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Dresdner Nachrichten : 15.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188001151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-01
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- Dresdner Nachrichten : 15.01.1880
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Lurwürlige Annoncen» «utiräte vo» uns undelannlenMrmen und Perionen inienren wir nur arge« !vr>t»um»ra»»»>Zat,luun durch Brietmavlen oder PotieiNjaUlung. Sich! Tilde» losien IL Psäe. 2n- teraie Iür die Monlago Nummer ober nach einem Fenialle die Pelll, teile LS Ps»e. «r. 15?SLMlMI88V. ^n- and Vvrkuut nll«r StsLlspspioi-v, pfLnädi-isfs, /IvttöN 6t« ^.usüiidlmi^ »Hör Ooupous. IIusntAeltUelis Lonirolv der Vorloösung ullsr VVartlrpnpiaro. ^Ilc>8 uuoli uut'lin6l1i«I>6>n VV'-L« Vomlvllslslls für Nvoksol e V«. i 1 fal <4 's ! löloaant u»ci eoniiüi-ftrhel olnaorrcdww lftistimini. Oarämubon S > u. 8tallu»8«li. Vor/ü^Iiolror ttoitunic-n-wlit iür vanion, llornm V»tti>r»»I>, u. liinilor /ujS'leiDLqosicoit. ^uslvibon vIvMiter ttcntpteräv ponslonsstsllungsn, ! u. I'alll-Mscim'l «! /m» 8o!bstkut8cliiivn. Zutuutimo von ken- fjtruvenli »88v 6r<iA« .änswnlii vnii ttc>i>i>t«-rclon xnm Voslcauf WitterangSauSsichten: Wolkig bis trübe, Niederschläge, etwas wärmer. 1Ä. Pottttsche-. Seit Wochen kein Sonnenschein I Das Himmelsblau wie ver schwunden. Der Kalender scheint zu lügen. Die Tage nehmen astro nomisch zu, aber die Stacht bricht zeitiger herein und die Morgendämme rung dauert länger. Nebelzug und Wolkmflor beschatten Fluren und Straben. Die Hyazinthen bleiben verdrossen in Topf und Glas, kein Sonnenstrahl küßt durchs Fenster ihre Keimkraft wach; die Photographen blicken trübselig nach der trübseligen Stelle am Himmelszelt, wo sonst im Januar das Tagesgestirn wandelte, alle Gemüthsmcnschen erleiden melancholische Anwandlungen. Da wirkt e« mit befreiender Kraft, wenn der Humor zu Ehren kommt. Und ist es denn nicht «in lustiger Einfall, wenn der deutsche Reichstag in einer Zeit, da Sparsamkeit im Haushalte jedes Einzelnen uod im Staate dringendes Erforderniß, für die Diplomatie splendide Gehaltserhöhungen und Zulagen bewilligen soll, wie sie ein reiches Volk kaum in fetten Jahren zugesteht? Es hat einen humoristischen Beigeschmack, daß der deutsche Staatssekretär des Auswärtigen, der bisher 36,000 Mark bezog, künftig einen Gehalt von 60,000 Mark erhalten soll. Das macht 6000 Mark mehr, als sein Chef, der Reichskanzler, selbst an Gehalt bekommt. Der durch den Tod des Herrn v. Bülow erledigte Posten in der RetchSregirrung hat bisher nicht besetzt werden können. Fürst Hohenlohe, Graf Hatzfeld, Herr v. Radowitz und andere Diplomaten haben abgelehnt, den Reichskanzler, wenn er fern von Berlin weilt, im auswärtigen Amte zu vertreten. Wahrscheinlich waren andere Gründe, wohl persönlicher Natur, maßgebend für ihre Weigerung, als der angeblich zu geringe Gehalt von 36,000 Mark. Will man jetzt durch di« horrende Höhe deö Gehaltes locken, über manche Unbequemlichkeiten, welche jener Posten mit sich, führen mag, hinweg zu sehen? Ueberhaupt ist in der Zeit des Skvthstandes und der Deficite immer Geld für eine hohe Diplomatie vorhanden. Zur Mobiliar-Ausstattung des Palais des Gesandten in Wien, dessen Erbauung allein gegen 1 Million gekostet, fordert man die Kleinigkeit von 120,OM Mark! Der deutsche Gesandte in Belgrad soll auf 37,OM Mark 5000-f»), der in Japan auf 69,OM Mark (9000 4-) aufgebessert werden. Ein adeliger »Vater kann gar nicht besser thun» als seinen LUus „Gesandten studiren" zu lassen. Gerechtfertigter als diese Fürsorge für die Diplomatie, über deren realen Nutzen sich die Zweifel immer mehr festivurzeln, sind Aufwendungen für das Consulatswesen des Reiches. So wird die Forderung, in Sydney einen deutschen Gcneralconsul mit 89M0 Mark Gehalt anzustellen, wohl kaum Einwendungen Hervorrufen. Eine sehr übel angebrachte Sparsamkeit hat sich die bairisclie Kammer erlaubt. Die Würzburger Universität begeht demnächst die Feier ihres 300jährigen Bestehens Die bairischen Ultramontanen strichen jedoch die hierzu geforderten 10,OM Mark Staalszuschuß, nicht aus Rücksicht auf die Steuerzahler, sondern um an der modernen Wissenschaft, die auf den deutschen Universitäten gelehrt wird, ihr Müthchen zu kühlen. Die Ultramontanen haben es der Münchener Hochschule nicht vergessen, daß, als sie derselben 44.000 Gulden zur Feier ihres 4Mjährigen Bestehens bewilligt hatten, diese damals den AlUatholiken Döllinger zum Rector wählte. Dm Aerger darüber muß nun die alma water äulia zu Würzburg büßm Erst wenn die deutschen Universitäten wieder den strengkatholischcn Eharakter des Mittelalters tragen werden — von einer gänzlichen Abschaffung der Universitäten selbst sahen die schwarzen Herren in München zunächst ab — dann werden sie ihnen wieder Gelder zum Jubiliren bewilligen. Das aber wolle der gute Genius deS Vaterlandes verhüten. Die Würzburger Studenten aber dürsten beim JubelcommerS ihrer Hochschule den Münchener Jesuttenkmchten nicht gerade einen Ehren-Salamander reiben. In Pest wiederholten sich die Demonstrationen gegen das Adel-casmo. Diese Kundgebungen des Bolksivillens gegen die Vor rechte und Lorurtheile der Aristokratie sind für Den, der nur einigermaßen mit den Sitten Ungarns vertraut ist. eine Erscheinung von nicht gewöhnlicher Bedeutung. In keinem Lande, selbst England nicht ausgenommen, hat so wie in Ungarn die Aristokratie die ton angebende Führung deS politischen und gesellschaftlichen Lebens übernommen. In der Regierung und im Parlamente, in der Justiz wie im Heere, an den Centralstellen wie daheiin in der Provurzial- verwaltung dominirt der Adel;.ist cs nicht der reiche, angesessene, so ist es doch der arme, halbproletarische Adel, der sogen. Bundschuh- Adel. Er bestimmt ausschließlich den Gang der Politik, die gesell schaftlichen Einrichtungen, die Gewohnheiten, die Sitten, ja er modelt sogar die Sitte. Der Respekt vor den Cavalieren ist jedem Ma gyaren angeboren. Jetzt aber ist »»an nicht mehr wie sonst gewillt, lächelnd und schonungüvoll die Ausschreitungen Derjenigen zu dul den, welche einen glänzenden Namen tragen und von den alten Geschlechtern abstammen. Das Leben und die Ehre eines Jour »allsten gelten dem ungarischen Volksurtheile soviel, wie die ganze Titel- und Namenspracht des AdelScasinos. Allerdings haben die Grafen und Barone mit eigener Hand die Fundamente zerstört, auf denen ihr Ansehen ruhte; sie haben die Pflichten nicht begriffen, die ihnen ihr Stand auferlegt, und sie haben nicht die Dienste geleistet, die da» Land von ihnen fordern konnte. Ein großer 2HeU des ungarischen Adels ist seiner Aufgabe im öffentlichen Leben untreu geworden. Dazu kam es, daß aristokratische Persönlichkeiten mit Geschäften in Verbindung gebracht wurden, die zur Kritik herauö- forderlen und eine scharfe Züchtigung nothwendig machten. Das AdelScasino sah sich plötzlich mitten in einer Strömung, gegen die es sich durch den Damm seiner Privilegien für immer bewahrt glaubte. De« aristokratische Club war gezwungen, in den CorruptionSaffairen selber Partei zu ergreifen und förmlich Verbitte zu erlassen. Der vielgenannte Graf Zichy-FerrariS »vurde aus dem AdelScasino auL- gch-stpf. Mi» d« Hkandgl forderte neue Opfer. Weitverzweigte Adelssippen fühlten sich in ihren Empfindungen verletzt. Man war cS müde, sich vor der öffentlichen Meinung zu beugen, und man griff zum äußersten Mittel, zum Faustrechte. Der beste Schütze wurde ausersehen, um dem frechen Publieisten Verhovay eine Lektion zu ertheilen. Der Kampf gegen die öffentliche Kritik ist genau so alt, wie die Geschichte dev civilisirten Staaten. Es mar den privi- legirten Klaffen und den Machthabern stets unerträglich, daß man ihre Schritte zu beobachten und zu tadeln wage. Zur Bestrafung der freimüthigen wie der boshaften Schriftsteller hatte man stets die verschiedensten Mittel in Bereitschaft. In unserer Zeit nimmt man trotz einer sorgfältig zugespitzten Preßgesetzgebung zuweilen zum Degen oder zur Pistole seine Zuflucht, um dem lästigen Tadel ein Ende zu machen. Pistolen und Degen sind gute Waffen, allein sie eignen sich wesentlich nur für das Duell; aber die Feder ist die Waffe Aller, ist als Waffe oft die einzige Abwehr gegen das Un recht und das einzige Mittel, um Verbesserungen herbeizuführen. Benützt man die Pistole, um den Volksmdunen die Feder aus der Hand zu schießen, dann will man dem Volke ein «nächtiges Mittel zur Bewahrung seiner Freiheit und zur Erweiterung seiner Wohl fahrt entziehen. Die schwarze Kugel des AdelScasinos, von welcher Verhovay getroffen, ist nichts Anderes, als ein Versuch, um der öffentlichen Meinung das Recht der freien Kritik zu entziehen. Wir geben zu, daß die ungarische Presse bei Besprechung der Korrup tionsskandale sich von der Leidenschaft fortrcißcn ließ und zuweilen die Grenzen der socialen Anständigkeit überschritten hat; aber wir fragen, ob es rationell und zulässig sei, daß man der öffentlichen Meinung auch da Trotz biete, wo sie entschieden inr Rechte, daß man ihr auch da Gehör verweigere, wo die Moral und das öffentliche Interesse und das Gewissen deS Volkes für sie das Wort führen? Daß die französischen Republikaner gezwungen sind, eine ent schiedene Friedenspolitik zu befolgen, ist eine Ueberzeugung, die sich erfreulicherweise auch in den maßgebenden Kreisen Berlins zu be festigen scheint. Nicht das Kaiserreich, sondern die Revublik ist in Wahrheit der Friede. Geht die Republik in einen Angriffskrieg, so ist sie verloren, sie mag siegen oder sie mag besiegt werden. Die siegende Republik wird die Beute glücklicher Soldaten, die besiegte wird von den empörten Bürgern unter die Füße getreten. Das wissen die französischen Republikaner und weil sie es wissen, darum sind sie zur Fricdensarbeit, zur Friedenspolitik gezwungen. Um aber Frieden zu halten, dazu gehört nicht bloS die Pflege guter Be ziehungen zu Deutschland, sondern auch das Fernhaltcn aller Lieb äugelei init Rußland, die als Einleitung einer politischen Allianz angesehen werden kann. Das weiß man an oer Seme gerade so gut wie an der Spree. Die politische Lage diesseits, dachten »vir, wie jenseits der Vogesen gebietet dei» Frieden und daran hat die fricdensbedürftige öffentliche Meinung beider Länder vorläufig ge nug. Rußland »nag. um seiner inneren Verlegenheit Herr zu wer den, so kriegslustig s>!in als es will; wenn man ln Berlin und Paris denKricg nicht will, so wird Rußland allein ihn nicht machen können. Neueste Telearamme vrr..Dresdner Nackirtchten." Berlin, 14. Januar. Im Slbgcordnetknbausc hielt der Minister Gras Euleudurg eine lange Rede zu Guniicn der von ihm vorgesct'lagcncn Gesetze über dle Rclorm der vreuß. »Verwal tung. <4r bestritt die Behauptung des Aba. Richter, daß man nur eine Stärkung der Bureaukratie auslrcbe. s^üc dle neuen und die Wcstproviiiz.'n werte aUertingö eln Brovlwllum »otb« wendig sein. Vas sei aber nicht bedenklich. Die Regierung wolle dieFonentwickelung terLeldsiverwaitung nicht verzögern. Durch die Ankündigung einer Rachsession habe sie keinen Druck aus das Abgeordnete' Haus auölibcn, sondern es nur bewegen wollen, außerorbcnlUche Amtkcligungen zur Durchiübrung der »Verwal- tungSresorm zu machen. Der Minister betont die Ro hwenbig- te>t, die »Verwaltungsorgane zu vereiulachc». Berlin. 4. Fanuar. Gegenüber rlnenr Artikel deö papst lieben Blattes „Aurora", der auSgelüm hatte, daß der »Abschluß der kirchenpolirischen fragen lediglich von Biümarck abhange, bebt dle „»brov.-Corrcsv." hervor, daß sich in vieler Meinung eine auffällige llukcliiiintß oder absichtliche »Verkennung der prcu« ßsschen StaatsberhUtuisse anöiplechc. »Bismarck sei nur tz>r die Reichöpolltik verantwortlich; die lirchen-volillscheu fragen gingen nur »Vreußcn an; Bismarck sei nur »Vorsitzender im preußische» Staatöliuntiterluin und tbeile dle »Verantwortlichkeit seiner Mi- nisiercoUege». »Abänderungen der preußischen Maigcsetze müßte der Kultnaministcr beantragen, der König gulhelßen u»b der Landtag beschließen. Locale- aad Sächsische«. — Das ErgebnIß der am vorigen Dienstag von Sr. Mai dem Könige und S. K. H. dem Prinzen Georg aus Wachwttzcr Revier adgehaliencn Jagd toll ein sehr geringiügiges geweicn sein. »Ptan spricht vo» einem Steinmarder und zwei Fasanen. Die Jagdtalel fand nicht im Prinzl. Palalö, kontern iin Kömgl. Schlo«, und zwar Nachmittags /«5 Uvr Natt. »Rach Beendigung derselben begaben sich II. »MM. bcr K.nig und dte Kön gin nach dem Königs. Hoftheater, um der Aufführung der „Königin von Saba" bcizuwobnen. Nächsten Sonnabend den 17. d. MtS. findet größere Jagd aus llllerödorler Revier ffatt, wohin sich Se.Maseslät her König mit seinem Flügeladjutantcn Herrn Obcrsilicutenant von Mtnckwitz, sowie Sc. königl. Hobelt Prinz Georg mit seinem persönlichen Adlutanicn Herrn Rittmeister vo» der Planitz be gebe» werden. Eine größere Anzahl Herren von Rang und Stand hak Einladungen zu derselben erhalten. Die Jagdtalel an her sich die geladenen Jaadgäste betheillgen. wirb gegen >,-6 Uhr Nachmittags im königl. Residenzschloß abgehaltcn werden. — Den auf dem hiesigen Grälllcv Pitztvum'schen Ghin- naffum seine Ausbildung erhaltenden Sohn deö Herzogs Friedrich vm. von Schleswig - Holstein - A ugustenburg trat gestern »Vormittag die rrauerbottcbast von rem plötzlichen 2ote seines Paters. Der in den Schlcöwig-Holstein'scbcn »Wirren vielgenannte Herzog lebte lür gewöhnlich aas Schloß P>ii»lciiau In Schlesien; er wellte zuletzt zur Stärkung seiner Gesundheit ln Wiesbaden. Bekannt ist eö. daß er nach der Anncrion der ttlbherzogthümer sich von der Politik kern hielt und nur l87« 7l an dem Krieg gegen hie Frairzoien Lhctl nahm. Der junge Prinz rrlste lolort nach WicSbaben ab. — Landtag. TieecsteK a in in e r genchniiglc vorgestern dc» Penitoiiöetat in der von der Regierung eingestellten Höhe <Rki. »Abg. Seiler>. Danach entt'.llc» ti'.»,7l7 Mk. aus Wartcgeidcr, 2,847,405 Mk. aus »Venffonn: und anßcrordc» iiche Unterstützungen und 44,901 Mk. zu Erhöhung der »Bewilligung an Militär »validen und »Angehörige verielbc» aus der Zeit vor dc» Kriegen 1870 7l. Dan» wurden »Petitionen erledigt. Dle deö »Vereins sächsischer Gemeintebeai»ren um Gieichstelluug derselbe» mit de» EivilslaatSdlencrii i» »Bezug ans PensionSver- bältnlsse ließ inan aus sich beruhen. In der Diskussion wurde zwar nicht verkannt, daß die Lage der Genieindeunlerbcainten in dieser »Beziehung verbc»erungsbccürstlg sei. In »Bezug am die Petition des LcilermcistcrS Sicher und Oien, gegen de» Hausir- handel mit Leiierwaarc» wurde beschlossen, dieselbe, soweit sic eine höhere »Beiicuerung des Hausinmnkels mit Seilerwaare» anstrcbt, der Regierung zur Kcnntmßnahine zu überweise». So weit die Petition eine Abänderung rer gesetzlichen Bestiminungen über den Gewerdebetrlcb >n> Umberziehen verlangt, ließ sic die Kammer aui sich beruhen. Endlich ließ man auch die Petition her Gemeinde Hartmannedols bei Kirchberg, Nichteiinicbuna eines öffentlichen »Weges betreffend, aus sich beruhen. Bezüglich all die«« »Beschlüsse befindet sich die 1. Kammer m vollem Emver- ftandniß mit der 2. Kaninicr. — Dem Landtage ist ein Gesetzentwurf über taö Dienst- verbältniß der Richter zugegangeu. Dle »leiste» der »Bestimmungen desselben entsprechen dem brstehenden Rechte. Der Entwurf setzt u. A. folgende Tlöclplinarsttaieu seit: l) »Verweis, 2) geschäriicr »Verweis, Geidiirale bis zum betrage deö eiu- nwnattichen GehaltcS, 4s Entziehung der »Berechtigung zum Aus rücken in eine hrhere Gchallöllassc auf die Dauer vo» 1 blö 5 Jahren vo» dem Lage au gerechnet, an dem die crile datz »Aus rücken deö Bcstraite» in die höhere Gebaliöklasse brbingcnbe »Vacanz cintritt, ü) Straiversctzung und tt) Dieiisteutlassung. Nachdem der vom »Aba. »B unde über einige Kapitel deS Etatö des Ministeriums des Innern erstattete »Bericht in der 2. Kammer beraihcn worden il», wird in Kürze der Abg. von Oehlschlägel über einige andere Kapitel desselben RessortS »Bericht erstatten, lieber die Lheilung der Dre0 buer »Aml ö- hauptmannschast hat sich, wie verlautet, der Finanzaus schuß nicht zu einigen vermocht. Seitens der »Bevölkerung von Tharandt sind Petitionen an den Landtag gekommen, welche die Aushebung der Dödlener Delegation und ihre Bereinigung mit der Dresdner Amtshauptmannschast befürworten, da die Tha- ranbter AmtScingeiessencn, wenn sie einmal auf die Amtövaupt- niannschait geben, lieber nach Dresden alö nach Döhlen geben. Hebt ma» aber die De egation in Döhlen auß so wird die Dresd ner »Behörde zu groß und die Errichtung einer neuen AmtSh upt- mannschatt iür das rechte Elbmer ist nur die iiüthwenbige Folge. Man nimmt in Rcgicrungö!re sen an, daß. wenn auch hie 2. Kammer zunächst die neue »Amtöhauvtmannschait in »Reustadt- Dresden ablehnr, dieselbe doch im Lcreinigunzöver.abren be- gtwilli wirb. — »Belm Landtage ist u.' Sl. eine »Petition um Erbauung einer normaispurige» S eku ,i dar ei send ahn von Schönseld über Tbalhei», nach Stoliberg cingegangen. Diese »Bahn würde die gcwervffcißlgcn Skabke Geher, Ebrenirietersberf und Thum, sowie eine 'Anzahl von Industrie- und Fabrikdörsern berühren, vquptsächlich ist rie Struinpswaareii-Jntustrie in dortiger Gegend m Flor. Der aus den genannten «tädten und 4 a» der Linie gelegenen Döner» sich ergebende Lokaiverkchr wird allein auf 9O.0tXi.O0O Kilogramm jährlich berechnet. Der Aufwand iür Bau der »Bah» und Transportmittel ist mit 2,280,000 Mark veranschlagt. - »Wie auS dein Berichte der FInanzdepuiation der zweiten Kammer über den Etat des FinanzministcriuiuS bervorgeht. ist die Anli-gung neuer Kinderspielplätze im Großen Garten in »Aussicht gcncminen. — Der frühere Staatöminister Frbr. v. Friesen bcgiebt sich dieser Tage nach »Berlin, um alö Ritter des Schwarzen Ablerordens am Sonnabend an dem »Akte der Investitur und dem Kapitel dieses höchstens Ordens Preußens Theil zu mhinen. Sonst werden zu diesem feierlichen Akte nur die in »Berlin wohnenden Ordensritter eingeladen, diesmal sind lammt, iiche Jnbaber der höchsten Hauöchrc der Hohcnzoller» geladen. Es soll nämlich die neben dem Rittersaale gelegene Schwarze »Adlerkaiiiiner von dem Ovcrhaupte. Sourerain und »Meister des Ordens, vo» Sr. Mast dem Kaiser »Wilhelm persönlich cingewciht werten. Diese Ordenökammer Im k. Residenzschloß zu »Berlin ist nach de» msprüngiichen Entwürfen neu hergesiellt worden. — Die im 'Ministerium deö Innern bearbeitete Denkschrift über den neuen Strafvollzugs gcsetzentwurf, aui Grund weicher die vorgestrige Debatte tn der zwe tcn Kammer geiührt wurde, besagt u. A.: Die finanzielle» »Anforderungen, wie sic der Eiftwuri mit sich bringt. lassen besorgen, daß die »Belattung deS »Budgets zu einer Klippe werke. Das Ministerin»! des Innern hat daher, um dieses schwer wiegende Bedenken wesentlich zu erleichtern, bas Augenmerk aus »Vorschläge gelichtet, die. ohne wirklich wesentliche »Punkte deö Entwur s zu altcricc», doch die niianzicllen Ersorbernissc um ttc Hälfte verringern. Die finanzielle Tragweite deö neuen GeietzentwuriS bclichr in Bestim mungen wegen Anwendung der Einzelhaft. Nach diesen Bestim» mungcn brauchten wir in Lachsen mindestens :a,l8 Einzcizcllen. herzustellen in 6—8 Zcllenanstalten zu höchstens 50«> Bellen. Der Kostenaufwand würde sich danach bei mäßiger »Veranschlagung aui >0.563,(XiO Mk. beziffern <3500 Mk. pro Zelle». Das würde anörcichen zur »Vollstreckung der Strafen an 9st0 Züchtlingen und 1400 Gefangenen beider Geschlechter. Würde aber die Bcglnn- Einzcldaft lediglich aus die erstmalig Eingcllciertc» a»ge- wcndct, so dürste sich obiger »Aufwand aus circa 5,300,000 Ml. ermäßigen. Wollte man endlich die Zellenhaik iür iedcn Elnge- lieicrtcn aus 3 Jahre <bcz. bei geringerer Strafzeit aut diese) obligatorisch machen, so würbe sich für Sachsen ein Bedarf von 14.300.000 »Mk. ergeben. — Seitens eines unserer »Redakteure wurde s.Z. dem Comits für Ferien k o l on i en ein schwächliches Schulkind <mit un glücklich gestattete» Händcni cur »Berücksichtigung empfohlen. DaS Mädchen gedieb in der von Frau Stattgärwer -Degenhard treff lich geleiteten Großsedlitz» Kolonie in überraschendem Grade. Der dankbare Baker dickes Klndeö hat nun jetzt dem Hiesigen Markwcrcin, dessen »Mitglied er ist, bestimmt, loo »Mark vom Ertrage des »Bazars des Marklvercins der Kasse der Ferien kolonie» zu überweisen. Außerdem hat der »Vorstand des Fort- blldungövcreiiiS iür Arbeiter jeden Beruft-, Herr Schlagel'an, cdciiiadö loo M. als Ertrag tcr Lotterie dem Kaiiirer der Fe rienkolonien, »'-crcn Schuldirektor Kunatl», übergeben. Nachdem Köhler's mechanisches Theater, Zabnögasse 29, durch die Auflösung desTrianon-Tbcaters in der Reihe hiestacr Kunstlnititute um Einen hcrau'gcrückt ist, tritt cS mit dem Reiidcnzkdcarcr tn Konkurrenz. Demnächst kommen aut dieser Bühne, die In der kleinen Welt ein dankbares Publikum besitzt. «Die Kinder de« Kapitän Grant" zur Ausführung.
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