vorbereiten. Der Abdruck des huldvollen Kaiser briefes, zu welchem die „Norddeutsche" von höchster Stelle her ver donnert wurde, macht hoffentlich diesen „Friktionen" einstweilen ein Ende. Wie ungerecht Manteuffel beschuldigt wurde, wird aus einem Schreiben klar, das ein im Elsaß wohnender deutscher Geschäftsmann an die „Rat.-Ztg." richtete und das den Eindruck der Unbefangen heit und Wahrheitsliebe macht. Darin heißt e»: „So lange das große Prinzip der Germanisiruna nicht außer Auge gelassen wird, kann man sich derudige». Der Feldmaricvall wird sich In große» Fragen nur vom deutschen Standpunkt let ten lassen. Die Diktatur mußte einmal ein Ende nebmen, ob g eich eine mildere Diktatur wie dler nicht denkbar war. Aber nach zebniähriger milder Diktatur mußte auch daran gedacht wer ben, den so lenksamen Elsaß-Loldrtiigcrn eine eigene Ver waltung zu begründen. Der FeldmarschaU bat sich dishcr lest und taktvoll gezeigt. Letztere» wird auch vo» der Bevölkerung rückbaltlos anerkannt. Da» Weitere muß die Zukunlt lehren. Da», waö notbwendig war, z. B. die allgemeine Dienstpflicht, bat man vo» vornherein cingeiübrt. Eine Versöhnung der Gegen sätze ist nur mit derzeit möglich. Darüber werte» Generationen vergehen. Wer. wie wir, daS Land während bcö .Krieges und gleich mich dcmiciben gesehen hat, weiß, wie große Forischritte schon gemacht sind. Uns Kauilcute, die wir nicht zur Gcrmani- sirung, sondern zum Geltverdienen hier sind, läßt die Sache ziem lich kalt. So lange eine iestc, wenn auch vcriöhnUche Hand daS Ruder führt und möglichst viel für dgd Land geschieht, ist unö nicht bange. Süddeutsche ober eingeborene Minister und Beamte sind »ns willkommener, als die auö den östliche» Provinzen, so tüchtig niid patriotisch sic auch sei» inege». Dieiclven werben auch mcdr iür daö spcffcllc kommerzielle Wobl de» Lande» tlum. da eS nicht blo» Bureaiikraten sind. Die preußischen Staatsbeamten sind in ihrer Art vorzüglich, dem Handel jedoch zu fremd und betreffs der V o l k ö >v ir t h s chas t Stümper." Die Loyalitäts - Festlichkeiten der Polen in Galizien haben eine achttägige Unterbrechung erfahren. Während der Kaiser den Ma növern bei Krysowice beiwohnt, haben die Lemberger Zeit, sich auf einen Wettkampf mit den Krakauern vorzuberciten. Obgleich die Krakauer viel mehr nach Wien gravitiren, als die Lemberger, er wartet man doch auch in der Hauptstadt Ostgaliziens ein ähnliches Schauspiel wie in Krakau. Die Lemberger Demokraten werden sich während der Anwesenheit dcö Kaisers ebenso loyal zeigen, wie die Krakauer Aristokraten. DiSkontoerböbuiig nicht gemeldet ward und weil andererseits durch Deckung-rersuchc die Eeiiticmlne Avancen veranlaßten. Wecviel- course besserte» sich ui» eine.Kleinigkeit. Von den Internatlonglen Papieren schlosse» Ercdltaklicn 7, Franzosen ü Mk. »icdiiaer alü gestern. Von sächsischen Wcrtdcn gewannen nur Lauch- hamincr >/r Procent: alle übrigen hier gebandelten er litten Einbuße», lo Dresdner Bank I'/r. Wiebe und Scbön- herc I'/», Selbrig I, Hartman» '/« Proc. w. Berlin - HreStner Stanim-Prioriläte» sanken ans da» -?onnabcndS-Rivcau «nahezu um l Proc.» Ocsterr. Prioritäten blieben angcbolc» u. gebrückt. «eueste Teltaranlme der „Dresdner Ra»rt»ren." Berlin,». Sept. DerGroßberzvg von Heften und der Herzog von Eambridge sind beute irüh hier eingctroffen. Der Kaiser begrüßte Letztere» Mittag» im k. Schlosse. Unter den sürstl. Herren, weiche den diesjährigen Kaiscrmanövcrn bclwovnen, nimmt her Herzog von Cambridge ein besondere» Interesse in Anspruch, weil er ein seltener Gast am hiesigen Hole, sodann wegen seiner hoben militärischen Stellung al» Oberbefehlshaber de» britischen Heeres. Nachmittags fand Diner zu Ehren vcS Geburtstages teS Groß- hcrzogs vo» Baken im kaiserlichen Palais statt, zu dem die fürst liche» Gäste geladen waren. Abend» 8 Uhr führten die Musikchöre beülZ.ArmkecorpSeinenMonstrezapsknsireichauS, welchemTausende unv Abertausende von McniLen in ven benachbarten Straßen und Plätzen beiwohnten. Der Opernplatz, sowie der Track der Linken vor dem Palai» waren gesperrt. Morgen Vorm. 10 Uhr ist aui dem Tempelhoier Felde große Parate de» ff. Armeecvrpö, woran sich im weißen Saale de» königlichen Schlosse» da» übliche Parabcdiner aiischsleßt, zu dem ca. 370 Einladungen ergangen sind. Am >2. d. Abend» findet ein zweiter großer uapfenstieich, au» geiübrt vom Eartecorp». vor dem kaiicrl. PalalS statt, worau am solgenre» Tage große Parade ve» Gardecorp» aus dem Tem- pelhoier Felke folgt. Frankreich. ES verlautet: Frepelnet löst trotz Ihrer Unter- würfigfeitS-Ecklärung doch noch alle staatlich nichl autorisirten geistlichen Eongrcgatlonen aui. ! Enstland. Bei dem Unglück ln dem Kohlenbergwerk Seaham beträgt die Zahl der todtrn Bergleute vermulhlich I20,i die der Geretteten 60. ! Berliner Börse vom v. September. Auf Grund niedriges Wiener Anfang»-Eourle. scwic des nach wie vor antgneinden knappen Gelbiiandc» letzte die heutige Börse unter gestrigem: Niveau ein und da Momente, welche die Avsck'wächnng hätten »stlteni können, nicht eintraten, so hielt die rück läufige Bewegung bi» über die Mitte hinan» an. Der Schluß war baaeaen etwa» befestigt, weil die befürchtete Londoner Lokales und Sächsisches. — Die Abreise unserer königlichen Majestäten nach dem Lago maggiore und der Prinzlich Georg'schcn Famlie nach der Schweiz eriolgr selbstverständlich erst nach dem Albertsicste, dem die hohen Herrschaften insgeiammr beiwohnen und daburch ciescm seine höchste Weihe zu geben gedenken. 2» Skrcsa nimmt unser KönigSpaar in der Villa der Schwester unseres Königs, der Herzogin von Genua. Onanier. Dort wird auch König Humbert von Italien das sächsische KönlgSvaar persönlich begrüßen. König Humbert ist bekanntlich zugleich Reffe und Schwiegersohn der Herzogin von Genua. — Au ecc Hoitaiel am 8. September nahmen, dem Dr. I. zufolge. II. KK. HH. die Frau Großderzogin von Mecklen- bura-Ltrciitz. sowie der Prinz und tie Plinzcisin Christian von Schlcöwig.Holslein-Augustcnburg und Ernst Günther von SchlcS- wig-Holstein-Auguttenburg Tbcil. Der Stcucranischcr Fr. Wtih. Lehmann in Nieder« wicsa hat da» allgemeine Ehrenzeichen erhalten. — Der königlich großbrilannilche Geschäftsträger Mr. Streichet, ist nach längerem Urlaube aus seinen hiesige» Posten wieder zurückgekchrt. - Die vorgestrige öffeutllche Stadtverordnete n- Sttzung warb von dem Vorsitzenden, Herrn Hoiratv Acker« mann, mit einem dem dieser Tage verstorbenen Stadtverordneten, eliem. Obermeister der Fleischerinnung Otto Lehmann gewidme ten. ehrenvollen Nachrufe eröffnet, an dessen Schluß sich die Herten Stadtverordnete» ui Ehren teS Hingeschiedenen College« sämmt- lich von ihre» Litzen erhoben. — An Stelle teö zum Bürger» meister erwählten Herrn Geh. Justizratb Dr. Rüger wild in den NechtSausschuß Herr St.-V. Henklcr gewählt. Bezüglich der neulich erwähnten Eingaben des Prlvatu» G. A. Müller und dcö Bürgervereine», die Io dringend nöthige Reiorm des städti schen Anlagemodu» detr, empfiehlt «un auch der berichtende ReckstSanrichuß dem Collegium, e» wolle den Stadtrath um baldigste WIederclnbenifung der gemischten Deputation für Reiorm de» GemclndcanlagctuheS vehms scdleunlglter In angriffnahme Ihrer Arbeiten clsuchen, wozu sich da» Collegium einstimmig bereit erklärte. Sogar der gedruckt vorliegende Be richt de» Ausschusses kann nicht umhin, trotz aller ruhlgenBe» Handlung der brennenden Frage, von „einer Lücke in der Ge« schäftSbcdandlung", von „bedauerlicher" Verzögerung u. s. w. zu spreche». E» dari also endlich die Bcwobnerlchait Dresden» vol len, baß energisch und schnell Besserung geschaffen wird, denn — und das ist nicht zu vergessen - Tausende bezahle« kiese Verzögerung seit Zabren. da ihnen bei der erwünschten und einfachen Reform der Commnnstcucrn längst eine Steuerermäßi» aung werden mußte! - Bezüglich der Fußwegverbreiterung längs der Nordseite der katholischen Hofkirche laßt daS Celle» glum vor der Hand bei dem kstS letzt Geschehene» Beruhigung, ohne damit anzuerkcnnen, daß durch den gegenwärtigen Zustand den Betürlnissrn des öffentlichen Verkehrs vollständig Genüge geleistet werbe. Bekanntlich war von den über Hundert eingegangenen Konkurrenz - Baupläne» für daS Wettiner Gym nasium keiner als vollständig zur AuSiührung geeignet beiunden und Herr Stadtbaumetster LIßke beauftragt worben, unter An lehnung an die eniivccchcudtten drei prämiieren Pläne einen neuen auSzuardciten. Dieser Plan ist in einer ebenjo praktischen wie auch namentlich daS künstlerische Geiühl ungemein ansprechen den Weile von genanntem Herr» hcracsiellt worden, nur stellt sich heraus, daß seine bauliche AuSiührung etwas über 500,000 Mark erfordern, also den aus rund 450,000 Mark sestgestelltkn Bauaniwcmd nicht unbedeutend übersteigen würde. Freilich ist dieser Veranschlag nur eine Ungc'äbrS Berechnung und eS wird vielseitig betont, daß jedeniaUS ln Wirklichkeit eine weit geringere Summe gebraucht werden wird. DaS Kollegium erklärt sich mit der vom Stadtrath befürworteten Ausführung kleieö Planes aber nur unter der Voraussetzung einverstanden, daß durch einfachere Gestaltung de» Baues der Aufwand die programmmäßige Summe von 450,000 Mark nicht übersteige. Wenn die einfachere Gestalt ung nur möglich sein wird, ohne den Gesammtplan zum Fall zu bringen! Wäre Letzteres zu fürchten, bann würde vielleicht wie der viel Zeit, manche »Mühe und manche» Gelb iür neue Pläne u. s. w. auszuwenden lein und schließlich doch die programm mäßige Summe überschritten werben müssen! Da» wäre zu be denken ! — Erwähnt sei noch, daß Herr Stadtratb Sevffarth da» Kollegium iür nächsten Sonntag Vormittag i l Ubr zur Besich tigung des von ihm bekanntlich bestens geleiteten städtischen Mvr» stallö einladct. — In der SlugustuSbrücken.Pierdebahn-An gel egenheit hat sich die kgl. Polizei -Direktion bekanntlich gegen die von den beiden städtischen Kollegien befürwortete Uedcriührung ausgesprochen. Die neueste Sachlage lst nun. daß der Ingenieur A. Parrish beim Stadtratb beantragt bat, wegen der ablehnenden Erklärung der kgl Polizei-Direktion die Ent scheidung der höheren Instanz einzuholen und daß der StadtratH in seiner AblhcllungS-Sitzung vom Sonnabend beschlossen hat. demgemäß Bericht zur kgl. KrciShauptmannschatt zu erstatten. Bezüglich der vielfach gehörten und auch von der kgl. Polizei- Dilckiion geltend gemachten Ansicht, die AugustuSbrücke sei für Ausnahme auch noch deS PierdebahnverkehrS zu schmal, sei bel dieser Gelegenheit aus daö gewiß vielen unlerer Leier bekannte Brcölau hingewiesen. Dort, aui der sogenannten großen Odcr- brücke, die ziemlich lang und ganz außerordentlich sreguenstrt Ist. liegen zwei Geleise und die Pferdebahn fährt flott hinüber und herüber und doch ist die Fahrbahn nicht breiter, rhrr ein wenig schmäler, als die unserer AugustuSbrücke! Wenn der Verkehr dort glatt von statten gebt, warum sollte er denn nicht auch bier ebenso glatt sich vollzievenk Die Vorlorgllchkrlt der kgl. Polizei- Direktion für das Modi der Einwohnerschaft, da» Bestreben, st« vor allen Gefährdungen zu bewahren, ist nur dankenSwerth an» zucrkcnnen. Indessen scheint eS bock', wenn man solche Vergleiche wie den obigen mit BreSlau und anderen Städten anstellt, daß man in sicher schätzcnSwerthcr, dock' aber zu ängstlicher Anschau ung belangen lst! Nebligen» beabsichtigt auch der Vezirkövereln rechts der Eide lelbstständig mit einer befürwortenden Eingabe an die kgl. KrciSba»pttnc»mschoft vorzugrhen. -ck.lt. Varer, ändische Reise-Eindrücke. Noch schwelgend in den Clndri ckcn des stimmungsvollen Liedertafel» Besuches in Schloß Pillnitz begann Ich Montag irüh Pie Fahrt durch Sachsen. Nckcr Meißen. Nossen, Roßwein, den viel-
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