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Dresdner Nachrichten : 27.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188011279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-11
- Tag1880-11-27
- Monat1880-11
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- Dresdner Nachrichten : 27.11.1880
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188«. »is»kAt «»««»« frü» 7NHr t« I» «»riniftratzk >o. T»»nnn»k>»«vrct» vikit»lj!il>«lich S M»rk u> »urch tii- V»I> » «»kt 1b Pißt. Nuiiuk. ro . 38000 ^Ur düRü<e«»de «I»ae>andl«r Ma» -.uicciit« umtt >tch bx- Redactu» ntchl »erdtldrtch. Unßralen - Äimahine au»wärt» «. Bögler I» Ham- I»r«.S«rUn. Wien, lle^ttg, «alel. «>«„. ,«Ün- ,-zranüuit inval«»,». I»t«,r»»U1«r ck E». in Pari«. G«.» -M. — Buieaux d. „I »»»". -«»-»>, l^Si Hageölatt für Politik. Unterhaltung,Geschäftsverkehr. Lörsenbericht,Frem-enIiüe. D. Strich. Lange, II»II« - UN«I n a v I»« »»LS«I ^LllUt1l6QvLrs.vss 6 unä 7 (Lts.riv ^ürs^vridoL) emptiug vavbvu lroetrssiusto trvllllirckizcdo «tutilvulrriittvii uuä tblviivcliiriov w kait unrvrstürbnrvm Bnole mit. UI äclit Volci mul Lorlmutwr. Rr.332. MüLLLiil lür R.^LMLek, Hl'UMI'lttL »8^0 l «, » ilü^U-, .Irt^tl-, liv^v- j t'oüüov Ooselrüttstülrror ..... <tvr b'irwü 'Ist. LüGiuüuu. tl. IjOl'I'Otl-VlftÜvO!. LS. öidreinx. SNleralt «erden M-nenllrite rl »l« Ädd». N Uhr angenommen, -annlagl bl« MUtag» »it UUk- In "!e»1»>dt nur an Llockcnlage»: gr. k olrergals« Rr. ü V>S ÄaNnn. SNa r Der olaum einer einspaltigen VmijeUe ioiiei iLPige. iiingelandi die.-z:ile iin Ps^c. «t ue Earaniie )ür da« nach IN tägige (Lrschnnen der 2nlerale wird nicht gegeben. Auswärtige Slnnonrc». Uuslrage »an und unveiannit»Finnen nn» Verione» »isciEien mir nur gegen h>rN»nmerandoi^agiung durch Äriesmaiien Uder i.oueln-ai,iun e Lcht Lüben teilen Ptg». 2»' seraie für die Muniag. - Nu.umrr oder nacheniem Weltlagedtk PcNl- ,cile bii Psge. LLZbbrr---il» - RvniSour-'H'doLter. « IsljlObLvr XON .I«»Ui«tli» bi >»!»»>' mvlnätüdeo Oporollo!li V ÜNCliK^ j!i tt rnrt l?iöuloru 8 aI» l« iv lütd »»18 L>8 (äilbt. V jlLouutarr Xürl>orrtti>p» 4 Olrr. ttrllbv Lrvtsv. <s»>«ii»i»l«»I «lvsü: b ri I iirrr tt« ,»,!>< l; I) Ilti-riesneOtlt»^«!. 2) <) > I« t!eh«; k« Nblteert u. 4» Ibtv »II« illrizr«!. jls WUtemn» vom A Novbr.: Sawmeirr nach v«kar «choi», ra-ue . oiv ni>bo».>iU.> gü.", Mili . sei! gefte'N Mill. g>iüc^n. Lhrr>!u>.ucu>gn » >,.ruul.i u » Lg., nicdr.. Teinp. d » W.< »öchft« remp. ii>/ West Mud. ^eütg. nuia »lun'üittcn lür tersck'lauen. vcn L4. Noveuwer: Mild, Neigung zu 4iic«i Lommbelld,27.Nrwember. «»lttttcke«. Hamburg sträubt sich nach wie vor seine Kreihafenstellung auf- zugeben. Vor wenig Togen versuchten 32 angesehene Airmen der groben Handelsstadt eine Zollanschlußpartei zu begründen; sofort bedeckte sich eine Protestschrist zu Gunsten der Erhaltung des Frei- hafenprrvilegS mit gegen lOOO nicht minder angesehenen Unterschnf ten. An diesen Ziffern ist nicht zu mäkeln, ebeniowenig an der mora lischen Qualität der Unterzeichner. Die Vörie ist in Hamburg nicht wie anderwärts der Tummelplatz wüster Spekulationen und ver logener Scheingeschäste, sonderü sie deckt sich mit dem soliden Maaren- Handel. Unlautere Elemente mögen auch wohl mit unterlaufen wo thätcn sie >S nichts aber in Hamburg hat sich der Begriff eines ehrenw-rihen Zaufmannsstandes in seiner stolzen Große ziemlich rein erhalten. Das schließt nicht aus, daß die Wirksamkeit derHamburger Kauf- und Handelsherren der Wohlfahrt des gesammten deutschen Vaterlandes, von dem Hamburg nur ein Theil ist, zuwiderläuft. Jene Herren verwechseln gar zu leichi ihre eigenen Interessen mit denen der Gesammtheit. Nicht der berechtigte Partilularismus, sondern der unberechtigte Egoismus stemmt sich gegen das Ausgebe» der Freihafenstellung. Hamburgs Handel di-nie im Wesentlichen bisher dem Auslai.de, indem er sich aus die Einfuhr fremdländischer Waaren warf und die Ausfuhr vaterländischer Erzeugnisse vernach lässigte. Roch in neuester Zeit pouisirt Hamburg die Waffeneinfuhr amerikanischer Schinken, ohne für ausreichende Anzabl von amtlichen Trichmenjuchern zu sorgen und setzt auf diese Weise die Bevölkerung Deutschlands in leichtserligster Weise schweren Erkrankungen aus. Hamburg überschwi mmt das Binnenland mit billigem amerikanischen Schmalz, ebne dafür zu sorgen, daß bei dieser Schmalzproduktwn nicht kranke oder krepirte Schweine zur Verwendung kommen. So läßt sich die unpatriotiiche, die Produktion des eigenen Vaterlandes schädigende Begünstigung dcü Auslandes durch den Hamburger Handel, an einer ganzen Reihe von Artikeln Nachweisen Run bringt in neuerer Zeit Fürst Bismarck darauf, daß diese Freihafenstellung Hamburgs aufhörc. In einem Sehr, iben an die 32 Kaufleute der alten Hansestadt versichert der Reichskanzler, er werde für die Förderung des Wohlstandes der Hansestädte und die Währung ihrer Rechte stets mit amtlicher Gewissenhaftigkeit und mit iandsmann- schastlicher Teilnahme cinrreten. Er bezeichnet als den erwünschten Fall den, daß Hamburg aus freien Stücken in das Zollgebiet ein- treten wollte, verspricht aber trotzdem, die verfassungsmäßigen Rechte dirsrsStaates zu wahren, auch wenn er einen solchen Entschluß nicht fassen sollte. Er macht gewisse Zulagen für den Fall, daß ein solcher Entschluß gefaßt würde. Die Hamburger thun sehr unrecht daran und handeln sehr unklug, wenn sic die Zusage des Fürsten Bismarck auf möglichstes Entgegenkommen des Reiches und die denkbarste Fürsorge für die Wahrung der Hamburger Interessen blos als schöne Worte ohne greifbaren Kern behandeln und selbst den guten Willen des Kanzlers in Zweifel ziehen. Dos wird sich noch bitter rächen. Man darf verlangen, daß der Hainburger Senat beim BuadeSrathe eine gründliche Untersuchung der bet einem Eintritt in den Zollverein in Frage kommenden Verhältnisse beantragt. Fand ein früherer Antrag des Senats bei Preußen keine freundliche Aus nähme, so vergiebt sich ein so kleines Gebiet, wie die Hamburg »'che Republik, Nicht», wenn sie den Antrag beim Reiche wiederholt. Die öffentlich Meinung in Deutschland nahm im Frühjahre entschieden für Hamburg und gegen Bismarck Partei, als das klare Verfassungs recht Hamburgs durch die zwangsweise Einverleibung der Vorstadt St. Pauli bedroht erschien. Heute jedoch, wo diese Gefahr nicht vor- liegt, Bismarck aber in dem Streben, ein einheitlich deutsches Wirth schaftsgebiet zu schaffen und den gemeinschädlichen Egoismus Ham burgs und die fortgesetzte Benachthciligung der Industrie und Land- wirthschaft Deuischlands zu beseitigen, auf die Unterstützung des Volkes reä-nen darf, heute sollte sich Hamburg nickt so auf den Buch staden seines verrotteten Rechtes zu stützen versuchen. Ist nun endlich die Komödie von Dulcigno zu Ende? Es scheint wirklich so. Tierwisch Pascha, um den Schlußakt deü Poffen- spiels im Zusammenhang« zu erzählen, ist nach einer scheinbaren Katzbalgerei mit den Albanesen wirklich in Dulcigno eingcrückt. Nun ist cs an den Montenegrinern, das Städtchen von den, türki schen Pascha sich übergeben zu lassen. Dieser verlangt nur noch, daß eine förmliche Milirärconvention unterzeichnet werde und daß die Montenegriner die „versiegelten Häuser" in Dulcigno unberührt lasie r. Beides wird ihn» zngestandcn. Bei den versiegelten Häusern könnte allerdings noch eine Teufelei unterlaufe». Dem Anscheine nach bergen sie die von auSgewanderten Dulcignotcn zurückgelaffene Habe; sic können aber auch kleine Festungen sein, in denen sich Al banesen verborgen halten, um nach Abzug der türkischen Truppen über die Montenegriner herzufallen. Wie dem auch sei — für Eu ropa ist mit dem Einzuge der Montenegriner in Dulcigno die Ko mödie auö. Seiest wenn es zu einem Aufstande und Mafsenkamps in Dulcigno kommen sollte — Europa geht der Frosch-Mäusekrieg Nichts mehr an. Der Tag ist da, daß die berühmte europäische Flotte die Kessel heizt, um sich zu zerstreuen. Nicht blos Europa wird sich des Endes dieser ruhinlosen Expedition freuen; eS ist auch den Offizieren dieses Panzergcschwaders herzlich zu gönnen, daß sie nun nicht noch eine bitter langweilige Winterstation in der Adria durchzumachen habe. Die europäische Diploinatie hat sich in dieser ganzen Dulcignofrage nicht mit Ruhm bedeckt; die Nähe der Flotte hat die Uebcrgabe des Hafcnstädtchenü nicht bewirkt, denn die mäch tigen Panzerungeheuer spielten in der Bucht von Cattaro in Wirk lichkeit nur die Rolle von beflaggten Badewannen. Alle Welt be grüßt e» aber als die Erlösung von einem drückenden Alp, daß die Gefahr beseitigt ist, als könnte aus der lächerlichen Dulcignofrage eine Störung des allgemeinen Frieden« erwachsen. Auch die grie chische Frage macht un« wenig Sorgen. Alle Mächte ohne Aus nahme haben sich den Warnungen anqeschlossen. dir de, deutsche »c- si.ndte in Athen, Herr v. Radowiy, an den Griechentönig richtete. Scheinbar predigt Europa freilich tauben Ohren. Der König dringt auf 'Beschleunigung derRüstungen; der Kriegs- unv Marineminister machte für 26 Millionen Francs neue Bestellungen für Rüstungs zweck«; aber schließlich werden sich die Nachkommen des Leorudaü hüten, allein ihre Knochen aus den türkischen Markt zu tragen und das Ende wird nur der finanzielle Bankerott des kleinen griechischen Königreiches sein. Vielleicht spekuliren die Hellenen absichtlich auf einen solchen, um sich ihren Verpflichtungen aus früheren Staats anleihen zu entziehen. Mit Sicherheit aber ergtebt sich, daß die nächste Zukunst Europas durchaus einen friedlichen Anblick gewährt und daß jene Fragen, von denen man lange Zeit das Gegentheil besorgen mußte, beigelegt sind. Aus den Verhandlungen der französischen Depuürtenlammer ist zu erwähnen, daß ein Mißtrauensvotum gegen den jetzigen Ma- rineminisrer Cloue, als sei er ein verkappter Bonapartist, abgewiesen wurde; daß in dem Proz-ffe gegen den früheren Kriegsminister v. Cisier» durch die Auslagen der Generäle, Ingenieure und Inten danturbeamten dargethan wurde, daß nicht der geringste Verdacht einer Veruntreuung und von Landesverrat!) begründet erscheint; endlich daßGambetta'sEinfluß durchgcsetzt hat, daß sich die Kammer mit der Frage des Listenscrutirriums zu befassen hat. Ein Dcpu- tirrer, Namen« Bardoux, hat nämlich beantragt, daß künftig nicht in jedem einzelnen Wahlkreise der einzelne Deputirre gewählt wird, sondern ein ganzes Departement eine ganze Liste von Abgeordneten wählt. Gambetta hofft nämlich irr zahlreichen Departements an die Spitze solcher Eandidatenlisten gestellt und von 30, 40 oder noch mehr Departements gewählt zu werden. Tann erschiene er als der Erkorene des Landes und 'Nichts stünde seiner Präsidentschaft der Republik mehr im Wege. Anders, wenn jeder Wahlkreis nur einen Deputaten wählt, dann brmgt er es zuhöchstend 3—üsacher Wahl Obwohl nun der Kammerausschus; die Einführung von Listenwahlen an Stelle der jetzigen Einzelwahlen überhaupt nicht bcrathen wissen wollte, hat cs der Einfluß Gambctta'ö doch dahin gebracht, daß sich dt« Kammer mit diesem Project demnächst zu be fassen haben wird. Rcuestc Telrarammc ecr ..Trcsvucr Nacvr."v 26. Novbr. Verl«,, Abgeordnetenhaus. Gelegentlich der Be- rarhniig über dicMatö der lanbieittbla ältliche» »Verwaltung cnt- wlacit sich eine längere Debatte Über dcn neue» VolkS- w i rthleda lt öra td. Abg. Richter: Der Reichskanzler lege keine» Wettb aus die Summe der Parlamente. Die neue Ein richtung sei materiell verwerflich, va sie nur einer einlcitigen Intercsiendertietuna dienen solle. Die Land»litbielalt lei ln drin Lanke« Oekonomie-Kollcgium genügend verirrien. DcrHandclotag bade die neue Institution »ur sebr krostig ausgenommen. Die selbe rntipreche dem wMverstandcnen Interesse re« Handels, de« Gewerbes und der Industrie nicht. Die Zusammen egung dcS Volkonirthschastöratves beruhe auf talicher Basis, Berlin sei zu wenig darin bedacht. Iür die Ernennung von Vertretern de« Arbciteritandk« werde man ln den betr Kreisen wenig Dank wissen. Die parianientartschcn Körperschaften genügten zur »Ver tretung der beir Interessen DerVolkdwirihschaüsratd solle nicht ein Bciraw der Minister, sondern der uammern jenr. »nd trete da durch In Konkurrenz mit dem Parlament. Auswärts erkenne man ledc wobl. daß r« sich unfeine Schwächung de« Bundrb- ratbb handle. DieInstttulio» »clnnldesilmmt, dikMachtnoUteiiimen- deit Bismarcks zu stärken. Lai twtrtdicha'tkwlnistcr I>r. Liiclu«: ES bandle sich nicht um Interesiennertrcrung oder tendenziöse Zusammensetzung einer beschließenden »Behörde; der VolkSwwtb- schartöraih habe nur eine begutachtende Stellung. Hosicmllch werde eie Institution eine andere Ausnahme iin Lande wo beim Abg. Richter finden, v. Rauehhanpt: Dlc neue Institution solle eben dem Vorwur« Vorbeugen, daß die Geietze io schlecht vorbe- reitet inö Hau- kämen. ES eristlren ja auch bereits andere tech nische Bcirätbe. Die Zusammensetzung de« Volkowirthschaftö- laihs sei gelnngen; die .Hinzuziehung von Arbeiter» anznkcnne». »Abg. Hänel: die Verordnung,revemlt der VerfasiunglirWidrrspruch. Iusrizminister grievbrrg: Die Regierung habe die Frage der Konstitution ckltät der Verordnung über den Volkswirthichaftsratb gründlich erwogen. Der Staatörath sel bezüglich seiner Ausgaben nicht identisch mit dem Volks» irthschaftoratt): drr elftere lei aus allen Gebieten der verfassungsmäßige Mitberatlier der Staatd- regicruiig. während der letztere nur eln technischer Beirath iür den betreffenden Ressortminister, keine Behörde >el. Die Regie rung habe die Frage gar nicht gesetzgeberisch behandeln dürfen, well sie damit in ein Recht der Krone cingegrlftoli batte, v. Schorieiner-Alit: Wollte Fürst Bismarck sich einen Bei- rath wählen zum Zwecke, wieder zum Frelbantclöprinrlp üben»- gehen, so würde heute diese Debatte nicht stattgcf»nkrri haben. Richter sehe »Alles letzt nur nock' durch dleBrille des Freihandels; er wisse nicht, ob dieser Zustand bei Richter krankhaft sei. Nicht alle (bedanke» der Sozialdemokraten seien Nkrwkrsiieh: er irene sich, daß auch die »Arbeiter endlich einmal eine Vertretung ge sunken haben. Im vorliegenden Falle mache die Fortsehrittöpartcl dasselbe FlaSco wie bei der Iudensrage. ES liege In der Ver ordnung der Keim einer besseren Vertretung der Intcreffrn deS Volkes. Dieselben seien schon lange durch das »Ausland geschä digt worden. Das sc« eben die Stärke des Fürsten Biömarck. daß er erkannt habe, daß die Interessen des »Volkes des Schutzes bcdürten. Die Landwirthschatt komme In der »Verordnung am schlechtesten weg. Or. Meyer-»BreSlau: Die Regierung habe die Behörden auigelortert, bei Benennung geeigneter Mitglieder lür ten VolkSwirtbschaitörath auch die handelspolitische Richtung der Betreffenden mit anzngrben. Richtig sei eS. für ieke einzelne Frage eine besondere Enauste von Sachverständigen niedrrzu- sctzen. Sr iürchte, anstatt gute Gründe werde der »VolkSwirtv- schattöratb schließlich nur die ihm verliehene Autorität ln die Waagschale werken. Nbg. Stengel: Die Fortschrittspartei störe durch Herbeiführung langer überflüssiger Debatten nur die Erledigung der notdwenblgen Arbeiten und erinnere an den Ritter von La Mancha. der gegen Windmühienflagel kämpft. Br. Hänel: Die Frucht der Interpellation über die Iuderr- frage war eben die »Antwort brr Regierung gegenüber einer lehr zwelkrlhaftcii Position. Damit wurde die DiSkuision hierüber geschloffen. Abgeordneter Sombart befürwortete im Interesse der Landwirthschatt den llebergang von dem Kapitals- zum Sr- tkagSwerth bei der Bcurthellung lanvw. Grundbesitzes. Vr. Virchow fürchtet, daß dag neuzudearünbende landwtrtbschaftliche Institut -n Berlin eine» zu «lssemchatNlchen Ebarakter erhalten werbe und empfiehlt statt Srria tung neuer Lehrstühle >ür gewisse Fächer die Mitbenutzung der »Vorlesungen benachbarter Anstalten. Die dctreffenre» Etatötvcile wurden genedmigt. Richter wollte de» Etat des Handelsministeriums von n.ichsie, Lagesorcriung abacietzt seben, bi« der Hcindelöimni'icr Fürst Bibmcrrck i» Berlin auweient sei, der 'Antrag wurde indes, abgclehut. Lettin je. Montenegro lud die Detcgirtcn der Mächte etn, heute mit ten montenegrinische» Truppen gleichzeitig in Dulcigno ei'izmlehe». Berliner B rfe. Trotz bcr sichtbaren »Anstrengung, wieder einer '».rüste zuzuilenern, sind doch bis letzt innnenswertve Er folge noch nicht erzielt worden. Bereit« macht sich in österreichi schen Bahnen eine Ucbcrl.stlung der Spckulution bcmerklich und wurden die stclswndcn Eouric vicl'ach zu Recrlstatwnen be nutzt, wodurch Schwankungen herbetgekührt wurden. Da« Geick'ä<t war im Ganzen wenrg u»stangrnch>. Schluß unver ändert und wst. Vdir internationalen Wenden ichh ssc» Lom barden :r. Eredit l M. bester. Von österreiwiiä'e Bahnen zogen »stordwest 2 M. an. Eldetbal l"? M. schlechter. Br.übliche Bahnen fest. Banken teögi Montcruwcrtbe und Fond« unver- ändert. Sächsische Wetttzc wenig verändert, »Abbröckelungen überwiegend. LokaieS und TächsischcS. — Der Stadtbezlrtsar.zt Oo. uu-ä. Niedncr Hut de» Charakter als Medizlnairakb cchalien. Aut de» säw fischen Staat svadne» wurden im Oktober I.tiäü.oO'z Perione» und b!0»z,!;76 Lonne» Güter betör ter». Die Gciammtcinnarinc betrug 5,4A).2l4 M Die Ge- iammteivnabmo von Antang deb Iabces bl? mit Octobcc beziffert sich aut 5,2,402,:«'.!> M.. d. t. ll.'.d M. mcbr als im »Vor- iabrc. »Aut dcn Kilometer kommt eine »Mehr-Einnahme von U00 »Mark. In aristokratische» und Olsizierdknsten wird die »Verlobung des Herrn Obersten von Menfcv, Kommcrntcurö de« Leib- Grenadierrcgimems, mit der Wittwe dev Stablkonunandanlen, Generalleutnant von Haute», viel und freudig besprochen. Diese« Verlöbnis, wirb naä' Ablaut des LrauerjabreS viftziell werben, Herr Oberst v. Mensch aber in Pension treten. - »Ais zweiter Tanzlcltcr beim Albcrtsball'elte hat nicht Herr Lieutenant Grat Lccbach, sondern Herr Prcmicrlicutcnant v. Metzradt funglrt. - Entgegen unserer ersten Mitthellung wird untz von kom petenter Seite iiachgewiesen. daß die neue GotteStienst- vrdnung der evangcl.-lutherischen Landeok rchc sich nur leben diger und rcl phaltiger genauen, der GottcStl.iisl aber durch Die selbe nickst länger werde. ES wäre nur zu Würstchen, baß die Gemeinde sich recht lebhaft an der neue» Liturgie vekhclltge. Exemplare der neuen GottcodlcirNortnung zum Gebrauche der Gemeinde ä v Pfennige sind, wie wir hören, in dcn Kirchen- erpedttioncn, wohl auch beim Gottesdienste an den Kirchen- thüren zu babc». — Die ln »Berlin stattsindcnlc Konferenz von Vertretern der Bchöide», Korporationen und »Vereine» der »Armenpflege wählte Staktrath Kunze-Dresden zum stcllvenr. Vorsitzenden und Stadtratv Wolff-Lcipzlg zum Schrststühlcr. - Die Koste» der Beerdigung Detkmer'S — mehr als LM Mark - hatten bekanntlich die Eouegeu dcS vcuwigten Künstlers bestritten. Herr Sarasabrikant »ß vbe hat aus »Ver ehrung gegen den großen Künstler nunmch, am seinen Antbeil an diesen .«osten verzichtet und die volle Summe, .lBMark. lür ein Denkmal aus dem Grabe Dcttmer'S an Herrn Hofschansp eler Löber abgelicsert. Die Hoftheateluiltglicker wollen nun der Frage » her treten, wie die Kosten iür ein eintach-würdigeS Grabdenkmal leinen SandstcinobeliSk mit eine!» Medcstllo»- portralt von Broncegnß, zu beschaffen seien, um die edle» Züge de« verehrten Künstlers der Naä-weit dauernd zu erhalten. — Aut Grund de« S ociallsrengcietzes wurde eine !» Zürich erschienene Gedichtsammlung mtt dem ominösen Titel: ..Blutroien. social-politische Gedichte von F. W. Dorndusch, Ar beiter", verboten. — Die Tiroiei-Gesellschaft Pipinger ist iür heute »Abend zum Bortrag Ihrer heimlichen Meisen von Sr Mas. dem König nach Strehlen dcfohlen worden. In Folge besten fallt kaS an- gekündlgte Soncert lm Trlanon au«. — Der Vtctoria-Salon hatte sieh am Mittwoch Nach mittag bis aus den letzten »Platz mit jüngeren und älteren Schü lern unserer höheren Lehranstalten gestillt, weiche mit hohem Interesse und stürmischem Bestall einer vom Meg anlkus K.Gon- stchcn geleiteten Vonkihrrmg von gegen 256 ricscngroße» und mit vorzüglicher Klarheit dargestclltcii Nebeldiidern folgten. Die erste Abiliciluna der »Vorstellung brachte äußerst instruktive, mir einem streng wissenschaftlichen »Vortrog begleitete Darstellungen aus der matbematl.chen Geographie, t e zweite rßbthetlung künstlerisch aus- gefülntc »Ansichten hon Stätten. Gegenden, Gebär den und Kunst werken aller Länder. Diesem inebr der Belehrung gewidmeten Theilc folgte als mehr der »Belustigung bienend eine Voriürrung de« Märchen« vom kleinen Däumling sowie verschiedener humo ristischer Ceenen. Gestern und heute Nachmittag finden die letz ten Wiederholungen dieser jedenfalls sehr empfthienSwerthen »Vorstellung statt. - Pol izeibertcht. Am 22 d. M. Abendk ist in Neu stakt von einem in der l. Etage denndlichen Küehknteirster eine geschlachtete Ganö und in der Nacht zum Sä. »November von einem erhöhten He'parterrcienfter in der Sidontenstraße ein ge töttcter Fasan gkstohle« worden. — »Bel einem Bäcker aus der Rosenstraße »eß sich am Donnerstag Abend ein unbekannter iunger Mensch einige Backwaaren veradrcichen. mit denen er. ol'ne zu dezadlen, schnell die Flucht ergriff. Sin Herr hielt ibn aber fett und übergab ibn einem patroulliirentenSicherbeitS- becmftcn. - Vor einigen Tagen ist hier bei einem Händler eine ziemlich große Glocke, besonder« kenntlich durch 2 eingegonenc, an einem Anker befindliche »Buchstaben, zum »Verkauf auSaeboien und in verdächtiger Weise zurückgelcrssen worden. ES steift zu vermutben. daß dicielbe gestohlen Ist.- Im »Vestibül de« bödmischerr BabnhofcS ist am Donnerstag Abend eine M Iabrc alte Dame ohnmächtig geworden und aus die Steinplatten ge'alleri. Sie erlitt zwei deftig blutende Wunden am Kopte weShalb man sic in einer Droichke nach ihrer Mohn u»g geleitete. Nack» kurzer Zeit trat ärzlichcm Ausspruch zufolge, dortsekvst clneGchirrrlädmung urrd alSbald der Tod ein — Am Eldguai, der Lteiustraße gegenüber, ist geltem früh ein männlicher, stark in Verwesung üvergcgangener Leichnam auft der Elbe gezogen worden. — Ein wiederholt wegen Diebstahls, zuletzt mit 5 Jahren Zuchthaus bestrafter Mensch warb am Donnerstag Nachmittag abermals vorläufig festgeuommen. weil er sich die letzte» Nächte unter falschem Namen i« birstg» Gasthäusern elngeschiichen und wie alv erwiesen angesehen werden kann, einem Schriftsetzer dort K'«-id.nik,"s'-» -n» <». stobten
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