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Dresdner Nachrichten : 24.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188012242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-24
- Monat1880-12
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- Dresdner Nachrichten : 24.12.1880
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«««. M«fl« «II »«kU> H,«dnr». gcanlsurt, «k», —»«»»«»»«. ».«,—vuriaurd. »««t».I. , »c«. i»V,r^.' Tageblatt für Aokttik. Unterhaltung, Geschästrverkehr. LörsenderW, Fremdenliste. l» dik".q"tle°8^ voo v. L. «ütLvll. 72, 2vIH2I7«>nu« s, ck„It,--»„ 4, oivpuoült als Lpvcirllität Lr»»»Iteii4»I»ri»tUI»Iv, Lt«. und t nppSirrvnU«» ja grüsstor ^usvvatll! /u dilligstsuLrsissu. Iliustrirts kroisliston gratis und franco. mmiV»«, Straßvurg. LanbeöauSschuß. An läßlich einer Petition. betr. bie Wledereln- »ührung der französischen Sprache In den Volksschulen, erklärte >ie Reaieruna. tat, sic von Dem biöberiaeirarunbsävllchen Stand« Varl l4»i»Äl»»n»-Ktr»»»,« ffs r. 4 « » dl » omptiodlt soinv ^omdLväluuL mit Lltävut8vLvL ^Vvinntuben x; MBiek fn8ed6 ^uLtvrn. Orü88t68 ^oinlasor. II) -'.s.N W»t G»r»nN« svr »»I «rsch,««n »rr ^ wir» ,t«»t,,,«»««. »u>w»rtt,r Limone»«-«luttrit» v»n un» unbrkLNNtengtrmcnu«» " z,n«u insonre» »ir nur »«»rn »,»»«««»,-A«I,l««t d urch rtrsmarl«,, «der Polleüij-üilung, «lcht Silben «ollen IS Plae. 2» lern» sür dbe Momog»»Rum»«r oder nach einem l)el»ag« di» Petit- »eile 2S Pfge. liiebmlttn», « vdr. ll»id« keei»«. li»,t»pl«I t«» krl. t. Uenärl! Ri»«t 8ir»v«üpst«r, oder: «Iir« V»t«r SLuttsr. Lonnabond, I. koiortag, 2 Vorstoliuoeon. " " ' A-i ' Isackm. 4 Ukr. üaido kreise. Kastspivi dos krtlul. Diva Uondvi: I»t« Siülisi'tii. Abends 7V« Utir. 6astsviol dos krl. 8opLis Xüuitr 2um I.Llaio: 4u»i»iitu, oder V1« Ln8lL»Ä«r 1» 8pi»,ieu. punkte nicht abzugehen beabsichtigte. Paris. ReglerungsseitS wirb bestätigt, daß England den Schledögcrichtövorschlag annahm. London Daö Gerücht über, eine Demission beS Vice- köntgo von Indien wird minbestenSHö verirüet erachiet. - Tie Engländer wurden von den Boerö deS TraiiövaaliandeS bei Mibdleburg ge!d,lagen. Der Verlust der Engländer beziffert sich aut 200 Tobte und 50 Gefangene. wilternng vom LI. D«c»7.: «arometrna« o»lnr v«„w, «allnra« IS, <«bd».on.)l Aussichten für den 24. December: Mild, vorwiegend trübe MN. Ie,k »»Nee» n Min. N.I.IN.» -7->u-en,ome,»ar. n - I» u a» „ 4,v» ^»»>.»,>7»» . ^7>»4l7, VV4I4 «4»e,r, FV , Wttlemng vom«. !v«c07.: «arometrnach v»rnr wann rave IS, MdbS.aii., -HeHRD 7^s MIN,, teil netter« " MiU. nefallen. Tdcrmometogr. II. »teaum.: l« o W nikdr, «** ** W V» j lemv, 7 ° W„ bö-bll« Temu, ld>,. " W. Slld-West-Wind. Bedeckt Neaen. höchste Temp, I Slld-West-Wind. Bedeckt, Regen. ivslcl regnerisd), windig. Freitag, 24. Tcccmbcr. veianlworlUcher Redacicur sllr PvsissfchtA vr. Emil Biereh in Dresden Nunmehr ist auch die dritte Blume des Steuerbouquets in den Warmbeeterr des Bundrsrathes aufgeblüht: die Wehrsteuer wurde in den Ausschüssen mit nur geringen Abänderungen angenommen. Würde der Reichstag, so lautet der durch die osfiziösen Blätter ver breitete neueste Waschzettel, die drei Steuern (Stempel-, Bier- und Wehrsteuer) bewilligen, dann sei keine Erhöhung der Matrikular- beiträge erforderlich; dann sei auch Fürst Bismarck dafür, daß nicht bloü ein einmaliger, sondern ein dauernder Erlast an direkten Staatsstcuern eintrete und zwar von 1882 an. Uni einen festen Gang in diese Steuerangelegenheit zu bringen, hat Fürst Bismarck die Führer der konservativen Partei nach Fricdrichsruhc gewinkt. Auf ein unbefangenes Urtheil macht diese Sache den Eindruck, als sei Alles sehr auf Schrauben gestellt. Es ist unwahrscheinlich, daß der Reichstag die erwähnten drei Steuern in der vorgeschlagcnen Höhe bewilligt; vielmehr wird er einzelne Theile, z. B. den Quit tungsstempel ganz streichen und an eine Erhöhung der Bicrsteuer tvon einer Bcrdoppelung ist wohl gar keine Rede) erst dann gehen, wenn gleichzeitig die Spiritusbarone und Zuckerlords, die jetzt viel zu wenig Steuern zahlen, besser herangekriegt werden. Wie sich dann schließlich das gesummte Finanz-Ergebniß der Steuer-Erhöhungen herausstellt, Das vermag heute wohl selbst nicht die feinste Finanz nase herauszuschnobern. Von diesem Crgebniß aber den Erlast der direkten Steuern abhängig zu machen, das heißt, auf Treibsand bauen. Leicht kann es dann so kommen, daß die Regierung eine gewisse Anzahl Millionen, viele oder auch nicht so viele, als sie möchte, bewilligt erhält, daraus aber die Schlußfolgerung ableitet: sie könne unter solchen Umständen nicht zum Steuererlaß schreiten. Bei so verwickelter Sachlage ist der Wunsch der halbkonservativen „Post", eines der Blätter, welche dem Fürsten Bismarck sehr nahe stehen sollen, sehr begründet, daß der Kanzler möglichst bald seine Abgeschiedenheit im Lauenburgschen aufgeben und nach Berlin kommen möge, um mit fester Hand das Steucrprogramm durchzu führen. Bedenklicher erscheint das Liebäugeln der Provinzial Eorrespondenz mit den Nationalliberalcn. Tie Besorgniß liegt nahe, daß dann die einstweilen auss Trockene gesetzte Schaar Ven- nigsen's wieder ins Fahrwasser kommt. Eine Neichsgesctzgcbung, die unter Mitwirkung Bennigsen's und seines Anhanges zu Stande kommt, fordert das Mißtrauen aller wirklich staatserhaltenden Ele mente und Parteien heraus, entfremdet und verkältet sie. Die von jener Schaar in der Gesetzgebung geleisteten Thatcn liegen dem Volke bleischwer in den Gliedern; rin Versuch, sie abermals heran zuziehen, würde bald als ein allgemeines Unglück empfunden werden Die wüsten Scenen, welche in der Berliner Reichshallen-Volks- versammlung stattfanden, müssen von jedem Freunde der Ordnung, des Rechts und der Freiheit entschieden getadelt werden. Die Ber liner Juden sind allerdings nicht sreizusprcchen von der Schuld, diese Auftritte hcrbeigesührt zu haben. Jene Versammlung war von Gegnern der Juden cinberufen; die Juden hätten klugerweise ihr ferm bleiben sollen. Statt dessen machten sie den fortgesetzten Lersuch, die Versammlung zu stören oder gar zu sprengen. Dabei zogen sie den Kürzeren, und cs ist einzelnen von ihnen übel genug ergangen. „Im Hintergründe wurden wieder einige Juden unter furchtbarem Ge schrei, unter Puffen und Schlägen hinausgeworfen", das ist der rothe Faden, der sich durch den Vortrag des I)r. Henrici in jener Versammlung durchzieht und wenigstens zwanzig mal in Parenthese im Berichte wiederkehrt. Solche Vorgänge gereichen keiner Ver sammlung zur Ehre; Prügeleien in einer Versammlung der Reichs hauptstadt sind kein Gegenstand, auf den selbst die Prügeler mit Be hagen blicken dürfen. Scharfe Rügen sind da wohl am Platze. Aber man soll sich hüten, aus jenen wüsten Vorkommnissen zu weitgehende Folgerungen zu ziehen. ES ist verdächtig, daraus, daß die Juden einmal den Kürzeren gezogen, für eine allgemeine Beschränkung der Versammlungsfreiheit einen Grund herzunehmen. Die Ankün digung gar, man solle ein Ausnahmegesetz gegen die Antisemitm machen, ist eine starke Dreistigkeit. Die Auswüchse der antisemiti schen Bewegung wird Jedermann verdammen; der innere Kern der Bewegung: die Deutschen wieder zu Herren in ihrem Hause zu machen und das Volk vor der sonst unvermeidlichen Knechtschaft unter einer kleinen Schaar Ausbeuter zu retten, ist wohl berechtigt. Ihr gehört auch die Zukunft. Wäre der Versuch menschendmkbar, mittelst eines Ausnahmegesetzes diese Volksbewegung ersticken zu wollen, so verdiente unser Vaterland das Schicksal, das es sonst er wartete. Der Gedanke selbst beweist nur die Stärke deS Selbstge fühls, von dem die trotzige Berliner Judenschaft noch erfüllt ist. Das liegt am allerwenigsten im Interesse der vielen ehrenhaften Juden, die mit uns Christen allezeit in Frieden und Güte gelebt haben, und mit denen wir als Bürger eines Staates auch ferner in Eintracht zu leben gedenken. Aus der diesjährigen Rangliste ist zu ersehen, daß etwa 400 Secondeleutnantsstellrn im aktiven Heere unbesetzt sind. Der frühere so starke Zudrang junger Leute zur Offizierslaufbahn hat in neuerer Zeit wesentlich abgenommen. Wie für die neu zu errichtenden Regimenter die erforderlichen 328 SecondeleutnantSstellen beschafft werden sollen (ganz abgesehen von den höheren Rangklaffen) ist einstweilen unerfindlich. Man behauptet nun, daß das Avancement jetzt langsamer gehe als früher. Ein strebsamer Offizier will doch endlich auch einmal zu einem Commando, zu einer Stellung gelangen, die ihm eine gewiss« selbstständige Thätigkeit und dem entsprechende innere Befriedigung gewährt. Besonder« befähigte Offiziere machen wohl im Generalstabe eine rasche CarriSr«, aber der Durchschnitts offizier gelangt neuerdings inimer spärlicher zu den höheren Führer stellen in jenem rüstigen Mannekalter, wo besonnenes Wägen und thatlustige Initiative gleichmäßig zu ihrem Rechte kommen. Seit 5 Jahren hat sich z. B. die Leutnantszeit, laut AnciennetätSliste, um 2—3 Jahre verlängert. Wenn auch die Kriegskunst inimer schwieriger wird, so ist sie doch nicht gerade in den letzten 5 Jahren gleich um so viel schwieriger geworden. Raum für die strebende Jugend! Bei einem schnelleren Avancement wird es an genügenden Offizieren nicht fehlen; sie erringen dann schneller eine sorgenfreie, materielle Existenz, bessere gesellschaftliche Stellung und vor Allem mehr Freudigkeit und Schaffenslust! Die allgemeine Volkszählung, die in Deutschland und der Schweiz am 2. December stattfand, wird in Oesterreich am 31. December vorgenommen werden. Der Sylvester ist an sich wohl ein besserer Kalendertag dazu, aber der Tag des Jahresschlusses ist, praktisch betrachtet, recht wenig geeignet zu diesem wichtigen, volkSwirthschaftlichen Geschäft. Während in Deutschland aber Niemand ein besonderes lebhaftes politisches Interesse an den Ergebnissen des Zählgeschästes hat, ist in Oesterreich gerade das Umgedrehte der Fall. Alle Nationalitäten legen das stärkste Gewicht darauf, recht staick aus der Zählung hervorzugehen. Namentlich die Ezechen wollen ihr Uebcrgewicht über die deutsche Bevölkerung Böhmens mit stattlichen Ziffern beweisen. Sie bedienen sich dazu höchst unlauterer Nüttel. Ein starke Pression wird ausgeübt, daß Alle, die in wesentlich czechischen Bezirken wohnen, auch wenn eS echte Deutsche sind, in der Rubrik „Umgangssprache" sich zur czechischen Nationalität bekennen. In sprachlich gemischten Bezirken schüchtert man die Deutschen ebenfalls ein, ja sogar in die rein deutschen Bezirke schicken die Ezechen Aufrufe, sich als Wenzelssöhne aus den Volkszählungstabellen zu bekennen. In einem Aufrufe heißt es: „DaS ist unsere heilige St. WenzelSivrackie. dieselbe Sprache, in welcher der unsterbliche Meister Huh die Rechte unserer Ration gegen geistliche unv weltliche Fürsten vertbeidtgte; eö ist jene czechische Sprache, zu bereu Pertbeibigung und Verherrlichung der unüberwindliche Heeriührer Johann Zizka mit seinen Brüdern Taboriten unzählige Stege erfocht; dieselbe Sprache, sür welche bie Märtyrer aus dem Weißen Berge bluteten-, jene Sprache, deren sich so inbrünstig der gestierte Patriot BobuSlaw Balbin annabin. welcher letzt vor dem Himmlischen Throne del dem czechischen Landeöpatrone sürbittet: „Heiliger Wenzel. Schutzpatron, lasse keinen Czechensobn Auf der böhmischen Erden je zu Schanden werben!" Huß und Zizka, der heilige Wenzel und der Jesuit Balbin werden also angerufen, damit die Volkszählung für die Ezechen günstig ausfalle. Wer könnte aber auch daran zweifeln? Scheint sich ja doch die Sprachenverordnung schon bis in den Himmel zu erstrecken und das Czechische Umgangssprache zwischen den Heiligen zu sein. Die Deutschen haben einen Gcgen-Aufruf an ihre Landsleute erlassen, sich frei und offen als Deutsche zu bekennen und sich durch keine Nebenrücksichten oder Einflußnahme beirren zu lassen. Neueste Telegramme der „Dresdner Rackr."v. 23.Decbr Berlin. Dle Immediateingabe der rheinischen Katholiken anläßlich der Kölner Dombaufeicr beantwortete daö Ministerium wie folgt: Der Kaiser überwieö die Eingabe dem Ministerium und dies entschied: ES erachte eS als unangezetgt, die Kölner Dombaufcler alö AnSgangörunkt von Erörterungen und kirchen politischen Anträgen zu machen. Berlin. Die Ernennung der durch die Krone zu berufen den Mitglieder deS VolkSwirthschastsrathö steht in nächster Zell bevor. Die Einberufung beS Volköwirtösdiasröratbö wird gegen Ende Januar erwartet. — Der Gesetzentwurf über bie Verwen düng der infolge ber weiteren ..Neichösteuer-Resormen" an Preußen zu überweisenden Geldsummen, welche dem preu ßischen Abgeordnetendause bereits -»gegangen ist, be stimmt. daß diese Summen zu einem Drtttdeil zum Erlaß der Klastensteuer auf den vier untersten Lteuerstu«en, im klebrigen zur Ueberwetlung der Grund- und Gebäudesteuer bis auf Höhe der Hälfte des etatSmäßigen SollvetragS diese Steuern an dle Kommunal« Verbände verwendet werben sollen, und zwar unverkürzt. Wien (Herrenhaus). Bei der Budget-Annahme brückte Schmerling Namens seiner Gesinnungsgenossen die ernstesten Be sorgnisse über die von ber Regierung Angeschlagene Richtung aus; bas Vorgeben ber Regierung, welches sie nur mit Sorge und Mißtrauen betrachten könnten, fübre Gefahren für die StaatSelnbett. die Eintracht der Völker, das seste VerwaltungS- ge«üge und die Verfassung herbei. Wien. Der Wiener Gcmeinberatb beschloß, dle durch den Ausfall beS OpernballeS versügbaren 40,000 Gulden zur Aus lösung von verpfändeten Winterkleidern, Leibwäsche. Bettwäsche und Werkzeugen biö zum Betrage von 5 fl. und die kaiserliche Spende von 40,000 Gulden zur Berweilung an Nothleibenbe in Beträgen von 10 bis 50 fl. zu verwenden. Eine gemcinberätv- liche Deputation wirb diesen Beschluß dem Kaiser unterbreiten. London. Nach einer amtlichen Meldung auS Kapstadt bat Oberst Baker den Häuptling de« PonbomesenstammeS. Uruhlonbto, vollstänbia geschlagen. Der Feind verlor gegen 300 Mann. Die Engländer erbeuteten eine große Menge Vieh. Urublonbto entkam. Der Verlust ber Engländer betrug einen Offizier und drei Mann tobt und zehn Verwundete Dublin. Die Zollbeamten beschlagnahmten im Clarefluß unweit der Einmündung in den Shannon da« Schiff „Juno" mit einer Ladung amerikanischer Waffen. Ein Truppenthcil be- etzte daö Lchtff. Eine Anzahl langst au- Amerika gekommener, m DiNrlct sich aufhältenber lunger Leute steht unter polizeilicher Ueberwachung. Roubaix. Die Firma Funk u. Co. stellte ibre-Zablungcn ein. Passiva sollen 3'/, Millionen sein. Leipzig ist stark betbciilgt. «rliner Börse. Aus Grund fester Pariser und Wiener Meldungen setzte auch die diesige Börse fest ein. doch besserten sich die Course im Ganzen nur in bescheidenem Maßstabe, da sich ber Verkehr nach wie vor ln engen Grenzen hielt und die Geldknappheit andauerte. m- solern von einem solchen überhaupt bie Rede sein kann. Gelb stebt eigentlich in hinreichendem Maße zur Verfügung, nur ist eö tbeuer. Schluß fester und belebter. Creditactlen 2'/-, Fran zosen und Lombarden le 1'/» Mark besser. Oesterreichische Bah nen vielfach höher, so Elbetbal, die 3 Mark anzogrn. Preu- Prsorltätrn zum The« gefragt, österreichische geschästS- Fond« ruhig, aber fest; sür ungarische Golbrrnte und russische I880es Anleihe besserer Bedarf. Für Banken bestand zum Tbcii Interesse. Sächsische Bank '/ü Proe. höher. Ebern« nitzcr Bankverein I, Dresdner Bank > e Proe. niedriger. Man« tanwerthe fest, aber geschältölos. In sächsischen Industrien wenigVcrkcbr. Frisier 3Proc. niedriger, SchönhcrrundLoldiig je 1 Proc. besser. Lokales und Sächsisches. - II. MM. der König und die Königin beehrten gestern Mittag den Weihnachtödazar deö Handwerker-Vereins im Tivoli mit einem Besuche, um mehrfache Einkäufe zu machen. Se. Majestät erkundigte sich in huldvollster Weise nach der von dem Verein unterhaltenen LebrlingSschulc, sowie nach den Lchr- liiigövervältnlssen im Handwerkerstände. Während der Anwesen heit II. Majestäten führte Herr Mcchanlkcr Richard Kandier bie wohlgelungencn Porträts deö Königs und der Königin, die Enthüllung der Germania auf dem Altmarkte. sowie auch einige Ansichten deö Greben Gartens. der sächsischen Schweiz re. vor. — Wie alljährlich kurz vor dem Christfeste ward auch gestern Stad,mittag 5 Uhr vom hiesigen Armen amte von den auS allen Schichten der Einwohnerschaft ziigfeflesseiicii Gaben au. 400 arme Kinder hiesiger Stabt (ISO .wnabeii, 204 Mädcheil, ein „heiliger Christ" aut riesig langen, mit vielen mächtig großen Tannenbäumen besetzten Tafeln beschert. Heller noch alö die reicke Menge der strahlenden Lichter glänzten bie Augen der Kinder, als sie unter den Klängen eines von der Manntzfeldt- schcn Kapelle gespielten ..EinzugömarscheS" halb zaghatt, halb neugierig den Saal betraten und an Ihrer Majestät der Königin vorüberzogen nach ihren reich belegte» Plätzen. Mit milder Freunblichkeit crwiedcrte Ihre Majestät viel« fach die Grüße der vorübergehenden frohen Kleinen, von denen freilich die mellten recht unbeholfen dreinschauten und ihren komischen Knix machten. Nach einem allgemeinen Gelange und dem rer Kinder „Stille Stacht, heilige Nacht" hielt Herr Pastor l)r. Sülze dle festliche Ansprache und griff tief in die Herzen ber Hörer. Am Schluß dcrBescherung packten alle Kinder gewissen haft daö Ihre in die mitgedrachtcn Tücher, Körbchen. Kopfkissen- Überzüge re. und trabten fröhlich ab. Im Ganzen ist die Samm lung, die 3bl? M. ergab, gegen baö Vorjahr leider um etwa 800 M. zurückgeblieben. Von dem Ertrage der Cigarrenspitzen- Sammlipia deö Hrn. Restaurateur Prätoriuö (103 M.) konnten wiederum 3 Sparkassenbücher gekauft werben. Aepfel und Nüsse fielen diesmal weg. aber einen Stollen und einen schönen Pfeffer kuchen erhielt ein jedes Kind zu seinen sonstigen, del Allen werth- vollen und nützlichen Gaben. - I. K. H. Frau Prinzessin Georg, die hoheProtek- torin beS Pestalozzisttsts. wohnte vorigen Dienstag in Begleitung der Prinzessin Matbilde der Weibnachtsbescherung in der Mädchen- dcschättlgungöanNalt aut der Palmstraße, ebenso Tagö darauf derselben Feier Im Knabeiierziehungshause, wo die Prinzessinnen Mathilde und Nlnria Josepha mit erschienen, bei. In gewohnter Huld batte die hohe Protektor!» den bcdürstigsteii Zöglingen auch eine glänzende Silberipende aut die für sie bestimmten Plätze legen lassen und ebenso batte unser Im Wohlthun nie er müdender edler Mitbürger Herr Johann Meyer sämmtliche Kinder bei beiden Bescherungen mit Geld beschenkt. Wie die übrigen zahlreich erschienenen Komitee-Damen und Ehrengäste, die ber erhaltenen Einladung gefolgt waren, sprach and, I. K. Hoheit den AnstaltSvorstcbern gegenüber Ihre hohe Befriedigung über den ganzen Verlauf terVeschcrungöscierlichkctten auS. Die hochcrirculiche Thciliiabme. welche alle Glieder unseres Hoden Königshauses den zahlreichen Wohlthätlgkettö-Aiistaltcii widmen, kann nur segensreich aus die Kinder des Volkes cinwirken. — Der hiesige österreich-ungarische Gesandte, Graf Wöl ten stein. welcher seit längerer Zeit nach Wien zur Dienst leistung Im Ministerium deö Acußcren kommandirt ist. trifft jetzt zu kürzerem Aufenthalte hier wieder ein, um den mit der Ncu- iabröseier verbundenen diplomatischen Verpflichtungen am könig lichen Hofe nachzukommen. — DaS Hof m arid, allamt versendet soeben die Hof ansage sür die GratulationS-Cour am Ncusalirötage bei den Königlichen Masestätcn. Sin demselben Tage rindet Abendö PräsentatlonS-Cour und Assembler in den Parabesälen statt; bei letzterer nehmen auch dle Prinzen und Prinzessinnen deö König!. Hauses bie allgemeine GiückwünschungS-Cour entgegen. — Zum Thatbestand derfabrlässigenTddtung eines neugeborenen Kindes ist nach relchögerichtllchein Erkenntniß die Feststellung brr Lebensfähigkeit desselben nicht erforderlich — Auf Grund deö Socialisteiigesetzeö wurde ein in Zürich erschienenes Flugblatt: „Die Herrschaft der Verbrecher", verboten. — Oessentliche Sitzung der Stadtverordneten den 22. d. M. Der Vorsitzende, Herr Hotrath Ackermann, thellt mit, daß dle Einführung der neuen Stadtverordneten Mittwoch den 5. Januar Abendö 6 Uhr erfolgen soll. Der RcchtSauSschuß legte einen gedruckten Bericht über den vom Stadtrath aus gestellten Entwurf deS OrtSstatuteö t?3 Paragraphen) vor, ber schließlich nach langgedehntcn Debatten in der mehrfach ver änderten AuSschußsassung Annahme fand. Unter Anderem wirb In K 31 bestimmt, daß mindestens zwei Dritttheile der besoldeten Rath-mitglleder. einschließlich deö Oberbürgermeisters und Bürger meisters. Juristen sein müssen. Hier beantragte St.-V. 1>r. EhalybäuS anstatt „zwei Dritttheile" nur „die Hälfte" zu setzen, da durch das Ueberwiegcn der Juristen in der Verwaltung Vieles umständlicher und unpraktischer würde, als wenn auch Männer aus der praktischen Welt, Männer irgend eines technischen Faches, Kautteute, Fabrikanten. Industrielle mit zu vlrigire» hätten. Er verkenne nicht, daß die Juristen bei ihrem Bcruic das praktische Leben auch kennen iemtcn. aber dieses Leben sei meist ein „Scheinleben", nur auS den Akten autgestiegen. ES sind dies Anschauungen, mit denen der Antragsteller allerdings nickst ver- einzelt dasteht; sein Antrag ward indessen, nach mehrfacher Ent gegnung von luristtschrrSeite, abgelebnt. Zu dem tz5l. welcher von „Nebenbeschäftigungen" der besoldeten RatbSmitglieder han delt, bringt St.-V. Baumeister Strunz einen Antrag ein. der dabin abztelt, daß man dem OrtSNatut auch einen Paragraphen ktnstlcht, welcher bestimmt, ob und Inwieweit ein Angehöriger beS Stadtverordneten - Kollegiums berechtigt sein soll, entgeltliche Arbeiten für d>e Stabt zu übernehmen. weldierAntrag Annahme stabet und dem ReästSauSschuß überwiesen wird. Die Ver anlassung zu blelem Antrag liegt In lenen öffentlichen peinlichen Angriffe«, bie Herr Strunz wegen seiner Mitarbeiterschaft a« städtischen öffentlichen Bauten erfahren hat. So entrüstet mau über diese, einen achtungSwcrrhen Mann verdächtigenden Angriffe sein mag. um so mehr wird man eS mit Freuden begrüßen, wen» die vielfach zu gehässigen Urthellen Veranlassung gegeben habende blShcrlge Unklarheit In der angeregten Frage ortöstatutarisch bestimmt'' Form erhält. Eine Arbeit, eeiche eit S34 beide
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