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Dresdner Nachrichten : 30.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188011300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-11
- Tag1880-11-30
- Monat1880-11
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- Dresdner Nachrichten : 30.11.1880
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R»»«. ssÄo. «--LL«- S-'LSiM «>en, rl,. m..!" ' »»«»- — ^ «ü,: '»»«»«» T».i» Arannun - «u «>u» ». - ^ N»'»», »»M«, « li».»» Wien. Die „Abenkpott" begrübt den morgen beginnenden flelchratb. Die Bevotterung sei des voiitische» Haders müde and verlange die Beieiiigung der drückenden Uebel. Ein hervor stechender Zug der Zeit nact) Wahrnehmung aller materieller In» terefirn entspringe dem Bewuhrset». das die irrthcltlichen Ideen sichere und die Stütze in der Veriassung rinde. ^ ^ ^ Pest. Unterbau». DerLustizministrr ertlärte. Vas; die Vor- lagen wegen Elniühcung der vtvlltbe und Avanrerung der Abdvkalenordnung noch im Laute der Lession eingrvracht werden Dürden. Paris. Die Kammer nahm den Gesetzentwurs vetr. de» Tage««»« für Mitik. Untrri>alt«»g, Geschäftsverkehr. Sörscnbericht, Fremdeulifte. Da« ÜLvkx« kiilt V ,an It«PPL I ÄS '"ttlV'NiA' *a>« »»»>»« »Nq«m«> . »t>» »tchr,,,«»»i«. Lu»»»«!» »NIW»«» von un« imdkkouniin glr»n> «» Prilonk» inlcriren wir nur «<»»» ViLuuuur,»»«,^»!,!»»« dur^ Lirieemorlcn vdcr PolUMiLdUt»». L4> SUtin kollkn >L PUri. tz» stralr Uir dir Moni«,». °d«r «achrmcm grinse »«« NM« «rilc « K^ttnrlr i »t«I» IV, Lok« der SporerM««. sl! bcr AugustinerNrche geleVerN es ranbe» cinige^crvaitunaen Viall' »«««»«I. F««r unenigeltlicden Primarunterricht an. Der Senat stellte die von „Tempo" deiprtcht baSGelbduck': Frrhcinel wolle daö europäische der Kammer ve m ilderte Summe iür Besoldung der Bischötc j Loncert anircckt erhalten, ohne Englaul in der icindseligcn'Aktion wie»er der Der Jahrestag des Todes Lacorbahreb wurde in! gegen die Türkei zu solge».^.Die Ucbcrgabc DulcignvS sei zwar 5» e-Sib-r-s Nesidtnr-Theater. § v » n t««I» I « » gvs Dranlem LI»» d Züllin l Äal«: lül s n ö V v p-l. e i ll o n. I'ü!>i-U mit 0«8L»t- ill 5 liiläoru von Lrsno null «ricisdriuxl. erreicht, aber die Anstrengung stehe dem Resultat gegenüber so- unvelv.1ltn>sjm.ts;ig. cah Niemand davon sprrcien noch derer» wolle. Das europäische C cncert war niemal» ei» herzliche»,oder der Bruch »ei nur durch eine» Fehler Englands herbriglsisvrtmgS-«^ > vom 2». Novbr.: «aromeleriL»v«-rNi>wr».W-Uura«e>»,rübd» «rr.1.1 '»r. n. «caum.: 2 » W., ulrdr. 20oU:„lüS. i , «MrnmL v»m 2». «ovbr.i vawEriL»vn-rns, Aussichten für de» 30. November: Wenig Aendenmg. Tleilstag, 3V SirGkmSerc V«ltttsche«. Der neue für Preußen berechnete BottSwirthschastSrcfth spielt nach wie vor in den Berathungen de» Berliner Abgeordnetenhauses eine bedeutsame Rolle. ES ist den Gegnern dieser neuen Einrichtung ruzugestehen, daß die Masse derarliger volkSwirtbschastlicher Körper schaften: PoU«wrr1hschasl«rath, Eisendahnrakh, LandwirthschaslSrath, Hand«l»kammern, Handelstag u. s. w., geradezu verwirren muß und aus die Dauer sich nicht halten läßt. -Außerdem ist es noch absolut unklar, wie sich dieser specifilch preußische VolkSwirthschastSrath mit sm ähnlichm Körperschaften der anderen Bundesstaaten auseinander- setzt. Etliche überflüssige Glieder wird inan abstoßen müssen. Aber der Gedanke, die volkSwirthschastlichen Gesetze künftig durch eine Zahl Vertreter der Kreise. die mit solchen Gesetzen auszukommen haben werden, gründlich vorzuberathen, verdient an sich keine Ab weisung. Die Bildung und Berufung dieses Bolköwirthschaftaratbes ist denn auch bereit« im Werke. Fürst Bi-marck wird ihm, wenn er im Januar «ach Berlin kommt, selbst präsidireu, Dasi derselbe jetzt noch aus seiner lauenvurgischen Besitzung weilt, wurde von, Abgeord neten Eugen Richter heftig getadelt. Er versuchte Bismarck von seiner Friedrichsruhe aufzuscheuchen. Fürst Bismarck rnöge, meinte Richter, sein „Hoflager" in Friedrichsruhe aufgeben und an den Ort zurückkehrrn, wo der Monarch und die gesetzgebenden Körperschaften weilen. ES sei durchaus nicht passend, daß der Kanzler sich viele Merken von Berlin aufhalte, die einzelnen Minister gleich Vortragen den Rathen zu sich kommen lasse und ihnen „Audienzen" ertheilc; während der Landtag in Berlin arbeite, sitze Bismarck in guter Ruhe in Friedrichvruhe und genieße dort Jagdvergnügungen Bei diesen Wortm entstand natürlich unter den Konservativen lebhafte Unruhe. So wenig wir dm sonstigen Auslassungen des Fieischachrers Eugen Richter Geschmack abzugewinnen vermögen, ebensowenig kann der berechtigte Kern dieser Ausstellung Tadel erfahren. Die parlamen tarischen Körperschaften sind der Ort, wo die Minister vor der LandeSvertretung Rede zu stehen hadm und die volkSwirthschastlichen Pläne de» Fürsten Bi-marck haben durchau« nicht die Oeffemlich- keit zu scheuen. In Frtedrich»ruhe selbst wurde am Sonnabend ein UaNvzsium gr»«oum abgehaltrn. Fürst Hohenlohe, der demnächst auf seinen Pariser Posten zurückkehrt, und Herr v. Saint-Vallier, der Botschafter »er französischen Republik in Berlin, sind zu dem Kanzler gereist, um über ein weiteres conformes Verhalten Deutschlands und Frankreichs in der griechischen Frage zu berathen. Bisher haben in Athen Herr o. Radowitz und Graf Mouy, der deutsche und der französische Gesandte, gleiche Linie gehalten; das Nämliche soll wohl auch in der Folge geschehen. Diese Thatsache wird von aller Welt als eine Friedensbürgschaft aufgefaßt und willkommen geheißen werden. Der Griechmkönig ist freilich in einer schlimmenLage Er hat dieser Tage unserem Gesandten, v. Radowitz, erklärt: länger als bis zum Früh jahre könne er sein Heer nicht von dem Losschlagen auf die Türken zurückhalten; komme eS nicht zu», Kriege gegen die Türken, so breche der Bürgerkrieg in Griechenland aus. Seit Freitag sind die Montenegriner in Dulcigno. Am Sonn abend fand die förmliche Abtretung der Stadt an den montenegri nischen Häuptling BozoPctrovich statt. Derwisch Pascha soll für die Durchführung dieser Uebergabe eine ganz besondere Auszeichnung seitens des Sultans erhalten. Ein militärisches Heldenstück war diese Aktion nicht, aber als eine Wohltl-at begrüßt sie Europa aus voll ein Herzen. Die Zeitungsschreiber brauchen nicht mehr dieses Wort in die Feder, die Zeitungsleser vor die Augen zu nehmen. Wer den Sinn für Komi! nicht ganz verloren, dem mußte die Komedir, welche da» kleine freiheitsliebende Bergvölkchen mit den drohenden Panzer ungeheuern des großmächtigen Europa Monate lang auMhrte, eine Quelle von Heiterkeit sein, wenn freilich auch der Spaß grau sam lange währte. Glimpflich genug sind Rochefort und Laisant, Herausgeber des .Meinen Pariser»" vor dem Pariser Gerichte angekommen, welches über sie wegen ehrabschneiderischer Beschuldigungen des früheren Kriegsministers v. Cissey abzunrtheilen hatte. Sie wurden zusam men zu 5000 Francs Strafe und 18,000 Franc» Geldbuße vcrur- thrilt; Rochefort muß außerdem da» Urtheil in seinein Blatte ,Hn- transigeant" und in zehn anderen Journalen addrucken. Diese Ziffern erscheinen nach deutschen Begriffen allerdtngs enorm hoch; nach dem französischen Preßgejetz sind sie jedoch als sehr niedrig zu bezeichnen und cS ist nicht zu vergessen, daß daS Gericht nicht auf Gesängnißstrafe erkannte. Die schwergravirlichen Beschuldigungen von LandeSoerrath und Bestrafung beim Ankauf von Remonte- pfrrden, Mtrailleusen und anderem Kriegsbedarf, dessen sich Lissey schuldig gemacht haben sollte, erweisen sich als vollständige Erfin dungen. Jntereffant wurde die Gerichtsverhandlung durch mehrere Umstände. E» gelang dem Larernenmann Rochefort in keiner Weise, sich als einen Märtyrer der Freiheit aufzuspielen und eine tiefge hende Erregung der Bolksmassen zu erzielen. Neugierige drängten sich natüruch in großer Anzahl vor dem Justizpalaste; aber als Rochefort'o Versuch, die Vertagung der gerichtlichen Verhandlung bis dahin hinauszuschieben, wo die parlamentarische Untersuchung beendigt sein würde, vom Gerichte angewiesen worden war, »rahm das Publikum diesen Beschluß, ebenso später die Verurtheilung Rochefort's selbst, mit verhältnißmäßiger Gleichgiltigkeit.auf. Hin gegen drängten sich viele Freunde des Kriegsnnnister v. Cissey in den Gerichtssaal und zwar wählten sie dazu die Ädvokatenrobe und da» Barrel, um desto sicherer Zulaß zu finden. Sie begleiteten olle Aussätzen für Eifsey nnt demonstrativem Beifall und suchten daS Gericht soeinzuschüchtern, daß der Präsident den Saal räumen taffen »rußte. Eine wahr« Wohlthat würde es sein, wenn die Franzosen au» de« Ausgange diese» BerleumdungSprozeffeS die Lehre ent- »ibmm. «i« lächerlich die ewige Spionenriecherei ist. E» ist ein Unfug, gerade unter den Heerführern dieLandesvcrrüther z» suchen. Der Prozeß Cissey hat den Franzosen die köstliche Gewißheit ver schafft, daß ihr Mobilisirunasplan, die Jestnngspläne und andere wichtige militärische Geheimnisse unentwciht und noch nicht cingc- sehen von den Augen der „Prussiens" in den Schubfächer,^ und Mappen des Kriegs,ninisteriume ruhen; mögen sie nul'i,'i.j„^igt sein und die lächerliche Spionenriecherei sich abgewöhnen. vir"^ Die englische Regierung hat beschlossen, das ParlcimF -.. nicht bereits im December einzuberufen, sondern damit bis zu», 0. Ja nuar zu warten. Auch sieht sie von Zwangsmaßregeln ab, will vielmehr den Versuch wachen, durch eine 'Reform der Bodengesetze die Gcmüther wieder zu beruhigen. Deutsche Blätter sind gefüllt mit Berichten über agrarische Verbrechen, welche von Seiten der Mitglieder der irischen Liga begangen worden sind, allein von den Missethaten der Grundbesitzer ist nie vdcr nur sehr selten die Rede und doch müssen diese viel mehr als jene beachtet weroen, wenn man die ganze Bewegung in Irland und den Widerstand der liberalen Mitglieder des Ministeriums gegen Zwaugoinaßregeln verstehen will. Nachstehende Mittheilung, welche einem Bericht der Landliga ent nommen ist. wird dies klar mache». „Die Pact'tci, eines Gutes, welches ein gewisser Antont) Ormssn i„ Stalllnamore besitzt, sind von eine», RealcrungS- Kommissor au> ü'.»ä Ltt. geschätzt — ln Wirklichkeit müssen aver die Pächter mehr cilö das Dreiioche. 102^ 2st. und ovendretn alle Steuern, selb» diejenigen keSGutodcrrn be-al len; die Päch ter baden üderdie» mit Ihren Familien tür den Gulöh.rrn schwere Arbeit - »icbt unter drei Tagen ln der Woche zu verrichte» und dürke» ohne Eimvilliguiia desselben nicht bciratben. Wegen einer Grille res Gutsherrn batten mehrere Pächter ihre gerade erbaute» Häuser nicdenurcißcn und sie an eine, andcrcn Stelle wieder anszurichte»; gefielen sie ihm auch hier nicht, io baiten die Pächter die kostspielige Arbeit nochmals zu verrichten. Die Pächter, welche ihr Land gut !» Stand gesetzt hakten wurden vertrieben und denselben Haideland Kigewiclen. 'An Geldstrafen schlimmster Art ließ es der GurSbcrr gleichfalls nicht fehlen, in vielen Fällen ,'nr geradezu lächerliche Vergehen. Lin Bauer, weicher einen Stein am Giebel seines Hanfes nicht vergvps» hatte, wurde zu >0 Schilling; ein NeinrS Mädchen, kaö durch einen Zaun geblickt batte, zu 5» Schilling; eine welche den Käven lm Winter nicht ebensoviel Milch abmelken konnte wie lm Sommer, zu ^/- Schilling Strafe veruttbellt. In diesem Augen blick lollten über hundert Pächter dieses GntSverrn ermiktirt werden. Mag auch Verschiedenes in diesen, Bericht übertrieben sein — die Thatsache, daß die Pachten viel zu hoch und die Pächter völlig rechtlos sind, ist auch von anderer Seite so über allen Zweifel fest- gestellt worden, daß man sich in Wirklichkeit nur darüber wundern kann, daß die Irländer diese Zustände überhaupt noch so lange er tragen haben. Die von dem Minister geplante Reform dürste aus eine Ausdehnung des sogenannten Ulster Pachtrechtes auf ganz Irland hinauslausen, wodurch ein System fester Pachten, eure per manente Kommission zur Abschätzung der Pachten, Ersatz für Melio rationen, das Recht auf Verkauf des Pachtrechtes seitens des Päch ters und ein billigeres Verfahren beim Verkauf von Grundstücken eingesührt würden; auch von der Verwendung von StaatSgcidern zur Urbarmachung wüst liegender Ländereien ist die Rede, doch läßt sich hierüber nichts Bestimmtes sagen. Neueste Telegramme der .,TreSy,ikrNachr."v. 20. Novbr. Berlin. Se. Majestät der Kaiser unternahm gestern Nach» mittag in geschlossenem Wagen eine Spaziermbrl uud bat Nachmittags l llbr den deutschcn Botschafter :» Paris, Fürste» Hohenlohe, in Audienz cmp»a»gen. Die Erlrankung des Kai sers bestand ln Akbimnigsbcicbwertcn. die Nacbtö auslralcn und ln Apetttlosigkeit. die bereits bchoeen »st. Naumburg a. S. Dle auf beute anberamnt gewesene Versteigerung der Saale-Unstrut-Babn iGroßbcringcn-Strauß- kurt, tst rcsultatloö geblieben: es criolgtc kein Gebot. DaS zulässig niedrig,le Gebot wären " Millloncn Mk. gewesen. Berliner Börse. Die beutige Börse war reckt aniinirt, namenMch gegen Schluß. Sie setzic zwar kcn Awang etwas nie driger ein. dacv stiegen die Kourie im Verlaute, zum ^bcll nicht un beträchtlich. Im Vordergründe standen rmsitcke Wenbe, dietlark po»s,Irt wurden, angeblich imolgc der vom neuen rus'.Finanzmir.isier rrolcktirkcn Flnauzrcsormcn. Dagegen trat.» österreichische Bahnen von der bevorzugten Stellung, die sie bisher etnuahmcn, zurück und schlaffen »ich erst gegen Schluß der allacmcinen gün- tilgen Strömung mehr an; nur Elbckbal «bis 8t, tbatcn sich hervor. Auch vrcnßtsche Bahnen waren ve:nachlässige. Scbr bevorzugt waren Banken, namentlich auch Dresdner, die zwar etwas abgabe», sowie Leivz. DiSconto sM- Hn höher,. Bergwerke beliebt, besonders Dortmunder, die I höher schloffen. Von jäclff. Industrien waren böbcr Stlckmasckinen j-s- l Pree.», Nähsahen. Wiede und Hartman,,, niedriger Scbönbcrr und Gusiitahl <le l Proc.», sowie Solbrig. Wechsel zu letzterem Lourw begehrt, namentlich Paris z„ Ligiiibat!c'iic>zwecken. u-ripMdjtzcenr M ^ Proc.. doch scheint eine Verffritung des Geldslaudes durch fort währende Geldverschlsfungen nach Amerika beoorzufteden. Lokales und Sächsisches. — Sc. Mai. der König und Se. k. H. P ri»z Geor g begaben tick am Freitag „ach Berlin, m» an den Hossaadc» in der Kolbitz-Letzliuger Forst tbcilzniiehinen. Nack Beendigung derselbe» gedenke» die Herrschaiteu nickt über Berlin, sondern dtreit vierher zurüclzukchreli. — Se. Grc. der Herr Kriegsminister von Favrice vat tick am Sommvend zur Beiwohnung der Bundesraivssitzung »ach Berlin begevcn uud i», Hotel Mcinvard Wohnung genommen. Leine Rückkehr er'olgte bereits geillr» Abend. - Der Hotgärtiier Gottheit Posch ar ökl), hier, Hai daS AlbrechtStrcuz erhalten. — In Stettin hat am Sonnabend der Stavellaut der Glattdeck-Korvette Carola siattaesiinde». Dieselbe war a»l den Wertten teS Vulkan gebaut. Den Taulakt vollzog der Marineminttter General v. Stolck. tnbem er nach dem „Dr. I." folgendes sprack: „Eine Glattdeckü-Korvrtte wollen wir beute dem Meere üdcrgeben und mit ihr die drukscbe Leekrait erhöben. Für den Krieg lst kaö Schiff nur berusen, unseren Schlachtschiffen zur Sette zu sieben: sein größerer und schönerer Berns soll darin be, sieden, zu allen Zetten die Meere zu durchkreuzen und bellend und stützend da einzugrciscn, wo untere ln der Fremde wellenden Brüder dessen bedürfen. Diele» Ausgaben entspreche M soll da» Schiff den Nanu» einer hoben Frau tragen, wclckr einen, lm Kampffe hockdewäbrten kgl.Fühicrzui Seite „chl.rem Kvuig von Sachsen» und welche selb» in ihrem Laube bic Mllde vertritt und deren Hilie überall da gewiß ist, wo des Lebend »»aniilgtacher K»,„pi dazu Veranlassung gievt. lind io tause ich dich aui Befehl Lr. Bia« jeität des Kaisers am den Name» Ihrer Majestät der Kvnigln von Eackie»: Carola." Wenige Augenblicke, nachdem vir Schauinwelnslaich; in hergebrachter Weise am Bug brr Korvette zerschellt, wurden die das Schiff noch haltenden starken Taue gekappt, uno Io beireit vo» jeder Fessel glltt die »Carola" unter dem Hmrabruke» aller Anwesenden majeffälllch und sicher den, Wasser zu. lieber den glücklich vollzogene» Ltapellaui wurde sofort Sr, Mai. den, Kaiser sowohl nie Sr. Mai. dem König von Sachsen telegraphische Meldung gemacht. — Dieser Tage hat sich auch Se. Lrc. der Minister de» Innern bezüglich der Errichtung einer Dravtseilbabu nach der Battci unter Führung eines Forstbeamten an Ort und Stelle insormlrt. — Spate st e„S heute Mittag 12 Uhr soll vezüglsch der Volkszählung jeder HauShaltungSvoritand und jede einzeln lebende sclbMäudtae Perlon in, 'Besitze einer HauSbaltungöliste und Wc hnungSkarke sei». Wer bis davln noch kein Formular erhielt, hat dies bis spätestens tt Uhr beute Abend aul dem Bureau seine» ZählkrclicS zu melden. Wer dies nicht thut, veriällt in eine Strafe von 5 Mark. — Gestatten Sie mir, nochmals mit einigen Worten aus die vielbesprochene Angelegenheit cerBeglnnzeitbeShlesiaea Vol kvschul-U>, terrtchts in den Sommer-Monaten zu- rückzukommen. Nacktem um Ostern d. I. der hiesige Lkattrath aus nur ihm bekannten Gründe» den 7 Uhr-Beginn brkrctin hatte, äußerte bekanntlich die Bürgerschaft mit seltener Elmnütbigkelt u, d gestützt aus di? gewichtigsten Gründe (die wir hier nicht wie derholen wollen, ihre cnlschiedenc Abneigung gegen biete Maß regel und den dringenden Wunsch, die bisherige Aniangöstunde <8 Uhr, wenigstens iür die Bürgerschulen betbehaiten zu sehen. Diese .Kundgebung geschah nicht nur durch die Presse, sondern auch burck daS legale Organ der Büraer ckalt, ras Stadtverord nete,i-.Kollegimn, welches sich in dem genauen Vrrhältnlß von 2: i imit 38 gegen li« Stimmen) im Sinne seiner Kommittenten auösprach. lind mm erlährt der gute Dresdner aus dem Amt», blatte, daß der Stadtratb trotz alledem und alledem mit unerschütterlicher Zähigkeit sür die 4 Monate Mal-August am 7 Udr-Beglnn in allen Volksschulen keftbält. Von den vielen gegen diese Maßregel ins Feld gerührten triftigen Gründen ist unseres WIssenö kein einziger widerlegt, für dieselbe kein einziger stichhaltiger geltend gemacht worden. Denn auch der alleinige einigermaßen plausible Grund, daß cS sich darum handle» die weniger heißen früher» statt der wärmerrn spätem Stunden zu benutzen, wirb durch die Thatsache hinfällig, daß die Kinder ja doch, mit Ausnahme der paar sog. .Hleeicri'en-Nachmlttage, in den alicrsckwülsteii Tagesstunde» (2-4» in der Schule auohalten müsien. wogegen die Stunde von H-12 sicherlich wenig in Be tracht kommt. — Ist eS unter diesen Umständen zu verwundern, wenn das Publikum in dem Verhalten des Rathes einen Zug jener Neigung zur Beamten-Autokratle, zum behördlichen ,0' «st mon hon s»!»i8ir"-Regiment erblickt, welche zu unserer Zeit im Großen wie im Kleinen wieder so unverhüllt vervortrltt t Wie schwer auch die sprichwörtliche deutsche Unteribanen- sresp. Lamms-, Geduld zu derartige» Erwägungen sich auftafft, so fehlt es koch nicht an Deutschen lauck in Dresden nicht!), die der Meinung sind, eine Behörde, wie beispielsweise ein Magistrat, sei nickst ausschließlich eine alö zum Beieisten von obcn berab im Sinne teö „anlgeklärtci, Despotismus" bcrcchtlgie Obrigkeit, sondern auch ein ganz klein wenig aiö taS bcaustragtc außsührende Organ des allgemeinen Willens der Bürgerschaft zu betrachten. Irren wir hierin, io wünschen wir belehrt zu weiden; haben wir Recht, so ist der Wunsch gerechtfertigt, daß unsere Meinungsgeiiosien sich i hinsichtlich der in Rete stebeuden Angelegenheit reckt zahlreich ! und energisch in unserem Sinne äußern möchten. Wolür baden !wir Stabrvcrordne'e. BczlrkSvcrcine, Bürgcrversammlungeud - Man muh jetzt bei der Einnahme von Zweimarkstücken ! vorsichtig sei». Dieser Tage sind in einem hiesigen großen Droguengeschäft i» kurzer Auictnandcrwlge von verschiedenen Pckiomn jc ein falsches solches Geldstück angebracht worden. Das Gepräge der Stücke ist zlcmiich gelungen, doch hak cs nickt ganz die Sckär>e cckicr auch der Klang kann leicht täusche", dock grci c» sic sich etwas fettig, d. h. riickclartig, an. 'Wie gciagt — Vorsicht! — DaS Direktorium der hiesigen Diakonissenanstakt hat gestcr» an beo Hoiroah Ist. Steizner Stelle zum Oberarzt dieser Anstalt den in Neustadt praktizirenden Arzt Im. Taend- I er gewählt. — Eine heißere Generalversammlung, wie die am Sonnabend Abend i» Hclbig'o rocken, Saal Dresdner Thierichutz- vercin abgcbaltcne wird cs selren geben; der Schweiß pcrltr nur so non den gerötdckcn Gelichtern. Es waren in dem engen, sehr niedrigen Raume ininvcstcnS zweimal so viel Menschen l«Dc»ne» und Herren» zusammengeströms, als darin angemessen Platz finden koiintt». Niiwilliüriich kam Einem die Frage, ob das hochgeschätzte Direktorium ticsts eine edle Mission er'üllendrn Vereins „ickl soiort im Name» der Menscklichkclt Protest!« haben ! würde, wenn eine glclcke Anzahl «einer Schützlinge ln verbälttilß- ! mäßig eben so uuzulängli.t em Raume und gleich dicker Luft wäre ! zusammengetriebki, worden. Doch wohl! - ES warb auch ein Antrag aut Vertagung clugebracbt, der sich auch aut andere <or- mclle Gründe ttützie. — man lehnte ihn jedoch ad. Der Brenn punkt dieses Abends war dcr Auötrag einer Differenz, ln die der seit III Ial-rci, als hervorragender Tb'klschutzvcreinlcr bekannte hiesige virettor Herr Maraucrtt mit der Majorität deö VcretnS und ii czlcll mit dessen dermaligem VorNaiidömitgUed. Herrn von Weber - Vertaner mehrerer Schritte» gegen bie Vivisektion - geratveu ist. AuS der mitunter äußerst heftig geführten diese Differenz behandelnden Debatte gelst etwa Folgendes hervor: , Als vor zwei Jahren aus den Kreisen der Thier,ctuitzvcreiue heraus das Hör» des Au'ruhrS gegen die im Allgemeinen wovl von jedem fühlenden Menschen verdammte Vivisektion ertönte, da stimmte Herr Direktor Marguari zwar auch mit ein. doch nickt so radikal, so mächiig wie die Mebrzadl der dcutickcn Thlersckutz- vereinler. Am dem letzte» großen Kongreß in Gotha wurde eine Petition an den »Reichstag beschlossen und Herr» Marquart jalS Präsidenten des Kongresses zur sofortige» Abgabe einge- > bändigt. Hierbei ioll er nickt nur den Anti-Violscttious-Best,eb. ! unge» geradezu entgegengewirkt, sondern auch die betreffende Peil Zion, die erst kürzlich wieder zum Voisckelo gekommen. , ^ ' >llch unterdrückt baden! Ans Grand dieser Beschuiklgun« ^ der mitanwcsente Herr Direktor Marcmart unendlich dn ; verletzende Urtbelle über fick ergeben lassen denen « schli, i dir Bemerkung cntgegrnfteUtr. er wvtte. wenn chm Am
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