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Dresdner Nachrichten : 02.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188012020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-02
- Monat1880-12
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 02.12.1880
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«r.SS7.> MlNrnuia vom I. rc-dr.: Soroweter uo» vl»or vdiow, «oamera«« iviAbdi» SU.» »SS HU»»., I,ü ukstem 1 MUl. gksallc». Tvrniwiueltigr. ». »Icaum.: c!trpll»kl, utkdr. Lemp. !>"«.. vochllt Tcmp. S - W. >2i»d Ol! Wind. oclchi »euiSlll. Aussichten mr den 2. Dezeinorr: dann allmählige Trübung. Donnerstag, 2. Deeemßer. Voltttsche«. Seit einein halben Jahre besteht da« Gesetz gegen den Wucher in Kraft. Wohl sind bereits einige »vohlthätige Folgen eingetretcu; eine Anzahl Wucherer haben aus Furcht vor der Bestrafung ihr schmachvolles Handwerk ausgegeben ; ferner ist den Kapitalbedürftigen möglich geworden, Gelddarlehne zu menschlicheren Zmsen als zeither m erhaltm. Vor Allem ist der Skandal beseitigt, daß königliche Richter wucherische Verträge und Geschäfte, deren empörender Inhalt offenkundig war, schützen und somit die Gerechtigkeit zur Magd der schnödesten Raubsucht machen mußten. Gleichwohl ist darüber keine Täuschung möglich, daß nach wie vor flott gewuchert wird. Rur selten hört man jedoch von einem Wucherprozesse. Lesender« au« jenen Kategorien von Bewucherten, zu deren Schutze da» Wuchergesetz vorzugsweise mit erlaffen wurde: Offiziere, Beamte und Lehrer, wird fast Nie eine Klage wegen Wuchers angestrengt. Und wo kein Kläger, ist nur selten rin Richter. Rach wie vor wird von gewerbsmäßigen Wucherern an Beamte, Lehrer und Militärs zu übermäßigen Zinsen Geld verliehen und ihre Nothlage therls durch Gewährung wucherischer Darlehn«, theils durch Prolongationen bestehender Verbindlichkeiten gegen hohe Provisionen ausgebeutet. Jene Blutsauger scheuen sich jetzt ebensowenig ,vie früher, die Btschlagnahme von Gehaltstheilen der Beamten, welche die Darlehne nicht freiwillig zurückzahlen, se, e« im Wege der gerichtlichen Zwangs vollstreckung, oder durch direktes Ansuchen bei der Vorgesetzten Behörde jener Beamten, zu beantragen. Ersichtlich trogen jene beklagenLwerthen Beamten Bedenken, Anzeige bei der Staatsanwalt schaft über das mit ihnen abgeschlossene Wuchergeschäft zu machen, weil sie sich dadurch selbst als leichtfertige, nothlcidende, als rvirth- schaftlich unsolide Leute an den Pranger zu stellen fürchten. Denn das wesentliche Krrtenum de« strafbaren Wuchers ist die gesetzliche Ausbeutung des Leichtsinnes oder der Nothlage deS DarlehnSsuchers. Dadurch wird aber die Anwendung eines heilsamen Gesetzes recht erschwert. Denn eine energische strafrechtliche Verfolgung der Wucherer, welche gerade mit Beamten oder Militärs wucherische Geschalte machen, würde eine heilsame Einschränkung dieser v rdcrb- lichm Geldgeschäfte, die leicht den Beamten zu Verbrechen führen können, dewtrken. Umsomehr erfüllt un« mit Freude ein Verfahren, welches der Magistrat zn Berlin eingeschlagen hat. Derselbe hat smmtliche Organe der städtischen Verwaltung augeivrrsen. in allen Fällen, in denen entweder voin Gericht auf Antrag eines Gläubigers Gehaltsquoten eine« städtischen Beamten beschlagnahmt werden, odcr vom Gläubiger direkt bei der Vorgesetzten Behörde des Schuldners eine Beschlagnahme von GchaltSquoten beantragt wird und in denen ferner der Verdacht nahe liegt, daß der beantragten Beschlagnahme ein Wuchergeschäft zum Grunde liege, Dmuncialionen an du Staatsanwaltschaft behuss weiterer Verfolgung zu richten, ohne Rücksicht daraus, ob der von dein Wucherer geschädigte Beamte die sttasgerichtliche Verfolgung seine« Gläubigers wünscht oder nicht. Aus Grund dieser Anweisung sind bereits von den städtischen Behörden in Berlin mehrere Denunciationen gegen dasige bekannte Geldwänner, welche mit städtischen Lehrern und sonstigen Beamten in Verbindung gestanden und neuerdings diesen gegen hohe Zinsen Tnlehne gewährt resp. prolongirt haben, an die Staatsanwaltschaft zcrichtet worden. Dieses Vorgehen der Berliner Kommunalbchörden erkennen wir mit rückhaltloser Freude an und knüpfen hieran nur den Wunsch, daß die sämmtlichen Behörden des Reiches, der Einzel starten und der Gemeinden. ähnliche Verfügungen erlassen mögen! In unverkennbarer Weise wendet sich die öffentliche Meinung immer stärker gegen die Aufrechterhaltung de« Freihafenprivilegcumü der Hansestädte. Der Kamps um den Zollanichluß derielben ist aus der ganzen Linie von der Spree bis zur Elbe und Weser entbrannt. In Hamburg selbst ist die kleingrwerbliche Zollanschlußpartec und die Mehrheit der Gewölbe- und Geschäftsinhaber keineswegs ent- muthigt. daß die Großhändler ihren Widerstand sortsetzen. Auch in Bremen hat di« Zollanschlußparier ein « neuen Erfolg zu verzeichnen. Der Gewerbe-Convent, nicht etwa eine freie Vereinigung odcr eine jener berühmten Volksversammlungen, welche alle ihre vor,geschlagenen Resolutionen „einstimmig" faßt, vielmehr eine staatlich eingesetzte Körperschaft, die alle.Handwerker und die kleinen Steuerzahler umfaßt, hat erklärt: der Zollanschluß des Bremer Staatsgebietes läge in dessen eigenem Interesse. Der Freihafcnpartei in beiden Hansestädten wird e« daher immer schwieriger, den Nachwei« zu führen, daß die Aufrechterhaltung dieses Privilegs im Jntereffe Deutschlands selbst liege. Der ganze Streit läuft darauf hinaus, gewisse Straßen und Stadtviertel Hamburgs asS Freihascngebiet auch ferner zu erhalten. Denn Niemand im Binnenlande hegt das thöeicht« Verlangen, die Stellung Hamburgs als Welthandelsstadt zu beeinträchtigen. Der bekannte Brief Bismarck « an die Hamburger saßt ebenfalls in« Auge Vorkehrungen solcher Art, daß das inter national« Geschäft ungestört wie bisher seinen Gang gehen könne, was, da bei diesem Geschäfte die völlig freie Bewegung in der jever- zeitigen Bearbeitung. Thrilung, Um und Verpackung und Hin- und >rbcwtgung der Maaren die Hauptsache ist, edenfall« daraus htnauSlcmft, daß gewisse Quarttere von der Zollaufsicht und Zoll Kontrole frei bleiben, um so dem internationalen Geschäfte ein Unterkommen bieten zu können. ES ist also eine reine Straßenfroge Nun knüpft man hieran als weiteren Wunsch, daß das Zollabsertiguvgsverfahrcn künftig weniger lmreaukratisch-schwersällig gehandhabt werde. Dieses Verlangen ist an sich ganz berechtigt. Leider aber haben die Steuerbehörden bei einer ganzen Anzahl solcher Händler, die z. B. einen großen Lheil des Korn und Mehlgeschäftes in der Hand haben, die Wahrnehmung gemacht, wie frech »ÄeuerhnUerziehungen versucht werden. Daher die Engherzigkeit der Steuerbehörde, über die der solide Handel, das ehrliche Geschäft so oft klagt. Da« ist e« ja eben, wa» wie ein gif- ftffre Rehlthm, aus unftnn ganzen GeschäftSlebm lieatc vietzettii gercschen Manipulationen, die Reppachmachereien und Muschkopen einer gewissen Sorte von Händlern schädigen den ehrlichen Verdienst und die anständige Hantirung am meisten. Ist das solide Geschäft auf lange Zeit und gründlich ruinirt, waö kümmert'« Jene ? Sie ziehen mit dein schnöden Verdienst weiter und fangen mit der größ ten Seelenruhe ein anderes Geschäft an. Die Treue des Menschen gegen den Menschen kommt dabei immer mehr abhanden. Die politische Bedeutung des Ausganges des Prozesses Rochefort-Eissey besteht darin, daß der Laternemnann dadurch er- muthigt worden ist, nunmehr auch eine Reihe anderer hochgestellter Männer zu rviniren. Besonders zielt er auf den General Galliset und dessen Schützling Gambetta selbst ab; denn Mac Mahon ist ein unschädlicher Mann geworden, während Gambetta schon den Fuß erhoben hat, um die letzte Stufe zur höchsten Gewalt in der Repu blik zu ersteigen. Seit Wochen beschuldigen die Blätter der Rothen ganz offen Gambetta, sich während der zweiten Hälfte des letzten Krieges, da er der Diktator Frankreichs war, aufs Schmachvollste um viele Millionen bereichert zu haben. Es werden aus der Zeit, da ilim die Heeresverwaltung unterstand, die ärgsten Betrügereien und Bestechungen unter Anführung aller Details behauptet. In Roche fort kocht der ungestillte Haß der Rothen, verschärft durch die Ab neigung gegen die jüdische Herkunft Gambetta's. Nun begreift man, warum Gambetta es so eilig hatte, aus den Gerichten alle unabhängigen Männer zu werfen und die Richterstühle mit seinen Kreaturen zu besetzen. Rochefort muß sich aus den härtesten Ur theilspruch gefaßt machen, wenn er sich wegen Verleumdung Gam- brtta'S vor Richtern zu verantworten hat, die dem Ringe angehören, der jetzt unter dem »nächtigen Schutze Gambetta's das reiche Frank reich bewuchert. Wer in dieses Wespennest sticht, »nutz auf Alles gefaßt sein. Gambetta aber geht in der Zerstörung aller Faktoren weiter, die sich seinem Willkür-Regimente cntgegenznstcllen »vagen. Jetzt nlnrmt er die katholischen Gesellenvcrcme cmss Korn. Ten wüthenden ClnbbS der Coinimmarden hingegen wird keilt Haar gekrümmt. Renette Tele«ra«!Mt «er..Dresdner Rschr." v 1. Decbr. Berlin. Der Kaiser Ist von dem Erkäktimg«zustai»be. der ihn iin Laute der vorigen Woche betroffen. soweit bergestellt, daß bereit« die Lpazlertalmte» »ven», auch zunächst nur in» geschlosst iienWagen.wirverau.grnommeu werben konnten. Die ministerielle ..Pro». C orr." bespricht een Versuch derKortschrfttSpartci, Bismarck zu »öthigcn, als Handeiöminilter der Ber>»hung deö Hgnrels- miiilsteriu,»« im Abgeordnetenbause bcizuwoimc», und sagt: Alle Diejenige», welche des Reichskanzlers Politik und seine Blanc iür dasWobi weiter üewcrblicherElasscn irgendwie unterstützen oder auch nur reisen lasier» »'ollen,müssen sich vereinigen, um ibi» dieEriüllung keiner schweren Ausgabe» z», erleichtern, nicht durch zwecklose Aniordcrungen noch zn erschwere». Lm Abgeordnetenbause tbeilte Minister Mavbach die Gesichtspunkte mit, von denen die Regierung bei Schaffung der Acadeinie »ür Bauwesen auoge- gangen. Um in der Auswahl dieses »visienichasiljch technischen Bciratbö nicht beschränkt zu sei», seien mit königl. Geuebniiguug auch hervorragende Persönlichkeiten anderer Staate» herangezogen (die sächsischen Mitglieder wurden bereffs gcsler» an anbercr Steile namhait gemocht». Auch die Pläne hcrvvrlagendcr Rcichö- baurc» sollen der wissenschaftlichen Bcurtlicilung der Akademie untcrworten werden. Reichensperger Crescld »vünichte, daß der Akademie eine gesetzliche Buffs gegeben werde, damit sie sich zu cncr »Art Oberinstanz entwickele und de» vielfachen Unjuträgstchkeiien im öffentlichen Bauwesen abbeise. Kanalwcic» betreffend wurde cegierungo. scitig erklärt, daß die Außstchrung des Kanaibaucö von Krank- tult a. M. bis Mainz ernstlich inö Auge geiaßt sei. Einem Rhein Maas-Kanal hätte» »ich bis jetzt unübcrslcigliche Schwie rigkeiten entgegengeftellt. Die zum Umbau des LanöwebrkanalS ln Berlin gekörperten l'/»Millionen Mr.wurdenabgelebnt. Beim Justtzbndget brachte Abg. Kröcber plötzlich das Unwesen der Totalisators bei den Rennen in Lankwitz-Lichterftlde zur Sprache. Ber "'ksuch betrage bis 20,000 Menschen, der Umsatz v>ö 5,o Millionen. Diese« Unwesen gebe gerade an Sonn- m.o Feier tagen vor sich. wo trtckliche ländliche Beschäftigungen verboten seien. Seiten« der Regierung wurde mitgethrtlt. daß bisher an dem Verfahren vom Totalisator nicht« Stra»bares getunten worden sei; doch werde neuerding« dagegen behördlich einge schritten. - Wie cs beißt, beabsichtigt Bismarck, den Vcrbanv- lunaen des Abgeordnetenhauses, sowie der kommenden Reichs» tagSlesston belzawobmn. Hall e. Bei Buckau «st ein Güterzug entgleis». DaS Hanpt- geleile tft dadurch versperrt. Berliner BSrse. Di: bäusig beobachtete Erscheinung, baß die Börse in ven ersten Tagen eines neuen Monat« leblos ist, machte sich auch beute geltend. Freilich trugen bierzu vte Be türchkungrn wegen zn erwartender Geldknappheit nicht wenig bei. London und Paris schicken viel Gold nach Amerika, va die Goibverschiffung. dadurch daß New-slwck den Sterling um 1 "/«, beravsctzte, rentabel wird. Man hofft allerdings, baß vir« nur vorübergehend sein »verte. Russische Werkte waren wieder bevorzugt, obgleich man sich keine allzu leichte Decemberliguida- tion versprich». Kreditaktien 3. Franzosen I Mark Vesser. Eisen bahnen vernachlässigt. Berltn-Dreödmr Staimnaktien I Pror. bester. Prioritäten behauptet, ebenso Montanwertbe. Unver kennbar ist, baß von allrn Seiten Anstrengungen gemacht wer den, die Course aus ein höheres Niveau zu bringen. I» erster Linie prosttireu hiervon Banke». Deutsche und Darmstädter sind «n den letzten Tagen bauern» gestiegen. Dresdner Bank und Leipziger Dtöconto waren auch heute wieder «was höher. Auch iür Industrien ist die Gesammtstimmung günstig. Von sächs. Inbustriepapieren zogen Körner. Stick,naichsnen u. So« orig etwa« an. Wechsel zu gestrigen Coursen gesucht. Privatbiöcont 3>/«Proc. Lokales and Sächsische». — Der Kaiser lmt nach den Vorschlägen de« Bundeörathe« de» Geh. Ober-Reqierungsr.siv Kienitz und heu Geh. Jusliz- raw Taube zu Rcia «gerlchtsrätben ernannt. - Sin l)r. Eckstein « Lrelle hat her Swbtrath vou Leipzig zum Rektor de» rbomosgymnasiun « den jetzigen Konrcktor Vr. Aungmaun gewählt. Man bezeichnet die Wahl bteieS noch ziemlich iungrn Gelehrten al« sebr glücklich. - Prot. vr. Klost. Direktor ber Turnlcbrer.BttbuvgS- anstalt hier, hat die fürstlich rumänische goldene Medaille I. Kl. kür Kunst «nt Wissenschaft erdalm». — Eli» vor einigen Wochen hier verstorbener Beamter eines hiesige» »sfiziellrn Kak>eni»stitutS soll, wie sich verauögesteUt bat, ei» Defizit von ca. -O.UOO M. hlnterlassen haben. Das selbe soll dadurch entstanden sein, tan er Wettbpapie»e. welche Ihm zur Auibelvabrung übergeben »raren, in seinem Stutzen vcr- »renbet bat. — „Seit wann bewohnen Sie diele Wohnung«'' — Diese Krage der VolkSzäblungskane beantwonetc geiler» ci» Dresdner durch die Worte: „Seit dem 4. Nov. ES »vor wobl einer der ältesten Bewohner Dresdens, der Senior des Advoka- tenstandes. Herr Rechtsanwalt HevdenreIch. 17v>» geboren, bat dieser würdige GreiS als iuiigcr Mann von 26 Jahren sein Heim aus der Amaliensllaßc gegründet, alö er seine Gattin ehe lichte und seit iener Zeit niemals die Wohnung gewechselt. Der Kall dürste einzig dastche». — Das Gesetz, betreffend die Erweiterung und Abänderung des MilitärgeiebcS. welches vor einiger Zclt pudttzirt wurde, be« rührt nauirntsich die Ersatzreiervisten in hervorragender Welle, die bisher io gu» wie vou allen milltärischen Pftlcbten be ttelt waren, und von weichen nmimevr eine besondere zu Hebungen in brr Dauer von >4 Tagen biS tt» Wochen ocran- aezogen werden können. Sille aei-tzlichen Bestimmungen, die kür dir Eriapreiervisten maßgebend sind, sinken sich ln übersichtlichster Welle in einem «oeven erschienenen und durch E. Pterion, Dresden, zu 25 Pi. pro Errmplar zu beziehenden Schrtftchen: „Der Ersax- Reservist" zusamincngestellt. Wir können da« Studium dielet SchriltchenS den Eriatz-Reservlstc» erster wle zweiter Klasse eben so empfehlen »vie den Herren Gemeinde-Vorständen, von welchen in der Regel In dieser Angelegenheit Auskunft er beten wird. Die dem Schcittcven beige ügtrn Schemas zu G« suchen und Meldungen für alle nur donbaren Kalle vettethrn dieser Instruktion einen besonders praktischen Werth. — ES werten oft Kau'veriräge über Mobllien mit der Ab rede getroffen, daß der Verkäufer die verkausten Gegenstände leih weise weiter benutzen und ein R ückkauiörecht sür eine be stimmte Dauer haben soll. Eli» solcher Vertrag ist nach rrtchS- gerlchtlicher Erkcnntniß ein gültiger Kaufvertrag und ber Käufer bat ca« »stecht, die Herausgabe der Mobilien zu verlangen, wenn der crauspreiS nicht innerhalb der verabredeten Zelt zuruckaewäl«t wird. Selbst wem» dem Kcmsgcschäit ein Darlcbn zu Grunde liegt und der Kcniivrrtrag nur dl? Sicherung des Gläubigers bezweckt. Ist der Vertrag gültig, anögc -omnien der Schuldner weist nach, v.iß her Vertrag von beiden Seilen nur zu dem Zwecke bienen sollti. dir Movllien deö Schuldners dem Angriffe anvcrer Gläubiger zu entzleben. — Der nLmste sächsische — der v. - Keuerwehrtag wird in Döbeln abgebalten. Am gestrigen Tage feierte de» Bureau-Assistent bei den sächsischen StaatSefsenbavnen, Herr Robert Kritzsche hier, in weiteren Kreisen bekannt als Herausgeber de« „Fahrplane« für Sachsen, sein 25,jähriges Dlenstiudiläum. Beinahe ble gleiche Zeitdauer hindurch, in welcher der Jubilar der sächsischen Staat«- clscnbahnen ein treuer Beamter war. stand sein Eoursbuch al« zuverläisiger Wegweiser ln» Dienste des Publikum«. Au« den kleinsten Ainängen heraus durch allerlei Opfer an Zelt. Mühe und Geld hindurch bat c« sich zu einem höchst achtbaren Glieke in dcrEonrsbuch-Literatur emporgeschwmige»», bas seine »Freunde nack» Tausenden zählt. Mögen bcm rüstigen Jubilar noch diele Jahre ungetlübtei» Schaffens bc'chtcden sein! — Seit Montag bat das bekannte Gemälde des Malers Heine: Kronprinz Albert wird an der Spitze deö siegreich ein« ziehende» sächsischen Heeres von den Verirrten» der Stadt Dresden begrüßt, tu» großen Sltzungssaale deö hiesigen Rath- hauscs seinen dauernden Platz gesunden. — Bon gestern ab bis »nit 24. v. ist !m kgl. Kunstgewerbe museum mit Genevmlgung deö kgl. Ministerium« deö Innern eine Weil» nacdtsmei ie kunttgewcrbllcherGegenstände geöffnet. Die Ausstellung füllt drei Säle und 6i Dresdner Gewerbtrel- bendc haben dieselben mit ihren Produkten gefüllt. Gestern ward die viel Schönes und Kostbares bietende Messe bereits von Sr. Exccllenz Minister v. Siostitz-Wattwitz, dein Oberbürgermeister vr.Stübcl u. mehreren anderen hervorragenden Personen besucht. — In Bezug aut den gestern reftritten Todesfall, die Krau des Maurerpoliers R. betreffend, wird uns von Herrn vr. Bille, dein zuerst herbeiacrufenrn Arzte, bescheinigt, baß Frau R. allem Anscheine nach einem Htrnschlage oder einerHerzlähmmig erlegen ist. UebrigenS werde noch Sectio» de« Leichnam« vorgrnommen werden. Sonach dürste die ? orcSuriache in kemer äußeren Ein >virkuug durch Mißhandlung zu suchen sein. — In den drei letzten Hauptversammlungen de« Dresdner Allg. Handwerker-Verein« beenvcte Herr vr. vt»U. Blochwis »einen Vortrag »brr „die Vettolgungrn ber Deutschen In Bödmen", welcher die Periode vom Beginn de« »Otävrigen Krieges b>s aui die Neuzeit umfaßte. Von vorgetübrken Neu« beite» intcrcssirtcn namentlich die Modelle einer Winviangthüre vom Mitglied Weber, deren Mechanismus da« Seldliautgeven und Zuschlägen unmöglich macht, vom Mitglied Otto Schubert vorgezeigte Bett-Sopdas und ein vom Mitglied Schlossermeister Heinpel angetertigrer Apparat zur Verdatung de« Einftierrnv vr« GaieS. — In der zweite« Hauptversammlung brachte Herr Rechtsanwalt Emtl Lehmann einen Vortrag über ..Iin«- und Wechieischranken". — Der am letzte». Monrag gebaitcue Bortrag des Herr» Stabsgefreiten der kaiserlich deutschen Marine Arno Eiigelhaupt batte das geräumige Vereinölokal bis aui den letzten Platz gestillt. Die Präsenzliste wies über VOtt Anweftnve nach. Redner batte die zweisahrige Reise bcS „Prinz Abalbert", an besten Bord Prinz Heinrich von Preußen seine Rette um die Erve unternadm. mitgcmacht und entrollte ein lebendige« Bild ber Reise boin Oktober bl» zur Rückkehr am 2st. September 188» in Atel. Besonder» erwähneuvwertv waren vte Mtttheil- unaen über Madeira und Kunaal. Montevideo, vie zweimalige Passtrung der Linie. Valparaiso in Chile. Japan iJebdo». ber elimonatiiche Aufenthalt an de« chinesischen Küsten, von welchen (Hongkongs unterm lo. Juni 1880 die Rückreise über Java. Vorgebirge der guten Hoffnung. Sr. Helena und die Küste Spa niens angrtreten wurde. Da» Schiff, welche« ln diel» zwei- iäbrige» KabN >0.400 Meilen zurückgelegt. einen großen Wir bel- sturm tTeiiun» an der lapanestichen Küste glücklich üverstgnoen. batte 4ftll 'Mann Besatzung au Borb. von denen nur 2 die Hei mat» nicht wiederiabeu; brr Eine warb va« Opfer seiner Zrun- kenvelt. indem er in ber See verunglückte. derAnvere Narb eines natürlich«. Totes, der Dritte (ein Seekabel» vergiftete sich aui dec Rückreise durch Opium. Die Sammlung De« Herrn Engel- Haupt. welche außerdem noch rbo'oar.ipbüche Ausnabmcu vo« Menschen. Gruppen. Städten unb Landschaften enthalt, wird auch noch im Sauft te« Donnerstags Meier Woibe im Vcretvtz, lokal aufgeffellt sein. Herr Sct'mievemeister Meißner von Hz» »mititte nach Schluß be« Vortrags die allabendlich letzt itz Victoria-Salon gezeigmi mhstertvica Künsie des oualäuvriH Dexter in fetze aeluffckener. anzietenb«« «tzh frappant« Weift
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