Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 25.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188001252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-25
- Monat1880-01
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.01.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»uaeq 'naenen Vor» berdenAr«, F«Ld-TvIesr»»»«. «bergbahn bau zutolgr. roll der auf OtaatSkoste» berzustellende «tt^».»«».onoff. veran» laorr Vau uo<b dir»» »neu werden. , rttragSielstung aarn» wird abgesehen. da«>r wtrv die ungarische Negierung bei der Legis lative die Regullrung»- kosten der Domm beim elsermn Tbor und bet Ottowa ganz au» den un- gartlchen Staatsschatz zu übernehmen brau «ragen, sobald der« lbrr. badi bau legislatorisch gesichert ist. V«s«r»r« »l, «hd Tageblatt für Politik, Untkriia>tnng,GeschästsmrktI>r. Sörse»dericht,FreuiLenliste. " Dcr ««u>« ,«n»l linIriM», *«>"»«>>« '«>«'« ILria'.UtuüsW »u ü-«l« - vi»t. «x» «»nmite s«, »,» „Ich»» »rin,'«»»» d»f d»sk,»ti wild ,t»r >u«würi«,e »nnHen.IusU«»» d»n un» undklanulk» Firmen und verliuen Iiilcu«» wir nurne>e» »r»numesan»o.;t«i,I„« durch Brirsmarleu oder Pouein»«»!»»». A'd> Lud>» lolica Id Piae. I»- Icruie iür die Monioas. Ru»««» odrr Nuch cinei» glllia^kdi« u«uz» «eite <ir> Pil»e. Viitrekacteur: vr. H?»ntl NIoreF. Kür das Fcu U.: iUi»rti»»»ii» Druck und Etgentbum der Herausgeber: cki L«r»«:I»»rÄt u Dresden. verantwort!. Redakteur: LLstneivl» t vtil«»»!» ii , ItrOppvl i)0., 8»okr5«»vlKi»kt» Lolilosii-Ktrusiis 14. ^ p-ogoniilloi' ii»r ^nnioran^o^ ^n- und Verkauf a1I»r Llsalspaflivi-s, pfondtu «öfo.1 Kotisn ote ^U87.nlitunj; aller Ooupona. Ousnt^alttjetia j Loiitrvlo ilor Vvrlaosung aller >Vert1ipa^ieie. uiieb i auf l-rletlieliei» ^Veuv. OomioilstüIIo für V/gosisL.'. Lmil 8 Ucit Il>>» <D«t. u. Iviiuivr /u zollvr 1'Ljco8/.oit x u. Pen8ion»8tallungen, ' k^2 tzili It Vt>8li N>8N 2 , Idlexaur uuck ovmlvrtLia'I viuuerreüwtv livirl-aliu, Oarckorobou u.LtLllungeu Voi'/Ui-Iilllior tleituutvrrickd tür Damen, Herren ^ u. Kiiaivr /u joüvr Dü.-ro8/ojt. ^usleilmn eleganter Kvilptorcko ! u. l''al>r^v8eliü re rum 8vli)8tkut8vliirvu. .-Vutualuae von t'eu- 8ii»i8i>fei>!eii. Oid>88v Ausvulii van staitpsanlen /.um Verkauf. kr. !i-). 188^)» WItterungsanSslchtm: Veränderlich, vorwiegend bewölkt, Niederschläge, etwas wärmer. PottttscheS. Bi- auf wenige Eingeweihte wurde Gesammt-Dentschland von der Militärvorlage PreuhenS vollständig überrascht. Ueber ihren Intakt wurde bis zum Momente des Einbringens im BundeSrathe da» tiefste Schweigen beobachtet. Nur etwa 12 Personen, außer d«m Kaiser, dem Kronvrinzen, einigen Generälen, darunter natürlich die Fe dmarschälle Moltke und Manteufsel und dem Fürsten BiSmarck, hatte von der Militärvorlage Niemand Kenntniß. Im Gcgentherl versicherten bis zuletzt sehr gut Unterrichtete, daß nicht der Neibstag diese», sondern erst der des nächsten Jahres mit der Verlängerung des Militär-Septennat» belaßt werden würde. Daß Deutschland einer Steigerung seiner Wehrkraft entgegenginge, das betrachtete man allseitig als unweigerlich. Aber auf «ine so gewaltige Steigerung war Niemand gefaßt, auch der deutsche Aunvesrath nicht. Nachdem sich der erste Eindruck der Verblüffung gelegt, findet man allgemach die Stimmung, der Militärvorlage unbefangen ins Auge zu sehen. Kein Patriot wird das Vaterland wehr- und schutzlos lasten wollen. Wenn heute, meint auch die fortschrittliche „Volks-Ztg.", die Regierung mit dem unzweideutigen Hinweise aus die Möglichkeit eines deutsch französisch-russischen Krieges eine erhebliche Vermehrung der Armee fordert, so wird Niemano die Verantwortlichkeit aus sich nehmen wollen, die vom militärisch-technischen Standpunkte als unerläßlich bezeichneten Forderungen zurückzuweisen. Aber es erheben sich zimi gewichtige Fragen. Einmal: Welche Politik Hai Deutschland in die Lage gebracht, fortwährend auf neue Kriege und Bündnisse des Auslandes gefaßt sein zu müssen V Für die Militärvorlage gicbt eS nur einen RechtsertigungSgrund: die augenblickliche politische Lage. Wer hat sie herb- «geführt? Westen Politik trifft die Verantwortlichkeit für dieMöglichkett all der Kriege, die Deutschland noch bevorstehend Die Antwort auf diese Frage zu ertheilen, erlasse uns der Leser. Im Reichstage wird man. sich nicht so mit der Antwort zu geniren brauchen, als es die Presse angesichts gewiffer Paragraphen thun muß. Der zweite Einwand aber lautet: Hat man den RechtsertigungSgrund für die Militärvorlage auch erschöpfend dargethan? Diese Frage kann man nur verneinen. Warum bleibt die MilitärmachtOesterrcichs. die soeben auf 10Jahre gesetzlich fixirt ist, unerwähnt? Ist nicht der Kaiserstaat an der Donau Deutschlands Verbündeter? Die Rechnung, welche man ausstellt, indem man bloS die Zahl der Bajonette DeutichlandS denen Rußland» und Frankreichs entgegensetzt, ändert sich sofort zu unseren Gunsten, wenn sie die Bajonette Oesterreichs mit veianscklagt. Oder bliebe im Kriegsfall Oesterreich nicht unser Verbündeter? Ebenso gut, ivie die Vorlage die russisch-französische Allianz als Grund vorführt, hätte sie außerdem Oesterreich und Italien, kurz, alle Militärmächte als Feinde Deutschlands ausstellen können. Niemand weiß, wie nach Ablauf des neuen Militärseptennates die politische Lage sein wird. Vielleicht sind wir dann wieder dicke Freunde mit Rußland und Hetzen gegen Oesterreich Dem gefammten Europa sind wir Deutschen doch nicht gewachsen. So lange wir aber nicht unsere militärische Leistungsfähigkeit zu einem Grade steigern können, daß wir es mit aller Welt ausnehmen, so lange muß man vernünftiger Weise die auswärtige Politik so einrichten, daß sie Deutschland nicht der Möglichkeit von Auslandsbündnisscn auSsetzt Dann braucht man aber auch die Militärmacht nicht nach der augenblicklichen politischen Situation zu bemessen, sondern kann sie auf einer der finanziellen und volkswirthschaftlichen Leistungs fähigkeit der Nation angemessenen und achiunggcbietenden Höhe halten. Viel Infanterie, viel Artillerie und noch mehr Eavalerie. dieser Inhalt der Vorlage ist offenbar keine genügende FriedenSbürgschast mehr. Die Welt ist cS gewohnt, daß die 'Militärverwaltung, unbekümmert um die Leistungsfähigkeit einer Nation, Forderungen erhebt, die alle sonstigen so rühmlichen Bemühungen dcrRegierungen, den Volkswohlstand zu heben, unbarmherzig durchkreuzen. Aber Pflicht der Volksvertretung ist eS auch, sich einen solchen Einfluß auf die Leitung der auswärtigen Reichspolitik zu verschaffen, daß nicht das Vaterland in ein großes stehendes Lager verwandelt zu werden braucht. Die Volksvertretung hat ferner das Militärdienstgesetz so einzurichten, daß der neue Mehrbedarf, dm man fordert, durch entsprechende Herabminderungen auf anderen Gebieten aufgebracht werden kann. Ueber die einmaligen Kosten der Errichtung der neuen 11 Infanterie-Regimenter und der 32 Batterien käme man schon hiniveg >"26 Millionen), aber die dauernden jährlichen Mehrkosten (17 Millionen) sind unendlich drückend. Wo bletbr dann noch Geld, selbst für gewisse LiebtingSideen, wie für die Südseigründungen? Warum soll man aber nicht Millionen jährlich ersparen durch gesetz liche Einführung der zweijährigen Dienstzeit, zunächst bei der Infanterie? Militärisch-technische Bedenken stehen erfahrungs gemäß Dem nicht enlg gen. Leider aber hat die Militärvorlage eine tiefeinschneidende Forderung, nach der entgcgengestzten Richtung hin, vorgeschlagen. Es ist dies die Heranziehung der Ersatzreserve erster Klasse zu Friedensübungen. Die vier Hebungen sollen im Ganzm 20 Wochen umsaffen und auf den Sommer nicht fallen. Es wird dadurch eine sehr bedeutende Anzahl Dienstpflichtiger zum unmittelbaren Eintritt in die Armee vorbereitet, eine Einrichtung, die der französischen Territorialarmee zwar nicht entspricht, aber doch Mit ihr in eine gewisse Parallele rückt. Die Vorlage beherrscht die ganze politische Situation in Deutschland, sie drängt alle Vorkommnisse in den Einzcllandtagcn auf ein bescheideneres Niveau zurück. sucht, die durch das Neichsgesctz verbotenen socialdemokratifchen Ver sammlungen im Landtage zu etabliren. Die Beschwerden Liebknechts sind mehr für die Allgemeinheit, als für die Kammer selbst berechnet. Es giebt kein Mittel, dementgegenzutreten, ohne die Redefreih.it, diese Grundsäule des Verfaffungslebens, abzuschuffen. Ausschreit ungen, welche Vorkommen, hat der Präsident zu rügen und Präsi dent Haberkorn hat es an Entschiedenheit nicht fehlen lassen. Es ist aber ein Unfug, Beschwerden in der Kammer über Vorkommnisse zu erheben, ohne zuvor auf dem ordnungsmäßigen Instanzenwege ver sucht zu haben, sie abzustellen. Wenn die Polizei der Verbreitung verbotener Schriften entgegenarbcitet, so thut sie nur ihre Schuldig keit. Das Gegentheil würde ihr Vorwürfe zuziehen. Wohl kann sie im Amtseifcr zu weit gehen, aber ob dies geschehen, dazu genügt nicht die einseitige Behauptung des geistigen Oberhauptes der So- cialdemokratie, sondern muß erst durch geordnete Untersuchung er härtet werden. Krasse Uebertreibungen liegen den Anklagen Lieb knechts sicher zu Grunde. Unsere Polizei zeichnet sich nicht blos durch Höflichkeit, sondern auch durch gesetzmäßigen Sinn aus. Der Führer der Socialdemokratie hat Dresden einen sehr üblen Dienst eriviesen, daß er den für die Sicherheit der Residenz verantwortlichen Organen der Behörde ein Benehmen zuschrieb, daß man sich fast nach Rußland versetzt glauben möchte. Die abgeschmackte Behauptung Liebknecht s von dem socialdemokratischen Charakter der Bevölkerung Dresdens haben die Redner dreier verschiedener Parteien: Walter- Böni ch. Penzig und Ackermann widerlegt. Es ist in frischer Erin nerung, wieso es kommt, daß Herrn Bebel die E,re zu Theil wurde, Sachsens Königsstadt im Reichstage zu vertreten. Das nächste Rial werden sich die OrdnungSparteicn nicht wieder spalten. Die Social demokratie hatte ihren letzten 'Mann an die Uine geführt, Tausende von Gegnern dieser Partei blieben träge zu Hause sitzen. Das wird sich ändern. Auch ist es ein Taschenspielerstückchen, alle die für Bebel abgegebenen Stimmen Socialdemokraten zuzuschreiben. Warum Tausende, die entschiedene Gegner der Lehren dieser Partei sind, trotzdem für Bebel stimmten, ist ein offenes Geheimniß. Bringt einen vollsthümlichen Candidaten, der unabhängig und muthig ge nug ist, der drückenden Berliner Mehrbelastung und der unmerk- lichcn Annexion Sachsens im Reichstage entgegenzutreten, und man wird sehen, wie es mit der Bebel'schen Herrlichkeit aussieht! An der Verfolgung Unschuldiger, an der Belästigung harmloser Einwohner hat Niemand Freude. Aber wenn die Socialdemokratie grausam ge nug ist, gerade unsere friedliche Stadt sich zum Hauptherde ihrer Be strebungen auszusuchen, so muß die Polizei ihre Wachsamkeit ver doppeln. Es klingt ja recht hübsch, daß die Socialdemokratie nur Reformen anstrebt und von einem Theile dieser Partei ist das ge wiß ehrlich gemeint; aber das Programm der Partei selbst enthält ganz andere Strebeziele, als friedliche Reformen des Bestehenden aus gesetzmäßigem Wege. Und wer die dunklen Instinkte und die Lei denschaften der Massen als Haupthebel zur Verwirklichung seiner Pläne benutzt, der verliert früher oder später die Herrschaft über die Massen. Die Socialdemokratie ist nach einem geistvollen Aussprüche das Thier, das vom Schwänze aus geleitet wird. Den Hintermän nern dieser Partei genügen Liebknecht und Bebel schon längst nicht mehr, sie sind zu zahm. Soll der Staat gegen eine solche Partei wehrlos bleiben oder die gesetzlichen Waffen nicht gebrauchen? An Liebknecht wird man nicht das Ersuchen richten oürfen, im Interesse Dresdens schädliche Beschuldigungen und krasse Uebertreibungen zu unterlassen. Aber er wird in seinem eigenen Interesse gut thun. den Rechtoboden, welcher der Cocialdemokratie wie allen Staats bürgern verblieben ist, nicht dadurch selbst zu schmälern, daß er die Geduld der Kammer,der er angchört, zur Ungebühr inAnspruch nimmt. Tressen. Sonntag, 25. Januar. Neueste Telearanime ver „Dresdner Nackirtkilken." New-Bork. 24. Januar. Die kustonllten beS Staates Maine erließen eine Erklärung an tao Oberaelicht, worin sie eine no.1'maligeErwägung betr. der Illegalität eine lusionisilictit LegiSlanir auoit'reit'entcn Entsipcibung aniuck'r». Der kuiioiiisliiä e Schatzmeister lost beträchtliche, vcn Maincstaalen gehörige Geld summen erhalten uuh einen Iheil verleiben an Mitglieder der iustonl'lischcn Legislatur auögezablt habe». Der Bürgermeister Augustad bcnaci richiigte den repudlikanlick en Gouverneur Dai ieö, er betsirä te einen Vernich der jzustoniuen, sich des Legis aiur- gebäudeS gewaltsam zu bemä.i tlgen. DavieS derlei darauf die ge summte Miliz, deren Treue er dersicheri Ist, unter die Wallen, zwei Eomvagnien besetzten heute lrüh die Legislatur, die dortige Polizei ablisend und wurden heute Verstärkungen erwartet. Tie Republikaner wollen den Belitz des Legiö aturgedäudcö behaup ten und >a> S Beistand ni'ihig. sich an den Präsidenten der Re- pudlik wende». ES verlautet, baß eine hcimlia e Organiiatii n einer iusioninischen Miliz ttattgelunden habe. Davicö bczweiiclt hie Treue eines Tbeiles der -taatStiuvve». Petersburg, 24. Jan. Mau hofft, daß die Kaiserin ihre Rückreise aus Eaunes bald wird anireten kenne. Die Reise wlid mit den durch das Befinden der Kaiserin nothwentlgen Vorkehrungen und StaliiNsiestsitzungcn langscnn staNftntcn. Locale« and Sächsisches. — Die Stelle des ersten ProlcsiorS und Ordinarius in der Juristcniakultät der Universität Lcipzig ist dem Geheimen Rath Pros. Dr. WIndscheid üocrtragen wor en. - Der Schloßwärtcr Friedrich in Hartenstein hat daö all gemeine Ehreuzcich'» erbalien. — Nächste Mltt i och den 28. Januar c. findet In den Sälen der 2. Etage dcö Königlichen Residenzicvlossev Großer Hol- vall statt, zu welchem cl>ca 8,>s» Einladungen ergeben werden. An Stelle des nach Kopenhagen verletzten k. k. öster reichische » Gciaiidtc n v. Frankenstcin tritt Grai Wöl te »stet n, zuletzt Botschaitörarb in Benin. mn- ai'.».! — Po», Kgl Minlstcilüm tcS Innern ist nunmehr tür die Alle du. Beschwerden über, »leichStagswablkieiseSachsens nktdig geworbene E rs a tz- wahl Dienstag dei 2. März o. als Wahltag aiigeictzt worden. - Acht Mitglieder der Frrtschrlttspartei habcn dei rer 2. Kammer dcn Antrag clngebracht: die Regierung zu ersuchen, an maßgebender Stelle dabl» wirke» zu wollcn. da« die Im alten Königs. JntcrimS-Hosibeater wiederi olr siattgeimidencn, allseitig Verfolgungen seiner Partei, die Liebknecht iin sächsischen Landtage erhob, werden von den Vorgängen in Berlin in den Schatten ge stellt. Zu Anfang dieses Landtags schien es, als ob die Social- demokratic nicht jenen Ton anschlagcn würde, den man aus Volks versammlungen der »ur Genüge kennt. Reuerdinas wird aber ver-lmlt Dank ausgenouimenen klassischen Vörstel l u ngen zu erinäßigten Preisen auch im neuen Hoitbcater wieder eingeiübrt werken. Im Januar >874 war bei NachbNi'illigl'Ng von 375.000 Thaler tür den 'Neubau des Kgl. Hvithratrro beantragt worben: daß ein Rial In rer Woche besonders iür Auslübrung dänischer Stücke der »Verlaus hon Thealcrblllcts zu wesentlich ermäßigten Preisen criolge. Dieser Antrag ist schon im alten JnteiimSbau zur Austühruug getou mcu. Im neuen Haule ist demselben aber noch nicht Folge gegeben werden. Im Gegentbcll sind die Ein trittspreise ie t bcr Eröffnung des neuen HvstdeaterS wcientlich erhöbt worden. Dem erneuten 'Anträge wird um io gewisser Folge gegeben unben, als die billigen klassischen Vorstellungen, die sich so großer Beliebtheit im Publikum erstellten, seiten» der Kgl. General-Intendanz auf nur so lange suöpendirt wurtru» alö das HauS nicht mehr den Reiz der Neuheit aubüdt. Der Abg. Liebknecht hat folgende Inte rpellatlon eingebracht: „Ist es wahr, daß diejenige» sächsischen Staats bürger. welche anläßlich bes herrschende» Notbitandes außer ordentliche Unterstützung - auö privaten oder öffentlichen Mitteln - erhalten, am Grund dieser Unterstützung von den Wählerlisten iür die RelchStagowai lcn gestrichen wirten sollen?" — Schon wieder Ist auv den Reihen beö kgl. iächs. Olstzler- EorpS einer der böch» gestellten Militärs geschieden. Der noch in kräftigem Manncsaitcr siebende allgemein hochgeachtete Dns- bener Stadtkommandant, Herr Generalleutnant von Miltitz, Ercellenz. erlag gestern trüb '/ 6 Uhr seinem namenlosen Leiden, das ihm fast eine Woche hindurch mit dem umrdtttlichen Tode ringen ließ. Der Verblichene wurde tm Jahre I"25 In sieben« eichen bei '.'Reißen geboren und trat >844 aiö Portepeelähnrlch in die kal. lächs. Armee, avmeine noch tm seihen Jahre »um Leutnant und wurde 1852 Oberleutnant, 1«58 Rittmeister, trat einige Jabrc ln tlc österreichische Armee, jedoch 1800 a>» Masor In die sächsische zurück, wurde >807 Oberstleutnant, >808 Oberst, >874 Gencralmaior und vor wenigen Tagen Generalleutnant. Der tap ere iistel igente O'slzier nahm an den Feldzügen I84V, >M.o unv 1870 71 und ln diesen an einer großen Anmbl Schlaa ten und Gelechten Theil und war im Besitze zahlreicher Ortcncde orattonen, altz Groukreuze, bomihure rc. Seit l8?k bis zu seiner Erkrankung bekleidete er die .cunktlvn de» Stabt- kommaiikanten aktiv, während seit der Erkrankung dieser Posten vrovisorisch durch den Kommandeur derArttilerle-Brlgake. Herrn Gencralmaior von Funcke, auSgetüirt wurde. Der Verstorbene war ein sehr bürgerstcundlich gesinnter Olffzler, buman und lein gebildet; von seinem regen Wobltbättgkritsinne wissen vieieArme zu erzählen. - 'Alte Liebe rostet nicht! Da» dachte auch die Fürstin PaulIne M etterNich. Mit großem Veranagen gedenkt sie w'ch der Feit, da Ihr Gatte hier den österreichsichen Kaiierstaat alö Gesandter vertrat, csis, « ^Mn Paristr Posten ai» Bvt- scha t-r ging, lltv ipre »stM veniWMattkki von jener Zelt her auizutrischen. trat die Frau Fürst«» in v> riger Woche von Wim hier ein u»t bat bior in befreundeten Familien einige Tage au''» Angenehmste vcrl-bt. Sie zeigte trotz der mehr als 20 Jabre. die sie Drcslcn nicht gesehen, alle ge stiae Frische unk Munter keit, die sie kawa'o bereits auögezelchnki haben. Sie coneerNrtr. sang, tanzte und spielte einzelne Theater«ollen mit aller Verve, die sie sich in Paris augccignet hat. Auch am kgl. Hole ist die Frau Botichalterin in intimsten Kreisen ernpiangcn worden; sie ist von Dresden mlt den besten Erinnerungen geschieben, ja e» heißt sogar, daß sie bald wiederkebren wolle, um zu einem wobl- thätiaen Zwecke in einem auserlesenen Prlvatzirkcl in einigen Loubrct'enrolien außzukreten. - Da iür die DreSdner Blätter künftig auch ein soge nannter P o l izet b e r I cht erscheinen soll, io batt man den Wunsch hegen, daß derselbe nicht von so ungeübten Federn ge schlichen wirk, wie eS die Eigenheit teö Berliner Po'izelberlchte» ist El» solcher Besicht ist sicher kein Eompiimentiibuch. aber ein biSchcu Höflichkeit könnte seinem Stvlistcn nicht schaden. So enthält drrBeriiner Pollzeibcrlcht die Melkung, daß am Dienstag Abend „vor kein Hauie Lennüstrciße Nr. 2 in Folge der durch de» Schneefall berv rgeriifenen Glätte „ein Mann" gestürzt sel und einen Beinbruch erlitten habe." Und weiß man, wer dieser ..Mann" ist? 'Niemand anders, als Seine Ercellenz Herr von Nostttz-Wcillwltz. der Bevollmächtigte Sachsens beim BunteSratb.— Mindestens lind doch sonst die Ercellenzen eine Speele» von Menschen, denen gegenüber cö bei uns zu Lande sogar eine amt liche Höffigkeit giebt - wenn „amtliche Hösttchkelt" keine eootra- ckictio in «ckzooto ist. — Wie im vorigen Jabre. so ikoursirl auch letzt da» Gerücht, der nächste SubskrlptlonSballimk. Hoithrater der Neu stadt werde ein MaSkcndall sein, daö Ist Irrig. D« am 7. gebr. abeuhaitcude letzte Ball wirb genau wie leine Vorgänger, in Ge- scUschaslstollct'e. nicht in Masken abgebalten werden. Trotzdem 1877 bercl o In Preußen EultuSminlster Falk ein ähnliches Projekt verbot, will ein Leipziger Buchdrucker eine „Schüler-Zeitung" erscheinen lassen. Zu dem Preise von > M. pro Vlertcliabr soll die Zeitung ein Mal wöchentlich er» schein n; sie soll außer schöngeistigen Artikeln, Erzählungen. Ge dichten u. s. w. Interessante Vorgänge auö höheren Schulen bringen. Prospekte werden bereits an Schüler der oberen Klaffen versandt. Es soll die Zeitung aui Veranlassung einer Anzahl Ghmnaslastcn und S'udentcn inS Leben treten. „»An den Goldfeldern Australiens" beißt da» Thema, wel ches sich Herr Tb. Müller, Custoo am kgl. Polhtechnikum. zu einem Vorträge im A l i g. Handwerke r-V ere I n imracn Montag Abend gewählt bat. ES wird dieser Vortrag, denen Thema schon anzicbonv klingt, ein sehr Intercsianter werden, wcll der Herr " ortragendc aus eigener Erfahrung spricht, indem er viele Jahre ln Eail'ornlen lebte. A»ch über Abhaltung einer ll. L ch r > l ng sa r b et ten - A u bste l l u n g. die erste ianv bekanntlich >870 statt, wird morgen Abend der Handwerker- Verein Beschluß lassen. Hoffentlich gelingt bei gleicher Energie diele zweite Ausstellung mH denselben günstigen Erioigrn wie die erste. Am 0. Februar hält Herr Neg.«Ratb Proi. Dr. -bärtig iür die Mitglieder de» Handwer'er-'.' ereiiiö einen Vortrag tm Höriaale Nr. I» des kgl. Polptechntkumö. Daö Gastspiel dev Improvisator Otto Halm, der vor gestern erstmalig im Victoria-Salon au'trat und die größte Heiterkeit durch seine aller'iebsteii. witzigen EiniäUe erregte, kauert nur 0 Tage: er tritt aber auch In ker deutlgen Nachmittagsvor stellung «kleine Pr-ffe» aui. Er reimt in der einfachen Form der Zweizeiler sehr gewandt, hält «cd aber von Idealität und strenger Form tcrn: über die dihergirendsten Worte giebt er tm Augen» blicke eine gereimte Rede und amüstrt dadurch böcv'ichst, denn wenn diele Rebe auch ohne roctllchc» Werth IN. io überrascht sie hoch toriwährend durch den angenei msten Humor unk eine famose Schiagiertigkeit. Da Herr Halm zugleich sehr gut verträgt, so lallen seine « einten nie unter den Tisch und er findet, wa» er sucht, ln vollem Maße - stürmischen Bestall. - Die Kanasgasse bleidt b«S aus Weiteres sür den Fahr» verkehr gciverrt unk zwar wegen eines Baue» an der User- maucr bes Weißeridmüblgraben»-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite