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Dresdner Nachrichten : 21.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188010210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-21
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- Dresdner Nachrichten : 21.10.1880
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1880. >«»» sso^o *^«»r m»« ,, ,.H »>k «lch, GS» »u»«e^tk el«»u< »8aM,»«ch» ftq »>k.. «ich« »«rsindUch. G»«s„s>«>>» U. V»«I«» In ÜLM« Sr» «««In. «lr».?«!»,,,, »«kl. Or-tl-u, yranklllN«.«.— «u». M«ß« w Vrriln, erlptta. wie«. H««tiira, tzrankkrt« «.. «ün- »e» — D«>id, »L«. lugranNur» MM. —«nreourl, „Anv«ll»»N- Al«"« — b.ält«, it«M«, ck V«. In Varl«. LL. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörlenbericht, Fremdenlifte vL8 ÜLvkxv8i;1»!ttt von Luko ckor Lporvrgasss. Witterung v»m 20. Oktober: Barometer »och Vikar «Slot». 7L2 Mil!., teil gelier» li Mill. „eiaUeu. Tycrmomclogr. n. Ltinv. 3'/,° w.. höchste I0«W. 2io>k.Wcsl-Wmv. z,u>, Regen L1»6vr-l»Lräer«bva-AlaKr»M von IS. IRvSlS, ^ileckrutkvrstrusstt 43 omptiodlt vül rsiclUmltteos Iraner «IS8»»1»r Osr«1«^ra1»v kür Lnadon nnck ülüaekvn via rum elltvr von Itt ckabrvn. LvstvUuo^vo aacti Llaas» rvsräso in eigvuon ^tvlisr» prompt vrivcli««. **2?"' »r »«» «»»A ^«ne« t«se^re« Wfr ^e« SL--Lr«- M«s« R.SLLäö22-7LsLtör. ^uk vlvItzvlUtzvft LvßtzUrvu 2UI1L18.2l»1v: I»I« XÜlSSAlN. L-ottl 1»ile88M!t^er: t'rl. I4ua Lonävl rr. v. Rr. ASS. wallkrabel« lAbbS.SU.) Ae» .:>.: "-»W.. »jede, aulttorcnb. bedeckt. Aussichten für den 21. Oktober: Trübe bl» regnerisch. Donnerstag, 21. Letoker. V.ltttsche«. Der Weltpost-Kongrcß, der augenblicklich in Paris versammelt ist, erfreut sich Seiten der französischen Staatsmänner einer ausgezeichneten Aufnahme. Der Präsident der Republik, Grevy, und der Minister des Arußeren, St. Hilaire, erschöpfen sich nicht nur in Artigkeiten, sonvern auch in der Versicherung der aufrichtigsten Friedensliebe, von der die Politik Frankreichs beseelt und getragen sei. „Wir werden den Frieden mit unerschütterlicher Beharrlichkeit zu erhalten trachten", sprach Letzterer aus. Zur Erhaltung dieser Eintracht unter den Nationen und zur Vermehrung ihres Wohlstandes trägt gewiß in hohem Grade die Post und ihre höchste Krönung: der Wtttpost-Kongreß erheblich bei. Letzterer hat eine hohe, allgemeine, kulturhistorische Bedeutung und wenn er Hindernisse im Verkehre der Rationen des Erdballes beseitigt, erzeugen die Theilnehmer dieses internationalen Verbände» ihren Mitmenschen unzweifelhafte Wohlthaten. Den jetzigen Kongreß beschäftigt ein von dem deutschen Generalpostmeister Ist. Stephan ausgearbeitetes Projekt der Beförderung der kleinen Packete im Wcltpostverkehr und wenn die Arbeiten des Kongresses dem zuslimmen, miid der dadurch erzielte Fortschritt das gemeinsame Gut aller Völker sein. „Es ist dies", um mit dem Minister St. Hilaire zu sprechen, „ein edler und trostvoller Anblick, dessen alle Freunde der Menschheit inmitten so vieler schmerzlicher Wechselfälle sich laut freuen können". Wenn man ein Packet von etlichen Kilogramm Schwere zu einem niedrigen einheitlichen Satze von Leipzig nach Peking, von New-Aork nach Marseille, der kreuz und quere über alle Breiten- und Längengrade des Erdbälle» hinweg schicken kann, dann werden sich vor Allem Großhandel und Großindustrie der darin liegmden Vortheile bemächtigen. Hat schon die Herstellung eine» billigen Einheitsportos für Briefe im Weltpostverkehr dem Großhandel in erster Linie die Geschäftsspesen in einem Umfange ermäßigt, daß einzelne Handelshäuser aus diesen Ersparnissen ihre Staats- und Gemeinde abgaben bestreiten können, so wirft ihnen der billige Einheitssatz für kleine Packete im Weltpostverkehre mit einem Schlage mitunter geradezu gewaltige Suinmen an ersparten Frachten als Geschenk in den Schooß. Die Bortheile dieser Nmerung wird man dem Großhandel und der Großindustrie recht wohl gönnen dürfen. Aber Alles in der Welt hat zwei Seiten. E« wird nicht möglich sein, Millionen kleiner Packete von Land zu Land und über die Meere billig zu befördern, ohne daß Jemand die Kosten dieses Transportes trägt. DaS sind die Eisenbahnen und Dampfschiffe. I'-- Einnahine nuS dem inter nationalen Frachtgeschäft muß siö : lich mindern, wenn sie für die Post diese internationalen Kleu.» . . umsonst befördern müssen. Denn der Welthandel wird das Menörftr nachahmen, das seit Ein führung der 5 Kilopackete L 50 Ps. in Deutschland allgemein üblich ist: mar, zerlegt eine schwerer. Waare, so weit sie cS verträgt, in kleine Packete, um den billigen Postsatz zu genießen. Daraus hat sich bereits eine große Schädigung der Staatseisenbahn Einnahmen ergeben. Außerdem bildet sich in Zukunft in noch viel höherem Grade eine völlige Verschiebung der Gütererzeugungs- und ErwerbS- verhältnisse zu Gunsten de» Großhandels und der Großindustrie und zum Schaden de« Kleingewerbes heraus. ES ist daher unsere Meinung, daß der Herr Generalpostdirector Ne. Stephan neben seinem hohen Streben nach Beförderung der Großhandelsinlcressen, auch der Belebung des Klein- und Naheverkehrs, des Kleingewerbes und de» Familienlebens seine Aufmerksamkeit zuwcnde. Letztere leiden jetzt unter den Einheitssätzen der Post und Telegraphie, die zwischen Weit- und Naheverkrhr keinen Unterschied machen. Darum thu« vr. Stephan neben der Fürsorge für den Großhandel im Welt» postvertehr, auch Etwas für den klemm Gewerbtreibenden im lieben Valerlandel Damit dürste er den Intentionen des Fürsten Bismarck, der in der einseitigen Poussirung des vaterlandslosen Großhandel» ein Haar gefunden hat, nur entsprechen. In dieser Richtung bewegt sich ein Vorschlag eine« Postfachmannes in der sehr beachtlichen Schrift: „No yuiä mwi»!" d.h. Nichts übertreiben! der zur Beseitigung der den kleinen Mann drückenden Packetporto- tarifsätze und der für nahe Entfernungen ungebührlich hohen Telc- graphftungskosten beantragt: „1» die AuSdrbnung der l. letzt mit 10 Mellen abschließen den Packet-Tariizone au« IL Meilen. 2) Ermäßigung deö Portos kür die kleinen k^S '/»Kilo schweren Packete aut Ui Piennige bi» IL Mellen und 25 Pfennige über 15 Meilen, 8» Herabsetzung der Gebühren für Postnachnabme und der über 50 Gramm wiegenden Kreuzbanbsend»„gen; endlich wünscht er noch Briefporto- und TelearammgevabrrnermäßigungautEntsernungen von I- 5Me1len. Daß dieser Vorschlag au» Sachsen kommt, kann ihm bei der Unbefangenheit de» Urtheils, das sich Vr. Stephan bewahrt hat, nicht zum Nachtheile gereichen. In der „Geschichte der Preußischen Post", die vr. Stephan noch als Postrath geschrieben, finden sich folgend« goldene Worte, die wir uns merken wollen, wenn man uns deshalb Partikularisten schilt, weil wir die geistigen Leistungen un sere» Volke», seine Gesetze und seine Einrichtungen nicht mit Hurrah für die oft bitteren Früchte des Einheitsstaates dahin geben wollen: -Die Zertheilung Deutschlands in mehrere Staaten und BolkSstämme ha» neben manchem Nachtbeil gewiß ihre großen Vorzüge und unbestritten bildet sie ein hochwlchltgeö Kultur- Element der deutschen Völker, da» mit dem innersten Wesen deS deutschen Geiste» zusammenbängt und sich darum auch in vollem Maße historische Berechtigung verschafft bat. Biele vortreffliche Einrichtungen im Innern der einzelnen Staaten sind Ihr zu ver danken. unv wer möchte die Frage belahen. ob das Postwesen in! den einzelnen Thellen Deutschlands aus einer ebenso hoben Stule > der Vervollkommnung stehen, einer ebenso eifrigen, bis in die! entlegensten Gegenden und die kleinsten Details sich richtenden, Sorgsalt für seine Ausbildung tbrtlhaftig geworben sei« würde, wenn anstatt der siebzehn LanveSpost «Administrationen eine ein«! zige Central-ReichSpostverwaltung für ein Areal von 21,000! Quabratmeilen mit 72 Millionen Einwohnern bestanden hätte, ' zur Erfüllung eine» Zwecke», bei dem hie örtlichen Bedürfnisse j oft «ehr al» die allgemeinen Beziehungen in Frage kommen, unhi wo eö sich ln der Regel um concrete Verhältnisse der größten Verschiedenartigkeit hanbelt, wo schneller Uebcrdlick und rasches Handeln vorzugsweise erfordert werden." Die Klöster in Frankreich treffen jede Nacht Vorsichtsmaßregeln gegen polizeiliche Ueberkaschungen. Die Riegel werden an den Thü- ren vorgeschoben, den Portiers ist verboten, Jemand einzulassen. Jedes Kloster beherbergt fortwährend einen RcchtSbcistand, damit derselbe „öthigenfallS Protest erhebe. Wenn während des Gottes dienstes in den Kapuzinerkapellen ein Wagen angefahrcn kommt, erheben sich die Pattes, verriegeln die Thüren und erwarten das An klopfen der Polizei. Die aus ihren Klöstern vertriebenen beschuhten und barfüßigen Karmeliter haben aber bis jetzt noch wenig Unglücks genossen gesunden, wohl aber toben und wüthen die klerikalen Blät ter gegen die Regierung auf's Ungestümste. Der streitbare Bischof von Angers, Freppel, protestirt mit Händen und Füßen gegen die Schließung der Kapellen der ungesetzlichen Mönchsorden. Diese seien den Katholiken unentbehrlich. Und warum? „Weil man nur in ihnen so recht beten kann, während man in den Pfarrkirchen fort während durch Hochzeiten, Äindtaufen und Begräbnisse in seiner Andacht gestört wird!" Und das sagt ein Bischof von den Kirchen seiner Pfarrer zu Gunsten der Ordenskirchen, welche die Pfarr kirchen entvölkern! Ein Dominikaner in Lille beschimpfte von der Kanzel aus die gegenwärtigen Minister als .Leute ohne Ehrlichkeit, Ehre, Gewissen und Gerechtigkeit, Leute, die Jedermann aus seinem Hause weisen würde". Die Prozesse, welche die Mönche wegen „Be sitzstörung" und „Hausfriedensbruch" gegen die Regierung an- strengen, haben sich bereits zu einem Rattenkönig verfilzt. Na türlich ist das bisher vollbrachte Werk ein sehr geringer Theil von dem, was geschehen müßte, um das Mönchs- und Nonnen wesen auszurotten, zumal viele Vertriebene versuchen werden, unter anderem -Namen, in einer anderen Livree zurückzukehren, so daß die Behörde ihr SisyphuSwerk stets von Neuem zu verrichten hat. Seit der mit so geringem praktischen Erfolge gekrönten Vertreibung der Jesuiten sind nun 3'/« Monate verflossen, unv wenn die Regierung sich zukünftig nicht mehr beeilt, resp. nur von drei Monaten zu drei Monaten einen ähnlichen Anlauf wie dieser Tage nimmt, so hat sie Arbeit vor sich bis in das nächste Jahrhundert hinein, che die Reihe der Auflösung an alle nicht autorisirten Genossenschaften gekommen ist. Uebrigens sind zahlreiche Politiker bereits sehr nüchtern hinsicht lich dieser Angelegenheit geworden; man fängt an zu begreifen, daß man sich der Ordensbrüder und Schwestern auf dem betretenen Wege nicht dauernd entledigen werde. Die aufrichtigen, entschiedenen Anhänger des Fortschritts bauen ihre Hoffnung auf den zeitgemäßen Unterricht, mittelst dessen das Uebel des Klerikalismus von der Wur zel her ansgerottct werden muß. In Bezug auf die Verbesserung dcö Unterrichts für die männliche Jugend ist schon viel gethan wor den; aber die Erziehung der Mädchen ist in Frankreich noch sehr weit zurück. So lange die Mütter nicht klar in die Welt sehen, wird nur ein äußerst geringer Prozentsatz der emporwachsenden Jugend mit den jetzigen Anschauungen zu brechen vermögen, und gerade in den besseren Ständen werden in Frankreich heute noch fast alle Töchter in der klerikalen Tradition erzogen. Vor Dulcigno, das ist die Ansicht der Admirale daselbst, wird sich die Situation vor 14 Tagen nicht wesentlich ändern. Den Diplo maten und Unterhändlern ist das große Wort gelassen und diese werden die ihnen gebotene Gelegenheit nach Herzenslust ausnutzen. Neueste Telegramme »er „Dresdner Nackirtitlteu." Berlin. 20. Octbr. Der Bundeörath dielt deute seine erste Sitzung »acv seinem Wlederzusammcntritt ab. Eö wurde» auö- schltetzlicd wrmrlie Frage» erledigt. Aut der rheinischen Station Oppum sind gestern zwei Gütcrzüge auseinander gestoßen. Men schen sind dabei nicht umgekommen. Wien, 10. Octokcr. Die Verhandlungen wegen Dulcigno erfahren ein- ungüiisltgc Wendung, well die Pforte bloß räumen will, ohne die »örinllche Uebergabe zu vollziehen. Die Mächte erbeben dagegen Vorstellungen in Konstantmopei. Frankreich. Die «Karmeliter in Rcnneö sind heute auögc- wieken worden, »achtem vorbei die Tdü-en von der Gendarmerie ch wausam geöffnet und zur <*rha'ttina dcr Ord»,,» i eii'Bnl 'Mvn Jnianterte kommandiit worden war. Der bentralkommissar reichte seine Entlassung ei». Frankreich, ^ic Auöiührung der Märzdecrete verläuft t» der Provinz doch nicht ohne Rubestörungen. Veiondei-' laute» die Nachrichten auö Marseille ieffr ernst. Große VollSunainmen- rottnvgen sinke» b!er vor den Klöstern statt. Der Minister de» Innern dat besohlen, geivaltiam dagegen etnzuschreiten. Italien. Garibaldi gebt am ll. November nach Mailand zur Einweihung des Mcntanadcnkmalö, ebenso Rochelort. Montenegro. Die zurückgewieienen Bedingungen sind folgende: Eine neue unannehmbare Grenzlinie, eine Dulcigno labmlegcnvc Einschränkung in der Schiffiabtt, der Aburg der türkischen Truppen einige Stunden vor Ankiinst d-r Montene griner. Die Haltung der Albanesen ist verdächtig. - See- stürnie behelligen die Flotte. Berliner Börse vom 20. Oktober. Ans dem SpckulationS- markte sab es. namentlich am Anfang, recht flau auö; erst Ipäter machte st» eine festere Tendenz, insbesondere litt Ercdtt. geltend. Dagegen waren beimtsche Bahnen sehr poussirt !» erster Linie Oberschlesiichc, die bl» zu 201R gehandelt wurden, sodann Rechte Oberuier. Die genannten waren tonangebend unv zogen die übrigen In Mitleidenschaft. Mit größerer Bestimmtbclt Mistretende Ver staatlichungsgerüchte, sowie der sich kralliger entwickelnde Ver- kehr sind die Ursachen für die günstige Ltimmu»». die auidiesem Gebiete hervortrat. Daö Geschäft aus dem Eiscnbaiinmarkte war danach scbr belebt, während stch aus den übrige» Linien die Zurückhaltung deS Prlvatpublikum» nicht fühlbar machte. Mon. tanwertbe lllrbtelten sich weichend, besonders Dortmunder i - 2'/, Proc.» Credit schlossen i'/s Mk. niedrlacr s gestern, welche» verdältnlßmäßig günstige Eretgniß vornehmlich au« gegen Schluß vollzogene DeckunaSkäuft zurückzusühren Ist. Von sächsischen Wertben erlitten Einbußen veipz. Credit l. Sächs. und Leipz. DIScontobank Ic Hartmann 2' -. Schönherr 2'0, Lauchham- mrr I. KörnerProc.; die übrigen Differenzen sind belanglos. Lokales und Sächsisches. — Die Regierung lüstet endlich einen Zipfel Ihrer Zollpolitik indem sie im „Dr.J." erklär», daß sie zur Uebcrzeugung gekom menist, daßzurallmäligen Beseitigung dcSV credclung»- verkrhrö an der österreichischen Grenze gcichritten werben könne. Der Vcrcbcluiigöverkehr war übcrbaupt nur aus Widerruf gestattet und unter der Bedingung zulässig, daß er im Interesse der Inländischen Industrie und der Arbeiter sei. Jetzt kann man ibn kür gewisse Gewebe entbehren und io ist sein Aulhören bei Schußgarnen im nassen Zustande und bei Geweben von größerer Breite am 15. Februar 1881 bestimmt worden. BiS dahin wer den die sächsischen Weber >» der Lausitz sich zu diesen Arbeiten eingerichtet haben. Diese Nachricht wird ln der Lauste willkom men sein. — Der königl. sächsische Milltärbevollmächtlgte in Bettln, Oberstleutnant Edler v. l>. Planitz, ist von Köln, nach Bri- wobnung der daselbst stattgeiundcnen Uerung im Festungs'riegr, wieder aus seinen Posten nach Bettln zurückgekcbrt. — Bei der ain 10. vorgenommenen RcichötagSwabl im 28. sächsischen R eichSt agSwahl kreise erhielt bis letzt der sozialbrmokratlsche Kandidat, ein Weber Nunenö Müller, ISK8. ver zum Geb. Reg.-Ratb bctörderte bisherige Amtöhaupt- mann Schmiedel 1708 Stimmen. Die Wablbctbeiltaung war also aui allen Leite» äußerst schwach. Es sieben noch die Resultate von wesentlichen Bauerndörfern auö. Wenn diese, wie vorauözuseben. für de» konservativen Kandidaten gestimmt daven, kunn brrselde nock, den Vorsprung seine» Gegners kinbolen. Hr. Geb. Raid Schultet el bat sehr wenig iür seine Wahl gethan, auch seine Freunde müssen sehr lau gewesen sein. In der aristokratischen Welt wirb die bevorstehende Ver mählung de» Fräulein v. Uckermann, einer vurch SevLnheit, Geist und Temperament hervorragenden jungen Edelbame, mit dein Pariser Maler Ernest Hebert viel besprochen. Derselbe war bis vor Kurzem Prolcssor an der Kunstakademie zu Venedig, ge hört letzt der Academie Francalse zu Paris an unv gilt alü einer der ersten Meister der modernen Kunstrichtung der Franzosen. Fräul. v. Uckrrmann ist gestern zunächst zu ihrer verbelrathrte« Schwester abgereist; die Hochzeit findet bald aui dem Schlosse deS Bräutigams, La Tronche in der Dauphtnü statt, dann sirdelt daö junge Paar in bas dem Künstler gehörige Parlier PaiaiS über. DaS Portrait de» Frl. v. Uckermann hängt vekanntllch mit dem ihrer ZwluingS- und anderen Schwester auf unserer Galerie. - Der am 25. und 2k. viel, stattftndende Herbstmarkt ist der erste Jahrmarkt, weiter, wie iernerdin alle anderen, un term Wegsall dev bisberigs - yrmarkte» brr Tischler. Böttcher und Polstermöbelhänvler gGroß>ztii,g in Alt- und Neustadt abgcbaltrn wird. Da sich berbihsge dessen die Ausstellung der Vcrkäluer mannichfach ändert wird eine genaue Angabe der Plactrungen auch an dieser Stelle willkommen sein. In der Altstadt finden Ausstellung: Auf dem Alrmarkte: Die Buch binder, Kammmachcr.Bandbändler, Drechsler, Galanteriervaaren- händlrr, -Messerschmiede, Nadler, Nagelschmlete. Posamcvtirer. Psefferküchler, Scdnittwaaren-. Thidet- unv Hosenzeughänvler, Zirkelschmieve, Schirmmachcr. Bürstenmacher. — An der Kreuz- kirchc: Die Ricwcr unv Seiler. — Auf dem Neumarkt und am Jüdenboft: Die Wcißwaarcnoänbler, Corselfabrikanten. Setten- banbbänbler, Glaser und Kürschner. — Auf der AuzustuSftraße: Die Mützenmacher. — Aus dem Plrnaischrn Platze, dem Joban- nesplatze unv der Iohannedstraße: Die Töpler. — Aui der Marlmllians.Allee: Die Klempner und Blcchwaarendändier. — Aiü dem Georgplatze: Die Porzellan, und Steiiigutbändler. — Aul dem GewandvauSplatze: Die Bürstenmacher. Im Restau- rationSgarteu Stadtpark: Die Tuchmacher. — Auf der Moritz- sttasic: Händler mit gemilchten Maaren. — Au« dein AntvnS- latze: Die Leinweber. — A» den Postieiten, au« dem südlichen heile des Posiplcueö unk aui der Annenstraße: Galanterle- waarenhändicr, Händler mit gemischten Waaren und Genuß artikeln. — In ber Neustadt sind placirt: Aul dem Kaiser- Wilhelm-Platze: Die Tischler, Potstermöbelhändicr. Böttcher, Zwiebel-und Meerretlighünkler. — Ans der Königstraße: Die Schuhmacher. - An ver Dreikönlgökirche: Die Gerber, Schnei der. -Händler mit gemischte» Waaren. — An der katholischen Kapelle: Händler mit Genußartlkeln. — Aus der Hauptstraße: Die Strumpiwaaren-, Flanell- und Ftlzichudbänbler, Hutmacher. Händler mit Gcnußariiteln und gemischten Waaren. - Aui der Ritter, und Wittentborlttaßc: Die Korbmacher. Karrenbändler. - Aui ver Kaicrnenstraße: Die Backschüssrl- uno Schachtel« waarenhänbler. - -Aus Grund dcö Socialistengesetze» würbe der ln Zürich erschienene illustrirte Volkökalender, „Der Republikaner", für da» Jabr 1881. verboten. — Begebt Jemand dadurch eine Unterschlagung an einer ibm anbeittauttn Sache, daß er sie einen Andern verkauft, beneid« ober >'ecpsäntet, io ist der Andere nach lctch»gcr>chtUchrm Erkenntnis alö Thcllneviner an der Unterschlag»»!, «nicht al» Hebler, strafbar, wenn er von der widerrechtlichen Handlungs weise des VerkäuserS, Darleiher» oder Verpfänder» Kennt« niß hatte. - Der auf Grund einer verdächtigen Aeußerung vrtress» de» Pttsinelll'schen Raubmordes in Hast genommen gewesene ZIm- incrniann Mantcu«sel Ist. nachdem sich der gegen ibn vor liegende Verdacht als unbegründet hcrausgcslrUt. wieder auf steten Fuß gesetzt worden. - -Nachdem schon vor Wochen im Mvritzburger Teichgebiete der Neide nach der Bcerwalder-, Plärr-. Schösser-, Silberwiesen-. Niederwald« und Mittelleich, am >2. Octvdcr der Dammmüyleu- teiD in Schöneie'.b bet Großenhain, am 1K. October die erue und am gestrigen Tage die zweite Abthetlung teö gewaltigen Deutschbasclltzer Teiche» bei Kamrnz auögefiicht worden Ist, geht nunmehr die Teichfisch erci zu Ende und Ist von bedeu tenderen Teichen nur noch der Moritzbmgcr Großteich im Rück stand, der seit dem Herbste 1877 angespannt Ist »nb am 28. und 20. b. M. gefischt werden soll. Lstiö die Ausbeute an Karrten anlangt, so ist dieselbe an Mengen wesentlich geringer, an Güte lekoch bedeutend besser, als an allen Vorjahren. Die Haupt- Ursache der quantitativ auilällta schwachen Ausbeute ist darin zu suchen, daß den Fischen wegen der anhaltend naßkalten Sommer witterung Insekten und Jnßktenlarvrn fthtten und sodann bat man die Wavrncbmung gcmaa t, daß beucr die Hechte unter dem Karpieniatz iurchlbare Verwüstungen angeri»»« babrn. So ist beispielsweise konsiatirt. daß der Moritzburger Nleeerwalbtelch 18 Piunb schwere Hechte barg, welche alle kleinen längeren Karpien bis zum letzten Stück weggestesscn batten. Wa» Wunder» wenn da der genannt« Teich nur den fünften Lkell seine» son» tilgen Ertrag» lieferte?! Besser fischte sich der Mittrlteich. ob» gleich derlei de auch statt etwa 100 Str. 5- und Kpiünbiger M: knapp 80 Ctr. meist 8- und Spiündiger Karpfen ergab. An Güle scroci, lassen — wie bereits erwähnt — namrntltch die Morttzburgcr Karpsen Nichts zu wünschen übrig. Herr Hof. lieierant Gottboid Jank bat den vdwenantbell aller Ausbeute
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